Die narzisstische Persönlichkeitsstörung oder der narzisstische Persönlichkeitsstil Teil 3

Ein Gastbeitrag von Prof. Dr. Rainer Sachse

Prof. Dr. Rainer Sachse erklärt in einer 3-teiligen Beitragsreihe die typischen Merkmale einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung oder eines narzisstischen Persönlichkeitsstils. Prof. Dr. Sachse ist Psychologischer Psychotherapeut und Direktor des Instituts für Psychologische Psychotherapie in Bochum. Zudem ist er ein bekannter Autor von zahlreichen Bücher zum Thema Narzissmus. Dies ist der 3.Teil der Beitragsreihe:

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9. Weitere Eigenheiten des Stils (Fortsetzung)

9.8 Ignorierung eigener Belastungsgrenzen

Der NAR will gnadenlos erfolgreich sein: Dazu muss er aber sehr viel arbeiten, sehr hart arbeiten. Er darf keine Zeit verschwenden, nicht abschlaffen, keine „Ausreden“ verwenden, sich „nicht drücken“. Und damit besteht eine große Gefahr, dass die ganze Aktion zu einem grandiosen Selbstausbeutungsprogramm wird: Man gönnt sich kaum Pausen, kaum Freizeit (durchschnittlich 60-70 Stunden pro Woche), kaum Urlaub etc.

Der Körper signalisiert hier stark: „Es reicht.“ Durch Erschöpfung, Müdigkeit, Krankheit etc. Und hier tendiert der NAR sehr stark dazu, diese deutlichen Belastungsgrenzen zu ignorieren. Er geht auch dann ins Büro, wenn er erkältet ist („So ein bisschen Erkältung kann mich doch nicht umwerfen!“), er geht mit Schmerzen zur Arbeit („Ich bin doch keine Memme.“), er ignoriert ärztliche Ratschläge und arbeitet schon wieder, obwohl er sich von einer Operation erholen sollte („Ich bin ein zäher Hund!“).

Dies ist u.U. ein sehr gefährliches Handeln, denn damit kann man die eigene Gesundheit auf vielfältige Weise ruinieren. Besonders brisant ist es, wenn NAR die Anzeichen von Herzerkrankungen oder sogar die Warnsignale eines Herzinfarkts ignorieren (was durchaus vorkommt!): Dies endet in einigen Fällen tödlich.

10. Ressourcen und Gewinne

Einen narzisstischen Stil zu haben, hat viele Vorteile für eine Person, sie kann damit einiges im Leben erreichen und sich positive Zustände erzeugen. Ein ganz großer Vorteil ist, dass man als NAR (vorausgesetzt, man verfügt über die notwendigen Kompetenzen) sehr erfolgreich werden kann. Denn als NAR ist man meist zum einen wirklich leistungsmotiviert, weil Leistung Spaß macht und man sich selbst fördern will.

Darüber hinaus hat man aber auch noch die Norm „leiste viel“: Damit hat man aber nicht nur eine Quelle für Leistung, man hat zwei! Und damit ist man extrem anstrengungsbereit, ausdauernd, stellt sich Problemen, manchmal bis zur Erschöpfungsgrenze. Das ist anderen Personen gegenüber von Vorteil, denn wo andere abschlaffen, sich erholen oder einfach „genug haben“, arbeitet man selbst unverdrossen weiter!

Auf diese Weise kann man dann aber auch mehr erreichen, erfolgreicher sein als andere: Und daher ist es kein Zufall, dass sehr viele Personen in Führungspositionen einen (starken) narzisstischen Stil aufweisen!

Als NAR weiß man meist auch gut, was man will oder nicht will, was einem gut tut und was nicht. Daher sind viele NAR auch Hedonisten: Sie tun sich viel Gutes: Trinken guten Wein, essen gut, tun viele Dinge, die ihnen Spaß machen. Das ist für eine hohe Lebensqualität sehr vorteilhaft.

Als NAR ist man auch hoch handlungsorientiert: Man hält sich nicht mit Details auf, analysiert Probleme nur so weit, wie es nötig ist und versucht, möglichst schnell zu handeln. Da man weiß, was man will und handlungsorientiert ist, kann man meist auch recht schnell Entscheidungen treffen: Und danach hat man wieder den Kopf frei für neue Aufgaben – man hält sich nicht mit „Grübeln“ u.a. auf.

Aufgrund seines positiven Selbstschemas hat ein NAR viel Zutrauen zu sich: Er nimmt Herausforderungen an, stellt sich Problemen und setzt sich aktiv mit Schwierigkeiten auseinander: Dadurch geht er oft Probleme viel effektiver an als andere.

Als NAR setzen sie sich hohe, langfristige Ziele, die sie konsequent über lange Zeit hinweg verfolgen können: Dabei können sie auf kurzfristige Befriedigungen verzichten: Das macht sie nicht nur erfolgreich, sondern schützt sie auch stark vor Spielsucht und der Entwicklung einer Alkoholabhängigkeit.

Ein NAR-Stil führt dazu, dass man sich um „große Entwürfe“ kümmert, sich nicht in Details verliert, sich wenig um Konventionen kümmert: Dies sind Aspekte, die ein vorhandenes, kreatives Potential stark fördern. Daher sind NAR oft (in bestimmten Bereichen) kreativ: Sie entwickeln neue Ideen, lösen sich von etabliertem Denken, gehen neue Wege.

11. Kosten

Auf einige der Kosten, die ein narzisstischer Stil erzeugen kann, wurde schon hingewiesen: Vor allem Beziehungskosten und Gesundheitskosten sind relevant. Das hohe Ausmaß an Regelsetzungen hat, wie gesagt, hohe Beziehungskosten. Beute ich meinen Partner aus, indem ich ihm alle unangenehmen Aufgaben übertrage, dann lässt er sich das irgendwann nicht mehr gefallen. Damit erzeuge ich langfristig (massive) Beziehungskrisen. Auch lassen sich Interaktionspartner irgendwann nicht mehr vorschreiben, was sie zu tun und zu lassen haben. Setze ich Regeln massiv durch, dann kann das beim Interaktionspartner starke Ärgerreaktionen erzeugen.

Als NAR interessieren sie sich mehr für ihren Erfolg, als für ihre Freunde: NAR neigen deshalb dazu, Freundschaften zu vernachlässigen und damit immer wieder dazu, Freunde zu verlieren.

Gesundheitskosten entstehen aus der Ignorierung von Belastungsgrenzen: Viele NAR entwickeln psychosomatische Beschwerden, Erschöpfungssyndrome, Burn-out oder verlieren irgendwann ihren Spaß an der Arbeit oder ihren Elan. Aber auch der Ärger, der wie gesagt aus der Regelsetzung entstehen kann, ist ein Problem: Denn ein sehr starker, sehr häufiger Ärgerausdruck ist ein Nährboden für die Entwicklung von Bluthochdruck oder eines Herzinfarkts. Anders gesagt: In sehr ungünstigen Fällen kann NAR tödlich enden!

Ein besonderes Problem bereitet auch die hohe Kritikempfindlichkeit: Dadurch kann man Interaktionspartner verprellen („dem kann man nichts sagen“), man schneidet sich selbst dadurch aber auch von wichtigem Feedback ab und damit von Lernerfahrungen.

Besonders brisant wird das Ganze, wenn NAR auch noch über reale Macht verfügen: Dann traut sich niemand mehr, dem Chef irgendwelche negative Rückmeldung zu geben. Dieser verliert dann aber „den Kontakt zur Realität“ und denkt, er sei ein toller Chef und alles laufe super. In Wahrheit halten ihn aber alle für ein Arschloch und alles läuft schief! Der Chef umgibt sich mit einer „Blase“ von Schmeichlern und erhält kein reales Feedback mehr. Damit wird seine Einschätzung der realen Situation aber u.U. immer schlechter, was zu massiven Fehlentscheidungen führen kann.

12. Umgang des Narzissten mit sich selbst

Man kann selbst einiges tun, um die Kosten, die das eigene Verhalten erzeugt, zu reduzieren. Das Erste, was Sie tun sollten, ist: Versuchen Sie zu verstehen, was Ihre Motive, Schemata usw. sind, also versuchen Sie zu verstehen, was Sie denken und wie Sie handeln und warum!

Und wenn Sie das erreicht haben, versuchen Sie, nachsichtig mit sich zu sein: Machen Sie sich deutlich, dass Sie mit Ihrem Stil in guter Gesellschaft (ja sogar in bester Gesellschaft!) sind und dass Sie ja dafür nichts können. Sie können zwar etwas tun, also für Veränderungen die Verantwortung übernehmen, aber nicht dafür, dass Sie den Stil haben.

Versuchen Sie als Erstes, Ihre Selbstzweifel unter Kontrolle zu bekommen, denn diese sind unnötig, unsinnig und ungünstig:

  • Machen Sie sich sehr klar, woran Sie eigentlich genau zweifeln, was Sie genau Negatives von sich glauben.
  • Disputieren Sie dann aktiv diese Annahmen: Vergegenwärtigen Sie sich, dass nichts dafür, aber sehr viel dagegen spricht. Machen Sie sich klar, dass die Annahmen aus der Biographie stammen. Wenn das Feedback von Ihrem Vater stammt, dann gibt es die Sichtweise Ihres Vaters wieder, nicht „die Wahrheit“.
  • Machen Sie sich klar, was Sie erreicht und geschafft haben und dass alles gar nicht möglich wäre, würden Ihre Selbstzweifel stimmen.
  • Fangen Sie an, sich über den ganzen Selbstzweifel-Quatsch zu ärgern, kämpfen Sie aktiv dagegen an, lassen Sie sich nicht länger von Ihren Schemata bevormunden!
  • Machen Sie sich klar, was genau Sie gut können; aber machen Sie sich auch klar, was Sie weniger gut können oder gar nicht und verdeutlichen Sie sich, dass das ok ist: Realistischerweise kann kein Mensch alles können!
  • Machen Sie sich deutlich, dass Sie weder sich selbst, noch anderen irgendetwas beweisen müssen: Sie haben schon genug bewiesen.
  • Machen Sie sich klar, dass „der Beste sein“ nicht definiert ist und dass Sie zu intelligent sind, wie ein Esel hinter einer Möhre herzulaufen! Das System trickst Sie aus und Sie sind der Letzte, der sich so etwas gefallen lässt!

Kritikempfindlichkeit

  • Stellen Sie fest, auf welche Art von Feedback Sie empfindlich reagieren.
  • Verdeutlichen Sie sich, dass das durch Schemata zustande kommt, nicht durch den Inhalt der Kritik.
  • Freuen Sie sich über Kritik: Denn wenn Sie daraus lernen, können Sie noch besser werden!
  • Deshalb seien Sie nicht sauer auf den Kritiker, sondern danken Sie ihm!
  • Außerdem wollen Sie doch souverän sein: Und eine souveräne Person kann konstruktiv mit Kritik umgehen!

Regeln

  • Versuchen Sie zu verstehen, an welchen Stellen Sie welche Erwartungen an Interaktionspartner haben, also welche Regeln Sie setzen.
  • Fragen Sie sich, ob Sie wirklich legitimiert sind, solche Regeln zu setzen oder ob Sie es einfach nur gerne hätten.
  • Machen Sie sich klar, dass Sie im Grunde kein Recht haben, solche Forderungen an andere zu stellen.
  • Und wenn, dann schulden Sie den Interaktionspartnern einen Ausgleich: Wie könnte der aussehen?
  • Seien Sie empfänglich dafür, dass Interaktionspartner ärgerlich reagieren und fragen Sie sich, ob Sie das ausgelöst haben: Und, falls ja, wodurch?
  • Auf welche Regeln möchten Sie verzichten, um die Beziehung zu verbessern, auch dann, wenn Sie auf Privilegien verzichten müssen?
  • Machen Sie sich klar, dass die Veränderungen eine große Herausforderung sind: Aber wer soll eine solche Herausforderung schon meistern, wenn nicht Sie?

Manipulation

  • Prüfen Sie, ob Sie und wen Sie für Ihre Zwecke einspannen.
  • Prüfen Sie, welche Reaktionen das bei Interaktionspartnern kurz- und langfristig auslöst.
  • Löst es negative Effekte aus, fragen Sie sich, ob Sie das wirklich wollen?
  • Falls nein: Denken Sie darüber nach, offen zu verhandeln, statt zu manipulieren, auch anderen entgegen zu kommen.
  • Fragen Sie sich, was andere gerne von Ihnen hätten. Und was Sie für andere tun können und tun wollen?
  • Machen Sie sich klar, dass andere genauso stark ein positives Feedback brauchen, wie Sie selbst und denken Sie darüber nach, wie Sie es geben können.

Seien Sie nachsichtig

Sie sollten auch nachsichtig sein mit Leuten, die sie behindern: Denken Sie daran, dass nicht alle so gut Autofahren können wie sie und wenn Sie der Beste sein wollen, muss es logischerweise auch (viele) Schlechtere geben! Wenn jemand in der Stadt 45km/h fährt, seien Sie nachsichtig: Sie verlieren nur wenig Zeit und jemand mit Ihren Fähigkeiten kann die verlorene Zeit mühelos wieder aufholen!

13. Wie man mit Narzissten umgeht

13.1 Beziehungsgestaltung

Will man eine gute Beziehung zu einer Person mit einem NAR-Stil aufbauen, dann sollte man die Beziehung zu ihr in besonderer Weise gestalten. Dazu sollte man zwei Dinge tun:

  • Man sollte ihr Motiv so gut füttern, wie man kann.
  • Man sollte ihre hyperallergischen Schemata so wenig wie möglich aktivieren.

NAR haben ein Anerkennungsmotiv: Und, um eine gute und vertrauensvolle Beziehung zu einem NAR aufzunehmen, sollte man als Interaktionspartner dieses Motiv so gut füttern, wie man kann. Das bedeutet z. B.: Den NAR loben, ihm positives Feedback geben, so viel wie möglich! Sagen Sie, dass Sie seine Leistungen toll finden, außergewöhnlich, dass Sie seine Ausdauer bewundern, dass seine Fähigkeiten, Entscheidungen zu treffen, Sie beeindrucken u.ä.

Ja, Sie haben Recht: All das weiß der NAR schon, aber Sie wollen dem NAR nicht Informationen geben, sondern Futter! Wenn Sie gestern gegessen haben, wissen Sie, wie Essen schmeckt, trotzdem sind Sie heute wieder hungrig. Und so ist es mit allen Motiven: Positives Feedback ist keine Information, es ist Futter! Und denken Sie daran: Einen NAR kann man nicht überfüttern. Understaten Sie nicht, „hauen Sie auf die Kacke“: Sagen Sie nicht „das war ganz gut“, sondern: „Das war toll!“ Sagen Sie nicht: „Du hast Dich durchgesetzt“, sondern: „Ich bewundere Deine Entschlossenheit!“

Sagt der NAR dann: „Na, so gut war es auch nicht“, dann ist das sicher ein „fishing for compliments“: Also sagen Sie bitte nicht: „Jetzt, wo Du es sagst, fällt es mir auch auf“, sondern sagen Sie: „Offenbar bist Du zu bescheiden, das selbst zu sehen, aber ich sehe es so!“

Die einzige Grenze ist dabei ihre eigene Authentizität: Sagen Sie nichts, was Ihnen nur schwer über die Lippen geht! Denn das merkt der NAR. Stehen Sie aber hinter einer Aussage, dann machen Sie die auch! Und es ist wahrlich nicht schwierig, eine erfolgreiche Person zu loben!

Der zweite Punkt ist: Aktivieren Sie die negativen Schemata so wenig wie möglich, denn das nimmt Ihnen der NAR übel! Werten Sie ihn nie ab, kritisieren Sie ihn so wenig wie möglich, zeigen Sie viel Verständnis. Und: Betten Sie Kritik immer in Lob ein: Sagen Sie also nicht: „Das hättest Du besser machen können“, sondern: „Das hast Du sehr gut gemacht. Aber ich denke, jemand mit Deinen Fähigkeiten könnte das sogar noch besser machen.“

13.2 Reagieren Sie selbst souverän

Wenn Sie verstehen, wie eine Person mit NAR-Stil „tickt“, dann müssen Sie vieles, was die Person tut, nicht mehr persönlich nehmen. Reagiert der NAR ärgerlich, kann das an seinen Regeln liegen, hat aber nur am Rande etwas mit Ihrem Handeln zu tun! Reagieren Sie selbst auf Kritik souverän: Bedanken Sie sich dafür, sagen Sie, dass Sie sich freuen, weil Ihnen das die Gelegenheit gibt, besser zu werden.

Vermeiden Sie Machtkämpfe: Sie können eine Ja-aber-Strategie verwenden: Ja, Chef – das und das ist gut, aber ich denke, es gibt gute Gründe, auch xy zu machen.“ Versuchen Sie immer so zu argumentieren und zu handeln, dass die Person „nicht ihr Gesicht verliert“, dass sie sich nie bloßgestellt, blamiert etc. fühlt, denn das wird sie Ihnen auf alle Fälle übel nehmen.

Notfalls verwenden Sie „passiv-aggressive Strategien“ (s.u.): Sie sagen: „Ja Chef, mache ich, alles ok“ und dann machen Sie, was Sie wollen – aber lassen Sie sich besser nicht erwischen. Immer eine gute Ausrede parat haben! Wenn Sie das mit guter Beziehungsgestaltung kombinieren, kann das sehr lange sehr gut klappen!

13.3 „Trojanische Pferde“

Die Verwendung „trojanischer Pferde“ ist bei Personen mit NAR von besonders großer Bedeutung: Stellen Sie sich vor, Sie haben als Chef einen Mitarbeiter, der sich beklagt, von Meier gemobbt zu werden. Sie sind aber der Meinung, dass er nicht das Opfer ist, sondern aktiv an dem Konflikt beteiligt. Also wäre es gut, er würde mit verstehen, was er selbst macht und was Meier eigentlich will.

Und um das zu erreichen, sollten Sie nicht sagen: „Du hast einen Anteil an dem Streit“ oder: „Du solltest mal auf Dich selbst gucken“, denn das würde Reaktanz auslösen. Also sagen Sie: „Wenn Meier Sie mobben kann, dann muss Meier sehr gut sein, sonst könnte man jemanden mit Ihrer Intelligenz gar nicht mobben! (Füttern!) Wenn Meier aber so gut ist, dann, das ist jemandem mit Ihrem Job auch klar, braucht man sehr gute Strategien, um damit umzugehen. Also ist es wesentlich, dass Sie verstehen, was Meier eigentlich macht und was er will und worauf er eigentlich reagiert. (Und damit habe ich die Übung „angedockt“, dass der Klient sich mit Meier befasst). Und offenbar macht Meier ja was mit Ihnen, er kann Sie offenbar ärgern. Um das abzustellen, sollten Sie aber wohl verstehen, worüber Sie sich eigentlich ärgern und warum (und so habe ich eine „Selbsterfahrungsübung angedockt“).“

Hier geht es zum 1. Teil des Beitrages von Prof. Dr. Rainer Sachse

Inhalt Teil 1:

  • Was charakterisiert die Störung?
  • Beziehungsmotive
  • Selbst-Schemata
  • Beziehungsschemata

Hier geht es zum 2. Teil des Beitrages von Prof. Dr. Rainer Sachse

Inhalt Teil 2:

  • Norm-Schemata
  • Regeln
  • Manipulation
  • Weitere Eigenheiten des Stils

Autor des Beitrages:

 

Prof. Dr. Rainer Sachse ist ein deutscher Psychologe und Begründer der Klärungsorientierten Psychotherapie. Er ist Professor für klinische Psychologie an der Ruhr-Universität Bochum und leitet das Bochumer Institut für Psychologische Psychotherapie. Prof. Dr. Sachse entwickelte die Klärungsorientierte Psychotherapie als eine Erweiterung der Gesprächspsychotherapie. Dabei wurde er durch die Arbeiten Carl Rogers, Leslie Greenbergs und Klaus Grawes beeinflusst.

 

 

Weiterführende Literatur

Sachse, R. (2019). Persönlichkeitsstile im Alltag. Paderborn: Junfermann-Verlag.

Selbstverliebt – aber richtig, 9. Auflage. Klett-Cotta.

Sachse, R., Sachse, M. & Fasbender, J. (2011). Klärungsorientierte Psychotherapie der narzisstischen Persönlichkeitsstörung. Göttingen: Hogrefe.

Sachse, R. (2018). Persönlichkeitsstörungen verstehen. 10. Auflage. Köln: Psychiatrie-Verlag.

Sachse, R. (2014). Manipulation und Selbsttäuschung. Wie gestalte ich mir die Welt so, dass sie mir gefällt: Manipulationen nutzen und abwenden. Berlin: Springer.

Sachse, R. (2018). Persönlichkeitsstörungen verstehen. 10. Auflage. Köln: Psychiatrie-Verlag.

Sachse, R. (2014). Klärungsorientierte Verhaltenstherapie des Narzissmus. In: S. Sulz & Th. Bronisch (Hrsg.), Verständnis und Psychotherapie der narzisstischen Persönlichkeitsstörung, 43-51. München: CIP-Medien.

Sachse, R. (2006). Narzisstische Persönlichkeitsstörungen. Psychotherapie, 11 (2), 241-246.


Veröffentlicht in Expertenwissen zum Thema Narzissmus
45 Kommentare zu “Die narzisstische Persönlichkeitsstörung oder der narzisstische Persönlichkeitsstil Teil 3
  1. Mein Bruder ist auch narzisstisch. Interessant, dass er sich vermutlich auch hohe und langfristige Ziele setzt. Trotzdem sollte er die Persönlichkeitsstörung behandeln lassen.

  2. Walker Sonja sagt:

    Erschreckend genau geschildert. Stimmt alles. Ich selber war ganz unbewusst. Mein Psychiater leider selber schwerst gestört.
    Ein Frauenhasser, bei ihm hatte das mit seiner Mutter zu tun. Wie eigentluch fast immer bei Narzissten. Unglaublich alles. Er hat mir alles genommen,meine Mutter und auch sonst alles!Und damit mein Leben. Er ist ein ganz gefährlicher, keine Skrupel, rein gar nichts, ist da, nur Blenden konnte er bestens. Sein Beruf tat ihm dazu alle Türen auf. Mein Leben hat der komplett zerstört. Ich möchte darüber ein Buch schreiben. Bin jedoch ganz tief unten. Nur deswegen bin ich noch am Leben. Die Täter werden geschützt, weil überall solche.
    Sonja

  3. Francoise H. sagt:

    Ich habe 21 Jahre lang mit einem narzisstischen Partner zusammengelebt (Ehemann und Vater meiner beiden Kinder), darunter 13 Jahre Hölle (Aussage der Sozialpädagogin der Erziehungsberatung von Caritas) durchgemacht-mit unerklärlichen heftigen Wutanfällen mit Beleidigungen („Schlampe“, „Hure“) also mit verbaler, emotionaler, ökonomischer Gewalt, und das natürlich immer ohne Zeugen, also in den eigenen 4 Wänden oder in Urlaub-und konnte die ganze Zeit sein Verhalten nicht verstehen, nicht einordnen (aus welchem Grund, zu welchem Zweck).
    Erst die Aussage meines damaligen Psychologen, er liebe mich nicht, ich sei als hübsche, intelligente Frau nur seine „narzisstische Trophäe“, die er Verwandten, Kollegen herzeigen könne, brachte mich auf der Spur der narzisstischen Persönlichkeitsstörung (Störung und nicht Stil, weil sein Verhalten bei mir und meinen Kindern extremes Leid herbeigeführt hat).
    Nach der Lektüre von Büchern wie „Die Narzissmusfalle“ von Prof. Haller, „Soll es Liebe sein“ von Psychologin Bärbel Wartdetzki, den Büchern von der Psychiaterin Marie-France Hirigoyen, habe ich verstanden, dass mein Psychologe ihn richtig eingeschätzt hatte.
    Die Trennung ein paar Monate später war die reinste Hölle. Durch Psychoterror und Lügen ist es ihm gelungen, mich aus dem gemeinsamen Haus zu „jagen“ (zuerst durch Psychoterror, der mich in eine tiefe Depression rutschen ließ und damit in die Psychiatrie brachte, danach durch Erpressung dank Lügen über den angeblichen Schenkungen seiner Eltern, welche zum Errechnen eines falschen Zugewinnausgleich zu seinen Gunsten führte), das Haus und die Kinder zu behalten.
    Durch Manipulation (Aussagen an meine Kinder wie „Mama nimmt mir mein ganzes Geld“, „Mama trifft sich ständig mit Männern“, „Mama ist psychisch krank“) ist es ihm gelungen, meine Kinder von mir so zu entfremden, dass mein Sohn sich ein Jahr lang verweigert hat, mich zu sehen (zum Glück traf er selbst 1 Jahr nach der Trennung die Entscheidung, den Kontakt mit mir wieder herzustellen!) und meine Tochter den Kontakt ca. 2 Jahre nach der Trennung ohne Grund abgebrochen hat (sie war 13 Jahre alt, als ich gezwungen wurde, das gemeinsame Haus zu verlassen, 15 Jahre alt, als sie den Kontakt schlagartig abbrach und ist seitdem 18 Jahre alt geworden).
    Durch seine Lügen gelang es ihm also, mich zu „überreden“ (=erpressen) , ihm meine Haushälfte zu überschreiben (wenn ich das nicht gemacht hätte, dann hätte ich ihm angeblich 40.000 € auszahlen müssen!), mich aus dem gemeinsam Haus zu „jagen“ und meine Kinder von mir zu entfremden.
    Ich habe also einen sehr hohen Preis für diese Trennung bezahlt. Jede Mutter, die ihre Kinder innig liebt, kann sicherlich verstehen, welchen emotionalen Schmerz die Trennung von meinen Kindern und später ihre Entfremdung bei mir ausgelöst hat.
    Nach der Trennung entdeckte ich zu der Lüge über der angeblichen Höhe der Schenkungen seiner Eltern (was seinen Zugewinnausgleich-trotz 86.000 € auf dem Konto und eine Haushälfte von ca. 150.000 €!!!) weitere Lügen: er hatte jahrelang ein Doppelleben geführt. Er verbrachte Abende und Wochenende mit einer anderen Frau, während er mir glauben ließ, er sei mit Kunde im Restaurant oder auf Dienstreise (er ist im Vertrieb und Außendienst tätig).
    3 Jahre vor der Trennung hatte er nachweislich 3 Bankkonten mit insgesamt 155.000 €, bei der Trennung plötzlich nur 2 Konten mit „nur“ 86.000 €. Kurz bevor er mir angekündigt hat, sich von mir trennen und scheiden zu lassen, hatte er nachweislich 6000 € auf seinem Girokonto (Ende des Monats). 1 Woche später (am 8. des Folgemonats) hatte er nachweislich nur noch 139 € auf diesem Konto. Er hat also offensichtlich gleich nach seiner Ankündigung sein Girokonto leergeräumt, um sich „ärmer“ zu machen, als er es war. Laut meiner Nachbarin, die in einer Anwaltskanzlei für Familienrecht arbeitet, ein gängiges Vorgehen von reichen, scheidungswilligen Ehemännern!

    Er hat mich also jahrelang belogen, betrogen, angeschrien, gedemütigt, beleidigt (vor meinen Kindern) und ich konnte weder sein Schauspiel durchschauen noch seine Aggressionen verstehen.
    Zudem er draußen, vor Verwandten, Kollegen, Bekannten, Ärzten stets das Images eines vorbildlichen Ehemannes, Vaters, Kollegen pflegte, mich vor seiner Familie, Kollegen isolierte, indem er jeden Einladungsvorschlag von mir ablehnte (die paar Male, wo wir Besuch von Kollegen von ihm hatten, wurden von ihm entschieden und dienten offensichtlich der Pflege dieses Images).
    Niemand konnte aus dem Grund ahnen, wie er in den eigenen vier Wänden war, wer er in Wirklichkeit ist, was ich jahrelang durchmachen musste. Ich blieb also ohne jegliche Unterstützung-außer die meiner besten Freundin, die zu mir kam, als ich sie weinend angerufen hatte, nachdem mein Mann mich wieder angeschrien und gedemütigt hatte. Niemand sonst wusste von dieser häuslichen Gewalt.Er war zu sehr um seinen guten Ruf bemüht, um das Risiko einzugehen, mit körperlicher Gewalt Spuren zu hinterlassen. In diesem Fall hätte er alles verloren: Ruf, Haus, Ehefrau, Kinder. Es blieb deswegen bei der verbalen, emotionalen Gewalt, die dem Zweck dienste, mich einzuschüchtern, psychisch klein zu machen und somit mich psychisch zu dominieren und kontrollieren, die mich aber schwer traumatisiert hat. Ich hatte während seiner Wutanfälle große Angst vor ihm, spürte stets ein Gefühl von starker Bedrohung, Ohnmacht, Hilflosigkeit und hatte stets das Gefühl, dass er kurz davor war, mich zu verprügeln. Wahrscheinlich hatte er dabei solche Phantasien, was ich irgendwie intuitiv spürte. Ich fing dabei immer an zu weinen und wurde oft für 1-2 Tage schwer depressiv. Aufgrund der Suizidgedanken, die bei schweren verbalen Angriffen schnell auftrauchten, rief ich immer wieder den Notzarzt und verbrachte 1 bis 3 Wochen in der psychiatrischen Klinik, was ihm gute Karten in die Hände gab, um Verwandten, Bekannten, Kollegen, unsere Kinder zu manipulieren: „Meine Frau ist psychisch krank“. 5 Mal war ich so verzweifelt, hoffnungslos, und der emotionaler Schmerz so stark, dass ich Tabletten mit Alkohol zu mir nahm, um dieses Leid ein für alle Male zu beenden. Als ich in der geschlossen psychiatrischen Klinik war, rief er mich nie an, um mich zu fragen, wie es mir ging, besuchte er mich nicht, schrieb mir keine WhatsApp Nachrichten und „bestrafte“ mich jedesmal mit eisigem Schweigen und Ignorieren.
    Die einzige andere Lösung, um dieses Leid zu beenden, wäre eine Trennung gewesen, aber ohne Arbeit, ohne Familie in der Nähe zur Unterstützung (meine Mutter lebt im Ausland), wusste ich, daß ich die Kraft dazu nicht gehabt hätte und ich ahnte, was er versuchen würde: mich psychisch fertig zu machen, um mich in den Suizid zu treiben, mir Haus und Kinder wegzunehmen. Er würde mir also alles wegnehmen: psychische Gesundheit, Ruf, Haus, Kinder. Und so kam es letzendlich auch…

    Ich habe es dank einer tollen Psychotherapeutin während eines Aufenthalts in einer psychosomatischen Klinik geschafft, aus der 6-monatigen Depression herauszukommen und nach einer sehr schwierigen Wiedereingliederung ins Berufsleben ist es mir gelungen, beruflich wieder Fuß zu fassen, mich psychisch zu stabilisieren und die aktuelle Situation (Entfremdung meiner Tochter) zu akzeptieren. Ich lebe 5 Jahre nach der Trennung ein zufriedenstellendes Leben.
    Aber an den Folgen dieser traumatisierenden Erfahrung leide ich immer noch: ich muss nach wie vor ein Antidepressivum einnehmen, dazu ein Schlafmittel und habe eine große Bindungsangst entwickelt, die mich in die soziale Isolation getrieben hat. Ich kann niemandem mehr vertrauen, ich kann keine neuen Freundschaften entwickeln und habe Angst vor Männern, insbesondere vor einer intimen Beziehung mit einem Mann.

    Er hat mich sehr schnell mit einer neuen Frau „ersetzt“. Kurze Zeit nach der Trennung hat er eine andere Partnerin gesucht, meine Kinder am Wochende allein im Haus gelassen, um das Wochenende mit seiner neuen Flamme zu verbringen. Dann hat er sie überredet, ihre Arbeit zu kündigen, ihren Wohnort (700 km entfernt) zu verlassen, um zu ihm zu ziehen, sich um 300.000 € zu verschulden, um ein neues, größeres Haus zu kaufen (das alte Haus vermietet er). Somit hat er es geschafft, sie sozial zu isolieren, sie emotional, gesetzlich (Heirat) und ökonomisch (Schulden, gemeinsames Haus) an sich zu binden und hat somit die Voraussetzungen herstellt, um eine „Flucht“ zu verhindern. Sie sitzt in der Falle, durch sein Images, seine Lügen (armes Opfer einer psychisch kranken Frau) so manipuliert, dass sie seine grandiose Fassade nicht durchschauen kann. Neue Frau, neue Falle, neues Unglück. Er hat exakt die gleichen Tricks verwendet, um ein Opfer an sich zu binden. Ich kann es immer noch nicht fassen…

    • Francoise H. sagt:

      Und 3 Mal durftet ihr raten, welchen Beruf er nachgeht…ja, richtig, er ist Führungskraft!!!! Vom armen Elektriker zum Ingenieur in der unteren Hierarchie bis zum Vertriebsleiter! Eine steile Karriere.

      Aber für seine Ehefrau und seine Kinder hatte er nie Zeit. Seine Freizeit verbrachte er lieber mit seiner heimlichen Freundin, mit Kollegen, beim Laufen (er läuft Marathons, er will ja immer schneller sein und vor Allem schneller als die Anderen) und abends bzw. am Wochenende mit seinem Computer (Pornos anschauen, spielen, sich über Wirtschaft und Aktienkurse informieren, „Zocken“, usw.). Er war vielleicht 2 Mal im Freibad mit der Familie, 2 Mal beim Skifahren, nur kurz nach der Trennung beim Schulfest seiner Tochter (da war es besonders wichtig, das Image eines vorbildlichen, fürsorglichen Vater zu geben!), ansonsten war seine Ehefrau immer allein mit den Kindern (Kindergarten-und Schulfeste, Elternabende, Termine beim Kinderarzt, Zahnarzt, usw.).

  4. Lilli sagt:

    Hallo,
    bei allem, was ich über Narzissten nachdenke, lese und verstehe,
    ist für mich aus dem Co- Verhalten Herausgewachsene,
    das Allerwichtigste,
    selber das Eigene zu tun!
    Dazu muss ich die Leute mit Narzissmusstörung, von meiner Mutter bis zu meinem Mann,
    stehenlassen bzw. loslassen,
    in ihrer Distanz lassen wenn sie sich dann zurückziehen.
    Die Frage: Was würde ich als nächstes tun, wenn ich alleinstehend wäre?, hilft mir dabei.
    Das wenige Gemeinsame, das mit meinem Mann geht, läuft gut, wenn ich ihn bei Abgrenzung meinerseits bzw. seinerseits in seiner Eigenart,
    in Ruhe lassen kann.

    • Lise1 sagt:

      Lilli, wie wäre denn die Frage: Was würde ich als nächstes tun, wenn ich mich aus dem narzisstischen Umfeld verabschiedet hätte? Wenn ich nicht mehr mit Abgrenzen oder den Gängen zur Beratungsstelle Energie verpulvern würde? Was könnte ich mit dieser Energie in einer guten Beziehung bewegen?

      • Lilli sagt:

        Lise1,
        ich glaube nicht an die gute nächste Beziehung, bzw. könnte ich diese auch nicht.
        Ich bin alt und war lange in Verwandtschaften, Partnerschaften und Freundschaften co- und komplementär- abhängig,
        seit meiner Mutter,
        wie ich heute weiß.
        Dies immer weniger zu sein, ist mein Lebensweg.

        • Lilli sagt:

          Lise1,
          … also meine Frage an mich, in Abstand zu anderen,
          ist : Was will ICH ?
          So kann ich entscheiden,
          was ich für mich, oder mit wem auch immer,
          mache,
          und docke nicht
          in alter Co- und Komplementär- Prägung
          wie ein Magnet an einem Narzissten an.

  5. Gabriele sagt:

    Möchte anmerken, dass nach meiner eigenen Erfahrung, eher jemand, der unter Minderwertigkeitsgefühlen leidet und ein Helfersyndrom“ hat, mehr leistet als andere und sich im Job oder für die Familie aufreibt bis zum Ausbrennen (Burn-Out).
    Dass ein Narzisst insgeheim Minderwertigkeitsgefühle hat, die ihm nicht bewusst sind, ist klar.
    Ich jedenfalls habe sehr viele Narzissten getroffen, die eher faul waren und andere für sich arbeiten ließen und das sehr geschickt anstellten. Den Fleiss hat eher was zu tun mit „konstruktiv, zielorientiert, schöpferisch“.
    Narzissten sind aber eher zerstörend. Sie tun nur so, als wären sie fleissig. Sie können sich sehr gut verkaufen.
    Hatte mal eine Kollegin, die äusserlich betrachtet unglaublich viel durchs Büro gerannt ist, immer hektisch war und so tat, als hätte sie viel zu tun. Ihre Ergebnisse waren eher durchschnittlich und ab und an traf ich sie beim Tratsch und Klatsch auf dem Flur. Da hatte die Dame dann „Zeit“.
    Ich denke, es ist wichtig, sehr genau beurteilen zu können, bevor man jemand falsch einschätzt, ob jemand
    ein Narzist ist, ein Soziopath oder Psychopath. Die Grenzen sind fließend. Ein Psychopath ist immer auch ein Narzist.
    Aber ein Narzist muss nicht psychopathisch sein usw.
    Wenn ich Zweifel an einer Person habe, mich in ihrer Gegenwart nicht wohl fühle, analysiere ich nicht mehr viel herum.
    Ich gehe auf Distanz. Die Natur hat uns einen Instinkt gegeben, Intuition. Der sollte man unbedingt gehorchen.
    Vor allem dann, wenn man ein „Magnet“ ist für mental kranke Menschen.
    Mir kann keine/r erzählen, dass er/sie „blind in die Falle geriet“. Es gibt IMMER Vorzeichen und Warnsignale, die man aber,
    wenn man z.B. die rosarote Helferbrille auf hat, nicht wahrnimmt. Deshalb: „Brille ab“ und GENAU hinschauen und hinspüren.
    Im übrigen ist unser ganzes politisches System darauf aufgebaut, Narzissten heranzuzüchten. Und die Kriminalitätsindustrie
    braucht auch ihre Psychopathen. Auch das wird gefördert. Der coolste, der härteste kommt am Weitesten. Und der Verdrängungswettbewerb fängt schon im Kindergarten an. „Wettbewerb“ (Ich bin besser als du) zerstört das Kollektiv, das mentale Gefüge einer Gesellschaft. Denn in Wirklichkeit ist NIEMAND irgend JEMAND überlegen !
    Jeder kann was, was der andere nicht kann. Aber das wird nicht geschult. Respekt, Achtung, anstatt Stolz und Ehre.

    • Waltraud sagt:

      „Mir kann keine(r) erzählen, das er/sie blind in die Falle gerät“ – das Bauchgefühl war da, das etwas nichts stimmt. In meinem Fall trennte ich mich aufgrund des schlechten Bauchgefühls im 5. Schwangerschafts-monat. Das hat solange gedauert, bis er zahlen sollte bzw. aufgefordert wurde dies zu tun und das Spiel eine Fortsetzung erfuhr. Leider ohne Wissen meinerseits das es eins war. Von Narzissmus null Ahnung. Heute im Zeitalter von Internet und co. kann man vieles recherchieren und nachlesen. Ich hätte mir zu gern gewünscht, früher von dieser Störung gewusst zu haben, es hätte mir und den gemeinsamen Kindern soviel Leid erspart.
      Ich kann vielem zustimmen, aber bei weitem nicht allem. Man muss eine Ahnung haben, von dem was da vor sich geht, aber Narzissten verstehen perfekt zu täuschen und ihrem Gegenüber alles überzustuelpen, was ihre eigenen Anteile sind. Man hat schlechte Karten, je länger man dieser Abwärtsspirale ausgesetzt ist unwissend, was wirklich Sache ist. Und übrigens mein Narzisst war sehr „fleissig“ für sich!!

      • Lilli sagt:

        Hallo Waltraud,
        ich hab erst bei meinem dritten Partner gemerkt, dass ICH viel Co- und Komplementär- Verhalten drauf hatte.
        Mein Bauchfefühl hatte mir geraten, in dieser dritten Partnerschaft mit Kindern, zur Familienberatungsstelle zu pilgern, was mich urch die Jahre gestärkt hat und unsere Kinder,
        und meinem Mann und Vater unserer Kinder Grenzen beschert hat.
        Dass meine Mutter u.a. schon narzissmusgestörte Züge hatte/n, begriff ich erst vor einigen Jahren.

    • Mike sagt:

      „Mir kann keine/r erzählen, dass er/sie „blind in die Falle geriet“. Es gibt IMMER Vorzeichen und Warnsignale, die man aber, wenn man z.B. die rosarote Helferbrille auf hat, nicht wahrnimmt. Deshalb: „Brille ab“ und GENAU hinschauen und hinspüren.“

      Dann unterstelkle ich Dir jetzt einfach mal, dass Du noch nie an ein gerissenes Exemplar geraten bist.Es gibt eben NICHT imemr Vorzeichen; evtl ein schlechtes Bauchgefühl, aber der/die Narz beherrscht das Spiel so perfekt, dass man es eben nicht merkt.
      Nach Deiner Aussage könnte man es so interpretieren, dass 90% der Opfer an Ihrem Leid selbst Schuld sibnd, weil, sie hätten es laut Dir ja bemerken müssen, aber Dank rosaroter brille eben nicht geschafft haben. Sorry, aber das ist mir zu allgemein und viel zu einfach!

      • Sven sagt:

        Das Bauchgefühl, der Instinkt, ist gerade das was uns alle leitet. Selbst ein völlig von analytischer Logik getriebener Narzist ist unbewusst Sklave seines Instinkt. Gerade weil er/sie von dem eigenen Gefühl keinen Dunst hat.
        Wir alle interpretieren mit unserem Verstand, unserer Prägung und unseren Erfahrungen Gefühle und leiten daraus Handlungsimpulse ab – ein Narz folgt diesen nach meiner Erfahrung geradezu zwanghaft – sie scheinen ihre eigenen Traumata bei anderen abzuladen – ohne diese jedoch auflösen zu können.
        So wars bei meiner. Alles was sie mir erzählte, über ihre wirklich schlimmen Erlebnisse, hat sie wie ein Kind aus einem Kriegsgebiet es im Sandkasten tut, mit mir nachgestellt.
        Das allerdings, sie ist so ein Planer-Typ, ganz systematisch und mit Plan. Gerade ihre Verplantheit und die Entschlossene Umsetzung dessen, waren etwas das ich an ihr auch bewunderte. Ich bin eher grüblerisch, denke lange nach, wenn ich Situationen nicht kenne.
        Kenne ich etwas, bin ich spontan.

        Sie fragte mich oft „wie geht das“. Wenn sie mich mal wieder durch die Mangel genommen hatte.
        Ich dachte sie meinte warum ich trotzdem freundlich zu ihr sein konnte.
        Antwort: weil ich nur ihre Verletzte Seele sah, das lange Zeit nicht persönlich nahm. Versuchte sie aufzubauen. Nahm ich sie in den Arm um zu trösten, schubste sie mich weg, ich war nicht verletzt, weil ich ihren Schmerz sah – sie konnte das nicht, was ich lange nicht kapierte und ihre Gefühle ansprechen/hinterfragen? – Autsch. Ich merkte das sie das als Bedrohung empfand, wollte sie nicht aufgeben und dachte ich müsse nur ihr vertrauen gewinnen. Tja, das KANN sie nicht. Respekt, in grwissem Sinne, das geht. Aber kein Vertrauen.
        Ich drang wohl zu tief in ihre Gefühle – und die festgefressenen Schmerzmuster. Für sie muss sich das Lebensbedrohlich angefühlt haben.

        Wie besessen arbeite sie sich systematisch durch meine Psyche und war erst zufrieden als sie mich zum ausrasten brachte – was bei mir schwierig war – zu schwierig, so viel wenigstens habe ich daraus gelernt.
        Nur gibt man einem Narz gegenüber eine Schwäche zu, behütet dieser den Punkt nicht, versucht auch nicht den anderen zu stärken, sondern haut gnadenlos drauf um den anderen zu unterwerfen.
        Sicherheit durch Kontrolle, um bloß nicht verletzt zu werden. Präventionschlag, quasi.
        Angriff als beste Verteidigung.

        Nun, das war mir nicht ganz fremd. Ist weit verbreitet. Nur nicht in dem Ausmaß.
        Mein Ansatz: Verteidigung ist Verteidigung. Angriff ist Angriff. Und immer das Motiv verstehen (eigenes und fremdes), bevor man aus einer eigenen Verletzung heraus voreilig etwas als Angriff wertet. Dafür wurde ich oft als ‚langsam‘ oder ’schwach‘. Verspottet.
        Ich ertrugs und irgendwann verstand ich – immer.
        Verstehst du das Motiv kannst du den Konflikt lösen.

        Bei physischen Auseinandersetzungen geht das so natürlich nicht immer.

        Und gerissene Narzisten sind gerade darin Meister völlig gesunden Instinkt zu verbiegen und verdrehen bis man völlig am Boden ist – das herbeigeführte Trauma Bonding, durch die Heiß/Kalt – Spielchen ist etwas das man jedem gesunden Menschenverstand und Herz antun kann – dagegen wären bestenfalls einige Menschen aus dem autistischen Spektrum gefeit – nicht alle und bestimmte Psychopathen/Soziopathen. Aber selbst diese nicht völlig.

        Letzlich sind wir Menschen Gruppentiere.
        Ja ich hatte oft eine Intuition welche ich zugunsten einer Unschuldsvermutung und der Hoffnung es würde sich bessern ignorierte.
        Hätte ich damals die Erfahrung von heute, hätte ich da nicht mitgespielt. Jemanden den ich Liebe zu verletzen, zu konfrontieren, das war etwas was ich auf die ganz harte Tour gelernt habe.

        In normalen Beziehungen gibt man einander – Narze geben erst viel, wollen viel (was dank rosaroter Brille nicht auffällt) und nehmen dann sukzessive immer mehr während sie immer weniger geben.
        Fügt man sich in sein Schicksal, dann wars das.
        Mein ewiges ‚Verstehen‘ wollen hat mich da zu lange mitspielen lassen. Viel zu lange. Mein Selbstwert war am Arsch, das Gaslighting tat sein übriges.

        Ob absichtlich oder unabsichtlich, meine Narz zeigte mir den Ausweg – zurück in meine Kindheit, die normalen Erfahrungen der Geborgenheit, auf dieser Basis zu mir zurück finden.
        Ein Ausweg den sie nie hatte. Sie hatte nie eine Chance.
        Doch auch sie hat gelernt. So „schwach“ sind Gefühlsbetonte Menschen garnicht. Im Gegenteil, darin kann große Selbstsicherheit liegen.
        Ich werde allerdings höllisch acht geben kein Aufblasego zu entwickeln mit dem ich meine Schwächen kaschiere. Ja dafür auch zu meinen Schwächen zu stehen werde ich oft angegriffen. Aber ich stehevzu mir, im guten wue im schlechten.
        Was dabei rauskommt wenn man das nicht tut – unabhängig welchen Charaktertyp man hat – wenn man das nicht tut, habe ich gesehen. Thx, but no thx. Dann bin ich doch lieber n Weichei – nur, wer lediglich hart ist, ist auch Spröde – hat ein Ego-Glaskinn.
        Kaum Verständnis bringe ich für verhätschel-Narze auf. Doch die haben wohl an den Erwartungshaltungen zu knacken, den eigenen wie den derer welchen ihn diesen Druck anerzogen haben.
        „Leistungsgesellschaft“ oder „Leistungsdruckgesellschaft“?

        Schwacher Selbstwert? Gerade als eher introvertierter Mensch wird einem das oft eingeredet – Leute mit NPS dagegen gelten in unserer Kultur als selbstbewusst und stark.
        Bullshit, nein, Trumpshit, – wie ich heute weiß.
        Danke an die Kognitionsforschung, :P.

    • Eny sagt:

      Ich bin ganz bei dir mit deiner Ansicht! Vor allem die Richtung, in die unsere Gesellschaft geht und was das mit uns, aus uns Menschen macht.

      • Lise1 sagt:

        Nicht “ die Gesellschaft“ geht mit uns, wir sind die Gesellschaft und wir machen es alle.

        Daher kann auch jeder einzelne als Bestandteil der Gesellschaft sich engagieren, und zumindest überlegen, wie wir leben wollen. Statt die anonyme Gesellschaft als fiktiven Täter und in scheinbarem Gegensatz die Menschen als Opfer darzustellen.

        Das ist kompliziert verzahnt und die UrsacheWirkung in dieser einfachen Form gar nicht vorhanden

    • Lilli sagt:

      Hallo Gabriele,
      der Typus eines Mannes mit Narzissmusstörung,
      den Du oben beschreibst,
      ist der eher erfolglose,
      mit Plänen, die nicht wirklich Erfolg bringen.
      Ich bin mit dem beruflich erfolgreichen konfrontiert,
      der mir in Partnerschaft und Familie aufzudrücken versuchte, was er nicht machen will,
      und an uns sehr gespart hätte-
      wenn ich nicht meinem Bauchgefühl nach in dieser meiner dritten Partnerschaft mit einem Narzissten,
      von Anfang an zur Ehe- und Familienberatungsstelle gepilgert wäre.

    • S. Sch. sagt:

      Hallo Gabriele, was du über unser Gesellschaftssystem aussagst kann ich nur unterschreiben.

      Was aber ist Stolz?
      Für mich die Fähigkeit, die eigenen Fähigkeiten realistisch einzuschätzen und mich darüber zu freuen wenn ich mich in einem Bereich verbessere. Mich selbst Wertzuschätzen. Damit das realistisch möglich ist braucht es auch Feedback von außen.

      Das ist für mich auch eng damit verknüpft die Fähigkeiten anderer zu respektieren und wertschätzen zu können und mich über Erfolg anderer zu freuen.
      Kurz sie zu respektieren. (Habe ich dadurch nicht auch etwas gewonnen?)

      Und was ist Ehre?
      Für mich Die Achtung vor mir selbst, was das ablehnen von übertriebenem Lob und destruktiver Kritik (Abwertung) beinhaltet, aber auch die Fähigkeit selbst Lob und Kritik in vernünftigem Rahmen geben zu können.
      Kurz die Fähigkeit Respekt zu leben. Und mich selbst und andere zu tolerieren wenn das mal nicht gut läuft.

      Ehre kann ich mir also nur selbst in gutem Umgang mit anderen machen. Was mal mehr, mal weniger gelingt. Weiß nicht ob ich meine Selbstzweifel jemals ganz ablegen möchte, denke die brauche ich für eine sinnvolle Reflektion, wenn ich mich für unfehlbar hielte, bekäme ich Angst vor mir selbst.

      Es gibt wohl gerade eine Debatte über „Herzensbildung“,
      besser spät als nie.

      Egal welchen Ismus man als Überschrift über Gesellschaften schreibt, am Ende kommt Animal-Farm dabei heraus. Liegt wohl in der Natur des Menschen.
      Es gibt jene die Führen wollen und jene die das führen dann auch allzu bereitwillig abgeben um sich um die ihren Alltag zu kümmern.

      Doch brauchen die welche führen eine Richtung und den geben die welche sich führen lassen immer erst dann vor, wenn es schon fast zu spät ist. Um dann in Panik und Wut um sich zu schlagen.

      Witzigerweise brauchen diese beiden Seiten einander um ein funktionierendes ganzes zu ergeben. Aber jeder sucht dann nur den nächstbesten Sündenbock.
      Dazu fällt mir nur der Bibelspruch mit dem Splitter, dem Balken und dem Auge ein. Ist wohl nicht gerade ein neues Problem.

      Da eine stetige ungefähre Balance reinzukriegen (kurz Vernunft) ist wohl die grosse Herausforderung der sich die Menschen immer stellen müssen. Im kleinsten Maßstab, der Familie, ebenso wie im ganz großen der Nationen.

      Was die Helferbrille angeht, ich konnte mir erstmal gar nicht vorstellen das jemand dermaßen egozentrisch sein kann.
      Klar hat mein Gefühl mich gewarnt das da was nicht stimmt. Aber einem Mordopfer eines Soziopathen sagt auch keiner das hättest du kommen sehen müssen.
      Klar irgendwann ist in so einer Beziehung der Punkt erreicht an dem man sich wehrt oder völlig zerbricht.
      Krankhafte Narzisten sind Meister darin gesundes Verhalten auszunutzen zu pervertieren und verdrehen. Und leiden selbst auch darunter, zerstören sie doch alle Beziehungen die sie haben damit.
      Psychische Gewalt wird immer noch massiv unterschätzt wenn man mich fragt. Und nicht jeder hat die Kraft dagegen aufzubegehren, letzlich müsste man jegliche eigenen Schwächen überwinden um völlig gefeit davor zu sein. Aber dann wäre man ja Perfekt.
      Ich für meinen Teil will Fehler und Schwächen haben dürfen, Mensch sein, keine Maschine. Nicht in einem Maß das ich andere damit belaste, aber eben nicht an Perfektionismuß oder Optimierungswahn gebunden.

  6. björn sagt:

    Sehr interessanter Artikel.
    Habe selbst die NPS,und muss sagen um ins arbeiten/reflektieren zu kommen, muss der NPS Gnadenlos gespiegelt werden. So kam ich jedenfalls zum Nachdenken/und Schemata-Änderung. Natürlich muss auch ein gewisser Leidensdruck vorhanden sein um Verhaltensmuster zu ändern.

    • Anka sagt:

      Lieber björn
      Das interessiert mich jetzt „näher“ !

      Auch wenn sich natürlich persönliche „Lebensgchichten“ / Kindheitsprägungen unterscheiden.

      Ich würde mich freuen, wenn du „gnadenlos spiegeln“ mit ein paar Beispielen „beschreibst“.

      Wie du sicher auf den Seiten hier bemerkt hast, können einige „von uns“ da wirklich „gute“ Hinweise gebrauchen …

      Wer den „Menschen“ als solchen hinter dem z.T. furchtbaren Verhalten mag oder sogar liebt, steht da oft vor „einem Rätsel“

      Ich persönlich halte es NICHT für ausreichend beständig NUR ZU FÜTTERN und eventuelle REIZPUNKTE zu vermeiden, wenn ich an einem respekt- und achtungsvollen MITEINANDER interessiert bin.

      Ich gehe davon aus, daß ein Mensch mit deiner Form der „gestörten Entwicklung“ (das ist meine bevorzugte pers. Benennung) doch im Herzen ebenso sehnsüchtig wie JEDER ANDERE herzlich Willkommen sein möchte.

      • björn sagt:

        @Anka
        Zu „Herzlich Willkommen“ muss ich Dir leider sagen „nicht wirklich“.
        Bzw. es ist mir egal.
        So ist es leider.
        Das Verhaltens- spiegeln in einer Beziehung geht sicher nicht gut aus für den Partner.Bei mir wars auf Therapie.
        Und wenn ich aus meiner Sicht spreche ist es leider so das der Nar sein gegenüber nie Lieben kann, so gerne sein Partner daran glauben möchte.

        • Anka sagt:

          Schade …
          Schade für dich.
          Schade auch für alle die mit dieser „Hoffnung“ dann doch in einer „Beziehung“ bleiben oder sich mit diesem „mir egal/gleichgültig“abfinden bzw. arrangieren.

          Danke für deine aufrichtige Antwort.
          Ich wünsche dir alles erdenklich Gute und daß du es auch wirklich annehmen und wertschätzen kannst.

        • Mike sagt:

          „…das der Nar sein gegenüber nie Lieben kann, so gerne sein Partner daran glauben möchte.“

          Björn, ich finde es gut, dass Du für Dich realisiert hast.
          Mit Deiner aussage hast Du wohl Recht.
          Meine Frage, die mich wirklich interessiert, welcher Leidensdruck hat bei Dir ein Umdenken bewirkt? In wieweit wurdest Du gespiegelt?
          Ich frage, weil meine Ex einen extremen Leidensdruck hatte, selbstverschuldet, aber daraus seit Jahren nix lernt, obwohl sie immer wieder die Gleichen Fehler macht!

        • Friedel sagt:

          @björn
          Dankeschön für die Erläuterung!

        • Lilli sagt:

          Hallo björn,
          Deine Beiträge finde ich sehr hilfreich.
          Mein Mann mit seinen narzissmusgestörten Zügen, würde, wie alles, auch Liebe kontrollieren, sein narzisstisches Nutzendenken und Liebe laufen irgendwie parallel.
          Wenn ich ihm z.B. meine neu gekauften Handschuhe zeige, sie spontan anziehe und sein Gesicht zärtlich in Hände nehme, zuckt er zurück, kann es aber dann kurz annehmen.
          Die Liebe seiner Kinder kann er teils annehmen, teils seh ich direkt, wie er davonläuft, weil er sich mit spontanen Gefühlen schwer tut.
          Die Kinder wissen, dass ihr Papa, der beruflich eh ein Chef ist, den ‚Mittelpunktsdrang‘ hat,
          nehmen sein Flüchten vor unkontrollierter Liebe nicht persönlich,
          und haben zum Ausgleich viel mehr Kontakt zu ihren Freunden.

      • Lilli sagt:

        Hallo Anka,

        Deine Zeilen an den lieben björn,
        rühren mich an,
        Die gordischen Knoten von Reizpunkte nicht zu vermeiden, sondern mit Engelszungen oder aller Macht zu lösen zu versuchen,
        dies versuche ich heut noch ab und an.
        Doch ich kann nur aus eigener Erfahrung
        Dr. Sachse’s prägnanten zwei Punkten zustimmen:
        1. füttern füttern füttern,
        2. nicht auf hypersensible Stellen drücken.
        D.h. auch, nichts zu erwarten, was jemand mit narzissmusgestörten Zügen nicht kann.
        D.h. auch, wenn er überhaupt in Behandlung geht, dann, wie björn, von selbst.
        Mir hilft, an andere Krankheiten zu denken:
        Ich kenne einen Autisten. Von ihm erwarte ich auch nicht, was er nicht kann.
        Von einem Krebskranken erwarte ich auch nicht, was er nicht kann, usw..
        Von Leuten mit narzissmusgestörten Zügen, in meiner Verwandtschaft und in früheren Freundschaften, erwarte ich nicht mehr, was jemand nicht kann.
        Auch wenn ich noch in seltener werdenden Anwandlungen, Narzissmusstörung heilen will.
        Loslassen ist bei mir angesagt,
        und entgegen meiner althergebrachten Co- und Komplementär- Abhängigkeits- Tendenz,
        mein eigenes Leben zu führen!

    • Lilli sagt:

      Sven Grüttefien schreibt in den ‚Tipps zum Umgang mit Narzissten‘: Spiegeln Sie die selbstgefälligen Aussagen des Narzissten.-
      Am besten wäre, denke ich auch, in einer Psychotherapie, wie bei björn.
      Für betroffene Angehörige, die sich nicht einfach trennen können, z.B. von der Mutter, ist das Erlernen des Spiegelns selbstgefälliger Aussagen, u.a., eine Hilfe sich abzugrenzen auf der vernünftigen Ebene zu bleiben.

      • Anka sagt:

        Es ist und bleibt ein „Affen-Theater“…
        bis Mann/Frau es „schafft“ INNERLICH ZURÜCKZUTRETEN und genau DAS zu erkennen.

        Natürlich kann psychologische Unterstützung hilfreich sein, diesen ganzen „Mist“ irgendwie zu „händeln“.
        So im Einzelfall denn überhaupt das entsprechend hilfreiche Angebot überhaupt wirklich „verfügbar“ und erreichbar ist.

        In „guten Beziehungen“ entwickelt „man“ sich doch weiter und zwar beide Seiten.

        Ist das nicht der Fall, darf man sich fragen …
        „Ist das der Tanz, den ICH mit-tanzen möchte…“
        Selbstverständlich darf „man“ auch, wie im Artikel beschrieben, eine „gute Beziehung zum (???) Nar(r)“ auf-bauen. Das liegt sicher nicht am „Ermessen eines Anderen“.

        Ja, Verständnis und Achtung sind feine Sachen, wenn sie TAT-SÄCHLICH auf GEGEN-SEITIG-KEIT beruhen.

        Du scheinst ja sehr viel richtig „gut zu meistern“. Dafür meine volle Hochachtung! Aber, bist du wirklich damit glücklich? Mhm 🙄

        • Lilli sagt:

          Hallo Anka,
          Auf die Frage: Bist Du glücklich ?
          ist meine Antwort:
          Ich bin heilfroh ! (im wörtlichen Sinn),
          aus der Prägung zur Co- und Komplementär- Abhängigkeit seit meiner Kindheit, herausgewachsen zu sein und immer mehr Lebensfreude zu haben,
          trotz des unvermeidlichen ‚Umgangs mit Narzissten‘.
          Für eigenständige, freundliche Persönlichkeiten,
          hatte ich früher wenig Sinn,
          heute kann ich mich immer mehr an ihnen erfreuen, da ich selbst immer mehr zur eigenständigen freundlichen Persönlichkeit werde,
          mit immer mehr Abstand zu den Leuten mit Narzissmusstörung in meinem Leben.

      • Mike sagt:

        Garnix soll man spiegeln.
        Man muss erkennen, was da assiert und dann seinen Hut nehmen!
        „Spigeln“ bedeutet, man spielt ein spiel und das hat man nicht nötig

        • björn sagt:

          @Mike
          Da gebe ich Dir zum Teil recht.
          Wie gesagt in einer „Beziehung“ kann der Partner damit nur verlieren. Dem Nar.seine Verhaltens/Charakter-Züge vorzufüh ren wird zur Flucht/Verleugnungoder massiver Abwertung führen.
          Mein Leidensdruck entstand in einer Beziehung, wo ich eigentlich permanent mit dem Zwischenmenschlichen überfordert war. Mir absolut nichts mehr für mein Selbstwert ziehen konnte,da ich keine Bewunderung mehr bekam, die ich für ein stabiles Selbst gebraucht habe.da ich Dinge tun musste die mir absolut wiederstrebten und mir keinen Nutzen brachten. Sei es so lapidar wie Spazieren gehen, oder für meine Partnerin was erledigen etc etc.
          Im Endeffekt gings mir immer schlechter. Ich fing an zu Somatisieren,Angst,Panik, Depression…alles nur weil mein Selbstwert nicht mehr gefüttert wurde. Endete darin das ich mich Einweisen ließ und gefälligst geheilt werden wollte.
          Da kam ich dann ins arbeiten und konnte durch andere Nar. destruktives Verhalten aus nächster Nähe sehen.
          Reflektiert mit dieser Störung zu Leben ist kein erstrebenswerter Zustand.Da man ja weiß wieso weshalb etc.Man kann nicht Lieben und Glück empfindet man auch nicht wirklich.
          Deshalb ist es doch klar das der Nar.sich mit Händen und Füßen wehrt sich zu erkennen. Da er dann die enorme Leere in sich erkennt.
          Also Beziehungstechnisch macht es schon Sinn auf Abstand zu gehen.

          • Sven Sch. sagt:

            „Wie gesagt in einer „Beziehung“ kann der Partner damit nur verlieren. Dem Nar.seine Verhaltens/Charakter-Züge vorzufüh ren wird zur Flucht/Verleugnungoder massiver Abwertung führen.“

            Kann ich von der anderen Seite aus nur bestätigen.

            Was mich interessiert, jetzt wo du dich selbst erkennst, wie geht es dir damit und warum du Verhaltensmuster ändern willst? Was willst du erreichen, bzw. erreichst du damit?
            Ich frage das weil ich den Narzismuß in meinem Umfeld nicht verteufeln kann und will und ein Nar der mir Nahe steht sich tatsächlich redlich bemüht. Ich will das besser verstehen können und fördern ohne das ich es zulasse das meine Grenzen überschritten werden.

            mit freundlichem Gruß,

            Sven

  7. Lilli sagt:

    Hallo,
    Herr Prof.Dr. Sachse
    und Sven Grüttefien,

    also das Anerkennungsmotiv meines Mannes mit seiner Narzissmusstörung, füttern, füttern, füttern, und,
    seine hyperallergischen Schemata nicht reizen.
    Selber souverän sein, bzw. immer wieder werden und bleiben,
    mit Ja, aber- Strategie
    vorgehen,
    ihn nicht blamieren,
    trojanisches Pferd- Methode nehmen.
    Ihre Empfehlungen helfen mir sehr,
    vor allem, dass ihn seine hyperallergischen Schemata hochgehen lassen, wenn ich sie touchiere,
    dass es kontraproduktiv ist, ihn zu blamieren.
    Die guten Vorgehensweisen helfen mir sehr als roter Faden fürs Weitermachen.
    Obwohl ich nun schon lange weiß, was los ist,
    mach ichs immer noch mal richtig mal falsch,
    wir kommen nur mit der Methode zwei Schritte vor einer zurück,
    hoffentlich immer wieder weiter.
    Danke, danke, danke,
    für dieses Forum
    und diesen Gastbeitrag !

    • Lilli sagt:

      … die Liste ,’Umgang des Narzissten mit sich selbst‘, würde mein Mann kaum suchen. Ich werde mir die Essenz davon vergegenwärtigen und bei Gelegenheit bzw. Notwendigkeit ihm eine Frage daraus stellen.
      Ich pilgerte seit unseren Anfangszeiten zur Beratungsstelle hier in der Stadt, was mich bestärkt hat und ich so auch unsere Kinder bestärken konnte.
      Mein Mann war dreimal mit, und ein paar Mal auf Anraten des Beraters allein dort. Als wir gemeinsam beim Berater saßen, sagte dieser zum Schluss:’Gehen sie davon aus, dass es jeder von Ihnen gut meint.‘
      Dies stimmt, wenn uns auch die Abwärtsspirale immer wieder passierte.
      Wenn wir Krach haben, er mich beleidigte, ich ihm sage, was nicht geht und er sich nicht entschuldigt, dann tut er was für uns, Strauch schneiden, Fenster reparieren, wo er sonst meint, solche ‚einfachen‘ Arbeiten könnte ich doch erledigen, was ich wirklich gut kann doch nicht allein übernehmen will.
      Da lobe ich ihn inzwischen, und das wirkt.
      ‚Endlich machst Du auch mal was und hast dich nicht entschuldigt‘, u.ä. zu sagen, bringt nichts.

    • Lilli sagt:

      … und notfalls die sog. passiv- aggressiven Strukturen verwenden: Ja, mhm, ok, sagen und dann machen was ich richtig finde. Z.B. an den alten Holzfenstern mit neuen Tesamoll- Dichtungsstreifen abdichten: die alten Streifen rausmachen und genau an derselben Stelle die neuen kleben, sagt er. Ja, mhm, sage ich, lasse die alten drin und klebe die neuen an die nächste Abstufung in den Fensterrandungen, wird ihm von selber kaum auffallen.
      Und, hallo alle,
      zieht Euch nicht rein, was die Leute mit Narzissmusstörung umtreibt,
      und allen, die sich trennen müssen/können, wünsche ich einen normalen Partner/in!

  8. Lise1 sagt:

    Ging an J. S. und Heidi.

  9. Yvonne sagt:

    Guter Artikel. Was mir dabei jedoch auffällt, ist, dass genau diese Eigenschaften in der heutigen Zeit überall erwartet werden. Also ist der Narzisst an die heutige Zeit bestens angepasst, was ja für ihn, resp. den Narzissmus sprechen würde. Gute Anpassung an die Umwelt…… (frei nach Darwin) Überhaupt finde ich eben auch wichtig, dass bei Narzissmus auch die Umgebung und Gesellschaft angeschaut wird; und nicht nur individuelle Verhaltensweisen, die dann als Psychische Störung abgehandelt werden. Zum Beispiel Narzissmus. All diese „narzisstischen“ Eigenschaften sind heute sowohl gefragt, wie auch honoriert.

    • Anka sagt:

      Liebe Yvonne

      Ich kann da zustimmen. Die Umgebung und damit die Gesellschaft darf nicht unbeachtet bleiben.

      Allerdings bezweifle ich, daß da von einer „guten“ Anpassung / Eingliederung
      in eine menschlich wohlwollende „Gemeinschaft“ gesprochen werden kann…

      Niemand ist eine „Insel“.
      Wir alle sind voneinander abhängig.
      Ich kann dir versichern, in meinem Leben sind derartige Verhaltensweisen nicht „gefragt“ und werden auch nicht „honoriert“…

      Mir ist klar, daß letztlich Jeder nur vor „seiner Tür kehren“ kann und entscheiden muss, wie er sein Leben gestalten will.

      Allerdings ist es doch ganz offensichtlich, daß dieses „HÖHER-SCHNELLER-MEHR“, egal ob von Einzelpersonen oder Unternehmen, NICHT zu (mehr) dauerhafter Zufriedenheit führen.
      Nicht beim Einzelnen, nicht in Familien …

      Da sollte, könnte oder müsste doch einfach einmal „anderes gefragt“ sein.
      Es muß einen besseren, oder gesünderen Weg geben…
      Meine ich.

  10. J. S. sagt:

    Sehr geehrte Damen und Herren,
    ich habe ihren Beitrag aufmerksam gelesen. Allerdings finde ich es bedenklich, Eigenschaften, wie diese unter den Punkten 9., 10. und 11. beschrieben werden, ausschliesslich als signifikante Eigenschaften eines Narzissten zuordnen zu wollen.
    Ist jemand, der viel arbeitet, sich vor gewissen Arbeiten nicht drückt, sondern einfach tut, was getan werden muss und/ oder aber eine Arbeit mit Hingabe verrichtet, automatisch als narzisstisch zu klassifizieren?
    Ich kenne beispielsweise Künstler, die von ihrer Tätigkeit geradezu „besessen“ sind, sich mit Hingabe ihrem Tun, einer Aufgabe, einer Idee widmen, dabei manchmal weit über ihre physischen Belastungsgrenzen gehen, nicht aufhören können „zu tun“. Auch, weil sie das, was sie tun gerne tun, mit Freude tun. Es sind Menschen, die mehr oder weniger zurückgezogen leben, es nicht mögen im Mittelpunkt allgemeiner Aufmerksamkeit zu stehen, sondern lieber für sich allein sind, zurückgezogen leben und auf ihrem kreativen Weg auf der Suche sind, nach was auch immer. Es gibt Menschen, die das, was sie machen, lieben, die ihr Hobby sozusagen zu ihrem Beruf gemacht haben. Ist deswegen jemand gleich als Narzisst zu bezeichnen?

    Sie schreiben: „Als NAR weiß man meist auch gut, was man will oder nicht will, was einem gut tut und was nicht. Daher sind viele NAR auch Hedonisten: Sie tun sich viel Gutes: Trinken guten Wein, essen gut, tun viele Dinge, die ihnen Spaß machen. Das ist für eine hohe Lebensqualität sehr vorteilhaft.“

    Meine Frage dazu: Ist jemand gleich ein Narzisst, weil er weiss, was er will und was er nicht will? Weil jemand weiss, was ihm gut und nicht gut tut?
    Ich denke, es ist sehr wichtig zu wissen, was man will und was man nicht will, was einem gut tut und was einem nicht gut tut, allein aus dem Grund, um grenzüberschreitendes Verhalten anderer zu vermeiden bzw. eigene Grenzen aufzuzeigen.

    Sie schrieben weiter: „Als NAR ist man auch hoch handlungsorientiert: Man hält sich nicht mit Details auf, analysiert Probleme nur so weit, wie es nötig ist und versucht, möglichst schnell zu handeln.“

    Dann müsste jede Mutter von relativ kleinen Kindern narzisstisch sein, wenn oben genannte Eigenschaften signifakant eine narzisstische Verhaltensweise aufzeigen würde. Denn jede Mutter muss handlungsorientiert sein, sich in gewissen Situationen nicht mit Details aufhalten und sich nicht erst mit dem Analysieren von irgendwelchen Problemen aufhalten, sondern in der Lage sein möglichste schnell und umgehend handeln zu können.(Und nicht nur jede Mutter sollte zu derartigen Handlungen fähig sein)

    Weiter angeführt wird: „Da man weiß, was man will und handlungsorientiert ist, kann man meist auch recht schnell Entscheidungen treffen: Und danach hat man wieder den Kopf frei für neue Aufgaben – man hält sich nicht mit „Grübeln“ u.a. auf.“

    Handlungsorientiert zu sein und auch schnell Entscheidungen treffen zu können, ist nichts Negatives und ist auch nicht ausschliesslich einem narzisstischen Verhalten zuzuordnen.
    Viele Situationen im Leben (beispielsweise als Verkehrsteilnehmer) erfordern es handlungsorientiert zu sein und schnell Enstcheidungen treffen zu können. Manchmal kann davon sogar das Leben und die Gesundheit anderer abhängen.

    Menschen, die sich hohe, langfristige Ziele setzen, diese sie konsequent über lange Zeit hinweg verfolgen können, sind deswegen nicht automatisch narzisstisch.
    Es gibt Menschen, die sich hohe, langfristische Ziele setzen und diese verfolgen, mit Eifer, Freude und Hingabe an die Sache, diesen Menschen es dabei aber deswegen noch lange nicht darum geht „erfolgreich“ zu sein. Begeisterungsfähigkeit, Freude und Hingabe an eine Sache ist nichts Negatives und auch nicht kennzeichnend für eine narzisstische Störung.

    Sicherlich kann vieles von dem, was hier geschildert wurde, zutreffend sein auf Menschen mit stark ausgeprägten narzisstischen Verhaltensweisen, aber dennoch sollte man sich davor hüten, derartige Verhaltensweisen generell als Eigenschaften eines Narzissten zu stigmatisieren.

    Nicht jeder, der über ein gesundes Selbstwertgefühl verfügt, weiss, was er will und nicht will, weiss, was ihm gut tut und nicht gut tut, der eine eigene Meinung hat und diese auch mit guten Argumenten vertritt und mit Hingabe, Fleiss, Freude, Enthusiasmus einer Sache nachgeht, dabei viel arbeitet und dabei vielleicht ab und an auch mal seine persönlichen Belastungsgrenzen überschreitet, ist deswegen nicht gleich als Narzisst abzustempeln.

    Ich meine, es steht ausser Frage, ob wir heute in einer stark narzisstisch geprägten Welt leben. Das tun wir. Dennoch würde ich davor warnen wollen, gleich jeden Menschen als narzisstisch zu stigmatisieren, der in den Augen anderer vielleicht ein etwas zu forsches Auftreten hat und niemanden unterstellen wollen, dass er ein Narzisst ist, nur weil er gern und viel arbeitet.

    Eine narzisstische Persönlichkeitsstörung zu diagnostizieren steht letztlich nur entsprechend ausgebildeten Psychologen oder Psychiatern zu. Hobbypsychologen sollten sich von derartigen Urteilen zurückhalten.

    Besten Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

    • Heidi sagt:

      Hallo J.S. deine Gedanken gingen mir beim Durchlesen dieses 3. Teils auch durch den Kopf. Wie ich finde, wird im Artikel zu sehr verallgemeinert und der Verfasser geht kaum auf die negativen Eigenschaften einer NPS. Laut des Textes ist der schaffende Narzisst ein feiner fleißiger Mensch, der Traum jedes Arbreitgebers…aber damit es auch so ist und bleibt, geht es nur solange gut, wenn alles nach seiner Vorstellung läuft. Der Narzisst akzeptiert keine andere Meinung und er würde auch über Leichen gehen, um SEIN Ziel zu erreichen. Und vor allem belächelt er andere, die es anders sehen, weil sie eh keine Ahnung vom Leben haben. Er lebt von Bewunderern und ist deshalb kein „stiller Künstler „. Die ganze Welt soll sehen, dass er der Größte ist! Genauso einen „Selbstdarsteller“ kenne ich und das unterscheidet ihn, meiner Meinung nach, von „normalen“ Workoholics. Was ihn wiederum so interessant macht (zumindest für mich ), wenn man sich von seinem speziellen Wesen nicht blenden lässt. Viele Grüße

      • Lise1 sagt:

        Heidi, und es gibt auch Narzissten, die ganz still sind. Diese Art Narzissmus wird nicht sofort erkannt, weil man im Volksmund eher den Angeber oder Blender darunter versteht, aber da gibt es einfach sehr viel mehr Erscheinungsformen.

    • Lise1 sagt:

      Hallo,
      den Weg, als diagnostischer Laie von vereinzelt auftretenden Verhaltensmustern auf Narzissmus zu schließen kann natürlich nicht funktionieren. Es gibt viel mehr Störungen außer einen narzisstischen Stil, wo das eine oder andere Verhalten hinpassen könnte. Das kann weder ein Partner noch ein Forum leisten.

      Oben im Artikel ist es aber auch genau umgekehrt dargestellt: wenn jemand einen narzisstischen Stil lebt, welche Eigenschaften oder Verhalten kann man dort gehäuft finden.

      Von einem einzelnen Verhalten auf eine Narzissmus-Diagnose zu schließen ist damit natürlich nicht gemeint. (wird von Laien natürlich trotzdem oft gemacht, ist aber so herum sinnlos bzw. meist falsch)

    • Lise1 sagt:

      Ging an J. S. und Heidi

    • Lise1 sagt:

      Hier wurde nicht diagnostiziert, wo soll das stehen?

    • Lilli sagt:

      Hallo J.S.,
      hoch handlungsorientiert zu sein liegt für mich im normalen Bereich,
      bzw. fährt man da Schi- technisch gesehen als Könner auf der roten oder schwarzen Piste.
      Meine Mutter, autodidaktische Künstlerin mit Narzissmusstörung, schmiss den Haushalt und übteübteübte workoholiclike und war seehr erfolgreich.
      Mein Mann mit seiner Narzissmusstörung ist beruflich seehr erfolgreich, workoholict intensivst, ein normal keistungsbetonter Mensch wie ich, kann da nur noch den Kopf schütteln.
      Verglichen mit Schifahren fährt er immer mit Vollgas auf der schwarzen Piste.

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