Du bist der Beste oder die Beste – Erziehung zur Grandiosität

Ein Gastbeitrag von Dipl.-Psych. Roland Kachler

In meinem Buch „Am besten ganz normal. Kinder vor Narzissmus schützen“ stelle ich verschiedenste Risiken für eine Entwicklung zum kindlichen und dann später erwachsenen Narzissmus dar. In diesem Beitrag geht es um die meist gut gemeinte Erziehung zur Grandiosität unserer Kinder, die sie dann ungewollt unglücklich sein lässt.

Du bist der Beste oder die Beste - Erziehung zur Grandiosität

Bild: © choreograph – 123rf.com

Eltern sind heute oft Antreiber-Eltern

Natürlich ist es für die meisten Eltern schön, wenn ihre Kinder erfolgreich sind. Noch besser wäre es freilich, wenn das eigene Kind zu den Besten gehörte, zu denen, die ganz vorne sind, sei das sportlich, sei das schulisch, musisch oder bei der äußeren Attraktivität. Nicht nur, weil es das Leben der Kinder, sondern auch die eigene Erziehung leichter macht. Und vor allem auch, weil es Eltern sehr stolz macht.

Viele Eltern signalisieren ihrem Kind, dass es zu den Besten gehört oder doch gehören soll. Die Eltern heute wollen allerdings keine klassischen Streber oder Streberinnen. Sie wollen auch keine kleine Nerds, die die Besten beim Computerspielen oder beim Programmieren sind. Heutige Eltern wollen Superkids, die überall super und in allen Bereich die besten, die originellsten Kinder sind.

Viele Eltern fordern ihre Kinder immer wieder zu Bestleistungen heraus. Leistungsorientierte Eltern, die ihre Kinder zu Höchstleistungen antreiben, damit sie zu den Besten gehören, können wir kurz gefasst auch als Antreiber-Eltern bezeichnen.

Grandios anspruchsvolle Eltern – Grandiose narzisstische Kinder?

Der anspruchsvolle, fordernde Erziehungsstil fällt nun nicht vom Himmel, sondern hat etwas mit der Persönlichkeit der Eltern selbst zu tun. Es ist sicherlich unangenehm, sich selbst kritisch zu befragen, ob ich als Elternteil Tendenzen zu Grandiosität habe und zu den Antreiber-Eltern gehöre. Eltern, die ihre Kinder zu Höchstleistung antreiben, sind meist selbst sehr anspruchsvoll gegen sich selbst. Oft haben sie sich selbst angetrieben und sind deshalb in ihrer beruflichen Karriere sehr erfolgreich. Gerade erfolgreiche und besonders ehrgeizige Eltern sind gefährdet, von ihren Kindern immer nur das Beste zu fordern.

Du bist der Beste oder die Beste - Erziehung zur Grandiosität

Diese erfolgreichen Antreiber-Eltern sind mit nichts zufrieden, wollen immer noch etwas Besseres von ihren Kindern, bis diese ganz oben oder ganz vorne dran sind. Erfolgreiche Eltern sind oft im Superlativ unterwegs und strahlen dieses Superlativische auch auf ihre Kinder aus: nur das Beste ist gut genug.  Sie übertragen nicht nur ihre eigenen Lebensziele und Werte, sondern auch die Lebensstrategie eines erfolgreichen Menschen auf ihre Kinder.

Vieles von den Antreiber-Eltern steckt unbewusst in uns und es bedarf schon einiger Anstrengungen, unsere unbewussten Eltern-Antreiber zu entdecken. Und es braucht eine Ehrlichkeit im Umgang mit sich: Steht also hinter meinem antreibenden Erziehungsverhalten eine eigene Antreiberstrategie? Oder – wenn ich ganz ehrlich mit mir bin – zeigt sich in meinen Ansprüchen an mich und das Leben eine eigene Grandiosität?

Antreiber-Eltern stellen den Gegenpol zu verwöhnenden Eltern dar. Und doch gibt es die Gemeinsamkeit des Zuviel: Antreiber-Eltern fordern zu viel, verwöhnende Eltern geben zu viel nach und geben zu viel. Beides aber fördert die narzisstische Struktur des Kindes. Ganz fatal ist es, wenn Eltern zwischen Antreiber- und Verwöhnungs-Eltern, also zwischen Überforderung und Verwöhnung hin- und her-pendeln. Dann wirken sich beide Verhaltensweisen des Zuviels in Richtung eines Narzissmus der Kinder aus.

Wie aus den Superkids arrogante und rücksichtslose Kinder werden – und dabei einsam und unglücklich sind

Kinder, die sich als die Besten, als On-Top erleben, bauen sich daraus ein grandioses Selbst mit einem Größen-Selbst. In ihrem narzisstischen Selbstbild sehen sie sich als großartig, stark und als unverwundbar. Sie werden von ihren Eltern und oft auch von anderen darin immer wieder bestätigt. Solange solche Superkids auf der Erfolgswelle schwimmen, fühlen sie sich auch in ihrer grandiosen Sicht auf sich selbst, also in ihrem Größenselbst bestätigt.

Ihr narzisstisches Gefühl der Größe zeigt sich allerdings oft auch als Überheblichkeit und Hochnäsigkeit, die von den anderen Kindern, von Erzieherinnen und Lehrerinnen als Arroganz wahrgenommen wird. Nicht selten legen sich Superkids tatsächlich auch ein arrogantes Verhalten zu, weil die Botschaft der Eltern „Du bist der oder die Beste“ von diesen Kindern sehr oft auch als „Ich bin besser als die anderen“ übersetzt wird, auch wenn das die Eltern so nicht beabsichtigen.

Die Superkids sind häufig sehr selbstbewusst. Sie schaffen sich sofort ihren Raum nach dem Motto „Hier komme ich“ oder „Ich bin die Beste“. Dieses Selbstbewusstsein ist durchaus auch stabil. Aber andere Kinder und Erwachsene wie Erzieherinnen oder Lehrerinnen reagieren bald auf die Überheblichkeit und die versteckte Arroganz solcher Kinder. Die Umwelt reagiert dann mit Vorsicht, mit Distanz bis hin zur Ablehnung.

Zwar haben Superkids scheinbar viele Kontakte, oft aber keine beste Freundin oder keinen besten Kumpel. Und so sind Kinder, die immer die Besten sein wollen, oft sehr einsam. Auf dem Gipfel der Erfolge und der Überheblichkeit ist es kühl. Natürlich wehren solche Kinder diese innere Einsamkeit ab, aber manchmal bricht sie dann als Wut oder Ärger durch, was diese Kinder noch mehr isoliert.

Dazu kommt, dass der offene oder verdeckte Leistungsanspruch der Antreiber-Eltern, aber auch der Kinder selbst, einen permanenten Druck, nicht zu versagen, ausübt. Diese Angst vor dem Versagen lauert tief im Unbewussten dieser Kinder. Aus all diesen Gründen sind  Superkids untergründig meist unglücklich, ohne dass es von dem Umwelt bemerkt wird.

Kinder auf den Boden zu den Kindern holen

Wir tun also unseren Kindern nichts Gutes, wenn wir sie antreiben, die Besten, die Schlauesten oder Hübschesten zu sein oder zu werden. Für die Erziehung unserer Kinder braucht es nicht das Beste, sondern das Einfache, das Bodenständige, die Achtung der anderen Menschen. Konkret heißt das für Ihre Erziehung in dieser Richtung folgendes:

  • Vermitteln Sie Ihren Kindern, dass nicht Erfolge und Leistung, sondern Freundschaften das Wichtigste sind.
  • Achten Sie darauf, dass Ihre Kinder die Freundschaften zu anderen Kinder pflegen, und dass sie respektvoll mit anderen Kindern umgehen.
  • Achten Sie darauf, dass Ihre Kinder gegenüber anderen Kindern auch zurückstehen und gelegentlich mit einer zweiten oder letzten Position vorlieb nehmen können.
  • Leben Sie mit Ihren Kindern sehr bewusst den ganz normalen Alltag. Dazu gehört auch, dass die Kinder so einfache Dinge tun wie die Teller nach dem Essen abzutragen, die Spülmaschine auszuräumen oder die Brösel unter dem Tisch zusammenzukehren.
  • Muten Sie Ihren Kindern auch ein langweiliges Wochenende zu. Es muss nicht an jedem Wochenende eine supertolle Unternehmung stattfinden. Vielleicht erinnern sich dann Ihre Kinder an ihre Freunde und Freundinnen. Vielleicht entdecken sie dann, dass auch das Einfache schön sein kann.
  • Halten Sie Ihre Kinder an, sich in die Familie einzuordnen, zum Beispiel am Tisch mit dem Essen zu warten, bis alle da sind und gemeinsam anfangen.
  • Zeigen Sie Ihrem Kind, dass Sie es gerade dann auch lieben, wenn es nicht zu Besten gehört und keine Spitzenleistungen erbringt, sondern ganz „stinknormal“ ist.

Natürlich darf Ihr Kind in bestimmten Bereichen auch zu Besten gehören. Dann darf das auch gebührend gefeiert werden und Sie können sich mit Ihrem Kind daran erfreuen. Aber ordnen Sie solche Erfolge auch immer wieder ein und weisen Sie darauf hin, dass sich das auch schnell wieder ändern kann und darf. Genauso wichtig für unsere Kinder ist es, mit dem Scheitern, mit Niederlagen und mit hinteren Rängen umzugehen. Das macht Kinder richtig stark, wenn sie spüren, dass Niederlagen zum Leben gehören und dass das nichts an Ihrer Liebe zu Ihrem Kind ändert.


Roland Kachler

Dipl.-Psychologe und Psychologischer Psychotherapeut, Zertifizierte Transaktionsanalytiker (DGTA), Systemischer Paartherapeut, Supervisor, Klinische Hypnose (MEG), Fortbildungen in systemischen Ansätzen und in psychodynamisch-imaginativer Traumatherapie (PITT), Ego-State-Therapie; langjähriger Leiter einer psychologischen Beratungsstelle; eigene psychotherapeutische Praxis; Vorträge und Workshops.

Autor von Büchern zur Trauer, besonders der Best- und Longseller „Meine Trauer wird dich finden. Ein neuer Ansatz in der Trauerarbeit“ (Herder Verlag), auch ein Kinderbuch zur Trauer „Wie ist das mit der Trauer?“ (Gabriel Verlag).

Bücher zur Arbeit mit dem Inneren Kind: „Sei dein eigenes Wunschkind. Das Innere Kind lieben lernen“ (Herder Verlag) und „Die Therapie des Inneren Kindes“ (Klett-Cotta-Verlag)

Und schließlich das Buch zum Narzissmus von Kindern: „Am Besten ganz normal. Kinder vor Narzissmus schützen“ (Herder Verlag).

Näheres zu mir und meiner psychotherapeutischen Praxis in Remseck bei Stuttgart: www.Kachler-Roland.de


Veröffentlicht in Expertenwissen zum Thema Narzissmus, Familie und Erziehung
14 Kommentare zu “Du bist der Beste oder die Beste – Erziehung zur Grandiosität
  1. Michael sagt:

    „Noch nie habe ich mich so schnell verliebt“
    „Noch nie hat mir ein Mensch so gut getan wie Du!“
    „Du bist mir so unfassbar wichtig“
    „Ich will Dich nie verlieren“
    „Ich bin so froh, dass Du da bist“
    „Keiner war bisher so verständnisvoll wie Du“
    „Danke dass Du mich willst, obwohl Du Alles von mir weisst“

    Paar Trennungen und Ehrenrunden später:

    „Ich habe immer nach dem Traumpartner gesucht und hab nie gesehen, dass er mit Dir immer da war“
    „Ich werde Dich nie wieder Belügen oder Enttäuschen“
    „Bitte gib mir eine Letzte Chance, ich werde Sie nutzen“
    „Niemand versteht mich so gut wie Du“ (Hä???)
    „Ich hatte Alles mit Dir, und hab noch mehr verloren“
    „Du warst immer das, was ich gebraucht habe“
    „Mir ist soviel klar geworden“
    „Ich hab so viele Fehler gemacht, der größte war, Dich gehen zu lassen“
    „Niemand hat mir so gut getan, wie Du“

    …und wieder fremdgehen, lügen und hintergehen! Neverending Story!

    Das könnte man jetzt unendlich weiterführen!
    Im Reden, sind Sie alle Meister, im Handeln, komplette Nieten!
    Wer auch nur annähernd was auf Taten und nicht auf Worte gibt, sollte, egal was gesagt wird, immer Vorsichtig sein, was danach kommen mag.
    Man wird in den Himmel gehoben, damit man abhängig wird; damit man denkt, man habe DEN Partner endlich gefunden. Lovebombing ohne Ende, aber wenn eine gewisse Teit vorbei ist, merkt man, dass da nix dran ist.

    Ich bin froh, nach viel Leid, von meinem NArzissten zu 100% losgekommen zu sein.
    Und das solltet Ihr auch. Hört auf, Jemandem nachzuttrauern, dem Ihr am Ende scheißegal seid. Ihr seid nur eine Nummer im perfiden und verkorksten Spiel eines Anderen!

    • Randi Dohrin sagt:

      Lieber Michael,

      danke für Ihre treffenden Zeilen. Sie sprechen mir in jeder Hinsicht aus der Seele.

      Es gibt nur die Möglichkeit des Erkennens und Durchschauens dieses perfiden, narzisstischen Spiels und der dringend erforderlichen Konsequenz der Selbstreflexion, warum man sich auf „die“ mit ihren „Spielchen“ überhaupt einlassen konnte, um dann schnellstens das Weite suche.

      Ich gratuliere Ihnen für Ihr Loskommen von dieser Klientel und sicherlich „geschärften“ Antennen zum Erkennen und Selbstschutz.
      Die „Welt“ ist voll von dieser Sorte, so meine Erfahrung.

      Herzlich
      Randi Dohrin

  2. Pp57 sagt:

    Lili, Yvonne? Habt Ihr eigene Kinder? ?? Mal was anderes: die hier angestrebten mittelmäßigen Kinder sind dann später mittelmäßige Ärzte, mittelmäßige Rechtsanwälte, mittelmäßige Lehrer. Möchtet Ihr einen Prozess verlieren? Von mauligen missgelaunten Verkäuferinnen bedient werden? Ärztepfusch erleiden? Alles sollte im Gleichgewicht sein und bleiben: es wird immer sogenannte Beste geben… sonst würde es wohl kaum die natürliche Auslese geben, nur der Stärkste und Mutigste überlebt, mit den besten Genen-das ist schon im Tierreich so- es sei denn, ein allgemeiner angestrebter Intelligenzquotient von 70 % dient etwas anderem … nämlich dem Lemmingenverhalten… sehr im Sinne von narzisstischen Regierungen.

    • Lise1 sagt:

      @Pp57
      da hast du wohl was an der natürlichen Auslese oder dem „Survival of the fittest“ etwas falsch verstanden. Fit heißt nicht stark, sondern im Sinne der Evolution eher „auf die aktuelle Umwelt passend“. Keinesfalls überlebt immer der Stärkste oder Mutigste, auch nicht im Tierreich, schon gar nicht bei Menschen. Gut angepasst oder zu Höchstleistungen in der Lage ist ein Mensch an manchen Stellen des Lebens nur mit guten Freunden oder in guten und kreativen Teams.

      Ich frag auch oft Menschen, was die eigentlich mal werden wollten und das unterscheidet sich oft radikal von dem, wo die Eltern hingedrueckt haben und ich frag mich, ob da nicht Leistung verloren geht, wenn man seine Potenziale ständig gegaengelt und beschnitten oder in die falschen (fremdgewuenschten) Bahnen gelenkt bekommt und das, was man am besten könnte nicht machen darf. Nicht gelebtes Leben. Unglückliche Lebensläufe, mit seltsamen Beziehungen.

      Es ist auch ein Trugschluss, dass gedrillte Kinder später Hochleistungen bringen können. Ich sah schon Menschen mit Einser-Abi und 3 Sprachen und 2 Musikinstrumenten im Beruf scheitern, weil keine echten Beziehungen hergestellt werden können, weil z. b. die Wichtigkeit der Freundschaften nicht gelehrt wurde. Oder bodenständige solide Arbeit vielleicht. Nach kurzem Aufstieg gab es dann auch böse Abstürze, da half der Drill der Eltern auch nichts mehr.

      • Pp57 sagt:

        Ja okay, trotzdem sollten Eltern der Wind im Rücken sein und nicht die Spucke im Gesicht! Meine narzisstische Mutter war sogar neidisch auf meine Jugend und Intelligenz und hat mich nicht gefördert, ich hätte es im Leben ja weiter bringen können, als sie. Schlussendlich blieb ich unter meinen Möglichkeiten, denn mein Vater , der mich stets beschützt und nur mein Bestes wollte, starb, als ich 15 Jahre alt war. Es gibt also das Aschenputtelmärchen auch in der Realität- auch mit der leiblichen Mutter und missgünstigen Schwester.

        • Anka sagt:

          Deine Schlußfolgerungen sind absurd!
          Schieben die „Verantwortung“ für deine eigene Antriebslosigkeit aber wunderbar weg.

          Du meinst wirklich

          „unter deinen Möglichkeiten
          geblieben zu sein“,

          weil du ja „NUR“ die ersten 15Jahre volle Unterstützung vom Vater hattest !?

          Da fragt man sich doch was unter:
          „Er hat mich stets beschützt und wollte nur das Beste FÜR MICH !“
          zu verstehen ist…

          Sollte das ohne dein eigenes echte Engagement(!), quasi von alleine „zur Feueresse reinkommen ?

          Ja, mit ein wenig „Wind im Rücken“ segelt es sich leichter!
          Ein Ziel hättest aber besser DU…

          Paar Paddel können im Leben nicht schaden, wenn man wirklich vom Fleck kommen will. Immerwährenden Rückenwind zu erwarten/fordern ist naiv…

          • Lise1 sagt:

            Anka, er schrieb in der Vergangenheit. Ich kann es nachvollziehe, was er schrieb, Wind im Rücken statt Spucke im Gesicht.

            Pp, so lange du lebst, kannst du deine Potenziale pflegen, es muss ja nicht so bleiben, dass du sie nicht ausnutzt, zumindest teilweise kann man da was ändern und es fühlt sich gut und frei an, wenn man nicht mehr das Leben der Eltern lebt, sondern das eigene entwickelt. Und schaut, wo kann ich noch Zipfelchen von meinen vergessenen Möglichkeiten greifen und was mit tun. Egal wie alt man ist, es geht immer noch was. Ob viel oder wenig ist egal, weil jeder Schritt ins Eigene die unsichtbaren alten Regeln, die behindern, machtloser werden lassen.

            Und dass es Menschen gibt, die unbewusst verhindern wollen und können, dass andere besser werden als man selbst, das ist gar nicht so selten glaub ich, aber ab 18 muss das keiner mehr ertragen.

            Man darf die Eltern enttäuschen, (Buchtipp „die Kunst, die Eltern zu enttäuschen“) indem man den ureigenen Weg sucht, das ist in meinen Augen das gute Recht eines jeden, nicht mehr die manchmal seltsamen Regeln des vorigen Jahrhunderts unreflektiert zu befolgt

          • Anka sagt:

            Deshalb blieb ich …

            Hört sich für mich schon so an,…bis heute!

            Ich weiß, was „Spucke im Gesicht“ ist!
            Ich weiß allerdings nicht, was 15Jahre beschützt und … ist !

            Und ich weiß, daß man mit 18 aus dem Haus gehen könnte.
            Ja, heutzutage ist es u.U. auch erst etwas später möglich.

            Das hat ja wohl aber keinen Einfluss darauf, daß ich mich nicht doch aufraffen könnte um evtl. ein Abbitur nachzuholen.
            Diese MÖGLICHKEIT besteht unabhängig von einer „neidischen und mißgünstigen“ Konkurrentin.

            Wieso er ?
            Achenputtel ist eine sie.
            Wohlgemerkt, wir kennen die wirklichen Hintergründe nicht !
            Wir wissen nicht, was der Vater tatsächlich getan hat !
            Vielleicht „Vergöttert“?

            Wir sollten hier vorsichtiger sein, alles als „bare Münze“ zu sehen.

          • Pp57 sagt:

            Anja! Bevor Du urteilst , verstehe! Bevor Du vermutest, frage! Bevor Du verletzt, fühle! Bevor Du redest- denke! In diesem Forum wird man nicht verurteilt oder abgeurteilt, so wie Du das schon machst… dann würde sich hier niemand öffnen. Also, schön den Ball flach halten.

    • lilli sagt:

      Ja
      meine erwachsenen Kinder stehen voll in ihrem eigenen Leben,
      mit selbst gewählten beruflichen Wegen.
      Leistungs-Mittelmaß negativ anzukreiden,
      hilft nicht bei der Berufswahl.
      Der jeweilige Schulabschluss gibt die Möglichkeiten der Wahl vor.

      • Lise1 sagt:

        Nicht nur die Noten, da gucken heute viele Firmen gar nicht mehr so drauf, sondern Kompetenzen wie Freundlichkeit, Lernwille, Interesse, Identifikation mit den Firmenzielen, oder dem Beruf usw. spielen auch in vielen Firmen eine wachsende Rolle.

        Das wissen viele Omas oder auch Eltern nicht.

    • Anka sagt:

      PP 57
      Wie alt bist du ?
      Hast du selber Kinder ?

      Du verstehst den Artikel offensichtlich noch nicht einmal.
      Auch das ist kein Urteil, sondern lediglich das Ergebnis einer Beobachtung !

      Wie kommst du darauf, daß der Autor dafür plädiert, „mittelmäßige“ Kinder zu erziehen !?

      Mir scheint (!),
      auch deine Nachfrage bzgl. eigener Kinder bei Lilli und Yvonne, lediglich aufgrund ihrer Statements, auch etwas suspekt …

      Ich habe ganz sicher nicht dich be-urteilt!
      Ich bezweifle auch keineswegs, daß der Verlust eines solchen Vaters ein „Einschnitt“ im Leben ist.

      Ich bezweifle aber sehr, daß ein so überaus intelligenter Mensch,
      der noch dazu 15Jahre „gehegt und unterstützt“ wurde, nicht in der Lage sein könnte SEINEN WEG zu gehen !
      Da könnte auch mit deiner Selbsteinschätzung etwas nicht ganz stimmen !

      Ich soll fühlen ?
      Hab ich. GROLL!
      Uns da werde ich auch nicht weiter nachfragen !
      So wie du dich geäußert hast, wirst du die Verantwortung dafür,
      eben nicht etwas
      „so Besonderes“ und „über dem Durchschnitt wahrgenommen“,
      geworden zu sein, wie du nach deiner Ansicht hättest werden können,
      keinesfalls übernehmen WOLLEN !

      Deine REAKTION sagt eigentlich schon genug…

  3. lilli sagt:

    Sich über sein oder ein Kind zu freuen, ist das Gute.
    Jeder Mensch ist einzigartig.
    Doch das Kind egozentrisch zu manipulieren, statt es in seiner authentischen Art zu stärken, zu fördern,
    ist schlecht,engt es ein und verhindert seine Einzigartigkeit.
    Zwei meiner Mitschülerinnen waren Zwillingsschwestern.Sie sahen sich zwar ähnlich,
    waren aber ziemlich verschieden, auch äußerlich vom Typ her, bzw. in Haltung und Gang.

  4. Yvonne sagt:

    Stimmt! Heutige Eltern „vergöttern“ teilweise ihre eigenen Kinder. Jedes Kind scheint hochbegabt und ein Wunderkind. Ich kann diesem Lobgesang auf die eigenen Kinder oder Enkel kaum mehr zuhören. Dazu muss man dann noch tausende von Fotos der hochbegabten und schönen Kinder auf dem handy bewundern. Für Aussenstehende, z.B. mich, sind diese Kinder völlig normal und nicht ausserordentlich. Dafür haben Einige eine Anspruchshaltung, die sich gewaschen hat. Oft sind solche Kinder dann auch noch frech und respektlos. Ausser „wollen und nehmen“ kritisieren sie nämlich gnadenlos alle andern. Und die Eltern finden das auch noch lustig. Na ja, ich denke, das Leben lehrt auch diese Kinder eines Tages.

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