Der narzisstische Chef

Ein narzisstischer Chef erwartet von seinen Angestellten jederzeit überdurchschnittlichen Einsatz, absolute Perfektion und erstklassige Ergebnisse. Er fordert viel, lässt wenig Spielraum, kritisiert scharf und handelt unnachgiebig und kompromisslos. Hinzu kommt, dass sein arrogantes und unsensibles Verhalten ein gutes Miteinander behindert, weshalb es im Unternehmen immer wieder zu Spannungen und Konflikten kommt.

Ein narzisstischer Chef spricht vor seinen Mitarbeitern

Bild: © Thanuthattaphong – 123rf.com

In Führungspositionen werden narzisstische Eigenschaften vorausgesetzt: Selbstbewusstsein, Durchsetzungskraft, Eloquenz, Begeisterungsfähigkeit, Entscheidungsfreudigkeit und Zielstrebigkeit. Daher ist es nicht verwunderlich, wenn vor allem in Chefetagen viele Angestellte mit ausgeprägten Charakterzügen von Narzissmus zu finden sind. Werden die genannten Eigenschaften maßvoll eingesetzt, um den Erfolg des Betriebes zu sichern oder auszubauen, ohne dabei die Interessen, Rechte oder Grenzen anderer zu verletzen, tragen sie dazu bei, ein Unternehmen erfolgreich am Markt zu etablieren, einen hohen und nachhaltigen Nutzen für Kunden zu stiften und eine anhaltende Zufriedenheit und Motivation innerhalb der Belegschaft zu fördern.

Narzisstische Menschen arbeiten jedoch weniger für das Unternehmen und deren Kunden und Mitarbeiter als viel mehr für die eigenen Interessen: Erfolg, Macht, Geld und Ansehen. Im Vordergrund steht die Selbstbereicherung, wofür das Unternehmen, die Mitarbeiter und alle sonstigen zur Verfügung stehenden Ressourcen ausgebeutet werden. Narzisstische Chefs sind nicht für das Unternehmen da, sondern das Unternehmen muss für den Ausbau ihres Egos da sein.

Dieser Interessenkonflikt tritt jedoch erst nach einer gewissen Zeit in Form von anhaltenden Unruhen und Streitigkeiten, schlechter Stimmung, Krisen, Misserfolgen und Verlusten sowie eines hohen Krankenstands und unerwarteter Kündigungen in Erscheinung. Anfänglich kann der narzisstische Chef mit seiner selbstbewussten und charismatischen Ausstrahlung begeistern und scheint genau die richtigen Eigenschaften für die Aufgabe mitzubringen. Später kehren sich seine scheinbaren Stärken allerdings ins Gegenteil: Aus Selbstbewusstsein wird Überheblichkeit bis hin zum Größenwahn, aus Erfolgsorientierung wird Machtbesessenheit, aus gesunder Durchsetzungskraft wird Rücksichtslosigkeit, aus Leistungswillen wird Perfektionszwang und aus repräsentativen Fähigkeiten wird Geltungssucht.

Der narzisstische Chef ist von seinen Fähigkeiten vollständig überzeugt

Im Laufe der Zusammenarbeit kommen die Selbstsucht und Arroganz des narzisstischen Chefs sowie seine Rücksichtslosigkeit bis hin zur absoluten Skrupellosigkeit voll zum Vorschein. Ein narzisstischer Chef kann sich nicht ewig hinter seiner Maske verstecken und allen vormachen, er habe nur das Wohl des Unternehmens im Auge, sei stets freundlich, kooperativ und fair, habe enorme Kompetenzen und könne jedes Problem im Handumdrehen lösen. Mit zunehmender Dauer werden sein mangelndes Einfühlungsvermögen, seine hohe Kränkbarkeit und die Unfähigkeit, mit Widerspruch und Kritik angemessen umzugehen, deutlich. Zudem verhindern seine mangelnde Fähigkeit zur Selbstreflexion sowie sein nicht vorhandenes Schuldbewusstsein, sein überzogenes Verhalten und die Willkür seiner Entscheidungen wahrzunehmen.

Ein narzisstischer Chef duldet es nicht, wenn man seine Anweisungen in Frage stellt oder wenn man meint, bessere Ideen als er zu haben. Sofort fühlt er sich in seiner Größe und seinem Stolz angegriffen und muss den Kritiker zurechtweisen. Unter Zusammenarbeit versteht ein narzisstischer Chef, dass er alles vorgibt und seine Mitarbeiter alles ohne Klagen und Einwände umsetzen. Einigkeit besteht aus seiner Sicht darin, dass ihm alle zustimmen und ausnahmslos bewundern, was er sagt und macht, und alle Abläufe reibungslos funktionieren und nach seinen Vorgaben eingehalten werden. Ein narzisstischer Chef verlangt bereitwilligen Gehorsam, das Zurückstellen eigener Bedürfnisse und Interessen, uneingeschränkte Loyalität, äußerstes Engagement und höchste Perfektion von seinen Angestellten.

Um sicherzustellen, dass sich alle Mitarbeiter exakt an seinen Vorgaben orientieren, führt der narzisstische Chef ein strenges Kontrollsystem ein. Aus Angst vor Misserfolgen und einem nachfolgenden Imageverlust neigt er zu übertriebener Kontrolle und ist bereits gegenüber kleinsten Abweichungen und Fehlern extrem intolerant. Ständig sitzt er seinen Mitarbeitern im Nacken, nörgelt an der kleinsten Unkorrektheit herum und beschimpft und erniedrigt das Personal, ohne sich jemals dafür zu entschuldigen. In seiner Position glaubt er, das Recht zu haben, andere fertigzumachen und seine Größe zur Schau zu stellen, um so seine Mitarbeiter einzuschüchtern oder Kontrahenten auf Distanz zu halten.

Der narzisstische Chef verlangt einen hohen Einsatz

Der narzisstische Chef ist ein Workaholic und erwartet den gleichen Arbeitseinsatz von seinen Mitarbeitern, den er selbst auch zu leisten bereit ist: Überstunden ohne Jammern, ständige Verfügbarkeit und Abrufbereitschaft – selbst im Urlaub oder während einer Krankheit – sowie die freiwillige Übernahme von Aufgaben, die über den eigentlichen Verantwortungsbereich hinausgehen. Persönliche Interessen müssen dem Erfolg untergeordnet werden und wer nicht mitzieht, wird unverzüglich ersetzt.

Ein narzisstischer Chef

Bild: © FotolEdhar – Fotolia.com

Auch wenn ein narzisstischer Chef zwischenzeitlich verständnisvoll und freundlich ist, kann man nie sicher sein, ob er beim nächsten Mal nicht wieder die Peitsche hervorholt. Das kleinste Fehlverhalten, ein harmloser Einwand, ein kritischer Vorschlag oder auch nur ein falsches Wort zur falschen Zeit kann bereits den Zorn des narzisstischen Chefs auslösen, weil er sich sofort gekränkt fühlt, wenn sich nicht alle so verhalten, wie er es wünscht oder die Ergebnisse seinen hohen Ansprüchen nicht genügen. Diese Unberechenbarkeit erzeugt einen übertriebenen Leistungsdruck und eine ängstliche Stimmung im Unternehmen: Die Mitarbeiter müssen ihrer Arbeit stets mit erhöhter Achtsamkeit nachgehen, um nicht mit spontanen Wutausbrüchen ihres Chefs konfrontiert zu werden.

Erschwerend kommt in der Zusammenarbeit hinzu, dass ein narzisstischer Chef kaum authentische Gefühlsregungen von sich gibt, die auf seine momentane Stimmung hindeuten könnten: Entweder spielt er auf übertriebene Weise den netten, beinahe kameradschaftlichen Chef, der für alle und für jeden Verständnis hat und jederzeit hilfsbereit ist, oder er präsentiert einen versteinerten und völlig gefühllosen Gesichtsausdruck, so dass man an seiner Mimik niemals ablesen kann, was er gerade denkt und wie er reagieren könnte. Man kann ihm nicht ansehen, ob er gut gelaunt ist oder im nächsten Augenblick explodieren wird. Selbst wenn man ihn freundlich anspricht, bleibt er starr und bewegungslos und lässt sich die Wirkung der Worte nicht anmerken.

Diese nüchterne Ausdrucksweise macht ein Arbeitsklima frostig und unmenschlich. Die Mitarbeiter halten sich in Gegenwart des narzisstischen Chefs lieber zurück und warten, bis er anfängt zu reden, damit sie seine derzeitige Stimmung besser einschätzen können und ihn nicht auf dem falschen Fuß erwischen. Das zugeknöpfte Auftreten eines narzisstischen Chefs unterdrückt jede Spontanität, lässt Eigeninitiative und Kreativität nicht zu und erstickt jede Lebendigkeit im Unternehmen. Die Mitarbeiter werden zu Robotern, die nach einem festen Programm zu funktionieren haben. Alles wird mechanisch und formell erledigt, alles ist strikt geregelt und wird streng kontrolliert, Fehler und Ausfälle werden nicht geduldet und Freude bei der Arbeit wird von einem narzisstischen Chef entweder angeordnet oder unterbunden.

Eine narzisstische Chefin geht meist verdeckt vor

Der Führungsstil einer narzisstischen Chefin unterscheidet sich nicht sehr von dem ihres männlichen Kollegen: Sie zeigt dasselbe Verhalten und hat dieselben Motive wie ihr männliches Gegenstück. Da es eine Frau jedoch in der Regel schwerer hat, in höhere Führungsetagen aufzusteigen, wird sie ihren Narzissmus noch stärker zum Vorschein bringen müssen, um die männliche Konkurrenz zu überbieten. Sie will noch besser, noch erfolgreicher und noch perfekter sein. Sie muss noch mehr glänzen als der männliche Narzisst.

Dieser erhöhte Ehrgeiz kann sich sowohl an einem charmanten wie auch an einem widerspenstigen Verhalten zeigen. Die narzisstische Chefin ist attraktiv, kann sich gebildet und sehr humorvoll ausdrücken, ist immer gut gelaunt, geht auf jeden ein und zeigt sich äußerst freundlich, hilfsbereit und verständnisvoll. Je höher sie aber aufsteigt und je erfolgreicher sie wird, desto mehr legt sie das Gewand des guten Benehmens ab: Die narzisstische Chefin stellt völlig überhöhte Forderungen, prüft alles mit strengem und arrogantem Blick, wertet alles ab, was nicht von ihr kommt oder nicht ihren Erwartungen entspricht, ist extrem wählerisch und gibt jedem in ihrer Umgebung das Gefühl, nicht gut genug zu sein.

Die narzisstische Chefin neigt dazu, ihren Hass und ihre Verachtung verdeckt auszuleben. Wenn sie jemanden zum Feind erklärt, tut sie dies nicht öffentlich, sondern sticht ihrem Widersacher durch hinterhältige Intrigen und gemeine Machenschaften von hinten in den Rücken. Nach außen spielt sie dabei die nette Chefin, die für alle nur Gutes will, und schmückt sich mit lobenswerten Eigenschaften wie Toleranz und Entgegenkommen. Tatsächlich plant die narzisstische Chefin aber schon ein raffiniertes Komplott, noch während sie sich mit ihrem Kontrahenten gesellig unterhält. Ihr unehrliches Lachen und ihr übertriebenes Interesse an dem anderen verraten ihre Scheinheiligkeit.

Narzisstische Chefs fördern die Uneinigkeit unter den Kollegen, den Wettstreit und das Konkurrenzdenken. Um andere dazu anzustacheln, immer besser und produktiver zu werden, damit sie sich in deren Erfolg sonnen können, manipulieren sie über Lob oder Tadel. Wenn sie die Leistungen ihrer Mitarbeiter anerkennen, geben sie ihnen nie das Gefühl, wirklich gut genug zu sein, sondern äußern immer noch Zweifel. Dahinter steht die Angst, es könnte jemand besser werden als sie und sie in ihrer Großartigkeit übertrumpfen. Damit dies niemals geschieht, halten narzisstische Chefs ihre Mitarbeiter klein, bekämpfen rücksichtslos Konkurrenten, Kritiker und Neider und brüsten sich mit erfolgreichen Strategien und großen Erfolgen, auch wenn sie nicht der Urheber des Werkes sind.


Autor der Webseite

Mein Name ist Sven Grüttefien. Ich bin der Verfasser dieser Webseite. Als ausgebildeter Heilpraktiker für Psychotherapie habe ich mich auf die Beratung von Menschen, die unter narzisstischen Missbrauch leiden, spezialisiert und biete zu diesem Thema zahlreiche Bücher, Coachings, Seminare und Vorträge an.

Mehr über mich


Veröffentlicht in Beruf und Führung
9 Kommentare zu “Der narzisstische Chef
  1. Paul sagt:

    Hallo Zusammen, je größer das Unternehmen ist desto besser ist man, sofern man gegen einen Narzisstischen Chef /Chefin angeht über das Arbeitsrecht bzw. auch den Betriebsrat geschützt. Man reibt sich aber auf und sollte sich wirklich überlegen, ob das noch das richtige für einen ist. Gefährlich ist das allemal, wenn man sich mit solchen Menschen anlegt. Kann Gut ausgehen- Chef fliegt oder über Intrigen und Unterstellungen Konstrukte über Arbeitsverfehlungen für einen selbst negative Auswirkungen haben. Es ist wie immer eine Gradwanderung und man muss versuchen den Giftpfeilen auszuweichen. Am gefährlichsten sind weibliche Chefs wie beschrieben. Sind freundlich Lachen einen an und man spürt gar nicht das man das Messer schon im Rücken hat! Diese findet man häufig in der Personalabteilung! Insbesondere Betriebswirtschaftlerinnen als verhinderte Psychologen sind hier gefährlich.

  2. Amy sagt:

    Das einzige, das diese Menschen absolut nicht vertragen, ist die Wahrheit. Sie sind wie Vampire, im Tageslicht zerfallen sie zu Asche.
    Normalerweise sollte man meiner Ansicht nach jeden Menschen mit Diskretion behandeln und seine Würde schützen. Aber wenn man merkt, man hat es mit einem Narzissten zu tun, sollte man meiner Ansicht nach keine Gnade haben.
    Trefft sie an ihrer empfindlichsten Stelle! Stellt sie bloß, sagt offen, wie sie wirklich sind, am besten vor Zeugen. Lasst ihnen nichts durchgehen. Sagt ihnen ins Gesicht, dass ihr genau wisst, was sie gesagt und getan haben, und warum. Es ist wie bei „Des Kaisers neue Kleider“ – hat jemand einmal die Wahrheit gesagt, akzeptieren andere sie auch.
    Aber bringt euch danach in Sicherheit, sie könnten Rache üben. 😉

  3. Uschi sagt:

    Meistens sind es auch süchtige Raucher, das können sie noch ergänzen. Sie rauchen nicht nur sie fressen die Zigaretten geradezu.

  4. Wie immer, ein sehr guter Artikel, der den „Nagel auf den Kopf“ trifft.

    Ein narzisstischer Chef ist unfähig, auf Dauer ein Team zu leiten und eine Firma gut am Laufen zu halten.

    Das Grundproblem:
    Er stellt Leute ein, die seine Probleme in der Firma lösen sollen und ist dann enttäuscht, wenn sie „versagen“ und wirft sie dann raus.

    Er spürt zwar instinktiv, dass es etwas mit ihm zu tun hat, wenn die Mitarbeiter nicht richtig „funktionieren“, aber damit will er sich natürlich nicht auseinandersetzen. Und so verschleißt er einen nach dem anderen. Und die Arbeitsagenturen haben dann auch noch den gesetzlichen Auftrag, Leute dorthin zu vermitteln.

    Leider kann man von Unternehmer/innen nicht verlangen, dass sie vorher einen Lehrgang in Menschenführung und wie man eine sinnvolle Betriebsstruktur aufbaut, absolvieren müssen.
    Denn würde man es ihnen verbieten, wenn sie nicht bestehen, sich selbstständig zu machen,
    dann wäre das ein großer Eingriff in die Grundrechte und ausserdem würde so jemand den Betrieb einfach über eine andere Person (Ehemann/Ehefrau usw.) laufen lassen und säße trotzdem als Geschäftsführer/in am Ruder.

    Firmen, die eine hohe Fluktuation haben, haben immer einen Despoten irgendwo in einer Führungsposition sitzen, immer !

    Ein guter Chef löst seine Probleme in der Regel selbst ! Dafür ist er Chef, dafür verdient er am meisten in der Firma.

    Aber er delegiert die dafür nötigen Schritte, die zu tun sind, aufgeteilt und jedem nach seinen Fähigkeiten ausgerichtet, an seine Mitarbeiter.

    Und wenn er mal nicht weiß, was er machen soll, dann trommelt er alle zusammen und lässt sich von ihnen beraten (Brainstorming) und schöpft aus deren Potential.

    Und oft ist es so, dass gerade menschliche Versager, Looser, inkompetente und sozial schwache Typen in Führungspositionen sind.

    Sie fahren ein Kompensationsprogramm und streben Prestige und Reichtum an.

    Wir sehen es in der Wirtschaft, genauso wie in der Politik.

    99 % aller Politiker würden wahrscheinlich keine 2 Wochen in einem normalen Wirtschaftsbetrieb überleben.
    Die meisten können nicht mal englisch, was von jeder Sekretärin heute gefordert wird.
    Geschweige denn, haben sie das Allgemeinwohl im Blick.

  5. Mike sagt:

    Kann man wunderbar auflaufen lassen oder mit eigenen Leistungen blamieren. Hat bei mir sehr gut geklappt. Was wollte meine Chefin machen? Ausser rummotzen konnte die nix, und wenn es soweit war, hab ich ihr gesagt, auf dem Niveau werde ich nicht kommunizieren, und bin gegangen. Solange die Arbeit gut ist, können die machen und erzählen was die wollen. Man darf sich nur nicht einschüchtern lassen.

    • Hans sagt:

      Pass auf dich auf Mike.
      Die Geschichte ist erst dann beendet wenn einer final am Boden liegt.
      Auch für edle, tapfere Ritter ist die Chance auf ein Happyend denkbar schlecht. Denn das Drehbuch wird vom Narzissten geschrieben.
      Es hilft auch nicht wenn du dir nie etwas zu Schulden kommen gelassen hast, und obendrein der wichtigste, angesehenste und erfahrenste Mitarbeiter bist. Weder ein erheblicher Schaden für das Unternehmen, noch die Verletzung von Recht und Gesetz ist eine Hemmschwelle für wahre Narzissten. Folgen deiner Beseitigung sind für sie nachrangig und, wenn nicht zu verheimlichen, das Resultat deiner Schlechtleistung. Womit sie ihre Schweinereien, anderen und sich selbst gegenüber, rechtfertigen kann.

      Ich hab’s durchlebt.
      Ausnutzen, demütigen (auch öffentlich), aufhetzen der Mitarbeiter, Unterstellungen, Lügen, Verwirrung stiften, willkürliche Eingriffe in meinen Verantwortungsbereich, bestrafen der Kollegen die sich nicht manipulieren lassen.
      Aber mein Stand und meine Leistung war einwandfrei. Anschuldigungen haltlos.
      Da es auf geschäftlicher Ebene keinen Angriffspunkt gab, dass Mobbing mich nicht in die Flucht geschlagen hat, wurde die nächste Stufe gezündet.

      Es wurde in mein Privatleben eingegriffen.
      Anonymer Brief an meine Frau, dass sie sich scheiden lassen soll, ich ein Schwein sei und sie mit diversen Kolleginnen betrügen würde.
      Dann ein Detektiv auf mich angesetzt. Dachte schon an Verfolgungswahn. Wurde aber alles schlüssig, denn versehentlich war seine Abrechnung in meiner Rechnungsmappe.

      Ich hätte alles vor Gericht beweisen können und wollte Gerechtigkeit.
      Ein erfahrener Jurist und Freund riet mir dringend davon ab.

      „Wahrscheinlich wirst du dein Recht durchsetzen können. Aber selbst wenn du 3-4 Jahre durchstehst bist du danach ein anderer Mensch, und deine Familie ist zerstört. Man wird dich zuscheißen mit Anwaltsschreiben, Gegenklagen und Schmutzeleien. Lügengeschichten die sich als unwahr herausstellen werden aber dich und dein Umfeld vergiften. Denn die einzige Chance der Gegenseite ist, dich zum Aufgeben zu zwingen. Nicht zu verlieren, dafür sind solche Menschen zu allem bereit.“

      • Mike sagt:

        Hans, es muss nicht immer der Narzisst sein, der gewinnt.
        Ich habe ja diese Chefin nicht mehr, und selbst wenn, was hätte sie machen wollen? Mich emotional unter Druck setzen? Mit was?
        Ok, bei Dir hat Dein Chef ins Privatleben eingegriffen, das hätte sie sich bei mir mal trauen sollen.
        Ich habe Alles schriftlich, was arbeitsbezogen war, aufgehoben. Jede falsche Behauptung, konnte ich widerlegen. Auf Kongressen, hatte sie meine Arbeit als Ihre ausgegeben. Was war das Ende vom Lied? Die Verantwortlichen in New York haben sie auf der Bühne rausgeworfen, mich angerufen und ich konnte Tage später meine Präsentationen halten.
        Ich war irgendwann dermassen LMAA eingestellt, dass ich nur drauf gewartet hab, dass was Neues kommt, und ich ihr wieder mich entgegenstellen kann. Warum? Weil ich mich nicht hab einschüchtern lassen-

        Natürlich weiss ich, dass dies nicht überall so ist, aber ich kann jedem nur raten, Alle emails, Alles schriftliche aufzuheben, sich Alles per mail bestätigen zu lassen, damit man was in der Hand hat.

        Bzgl. final am Boden liegen, das war nicht ich.
        Man hat sie am Ende ihres Postens enthoben, genau aus diesen Gründen und weil sie mit Anderen auch so umgegangen ist.
        Ich bin, was die Arbeit angeht, mittlerweile sehr locker eingestellt. Ich mach meine Arbeit als Doktor in der medizinischen Produktentwicklung und Ende. Wenn das klappt, kann mir keiner mehr was. Und sollte jemand schlecht reden, egal welche Position er hat, werd ich ihn damit konfrontieren, da kenne ich nix mehr. Damit rechnen die meisten nicht und denken, man hält die klappt. Natürloch gestehe ich gemachte Fehler ein, kein Thema. Aber Viele sollten auch bedenken, dass ein Gegenangriff nix Schlimmes ist. Was will der Chef denn machen, wenn man Widerworte gibt? Einen feuern? Mit welcher Begründung, solange man ihn nicht beleidigt oder eine runterhaut? Ich habe Einem in einem Vieraugengespräch klar und deutlich gesagt, dass er mich nicht als Feind haben will und Unterstellungen lassen soll. Ob das eine Drohung wär, meinte er; ich nur, nein, eine Feststellung und er solle es nicht drauf anlegen.

        Deswegen, wenn auf der Arbeit sowas passiert, schaut, was ihr machen könnt. Es muss nicht immer der narzisstische Chef gewinnen. Er ist nicht Gott und kann machen was er will

  6. Sonja Stendera sagt:

    Hatte auch mal so einen chef. stieß 2014 auf einen, der mein projektleiter war. anfänglich lief es gut, er stieg auf zum leiter der region während die angestellten um ihn herum krank wurden oder gingen. mich hat er dann 1,5 jahre mit silent treatment behandelt, was aber gut war, weil er mich in ruhe ließ und ich einen anderen vorgesetzten hatte. wusste damals nichts über narzissmus und habe mich dementsprechend falsch verhalten, denn ich wäre gerne in der firma geblieben. heute weiss ich es zum glück besser.

  7. Carola sagt:

    Selbstbewusstsein, Durchsetzungskraft, Eloquenz, Begeisterungsfähigkeit, Entscheidungsfreudigkeit und Zielstrebigkeit sind nicht per se narzisstische Eigenschaften! Erst in Verbindung mit Rücksichtslosigkeit und Egoismus wirken sich diese Eigenschaften negativ aus. Ein Hammer ist entweder wichtiges Werkzeug oder Tatwaffe…

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*