Narzissten und Geld

Narzissten brauchen Geld, um ihre Großartigkeit zu inszenieren und ihre Größenfantasien zu realisieren. Geld ist für Narzissten ein Mittel, um ihre gehobenen Ansprüche zu verwirklichen, Bewunderung zu bekommen und ihr Ego zu vergrößern. Dabei verhalten sie sich im Umgang mit Geld häufig verschwenderisch, wenn es um die Erfüllung ihrer Wünsche geht, sowie äußerst parasitär, wenn es sich um die Beschaffung der dafür notwendigen flüssigen Mittel handelt.

Narzissten und Geld

Bild: © alphaspirit– 123rf.com

Viele Narzissten zeigen nach außen eine snobistische Einstellung gegenüber Geld: „Geld hat man oder man hat es nicht!“ – „Geld ist zum Ausgeben da!“ – „Über Geld spricht man nicht!“ Der Narzisst spricht vielleicht nicht unbedingt darüber, wie viel Geld er hat, er zeigt aber gerne, was er sich von seinem Geld alles leisten kann. Für den Narzissten ist es Ausdruck eines exklusiven Lebensgefühls, sich über Geld keine Gedanken machen zu müssen. Dabei kann er zwar nach außen mit einer aufgesetzten Lässigkeit prahlen, doch in Wirklichkeit entweder erhebliche Geldschwierigkeiten haben, den Überblick über seine Ausgaben längst verloren haben oder sogar schon pleite sein, ohne es zu wissen.

In der Regel geht der Narzisst sehr verschwenderisch mit Geld um, verliert zeitweise die Kontrolle über seine Finanzen und kann launisch und aggressiv werden, wenn kein Geld mehr vorhanden ist. Meist bekommt dann der Partner den Vorwurf zu hören, er könne nicht mit Geld umgehen und tätige zu viele unsinnige Ausgaben. In Wahrheit ist es aber häufig so, dass Partner von Narzissten sehr gewissenhaft und vorausschauend mit dem Haushaltsgeld wirtschaften müssen, weil die langen Finger des Narzissten regelmäßig auch noch die Kaffeedose im Küchenschrank plündern.

Dem Narzissten geht es ausschließlich um die Befriedigung der eigenen Bedürfnisse und hierzu braucht er alle Geldreserven, die zur Verfügung stehen, auf – und häufig noch darüber hinaus. Von seinem Partner, seinen Kindern oder dem Rest seiner Familie erwartet er, dass diese hierfür die eigenen Bedürfnisse zurückstellen – ganz besonders, wenn die Geldmittel knapp werden. Bei Engpässen muss dann rationiert werden und der Narzisst verkündet das große Sparprogramm, während er selbst aber weiterhin in Saus und Braus lebt.

Narzissten erkaufen sich mit Geld ihren Selbstwert

Auf der anderen Seite gibt es aber auch Narzissten, die sehr viel Geld verdienen – so viel, dass sie mit dem Geldausgeben gar nicht nachkommen – und daher auch keine Geldsorgen bekommen, selbst wenn sie ihr Geld zum Fenster hinausschmeißen und sich die unsinnigsten Dinge gönnen. Sie können sich ihre Verschwendungssucht leisten, weil sie entweder beruflich äußerst erfolgreich sind oder weil sie ein Vermögen geerbt haben und nun gar nicht wissen, wohin mit dem vielen Geld. Ein Luxusproblem – mit dem ein Narzisst nur zu gerne angibt.

Auch kann der Narzisst zu übertriebener Sparsamkeit neigen, seiner Familie – aber auch sich selbst – überhaupt nichts gönnen und ihr bei jeder noch so kleinen, aber notwendigen Ausgabe sofort Vorhaltungen machen. Meist hat der Narzisst in diesem Fall ein strenges Kontrollsystem eingeführt, um über alle Ausgaben genauestens im Bilde zu sein. Seinen Selbstwert zieht dann ein solcher Narzisst aus dem täglichen Blick auf einen üppigen Kontostand und dem Prahlen damit, wie vermögend er ist.

Geizige Narzissten verbergen hinter einem solchen zwanghaften Verhalten häufig ihre übergroße Angst, eines Tages kein Geld mehr zu haben und damit ihre Macht über andere sowie ihr Ansehen zu verlieren. Der riesige Batzen Geld auf dem Konto dient vorrangig der Selbstwerterhaltung und wenn das Geld eines Tages verschwunden ist, denken solche Narzissten, dass damit auch ihr Selbstwert, Ansehen, Einfluss und ihre Ehre weg sind. Sie fühlen sich ohne ein dickes Bankkonto minderwertig und wertlos. Daher muss das Konto immer prall gefüllt sein und niemand darf auch nur einen Cent davon nehmen.

Der Narzisst will mit seinem Geld prahlen

Geld dient dem Narzissten zum Aufbau eines grandiosen Images, zur Befriedigung seiner selbstsüchtigen Wünsche und zum Erlangen von Macht und Einfluss. Daher kann ein Narzisst häufig nicht die notwendige Sorgsamkeit im Umgang mit Geld aufbringen, weil ihn seine Geltungssucht immer wieder zu unbedachten Ausgaben treibt. Für ihn ist Geld nur Mittel zum Zweck, um Macht und Statussymbole anzuhäufen und damit zu prahlen – entweder offensiv, indem er jedem erzählt und zeigt, was er kann und hat, oder defensiv, indem der Betrachter allein von der kolossalen Wirkung seines Besitzes beeindruckt wird.

Dabei muss es sich nicht ausschließlich um teure und exklusive Güter handeln, die sich nur Superreiche leisten können. Ein Narzisst will seine Mitmenschen beeindrucken, die Mittel orientieren sich dabei aber am Niveau des jeweiligen sozialen Milieus, innerhalb dessen er sich bewegt. So genügt es, wenn er sich in seiner sozialen Klasse mit Gütern und Besitztümern hervortun kann, die sich diese eigentlich nicht leisten kann. Wenn der Narzisst z. B.  eine eigene Parzelle im Schrebergartenverein besitzt, während der Bekanntenkreis aus seiner Mietwohnung im Plattenbau nicht herauskommt, fühlt er sich einmalig und privilegiert.

Der Narzisst will sich mit seinem Geld eine besondere Stellung innerhalb seiner sozialen Schicht erarbeiten und einen Sonderstatus erlangen. Die gesellschaftliche Stufe, auf der sich ein Narzisst befindet, gilt es für ihn zu überbieten, um sich als etwas Besonderes zu erleben. Daher ist nicht der reale Wert eines Statussymbols ausschlaggebend, sondern nur der Wert, das es innerhalb des jeweiligen Milieus hat. Der Narzisst will den Neid der anderen auslösen, was er gleichfalls als Bewunderung empfindet.

Der Narzisst zapft ungeniert fremde Geldquellen an

Doch ein Narzisst ist nicht nur ganz groß im Geldausgeben – er ist auch ausgesprochen findig, was die Geldbeschaffung angeht. Entweder ist er beruflich strebsam und karriereorientiert, so dass er über ausreichend eigenes Geld verfügt  und finanziell unabhängig ist, oder er bereichert sich geschickt an den finanziellen Rücklagen seiner Mitmenschen. Ein Narzisst kann aufgrund seiner extravaganten Bedürfnisse regelrecht süchtig nach Geld werden und daher entweder beruflich ungemein ehrgeizig sein oder gewissenlos seine Mitmenschen anpumpen.

Der Narzisst hat kein Geld

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Außerdem besitzt ein Narzisst oft das Talent, sich elegant um Ausgaben zu drücken. In Bars und Restaurants lässt er sich einladen, indem er vorgibt, leider sein Portemonnaie zuhause vergessen zu haben. Um keine Benzinkosten zu haben, gibt er vor, sein Wagen hätte eine Panne, und steigt bequem in das Auto des anderen ein. Zu Veranstaltungen lässt er sich gerne einladen, ohne jemals eine vergleichbare Gegenleistung zu erbringen. Zwar vertröstet der Narzisst auf das nächste Mal und gibt sogar damit an, sich großzügig revanchieren zu wollen, doch leider findet dieses „nächste Mal“ niemals statt.

Weil er kein Geld für überflüssige Geschenke ausgeben will, gibt er einfach vor, den Geburtstag vergessen zu haben. Weil er seinem Sohn keine neuen Sportschuhe kaufen will, wird dessen Hobby schlechtgeredet. Um sich vor dringenden Reparaturkosten im Haushalt zu drücken, gibt er dem Partner die Schuld an der Beschädigung und lässt diesen damit allein. Gleichzeitig kauft er sich aber ein nagelneues Auto, beschenkt sich selbst mit einer Designeruhr oder bucht sich Karten für ein Konzert in der VIP-Lounge. Während er anderen alles verwehrt, gönnt sich der Narzisst selbst alles – ohne jemals ein schlechtes Gewissen dabei zu haben. Diese Ungerechtigkeit ist in einer Beziehung kaum auszuhalten und führt daher regelmäßig zu Frustrationen beim Partner, während der Narzisst über dessen Empörung nur lacht.

Der Narzisst zahlt seine Schulden nicht zurück

Auch leiht sich der Narzisst häufig Geld und gibt glaubhaft vor, es umgehend wieder zurückzuzahlen, sobald er wieder flüssig ist – was aber nie erfolgt. Entweder schafft er es gar nicht, das Geld zu erwirtschaften, oder – wenn er es hat – ist der Drang größer, gleich das nächste Bedürfnis zu befriedigen, als derjenige, Verpflichtungen zu begleichen. Den Narzissten stört es auch nicht, wenn ihm aufgrund mangelnder Zahlungsmoral die Freundschaft gekündigt wird – im Gegenteil: Er beschwert sich dann noch bei dem Geldgeber, weil dieser sich so kleinlich anstellt und ihm nicht vertraut.

Indem er vorgibt, nur vorübergehend einen kleinen finanziellen Engpass zu haben und demnächst wieder über größere Einnahmen zu verfügen, erschleicht er sich die Gutmütigkeit anderer, die bereit sind, ihm zu helfen. Meist stellt er es so dar, als sei er in eine finanzielle Schieflage geraten, weil ihm unberechtigterweise gekündigt worden sei, er unverschuldet seinen Wagen zu Schrott gefahren habe, sich verspekuliert habe und bei einem Finanzgeschäft über den Tisch gezogen worden sei oder weil er krank geworden sei und daher zurzeit nicht mehr selbst für seinen Lebensunterhalt sorgen könne. Immer versucht der Narzisst über eine gut inszenierte Opferhaltung, das Mitgefühl seiner Mitmenschen zu gewinnen, um diese zu Almosen zu bewegen.

Der Narzisst hat aber überhaupt nicht die Absicht, seine Schulden jemals abzutragen. Es kommt bei ihm ja auch nur höchst selten vor, dass er über unverplante Geldmittel verfügt, die er anderen überlassen könnte. Stattdessen beschränkt sich der Narzisst in seinen Bemühungen auf das kreative Erfinden von Ausreden. Während seine Freunde, Familie und sein Partner bereit sind, dem Narzissten immer noch mehr Geld in den Rachen zu stopfen, und sich aus diesem Grund häufig selbst finanziell einschränken oder gar einen Kredit aufnehmen müssen, erfreut sich der Narzisst daran, sich seinen nächsten Wunsch erfüllen zu können, und denkt nicht an morgen.

Der Narzisst verhält sich in Geldangelegenheiten nicht selten hochgradig parasitär. Er kennt keine Gewissensbisse, wenn er auf Kosten anderer lebt, und beutet diese nahezu vollständig aus. Wenn sie dann nichts mehr zu geben haben oder ihre Funktion als Bank aufkündigen, beschwert sich der Narzisst rotznäsig über die mangelnde Loyalität und zieht zum nächsten Kreditgeber weiter. Ein Narzisst sieht nur seine Bedürfnisse und strebt nach einer möglichst kurzfristigen Befriedigung – ob er nun in der Lage ist, sich die Mittel für seinen exzessiven Vergeudungswahn selbst zu erarbeiten, oder sich Fremdmittel besorgt. Es geht ihm immer nur um sich.

Die hier beschriebenen anormalen Verhaltensmuster können auch im Rahmen anderer Persönlichkeitsstörungen oder psychischer Erkrankungen auftreten. Sie sind nicht explizit nur bei einem Narzissten zu beobachten, wenngleich sie hier besonders häufig und deutlich auftreten können. Das hier beschriebene Verhalten muss aber nicht automatisch bei jedem Narzissten vorhanden sein und es kann auch situativ bei ansonsten psychisch unauffälligen Personen auftreten.


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Veröffentlicht in Blog, Eigenschaften eines Narzissten
64 Kommentare zu “Narzissten und Geld
  1. Lina sagt:

    Es gibt Narzissten, die mehr Wert auf Mitleid und Aufmerksamkeit legen, als auf Geld, aber von den Ns in meiner Familie sind die meisten absolut geldgierig. Narzissmus ist immer mit Gier verbunden. Egal nach was. Nichts geben wollen. Nur nehmen. Egal was. Und dieses Anspruchsdenken, dass ihnen das zusteht, ist tief verwurzelt. Wird aber natürlich vehement abgestritten. Bei mir bleibt die Erkenntnis: hat man jemanden als N erkannt, darf man einfach nichts glauben und nicht vertrauen. Das widerspricht dem Charakter der meisten normalen Menschen, daher ist es so unfassbar anstrengend.

    • Tim sagt:

      …ohhh jaaa, das ist verdammt anstrengend…vor allem, einmal in das Thema Narzissmus tief eingetaucht zu sein, werden sehr schnell, sehr viele in unserer Gesellschaft erkannt… was dem Leben nicht unbediengt eine gewisse Leichtigkeit verschafft…manchmal wünschte ich mir, es nicht mehr erkennen zu wollen, es sind so viele 🙁

      • Lina sagt:

        Das Gefühl kenne ich. Vor 7 Jahren habe ich notgedrungen angefangen, das Thema zu recherchieren. Zwischenzeitlich wäre es mir lieber gewesen, gar nichts darüber zu wissen. Inzwischen halte ich es für eine Riesenhilfe, darüber Bescheid zu wissen, auch weil ich was über mich und meinen fehlenden Egoismus gelernt habe. Egal wo und wann mir ein N begegnet, ich reagiere nur noch mit Gelassenheit auf Dinge, die mich damals zur Weissglut gebracht hätten. Heute mache ich Haken hinter meine imaginäre Narz-Checkliste und freu mich, dass ich nicht mehr darauf reinfalle.

  2. Hoff.44 sagt:

    Hallo an alle, zum Thema Geld könnte ich so viel schreiben, ich versuche mich kurz zu fassen,was mir nicht gelingen wird,weiß ich jetzt schon.
    Schon in unserer Kennenlernphase gab es erste Hinweise bezüglich seiner Haltung zum Geld. Wenn wir Essen waren, bezahlte ich entweder heftig mit oder übernahm die Rechnung komplett- es hat ihm nichts ausgemacht, er zeigte nur deutlich, wie stolz er auf mich war. Wenn er zum Ausgleich mal eine Rechnung übernommen hat, dann sagte er immer, wie eng er bei der Kasse ist und was für ein großes Opfer er jetzt bringt. Danach hatte ich immer schlechtes Gewissen. Wenn ich für unser gemeinsames Wochenende einkaufen ging,bekam ich immer die Tipps, was ich sonst noch alles mitbringen könnte. Diese Mitbringsel übernahm er mit großer Selbstverständlichkeit. Wenn ich in darauf ansprach,bekam ich dann beleidigte Ausreden oder ich durfte eine Schuldenliste erstellen, die er dann begleichen würde, wenn er sein nächstes Gehalt bekommt. Wenn ich ihn an seine Schulden erinnerte, nachdem sein Gehalt schon längst da war, wurde ich beleidigt und angemotzt, was fällt mir ein, ihn nach dem Geld zu fragen, er habe es nicht vergessen und ich würde schließlich nicht am Hungertuch nagen. Irgendwann nach dem wiederholten Ansprechen bekam ich dann das Geld demonstrativ auf den Tisch geknallt, ab und an hat er die Summe um 2-3 Euro aufgerundet. Danach hatte ich wieder ein schlechtes Gewissen. Trotzdem war ich verliebt und versuchte, ihm immer wieder zu verzeihen.
    Wir beschlossen zu heiraten. Auch hier gings schon darum, welche Seite für was und wieviel bezahlt. Meine Eltern mussten das meiste übernehmen, denn sie waren angeblich die besser verdienenden. Für die kleinere Hälfte hat er mit Stolz verkündet, würde er selbst aufkommen, denn er könne das seinen Eltern nicht zumuten. Wie edel von ihm. Nur das er diesen Betrag eigentlich von dem Geld bezahlen möchte, dass wir als Geldgeschenke für die Hochzeit bekommen werden, hat er nicht erwähnt. Hinterher hat er gesagt, er habe schließlich keine andere Möglichkeit, diese Summe zu begleichen. Sogar unsere Eheringe dürften meine Eltern finanzieren. Ach ja, nach der standesamtlichen Hochzeit hat er erstmal mich und alle Gäste vor der Tür stehen lassen um noch schnell die neue Lohnsteuerklasse zu beantragen,schließlich wollte er keinen einzigen Tag an die Stadt verschenken. Welche Wirkung es auf mich und die Anderen hatte, interessierte ihn nicht. Vor der Hochzeit hat er gesagt, er möchte, daß wir getrennte Kontoführungen haben. Er möchte mich schließlich nicht mit den Schulden, die er noch Jahre lang für sein Haus abbezahlt muss, belasten. (Das Haus hat er noch vor meiner Zeit gekauft).Obwohl es für mich recht ungewöhnlich war, schließlich bekam ich durch meine Eltern ein anders Modell vorgelebt, stimmte ich auch hier zu. Es wurde genau abgesprochen, wer für welches Teil finanziell aufkommen muss, ich bestand darauf, daß wir wenigstens ein gemeinsames Sparbuch haben, wo er eine bestimmte Summe monatlich einsparen muss, auf die ich auch zugreifen kann. Zu Beginn der Ehe funktionierte es recht gut, da ich noch selbst berufstätig war. In der Zeit, als die Kinder klein waren und ich nicht arbeitete, verlangte ich von ihm eine kleine Summe monatlich als Haushaltsgeld, die er mir widerwillig und mit großen Schuldzuweisungen ausbezahlen musste. Die restlichen Ausgaben tätigte ich mit meinem Ersparten und dem Kindergeld, dass Gott sei Dank, auf mein Konto eingegangen ist. Auch meine Eltern unterstützen mich noch einwenig. Also kam ich gut über die Runden, was mein Mann schnell verstanden hat. Daraufhin hat er verstärkt angefangen über jede eigene Rechnung zu jammern, in der Hoffnung, er müsse kein Haushaltsgeld mehr an mich ausbezahlen. Ich blieb standhaft, streckte ihm aber immer wieder das Geld vor, denn sonnst hätte er ja sein Konto überzogen, und ich kann es ja nicht wollen, dass er Überziehungsgebühren bezahlt. Die Schuldenliste wurde immer länger, mit großem Ach und Krach und lauten Schuldzuweisungen bekam ich nur Teilbeträge ausbezahl, einiges musste ich ihm des Frieden willen erlassen. Nach einpaar Jahren ging ich wieder halbtags arbeiten, sofort wurde mir das Haushaltsgeld gekürzt, später ganz gestrichen. Immer weniger und seltener und mit großen Rechtfertigungen durfte ich noch auf das gemeinsame Konto zugreifen, später habe ich es freiwillig eingestellt, in der Hoffnung, dass er endlich aufhört, über sein nichtvorhandenes Geld zu jammern. Hat er aber nicht. Er hat immer wieder nach neuen Möglichkeiten gesucht, mir das Geld aus der Tasche zu ziehen. Für Renovierungen im Haus musste ich mindestens die Hälfte bezahlen, denn ich will es ja schließlich auch schön haben, die neue Küche wurde komplett von mir bezahlt- auch das kein Problem für ihn. Sein Auto dürfte ich auch zum Teil mitfinanzieren und nicht nur ein Mal und so weiter. Egal um was es ging, er konnte sich immer als ein armer Schlucker hinstellen und ich war immer die böse und geizige Frau an seiner Seite, der das Geld unberechtigter Weise einfach nur zufliegt.
    Je mehr ich gearbeitet habe und je mehr ich verdient habe, umso neidischer und aggressiver wurde er dann. Er wusste immer über mein Konto stand und Erspartes bescheid und konnte nicht aufhören zu jammern und mir schlechtes Gewissen zu machen, wenn er von mir kein Geld mehr bekam. Die Schuldenliste habe ich abgeschafft- ich habe ihm einfach kein Geld mehr geliehen. Im verlaufe der Jahre kümmerte ich mich alleine um alles Finanzielle was mich und die zwei Kinder betrifft. Und wer Kinder hat, weiß was es bedeutet. Er kümmert sich bis heute nur um seine Belange und die Nebenkoste der Familie- wir können uns noch glücklich schätzen, wenn er von uns noch keine Miete verlangt.
    Nachdem er nach 16 Jahren unser Ehe, sein Haus abbezahlt hat, beschloss er seinen gut bezahlten Job aufzugeben und beruflich kürzer zu treten. Er hatte keine Zukunftspläne, er fühlte sich für die heranwachsenden Kinder nicht zuständig, schließlich bekam er von seinen Eltern auch nichts geschenkt. Er konnte sich jetzt zurück lehnen schließlich war ja sein Haus abbezahlt. Auch hier musste ich notgedrungen zustimmen, mit einer Bedingung dass er seinen finanziellen Verpflichtungen auch mit weniger Geld monatlich weiterhin nachkommt. Denn ich bin ja nicht auf seinen Vorschlag eingegangen, selbst vollzeit arbeiten zu gehen und ihn als Hausmann zuhause sitzen zu lassen. Wie gehässig von mir, nicht wahr? Also schlägt er sich mit seinen Gelegenheitsjobs durch, jammert weiterhin, wie schwer er es hat, wechselt all paar Monate seinen Arbeitgeber. Zwischen durch immer einpaar Monate arbeitslos, muss dann einsehen, daß es für die Rente noch zu früh ist, für die Frührente er nicht krank genug ist. Hartz 4 wird er nicht bekommen, weil seine Frau ja genug verdient, außerdem wird er ja dann wohl sein Haus verlieren. Dummerweise hat ihm seine Frau auch noch gesagt, dass er von ihr kein Geld mehr bekommen wird. Einfach nicht aus zuhalten. Dabei hat sie ihm so viele Jahre „immer freiwillig ihr Geld gegeben „- ich lach mich kaputt.
    Na ja, in letzter Zeit muss er auf der Spaarflamme leben und neidisch auf mich, seine Kinder, seine Nachbarn oder wenige Freunde blicken, sein Gejammer hilft ihm nicht weiter, alle haben seine Masche durchschaut. Ich gehe in einem Jahr vollzeit arbeiten kann mich und meine Kinder gut versorgen,diesbezüglich habe ich keine Angst mehr. Er wird nach weiteren Möglichkeiten suchen, mir das Geld aus der Tasche zu ziehen, doch wird er da als Verlierer zurück bleiben, denn ich habe in dieser über 20- jährigen Ehe auch was gelernt- nämlich für mich selbst einzustehen. Vielen Dank für das Lesen.
    Könnte noch so viel schreiben, aber in den nächsten Beiträgen.

    • Waltraud sagt:

      Wow! Aber warum tust Du Dir diesen Menschen weiter an oder hast Du Angst, er könne Unterhalt fordern? Er kann ja sein ? Haus verkaufen, dann ist er ja versorgt. Alles Gute und gut das Du Dir nichts mehr gefallen lässt.

      • Hoff.44 sagt:

        Ja, ich habe Ängste. Angst, es allein nicht zu schaffen, an den Herausforderungen des Lebens zu scheitern. Das Ganze ist so paradox. Einerseits fühle ich mich stark und selbstbewusst, andererseits total mit ihm “ verwachsen“ . Aber in letzter Zeit tut sich was- die Verarbeitung der ganzen Ehe läuft auf Hochturen, als ob ich das ganze selbst von Aussen betrachte und mir immer wieder die Frage stelle “ Warum hast du dir das Alles antun lassen“. Weiss nicht wie lange dieser Prozess noch andauern wird, spüre aber, da gibt es kein Zurück mehr.

        • Waltraud sagt:

          Das ging mir allerdings auch so mit der Angst. Ich hab mir nichts mehr zugetraut und viel zu lange geglaubt es nicht zu schaffen, weil mir absolut klar war, das er alle Hebel bewegen wird, mich fertig zu machen. Allerdings wusste ich nicht um seine Störung. Als ich das iwann rausfand nach einer unglaublichen Achterbahnfahrt, hat mir meine Wut auf den Schädiger Kraft verliehen. Du bist auf einem guten Weg und wirst es schaffen, da bin ich sicher. Alles braucht seine Zeit. Viel Glück und Zuversicht

  3. Kersten sagt:

    Und nochmal ich. Heute morgen macht er Frühstück, nicht so richtig liebevoll, aber – Er lässt sich mal nicht bedienen. Was denken?

    War es wirklich nett, oder geht es wieder um seine Ziele?
    Normalerweise setzt er sich gern an den gedeckten Tisch, und sagt „danke für das essen“. Nacher steht er auf, und ist weg.
    Mich macht das sehr wütend, ich arbeite Vollzeit, habe also den Anspruch, dass beide gleich viel leisten. Wenn ich koche, will ich kein „danke“ wie eine Haushälterin, ich will miteinander… ist das so verkehrt?? In der Folge lass ich sein Zeug stehen, und bin dauernd wütend über den Dreck. Jetzt, durch die veränderte Ausgangslage, hilft er mit. Aber wie lange? Ist das echt? Soll ja geben, aber bei ihm? Ich traue dem Frieden nicht….

    Er lässt alles fallen, wo es ihm aus der Hand fällt, putzen tut er nie. Zu Beginn hab ich gemacht, wie ich es gewohnt bin, bis ich merkte, das läuft auf Vollhausfrau mit Vollzeitjob hinaus. Dann liess ich es sein, und nun sieht es aus… Nun ja.
    Seit ich meine Wohnung habe, hat er mit mit geputzt. Er ist so gewohnt, dass es für ihn gemacht wird, dass er nicht mal den Staubsaugerbeutel wechseln kann. Jetzt kann er es. Er ist ein guter Handwerker, aber.. nur wo er will. Was halte ich davon? Echte Veränderungen, oder Show?

    Er hat sehr schlechte Manieren bei mir, im aussen hat er vorzügliche Manieren. Er ist ja Chef. Er bläht,rülpst, hat die Hand in Nase und Unterhose, eklig zum Ansehen. Hat wer eine Erklärung, was das soll? Ich fühle Abstossung..

    • Waltraud sagt:

      Kersten aus Deinen Erzählungen kannst Du die Antwort für Dich bereits finden. Warum willst Du Dir das weiter geben. Ich glaube, das Du ohne ihn besser dran wärst und du hättest die Chance auf einen passenden Partner. Ich hab mir diese Chance selber genommen, weil ich ihn lange nicht durchschaut habe, aber ich war ohne Ende genervt
      Von seinem egoistischen, einseitigen, nur sich selber sehenden und verstehenden Menschen. Das grosse Erwachen kam spät und das Elend hab ich überlebt. Nie wieder!

    • Wildkraut sagt:

      Es ist genau das, was du fühlst – Abstoßung und abstoßend! Die Frage nach dem Warum habe ich mir auch lange gestellt. Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass der Ex es auch so wollte – um Distanz zwischen uns zu schaffen und mir indirekt den Laufpass zu geben, mir zu Verstehen zu geben, dass ich es nicht Wert bin. Ich habe es später für mich als (un)bewussten Ausdruck und Protest gegen meine Anforderungen, Wünsche,Erwartungen interpretiert….
      Auf Augenhöhe war nicht in seinem Kopf…
      Bin froh, den Absprung geschafft zu haben! So etwas braucht kein Mensch!

      • Kersten sagt:

        Das genau fühle ich. Einerseits sehr viel Nähe, aber dann diese Abwertung, Abstossung. Und immer sind andere schuld, wenn er eklig ist. Manchmal entschuldigt er sich mit Trara, aber es geht grade so weiter.. und mir graust. Nicht ihm. Danke für deinen Hinweis.

  4. Kersten sagt:

    Ich bin total zerrissen. Habe ich eine Meise, oder ist er Narzisst, und ich gut trainierter Co? Ich weiss nicht, was denken..

    Begonnen hat es so schön. Konzerteinladungen,Restaurant. Aber ganz rasch: ich soll die Hälfte zahlen. Wie jetzt, das war keine Einladung? Aha.

    Urlaub in einem völlig unnötigen Luxushotel, ich war 3 Wochen genervt, weil es teuer war und aus meiner Sicht blöd. Das konnte er sich nur leisten, weil ich die Hälfte bezahlt habe, obwohl ich dort gar nicht sein wollte. Nun, ich war verliebt.

    Sein Kind braucht Wohnraum. Ich könnte das doch finanzieren, ich bekäme es wieder. Ich bin aufgewacht, habe nein gesagt. Warum? Ich lebe seit Jahren mit ihm, und ich bin bis heute nicht so eingezogen, wie ich das kenne. Ich lebe aus Koffer und Kiste. Immer mit dem Versprechen, bald verändert sich das. Meine Sachen stehen untergestellt, teilweise deswegen kaputt, ist ihm egal, er kann nichts dafür… Aber für sein Kind mein Geld ausgeben, und dann weiter im Koffer? Ich habe nein gesagt, und einen eigenen Wohnraum gefunden. Dort ist mein Geld jetzt, also aus seinem Zugriff weg.
    Seither ist alles furchtbar. Ich würde ihm nicht vertrauen (stimmt ja schon), er könne mir nicht vertrauen. Ich wäre misstrauisch (eher er), ich hätte kein gemeinsames Konto mit ihm. Nun,ich zahle nicht seine Sachen, und gehe dann leer aus, das ist meine Befürchtung bei gemeinsamen Konto.
    Er vergisst sein Portemonnaie, nun, ich habe meins auch vergessen, stimmt, aber dann hatte ich meins absichtlich vergessen, weil ich nicht mehr zahlen wollte. Seither hat er es immer dabei. Für seine Sachen.
    Und ich bekomme immer vorgehalten, wenn er für mich einen Kakao mitgebracht hat. Es fühlt sich eklig an,am liebsten würde ich den vergifteten Kakao stehen lassen, das ist auf diese Weise kein Mitbringsel mehr.
    Ich kaufe oft ein, der Haushalt wird ohne grosse Worte finanziert. Aber wenn er einkaufen geht, dann höre ich das, aber deutlich.
    Er frisst alles weg, die Kids sichern ihr Zeug ausser seiner Reichweite, wie peinlich. Ich hatte uns was besorgt, gegessen hat er es, ohne was übrig zu lassen. Gestern trinkt er sehr schnell viel Wein, ich war nur abgestoßen. Und er redete nur von sich. Sagte direkt, als ich was erzählte, das ist ihm egal. Was ich fühlte, nun…
    Er macht auch nette Sachen, aber, mir langt es nicht. Und trotzdem mag ich ihn. Nach aussen ist er sehr charmant. Aber es wurde ihm schon gesagt, dass er mit mir nicht gut umgeht, wie er mir empört sagte. Ich fürchte, die anderen hatten schon recht. Trotzdem, wie verdammt schaffe ich es, hier heraus zu kommen. Ich mache weiter, hoffe, und weiss doch, dass es nicht klappen wird…
    Gute Tipps willkommen…

    • W. sagt:

      Hallo Kersten,
      Du hast doch schon deine eigene Wohnung, dein eigenes Konto wenn ich das richtig verstanden habe?
      Warum machst du ihm noch die kostenlose Putzfrau?
      Mal ehrlich, mehr bist du für ihn doch nicht mehr(vielleicht auch noch nie gewesen)
      Glaube mir ich weiß wovon ich rede.
      Du hast es abgelehnt die Wohnung seiner Kids zu finanzieren? Da hast du die Antwort für seine Demütigungen.
      Wow er hat Frühstück gemacht? Na dann wird er wohl etwas von dir wollen.
      Vielleicht spürt er dass du dir nicht mehr alles bieten lässt und wirft dir ein paar Bröckchen hin um dich wieder zu ködern. Er meint es doch sicher nur gut mit dir(Ironie)

    • lilli sagt:

      Die Hoffnung stirbt zuletzt, doch,
      es gibt nur den Weg des Abstanddnehmens.
      Schlechtes Benehmen raubt vor allem ihm selbst die Würde, kenne ich aus meinerVerwandtschaft.
      Lösung: sich abwenden, stehen lassen, was anderes machen.

  5. Gabriele sagt:

    Das war alles sehr präzise beschrieben. Ich-Menschen gibts leider wie Sand am Meer.
    Ich habe mal in meine Vergangenheit zurückgedacht und mir ist erschreckend klar geworden,
    dass ich fast ausnahmslos Narzissten kannte bzw. mit ihnen befreundet war. Stimmt hier der Spruch „Gleich zieht Gleiches an?“ dann wäre ich auch einer. Oder stimmt: „Gegensätze ziehen sich an?“
    Denke, dass beides richtig ist, sein kann.
    Ansprechen will ich noch den Narzissten, der oben Beschriebenes gerade nicht tut !
    Auch die gibt es. Die prahlen mit ihrer Armut und ihrem Opfersein. Machen anderen ständig ein schlechtes Gefühl. Belügen sich selbst und andere. Ich finde die noch viel schlimmer, weil man Narzissmus dort nicht vermuten würde. Beim Angeber weißt du gleich, woran du bist.
    Den anderen läufst du direkt ins Messer ! Ich habe viele solchen „Opfern“ geholfen und dafür habe ich nur Ärger bekommen, Gemeinheiten und Hintergehungen. HEUTE überlege ich mir 3 Mal, ob ich jemand helfe. Die beste Hilfe ist sowieso, die Hilfe zur Selbsthilfe. Sag ihm/ihr, was er/sie machen soll, aber machs nicht für ihn/sie.

    • Beate Haltern sagt:

      Ich glaube nicht dass Du Narzisstin bist, sondern vielleicht eher Co-abhängig.?.

    • Kersten sagt:

      Danke für die Antwort.
      Du legst den Finger in die Wunde. Ja, ich könnte sehr gut alleine, und kann eigentlich auch. Aber so jemand macht irgendwie süchtig. Es ist sehr schwer, sich emotional zu lösen, Co eben. Es ist schwer zu verstehen, dass er nur sich sieht, und alles manipuliert. Das geht eben nur mit jemandem wie mir, der sich trotz eigenem Kopf kaum wehren kann. Das ist uralt und antrainiert. Angst vor Alleinesein, Angst vor Versagen, und das trotz erfolgreichem Leben. Es ist wie unsichtbare Ketten, und der Narzisst weiss das..
      Es fing schön an, und jetzt bin ich überwiegend wütend und genervt. Ich werde in eine Rolle gedrängt, die ich nicht will. Und jetzt merkt er es, weil ich mein Geld rausgezogen habe. Weil hier hört sogar mein Irrsinn auf. Gottseidank. Nur wie komme ich weiter? Ich bin total blockiert.
      Ich schreibe hier über diesen Wahnsinn, weil es so schwer ist, sich zu lösen. Es schien ja zuerst perfekt, und wer will das nicht wiederhaben, also ich würde es gern wiederhaben. Und nun sieht es nur noch krank aus. Und ich frage mich, wie es passieren konnte. So weit kommen konnte.
      Zuerst war es Selbstverständlichkeit, dass jeder macht, wenn er kann. Und dann habe ich aufgehört, für ihn zu machen. Und seitdem instrumentalisiert er jeden, der sich lässt, Kinder, Mutter, mich, wenn ich mitmache. Es führte dazu, dass die Kids abhauen, sind ja schon groß.
      Und jetzt muss er, oder es macht keiner mehr. Soviel zum putzen. Es erfordert einen Riesendruck, damit was passiert. Ich mag das nicht mehr, und trotzdem fällt Trennung schwer. Irgendwie kriege ich sofort Herzrhythmusstörungen und Angst. Voll psychosomatisch, das hatte ich noch nie.
      Wenn ich schreibe, sehe ich den Irrsinn besser.
      Er plant aktuell teure Urlaube, ich habe überall nein gesagt. Ich will diesen Quatsch nicht finanzieren. Oder teilfinanzieren. Er hat es akzeptiert, aber vorher herumgewütet. Ich habe ewig gebraucht zu kapieren, dass er wütend war, dass ich nicht wollte, und er dann seine Angeberei vor mir (und andren)vergessen konnte. Er kann gut so tun, als ob er die Sterne vom Himmel holt. Doch regelmäßig ist das beim genau hinsehen nur noch Angeberei, die ich mitfinanzieren soll.
      Tja, danke für das Lesen

      • W. sagt:

        Hallo Kerstin,
        Ich kann dich sooo gut verstehen.
        Ich habe dieses Spiel jahrzehnte lang mit gemacht.wenn einer weiß wie schwer es ist zu gehen, dann ich.
        Aber wie erwähnt, du bist doch schon eigenständig.
        Ich musste mich von einem Haus trennen, von dem ich über 20 Jahre geglaubt habe, dass es mir zur Hälfte gehört.Habe Möbel und viele , viele Dinge zurück lassen müssen die ich größtenteils finanziert habe.
        Musste mir eine Wohnung anmieten und halbwegs einrichten.
        Mein ganzes Umfeld verlassen, das ich über 20 Jahre b.z.W mehr als 30 Jahre hatte.
        Aber bis ich soweit war hat es auch Jahre gedauert,erst als ich keinen anderen Ausweg mehr sah, außer ganz vor die Hunde zugehen, habe ich es geschafft.
        Wie du schon selbst erkannt hast, das Aufschreiben hilft.Wenn du deine Geschichte aus der Perspektive eines Außenstehenden betrachtest erkennst du besser wie demütigend sein Verhalten dir gegenüber ist.Hast du es nötig dich so behandeln zulassen?
        Wohl kaum.
        Halte dir vor Augen, dass die schönen Zeiten von denen du schreibst(träumst) nie wieder kommen werden. Sie waren nur Mittel zum Zweck, um dich dahin zu bekommen wo er dich heute hat.Wenn dir bewusst wird , dass er dich von Anfang an genau darauf“abgerichtet“ hat so zu funktionieren wie er es für sein Wohlergehen braucht sollte das deinen Selbstwert reaktivieren.
        Wenn du wirklich wieder glücklich werden willst dann geht das nur ohne einen Menschen der dich schamlos benutzt und demütigt.
        Diese Abhängigkeit die du empfindest hat nichts mit Liebe zutun.
        Aber zu dieser Erkenntnis musst du selber gelangen und voll hinter der Entscheidung stehen zu gehen sonst ist die Gefahr zu groß ihm auf den Leim zugehen wenn er dich mit den schönsten Versprechen zurück holen will….um dann noch perfider und gemeiner zu agieren.
        Du kannst das schaffen, du musst es dir nur „SELBST-WERT“ sein.
        Alles Gute

  6. w sagt:

    Danke euch allen für euer Feedback und euren Zuspruch.
    Das tut gut.

  7. Volker Rachow sagt:

    Das Perfide an der narzisstischen Persönlichkeitsstörung ist, dass nicht der Narzisst selbst, sondern nur sein Umfeld darunter leidet. Dieses Umfeld wie z.B. Kinder möchte man gern vor ihm schützen.

    Wie macht man das? Man versucht ihn mit den Auswirkungen seiner Persönlichkeitsstörung zu konfrontieren. Das funktioniert natürlich nicht, weil sich der Narzisst dadurch in seiner Großartigkeit angegriffen fühlt. Aus seiner Sicht ist nicht er das Problem, sondern alle anderen.

    Da liegt das Problem. Eine Persönlichkeitsstörung ist nur therapierbar, wenn der Betroffene darunter leidet. Das betroffene Umfeld zählt da nicht.
    Eine Zwangstherapie für Narzissten mit toxischen Auswirkungen auf ihr Umfeld wäre wünschenswert.

    • Sascha sagt:

      Falsch, der Narzisst leidet auch innerlich. Nur ist er sich dessen nicht aktiv bewusst. Der Narzisst sucht Dinge, die er nicht haben kann, weil er dazu nicht in der Lage ist. Das führt zu mehr Leit und mehr Ausbrüchen.
      Und eine Persönlichkeitsstörung kann nur therapiert werden, wenn der Betroffene sich bewusst ist, dass er ein Problem hat. Ist das nicht der Fall, versagen selbst die Besten Therapeuten.

      • Kersten sagt:

        Danke,
        ich habe die Antwort nicht gefunden, sonst hätte ich schon geantwortet. Weil es hilft…
        Alles stimmt was du sagst. Nur eines nicht. Wenn ich weg bin, bin ich weg. Das ist der einzige Schutz den ich habe. Ich habe jahrelang erlebt, als Kind, was passiert, wenn man daran glaubt, was der Narzisst erzählt. Es wird immer schlimmer, weil Grenzüberschreitendes folgenlos bleibt / blieb. Also hoffe ich, dass wenigstens das mir erspart bleiben wird.
        Ich tue mir unendlich schwer, den Schritt der Trennung zu gehen. Ich habe mich gern an die Beziehung gewöhnt, an die scheinbare Nähe, die viel mit Kontrolle und Anerkennung-Suchen des Narziss zu tun hat. Ich erinnere mich, dass ich das am Anfang lästig fand, es war grenzwertig grenzüberschreitend. Und dann nicht mehr. Ich habe mich so daran gewöhnt, dass ich es kaum aushalten kann, wieder alleine zu sein. Einsamkeit, leere Wohnung, grauenhaft. Alleine die Freizeit gestalten, es wird immer schwieriger, wenn letztlich in der letzten Zeit alles vom Narziss geplant wurde, und ich nur mitgemacht habe. Teilweise sehr gern, es gibt Gemeinsames. Aber wehe, ich habe eigene Ideen. Wir sind nicht so weit, dass er verbietet, nein. Aber eben Manipulation. Ich merke nach Jahren, dass er nicht wirklich auf mich eingeht. Und wenn, dann aber mindestens mit Fanfare und Trara, wie toll er doch…
        Und nun werde ich immer leerer im Kopf, antiebslos, kann kaum noch selber machen. Stimmt nicht ganz, ich habe mein Geld rausgezogen. Dafür reichte es noch, die Angst vor totaler Abhängigkeit war zu gross.
        Aber jetzt? Jetzt hänge ich fest. Wer bin ich, was will ich, was ist richtig oder falsch? Keine Ahnung.
        Ich komme mir vor wie eine Pflanze auf seinem Balkon. Wenn die erwartbar im Frost erfriert, schimpft er über alles mögliche anstatt nach Jahren mal was für die Pflanzen zu tun. Haben will er sie, aber machen soll wer anderes. Also kauft er jedes Jahr wieder neue Pflanzen, weil die fast kaputten sind ja hässlich. Was sollen die anderen denn denken, und er will sofort eine schöne Pflanze haben. Der Vergleich bildet ab, was seine Entwertung mit mir macht. Ich erfriere bildlich gesprochen, und dann gibt er sich 5min wirklich Mühe, und ich soll eine neue Pflanze sein….
        Ich wehre mich, ohne Erfolg. Wir leiden tatsächlich beide, aber trotzdem verschieden. Und ich schaffe es einfach nicht, einfach zu gehen, dabei ist es eigentlich so einfach…
        Danke für das Lesen.

    • Uschi sagt:

      Wenn sich alle von ihm abwenden, dann beginnt er zu leiden. Wenn NIEMAND mehr da ist, den er AUSSAUGEN kann!!

  8. Volker Rachow sagt:

    Um den Bezug zum Thema herzustellen, weil es „meiner“Narzissten damit möglich, selbst viel Geld zu sparen und ihre Ressourcen parasitär auszusaugen.

    Narzisstische Frauen haben für alle Arbeiten eine bestimmte Ressource, die bei Bedarf aktiviert wird. Steht diese Ressource zur Bedarfszeit nicht zur Verfügung, wird die nächst verfügbare aktiviert.

    So lief es bis zum Ende unserer Beziehung. Nur leider war ich dabei die Ressource und hatte auf Abruf zur Verfügung zustehen. Hatte ich gerade keine Zeit, wurde eben der Nachbar oder ein anderer aus ihrem um sie herum aufgebauten Umfeld gefragt. Oder noch besser, sie drohte damit, jemand anderen zu fragen.

    Immerhin ging es nur um materielle Dinge und nicht um sexuelles. Das machte es nicht weniger demütigend.

    • Susanne sagt:

      Volker, es gibt sehr viele Männer, die auf Frauen derlei Typs stehen.
      Das sind dann die Frauen, die sich stetig hilflos geben und bei den Männern den Beschützer/Retterinstinkt
      aktivieren.
      Es gibt viele Männer, die darin aufgehen.

      Im Gegenzug haben aber sehr viele Männer Probleme mit selbstbewussten, selbständigen Frauen, die ihren Kram alleine regeln und auch noch über ausreichend finanzielle Polster verfügen.
      Die werden dann gerne als persönliche Bedrohung gesehen.
      Noch schlimmer, wenn Frau einen besser bezahlten Posten haben als sie selber.
      Was das hilfsbedürftige „Frauchen“ betrifft, da hilft dann nur Grenzen setzen und Nein sagen lernen.

  9. Volker Rachow sagt:

    Mit völligem Unverständnis musste ich mit ansehen, wie um meine Nazisstin herum immer viele Ressourcen kreisten, die sie bedenkenlos angezapft hat, um für sie niedere Arbeiten zu verrichten. Dabei handelte es sich meist um Arbeiten, zu denen sie selbst nicht in der Lage war oder die unter ihrem Niveau waren.
    Als ob das allein nicht schon schlimm genug wäre, sie musste ihre Ressourcen nie wirklich um etwas bitten, meistens boten sie ihre Dienste von sich aus an. Sie legte dann eine unglaubliche Hilflosigkeit an den Tag, dass von den Ressourcen umgehend Hilfsangebote ausgingen und sie daraus nur noch auswählen musste.
    Ich musste feststellen, dass Narzisst*innen ihre Ressourcen auch nie förmlich oder höflich um etwas bitten. Sie stellen ihre Ansprüche gekonnt mit einem damit verbundenen schlechten Gewissen bei Nichterfüllung in den Raum und ihre umkreisenden Ressourcen überschlagen sich mit ihren Hilfsangeboten.
    Keine Ahnung, ob das nur bei narzisstischen Frauen so ist oder ob das eine generelle Narzissteneigenart ist.

  10. W. sagt:

    Eigentlich wollte ich mich ja so langsam hier zurück ziehen um ab zuschließen.
    Aber ich kann das Verhalten wiedermal zu 100% bestätigen.
    Durch Manipulation & Lügen wurde ich dazu gebracht ein „gemeinsames Haus“ zu bauen.
    2. Bausparverträge , einer davon noch beliehen und von mir alleine zurück bezahlt.
    1 Sparvertrag der damals mit 8,5% verzinst war, über Jahre den größeren Betrag an Raten, später 1000 Euro monatlich bis zum Ende der Tilgung alleine bezahlt.
    Kostspielige Urlaube von mir finanziert.
    Das alles obwohl er inzwischen wesentlich mehr verdient hat als ich(deshalb glaubt das auch kaum jemand).
    Immer gab es glaubhafte und logische Erklärungen dafür. Angeblich hat er keinen Kredit von seine Banken bekommen, also lief er über mein Konto.Deshalb musste ich ja auch für die Grundschuld bürgen.Genau darum ging es, dadurch stand mein Name in jedem Schreiben das vom Amt kam mit drin.Das wurde von ihm so raffiniert eingefädelt damit es nicht auffallen soll, das er alleine als Eigentümer eingetragen wurde.Natürlich war es meine Schuld das er keinen Kredit bekommen hat… Begründung war eine Kündigung die ich erhielt.
    Die Tatsache ,dass ich mir mein Geld zurück erkämpft habe und das er mir ein paar Rentenpunkte abgeben muss macht ihn so haßerfüllt, das er mich gestern 14.4.2021 auf der Fahrt zur Arbeit angegriffen hat…aus dem Nichts, ich hatte ihn ewig nicht aus der Nähe gesehen und nichts von ihm gehört.
    Wartend vor einer Ampel wurde mir plötzlich die Fahrertür aufgerissen, da stand er nun und sagte „guten Tag“. Er boxte mich auf meinen linken Oberarm und sagte „ich würde dir jetzt am liebsten in die Fresse schlagen“. Dann schlug er die Tür zu und verschwand in sein Auto das hinter mir hielt.
    Ich fuhr dann in die Fa. und habe meinen Vorgesetzten informiert(mein Ex arbeitet auch in der Fa. )
    Der hat sofort seinen Chef ins Boot geholt, der wiederum die Personalchefin und diese dann die Rechtsabteilung.
    Ich war nicht in der Lage zu arbeiten, bin statt dessen unmittelbar zur Polizei und habe ihn endlich angezeigt. Ich wurde bereits öfter von ihm verfolgt, hatte in 2 Jahren bereits 4 mal kaputte Autoreifen.
    Und das alles aus der Wut heraus , das er als alleiniger Besitzer und Bewohner SEINES Hauses nun auch alleine bezahlen muss.
    Ich bin froh ihn endlich angezeigt zu haben ,stelle mir aber die bange Frage …was kommt jetzt als Rache?

    Eigentlich war ich auf einem guten Weg…

    Herr Grüttefien , was glauben sie ? Habe ich mich richtig verhalten?

    • Mike sagt:

      Oh man, krass.
      Am Besten sofort einstweilige Verfügung holen, dass er sich Dir, nach dem Angriff, nicht mehr nähern darf, weil Du jetzt Angst um Dein Leben hast. Würde ich genau so angeben. Tut er es dennoch, wirds für ihn nicht gut enden.
      Drücke die Daumen, dass der Chef was macht und die Anzeige etwas bewirkt.
      Was gibts für kranle Menschen.

    • Susanne sagt:

      Hallo W.

      gut, dass du schnell reagiert hast und ihn angezeigt hast. Augenzeugen wären auch nicht verkehrt gewesen.
      Auf jeden Fall solltest du dich nicht einschüchtern lassen, sondern weiter Stärke zeigen.
      Sicherlich ist es auch möglich zu erwirken, dass er sich dir nicht mehr nähern darf.
      Das mit den kaputten Autoreifen kenne ich auch.
      Beweise sind eben wichtig und das wird schwer sein.

    • Anka sagt:

      Liebe W.

      Was für eine Frage !?
      Was Besseres könntest du gar nicht tun !
      Zum Glück hast du sofort reagiert …

      Die Empfehlung, sofort eine einstweilige Verfügung zu erwirken, möchte ich bekräftigen.
      Durch dein schnelles Handeln in der Firma, kommt nun endlich auch dort einmal ein wenig „Licht ins Dunkel“.
      Eine solche Verfügung wäre auch eine „offizielle Untermauerung“ der Ernsthaftigkeit der Lage.

      Zumindest diesen Vorfall solltest du dir unbedingt zu Nutze machen…

      Es ist gut möglich, daß er finanziell, spätestens jetzt, echt ins „Trudeln“ gekommen ist.
      Ja, er kann irgendwelche Attacken weiterhin versuchen.
      Das sollte dich aber nicht abschrecken !
      Auch eine Anzeige bei der Polizei solltest du jetzt in Erwägung ziehen.
      Die vergangenen „unbeweisbaren Vorfälle“ kannst du da gleich mit anbringen.

      Zumindest gibt es dann endlich ein Aktenzeichen …
      Er braucht einen ordentlichen Dämpfer !
      Nur Mut und
      alles Gute für deine weiteren Schritte !

      Herzliche Grüße Anka 🙋

    • Ruth sagt:

      Hallo W.,
      ich finde deine Aktion alle Register zu ziehen mutig.
      Mut am rechten Ort, zur richtigen Zeit, hilft enorm weiter.
      Was ihn betrifft,würde ich sagen: eine Grenzüberschreitung zuviel und
      einen Schritt zu weit gegangen.
      Kopf hoch,ruth

    • Waltraud sagt:

      Man hat sich doch lang genug viel zu viel gefallen lassen, als das man nach all dem Ertragenen noch die geringste Grenzüberschreitung zulassen könnte. All die Einschuechterungen und Bedrohungen aus Unwissenheit um die Störung und aus Angst zugelassen. Sobald ihnen klar ist, das sie ihre Macht über einen verloren haben, wollen sie sich rächen. Aber ich glaube, niemand würde aushalten, Übergriffe ohne Gegenwehr zuzulassen, nachdem was alles gelaufen ist.

    • In so einem Fall helfen nur rechtlicher Beistand und konsequentes Handeln. Aus meiner Sicht haben Sie alles richtig gemacht.

      • W. sagt:

        Vielen Dank für ihre Antwort H. Grüttefien.
        Inzwischen hat meine Anwältin ,der ich den Vorfall geschildert habe auch reagiert.
        Sie teilt ihm schriftlich mit, das er sich mir nicht mehr nähern darf.
        Gestern hatte er ein Gespräch mit dem Personalchef.

        Ich hoffe er versteht es.
        Gruß W.

    • lilli sagt:

      Mich hier zurückzuziehen, das hatte ich auch schon vor,
      doch ohne diese Site hier tat ich mich noch zu schwer.

  11. Mike sagt:

    Ok, das kann ich so bei meiner Ex nicht bestätigen.
    Geld war ihr nie wichtig, genau wie sonstige materielle Dinge. Sie war nur auf sich fixiert, auf ihr Kind und dass immer genug Typen da sind, die für sie schwärmen. Auch was Klamotten angeht, nix Besonderes. eher schlicht, was aber daran liegen mag, dass sie wenig Freunde hat und eh wenig ausgeht.

  12. Amy sagt:

    Meine Mutter hatte auch eine seltsame Einstellung zu Geld… vor allem, wenn es um ihren Exmann ging. Sie warf ihm z.B. vor, die Wohnung, in der wir lebten, sei nicht luxuriös genug, aber wenn er sparte, um etwas besseres kaufen zu können, warf sie ihm Geiz vor. Er wollte kein zweites Kind – sie verführte ihn mit Absicht und als sie schwanger war und er ausrastete, war natürlich er schuld. Wie er das größere Haus und das zweite Kind finanzieren sollte, weiß ich nicht, er verdiente ganz gut aber war nicht reich. Sie selbst arbeitete während der Ehe allenfalls nebenbei.
    Aus irgendeinem Grund redete sie sich ein, die Wohnung, in der seine Mutter lebte, sei sein Eigentum. Jahrzehnte später erfuhr ich nach dem Tod meiner Großmutter, dass sie zu gleichen Teilen ihm und seinen Schwestern vererbt wurde. Sie hielt ihn anscheinend für ein Fass ohne Boden, von dem sie verlangen konnte, was sie wollte. Natürlich nur sie.
    Nach der Trennung schenkte mir mein Vater manchmal etwas. Nichts, das ich in meinem Leben jemals getan oder gelassen habe, hat sie mir mehr vorgeworfen als diese Aufmerksamkeiten seitens meines Vaters. Und sie warf mir viel vor. Aber ich glaube, sie hasst kaum etwas mehr als die Vorstellung, dass er für ihre Tochter bereit ist Geld auszugeben, aber nicht für sie.
    Meine Mutter war keine gute Ehefrau. Sie kann nicht gut kochen, sie wollte sich seiner Kultur (wir lebten in Italien) überhaupt nicht anpassen, sie war unhöflich zu seiner Familie, betonte stets ihre Überlegenheit, redete ihn hinter seinem Rücken schlecht. Er hielt sie nach der Trennung kurz und zahlte ihr so wenig wie möglich. Sie jammerte ob dieser Ungerechtigkeit, ich kann aber verstehen, dass er dieser Frau so wenig wie möglich geben wollte.
    Ich hätte lieber einen Vater gehabt, der mir weniger schenkt aber mal mit mir redet oder mich in den Arm nimmt. Das glaubte sie mir nie, sie ist davon überzeugt, dass ich von ihm finanziert in Saus und Braus lebe. Verstehe einer Menschen mit NPS.

  13. Christine sagt:

    Während sich sonst so miese Verhaltensweise in der Bevölkerung verteilen, bündeln Narzissten diese regelrecht in ihrem Verhalten. Ich frage mich auch nach dem Tod meiner Mutter oft, was an ihrem schrecklicklichen Verhalten krankheitsbedingt war und wann sie einfach nur ihre Boshaftigkeit und Herrschsucht ausgelebt hat. Trotzdem sehnte ich mich danach, ihr eine mütterliche Regung zu entlocken und ihr vielleicht auch mehr als auf eine Armlänge näher kommen zu dürfen.

    • Claudi sagt:

      Ja, diese Sehnsucht steckt tief…

    • Susanne sagt:

      Christine, die sind NICHT krank. In den meisten Fällen wissen derlei destruktive Personen sehr wohl, was sie da machen.
      Bedeutete also, sie machen es mit voller Absicht und OHNE schlechtes Gewissen.
      Es gibt keinen Grund das Verhalten zu entschuldigen, da kann auch die Kindheit nicht als Argument standhalten.

      • lilli sagt:

        Egoisten sind nicht krank und können damit aufhören.
        Leute mit narzisstischer Persönlichkeitsstörung tun sich sehr schwer mit erkennen und ändern.
        ‚Umgang mit Narzissten‘ zu lernen, ist sehr hilfreich, wenn man mit ihnen konfrontiert ist.
        Man selbst als Angehöriger, …, kann schon mal was dazulernen: Grenzen setzen! und das eigene Leben reflektieren bzw. ändern.

  14. Claudi sagt:

    .. Hab dies leider genau wie beschrieben mit meinem Bruder erlebt. Vor Jahren Geld geliehen, mit der großspurigen Versicherung, jaaa, bekommst du schnell zurück mit Zinsen..
    Jahrelang gejammert, ach, hätte er sich doch nichts bei mir geliehen, wie schlimm es ihm damit ging.. Als ich nun die Zinsen ansprach, kam nur die Frage, ob es dazu eine schriftliche Vereinbarung gäbe… Die gab es natürlich nicht. Und damit wars das.. 15 Jahre Geld geliehen.. Und jetzt um die Erkenntnis reicher geworden, dass auch er eine NPS hat..

  15. Alex sagt:

    Herr Grüttefien, Sie haben auch mit diesem Text wieder „den Nagel auf den Kopf getroffen.
    Als „Sündenbock“ im System meiner Herkunftsfamilie habe ich erst im mittleren Lebensalter verstanden, dass mein lebenslanges Gefühl, „im falschen Film“ zu sein, genau der Wirklichkeit entspricht.

    Vor dieser Erkenntnis hatte ich meinem (verdeckt narzisstischem) Bruder gegenüber sehr viel Lehrgeld bezahlt – er spielte mir gegenüber jahrelang den verkannten, von anderen heimtückisch übervorteilten Künstler vor, der an der ach so ungerechten Welt zu zerbrechen drohe … Aus Mitleid und auch Angst, er könne sich etwas antun oder obdachlos werden, habe ich ihn reichlich von meinen selber erarbeiteten „Früchten naschen“ lassen. Als ich das schließlich eingestellt habe, hat er mir sein wahres, unbegreiflich böses, grenzenlos habgieriges Wesen offenbart.

    Vor kurzem erzählte mir unser Vater, wie stolz er auf den internationalen Ruhm meines Bruders wäre, und wie sehr es sich für ihn gelohnt hätte, ihn immer reichlich finanziell zu unterstützen …
    Von seiner Freundin weiß ich, dass er Wohngeld bezieht und sie wohl seine Schulden nicht zuück bezahlt bekommt … Ich könnte einfach in Ihren Text den Namen meines Bruders einsetzen, dann hätten Sie ihn exakt portraitiert.

    Unsere Eltern sind so betagt, dass ich davon ausgehe, sie sind dem Lebensende schon recht nahe.

    In mir regt sich der Gedanke, dann mein Erbe auszuschlagen, um meinen Anteil meinem Bruder zu überlassen und ihm dadurch komplett „den Wind aus den Segeln“ zu nehmen.
    Ich kann im Moment noch nicht beurteilen, ob das von mir ein feiges Kleinbeigeben ist, weil ich Angst vor den Machenschaften meines Bruders (mit Kontakten zur Unterwelt einer Großstadt) habe, oder ob das nicht einfach nur klug wäre: einem nicht notwendigen Drama von vorneherein die Grundlage vorzuenthalten.

    Als Nebeneffekt amüsiert mich die Vorstellung köstlich, ihm diese große, nachhaltige Quelle narzisstischer Zufuhr trocken zu legen. Mehr „grey rock“ ginge nicht.

    Vielleicht haben Sie dazu einen Gedanken, Herr Grüttefien?

    • Hallo Alex,
      wenn ich Sie richtig verstehe, wollen Sie Ihrem Bruder das Erbe überlassen, um einem Konflikt aus dem Weg zu gehen und trösten sich mit der Vorstellung, er könne dann enttäuscht sein, weil sie ihm die Chance verwehren, über einen Kampf mit Ihnen sich als besser zu erleben. Sie wollen auf Ihr Erbe verzichten, um ihm einen möglichen Triumph vorzuenthalten. Ist es so? Wenn er Ihren Anteil ohne Kampf bekommen würde, würde er dann nicht triumphieren?

  16. Doro sagt:

    … auch bei mir und meinem Narz war Geld immer Thema. Gingen wir etwas essen, war ich es, die bezahlte…
    Dann bat er um immer größere Summen Geld etwa für seine Miete, die er nicht bezahlen konnte… eine Rechnung für Reparaturen an seinem Auto (ansonsten könnten wir uns eben am Wochenende nicht mehr sehen, weil er nicht mobil wäre)…
    Anfangs gab er mir das geliehene Geld zurück, dann nur noch Abschläge. Trotzdem gab ich ihm dann noch einmal eine größere Summe für eine Grundsanierung. Ein Drittel davon habe ich zurück bekommen… hinter dem Rest laufe ich nach unserer Trennung (wegen „Nebenfrauen“, die er noch hatte) hinterher.
    Ich weiß noch nicht ob ich mir die Mühe mache, ihn zum gefühlt hundertsten Mal zu kontaktieren, um das Geld einzufordern…

  17. SonjaS sagt:

    ‚mein‘ narz war/ist anders. hat grundsätzlich immer wenig geld, aber bezahlt seine schulden, gibt auch schonmal einen aus, verschwendet aber viel geld. nimmt aber andere leute nicht aus. miene mutter macht sich auch nichts aus geld eigentlich. beides verdeckte narzissten.

  18. sepiac30 sagt:

    Mein narzisstischer Ex-Ehemann (was ihm in einem von ihm gegen mich beauftragten psychologischen Familiengutachten auch bescheinigt wurde) hat während der Ehe seine Ersparnisse mit meinen gemischt, zwecks Steuerersparnis / Freistellungsaufträge die Summe immer wieder gesplittet und umverteilt, so dass ziemlich jeder von der Verwandtschaft irgendwann mal für irgendwas unterschrieben hat – und im Scheidungsfall wars natürlich eh und je sein Geld gewesen. Oder mich, selbstständig, Kredit aufnehmen lassen, um Genossenschaftsanteile, die angeblich mir Dividende bringen, zu kaufen – mir blieb der Kredit, ihm die Dividende. Usw. Der Ausdruck „Hütchenspieler“ beschreibts ganz gut. Heutzutage versucht er solche Spielchen mit meiner inzwischen erwachsenen Tochter, die hat aber über die 8 Jahre der finanziellen Auseinandersetzungen mit mir bereits vieles gelernt und lässt sich, Gott sei Dank, nicht drauf ein.

  19. Heiko sagt:

    Oh man. Das war hier wirklich mal ne gute Seite. Do h mittlerweile ist es kaum noch zu ertragen wie hier sämtliche schlechten Eigenschaften dem Narzissten zugeschrieben werden…

    Alles was hier geschrieben ist, trifft auf viele Menschen zu, die nicht im Ansatz narzisstisch veranlagt sind.

    Warum muss man alles in eine Schublade stecken, warum pauschalisieren…. Und alle Betroffenen sind scheinbar auch Hobbytherapeuten.

    Eine Persönlichkeit ist sehr komplex, erst recht eine Persönlichkeitsstörung… Und nicht jede Auffälligkeit ist sofort eine pathologische PS.

    Selbst Therapeuten sind mit derartigen Diagnosen sehr vorsichtig… Und hier ist jeder, der ei e schlechte Eigenschaft hat ein diagnostizierter Narzisst.

    Jeder Mensch hat eine bunte Mischung aus verschiedenen Personlichkeitsanteilen…

    Mag ja sein, dass die Reinform des Narzisst unglaublich schlimm ist, doch wie oft tritt dies tatsächlich auf? Und ganz ehrlich, ne Borderliner ist auch nicht die Wucht.

    Bleibe bei dir selbst und dir wird es besser gehen

    • Susanne sagt:

      Heiko, wenn du es kaum ertragen kannst, warum bist du dann auf einer Seite, die sich explizit mit Narzissmus befasst?

      Ist es nicht in Wahrheit so, dass unsere Gesellschaft in vielen Bereichen immer narzisstischer wird?

      Angefangen bei der Selbstdarstellung und aufgehört bei der Tatsache, dass es bestimmte Persönlichkeitsstrukturen anderer Menschen gibt, die parasitär zu umschreiben sind, andere schwer schädigen, da es sich um perfekte Manipulatoren und Egozentriker handelt. Nicht umsonst wird auch von der dunklen Triade gesprochen und dazu gehört nun eben auch einmal der Narzissmus, mit seinen unterschiedlichen Persönlichkeits-Bildern.

      Hast du mit so einer Person eine Beziehung geführt, das Bett und das Leben mit ihr geteilt?

      Selbst Therapeuten sind häufig Narzissten und selbst Therapeuten erkennen das Spiel dahinter oft nicht.

      Dass nämlich nicht der Patient/in krank ist, sondern krank gemacht wurde und der Teufel dahinter seine Hände in Umschuld wäscht.

      Meistens werde diese Patienten noch aufgefordert an ihrem „inneren Kind“ zu arbeiten, eine sehr gängige Praxis heute. Allerdings wird mit dieser Reflexionsnummer der Mensch dazu gezwungen viel zu lange in der schädigenden Konstellation zu bleiben, anstatt die Beine in die Hand zu nehmen und zu flüchten, vor einem bösen und destruktiven Menschen, der sein Gegenüber fertig macht, wenn er das Spiel nicht durchschaut.
      Die Unterstützung hierbei wird gänzlich versagt.

      Möchtest du jetzt immer noch „bei dir selbst bleiben“ oder einfach mal der Tatsache ins Auge sehen, dass es böse Menschen gibt, von denen man sich fern halten sollte.

      Und genau daher ist es gut, wenn es immer mehr Menschen gibt, die aufklären.

      Und für dich zur Aufklärung: Ein Narzisst geht höchst selten zum Therapeuten. Warum auch, er ist doch Gott.
      Wäre es anders, würde wohl auch die Statistik, anders aussehen und dann würden bestimmte „Kritiker“sehr schweigsam werden.

      • Lise1 sagt:

        Heiko meint die unerträglichen Laiendiagnosen.
        Die Hobbypsychologen, die ihren Ex mit beliebigen Diagnosen versehen (hier Narzissen, wonder Autisten oder Borderline oder sonstetwas) sind auch für mich schwierig.

        Es schadet denen, die wirklich mit Narzissen zu tun haben. Aber den Laiendiagnostikern wird man die Diagnose des Partners, der Mutter, des Ex nicht ausreden können. Daher les ich es, rolle resigniert die Augen und sag nichts mehr dazu. Aber da jetzt jemand dafür angegriffen wird, wir wären doch auf ner Narzissten Saite und deshalb stimmen die Laiendiagnosen, sag ich doch was. Was ist denn das für ein Argument?

        • Susanne sagt:

          Lise1, ich nehme an du bist ausgebildete Psychologin/Therapeutin, um hier(aus der Ferne) beurteilen zu können,
          wer von den hier Betroffenen tatsächlich einem Narzissten(je nach Ausprägung) zum Opfer gefallen ist oder nicht.

          Nach deinem Text dürfte das anzunehmen sein.

          Frage, Wenn dich eine Hyäne jagt, angreift und fressen will, nimmst du dann die Beine in die Hand und läufst weg, um dich in Sicherheit zu bringen oder
          gehst du erst zum Psychologen um zu fragen, ob es wirklich eine Hyäne war?

          Könnte es nicht auch evtl. möglich sein, dass diese an bestimmten Merkmalen zu erkennen war und dass es sinnvoll wäre diese zu kennen?

          Fragen über Fragen….

        • Waltraud sagt:

          Dank der Aufklärung hier und Bücher wie z.B. „Die Masken der Niedertracht“ und dem erlebten Leid bin ich erst drauf gekommen, mit wem ichs zu tun hab bzw. mit was ichs zu tun hab. Wie bitte soll das anders gehen. Aussenstehenden wie einem selbst spielt diese kranke Persönlichkeit doch gekonnt hohe Schauspielkunst vor. Es reicht doch, das man durch die Hölle gehen durfte und völlig verwirrt durch Luegen, Manipulation, Intrigen, Mobben, finanzielle Schädigungen erlebt hat. Und dann wird sich hier über Laiendiagnosen ereifert? Ich glaub’s einfach nicht.

          • Ruth sagt:

            Der Begriff Laiendiagnose wertet ab ,macht lächerlich.
            Es geht doch um ‚Verstehen‘.
            ‚Was passiert oder passierte da eigentlich mit mir? Wie kann ich lernen..
            mir selbst helfen, helfen lassen und anderen helfen‘
            Dann ist man wieder am Phänomen und im Prozess und nicht am Bewerten und Urteilen.

      • Waltraud sagt:

        Danke Susanne. Genauso ist es und hab ich es auch erlebt.

    • Yvonne sagt:

      Sehe ich auch so. Nicht jedes Charakterdefizit ist gleich eine narzisstische Persönlichkeitsstörung. Vor allem im Umgang mit Geld (oder beim Erben) kommt oft das Schlechteste in Menschen hervor. Bei vielen Menschen. Leider. Und nicht immer muss dies auf NPS zurückzuführen sein.

  20. JammernHilftNix* sagt:

    „Jammern hilft nix“
    …mit einem Schmunzeln und einer Träne im linken Auge habe ich die heutige Beschreibung gelesen, nein inhaliert und kann ja so voll umfänglich zustimmen.

    Meine lieben Narzissten waren mir in meinem Job vorgesetzt.

    Von den nur wenigen Mitarbeitern haben in den vier Jahren nahezu alle das kleine Unternehmen verlassen. Einer wird vermutlich bis zur Verrentung krank sein, einer ist so lange Opfer, als dass er das nicht anders kennt und der letzte Mohikaner wird auch alsbald gehen, da außer ihm selbst nun niemand sonst mehr im Fokus für die narzisstischen Spielchen ist.

    Ja, direkt nach meiner Probezeit stieg mein mir vorgesetzter Narziss-Kollege unentgeltlich in meinen Kleinwagen und ließ sich chauffieren. Lobte SEINE (leider nicht vorhandene) Großzügigkeit und schimpfte über Gott, die Welt, die Kollegen (alle unfähig) und unseren Chef, obwohl sie beide das Dreamteam sind: Sie tragen beide mehr oder minder starke narzisstische und machiavellistische Züge.
    Bei einer Skala von max. 10 würde ich einstufen: Chef (Stufe 6-8),
    der mir vorgesetzte und narzisstische Kollege (Stufe 10)

    Dann kam der „Anpump-Versuch“ während eines Urlaubs des vorgesetzten Narziss-Kollegen, die Bankkarte wäre in Asien von der bösen Bank eingezogen worden. Er hätte ja gar kein Geld mehr und er und seine Herzallerliebste müssten nun des Hungers darben, wenn ich nicht sofort über eine Western Union meinen sauer verdienten Lohn einwerfe. Und ja, mit dem Kollegen X sollte ich ja nicht reden, auch mit sonst niemanden. Mein Blutdruck schoss auf 200, ich kam tatsächlich ins Krankenhaus. Als ich wieder arbeitsfähig war, habe ich sofort mit dem Kollegen X das Gespräch gesucht, alle Zahlungen gepflegt abgebogen und mir noch so gedacht – „wo bin ich denn da rein geraten“?

    Ja, die Freude meiner Festanstellung in meinem Traumjob währte nur kurz.
    Es gibt keine Traumjobs.

    Nun, die Geschichte ging weiter, der vorgesetzte Narziss-Kollegen konnte wegen schlechtem Wetter, Regen und tropischem Sturm bei (wetter.com sei Dank) tatsächlich strahlend blauem Himmel und 26°C nicht aus Asien von dem Flughafen abfliegen und pünktlich den Urlaub beenden, dann wurde er auch noch ausgeraubt und benötigte weiteres Geld und neue Papiere. Diesmal habe ich die Bittbriefe per Whattsapp erfolgreich an den bösen und „schlecht geredeten“ Chef weitergeleitet, und der hat brav bezahlt, was wohl auch ohne Papiere direkt klappte. Über „Fratzebook“ postete der nun wieder flüssige vorgesetzte Narziss-Kollege Fotos von Disney-World , Shopping Malls und BeautyStores, dass der Chef seine getätigten Investitionen auch hier in Deutschland nachverfolgen konnte.

    Wer nun glaubt, dass dies ein Nachspiel haben könnte: nein, nicht bei diesem Chef.

    Mein vorgesetzter Narziss-Kollege hat danach noch einige Monate sein Gift und seine hemmungslosen Lügengeschichten in meinem Kleinwagen versprüht, bis ich die endlich Notbremse gezogen habe. Danach startete das betriebliche Mobbing so richtig durch, das ertrug ich gut 2 Jahre.

    Gemeinsam haben mein Chef und mein vorgesetzter Narziss-Kollege durch zahlreiche „Einzelgespräche“ bestehend aus Herabsetzungen, Demütigungen und Gaslighting mich gezielt verunsichert und schließlich nun zu Beginn der Corona Krise einige ihrer wenigen Mitarbeiter versucht zu einer „freiwilligen“ Lohnkürzung zu nötigen. Das hat aber nicht so richtig geklappt, wie ich durch gezieltes Nachfragen bei den betroffenen Kollegen erfahren habe.
    Dann fand ich irgendwann im Herbst dieses Forum hier und habe inzwischen sehr viel über Narzissmus und Co gelesen. Ihnen, Herr Grüttefien und Ihren Mitstreiter*innen in Sachen Aufklärung bei der dunklen Triade sei herzlichen Dank!
    Mir wurde schmerzlich bewusst: es kann nur eine Lösung geben. Leider.

    Nach einem Dreivierteljahr Corona hat mein leider ebenfalls narzisstischer Chef nun mindestens Änderungskündigung ausgegeben. Das habe ich letztendlich zum Anlass genommen, aus der Nummer heraus zu kommen. Leider viel zu spät. Nun ist Psychologe angesagt, eine Weiterbildung muss auch sein auf die alten Tage und ja, ich bin weiblich, Ü50, ein neuer Job muss trotzdem her. Jammern hilft nix – Lernen, auch und besonders an mir selber arbeiten(!), Wunden verarzten, aufstehen, Krönchen gerade rücken und weitergehen!

    Mit ganz viel Dankbarkeit für meinen Ehemann, meine Familie und meine wunderbaren Freundinnen und Freunde, die mir immer wieder Mut machen, mir sagen wo Norden ist und mich auch manchmal geflissentlich in den „Allerwertesten“ treten. Der Weg wird steinig.

    Für alle Mitleidenden habe ich ein „Kopf hoch“ es geht immer weiter, lasst euch bitte nicht unterkriegen und scheut euch nicht, Konsequenzen zu ziehen. Ihr seid nicht alleine. Liebe Grüße!

  21. Hanna sagt:

    Wenn ich das hier lese, denke ich mein Narzisst war ein Paradebeispiel eines besonders parasitären, grandiosen Narzissten. Mir hat er (damals Geschäftsführer) seinerzeit erklärt, die Auftraggeber würden ihn „grillen“ wollen. Er könnte den Auftrag nicht wie angeboten erfüllen, weil ihm die Mitarbeiter fehlen (die hatten zuvor bis auf einen Reißaus genommen) und das Material viel teurer geworden wäre als bei der Auftragserteilung. Er hat dann einfach auf krank gemacht und so die Insolvenz unter der Auflage abgewendet, seine Firma abzuwickeln und nicht mehr als Geschäftsführer zu arbeiten. Vom Arzt hat er sich einen Burnout bescheinigen lassen. Haha. Er war quietschfidel. Von mir hat er sich dann auch einen Freibrief geholt, d.h. ich habe noch mehr gezahlt als ohnehin schon. Eigentlich alles, während er es sich hat gutgehen lassen: Therme hier, Konzert da, Urlaub dort: immer ohne mich und meist auch ohne die Kinder.
    Die Sache mit dem Portemonnaie war genauso bei mir. Er hatte immer gerade keines dabei oder die Geheimzahl seiner EC-Karte vergessen. Ich wüsste doch, dass er sich die nie merken könnte und dass er nie viel Geld dabei habe. Das war auch schon vor der Sache mit der drohenden Insolvenz so. Er hat fast die ganzen 20 Jahre auf meine Kosten gelebt.

    Den Vorwurf der mangelnden Loyalität habe ich auch gehört. Schuldgefühle vermitteln konnte er wunderbar. Dass er wirklich kein Gewissen hat, war schwer zu ertragen. Die Erkenntnis kam bei mir erst nach der Trennung. Dann wird es nämlich richtig fies.
    Auch den Vorwurf, ich würde ihm nicht vertrauen, habe ich öfter gehört (Totschlagargument). Dabei hatte ich keinen Einblick in seine Konten und er hat mich so oft belogen, während ich überhaupt nicht lügen kann. Ich war ein offenes Buch für ihn, das zauberte ihm ein merkwürdiges Grinsen ins Gesicht. Hinterher Geld von ihm zurückzubekommen (z.B. für Geschenke an seine Mutter), hat natürlich auch nie funktioniert. Auch die Kosten für den Lebensunterhalt hat er als „Peanuts“ abgetan, komische Rechnungen aufgestellt. Ich habe mich da komplett blenden lassen und wollte auch nicht in die Konfrontation gehen.
    Tatsächlich geht es mir finanziell, körperlich und seelisch jetzt tausendmal besser. Schade nur, dass ich nicht früher dahintergekommen bin…

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