Warum man mit einem Narzissten keine einvernehmliche Lösung findet

In vielen Fällen scheint es unmöglich zu sein, mit einem Narzissten eine faire und einvernehmliche Lösung zu finden. Ein Narzisst neigt dazu, sich querzustellen, die Vorschläge des anderen zu kritisieren oder schlechtzumachen und seine eigenen Ideen als Maß aller Dinge zu betrachten. Er weigert sich, die Meinung und Anregung des anderen zu akzeptieren und ihm entgegenzukommen. Der Narzisst will allein bestimmen, wie eine Angelegenheit zu regeln ist.

Mann diskutiert mit seiner Frau

Bild: © Elnur – 123rf.com

In den meisten Fällen hört der Narzisst noch nicht einmal zu, was der andere zu sagen hat. Er fällt ihm ins Wort, macht abwertende Gesten oder beschäftigt sich einfach mit anderen Dingen. Ganz offen zeigt er seine Abneigung gegen die Meinung und die Kommentare eines anderen und lässt nur das gelten, was seinem Meinungsbild entspricht. Angesichts dieser sturen und arroganten Haltung kann es manchmal leichter sein, einen Berg zu versetzen, als einen Narzissten von seiner Meinung abzubringen oder ihn zu einem Kompromiss zu bewegen.

Der Narzisst meint, alles besser zu wissen und alles besser zu können. Bestenfalls übernimmt er fremde Meinungen oder Ideen, die ihm sinnvoll und klug erscheinen, ändert sie ein wenig ab und macht sie dann zu seiner geistigen Schöpfung. Oder er übernimmt Teilaussagen seines Gegenübers, die seine Ansichten bestätigen, und legt diese dann als Zustimmung zu seiner Meinung aus.

Beispiel:

Partner: „Ich kann mich nicht um alles kümmern! Ich kann nicht arbeiten gehen, dann noch den Haushalt machen und den Kindern bei den Schulaufgaben helfen. Das wird mir einfach zu viel! Ich weiß nicht mehr, wo mir der Kopf steht. Ich kann überhaupt nichts mehr planen!

Narzisst: „Sag ich doch! Du bist einfach schlecht organisiert und musst deine Zeit besser einteilen.“

Oft ist ein Narzisst überhaupt nicht an einer Lösung interessiert – weder daran, seine eigene umzusetzen, noch die von anderen oder eine einvernehmliche. Er will nur über das Thema reden, um sich über das Monologisieren wichtigzumachen und seine Grandiosität herauszustellen. Solange nämlich keine Lösung gefunden ist, kann er weiterschwadronieren und sein Publikum mit seinen „genialen“ Ausführungen und Zwischenbemerkungen beeindrucken. Ist eine Lösung gefunden, ist dies alles hinfällig und damit die Show vorbei – und das ist nicht im Interesse eines Narzissten.

Der Narzisst ist an Lösungen nicht interessiert

Eine Lösungsfindung bedeutet für einen Narzissten das Ende der Zufuhr von Aufmerksamkeit und Bewunderung. Daher liebt er es, den Lösungsfindungsprozess endlos in die Länge zu ziehen, denn dann bleibt er im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Der Narzisst neigt in diesen Fällen zu Ausweichmanövern, Blockaden und Hinhaltetaktiken, um die Diskussion am Laufen zu halten. Während sich alle anderen um Lösungen und ein schnelles Ende der Diskussion bemühen, ergötzt sich der Narzisst daran, jede sinnvolle Idee zu torpedieren.

Außerdem kann der Narzisst durch hartnäckigen Widerstand seine Macht demonstrieren: Sind die anderen auf seine Zustimmung angewiesen, genießt er es, diese mit seinen Ausflüchten und Bedenken zu malträtieren. Er nörgelt an ihren Vorschlägen herum, macht ihre Ideen schlecht, sieht überall nur Gefahren und Hindernisse oder wertet ihre Meinungen – zuweilen auch die ganze Person – heftig ab. Gleichzeitig macht er aber keine sinnvollen Gegenvorschläge oder äußert nur so extreme Standpunkte, die andere auch beim besten Willen nicht einzuwilligen bereit sein können.

Der Narzisst konzentriert sich aufs Zerstören und freut sich auf jeden neuen Vorstoß, den der andere unternimmt, um ihn zu überzeugen und zu einer Zustimmung zu bewegen oder einen geeigneten Gegenvorschlag zu hören. Auf diese Weise macht er sich abhängig von dem Narzissten, denn ohne dessen konstruktive Stellungnahme kann es keine Lösung oder Absprache geben und alles gerät ins Stocken. Der Narzisst aber kann sich wichtig fühlen, wenn jemand um sein Einverständnis buhlen muss, und zieht daher die Debatte künstlich in die Länge.

Der Narzisst sucht den Kampf und nicht die Lösung

Ein Narzisst braucht den offenen Schlagabtausch, um seine Kontrahenten niederzuringen. Es geht ihm weder um gute Ideen und sinnvolle Lösungen noch um einen tragfähigen Kompromiss. Er will den anderen einfach nur in der Diskussion gefangenhalten und kleinmachen, um sich selbst als groß erleben zu können. Daher sucht er keine Lösung, sondern Gegenargumente, um dem anderen das Wort im Mund umzudrehen und diesem zu beweisen, wie schwach, dumm oder ungeschickt dieser ist.

Der Narzisst will den anderen über dessen Argumente entblößen, beleidigen, entwerten und verletzen. Der andere soll der Unkenntnis und Unfähigkeit überführt werden, damit sich der Narzisst herzhaft über die gelungene Blamage amüsieren kann. Er sieht in einer Diskussion nichts weiter als einen Wettstreit, bei dem er seine Stärke unter Beweis stellen und dem anderen dessen Unterlegenheit vor Augen führen kann. Deshalb sind Lösungen für einen Narzissten ein rotes Tuch: Sie beenden den Kampf und entziehen ihm die Bühne, auf der er seine Überlegenheit inszenieren will.

Ein Lösungsfindungsprozess kann auch deswegen mühselig sein, weil der Narzisst auf jede anderslautende Meinung, jede Gegendarstellung oder Kritik höchst empfindlich reagiert und dann zu einem weiteren Gespräch nicht mehr bereit ist oder zur weiteren Diskussion nur noch beleidigende, ironische oder zynische Aussagen beiträgt. Weil es der Narzisst nicht ertragen kann, wenn die anderen seiner Meinung nicht den Vorzug geben und sich ihm nicht begeistert anschließen, verweigert er eine konstruktive Teilnahme am weiteren Gesprächsverlauf.

Was kann man tun, wenn der Narzisst an keiner Lösung interessiert ist?

Der Narzisst zeigt häufig ganz offen seine Ablehnung gegen ein bestimmtes Thema und tut so, als würde ihn die Sachfrage gar nicht betreffen. Er wertet dann die Angelegenheit ab, verharmlost sie oder stuft sie als unbedeutend ein. Das Problem oder die Sorge eines anderen wird heruntergespielt und nicht ernst genommen. In diesem Fall steigt der Narzisst gar nicht erst in die Diskussion ein und begibt sich in den Kampf, sondern erfährt ein Hochgefühl, indem er den anderen auflaufen lässt und ihm über sein Desinteresse seine Geringschätzung entgegenbringt.

Will man also mit einem Narzissten eine Lösung oder Absprache herbeiführen, muss man wissen, dass ein Narzisst eine entsprechende Zusammenkunft dazu missbraucht, seinen Selbstwert zu erhöhen. Es geht ihm nicht um eine gute Lösung, die für alle Beteiligten annehmbar ist, sondern um seine Profilierung. Diese Ausgangssituation macht es nicht gerade leicht, mit einem Narzissten ein brauchbares Ergebnis zu finden und ein Gespräch ohne diskreditierende Bemerkungen zu führen. Der Narzisst will nichts lösen – er will einen Kampf gewinnen!

Daher sollte man nie in diesen Kampf eintreten und das Spiel des Narzissten noch durch ständige Rechtfertigungen und Klarstellungen befeuern. Stattdessen sollte man seine Argumente ruhig und sachlich vortragen, Beleidigungen und Entwertungen des Narzissten an sich vorbeiziehen lassen und sich nur auf das Sachthema konzentrieren. Man sollte geeignete Vorschläge sammeln – auch die des Narzissten –  und dann sein Votum abgeben.

Mehr kann man nicht tun! Wenn der Narzisst dann zu keiner Entscheidung oder Zustimmung bereit ist, braucht man auch nicht die Verantwortung für die Folgen der Verzögerung zu übernehmen. Oder man trifft die Entscheidung allein und sieht in der nachfolgenden Beschwerde, dem Spott oder den Abwertungen des Narzissten, der sich über das eigenmächtige Vorgehen ärgert, das geringere Übel. Es braucht in diesem Fall Mut, dem Sachthema den Vorzug zu geben statt der Eitelkeit des Narzissten.


Unorthodoxe Tricks und Strategien

Beschreibung zahlreicher unkonventioneller Methoden, um dem destruktiven Verhalten eines Narzissten entgegenzuwirken und sich vor emotionalen Angriffen zu schützen (inkl. zahlreichen praktischen Fallbeispielen)

Mehr Informationen über das E-Book


Veröffentlicht in Blog, Tipps zum Umgang
23 Kommentare zu “Warum man mit einem Narzissten keine einvernehmliche Lösung findet
  1. Waltraud sagt:

    Es gibt keine Lösung. Es ist und bleibt eine Einbahnstraße

  2. Nadja sagt:

    Ich bin erstmal so froh dieses Forum hier gefunden zu haben, weil ich sehe das es vielen anderen genauso geht wie mir.
    Ich habe mich im April 2022 nach über 12 Jahren getrennt, geblendet wie ich war habe ich ihm natürlich noch die 10000ste Chance gegeben sich zu ändern.
    Es ging natürlich weiter wie bisher,also habe ich ihm im Oktober gesagt ich werde die Scheidung einreichen nach dem Trennungsjahr (habe die Scheidung im April bereits bei einer Anwältin angekündigt und habe dies schriftlich), und er möge sich eine Wohnung suchen, weil ich mit unserer Tochter in der Wohnung bleiben möchte.
    Die Kleine hat letztes Jahr soviel mitgemacht, vom plötzlichen Tod meiner Mutter bis hin zu unseren schlimmen Streitigkeiten und der Trennung, da möchte ich ihr nicht noch das Zuhause wegnehmen.
    Mein Mann ist massiv drogenabhängig und spielsüchtig zu seinem Narzissmus.
    Er ist jeden einzelnen Tag mit seinen Freunden unterwegs und nimmt Drogen und sitzt in der Spielhalle.
    Nach der Trennung nahm er das nicht wahr und lebte so weiter wie bisher.
    Nach und nach realisierte er das es mir ernst ist (er musste auf der Couch schlafen, ich habe ihn ignoriert, kein Essen für ihn gekocht etc). Da fing dann das Drama an.
    Er schrie mich an, kritisierte mich als Mutter und Ehefrau, bedrohte mich, drohte mit Suizid bevor er ausziehen würde etc.
    Ich habe ihm Zeit versprochen um sich eine Wohnung zu suchen, wie er es wollte, weil wir beide im Mietvertrag stehen.
    Jetzt sind über 3 Monate vergangen und er hat nicht mal gesucht!
    Er erzählt meinem Stiefvater er liebt mich und wir schaffen das!
    Ich habe versucht mit ihm zu reden und hab ihm Hilfe bei der Wohnungssuche angeboten,aber er weint nur und sagt das er sich ändert und wir das schaffen.
    Ich könnte schreien.
    Ich werde wohl früher zu meiner Anwältin müssen.Alleine schon,weil er keinen Unterhalt zahlen wird sollte er ausgezogen sein.Jetzt bezahlt er kaum seinen Teil der Rechnungen,weil er am 1ten bereits 2500€ für Drogen und Wettscheine ausgegeben hat, um sich bei seinen Freunden beliebt zu machen.
    Ich kann den Artikel also völlig nachvollziehen!
    Vielen Dank dafür!

    • Uli sagt:

      Hallo Nafda,
      kannst du ihn nicht per einstweiliger Verfügung aus der Wohnung heraus halten?
      Was auch wichtig ist:
      Getrennte Konten. Ansonsten haftest du für seine Schulden mit. Schlag ihn doch mit seinen eigenen Waffen…hab ich auch gemacht: vorgegaukelt, wo ich innerlich geweilt und geschrien habe, Schwarze Hoffnungslosigkeit mch verschlungen hat. Jetzt ist der Ehevertrag samt Gütertrennung da und jetzt kommt der nächste Schritt!

  3. Erich sagt:

    Dem Artikel kann ich nur zustimmen und das was Manfred oben schreibt und auch die weiteren Schilderungen schrecklich. Man kann es nur verstehen, wenn man das selber erlegt hat, Anwälte, Richter und Coaches, die das nicht kennen, ich empfinde es als schwierig diesen das zu erklären. Die wenen sich eher irritiert ab.
    Bei mir ist es eine narzisstische Ex aus einer Kurzzeitbeziehung vor über 12 Jahre mit einem Kind. Nun ist die Ex selber Juristin und stellt einen Antrag nach dem anderen bei Gericht um mich zu vernichten. Da braucht man juristische und Psychologische Hilfe um noch bei Sinnen zu bleiben. Leider lässt unser Rechtssystem diesen Wahnsinn zu und akzeptiert die damit einhergehenden Gesundheitskosten, Selbstmorde, Provatinsolvenzen, etc.

  4. Kann ich aus den Gesprächen mit meinen Patienten genau so bestätigen,

  5. Amy sagt:

    Narzissten spielen nur Rollen. Opfer, Täter, Retter. Etwas anderes kennen sie nicht. Man kann nicht authentisch mit ihnen kommunizieren, weil sie kein authentisches Selbst haben.

  6. Jule sagt:

    Alles hier kommt mir so bekannt vor. Nach 12 Jahren Beziehung, 7 Jahre Ehe und drei Kindern, habe ich mich Anfang des Jahren getrennt. Seitdem ist es eine Tortour. So viele Lügengeschichten, so wenig Wertschätzung für die letzten Jahre. Alle konstruktiven Vorschläge werden übergangen und gleichzeitig stellt er sich als das Opfer da. Manchmal denkt man man würde verrückt. Die Kinder wollen nicht zu ihm, weil sie Angst vor ihm haben. Ich bin die die die Kinder manipuliert. Die Trennung hätte ich mir nicht als so schwierig vorgestellt. Es ist das bisher anstrengendste Jahr in meinem Leben.

    • Franziska sagt:

      Mir geht es genau so nach 18 Jahren Beziehung, 12 Jahre Ehe und zwei Kindern.
      Das einzig Positive bei dieser Sache: man wächst innerlich und wird stärker. Irgendwann schaff ich es auch, die Angst vor ihm zu überwinden.

      • Waltraud sagt:

        …die Angst vor ihm zu überwinden….
        kenn ich zu gut aus der Vergangenheit. Deshalb ist Aufklärung über diese Störung elementar. Und je mehr man Bescheid weiß, umso besser kann man sich abgrenzen und sich nicht mehr alles überstülpen lassen. Vor allen Dingen die diversen Spielchen zu durchschauen, die ein Narzisst nutzt, um einen in Schach zu halten und klein und dumm dastehen lassen.
        Lass Dir nichts mehr gefallen bzw. am besten nicht reagieren auf die Dinge, die ein Narzisst(in) von sich gibt.

  7. Manfred sagt:

    Es paßt zu 100% ich habe schon mehrere Vorschläge zur gütigen Einigung vorgeschlagen die für alle die Kinder mir und der Narzisstischen Frau eine gute Perspektive bieten, nun geht es vor Gericht, dabei hat Sie einen Antrag auf Unterhalt gestellt mit 5Seiten Lügen zu denen ich zwar teils mit Beweisen Stellung bezogen habe aber letztlich steht es Aussage gegen Aussage, sie kann jedoch perfekt das arme zierliche Opfer daerstellen, alles an Kritik umgeheren und Ihre Mitleidstur zieht perfekt das ihr bisher 2.Anwalt in die Presche springt, da ihre Darstellung much als Schwein daratellt. Selbst gemeinsame Freunde sind von Ihren Anschuldigungen mir gegenüber geschockt da sie mich kennen. Man darf gespannt sein ob eine Richterin in der kürze der Zeit die tatsächliche Lage zu verstehen. Es hängt extrm viel davon ab vor allem das man die Kinder aus diesem Teufelskreis hinausführt

    • lilli sagt:

      … und dein/e Anwalt/Anwältin, Manfred ?,
      was kannst du widerlegen und exemplarisch als Exempel herausgreifen um ihre Lügerei aufzuzeigen, und ohne dich auf den gesamten Wust unbeweisbarer Anschuldigungen einzulassen ?
      Meine damalige Scheidung von meinem ersten Mann mit Narzissmusproblemen war ohne Kinder.
      Heute habe ich Kinder,
      was möchtest du konkret erreichbar für deine Kinder durchsetzen?

    • Schneewittchen-dissed sagt:

      Hallo,
      nach meinen Erfahrungen (16 Jahre durch meinen Ex-Narz angezettelte Gerichtsverfahren) ist ein Co-Parenting mit einem NPS-Menschen unmöglich. Dies wird einem jedoch gerichtlich aufgezwungen. Das Problem: Richter*Innen, Verfahrenpfleger*Innen, Jugendamtsmitarbeiter*Innen gehören endlich mal dahingehend geschult, Menschen mit NPS erkennen zu können. Ansonsten zweckentfremden NPS-ExPartner*Innen nur weiter die Plattform Gericht, um in ihrem Sinne zu manipulieren und so den anderen Elternteil zu quälen und zu dominieren und so leider auch das Kind(er) zu schädigen.
      LG Schneewittchen

  8. lilli sagt:

    Hallo,

    ja, so traurig bis tragisch das ist,
    es gibt kein Einvernehmen, keine Verständnisebene.
    „Sich auf das Sachthema zu konzentrieren“!,
    steht oben im Text.
    Darum geht es mit mehr Schweigen als Reden!
    Wobei für mich das Schwerste war, nicht auf die wortgewandten Abwertereien und Provokationen einzugehen.
    Ich war in Gefahr mich bei meiner eigenen Wortgewandtheit einfangen zu lassen, was nur Zufuhr für ihn war und überhaupt
    k e i n e sachliche Ebene brachte,
    sondern von ihr weg diese ‚Über‘- und ‚Unter’legenheit irreführend befeuerte.

    Doch wenn ich
    -Reden ist Silber, Schweigen ist Gold-
    durchhalte,
    kann ich möglichst kurzfristig einzelne Dinge durchführen,
    z.B. in Eigenregie eine Reparatur veranlassen.
    Überhaupt Eigenregie bei an ihn angemessenen Regelungen, die sachlich auseinanderdividieren,
    da gemeinsam nichts geht, bringen Ruhe.
    Z.B. hat mein Mann Vorrang beim Auto, ich fahre mit dem Busmonatsticket oder Taxi, mit dem Auto nur wenn es da ist.

    Leben oder sich scheiden von Menschen mit Narzissmusstörung ist ein Verlustgeschäft,
    das man aber mit Bestimmtheit steuern kann, nur gewinnen kann man nicht.

    Liebe Frauke, ich wünsche dir selbstbewusste, grenzziehende Entscheidungen.
    Die noch so ‚beruflich hochstehende‘ Wortgewandtheit der Narzissten ist hohl und dreht sich im Kreis,
    wenn gut überlegt wenige Sachen mit wenigen sachlichen Worten benannt werden,
    ohne sich auf abwertende Charakterisierungen und verdrehte Darstellungen
    des Zur-Augenhöhe-Unfähige!,
    einzulassen.

    • lilli sagt:

      Hallo,

      das Minimum an Einvernehmen und die Steuerung der Notwendigkeiten durch Konzentration auf die jeweilige Sache in Eigenregie, ist bei meinem zweiten Mann mit Narzissmusproblemen, dem Vater unserer Kinder, möglich.
      N i c h t möglich ist das bei meinen Geschwistern und ihren Familien. Wer im ’narzisstischen Verwandtenzirkus‘ nicht völlig narzisstisch oder helferkrank mitspielt,
      ist raus.
      Das zu akzeptieren fiel mir sehr schwer.
      Nach einer schweren Operation im Winter habe ich nun im Sommer einen runden Geburtstag,
      an dem ich nicht mehr versuchen werde, sie einzuladen und
      nicht mehr versuchen werde, diese starre beinharte Herkunftsfamilienstruktur aufzudröseln.
      Solange ich das weiter versuchen würde,
      so lange kämen mir ähnliche Leute mit Narzissmusproblemen in meinem Alltag ja soo vertraut vor,
      bis ich wieder feststellen müsste,
      dass dem soo vertrauten Charming die verwirrende Art und Weise der Egozentrik folgen würde.
      Freut mich sehr,
      wenn ihr alle hier
      die Strecken mit diesen ‚Narzissmus-Tunnels‘,
      eher meiden könnt,
      als das bei mir der Fall war.
      Herzlich,
      lilli

  9. Frauke sagt:

    Diesem Artikel kann ich in allen Dingen beipflichten, weil ich es so erlebt habe in der kurzen Ehe mit meinem Mann. Er selbst, Beamter im gehobenen Dienst, redegewandt und wortgewaltig und narzisstisch veranlagt, ließ keine andere Meinungen gelten. Ein konstruktiver Streit mit ihm war nicht möglich. Er machte mich mundtot, Widerrede war nicht möglich oder zwecklos. Sein toxisches Verhalten zeigte er nur bei mir. Alles fing nach der Hochzeit und dem gemeinsamen Wohnen an. 1,5 Jahre ertrug ich das. Im Frühjahr bin ich ausgezogen mit Entfernung von 700 km. Nun geht es mit Trennungsunterhalt weiter und dem Kampf um eine Lösung. Vermutlich muss ein Gericht entscheiden. Aber da mein Mann wortgewandt ist mit einem hochdotierten Job, wird er wer weiß was erzählen und sich selbst nur positiv darstellen. Mir macht es Sorge, was ich noch zu erwarten habe.

    • Waltraud sagt:

      …sein toxisches Verhalten zeigte er nur bei mir….
      Genau!! Und deshalb glaubt einem keiner das Unglaubliche. Wenn man endlich Bescheid weiß, ist der einzige Weg, sich selbst aus dem Verfügungsbereich eines Narzissten zu ziehen bzw. sich auf den Weg zu machen, weg zu kommen. Was wirklich schwer ist, mit gemeinsamen Kindern. Aber was ist die Alternative? Jeder muss abwägen in seiner Situation. Aber die Verdummung durch N. hat eine Ende bei Wissen um seine Störung.

      • lilli sagt:

        Liebe Waltraud,

        …’was wirklich schwer ist mit gemeinsamen Kindern‘, schreibst du.
        – und Enkelkindern.
        Ich habe immer noch Tage, an denen ich denke, ist er tatsächlich wirklich nicht an Lösungen interessiert?!? Beruflich führte er in seinem Metier viele erfolgreiche Gespräche.
        Ich hatte beruflich u.a. mit Gesprächsführung zu tun. Ist es wirklich nicht nur ein Kommunikationsproblem?!?, fragte ich mich also und also und also.
        Um immer immer wieder von neuem festzustellen,
        dass er privat um jeden Preis mit dem größten Schein statt Sein,
        im Mittelpunkt stehen muss und muss und muss … .
        Auch in seinem nicht so krassen Fall herrscht dies zwanghafte Motiv vor. –
        Man kann sich für den eigenen Selbstschutz und die eigene Lebensfreude wirklich nur abkoppeln,
        und sich beim Kontakt in den notwendigen Dingen vor allem an Sven Grüttefiens ‚Umgang mit Narzissten‘
        halten.

        Herzlich lilli

        • Waltraud sagt:

          Auch das ist mein aktuelles Thema. Nicht mit dem Ex. Da bin ich raus. Aber meine Tochter hat ein ähnliches Problem und somit ich auch. Zieht sich durch on-off.
          Ich dring nicht zu ihr durch, wenn ich ihr schreibe, anstatt auf die eigentlich Frage oder Bitte zu antworten, kommt nur Terror. Keine Chance. Und ich die Böse als Endergebnis.

      • Aline sagt:

        Hallo Waltraud, ich lese deine Beiträge schon lange u.habe das selbe Empfinden wie du.Ich weiß nicht ob das möglich ist u.ob du Interesse an einem privaten Austausch hast.Ich wäre sehr interessiert. Das was las, ist fast identisch mit meinem Leben. Vielleicht klappt es ja,dass wir uns hören.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*