Für einen Narzissten bist du nie genug

Partner von Narzissten machen in der Beziehung die Erfahrung, dass sie es dem Narzissten niemals recht machen können. Immer hat er etwas auszusetzen, immer findet er noch einen Makel und immer muss er alles besser wissen. Nie bekommen Partner das Gefühl, dass sie seinen Ansprüchen genügen und der Narzisst endlich mit ihnen zufrieden ist. Sie reiben sich an der hohen Erwartungshaltung des Narzissten auf.

Für einen Narzissten bist du nie genug

Bild: © fizkes – 123rf.com

Ein Narzisst gibt seinem Partner immer das Gefühl, nie genug für ihn zu sein. Dies tut er, um sich überlegen zu fühlen und weil er möchte, dass sich sein Partner um ihn bemüht und er auf diese Weise das Gefühl bekommt, etwas Besonderes zu sein. Zudem attackiert ein Narzisst mithilfe von Kritik und Entwertung permanent das Selbstwertgefühl seines Partners, damit dieser in seiner Wahrnehmung und seiner Meinung niemals ganz gefestigt ist und sich deswegen leichter den Wünschen und Vorstellungen des Narzissten unterordnet. Ein Narzisst muss seinen Partner kleinhalten, damit er uneingeschränkt die Macht und Kontrolle in einer Beziehung ausüben kann.

Diese Haltung führt dazu, dass sich der Partner ununterbrochen das Wohlwollen und die Anerkennung des Narzissten verdienen muss und sich nur dann bestätigt fühlen kann, wenn dieser mit ihm zufrieden ist. Der Narzisst achtet jedoch darauf, dass dieser Zustand niemals eintritt. Sein Partner darf nie das Gefühl bekommen, dass er vollständig mit ihm einverstanden ist. Immer müssen Restzweifel bestehen und immer muss er noch einen Fehler finden, selbst wenn der Partner alles richtig gemacht hat. Die Suche nach dem Haar in der Suppe dient dem Narzissten dazu, dass sich sein Partner weiterhin auf die Wünsche und Vorstellungen des Narzissten fixiert und bereit ist, alles zu tun, nur damit der Narzisst endlich glücklich ist und nicht mehr herummurrt.

Auf diese Weise gelingt es dem Narzissten, dass er stets im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit seines Partners steht und über dessen Zuwendung und Gehorsam sein übergroßes Verlangen nach Bewunderung stillen kann: Denn wenn sich sein Partner aufopferungsvoll um ihn kümmert und bereit ist, alles andere für ihn zurückzustellen, kann dies nur bedeuten, dass er eine ganz außergewöhnliche Person sein muss, die eine außergewöhnliche Zuwendung verdient hat. Der Narzisst spürt erst über die grenzenlosen Bemühungen seines Partners seinen Wert. Daher hat er überhaupt kein Interesse daran, dass sein Partner denken könnte, es sei genug, und dann womöglich mit der himmlischen Verwöhnung aufhört.

Der Narzisst muss seinen Partner kleinhalten

Daher kann sich der Partner noch so sehr anstrengen: Er wird es dem Narzissten niemals gänzlich recht machen können. Der Narzisst erhält ja gerade durch die pausenlosen Bemühungen seines Partners seine narzisstische Zufuhr. Indem er immer wieder Fehler findet und den Partner mit seinen Launen und seiner Unzufriedenheit konfrontiert, treibt er ihn immerzu an. Würde der Narzisst seinen Partner über den Ausdruck von Zufriedenheit oder gar den Ausspruch eines Lobes anerkennen, würde er damit das Selbstwertgefühl seines Partners anheben. Dies birgt aber zum einen die Gefahr, dass sich sein Partner sicher fühlt und deswegen nicht mehr so viel Mühe gibt.

Zum anderen hätte der Narzisst dann keinen Grund mehr zu einer Beanstandung, könnte über Kritik, Belehrungen und Rechthaberei nicht mehr seine Überlegenheit und Macht demonstrieren und sich als besser erleben. Er würde sich sozusagen selbst entmachten, wenn er seinem Partner bestätigen würde, alles richtig zu machen. Er würde in diesem Fall anerkennen, dass sein Partner perfekt ist, doch diese Auszeichnung beansprucht der Narzisst nur für sich allein.

Die ewige Nörgelei und Besserwisserei des Narzissten führen dazu, dass der Partner irgendwann an sich selbst zu zweifeln beginnt und denkt, ein unfähiger und schlechter Mensch zu sein. Zwar hatte er, bevor er den Narzissten kennenlernte, nicht das Gefühl, alles falsch zu machen, in Gegenwart des Narzissten scheint ihm aber nichts mehr zu gelingen. Statt jedoch Zweifel an den hohen Maßstäben des Narzissten zu hegen, beginnt er, an seinen Fähigkeiten zu zweifeln, und macht sich ständig Vorwürfe, dass er den hohen Ansprüchen des Narzissten nicht gerecht wird.

Der Partner braucht den Zuspruch des Narzissten

Der Partner gerät auf diese Weise in ein Hamsterrad: Er bemüht sich immer mehr, um den Narzissten zufrieden zu stimmen und von ihm zu hören, dass er gut ist, scheitert aber immer wieder an dessen hohen Maßstäben oder erzielt nur Teilerfolge. Bestenfalls bemängelt der Narzisst nichts und äußert keine Kritik – mehr ist kaum von ihm zu erwarten. Ein Narzisst bringt entweder über sein Schweigen seine Anerkennung zum Ausdruck oder er äußert sie mit Zynismus: „Endlich hast du es hinbekommen!“ – „Wurde ja auch Zeit, dass es mal klappt!“ – „Haste endlich kapiert, wie es geht!“ Der Narzisst nimmt die Bemühungen seines Partners von oben herab zur Kenntnis.

Vielmehr ist jedoch in solchen Situationen davon auszugehen, dass sich der Narzisst ein Selbstlob ausspricht: „Wenn du mich nicht hättest, würdest du es nie lernen!“ – „Wie gut, dass du mich hast, sonst würdest du es nie kapieren!“ Den Verdienst seines Partners schreibt sich der Narzisst selbst zu. Er wertet damit dessen Leistung nicht nur ab, sondern rechtfertigt darüber auch noch seine Strenge: Ohne ihn würde sein Partner kein besserer Mensch werden und niemals ein glückliches Leben führen können.

Ein Narzisst kann sich nicht selbst einen Wert geben: Er spürt ihn nicht, sondern trägt eine innere Leere in sich. Wie sehr sich sein Partner auch bemühen mag und zu geben bereit ist, es ist nie genug, denn die Leere des Narzissten ist einfach nicht zu füllen. Er ist wie ein Fass ohne Boden – wie viel man auch oben hineingießt, es fließt sofort wieder unten heraus und sofort braucht er wieder Nachschub. Hinzu kommt, dass sich der Narzisst an ein gewisses Maß an emotionaler Zufuhr gewöhnt und deshalb das, was ihm sein Partner einst gegeben hat, irgendwann nicht mehr ausreicht, um sich noch geliebt zu fühlen. Der Narzisst muss mit der Zeit immer mehr bekommen, damit er eine positive Zuwendung noch als Bewunderung erleben kann und zufrieden ist.

Der Partner muss sich selbst wieder in den Mittelpunkt stellen

Wenn Partner die verheerende Dynamik nicht erkennen und sich dem Druck des Narzissten beugen, ohne jemals dafür die ersehnte Anerkennung zu bekommen und selbst emotional „satt“ zu werden, investieren sie immer mehr und landen am Ende in einem Burn-out. Sie verlieren sich selbst aus den Augen und haben dann das Gefühl, nichts wert zu sein und ein sinnloses Leben zu führen. Am Ende müssen sie feststellen, dass sie zwar alles gegeben haben, der Narzisst aber immer noch nicht zufrieden ist.

Betroffene Partner müssen sich selbst wieder mehr Aufmerksamkeit schenken und sich aus dem dominanten Einflussbereich des Narzissten sukzessive herauslösen. Sie sollten wieder mehr Kontakt zu anderen Menschen, zu ihrer Familie und ihren Freunden pflegen, um dort die notwendige Wertschätzung zu erhalten, die ihnen der Narzisst nicht geben kann. Meist arbeitet der Narzisst aber während der Beziehung daran, den Partner von seinem sozialen Umfeld zu isolieren. Die Kontakte zu anderen muss sich der Partner dann wieder zurückholen, wenn er nicht vereinsamen will.

Um sein Selbstwertgefühl zu stärken, sollte er sich seiner Fähigkeiten, Stärken und Talente bewusst werden und sich daran erinnern, was er in seinem Leben schon alles erfolgreich gemeistert hat. Zudem sollte er seinen eigenen Interessen und Bedürfnissen mehr Zeit in seinem Alltag einräumen, um daraus Kraft zu schöpfen. Besonders wichtig ist es jedoch, sich von der Meinung und dem Urteil des Narzissten abzugrenzen und ihn so sein zu lassen, wie er ist, und sich dabei aber zu erlauben, eine eigene Meinung und eigene Überzeugungen zu haben und diese auch zu vertreten.

Partner müssen sich von den Maßstäben des Narzissten lösen und dürfen sich nicht an seinen hohen Ansprüchen messen lassen. Das Urteil des Narzissten ist immer sehr subjektiv, weil er eine Welt braucht, in der er der Allerbeste und Allergrößte ist und alles perfekt laufen muss. Daher können Partner an seiner Seite niemals gewinnen. Sie müssen lernen, den Narzissten mit seiner verzerrten Sichtweise alleinzulassen oder ihm die eigene Meinung entgegenzuhalten, ohne dabei die Erwartung zu haben, ihn ändern zu können.


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Veröffentlicht in Beziehung mit einem Narzissten, Blog
36 Kommentare zu “Für einen Narzissten bist du nie genug
  1. Sanne sagt:

    Hallo
    Bin grad mittendrin. Habe nach 14 Jahren herausgefunden, was wir für eine Beziehung führen und warum mir es so schlecht geht. Ich bin nur am heulen, weiss nicht mehr wer ich bin usw. Dennoch habe ich heute probiert meinem Mann eine Paartherapie vorzuschlagen. Ich benutzte extra die Worte: da wir ja beide Hilfe brauchen. Das Ende vom Lied war, dass er mich fertig gemacht hat. Er würde doch schon jahrelang um diese Beziehung kämpfen und ich sollte mal lieber zum Psychologen gehen, da ich immer blöder werde.
    Das bekomme ich ständig zu hören.
    Am anfang hat er Liebe vorgespielt. Hat mich eingenudelt mit schönen Worten, teils kleinen Geschenken, liebevolles Spielen mit meinen damals kleinen Kindern.
    Haben nach 2 Jahren geheiratet.
    Ich dachte, dass ich den Himmel auf Erden gefunden habe. Haha.
    Danach hat er nichts mehr mit meinen Kindern gemacht. Plötzlich wurden sie als freche „Bongaz“ betitelt. Plötzlich wurde mir gesagt, ich hätte meine Kinder falsch erzogen. Wenn ich nicht machte was er wollte, dann wurde ich mit Liebesentzug bestraft. Er sieht durch mich hindurch. Reden sinnlos. Auf Knien betteln sinnlos. Als ich ihn fragte ob ich mich in ein Auto setzen soll und mich gegen einen Baum fahren soll, erwiederte er nur: vergiss deine Kinder nicht.
    Vor 7 Jahren musste ich mir die Gebärmutter entfernen lassen. Er hat mich ins Krankenhaus gebracht war total lieb. Aber am nächsten Tag nach der OP. Lag mit Schmerzen im Bett. Kurz vorher erfahren, dass etwas gefunden wurde, das Krebs sein könnte. Gewebeprobe wurde weggeschickt. Er kam, baute sich am Bett auf und schrie mich an, dass er sich das von meinem ältesten Sohn nicht mehr gefallen lasse. Kein Hallo Schatz wie geht es dir, nichts. Ich verstand nur Bahnhof. Mein Sohn hätte mein Auto genommen um zur Schule zu fahren. Habe ihm gesagt, dass ich das erlaubt hätte. Ich habe nur nichts gesagt, weil ich andere Sachen im Kopf hatte. Die OP.
    Habe ihm gesagt, dass das doch nicht so schlimm sei um dies im Krankenhaus zu diskutieren. Er ist dann wutentbrannt gegangen. Meine Bettnachberin hat mich getröstet, es hat so weh getan. Am nächsten Tag kam er wieder und stellte sich mitten ins Zimmer. Fragte ihn dann ob er gekommen wäre um hier nur herum zu stehen. Wieder nichts liebes, zärtliches. Er meinte nur abwertend, dass er wieder gehen könnte, da ich immer noch nicht dazu gelernt hätte.
    Dann habe ich nichts mehr von ihm gehört. Bin dann paar Tage später mit Taxi heimgefahren. Da stand er auf dem Balkon und hat mich hasserfüllt angeschaut. Tasche hochtragen fragen wie es mir geht. Fehlanzeige. Bis heute keine Entschuldigung. Wäre ja selbst schuld, weil ich ihm nicht recht gegeben habe. Es gibt noch so viel mehr dieser Gemeinheiten. Doch schreibe nicht auf, da könnte es ein dickes Buch werden.
    Nun sitze ich da. Habe es mal wieder versucht mit ihm zu reden und bin doch nur in die selbe Falle getreten. Denn er hat wie immer das allerletzte Wort und ich bin psychisch krank nicht er. Wieder mal werde ich ignoriert und er freut sich, dass er mich wieder zum Heulen gebracht hat. Ich kann nicht mehr. Habe keine Kraft im Moment mich zu trennen. Bin glaube ich gaaaanz unten angekommen. Entschuldigung für diesen Roman. Musste raus.

    • Waltraud sagt:

      Wenn Du kannst, fahr mit Deinen Kindern in den Urlaub. Erst Mal raus da für eine Zeit. Lass Dir das nicht mehr gefallen, Dreh den Spieß um und halt ihm den Spiegel vor. Lass ihn stehn, wenn er unverschämt wird. Das ist doch furchtbar. Ich weiss wie das ist. Alles Gute

      • lilli sagt:

        Liebe Sanne,
        ich kann mir auch schrecklich gut vorstellen was du durchmachst.
        Er ist im Luftschloss, zieh dir nicht rein, was er von dort von sich gibt.
        Erst mal Abstand gewinnen, lies hier, geh raus, fahre mal weg, in Kur, oder mit den Kindern weg …

        Herzlich lilli

    • lilli sagt:

      Hallo Sanne und alle,

      der österreichische Neurowissenschaftler und Psychiater Dr.Raphael M. Bonelli, beschrieb ein Bild, wie eine Narzisst/in sich selber vor dem eigenen Auge sieht:
      Er/sie betrachtet sich als den größten schönsten Baum, größer noch als Mammutbäume, und mich als Gestrüpp weit darunter.
      Dieses Bild finde ich sehr anschaulich.
      Es hilft mir widersprüchliche unsinnige Abwertereien einzuordnen:
      was er sagt,
      und was ich sage,
      ist nie, n i e ,
      Rede- Gegenrede,
      es ist aus seiner Sicht immer oben- unten.
      Was hätte ihm/ihr denn jemand von unten mitzuteilen !?!
      Kopfschütteln- Augenverdrehen-
      hörbares Ausatmen:
      nichts, nichts,
      n i c h t s .
      Auf seiner/ihrer Höhe sind nur die größten schönsten Bäume, größer noch als Mammutbäume, die
      er/sie vor seinem Auge erträumt oder erkürt.
      Für mich ein
      anschauliches, sehr hilfreiches Bild von Narzisst/in und Anhang.
      Ich lasse sie/ihn los,
      in Liebe los,
      und konzentriere mich auf mein eigenes Leben:
      z.B. für meinen Sprachkurs lernen und mich auf die Kurstreffen und die Sprachreise im nächsten Frühjahr freuen.
      Ich bin ein Mensch,
      er/sie ist es auch,
      wenn auch ver- rückt.
      Leben und leben lassen.
      Wo er sich bemüht mal Mensch zu sein, wenn die Kinder und oder Enkelkinder mal kommen,
      vorsichtshalber nicht oft und nicht lange,
      da geht gemeinsam.
      Zu zweit geht gemeinsam
      von Mann und Frau, oder von Frau und Mann,
      zu wenig,
      wie, zurück auf Anfang,
      schon bei meiner Mutter.
      Bis, heute, mit meinem dritten langjährigen Partner.
      So ist’s nun mal bei mir.
      Leben und leben lassen,
      mit allen Facetten des
      „Umgangs mit Narzissten“
      hier.
      lilli ♡

    • Sina sagt:

      Du warst krank und es ging NICHT um ihn. Darum dieses scheißige Verhalten. Habe Jahre gebraucht um da durchzusteigen. Egal ob eine OP, schwere Grippe mit über 40 Fieber.. oder schlimmeres. Man wird niedergemacht und im Stich gelassen. Bei Vorwürfen hieß es, ich sei nicht der Mittelpunkt der Welt. Kann gar nicht mehr zählen wie oft er mit Nichtigkeiten die Notaufnahme der Klinik verstopfte und wirkliche Notfälle warten mussten weil er nachts meinen Schlaf kontrollieren wollte (wurde nur immer nachts ab halb 12 krank, oder im Urlaub/Geburtstag/Events/Konzerten…)

  2. lilli sagt:

    Antwort auf 24.Mai 23 17:17

    Liebe Waltraud,
    klingt verständlich und ist so schwer zu verstehen:
    Er/ sie mit Narzissmusproblemen
    bringt’s einfach nicht anders. Er/sie hat die Alternative nicht drauf!
    Sieht seine Stärken und Schwächen nicht menschlich in der Gesamtschau, kehrt übertrieben und unfair Stärken raus und verbirgt automatisch seine Schwächen durch Abwerterei.
    Darum ist nötig, was Sven Grüttefien rät:
    Gegenüber den narzisstischen Verhaltensweisen Gelassenheit zu entwickeln.
    Er/sie sieht nur seine Fußspuren, die dürfen seine vereinnahmten Vorteilsbringer für ihn vertiefen, doch nicht selber eigene großfüßige Spuren machen.
    Es ist ähnlich wie bei einem/r Suchtktanken, er/sie glaubt nur an sein Suchtmittel und kann gesundes Verhalten nicht verwirklichen bis zum Entzug, den auch viele nicht schaffen.
    Man kann n u r das eigene Verhalten ändern.
    Für mich ist das Schlüsselwort das Wort: aktiv!
    Wenn ich aktiv bin, für mich, mit Anregungungen für Unternehmungen gemeinsam mit Tochter und Enkeln z.B.,
    dann ist der Narzisst/in sich selbst überlassen.
    Ich rege mich auch ab und zu sehr auf oder weine, oder könnte ihn/sie auf den Mond schießen,
    w e i l dieser Narzissmus so starr ist, weil ich ohne Leben wollte, weil das so ungeheuer ärgerlich ist.
    Doch in dieser Gefühls- und Gedankenflut unterzugehen hilft nicht.
    Passiert mir wohl immer ab und zu, doch ich komm schnell runter und pflege den hier und in anderer Literatur empfohlenen Abstand nehmenden Umgang mit ihm/ihr.
    Ärger abschütteln, Kopf hoch, selbst aktiv planen
    o h n e Rücksicht auf die narzisstische Art.

    glg lilli
    So, und nun schreibe ich nichts mehr, sondern lese lese lese, das bringt mich gut voran.

    • Waltraud sagt:

      Liebe Lilli, ja so ist es. Es hilft nichts und man muss für sich einen Weg finden, damit klar zu kommen. Was manchmal besser und manchmal eben nicht so gut klappt. Ja zum Mond schießen oder wohin auch immer, wollte ich auch schon zur Genüge und der Gedanke, was bilden die sich ein, das sie meinen sie hätten immer Recht bzw. nur ihre Sichtweise wäre die richtige auch für den anderen. Sie wollen ständig andere belehren und sind selber uneinsichtig und unbelehrbar. Also können sie sich ihre tollen Belehrungen sonst wo hin schieben. Ich bin mehr als bedient und es bringt mich regelmäßig an den Rand meines Verständnises obwohl ich kein Verständnis mehr hab für Unverschämtheiten und Arroganz. Die haben doch den absoluten Durchblick und kommen trotzdem immer wieder an. Ich hab mir fest vorgenommen gar nicht mehr zu reagieren. Es macht schlechte Laune, Heulattacken usw. Ich will das nicht mehr haben. Es gab genug Gelegenheit, etwas zu ändern und es ist immer wieder gleich. Meine Resourcen brauch ich für mich. Und die Mitleidstour und Opferhaltung hat sich aufgebraucht.
      Ich wünsch Dir eine schöne Sommerzeit. Ich mag Sonne und Wärme☀️ und Meer. Sie gibt mir Kraft.
      LG Waltraud

      • lilli sagt:

        Liebe Waltraud,
        und alle ihr lieben
        ‚hol- mich-hier-raus‘- Sven Grüttefien –
        Kämpfer und Kämpferinnen,

        ja, Licht, Luft und Wasser, wie eine Pflanze, braucht man lebensnotwendig selbst!
        Wenn der/die Narzisst/in zwanghaft meinen muss,
        Licht, Luft und Wasser hätte er/sie zu wenig,
        nutzt es eben überhaupt rein gar nichts!,
        selber auf Licht, Luft und Wasser zu
        verzichten.
        Genau, ab in die Sonne, ins wärmende Klima, am Weiher, See oder Meer,
        oder auch mal im Freibad …
        :-)))

  3. Waltraud sagt:

    Zuerst wirst du reingezogen. Dann wirst du wüst beschimpft, weil du nicht reingezogen werden willst. Anschließend werden dir all die Dinge vorgeworfen, die dein Gegenüber ausmachen und dir wird gesagt, nicht reingezogen werden zu wollen. Mehr Verdrehung geht nicht. Mein Latein war davor schon zu Ende. Jetzt ist Ende

    • Waltraud sagt:

      Narzissten kann man nicht besiegen. Sie besiegen dich, wenn sie es geschafft haben, das man reagiert. Dann sind sie zufrieden und sagen sich, wie Recht sie doch hatten. Total abgefahren. Ich muss mein Hirn umpolen und einen großen Bogen schlagen, um nicht mehr ins Fahrwasser zu geraten. Das ist jetzt mein Weg

      • lilli sagt:

        Liebe Waltraud,
        da muss ich dir voll zustimmen,
        das kann ich unterschreiben!
        Doch nicht zu reagieren,
        ist das Allerallerschwerste.
        Ich bete darum,
        m e i n Leben zu leben.
        Denn wenn ich reagiere, sei es nun bei meiner Schwester mit ihrer Narzissterei oder bei meinem mit viel Abstand lebenden Mann,
        dann ’spiele‘ ich im Film der Narzissten ‚mit‘.
        In meinem eigenen Leben zu bleiben,
        das geht nur ohne die Nähe meiner speziellen Angehörigen bzw.Freunde, nämlich ohne die, die mich zum Narzissmus- ping- pong- Schauspiel einladen, oder mich ‚verladen‘ genau betrachtet.

        Bye bye, wir schaffen das. Falls ein Rückschritt war, geht es wieder vorwärts voran.
        lilli

        • Waltraud sagt:

          Hallo liebe Lilli,
          ich geb Dir vollkommen Recht. Einmal reagiert nimmt das ganze wieder Fahrt auf und ich kenns ja auch schon. Aber ich dachte tatsächlich in diesem speziellen Fall, wenn ich mitteile, keine Infos mehr zu wollen, dann kann man das auch Mal akzeptieren. Zumal ich vorher bereits klar kommuniziert habe und hatte, nichts mehr mit den ganzen Spielchen und Inszenierungen zu tun haben zu wollen. Tja war ich falsch gewickelt und muss mir das auf meine Fahnen schreiben. Ich befürchte noch eine Lawine. Eine Zurückweisung wird ja nicht einfach akzeptiert.
          Das mit den Rückschritten seh ich auch so. Eigentlich dachte ich, ich wäre schon weiter, dann wohl auch nur theoretisch. Die Praxis zeigt, wie viel Wut in mir ist, das dieser Mensch nach wie vor andere anstiften kann und sich andere anstiften lassen.
          Ich wünsche Dir/uns in Zukunft die Gelassenheit, es an uns abprallen zu lassen.

          • Waltraud sagt:

            Er muss schon einige Zeit wieder dran gearbeitet haben, die gegen mich aufzubringen. Ich hatte schon son Gefühl, das da irgendwas am arbeiten ist…sobald er wieder seine Fühler ausstreckt ist Terror pur

            • Waltraud sagt:

              sie gegen mich

              • lilli sagt:

                Beim Muttertagsthema schrieb Sven Grüttefien:
                „Die Gelassenheit gegenüber den narzisstischen Verhaltensweisen aufrechtzuerhalten, ist noch die große Herausforderung auf dem Weg zur inneren Freiheit.“
                Und das geht eben nur in ‚Fortschritt, nicht Perfektion!‘
                Wir schaffen das!
                Tochter mitsamtEnkel aktiv nach EIGENER Absprache, gemeinsam treffen, im Zoo oder so, irgendwas gemeinsam tun.
                glg lilli

  4. Hai Fisch sagt:

    (..) Ein Narzisst gibt seinem Partner immer das Gefühl, nie genug für ihn zu sein.
    # das habe ich auch so erlebt.
    „Meine Frau muss den Doktortitel haben..“
    „Ich habe noch nie mit einer Oberärztin gef…“
    Solange sich die masslosen Ansprüche noch mit eigenen Zielen decken,
    merkt man das gar nicht, dass hier was anderes am Laufen ist.
    Was für ein Irrsinn, „sie muss den Doktortitel haben…“
    Ich machte den Titel damals grade. Insofern deckte sich mein Ziel mit seinem.
    Nur, ich machte meine Ausbildung fertig, ganz normaler Vorgang.
    Er schmückte sich mit meinem Ausweis, den er am liebsten and die Wand gehängt hätte.
    Mit wurde erst Jahre später klar, was für einen Mist er da sagte, und meinte.

    (..) attackiert ein Narzisst mithilfe von Kritik und Entwertung
    permanent das Selbstwertgefühl seines Partners, (..),
    damit er uneingeschränkt die Macht und Kontrolle in einer Beziehung ausüben kann.
    # Das Blöde ist, es bleibt in einer Beziehung nun mal nicht aus,
    dass auch der Partner vom Narziss etwas nicht gut findet.
    Und der wird dann zum Unzufriedenen, zum Narzissten gestempelt,
    bis er /sie nichts mehr sagt.
    Ist das dann nur der schwächere Narzisst, der unterjocht wird?
    Gibt das dem Narziss den noch grösseren Kick, wenn er den anderen Narziss kleinkriegt?
    Wobei erstmal offen ist, ob der wirklich Narziss ist, oder nur selbstbewusst?
    Wobei sich dann schon die Frage stellt,
    wieso der „normale“ selbstbewusste nicht rasch davongerannt ist, also ich…

    (..) ununterbrochen das Wohlwollen und die Anerkennung verdienen muss (..),
    wenn dieser mit ihm zufrieden ist.
    Der Narzisst achtet jedoch darauf, dass dieser Zustand niemals eintritt.
    # Umgekehrt ist das doch auch so?
    Wenn der Partner etwas vom Narziss will,
    kriegt er es nie, ausser er ist selber extrem manipulativ.
    Somit kann der Partner des Narz nie zufrieden werden.
    Ist er dann auch Narzisst?
    UNd dann immer die Vorwürfe: Dich kann man nie zufriedenstellen, immer was Neues.
    Ja – das ist so?
    Das Leben geht weiter, es gibt Wünsche, Bedürfnisse,
    die normalerweise auch erfüllt werden, erfüllbar sind?
    Und wo ist es denn narzisstisch, wenn der Partner des Narz kreativ ist?
    Diese Kreativität wird nüchtern zerschlagen,
    und die Enttäuschung darüber ist „Du bist immer unzufrieden“
    So kann man langsam aber sicher jeden kaputt machen.

    (..) Sein Partner darf nie das Gefühl bekommen, dass er vollständig mit ihm einverstanden ist. Immer müssen Restzweifel bestehen und immer muss er noch einen Fehler finden, (..).
    # So gehts dem Partner vom Narzissten doch dauernd:
    Er findet Fehler, er ist unzufrieden.
    Es ist nicht alles gut, was der Narziss es dem anderen vorschreibt.
    Von Vorschlägen reden wir lieber nicht, die kann man ja ablehnen.
    Da könnte man ja einen Kompromiss suchen.

    (..), alles andere für ihn zurückzustellen,
    kann dies nur bedeuten, dass er eine ganz außergewöhnliche Person sein muss,
    die eine außergewöhnliche Zuwendung verdient hat.
    # genauso erlebe ich das.
    Monsieur geht in die Ferien.
    Er erwartet, dass am Rückkunfttag die getrennte Partnerin
    für ihn Zeit hat auf einen Kaffee.
    Und genau zu diesem Schluss bin ich gekommen.
    Er will nicht alleine in der WOhnung hocken.
    Und er findet es toll, wenn ich 200km anreise,
    für einen Kaffee. Hat er sie noch alle???
    Er würde das NIE für mich tun.
    Das wüsste er schon, dass es seine Lebenszeit, sein Geld,
    sein verschlissenes Auto ist – Aha. Was sagt mir das?
    ICh wäre ganz schön blöd, aus so eine Sch.. einzusteigen.

    (..) Der Narzisst muss seinen Partner kleinhalten
    # dem ist nichts hinzuzufügen…

    (..) Launen und seiner Unzufriedenheit konfrontiert, treibt er ihn immerzu an.
    # hier seh ich wieder mich selber: ich war nie zufrieden!
    Ich ging völlig unter. UNd das wurde mir DAUERND vorgeworfen,
    „Du bist immer unzufrieden, egal was ich mache“
    Nur – er machte ja sprichwörtlich nichts –
    wie soll da Zufriedenheit bei mir entstehen.
    Zuletzt habe ich mich gewehrt und sagte ihm,
    dass er das seiner Mutter sagen soll,
    dort stimmt das wenigstens!
    Hui, das gab einen tagelange Krach…

    (..). Dies birgt aber zum einen die Gefahr, dass sich sein Partner sicher fühlt und deswegen nicht mehr so viel Mühe gibt.
    # Damit bezieht Herr Grüttefien sich auf übermässig Mühe,
    die in normalen Beziehungen nicht nötig wäre. Okay.

    (..) Er würde in diesem Fall anerkennen, dass sein Partner perfekt ist, doch diese Auszeichnung beansprucht der Narzisst nur für sich allein.
    # Als es um Trennung ging, meinte er,
    er sei doch mit mir zufrieden, nur ich nicht mit ihm.
    Nachsatz: er sei doch perfekt. Also solle ich doch zufrieden sein.

    (..), dass er den hohen Ansprüchen des Narzissten nicht gerecht wird.
    Der Partner braucht den Zuspruch des Narzissten
    # genau das passiert, das ist Konditionierung wie beim pavlowschen Hund.
    Wenn die Glocke klingelt, kommt Fressen.
    Also sabbert der Hund, sobald die Glocke klingelt.
    Übertragen auf den Partner des Narziss:
    Wenn der Narz mal lobt, dann fühlt sich das an wie Weihnachten.
    UNd das will man wieder. UNd man sabbert schon im Vorgefühl
    des möglichen Weihnachten, was dann nicht mehr kommt.

    (..) Schweigen seine Anerkennung zum Ausdruck
    # oder mit hohlen „Danke für das Essenkochen“
    es kotzt mich jedesmal an, wenn diese leeren Worte kommen…
    weil sie mit nichts verknüpft sind.
    Kein Helfen, keine Anerkennung.
    Es geht nur darum, dass das Kochen nciht aufhört,
    ist ja so bequem, hat Man(n) mehr Zeit für die Zeitung im Handy

    (..) Der Narzisst nimmt die Bemühungen seines Partners von oben herab zur Kenntnis.
    # auch ohne Zynismus tut das weh.
    Der Partner ist nicht der Untergebene, den man wertet und „lobt“,
    hier ist die zufrundeliegende Haltung völlig falsch.
    Partner sind gleichwertig,
    oder sie haben ein akzeptiertes Gefälle.
    Wenns akzeptiert ist – okay, dann ist Werten,
    Loben wie beim Kind vielleicht erwünscht.
    Aber doch nicht in einer Partnerschaft???

    (..) „Wenn du mich nicht hättest, würdest du es nie lernen!“
    # – ja, genau deswegen nerven die Lobereien so sehr.
    Wer lobt, weiss wie es geht.
    Und in der Regel lobt man Kinder, Auszubildende.
    Also Menschen, die unterlegen sind,
    die etwas vom Lobenden lernen.
    Himmel noch mal, das macht so sauer!
    Ich will nicht gelobt werden in einer Beziehung!!

    (..) Ohne ihn würde sein Partner kein besserer Mensch werden und niemals ein glückliches Leben führen können.
    # zumindest weiss Mister Narz genau,
    wie der Partner glücklich werden würde.
    Aber er weiss nicht mal,
    was die Lieblingsfarbe ist,
    was der Partner wirklich mag.

    (..) wie ein Fass ohne Boden
    # das wurde mir vorgeworfen. Na super, bin ich Narziss?

    (..) dominanten Einflussbereich des Narzissten sukzessive herauslösen.
    # Das ist eine Illusion. Vielelicht können es manche, okay.
    ICh finde es unmöglich, wenn die Dynamik erstmal läuft,
    sich da noch freizumachen. Alles wird von (in diesem Fall) ihm dominiert.
    Wie sich das anfühlt, wenn er angeblich etwas für mch macht,
    das kann man sich kaum vorstellen.
    Es fühlt sich nur noch bevormundet an.
    ICh darf auf keinen Fall einen Wunsch äussern,
    er muss es sagen, bevor ich es vorschlage.
    Damit bin ich völlig entmündigt.
    Im Sinne des Wortes.
    Es macht so wütend.

    (..) wieder zurückholen, wenn er nicht vereinsamen will.
    # mit diesem Packen an Scham ist das schwer.
    ICh habe ein paar Freunde verloren, tut immer noch weh.
    Aber nicht alle. Nun, vielelicht trennte sich nur Spreu von Weizen.

    (..) eigenen Interessen und Bedürfnissen mehr Zeit in seinem Alltag einräumen,
    # das dauert total lang, das wieder zu lernen.
    ICh habe mich immer mehr nur noch um ihn gekümmert,
    mein Tag war damit und dem Job ausgefüllt.
    Und nun bin ich total leer, gar keine Energie.
    ICh finde es sehr schwer die Zeit auszuhalten,
    bis es wieder besser wird, bis die Energie zurückkommt.
    UNd in dieses Loch stösst der NArz gleich rein „ICh will Dir helfen“
    UNd das weise ich grade konsequent zurück, so sehr mein ICH nach Hilfe schreit.
    Aber die Hilfe, die er abbietet, ist nich nachhaltig.
    Das tötet mich langfristig weiter ab.

    (..) hohen Ansprüchen messen lassen.
    # ICh habe auch hohe Ansprüche – ist das narzisstisch?
    Ist es schlecht, hohe Ansprüche zu haben, wenn sie eher einfach möglich sind?
    ICh finde nicht. ICh finde es nur sinnlos, Ansprüche zu haben,
    die weit über die Möglichkeiten hinausgehen. Dann muss ein Stopp her.
    WEnn das so gemeint ist, okay.

    (..) Erwartung zu haben, ihn ändern zu können.
    # Sagt er ja selber: ICh ändere mich nicht.
    Wer das nicht erst nimmt, ist selber schuld.
    NUn, ich war lange Zeit selber schuld.

    UNd nun bin ich weg.
    Aber was ist das für ein schwerer Weg zurück zu mir.
    Über die Jahre ist viel kaputtgegangen
    (ich habe das zugelassen, weiss ich )
    was jetzt viel Mühe kostet zu reparieren.
    Ich rede von der Seele.

    zu dem Post mit dem Lob:
    Der Narz gibt am Anfang das,
    was der andere sucht.
    Wenns ein selbstbewusster Mensch in der Krise ist,
    dann kriegt der das, was grade fehlt: Zuspruch. Lob.
    Anspornung bis zur totalen Erschöpfung.
    Das ist dann vielelicht kurz sinnvoll,
    weil jeder, dem es schlecht geht, das braucht.
    UNd der Dank, der dem Narz dann zufliesst,
    das ist genau das, warum der Narz das macht.
    Der Partner macht sich klein,
    weil es ihm grad schlecht geht,
    und der Narz wird zum Riesen.

    UNd wehe der Mensch erholt sich,
    dann wird die Keule rausgeholt.
    ICh hab damals für Dich,
    sei gefälligst…..

    UNd ja – Lob macht auch normale Menschen süchtig.
    Dazu muss man nicht narzisstisch sein,
    jeder möchte anerkannt, auch gelobt werden.
    Aber niemand will unterlegen, untergeben sein.

    Diese Mengenlehre ist klasse…
    Wenn es nur ihn und die Schnittmenge gibt,
    und der Rest ist unwichtig – dann habe ich meine
    damalige Beziehung.
    Mein Teil des Kreises war einfach ausradiert.
    Wenn ich darauf hingewiesen habe,
    dann war ich unzufrieden, undankbar, usw.

    Die Idee mit der Antimaterie
    die einen immer weiter reinzieht..
    und ein schwarzes Loch macht…
    Das gibt meiner Meinung nach die Gefühlslage von mir
    aktuell, nach Trennung hervorragend wieder…

    Nun hab ich mich mal wieder
    stundenlang mit den Thema auseinandergesetzt.
    Aber es dauert einfach sehr lange,
    den Weg zurück zu finden.

    All diese Träume, die damals scheinbar wahr wurden.
    UNd nun – alles reine Illusion, reine Selbsttäuschung,
    die mir nun sehr weh tut.
    Das sagt viel über mich.
    ICh hätte damals genauer hinfühlen sollen,
    aber das war mir nicht möglich.
    Und nun muss ich mit den Trümmern meiner Illusion leben,
    ob es mir nun passt oder nicht.

    • lilli sagt:

      Hallo Hai Fisch,
      danke für deine ausführliche Offenheit.

      Nein, so ist man selber kein Narzisst,
      wenn gesunder Egoismus, Selbstliebe, die eigene Menge im Schnittmengen-Bild, hervorzukramen,
      ansteht,
      mit den Verwirr-Ungesprächen des Menschen mit Narzissmusproblemen
      im Hinterkopf und noch sozusagen auf der Festplatte.
      Ich habe auch heute noch stundenweise Anfälle,
      wo ich überzeugt bin, dieser Scheiß-Familienkrankheit mit Narzissten und Helferkranken,
      beizukommen,
      mit meinen beruflich erfolgreichen pädagogischen Fähigkeiten.
      Um dann w i e d e r
      traurig zu erkennen:
      Nein, es geht nicht,
      denn sie wissen nicht,
      was sie da tun!, pathetisch gesagt.
      Es hilft nur Abstand,
      um im Beispiel Menge des einen plus Menge des anderen mit gleichgroßer Schnittmenge zu bleiben:
      Menschen mit Narzissmusproblemen
      sehen die Schnittmenge und die Menge des anderen nur bei gebündelten Sonnenstrahlen oder Flutlicht, also sehr unscharf bis gar nicht.
      Da bleibt, Gottseidank,
      als beste praktische Hilfe, Sven Grüttefiens
      ‚Umgang mit Narzissten‘,
      bei mir speziell das Kapitel ‚Befreiung von Narzissten‘.
      Immer mehr gute Stunden des gesunden Egoismus,
      mit immer mehr Löschen der Verwirr- Gesprächs- Erinnerungen mit deinem Mann und seinen leider nicht löschbaren Narzissmusproblemen,
      wünscht dir
      lilli

    • Silver sagt:

      Liebe Hai Fisch,
      mir geht es bei meinen Reflektionen gerade ähnlich wie Dir (zumindest bzgl. des ersten Teils Deiner Nachricht). Nachdem ich das Stachelschwein nach 3 Monaten Schweigebehandlung gezwungen hatte, wieder Kontakt mit mir aufzunehmen, um Organisatorisches zu klären, und der Dialog in Form von Chat wieder offen ist, bewirft er mich mit Vorwürfen, wie sehr zu kurz er doch gekommen sei bei allem. Der Arme!

      Man darf sich der Projektion durch den Narz. nicht ergeben und die Stacheln annehmen, die er auf einen schießt, sondern sofort entfernen, von mir aus kurz betrachten, Wunden lecken und weiterziehen.

      Ich habe in den letzten Tagen mehrere „Bin ich ein Narzisst?“-Tests gemacht, weil ich inzwischen wirklich nicht mehr weiß, wo oben und unten ist. Das Irre ist ja, dass gerade Empathen bzw. Menschen mit hoher Sozialkompetenz und Spiegelneuronen-Aktivität das Verhalten des Gegenübers spiegeln und sich – als Form der Anpassung, die normalerweise emotionale Intelligenz kennzeichnet – zu eigen machen. In gewisser Hinsicht benimmt man sich nach einer Weile tatsächlich wie ein Narz., ohne tatsächlich einer zu sein.

      Von daher: Nicht verrückt machen lassen und erst einmal wieder sich selbst hervorkramen, die eigenen Standards reflektieren und sich liebe Menschen suchen, bei denen man sich im Gegenüber wiederfindet.

      • lilli sagt:

        … wenn ich im Ping-pong mit z.B. meiner Schwester und ihren Narzissmusproblemen,
        sie infolge der Abwertung meiner Person, auch abwerte,
        bin ich nicht selbst aktive Narzisstin, sondern fahre auf ihrer Achterbahn mit.
        Zu erkennen, dass diese fatalen Ungespräche nicht zu einer gesunden Beziehung führen können, hat bei mir lange gedauert.
        Wenn meine Schwester mich aus Narzissmusproblemen aktiv zu verunsichern und einzuspannen versuchte,
        war ich im ungünstigsten Fall die zu empathische Beteiligte:
        Wenn ich ihre Art spiegle, muss sie doch mal begreifen!
        Da bin ich im verstricktesten Fall
        co- narzisstisch helferkrank,
        mich durch einzigartige Helferei profilieren zu wollen.
        Ich versuchte schon meiner Mutter bei ihren Narzissmusproblemen durch Mitarbeit, Ausnutzenlassen und Zurückstellen meiner Ziele, dienlich zu sein, bis zum ersten Burnout, nach welchem ich ausgezogen bin.
        Bei uns, unseren Eltern und mehreren Geschwistern,
        gibt es Narzisst*innen und
        zu empathische Helferkranke, ich bin eine der zweiten.
        Was ich erst in meiner dritten Liebesbeziehung herausgefunden habe.

      • Anni sagt:

        Schon dass man sich die Frage stellt, ob man selbst ein Narzisst ist, ist ein Ausschlusskriterium, finde ich. Ein Narz würde das für sich doch niemals in Betracht ziehen, er ist doch perfekt so, wie er ist.

        Aber klar, ich habe diesen Test auch gemacht, hab auch in Betracht gezogen, narzisstische Züge an mir zu haben. Wahrscheinlich liegt es tatsächlich daran, dass man aus reinem Selbstschutz den Narz gespiegelt hat. So konnte man ihn wenigstens teilweise ausbremsen. Die Empöhrung ist mir gleich wieder gegenwärtig: Was ich denn hier für Forderungen stelle?

        Heute kann ich darüber lächeln. Bin froh, dem schwarzen Loch entkommen zu sein. Voll Hoffnung, in diesem Kosmos dergleichen zukünftig früher zu erkennen und weiträumig umfliegen zu können.

  5. Sandra sagt:

    Oder das Gegenteil !

    Viel loben und übertreiben, um den Partner zu noch mehr „Leistung“ anzuspornen,
    die ihm nützlich ist und um ihn noch besser manipulieren zu können ! „Lob macht süchtig“

    • lilli sagt:

      Hallo Sandra,

      umgekehrt:
      Sucht nach Lob ist narzisstisch,
      zu viel loben ist
      co-abhängig.
      Eigenes Leben in Selbstliebe
      ermöglicht gemeinsames Leben in Liebe.
      Je weniger Selbstliebe auf jeder Seite, desto weniger gemeinsame Liebe.
      Also:
      Finger weg vom abhängigen Zuviel,
      hin zum angemessenen Lob, in Selbstliebe für sich selbst,
      in Liebe für den anderen/ die andere.
      Das sehe ich bildlich vergleichbar mit der Mengenlehre:
      eine Menge und die andere Menge mit gemeinsamer Schnittmenge.
      Ungesund ist, wenn diese drei Mengenteile ungleich sind.
      Je weniger der eine, bildlich gesagt,
      die Menge des anderen respektiert,
      umso weniger gemeinsame Schnittmenge gibt es, umso narzisstischer/ co-abhängiger ist das Ganze.

  6. Silver sagt:

    Wenn es nicht so tragisch wäre, muss man ja fast schon anerkennend feststellen, dass die Wahrnehmung von Narzissten wirklich faszinierend ist. Wo andere graue Zellen haben, haben die anscheinend ein schwarzes Loch. Die damit verbundene Wirklichkeitsverzerrung sorgt für einen Sog, dem man sich unbedingt entziehen sollte, sonst geht man in deren Antimaterie unter.

    • Sandra sagt:

      haha, super beschrieben. Sehr originell.

    • Anni sagt:

      Wieder ein super Vergleich. Das Bild mit dem schwarzen Loch gefällt mir, kann ich nur bestätigen. Jeder, der dem Narz zu nahe kommt, ist in Gefahr, in seinen Sog zu geraten. Unweigerlich wird der Narz versuchen, Energie abzusaugen und damit größer zu werden. Man selbst wird unsichtbar, verschwindet im schwarzen Loch.

      Meine Güte, es war doch schon mein Thema in der Astronomie-Prüfung.

      • lilli sagt:

        Liebe Anni,
        meine Rolle bei’man wird hineingezogen‘ zu entschlüsseln,
        war bei mir nötig,
        da ich von meiner Mutter an und dann zwei Schwestern (von sechs Geschwistern),
        damit konfrontiert war, und,
        in meinen Partnerschaften auch noch.
        Danke für die erhellenden Beiträge hier ☆
        lilli

  7. SonjaS sagt:

    Partner müssen sich von den Maßstäben des Narzissten lösen….NEIN, die ‚Partner‘ müssen sich vom Narzissten lösen oder sie leben ein leben im unglück…

    • lilli sagt:

      Doch, Sonja S,
      das müssen sie,
      wenn sie nicht mehr in den Wellengang bei Flut,
      eines Menschen
      mit Narzissmusproblemen,
      geraten wollen,
      die sich bei Ebbe,
      so besonders
      liebenswürdig
      geben können.
      lilli

  8. Bärbel sagt:

    Die ersten Monate waren wundervoll, aber dann distanzierte er sich, dann zog er mich wieder zu sich ran. Wechselndes Gefühlsleben. Beleidigungen, Lob. Verarschung, abwechselnd Ich zweifel an mir. Dabei kann er zwischendurch der liebevollste Mensch sein. Sagt von sich, ich bin nicht einfach

  9. Anja sagt:

    14 Jahre hab ich das mitgemacht….Alles versucht, verstanden, verziehen und entschuldigt. Irgendwann war ich am Ende meiner Kräfte. Dan kam die Nächste und weg war er…Kind, Hund, Haus, alles egal und austauschbar für jemandem bei dem er wieder mit Lovebombing beginnen kann.

  10. Anni sagt:

    Partner von Narzissten können niemals gewinnen.
    Sie „müssen lernen, den Narzissten mit seiner verzerrten Sichtweise alleinzulassen…“

    Kann ein langer Weg sein, ist aber langfristig die einzige Möglichkeit, keinen ernsthaften Schaden zu nehmen und vor allem, endlich sein Leben zurück zu bekommen.

    Auch hier wieder ein herzliches Dankeschön an Sven Grüttefien für diese perfekte Beschreibung und diesen Augenöffner.

  11. lilli sagt:

    Hallo,

    das höchste Kompliment,
    das ein Mensch mit Narzissmusproblemen vergibt, ist ein stummes:
    >Nicht geschimpft ist gelobt gnug!<

    Ein/e Bayer/in,
    der/die das wörtlich ausspricht,
    lobt mit diesem humorvollen Spruch.

    Ein/e Narzisst/in,
    kann dieses humorvolle
    Lob gar nicht sagen,
    nur humorlos schweigen,
    und auf die nächste
    Kritik und Abwerterei sinnen,
    um sich so scheißüberlegen zu fühlen,
    wie seine verschlossenen bis abgespalteten Minderwertigkeits- Komplexe es verlangen.
    Und daran ist mit
    Psychotherapie,
    oder in Liebe mit Geduld und Spucke,
    sowie eigener Selbständigkeit,
    im besten Fall
    wenig, nur wenig zu ändern,
    im ungünstigsten Fall
    nichts, gar nichts.
    Da bleibt nur
    "und tschüss"
    als Lösung im wörtlichen Sinn.
    Krönchen richten, und mit viel oder völligem Abstand …
    selber weitergehen.
    lilli

  12. Lina sagt:

    Am Ende sind die Narzissten selbst die Gelackmeierten, weil sich jeder früher oder später von ihnen zurückzieht. Es gibt ja genug Menschen, mit denen der Umgang entspannt ist, warum soll man sich das Genöle eines Narzissten dann auf Dauer antun? Ob Familie oder Beziehung: Immer gucken, ob die Leute einem gut tun. Wenn nicht: Kontakt beenden.

  13. Andreas sagt:

    Exakt so ist es. Nach 4 Monaten Lovebombing mit anschließender schleichender “Übergangszeit“ von ca. 5 Monaten war anschließend nur noch schlechte Laune angesagt. Die Fliege an der Wand hat gestört. Nach anfänglichen Selbstzweifeln habe ich das Spielchen Gott sei Dank durchschaut und mir wurde bewusst, dass die Frau aus den ersten 4 Monaten nie mehr zurück kommen wird. Bin froh, dass ich den Absprung geschafft habe. Noch 2 Wochen dann zieht sie endlich aus und ich habe mein Leben wieder. Verschenkte 1,5 Jahre.

  14. Theresa Wüthrich sagt:

    Es verhält sich ganz genau so in der Eltern-/Kindbeziehung. Unterschied: Das Kind (schwarze Schaf) ist dem völlig ausgeliefert. Resultat: schwaches Selbstbewusstsein und mangelndes Urvertrauen – das mit allen Konsequenzen – leider.

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