Dynamik in Umgangsverfahren und Verfahren zur elterlichen Sorge

Ein Gastbeitrag von Barbara Thieme, Mütterlobby 

Eine Ehe oder eine Partnerschaft mit einem narzisstisch gestörten Menschen ist für den Partner/Partnerin (zur besseren Lesbarkeit nachfolgend nur „Partner“ bzw. „Ex-Partner“) und die Familie in der Regel konfliktbelastet und zermürbend, auch wenn das vom Partner manchmal lange nicht wahrgenommen oder verdrängt wird. Kommt es zur Trennung, bekommen diese Schwierigkeiten häufig noch einmal eine andere Qualität.

defendant with lawyer speaking to a judge in the courtroom

© Innovated Captures – Fotolia.com

„In Freundschaft“ oder wenigstens respektvoll auseinandergehen ist so gut wie unmöglich. Es gibt auch keinen Grund anzunehmen, dass eine konfliktreiche und ungesunde Beziehung in der Trennung plötzlich vernünftig oder sogar harmonisch abläuft. Im Gegenteil.

Besonders heikel wird es, wenn aus der Verbindung Kinder hervorgegangen sind. Sehr häufig werden gemeinsame Kinder vom narzisstisch Kranken instrumentalisiert, um weiterhin Macht und Kontrolle über den Ex-Partner auszuüben oder um in fertig zu machen. In den meisten Fällen droht der narzisstisch Kranke dem Partner häufig schon vor der Trennung, spätestens aber im Verlauf der Trennung sinngemäß „Ich mach’ dich fertig, ich nehme dir die Kinder“. Sobald die Trennung tatsächlich vollzogen ist und der narzisstisch Kranke realisiert, dass der Ex-Partner nicht mehr zur Verfügung steht, schlägt es nicht selten in Krieg um, dem sich der Ex-Partner wegen der gemeinsamen Kinder nicht entziehen kann.

Der Narzisst startet einen kriegerischen Feldzug

Es spielt dabei keine Rolle, von wem die Trennung vollzogen wurde. Selbst wenn der narzisstisch Kranke sich getrennt hat, zum Beispiel um sich einem anderen Partner zuzuwenden, gibt es einen Punkt, an dem er realisiert, dass der Ex-Partner aus dem narzisstischen System ausgestiegen ist, ihm also nicht mehr zur Verfügung steht, so wie er es aus früheren Zeiten gewohnt war. Das kann die Forderung nach dem Schlüssel für die ehemals gemeinsame Wohnung sein. Das kann die Unterhaltsklage sein, weil er unregelmäßig oder keinen Unterhalt zahlt. Manchmal ist es einfach nur der Brief vom Jugendamt, an das sich der Ex-Partner hilfesuchend gewandt hat, um ihn zu einem gemeinsamen Gespräch über die Kinder einzuladen. Irgendetwas, wozu er ‚aufgefordert’ wird oder was dazu geeignet ist, sein Selbstbild in Frage zu stellen, und sei es noch so selbstverständlich, kann beim narzisstisch Kranken den Schalter umlegen – und dann herrscht Krieg.

Der Partner, der um die narzisstische Störung des anderen weiß – meist, weil es bereits während der Partnerschaft psychische und nicht selten auch körperliche Gewalt gab – ist sich in der Regel bewusst, dass er sich und die Kinder maximal vor dem narzisstisch Kranken schützen muss, wenn es zur Trennung kommt. Häufig dauert es deshalb viele Jahre, bis er den Mut findet, diesen Schritt zu gehen, weil ihm klar ist oder zumindest weil er ahnt, dass er nach einer Trennung mit aggressivem und unvorhersehbaren Verhalten des narzisstisch Kranken zu rechnen hat.

Nicht selten aber realisiert der Ex-Partner erst während der Trennungszeit – wenn es überhaupt eine gibt – und manchmal auch erst längere Zeit nach der Trennung, zu welchem drastischen Verhaltenswandel der narzisstisch Kranke fähig ist, wenn ihm Kontrollverlust droht, weil der Ex-Partner sich seinem Einfluss entzieht. Oftmals steht dieser fassungslos und hilflos einem völlig veränderten Verhalten des narzisstisch Kranken gegenüber und kann diese krasse Veränderung nicht einordnen. Oft fühlt er sich dafür verantwortlich; mindestens will er einen Teil der Schuld für die Eskalation bei sich selbst erkennen. Er empfindet es wie einen ‚Wandel um 180 Grad’. Tatsächlich aber haben die Verhaltensweisen, die mit einer narzisstischen Störung einhergehen, schon lange die Beziehung belastet, was – bei entsprechender Beratung – in der Regel auch relativ schnell retrospektiv vom Ex-Partner erkannt wird.

Diese Irritation und das ‚Erwachen’ fallen in diesem Fall also genau in die sowieso schon emotional belastete Zeit der Trennung. Bevor der Ex-Partner realisiert, in welcher Situation er sich mit dem narzisstisch Kranken tatsächlich befindet, sich fängt und sich dazu positionieren kann, um sich und die Kinder zu schützen, dreht der narzisstisch Kranke nicht selten zu Bestform auf, wenn es zu familienrechtlichen Verfahren kommt. Trennungskriminalität und verschiedene Formen von Gewalt sind dabei die Regel. Hemmungsloses Lügen, massive Verleumdung und falsche eidesstattliche Versicherungen sollen den Ausgang der familienrechtlichen Verfahren direkt manipulieren. Psychische, körperliche und finanzielle Gewalt bewirken, dass der Ex-Partner weiter geschwächt und letztlich nicht selten psychisch anfällig wird, vor allem, wenn dieser Krieg über die Kinder ausgetragen und über einen längeren Zeitraum geführt wird. Diese psychische Destabilisierung wirkt indirekt auf die gerichtlichen Verfahren.

Die Eltern sollen zum Wohle der Kinder kooperieren

Anstatt den Ex-Partner und die Kinder vor den zerstörerischen Machenschaften des narzisstisch Kranken zu schützen, erwartet das Familienrechtssystem, also Familiengericht und die weiteren Verfahrensbeteiligten, von Eltern – unabhängig von Vorgeschichte und Gegebenheiten – kooperative Elternschaft, häufig sogar bei Gewalthintergrund. Hinweise vom Ex-Partner auf das schädigende Verhalten und die umfangreichen Manipulationen des narzisstisch Kranken, auch unter sachlicher Benennung von belegbaren Fakten, konkreten Erlebnissen und qualifizierten Berichten Dritter, werden in der Regel vom Familienrechtssystem bestenfalls ignoriert.

In den meisten Fällen aber kommt es sogar zu einer regelrechten Umkehrung in der Bewertung: Das ‚Opfer’ des narzisstischen Systems wird von Familiengericht und den Verfahrensbeteiligten zum ‚Täter’ erklärt, weil er durch seine (berechtigten) Vorwürfe gegenüber dem narzisstisch kranken Elternteil schnell als derjenige identifiziert wird, der eine kooperative Elternschaft verweigert. Nahezu jeder Versuch, sich vor den Angriffen des narzisstisch Kranken zu schützen, wird als Unfähigkeit bewertet, die Paarebene von der Elternebene zu trennen, was aber von den Fachkräften erwartet wird. Dem Ex-Partner wird vorgeworfen, durch seine (meist emotional vorgetragenen) Bedenken, Vorbehalte und Vorwürfe gegenüber dem narzisstischen Elternteil eine bindungsintolerante Haltung zu zeigen und damit per se das Kindeswohl zu beschädigen, ungeachtet aller Fakten, die zu dem distanzierten Verhältnis geführt haben.

„Zum Streiten gehören immer zwei“, diesen Satz hören viele Ex-Partner, die sich hilfesuchend an die Fachkräfte der Jugendämter und Beratungsstellen wenden. Eine solche Aussage ist nicht nur falsch und verhöhnt die ‚Opfer’ von narzisstisch Kranken; sie trägt auch dazu bei, dass sich der Ex-Partner, der sich gerade aus einer narzisstischen Beziehung – also einer Gewaltbeziehung – befreit, wieder in sein altes Muster gedrängt wird, was nicht selten traumatische Qualität hat: Er erfährt von den Beratungsstellen keine erhoffte und dringend notwendige Unterstützung, sondern findet sich stattdessen in der Rechtfertigungsposition wieder und erlebt wie bereits in der Beziehung, dass er nicht wirkungsvoll agieren kann. Im Ergebnis wird der narzisstisch Kranke als kooperativ eingeschätzt, wohingegen der Ex-Partner als derjenige benannt wird, der boykottiert und damit das Kindeswohl beschädigt.

Die narzisstischen Muster werden nicht erkannt

Die narzisstischen Strukturen bleiben, oftmals trotz psychologischer Qualifikation der Fachkräfte, meist ungesehen oder, falls sie gesehen werden, unbeachtet bei der weiteren Bewertung der Situation. Nicht selten schafft es der narzisstisch Kranke, der über ein umfangreiches Repertoire an manipulativen Verhaltensweisen verfügt, die Verfahrensbeteiligten für sich zu gewinnen, die sich dann häufig schützend vor den narzisstisch Kranken stellen und – stellvertretend für ihn – den anderen Elternteil angreifen.

Fachkräfte aus Psychologie, Soziologie und Pädagogik glauben, das Kind vor seiner eigenen Hauptbezugsperson schützen zu müssen, weil sie sich zum einen – oftmals in selbstüberschätzender Weise kraft ihres Amtes und kraft ihrer Ausbildung – generell als Experten für Kinder empfinden, egal ob sie einige Stunden, wenige Minuten oder gar nicht mit dem betroffenen Kind verbracht haben; zum anderen, weil sie das narzisstische System nicht durchschauen und nicht bemerken, dass der narzisstisch Kranke sie für seine Zwecke missbraucht und sie in den Stellvertreterkampf mit dem anderen Elternteil eintreten.

Der tatsächliche Experte für das Kind, nämlich in der Regel die Hauptbezugsperson bzw. die Hauptbezugspersonen (zum Beispiel der neue Partner), wird bzw. werden dagegen nicht ernst genommen. Als Rechtfertigung dient den Verfahrensbeteiligten stets das Kindeswohl, und zwar in einer Definition, die nichts mit Kindeswohl zu tun hat, wie es der nicht narzisstische Elternteil für sein Kind definiert.

Unüberwindbare Missstände im Rechtssystem

Neben häufig anzutreffender mangelnder Qualifikation oder fehlender persönlicher Reife der Verfahrensbeteiligten, kommen erschwerend strukturelle Missstände im Familienrechtssystem hinzu. Jugendämter sind zum Beispiel chronisch arbeitsüberlastet. Selbst wenn ein engagierter Jugendamtsmitarbeiter ahnt, dass hinter dem fürsorglichen Schein, den der narzisstisch Kranke zu wahren versucht, tatsächlich psychische Gewalt gegen Ex-Partner und Kinder steht, wird er kaum die Zeit investieren können, das narzisstische System weiter zu untersuchen, um einen qualifizierten Bericht für das Gericht erstellen zu können.

Bei Verfahrensbeistand und Gutachter wirken ebenfalls strukturelle Missstände, mit denen der Ex-Partner konfrontiert ist: Beide, Beistand und Gutachter, werden vom Richter beauftragt und verfolgen somit ihre eigenen wirtschaftlichen Interessen. Nicht selten wird ein Richter die Verfahrensbeteiligten beauftragen, mit denen er bereits ‚gute Erfahrungen’ gemacht hat. Hierin liegt generell die Gefahr, dass der Auftragnehmer, also Beistand oder Gutachter, die bekannte oder vermutete Position eines Richters vertritt, um auch weiterhin Aufträge von ihm zu erhalten, auch wenn sie nach seiner Fachmeinung nicht dem Kindeswohl dient. Umgekehrt wird ein Richter als Jurist, der sich auf die Aussagen der psychologisch geschulten Fachkräfte verlässt, kaum zu einer anderen Einschätzung kommen, als von den Fachprofessionen vorgetragen wird.

Reflexionsfähigkeit im Familienrechtssystem ist nur insoweit gegeben, als der einzelne Verfahrensbeteiligte dazu persönlich in der Lage ist. In der Regel aber steht die Funktion vor dem Menschen, der diese Funktion ausfüllt, also das Gericht, das Jugendamt oder der Verfahrensbeistand und schützt die einzelne Person bei fachlicher Fehleinschätzung und bei persönlichem Fehlverhalten. Wirkungsvolle rechtsstaatliche Beschwerdemöglichkeiten gibt es so gut wie nicht. Dienst- oder Fachaufsichtsbeschwerden, Befangenheitsanträge oder Petitionen bleiben fast immer erfolglos. Es tritt also keine Verbesserung der Situation ein, sondern das Gegenteil ist meistens der Fall: Der beschuldigte Verfahrensbeteiligte wird nach abgewiesenem Befangenheitsantrag – bewusst oder unbewusst – kaum mehr eine neutrale Position gegenüber dem Petenten vertreten, was wiederum zur Schwächung seiner Situation im Verfahren beiträgt.

Wie sollte sich die Hauptbezugsperson des Kindes im Verfahren verhalten?

Da jeder Verfahrensbeteiligte im Familienrechtssystem mehr Einfluss auf den Ausgang des familienrechtlichen Verfahrens hat als die Hauptbezugperson(en) des Kindes, deren berechtigtes Anliegen es ist, das Kind und sich vor dem narzisstisch Kranken zu schützen, ist es grundsätzlich nicht ratsam, gegen diese zu agieren, auch wenn sie in ihrer Einschätzung falsch liegen oder sogar erkennbar den narzisstisch Kranken unterstützen.

Der weitaus erfolgreichere Weg ist es, aus strategische Gründen mit den Verfahrensbeteiligten zu kooperieren, um die bestmögliche Lösung unter den Gegebenheiten zu erwirken. Dabei muss in Kauf genommen werden, dass kaum die beste Lösung für Kind und Ex-Partner zu erreichen ist. Um die bestmögliche Lösung unter den Gegebenheiten zu erreichen, sind folgende Schritte notwendig:

  1. Erkennen, was möglich ist
  2. Akzeptieren, was nicht änderbar ist
  3. Sich selbst stärken
  4. Strategisch positionieren
  5. Handlungsmöglichkeiten erweitern, zum Beispiel durch Kommunikationstechniken

Auf keinen Fall ist es ratsam, unvorbereitet in Gespräche und in gerichtliche Verfahren zu gehen, in gutem Glauben, dass es sich um versierte, verantwortungsbewusste Fachkräfte handelt, die das narzisstische System erkennen und den Ex-Partner und die Kinder vor dem narzisstisch Kranken schützen werden. Je früher sich der Ex-Partner vorbereitet, um so eher können Fehler vermieden werden, die aus falschen Vorstellungen über die Aufgaben und die Wirksamkeit des Familienrechtssystems entstehen. Am besten noch vor der Trennung.

Weitere Informationen unter:

www.barbarathieme.blogspot.de


Gemeinsame-Kinder-kleinDie Gemeinsame Kinder mit einem Narzissten

Beschreibung der Eigenschaften eines narzisstischen Elternteils und deren Auswirkungen auf die Erziehung des Kindes sowie praktische Tipps für einen erfolgreichen Umgang während einer Beziehung oder nach einer Trennung.

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Veröffentlicht in Trennung von einem Narzissten
39 Kommentare zu “Dynamik in Umgangsverfahren und Verfahren zur elterlichen Sorge
  1. Sarah sagt:

    Dazu wäre das Thema PAS (parental Alienation) auch wichtig zu erwähnen…

    Wenn der narz. Elternteil das Kind bei sich wohnen hat und vom alleine zurückbleibenden, gesunden Elternteil entfremdet….

    Schlimmer folgen für da Kind….
    Google hilft bestimmt weiter für alle Interessierten….

  2. Frank Carl Maier sagt:

    An ihren plumpen, leblosen Körpern, an ihren mitleiderregenden Fratzen, wirst du sie erkennen –

    Erkennen wirst du die, die als unmoralische, destruktive Marionetten, mit ihren Ängsten, Hass und Lügen, mit ihren Zwängen und Süchten durch die Wüste getrieben werden – die weder sich noch ihr Sein, ihre Schönheit, ihre Liebe in vorgehaltenen Spiegeln sehen.

    An ihren künstlichen, aufgesetzten Masken, an ihrem falschen, unsicheren Lachen, an ihrem aggressiven Wirken, wirst du sie erkennen –

    du wirst erkennen, ihnen ist nicht zu helfen.

    Frank Carl Maier 2017

  3. Danniela sagt:

    Meine Kinder sind schon alle erwachsen, aber alle anderen Probleme, sind genau die gleichen. Ich habe vor mich zu trennen nach 33 Jahren Ehe mit eine Nartissten. Muss!!! bin völlig ausgelaugt und seelisch am Ende. Leider habe ich keine Hilfe hier in Österreich gefunden die mir vielleicht weiter hilft. Hat wer erfahrung ? Mit Gericht oder so? Hab schon ein paar mal hier geschrieben und andere Gruppen angeschrieben, bin leider technisch und Computermässig nicht am besten Stand. Niemand hat mir noch irgendwas geantwortet

    • Alexa Horner sagt:

      Liebe Daniela,

      ich würde Dir sehr gerne helfen – aber das Thema ist einfach zu umfangreich, um das alles zu schreiben – wenn Du Lust hast, können wir gerne anders in Kontakt treten.

      Viele Grüße
      Alexa

    • Hallo Daniela, ich staune, dass Du es so lange mit einem Narzissten ausgehalten hast. Ich habe über einen Zeitraum von 9 Monaten machen dürfen, weil ich diesen Mann geliebt und die Hoffnung nie aufgegeben habe. Ich kann Dir keinen wirklichen Rat geben, Dir aber von meinen Erfahrungen berichten. Ansonsten ist hier alles Einzelfall bezogen.
      Du kannst die Scheidung auf Basis des emotionalen Missbrauchs einreichen. Allerdings würde ich vorher zu einer Therapeutin gehen und mir was dazu schreiben lassen. Emotionaler Missbrauch Mißbrauch fällt unter den Straftatbestand der Nötigung und man kann ihn anzeigen. Dann beginnt allerdings eine Schlammschlacht und ob Du die aushalten kannst/willst, ist die Frage. Ich war nicht mit ihm verheiratet und trotzdem hat mir meine Therapeutin von einer Anzeige abgeraten. Sie hat mich allerdings darin bestärkt, dass ich nicht die schuldige Person in dem Ganzen bin und dass er eine narzisstische Persönlichkeitsstörung hat. Zuvor hatte ich sogar mit einem Rechtsanwalt gesprochen, der mich noch darin bestärkt hat, diesen Menschen anzuzeigen. Er hat angeblich oft mit diesen Fällen zu tun. Jetzt schreibe ich ein Buch darüber und verarbeite somit das Geschehene. Vergessen werde ich es aber bestimmt nicht können!
      ich bin gerne bereit, mich weiterhin mit Dir auszutauschen, allerdings ist es sehr umfangreich und da wäre ein Gespräch natürlich besser.
      Herzliche Grüße
      Karin

  4. miro sagt:

    Schau dir Bitte Die Seite Re-empowerment an…..es gibt dort einen Hinweis auf geschulte Anwälte zu psyischer Gewalt…..finde diese Seite Die beste zum Thema.

  5. Silv sagt:

    Menschen, die nach Trennung dem/der Ex das Leben zur Hölle machen, haben auf jeden Fall ein narzisstisches Problem.

  6. Silv sagt:

    Umkehr des Umgangsrechts? Merkwürdig. Vielleicht mal nach einem Anwalt fahnden, der sich mit schwierigen Sorgerechtsstreitigkeiten auskennt. Vllt sogar narzissmuserfahren ist. Erzieherinnen im Kindergarten sind auch nicht immer so schlau…☺gibt da Solche und Solche…

  7. Erdmuthe sagt:

    Mich beschäftigt die Diskussion sehr. Ich schließe nicht aus, dass ich selber die beschriebene Narzissistin bin….Beziehungsunfähig und Selbstbezogen…..
    Aber wie sieht eine Lösung aus? Sorgerechtsentzug? Nein, nicht für mich. Annährungsverbot? Nicht, wenn andere über mich bestimmen wollen. Wo ist der Schlüssel, um aus dieser Eskalation herauszukommen?

  8. Holger sagt:

    Wie üblich und von Frau Thieme bekannt, werden die narzisstisch veranlagten und psychisch gestörten Mütter einfach „vergessen“. Auch das gibt es… Ebenso ist die Mütterlobby zusammen mit Frau Barbara Thieme nicht gerade ein Aushängeschild für Erfahrungen mit Narzissmus.

    • Flugaufsicht sagt:

      Ja, es geht auch andersherum. In meinem aktuellen Fall. Am Anfang hieß es Kind zum Vater weil Mutter Unheilbar und extreme Persönlichkeitsstörungen hat, und Akten über 10 Jahre den Krankheitsverlauf dokumentieren. Gefahr in Verzug hieß es, sollte das Kind bei der Mutter bleiben. Nun hat sie das volle Sorgerecht. Und niemand trägt die Verantwortung. Hochstrittige Elternschaft hieß es. Gerichtsverfahren um TV Kabel und Teigschaber. Die Kindesmutter hat sich an keinen Beschluss zum Schutz des Kindes gehalten – ja diese sogar völlig und unbehelligt ignoriert. Am Ende hieß es „Mann könne die Mutter nicht sanktionieren in dem man das Kind zum Vater gibt“ – Ein Fall der an die Öffendlichkeit muss!

  9. Mi Chi sagt:

    Ein kleines Detail, das ich dabei immer wieder verdränge, ist die Tatsache, dass mein Ex mittlerweile nicht nur von seinem eigenen Anwalt als emotional unberechenbar bezeichnet wird, sich in jungen Jahren aufgrund einer anderen zerbrochenen Beziehung versucht hat sich die Pulsadern aufzuschneiden und jetzt beruflich eine Waffe hat…
    Wenn er seinen momentanen Rachefeldzug so weitergeht, wie er ihn begonnen hat, dass er seinen ganzen Hass auf mich richtet und letztendlich sich selbst damit mehr schädigt, hoffe ich, dass es niemals so weit kommt, dass er keinen Ausweg mehr sieht und die Waffe gegen sich UND die Kinder richtet, weil er dann weiß, dass er mir nur mehr auf diese Art und Weise weh tun kann…
    Aber wie gesagt: niemand hilft/kann oder will was tun, solange nix passiert – nur dann ist es zu spät!
    Ganz ehrlich – ein sch… Gefühl!

  10. Erdmuthe sagt:

    Mich verschreckt bei diesem Artikel der sofortige Rückgriff auf ein Krankheitsmodell, in dem der eine oder die andere zum Täter oder Opfer eines Kranken gemacht wird. Sogar Professionelle durchschauen es nicht, wird gesagt, aber einige haben scheinbar den Durchblick und bieten Beratung an – ich erschauere! Übersehen werden die Prozesse der „Verteufelung“, Verkennung, Unterstellung, die Zersetzung der Identität des jeweiligen anderen – und Anwälte treiben da noch mal ihr eigenes Spiel und gießen Benzin ins Feuer. Spaltung ist das Ergebniss. Offiziell ist zwar das Schuldprinzip abgeschafft, aber in der gegenseitigen Diskreditierung flammt es wieder auf und die Trennung wird so gerechtfertigt. Es bedarf einer anderen Trennungs-und Scheidungskultur – so geht es nicht.

    • Silv sagt:

      Hier muss aber vor dem Hintergrund ‚Mensch(en) mit narzisstischer Veranlagung‘ gewertet werden. Bei Kränkung neigen Diese zur Zerstörung des Anderen. Auch Kinder werden in dem Konflikt instrumentalisiert. Es ist alles überzogen negativ und rachsüchtig. Die Kränkung durch Trennung kann nicht hingenommen werden. Und das krankhaft narzisstische Verhalten kann auch nicht durch Vernunft behoben werden.

    • Mi Chi sagt:

      Jeder, egal ob Mann oder Frau, der durch eine derartige Hölle gegangen ist, weiß wovon hier die Rede ist! Eine Scheidungs- und Trennungskultur ist mit einem Narzissten absolut nicht möglich!

      • Flugaufsicht sagt:

        Nicht nur bei Zarzisten!

        Ich hatte eine Beziehung zu einer „Emotional instabilen PS“ und DIS ~ multiple dissotiative PS.

        Nach 1 Jahr Beziehung – ( Um für das gem. Kind zu Sorgen ) lag ich mit Symptomen einen Schlaganfalls – Hirninfarkt – auf der Stroke-Unit!!!

        Gott Sei Dank – es waren nur Symptome, unerklärlich für die Ärzte…

        Ich erkläre mir das so: Ich hatte eine Beziehung zu 5 (multiple dis. PS) Frauen – Eine war ein 3-4 Jähriges Kind, eine andere war ca. 9. Eine weitere war ca. 20 mit starker Borderline PS. Die Vierte war gewaltätig und die 5. Ein Sexmonster, was in allen anderen 4 Persönlichkeiten gar nicht vorhsnden war.

        Lebe mal mit 5 Frauen dieser Charaktäre eine Beziehung. Aber alle Frauen wissen nicht was die anderen gerade getan oder gesagt haben. Eine switchen zwischen den Persönlichkeiten bekommt man sehr selten mit, die übergänge sind fließend. Und man sieht sls gesunder Mensch immer nur ein Gesicht das immer gleich ist…

        Das ein Erwachsenes Gehirn das nicht lange erträgt ist fast selbstredend… Jetzt hat diese Frau das Vomle Sorgerecht erhalten… Wie lange kann ein Kind von fast 3 Jahren das durchstehen?

        Aber Gutachter können nach 2 Std. Gespräch ja sagen 10 Jahre Akten und diagnosen, warnungen von Psychologen sind schlichtweg eine Frechheit, die Mutter ist vollkommen gesund. Eine Katastrophe ist das!!!

        • Meg sagt:

          Mir stellt sich die Frage, weshalb sucht sich jemand einen solchen Partner aus und was stimmt hier grundlegend bei ihm selber nicht.

          Ne Dose hat immer zwei Seiten und jeder seinen Anteil.

          Wäre mit Einvernehmen zu einfach, nur nach dem Splitter im Auge des Gegenübers zu puhlen.

        • Silv sagt:

          Hallo Flugaufsicht, das ist krass. Das Krankheitsbild ist mir- mit 31 Jahren Tätigkeit im psych.stationären Bereich nie begegnet. Meist handelt es sich um Borderleinpersönlichkeiten mit dissoziativen Zuständen. Heißt: die gleiten ab in ‚abwesende Zustände‘ wenn es ‚gefährlich‘ für ihre Persönlichkeit/Psyche wird.

      • Silv sagt:

        Da gebe ich Dir recht. Hab ich bei einer Freundin gesehen. Obwohl der Narzisst sich da äußerst unfair getrennt hatte, machte er ihr in der Trennungs- und Scheidungszeit das Leben zur Hölle

  11. Christian sagt:

    Der Artikel beschreibt sehr gut die beiden grundsätzlichen Probleme:
    – es gibt zu wenig geschulte Personen, die narzisstisches Verhalten erkennen und von normalen Streitigkeiten trennen können
    – narzissitischer „Mißbrauch“ wird ebenfalls nicht identifiziert und geahndet, erst bei körperlichen Übergriffen (wobei rein psyichische Übergriffe so sauber diagnostiziert werden müßten, dass nicht Denunzianten die Oberhand gewinnen)
    Hinzu kommt allerdings noch ein weiterer Punkt:
    der narzisstische Elternteil manipuliert nicht nur, sondern nutzt sie auch noch als Faustpfand für Kindesunterhaltszahlungen, die dann aber nicht dem Kind zukommen, sondern dem „allgemeinen Lebensstandard“ geopfert werden.

  12. Tinka sagt:

    Also ich finde diesen Beitrag sehr interessant und hilfreich. Ich scheue den Schritt zur Trennung seit Jahren weil ich gefühlsmäßig ahne, was da auf mich bzw. die Kinder zukommen wird. Aber dass es sein muss, weiß ich. Es ist absolut hilfreich, im Vorhinein zu wissen, was einen erwarten könnte und Tipps zu bekommen. Es ist doch ganz gleich ob hier von männlichen Narzissten gesprochen wird, man kann den Sachverhalt ja auch einfach umdrehen. Wahrscheinlich gibt es von der Väterlobby ähnliche Seiten. Ich habe jedenfalls schon lange auf die Thematisierung der Trennung von einem (einer) narzisstisch gestörten Person im Hinblick auf die Kinder für eine Entscheidungsfindung gewartet. Vielen Dank Herr Grüttefien, gerne mehr.

  13. Thomas sagt:

    Meine narzisstische Ex-Frau hatte sich vor 3 Jahren durch Warmwechsel, nach erfolgloser von mir in die Wege geleitetete Paarberatung, getrennt.
    Bis heute hat sie es, aufgrund materieller, räumlicher und abhängiger Konditionierung seitens ihrer Herkunftsfamilie, nicht geschafft ein auf neutralem Boden stattfindendes eigenständiges Leben zu führen. In der gemeinsamen Zeit stand sie bei Konflikten, aufgrund des Familiensystems nie zu mir sondern verhielt sich vor Dritten wie Freunde, Kinder aus erster Ehe, Bekannte und Herkunftfamilie (Dauerenergiezulieferer für ihre narzisstem Hunger nach Bestätigung) immer illoyal neben mir.

    Nach der Trennung hat sie einen, seit drei Jahren andauernden, juristischen Rachefeldzug an den Tag gelegt der an Lügen, haltlosen Forderungen und Verleumdungen kaum zu überbieten ist.

    Die gemeinsame Tochter wurde mit 16 Jahren als Klägerin gegen mich instrumentaliesiert: von mir geparktes Geld, das mein Gesamtvermögen darstellt,hatte ich proforma aus Zinsgründen auf ein Jugendtagesgeldkonto auf den Namen der Tochter einebezahlt. Nach der Trennung wurde seitens der EX vor Gericht das Geld als angebliche Schenkung deklariert.
    Die Tochter war zum Zeitpunkt der Transaktion 10 Jahre alt! Prozess läuft noch unter Anhörung von Zeugen Meinerseits der Warheit betreffend.
    Seit der Trennung wurde ich von meiner Ex über keinerlei Informationen wichtiger Lebensbereiche informiert. Z.B.: Firmung der Tochter, Schulabschlussfeier, Auslandsaufenthalte, Schulwechsel, angeblicher Ferienjob in Südafrika ( mit Zahlung von 1780 € für Flug und Unterbringung) mit 16 ! Jahren und als Neuestes Führerschein mit 17 Jahren.
    Teilinformationen hab ich von der Tochter erhalten. Weitere Begebenheiten entzieht sich meiner Kenntnis.

    Den Führerschein betreffend kam die Information lediglich seitens der Tochter weil meine Unterschrift von Nöten war. Die Tochter hatte ohne mein Wissen den theoretischen Teil bereits absolviert und konnte ohne meine Unterschrift den praktischen Teil nicht vollenden.
    Eine Weigerung meiner Unterschrift, auch in Anbetracht des laufenden „Schenkung“-Verfahrens, nahm meine Ex-Frau zum Anlass eine neue Klage einzureichen in der man die Vorstellung hat mich zum Einen per Gerichtsbeschluss zur Unterschrift zwangszuverplichten und zum Anderen mir das gemeinsame Sorgerecht zu entziehen!
    Anfang nächsten Monats muss ich, die Ex sowie die Tochter einen gemeinsamen Jugendamtbesuch warnehmen.

  14. Martin sagt:

    Danke Maria,
    Sie nehmen meine Gedanken vorweg.

  15. Maria sagt:

    Ich finde, ein Beitrag der Mutterlobby hat auf dieser Seite nichts zu suchen.
    Es ist bedauerlich, dass diese so hilfreiche Seite, was den Umgang mit Narzissten und Narzistinnen angeht sich hier in die falsche Richtung bewegt.
    Der Beitrag erwähnt natürlich nicht, dass es auch narzistisch erkrankte Mütter gibt, die Ihre Kinder nach der Trennung einsetzen um den Partner weiter zu erniedrigen und die Kinder für ein Leben lang traumatisieren. Die Hauptbezugsperson nutzt ihre Stellung nur zu ihrem eigenen Vorteil aus.Ich wäre sehr froh, wenn Sie Beiträge dieser Art in Zukunft nicht veröffentlichen wuerden.
    Sie werden der Komplexität dieser Erkrankung nicht gerecht.
    Es ist wichtig zu erkennen, dass Narzismus nicht männlich ist.
    Es gäbe auf der Welt nicht so viele Kinder, die ihre Väter ablehnen müssen, wenn alle Mütter gut wären.

    • Hallo Maria,
      bereits in der Einleitung weist Frau Thieme daraufhin, dass nicht nur männliche Narzissten gemeint sind:
      Eine Ehe oder eine Partnerschaft mit einem narzisstisch gestörten Menschen ist für den Partner/Partnerin (zur besseren Lesbarkeit nachfolgend nur „Partner“ bzw. „Ex-Partner“)….
      Ich denke, dass diese Thema für viele Betroffene sehr aktuell ist.

      • Gerhard M. L. sagt:

        Hallo liebe User,
        ich kann Hr. Grüttefin nur zustimmen. Für mich als Mann ist es zwar auch immer schwer, den Mann als Narzissten hier beschrieben zu bekommen. Meine emotionale Trennung hat vor ca. 12 Jahren begonnen, die gerichtliche läuft auch schon 5 Jahre. Das ist gerade als Selbständiger, sehr zermürbend – weil man ja kein „zu Hause“ mehr hat.
        Es wird sicher eine hohe Dunkelziffer geben in dem Verhältnis M/W, aber Hr. Grüttefin, könnten Sie uns freundlicherweise mal eine ungefähre Zahl sagen?

        Ich habe sehr mit dem Umstand zu kämpfen, dass das sooooo liebevolle Wesen sich vor Allem nach der gerichtl. Trennung als wahres Monster zeigt. Eine frühere Aussage auf diesen Seiten bestätigt das. „Der Narzisst/in bzw. dessen Störung beweißt sich nach dem Trennungs-Satz“. Schon 2 mal hat sie !unsere! Tochter unaufgefordert mit zum Gericht geschleppt, um gegen mich aussagen zu sollen. Mir hilft nur noch das Gebet zu Gott. Gerichte u. Anwälte „verwalten“ einen rechtlichen Trennungsprozess. Sie dürfen keine Emotionalität einbringen – sonst lauert die Narzisstin oder deren Anwältin auf „Befangenheits-Antrag“. Dann wir es noch schlimmer. Shalom

      • Anne-Katrin sagt:

        Ja, es wurde auf ,,Gender “ geachtet. PUNKT! Sind nicht doch sehr oft immer noch Väter schnell unglaubwürdig? Haben nicht gerade deswegen ,,Narziss-en“ mit theatralischen Auftritten Zuspruch? Und rein vorsorglich, ich bin kein Mann. ?. … Hatte bisher auch keine wirklich guten Erfahrungen mit dieser Gattung … Habe aber überlebt. ? und meine Kinder auch. ICH VOR ALLEM DIE FRAU, DIE MICH GEBOREN HAT

  16. Arianna sagt:

    „Zu einem Streit gehören zwei“ ist leider absolut wahr. Die Partner haben einander ja nicht zufällig ausgesucht, also muss bei beiden eine mehr oder minder ausgeprägte narzisstische Störung vorliegen. Wer das größere Opfer ist, ist schwer zu beurteilen. Auf den Kindern liegt jedenfalls ein immenser Druck, weil sie eigentlich in keinem ihrer beiden Elternteile eine zuverlässige Bezugsperson finden und sich später ein Leben und eine Persönlichkeit aufbauen müssen, die sich möglichst von beiden Eltern distanziert.
    Meine eigene Mutter stellte sich selbst immer als Opfer dar, und jeder, einschließlich ich, fiel darauf herein. Nach der Trennung, als ich mit ihr allein lebte, ging ich psychisch immer mehr vor die Hunde – komisch, wo sie mich doch angeblich so sehr liebte und nur für mich da sein wollte. Ich habe viele Jahre gebraucht, um zu begreifen, dass sie nicht nur Opfer sondern auch Täterin war. Inzwischen halte ich sie für gestörter und auf jeden Fall für gefährlicher als meinen Vater. Mit ihm kann man noch auskommen, wenigstens ist er nicht hinterhältig und verlogen. Ihre indirekte Aggressivität war viel schlechter durchschaubar und darum viel schädlicher als sein Verhalten.
    Man kann nur hoffen, dass dieses Thema bei Therapeuten, Jugendämtern, Anwälten und Richtern künftig bekannter wird und besser eingeschätzt werden kann.

    • Deeskalation sagt:

      Zu einem Streit gehören nicht immer zwei. Diese Behauptung ist absoluter Unsinn und überträgt individuelles Erleben auf die Allgemeinheit. Es gibt ganz verschiedene Arten von Konflikten, sowohl symmetrische als auch asymmetrische. Die narzisstischen Störungen können sowohl beim Vater als auch bei der Mutter stärker ausgeprägt sein. Es gibt unzählige Paarbeziehungen, bei denen ein Partner auf einen narzisstisch gestörten Menschen trifft, es nicht ahnt, und dann nicht mehr „heraus kann“, ohne dass er selbst irgendwelche „Schuld“ daran hat oder für das Verhalten des Partners verantwortlich wäre. Man muss sich nur einmal in der Politik umschauen: Tragen alle Beteiligten an einem internationalen Konflikt dieselbe Verantwortung? Nein, natürlich nicht. Meist geht es dabei um Macht und Machtausbau, und sehr häufig wird dieser nur von einer Seite betrieben, nicht von zwei Seiten gleichermaßen. Um Konflikte wirklich deeskalieren zu können, wäre ein großes Wissen über Konflikte allgemein nötig. Leider wird das aus der allgemeinen Konfliktforschung bekannte Wissen über die Verschiedenheit von symmetrischen und asymmetrischen Konflikten wegen des Einflusses von Väterrechtsverbänden nicht auf Trennungskonflikte übertragen – zuzugeben, dass NICHT immer „zum Streit zwei gehören“, liefe ja dem politischen Ziel einer gleichen hälftigen Teilhabe am Kind zuwider. Also muss eine Täter-Opfer-Umkehr stattfinden, anders ist das Ziel nicht legitimierbar. Durch den politischen Hintergrund und das Ausklammern der Verschiedenartigkeit von Konfliktdynamiken kommt es oft zu fatalen Fehleinschätzungen an den Gerichten, die weder deeskalieren noch Kinder schützen, sondern die Konflikte befeuern und Kinder zerstören. Dieses Problem ist geschlechtsunabhängig. Was hier unbedingt Not tut: Ein Verbot von Lobbyverbänden, sich in Gerichtsverfahren einzumischen, eine geschlechtsneutrale Konfliktforschung, und eine größere Gewichtung auf der Forschung über die kindliche Gesundheit und die Auswirkungen eskalierter narzisstischer Konflikte auf die Kinder.

      • Sahra sagt:

        Hallo,
        ich finde den Vergleich zwischen sozial-politischen (strukturellen) Konflikten und den zwischenmenschlichen sehr interessant. Ich war länger in der politischen Konfliktforschung unterwegs und habe aus einer Beziehung mit einem Narzissten leider auch die menschliche Beziehungsebene erlebt und die Aussichtslosigkeit, da es eben an asymmetrischer Konflikt ist – und finde es interessant, Parallelen darin zu betrachten. Gibt es eine Möglichkeit, sich auszutauschen? (Auch an Sven Grüttefien gerichtet)
        LG Sahra

      • Flora sagt:

        Ich finde ihren Beitrag sehr richtig.
        Grauenvoll wie durch Regelwerk die Realität gebeugt wird, wo doch gesunder Menschenverstand angebracht wäre.

        Das Kindeswohl kann niemand im Auge haben der den anderen Elternteil mit Klagen überzieht, ihm die Existenzgrundlage abschneidet oder einen Kübel Dreck über ihm ausgießt.

        Ich kenne einige Mütter, die aus verschiedenen Gründen ihren Exmännern das Leben zur Hölle machten. Alle gestört…
        Wenn man das mal thematisiert werden einem fast die Augen ausgekratzt. Anspruchsdenken, gekränkte Eitelkeit, kein Eigenleben und sich immer wieder wundern warum der Mann getürmt ist. Der Hass auf den Ex wird zum Lebensinhalt. Ich kann gelegentlich verstehen warum Männer sich dann nicht mehr um die Kinder kümmern, wenn diese ihm immer wieder wie eine Messerklinge an den Hals gehalten werden.

        Ich verweise auf Salomon, wer liebt lässt los.

        Traurig für die Kinder, aber es erspart ihnen jahrelanges Gerangel ohne jeden Nutzen in vergifteter Atmosphäre.

        Mag sein, dass es auch solche Väter gibt, aber ich kenne keinen, kann dazu also nichts sagen.

        Man muss nicht Narzisst sein um jemand anderem das Leben zur Hölle zu machen.

    • Silv sagt:

      Hier gehts nicht um normalem ‚Streit‘. Du hast offb nie mit Narzissten zu tun gehabt.

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