Narzissmus heilen durch Liebe

Narzissmus heilen durch Liebe? – Geht das? Kann eine starke narzisstische Veranlagung oder gar eine narzisstische Persönlichkeitsstörung allein durch die Gabe grenzenloser Liebe geheilt werden und dadurch den Narzissten zu einem besseren Menschen machen? Wie groß ist die Chance, dass sich der Narzisst ändert, wenn ihm sein Partner fortlaufend mit Geduld, Nachsicht und Güte begegnet – egal, wie sich dieser ihm gegenüber verhält?

Narzissmus heilen durch Liebe

Bild: © Roman Samborskyi – 123rf.com

Manche Partner fühlen sich dazu berufen, dem Narzissten zu helfen, wenn sie den Grund für sein aufgeblasenes und rücksichtsloses Verhalten erkannt haben und dahinter eine große Bedürftigkeit spüren. Sie haben herausgefunden, dass sein unersättliches Verlangen nach Zuwendung und Bewunderung nur dazu dient, seinen inneren Mangel zu kompensieren und sich wertvoll und liebenswert zu fühlen. Sie meinen daher, ihm die Aufmerksamkeit und Liebe geben zu müssen, nach der er sich sehnt und ihm das zu ersetzen, was ihm möglicherweise in seiner Kindheit verwehrt blieb. Getreu dem Motto „Liebe heilt alle Wunden“ glauben sie, den Narzissten von seiner inneren Not heilen und aus ihm einen besseren Menschen machen zu können.

In der Folge ertragen sie alle Verletzungen, sehen mütterlich über alle Eskapaden, Bosheiten und Fehltritte hinweg, ordnen die Entgleisungen des Narzissten als normale menschliche Schwächen ein und entgegnen ihm bei allem, was er tut, ausschließlich mit Verständnis und Güte. Geduldig versuchen sie, ihm sein unangemessenes Verhalten näherzubringen, positiv auf ihn einzuwirken und ihn so zu einer Korrektur seines Verhaltens zu ermuntern. Sie denken, mit Toleranz, Mitgefühl und einem unerschütterlichen Glauben an das Gute im Menschen den krankhaften Narzissmus heilen und den Narzissten auf den rechten Weg führen zu können.

Doch in der Regel ist sich der Narzisst eines Fehlverhaltens überhaupt nicht bewusst, weshalb er sich über die gutgemeinten Erklärungen seines Partners und dessen großmütiges Hinwegsehen über seine Schwächen bestenfalls wundert. Wahrscheinlicher ist es, dass er die Meinung und Nachsicht seines Partners nicht als Hilfe und ein Zeichen großer Menschenliebe auffasst, sondern als Kritik an seiner Person versteht und seinen Partner daraufhin grob zurechtweist sowie dessen Haltung verurteilt – was dieser wiederum mit Güte zu beantworten versucht.

Der Narzisst nutzt die Liebe seines Partners aus

Dennoch kann es situativ gelingen, den Narzissten mit Liebe zu besänftigen. Da ein Narzisst bekanntlich mit Lob, Schmeicheleien, Zuspruch und Verwöhnung nie überfüttert werden kann, wird er es genießen, wenn ihn sein Partner bewundert, ihn so annimmt und so sein lässt, wie er ist, in allen Punkten mit ihm übereinstimmt und ihm stets bedingungslos zur Verfügung steht, wenn er ihn braucht. Wenn positive Zuwendung mit einer großen Verehrung seiner Person einhergeht, kann der Narzisst niemals genug davon bekommen. Er wird die liebevolle Fürsorge seines Partners gerne in Anspruch nehmen, aus der Aufmerksamkeit und Gutmütigkeit seines Partners jedoch keine Schlüsse auf sein destruktives Verhalten ziehen und so zur Einsicht kommen.

Indem der Partner den Narzissten in Watte hüllt und ihn höchstens sanft oder durch die Blume auf seine Schwachstellen anspricht, wird er keine Veränderung bewirken, weil der Narzisst von seiner Einmaligkeit voll und ganz überzeugt ist. Im Gegenteil: Aus dem milden Verhalten seines Partners und dessen grundsätzlich positiver Einstellung ihm gegenüber schließt er, dass er unglaublich großartig sein muss. Schließlich bringt ihm sein Partner unendlich viel Liebe entgegen, verzeiht ihm alle seine Fehler und Schwächen und gibt ihm bestenfalls nette Empfehlungen für seinen sozialen Umgang, die aber keine ernste Gefahr für ihn darstellen.

Sobald der Partner seine Kritik jedoch verschärft und das unangemessene Verhalten des Narzissten unmissverständlich anspricht, muss er mit der Empörung und Wut des Narzissten rechnen. In einem solchen Fall muss er standfest bleiben können, sich von den Beschimpfungen und Beleidigungen des Narzissten nicht aus dem Konzept bringen lassen, sondern mit Ruhe, Sachlichkeit und Einfühlungsvermögen die verletzenden Argumente des Narzissten aushalten und entkräften können. Der Partner braucht daher neben einer gleichbleibend wertschätzenden Haltung sowie ausreichend Selbstbeherrschung und Geduld ebenso eine hohe Kompetenz im Umgang mit den emotionalen Ausbrüchen und aggressiven Abwehrstrategien des Narzissten.

Es braucht Kompetenz und Standfestigkeit, um Narzissmus zu heilen

Eine mitfühlende und gleichfalls standfeste Haltung kann dafür sorgen, dass der Narzisst den kritischen Aussagen seines Partners mit mehr Respekt begegnet und dessen Aussagen zumindest prüft. Ohne eine gewisse Ausstrahlung von Autorität, die mit Empathie einhergeht, kann man den Narzissten nicht erreichen und zur Umkehr bewegen. Der Narzisst muss einsehen, dass er etwas ändern muss, und dazu müssen ihm seine Grenzen und die Folgen seines narzisstischen Verhaltens – die nicht nur für seine Mitmenschen, sondern auch für ihn persönlich entstehen – ungeschönt aufgezeigt werden.

Narzissmus heilen durch Liebe wird allein nicht reichen – es braucht auch Kompetenz im Umgang mit einer narzisstischen Störung sowie in der Anwendung wirksamer Gesprächstechniken. Liebe muss mit Weisheit gepaart sein. Verständnis, Geduld und Milde können erfolgreich sein, wenn man genaue Kenntnisse darüber besitzt, warum der Narzisst zu einem derartigen Verhalten greift und wie er seine unreifen Abwehr- und Kompensationsmechanismen überwinden kann, welche Schritte dazu erforderlich sind und wie man den Narzissten bei diesem Prozess begleiten und heilen kann. Nachsicht wird bei diesem Prozess notwendig sein, weil er sich – so wie jeder andere Mensch auch – nicht über Nacht ändern kann. Aber man muss seine Bereitwilligkeit zur Veränderung einfordern und spüren können.

Ist keine Bereitschaft des Narzissten vorhanden, kann er sein Verhalten in vielen Situationen nicht als unangemessen erkennen und ist er auch bei wiederholten Verfehlungen uneinsichtig, sollte die Liebe des Partners mit so viel Weisheit gesegnet sein, dass er die Unmöglichkeit eines Wandels akzeptiert und dem Narzissten seinen Willen lässt, ohne sich noch weiter als barmherzigen Samariter zu opfern. Deswegen muss seine Wertschätzung dem Narzissten gegenüber nicht enden – er muss aber erkennen, dass eine Änderung momentan aussichtslos ist, dass andere Umstände eintreten müssen oder dass der Narzisst eine andere Form der Hilfe benötigt, und somit seine Bemühungen zunächst aufgeben.

Es braucht eine reife Liebe, um Narzissmus zu heilen

Der Narzisst nimmt eine mütterliche Form der Liebe gern in Anspruch: Zuwendung, Verwöhnung, Fürsorge, Hilfsbereitschaft, Mitgefühl, Rücksicht, Verständnis, Milde und Trost. Durch diese Behandlungsweise kann er sein Bild von der eigenen Großartigkeit bestätigt sehen, kann daher von dieser Zuwendung nie genug bekommen und fordert diese häufig auch aktiv ein. Hingegen wehrt sich der Narzisst in der Regel sehr heftig gegen jede Form von Kritik an seiner Person, Widerspruch und Belehrungen sowie die Konfrontation mit unbequemen Wahrheiten. Der Narzisst begegnet dadurch unweigerlich seiner Angst davor, nicht gut und schon gar nicht etwas Besonderes zu sein – selbst wenn man ihm auf höchst respektvolle Weise sein Fehlverhalten zu verdeutlichen versucht.

Eine Veränderung kann aber nur erfolgen, wenn der Narzisst behutsam mit seinen Ängsten in Kontakt gebracht wird, er sich traut, sich ihnen zu stellen, und sie überwinden möchte. Es braucht klare Impulse, damit sich der Narzisst seines unangemessenen Verhaltens und der eigenen Ängste bewusst wird. Es braucht aber auch Empathie, damit der Narzisst emotionalen Halt erfährt und vertrauen kann sowie aufgrund eines verständnisvollen Beistands den Mut entwickelt, über sich hinauswachsen zu wollen. Liebe gepaart mit Erfahrung und Kenntnis kann krankhaften Narzissmus heilen – oder zumindest eindämmen.

Wenn es sich um eine reife Form der Liebe handelt, die der Partner dem Narzissten entgegenbringt, kann es gelingen, den Narzissten zu Veränderungen zu bewegen – zumindest wäre es einen Versuch wert. Als Grundvoraussetzung braucht man allerdings ein Mindestmaß an Bereitschaft des Narzissten – zumindest sollte er für wohlwollende Kritik empfänglich sein und auf gegenteilige Ansichten nicht sofort abwehrend reagieren. In aller Regel wissen aber Partner von Narzissten nur wenig über die narzisstische Grundstörung und können auch aufgrund der eigenen Selbstunsicherheit eine gleichbleibende Wertschätzung gegenüber dem Narzissten nicht aufrechterhalten, weshalb der Versuch, den Narzissten allein mit Liebe zu heilen, scheitern muss.

Sofern Partner selbst einen Mangel an Liebe in sich tragen und keinen Überschuss haben, den sie selbstlos an andere weitergeben können, dient die Hilfe meist der eigenen Selbststärkung: Solche Partner wollen den Narzissten mit grenzenloser Liebe heilen, um sich darüber selbst als wertvoll zu erleben. Sie wollen einen Triumph feiern, indem sie dem Narzissten und allen anderen beweisen, dass man alles ertragen und hinnehmen und den Narzissten einfach nur lieben muss, damit er eines Tages ein besserer Mensch wird. Doch diese Rechnung geht nicht auf: Sie werden lediglich feststellen, dass das rücksichtslose Verhalten des Narzissten immer schamlosere Ausmaße annimmt und er ihr großes Herz missbraucht, um sein Gefühl von Grandiosität auf ihre Kosten noch weiter vergrößern und sich noch großartiger fühlen zu können.


Autor der Webseite

Mein Name ist Sven Grüttefien. Ich bin der Verfasser dieser Webseite. Als ausgebildeter Heilpraktiker für Psychotherapie habe ich mich auf die Beratung von Menschen, die unter narzisstischen Missbrauch leiden, spezialisiert und biete zu diesem Thema zahlreiche Bücher, Coachings, Seminare und Vorträge an.

Mehr über mich


Veröffentlicht in Beziehung mit einem Narzissten, Blog
63 Kommentare zu “Narzissmus heilen durch Liebe
  1. Lara sagt:

    Kurz gesagt: Nein, das geht nicht. Heilung ist nur möglich wenn der Narzisst die Liebe in sich selbst findet. Mein Exmann, verdeckt, nie offen aggressiv, dafür komplett passiv aggressiv, hat mir an unserem letzten Weihnachten in die Karte geschrieben: „Danke, mein Schatz. Es tut gut zu merken, dass man geliebt wird.“ Und ich dachte so: „Ja, muss sich toll anfühlen. Kann ich nicht beurteilen, weil ich es nicht kenne“. Dieser Mann, der 1. Narzisst in meinem Leben, hat sicherlich nichts absichtlich getan. Dazu war er zu unintelligent. Und auch zu jung. In den 14 Jahren unserer Ehe habe ich mir die Aeele aus dem Leib geredet, immer in der Annahme, dass er doch irgendwann sehen muss, was er anrichtet. Ich war sehr stark, und nicht verliebt, so dass es ein ewiger Kampf war, der mich aber nur müde, nicht traurig gemacht hat. Als er dann merkte, dass er mich wunderbar in meinem Innersten treffen konnte, wenn er unseren Sohn abwerten, da war es bei mir vorbei. Irgendwann war mir klar, ich muss diesen Jungen vor seinem Vater retten, ihn zumindest aus der täglichen Schusslinie nehmen und mich trennen. Die beste Entscheidung meines Lebens, allerdings ziemlich spät. Mein Sohn hat einige Päckchen zu tragen, was seinen Selbstwert angeht, aber es wird. Ich habe ihm bisher, er ist jetzt 23, die Trennung war als er 13 Jahre war, nicht gesagt, was sein Vater ist, aber immer bestärkt, in jeder Situation im Leben zu sich zu stehen.
    Es bleibt die Erkenntnis: ein Narzisst hat keine Liebe in sich (was mein Mann sogar einmal bestätigt hat), deshalb kann er auch andere nicht lieben. Wer sich selbst nicht liebt, kann andere nur benutzen. Und das gilt für alle Narzissten.

  2. Petra sagt:

    Hallo, ich habe nun alle Kommentare zu diesem Artikel gelesen. In vielen finde ich mich wieder. Meine Beziehung zu meinem Narzisst dauerte 5 Jahre. Ich galt allgemein als eine starke Frau die nicht unterzukriegen ist. Keine Ahnung ob ich das heute noch bin. Ich habe diesen Mann so unendlich geliebt das mir gar nicht aufgefallen ist wie sehr er mich zerstört hat. Insgesamt waren wir bestimmt 10x zusammen und auseinander. Er ist ein und ausgezogen und jedesmal eskalierte es ein bisschen mehr. Er hat mich 6x betrogen bzw. eine Dreiecksbeziehung geführt. Ich würde ausgetauscht, weggeworfen, ersetzt. Seine Ex hat mein Auto zerstört, ich habe 3 Jobs verloren, weil ich psychisch völlig neben der Spur war, habe 4 Monate in einer Klinik verbracht, weil ich aus diesem Leben aussteigen wollte. Die Angriffe von ihm wurden immer heftiger (verbal). Er müsse mich erziehen, Maßregeln, weil mir manches was ich sagte, Dienstgradmäßig nicht zustand. Ich würde blockiert, mit schweigen und Liebesentzug bestraft war immer die Schuldige. Ich müsste um Liebe, Zärtlichkeit, und allem anderen betteln. Wollte er etwas nicht, passierte und bekam ich es nicht. Wollte er etwas musste es genau so geschehen. Ich habe alles über mich ergehen lassen, Beschimpfungen, Erniedrigungen, Entwertung, Beleidigungen und ich habe es nicht einmal als solches erkannt oder wahrgenommen. Meine Freundin versucht seit Jahren mich aus dieser Hölle zu befreien. Nun ist er vor zwei Wochen erneut mit allem was er hier hatte ausgezogen. Ich war nicht anwesend, doch als ich zurückkam brach alles in mir zusammen. Anstatt froh darüber zu sein, dass er nun fort ist und ich wieder frei atmen kann, weinte ich mir die Augen aus. Ich gehe davon aus daß er wiedermal ne neue hat. Ich bin wieder blockiert, wieder werde ich mit schweigen bestraft. Ich habe keine Ahnung ob er in ein paar Wochen wieder vor der Tür steht obgleich eine Hälfte von mir sagt, er wird, und die andere Hälfte sagt, dass war es nun endgültig. Die, die uns miterlebt haben sagen, er kommt zurück, weil ich sein sicherer Hafen bin. Und ich, ich bin allein und kriege mein Leben nicht auf die Kette weil ohne ihn alles sinnlos erscheint. Manchmal stelle ich mir die Frage, ob er überhaupt ein Narzisst ist oder ob ich mir das alles nur einbilde. Ich vertraue meinen eigenen Wahrnehmungen und Gedanken nicht mehr. Ich war auch in psychologischer Behandlung doch auch das hat mir nichts gebracht. Tabletten die das Kopfkino schwächen und 25 Kilo Gewichtszunahme waren das Ergebnis mehr nicht. In den Momenten wo ich klar denken kann sehe ich was er aus mir gemacht hat und sage mir, nie wieder!!! Sehe vor meinen Augen was er mit seiner neuen macht, und sage mir, nie wieder!!! Immer wieder sage ich mir, ich bin mehr wert, habe all das nicht verdient!!! Doch das sind nur wenige Momente und ansonsten tobt das Kopfkino und die ewigen Fragen, was hat sie was ich nicht habe, ist es meine Schuld, bin ich nicht gut genug, was mache ich wenn er wirklich wieder vor der Tür steht???? Der Kopf sagt, laufe weg, soweit es nur geht, aber der Kopf sorgt auch für dieses Chaos. Ich denke nicht, dass er sich jemals ändern wird. Und ich weiß, dass ich die einzige bin, die auf der Strecke bleiben wird und alles verliert auch den letzten Rest von mir selbst, der noch da ist, wenn ich die Tür nicht endgültig schließe.

    In diesem Sinne, glaubt daran wenn ihr fühlt, dass etwas nicht richtig sein kann. Bevor es zu spät ist und ihr euch selbst nicht mehr vertraut. Es ist ein Gefühl als würde man wahnsinnig und man dreht sich nur noch im Kreis. Meinem Ex geht es gut er lebt lacht und denkt nicht eine Sekunde an mich. Und ich sollte es ihm gleich tun denn das Leben ist kurz und verschenkte Zeit bekommt keiner von uns zurück. Glaubt mir, ich weiß das all das leichter gesagt als getan ist, denn ich kämpfe gerade damit, doch aufgegeben habe ich mich noch nicht. Diesen Sieg bekommt er nicht!!!

    • Waltraud sagt:

      Hallo Petra,
      kannst Du umziehen? Dann kann er nicht mehr vor Deiner neuen Tür stehen. Beim Einwohnermeldeamt einen Sperrvermerk eintragen lassen. Ich hoffe sehr, Du bist es Dir wert, nicht weiter in der Hölle zu leben, wegen eines solch abartig veranlagten. Ich wünschte, ich hätte es schon nach 5 Jahren gerafft, es mit einem Psychopathen zu tun zu haben. Er hat mich insgesamt 3 Mal raumgekriegt mit Lügen, mit Drohen, mit Umfeld gegen mich einsetzen. Die Liste ist lang. Sie kennen keine Grenzen, haben kein Gewissen und was sie tun, dient ausschließlich ihnen selbst. Sie sehen ungerührt zu, wie man untergeht und stellen sich dann im aussen noch als Retter + Helfer da. Ich hab viel verloren, aber dann wüsste ich, wer er ist. Vertue Deine Zeit nicht mehr mit so einem. Ich hoffe, Du kannst es umsetzen.

      • lilli sagt:

        Hallo Petra,

        lieber spät als nie!
        (auch mein Beitrag nun)
        Nur zu gut kann ich dir nachfühlen,
        dass einen die eigene Meinung, nicht gut genug zu sein,
        in der Abhängigkeit gefangen hielt.
        Heute bin ich froh,
        von meinem Ex-Mann sowie auch darauf folgenden zweiten narzisstischen Partner und deren großer Narzissmusprobleme, verlassen worden zu sein!
        Doch der Aufbau meines Selbstwertgefühls, meiner Selbstliebe war ein länger Weg!, über die Selbsthilfegruppe EA,
        Literatur über Narzissmus und Co-Narzissmus/helferkranke’Liebe‘, Psychotherapie und Familienberatung,
        sowie diese Site ‚Umgang mit Narzissten‘.
        Mein dritter Partner und Vater unserer Kinder hat nicht so krasse Narzissmusprobleme,
        durch meine im Lauf der Jahre gereifte Selbstliebe und Selbständigkeit sowie klaren Ansagen und Konsequenzen der Wertschätzing sowie Abgrenzung,
        sind wir beide noch da.
        Seine Abwertereien im Narzissmusprobleme-Frust mir gegenüber sind happig, ich darf sie mir nicht reinziehen.
        Doch nachträglich hört er mir zu und bemüht sich demokratischer zu sein,
        was ihm als Vater etwas mehr gelingt und als Ehemann etwas weniger.
        Ich bleibe in noch vorhandener Liebe mit viel Kenntnis im ‚Umgang mit Narzissten‘ dank Sven Grüttefien und anderer Literatur zum Thema.
        Mir ist ‚Narzissmus als Chance‘ passiert,
        weil ich total helferkrank Selbstlosigkeit für Liebe hielt.
        Ich liebe den doch aus seinem Narzissmusprobleme- Ego herauskommenden Vater unserer Kinder noch, doch mit dem Bewusstsein von meiner Helferkrankheit genesen und auch nicht sozusagen normal gewesen zu sein.

        Alles Gute allen hier bei Wachstum und Pflege der Selbstliebe,
        sowie dem dazu nötigen Ziehen von Konsequenzen.
        lilli

        • Di sagt:

          Danke für dieses Statement. Es wird immer aufschlussreicher, vor allem deine Aussagen zur selbstliebe (welches Programm läuft eigentlich bei mir?) und auch dem klaren, selbstbewusstem Handeln / Umgang mit dem noch geliebten Mann… Ich werde das Buch lesen mit Bezug auf Familie – da ich die Manipulation unseres kleinen Sohnes jetzt schon sehe und dessen Auswirkungen. Auch hinter blicke ich mehr und mehr aus welcher Richtung es bei meinem Partner kam – dessen hochgelobte Eltern (nun im
          Himmel – früh an Krankheiten gestorben) waren mit Sicherheit Narzissten. Oh man, irgendwie ist das doch richtig schlimm für den N-Menschen selbst, der meist durch seine Eltern erst so geworden ist und sich von seiner Seele abgespalten hat. Es muss doch eine energetische Möglichkeit der Heilung geben?!?! Das recherchiere ich auf jeden Fall weiter…

    • Martin Sch. sagt:

      Respekt für deine eigene ehrliche und äusserst zutreffende Wahrnehmung…
      Lebe deine Leben und nimm es so wie es kommt……

      genauso wie du das korrekt geschildert hast erging/ bzw. ergeht mir das grad genauso

      • lilli sagt:

        Hallo Martin Sch.,

        als ich bemerkt hatte, nach zwei an Narzissmusproblemen meiner Partner gescheiterten kürzeren Ehen,
        was mit mir los ist/war,
        mich aus meiner ‚Liebe heilt alles‘- Naivität herausentwickelte,
        wurde mir mein Co- Verhalten bewusst,
        dass ich helferkrank über das Helfen Anerkennung bekommen hatte und darauf aus war, seit meiner Kindheit in der Beziehung zu meiner Mutter.
        In den Singlejahren darauf machte ich eine hilfreiche Psychothherapie.
        In der nun langjährigen Partnerschaft mit dem Vater unserer Kinder, suchte ich bald Hilfsquellen, vor allem Familienberatung, zur Unterstützung, auf.
        Wir wollten und wollen beide dableiben und Ehe und Familie aufrechterhalten,
        nun noch bestärkt darin dass wir auch Großeltern sind.
        Ich verstehe aber auch, wenn so ein Engagement wie ich es bei meinen Gegebenheiten habe,
        und mein Mann ja immer wieder nachzieht und auch, wenn auch nur wenig mit Psychotherapie, seinen Weg zu mir und unseren Kindern und Enkelkindern findet,
        wenn man solche Liebesmüh für zu wenig Lebensqualität hält.
        Für mich ist diese Liebe mit Erkenntnis über mich selbst, nach wie vor sinnvoll,
        denn unsere Kinder leben mit ihren Partnern bzw. Familien im Vergleich zu uns ein gleichberechtigtes normales Leben in Liebe.
        Wir sind aus meiner Sicht die Umbruchsgeneration,
        unsere Väter bzw. Mütter waren noch von den autoritären Zeiten geprägt, wir sind schon Kinder der Demokratie.
        Herzlich lilli

  3. Frank sagt:

    Ich wundere mich über die Aussage im Artikel, dass Liebe eine Persönlichkeitsstörung heilen könnte. Liebe heilt keine tiefgreifenden Fehlanpassungen einer Persönlichkeit. Das mag schön klingen, ist aber bis heute mit nichts zu untermauern. Liebe heilt NPS ebenso wenig wie Schizophrenie, chronische Depressionen oder Borderline. Mit Einsicht, festem Willen und einer geeigneten intensiven und in der Regel langjährigen Therapie ist es möglich schädliche Verhaltensmuster in kleinen Schritten dauerhaft zu durchbrechen um sie mit besser angepassten zu ersetzen. Was dem Betroffenen stabilere Beziehungen und weniger Konflikte ermöglichen kann. Aber eine Heilung im eigentlichen Sinne ist nach dem derzeitigen Kenntnisstand weder möglich noch realistisches Ziel einer Therapie. Und ganz sicher ist es nicht zielführend den Partnern von oder den mit NPS Betroffenen selbst das in Aussicht zu stellen. NPS ist keine Erkrankung, es existiert kein gesundes Ich, dass man lediglich von kranken Anteilen heilen müsste. Was man erreichen kann ist ein Bewusstsein beim Betroffenen zu fördern und so einen besseren Umgang mit den eigenen Gegebenheiten zu erlernen. Bessere Strategien zu erlernen im Umgang mit den eigenen Bedürfnissen und nahestehenden Menschen. Aber gerade Liebe wie sie im allgemeinen verstanden wird, eine tiefe emotionale Verbindung, ein echtes intrinsisches Mitfühlen mit und für andere, ein tiefes echtes Interesse an und Erfülltsein von der Persönlichkeit eines Partners, ein Schöpfen aus den Gefühlen des anderen bleibt Menschen mit NPS leider, auch nach langer Therapie, in aller Regel verwehrt. Der Umstand, dass Menschen mit NPS ihre Partner danach bewerten und wählen, was diese Verbindung ihnen an Annehmlichkeiten bietet liegt genau darin begründet. Es ist letztlich eine logische Konsequenz dieses Umstandes, keine Frage der Moral oder des Umlernens. Es ist ganz einfach das, was ihnen zugänglich ist. Von der Liebe an sich kann ein Mensch mit NPS leider nicht profitieren. Sondern lediglich von dem, was ein liebender Mensch gewillt ist für sie zu tun und hinzunehmen. Würde dieser Mensch das gleiche ohne Liebe zu verspüren tun wäre es genauso gut. Die Liebe ist lediglich was einen Partner in aller Regel motiviert all diese Zugeständnisse zu machen. Für den Menschen mit NPS bleibt sie im Grunde irrelevant. Sie können sie weder für sich verwerten noch in dieser Qualität zurückgeben. Darüber sollten sich Partner besser bewusst sein und realistisch bleiben, gerade wenn die Beziehung aufrecht erhalten werden soll und dabei für beide Seiten befriedigend.

    • Jess sagt:

      Höre und lese ich so zum ersten Mal, dass eine starke Tendenz zum Narzissmus, vor allem wenn dieser aus genetischer Veranlagung entspringt, durch Liebe heilbar ist. An erfüllende, beidseitig erbrachte Liebesenergie in der Partnerschaft kann da wohl kaum die Rede sein. Es wird für den „Heiler, Retter“ auf Dauer sehr erschöpfend werden, zumal oft nicht mal annähernd ein Energieausgleich in der Beziehung zwischen beiden stattfindet. Habe mir lange, zu lange gewünscht, ich würde mich in dieser Annahme täuschen.

    • Maria sagt:

      Vielen Dank für diesen klugen Beitrag. Ich sehe das auch so: Nachsicht, Zuwendung und eine gute Therapie bei Einsicht in deren Notwendigkeit führt vielleicht zu kleinen Verhaltensänderungen des Narzissten. Vielleicht ist das Leben mit ihm dann leichter. Aber eine beseelende Liebesbeziehung mit gegenseitigem tiefen Erkennen und Verstehen wird mit ihm wohl nicht möglich sein. Das liegt daran, dass der andere niemals die Bedeutung für einen Narzissten haben wird wie er selbst. Ich meine das nicht im Sinne einer Schuld, sondern einer echten Unfähigkeit, den anderen in seiner Komplexität in sich abzubilden.

  4. Gabriele sagt:

    Es gibt sehr viele Arten von Ich-Menschen.
    Es gibt da keine Rezepte. Zum Beispiel hege ich die Vermutung, dass ein noch größerer Egoist mit einem kleineren Egoisten gut zurecht kommt und umgekehrt.
    Bei Egoisten muss man einfach auch raffiniert vorgehen. Meine Mutter hat meinen narzisstischen Vater immer gelobt und damit manipuliert. 10 mal loben und einmal bekommt SIE, was sie will. Voila !
    Es gibt aber auch andere Konstellationen.
    Ich habe schon erlebt, wenn ein Egomane zuviel Zuneigung bekommt, er in blanken Hass und Verachtung ausbrechen kann.
    Es triggert ihn so sehr, dass er nicht mehr Herr seiner Sinne ist.

    Bitte liebe Frauen, bitte, liebe Männer: Wenn ihr jemand neues kennenlernt und bevor ihr euch so richtig darauf einlasst, wenn euch der Mensch gefällt, ihr ein wenig verliebt seid….schaut euch unbedingt die Eltern und Geschwister an !
    Die haben einen großen Einfluss gehabt auf das, was die Person heute ist.
    Ein Mann mit einer kalten bösartigen Mutter z.B. wird IMMER ein völlig gestörtes Verhältnis zu Frauen haben.
    Das ist Fakt. Entweder wird er unterwürfig und dient sich permanent an, was einem auf den Keks geht oder er ist sadistisch und jede Frau wird nun (anstatt seiner Mutter) bestraft für alle Zurückweisungen und Gemeinheiten.
    Schaut euch die Familie an !!! Und wenn da einiges im argen ist, sucht das Weite !
    Ihr könnt seelisch verkrüppelte Menschen nicht therapieren. Seid von mir aus befreundet, aber fangt keine intensive Beziehung an !

  5. David sagt:

    Es ist nicht so, dass die Persönlichkeit bzw der Charakter unsere Entscheidungen maßgeblich beeinflusst, sondern umgekehrt. Es gibt auch keine Persönlichkeitsstörungen, sondern nur gestörte Persönlichkeiten. Das Verhalten eines Menschen ist deutlich weniger determiniert, als uns die Schulmedizin und das glauben lassen will. Wenn Narzismus rein genetisch bedingt wäre würde der Narzist ja gar nichts für sein Verhalten können
    Dem ist mitnichten so. Die Lüge von der bösen Natur ist eine der größten um am meisten geglaubtesten Lügen überhaupt.

    • Anne sagt:

      Der Streit ist urals: was ist Ursache, was ist Wirkung? Was ist genetisch terminiert, was durch die Erziehung bedingt. Wie frei ist der Mensch? Im gesellschaftlichen Mainstream, auch in der Justiz schlägt das Pendel immer noch von einem Extrem zum Anderen. Die Frage ist letztlich nicht gelöst, weil wir noch viel zu wenig über unser Denken und Fühlen wissen

    • Gabriele sagt:

      David, das hast du sehr gut ausgedrückt:

      „Es gibt auch keine Persönlichkeitsstörungen, sondern nur gestörte Persönlichkeiten.“

      Ich freue mich immer, wenn Begriffe bewusst hinterfragt werden. Nur das schafft Ordnung mit der Zeit in der Sprachgebung. Wenn die Sprache falsch ist, kann man auch den Inhalt nicht verstehen.

  6. Kersten sagt:

    Vorweg: In den Kommentaren ist viel drin, was ich hilfreich finde.
    Mir fehlt nur eine Art Chat-funktion, damit die Kommentare in Chats und / oder chronologisch zu ordnen sind. Oder hab ich nicht kapiert, wie das geht?

    Aber hier zum Kommentar,
    der mich zur Antwort angeregt hat, also zu meinen Überlegungen dazu.

    Bei Narzissmus sind immer beide Opfer und Täter. Denke ich.
    Der Narziss ist Opfer seines Irrglaubens, andere sind nur für sein Wohlergehen da.
    Und auf der Suche nach endlich dem Menschen, der nur auf sein Wohlergehen schaut, wie eine Mutter auf das Kleinkind, kann der Narziss sehr alt werden.
    Viele Menschen verletzen. Oder besser verschleissen? Immer wieder ähnliche Geschichte.
    Keiner versteht, er / sie muss sich immer trennen, wird verlassen, oder…

    Der Partner des Narziss ist Opfer seines eigenen Idealismus, den der Narziss zuerst perfekt bedient. „Ach, du tust mir so gut, ich habe noch nie jemanden gekannt, bei dem ich mich so wohl gefühlt habe, xxxx“. Irgendwann merkt der Partner des Narziss, dass ein Ungleichgewicht entstanden ist. Finanziell, empathisch, in der Verteilung der Aufgaben. Oder auch woanders. Es tut so gut, jemandem anderen gut zu tun. Und man selber? Geht glatt unter. Schade. Und wenn man das merkt und „Gleichbehandlung“ einfordert, dann wars das mit der grossen Liebe – wie kann man denn etwas wollen vom Narzissten. UNd man selber steht im Regen – und will doch so gern in der warmen Sonne stehen.

    Es gibt noch einen fatalen Mechanismus: Ich glaube, dass einige Opfer der Narzissten ein Opfer ihrer eigenen Unfähigkeiten sind. Nun, das ist nicht neu.

    Aber mir ist aufgefallen, dass es immer wieder darum geht, einen unerreichbaren Menschen erreichen zu wollen. Das ist ja schon in sich nicht möglich.
    Und trotzdem scheint es mir das Ziel mancher Beziehungen zu sein.
    Der Partner des Narziss sucht bemerkt zu werden, geliebt zu werden von einer Person, der das reichlich egal ist oder die im besten Fall einfach gar nicht merkt, dass da jemand ist, der gern bemerkt werden will, geliebt und was auch immer.
    Damit ist nicht Sex gemeint, oder der berühmte Strauss Blumen, oder das Diamantencollier – nein, es ist das tiefe Gefühl der Resonanz gemeint, wenn man fühlt, dass der Partner versteht, oder grad genau da hilft, wo man Hilfe braucht. Ohne Entwertung, ohne Bezahlung in welcher Form auch immer.

    Und sowas sucht man vergebens bei Menschen, die keine richtige Empathie kennen (oder können). Das kann durch Drogen verursacht sein, oder eben eine Störung, wie bei Narzissten.
    Im Ergebnis sucht der Partner des Narziss etwas bei jemanden, der das sicher nicht geben kann.
    Ob sich da was wiederholt? Zum Beispiel, ein Verhalten, das Eltern, die völlig unfähig waren, den Kindern beigebracht haben? Oder gibt es das auch angeboren bei den Partners der Narzissten (ich hoffe nicht, das wäre ja furchtbar, weil dann kann man nichts dagegen machen).

    Je nach Ausgangspunkt der Beziehung verschiebt sich das Machtgefälle in der Beziehung in Verlauf immer mehr.
    Das ist das, was am Ende den Nicht-Narzissten so quält. Okay, hier mich.
    Von einer scheinbar gleichberechtigten Beziehung, die beide beglückt, verändert sich die Beziehung immer mehr dahin, dass der Narziss dauernd beglückt werden möchte, dauernd recht haben will, dauernd bestimmen will, was passiert. Das führt für mich dazu, dass am Ende die Bedürfnisse des Partners egal sind, Hauptsache, der Narziss wird beglückt. Alles was nett ist, will er wissen. Alles was nicht nett ist, will er nicht wissen. Schon gar nicht, wenn er selbst etwas direkt damit zu tun hat. Das ist extrem unreif – aber das ist ja auch ein Kennzeichen des Narzissmus.
    Was kann man denn dagegen tun? Oder wie damit umgehen?
    Ich kann es immer weniger, bin gedanklich immer öfter am Ausziehen.
    Aber immer mit der Angst, ich könnte einen Fehler machen, vielleicht geht es ja doch..

    Zu Beginn hebt der Narziss einen in den Himmel, man fühlt sich endlich gut. Oder wieder gut.
    Und dieses Gefühl sucht der Narziss, er sucht den Partner, den er dazu kriegen kann, sich gut/schlecht zu fühlen, je nach Wunsch des Narziss. Absolute Macht, oder?
    Und das ersatzweise für das fehlende eigene Fühlen des Narziss,
    das bei ihm nahezu völlig kognitiv wahrgenommen wird
    (oder er versucht zu verstehen: „das ist jetzt Oxitocin, das deine Gefühl macht, blabla..“
    … was für ein Schwachsinn – ich will nicht wissen, was biomechanisch abläuft, ich will geliebt werden..).

    Aber im „Konsumieren“ der Gefühle des anderen wird der Narziss lebendiger. Das führt meiner Meinung nach dazu, dass man selber sich immer leerer fühlt, immer ausgelaugter, immer depressiver. Nicht nur, dass man nicht wahrgenommen wird, man gibt und gibt und es kommt nicht wirklich was zurück. Und wenn man darauf hinweist, hui, dann kann der Narziss klarmachen, dass man grad total auf dem falschen Dampfer ist. Ist man aber nicht, leider.
    Auch wenn es so leicht ist, auf die Argumentation des Narzissten hereinzufallen – nachher tut es nur einem weh – einem selber.

    Und nun das bescheuerte – wieso kann man nicht einfach gehen. Seine Sachen packen und weg sein. Was für bescheuerte Ängste werden da plötzlich wach.

    Danke fürs lesen.
    Weiter oben wird geschrieben, Liebe in Kombination mit Wissen um die Störung, oder Können des professionellen Umgangs damit könnte zum Erfolg führen.
    Ich behaupte, das ist eine sehr gewagte These. Wer ist wirklich in der Lage, mit professionellem Abstand in einer Beziehung zu leben? Ist das nicht schon krank an sich? Und daraus ergibt sich (wenns mit ja beantwortet ist), dass niemand in einer Beziehung mit Liebe und Emotionen professionell ist. Spätestens wenn man verletzt ist, klappt das gar nicht mehr.

    • Henrike sagt:

      Hallo Kersten, ich konnte mich in deinem Kommentar sehr wiederfinden. Besonders die Worte über das, was man eigentlich in einer Beziehung bräuchte (tiefe Resonanz…) haben mich sehr berührt. Das ist es. Und das kann man Menschen, die das nicht emotional verstehen können, nicht theoretisch erklären.
      Wenn ich darüber reden, was ich einer Beziehung bräuchte, sagt mein Mann:“ denkst du immer noch, du hast Recht?“
      Völlig am Thema vorbei. Hat mit Recht haben nichts zu tun. Hat mit fühlen zu tun, aber das ist eine Ebene, in die kommt er gar nicht. Was er fühlt, ist Verachtung oder Wut.
      Nunja, ich korrigiere: in den narzisstische angetriggerten Momenten. In anderen Momenten gibt es schon auch andere Gefühle. Und hinter den o.g. stehen natürlich auch noch andere, ich vermute viel Scham und Schuld ganz tief unten, die er aber Zeit seines Lebens schon verdrängt und abspaltet.. Derzeit ist dieser narzisstische Moment jedoch schon acht Wochen lang. Inklusive eisiges Schweigen, dazwischen Eskalation, Drohung, dann wieder rationale, kühle Absprachen. Puuuh.
      Ich bin gedanklich auch immer mehr bei Trennung, habe schon einige Schritte in die Wege geleitet (Kontakt zur Anwältin, zur Erziehungsberatung etc), aber der letztendliche Schritt ist noch nicht komplett fühlbar. Der macht mir Angst, dieses endgültige darin
      Er erlebt dieses lange Aushalten anders, markiert es als „mir noch eine letzte Chance zum einlenken geben, sonst sei er weg“ obwohl er schon vorher mit Auszug drohte. Seitdem ich ihm gesagt habe, dass er ruhig gehen kann, ich halte ihn nicht, ist er biestieger als vorher. Wie ein in die Enge getriebenes Tier, beißt um sich. Hart zum Aushalten. Und doch bin ich stolz, ich falle nicht auf das Niveau runter. Früher hab ich auch geschrien und bin miteskaliert. Heute bleibe ich ruhiger, lasse die hässlichen Worte an mir vorbeifliegen. Ich bin ganz und heil und er kann mir gar nichts tun. Das hilft ungemein.
      So komm ich überraschend gut durch die Zeit (obwohl es natürlich schönere Möglichkeiten gäbe…)

      Denn klar ist die Hoffnung (was ein hinterhältiges Wesen 😉 auch immer noch im Boot. Wenn ihm das doch einer von außen spiegeln könnte.. wenn er doch einmal zur Einsicht käme.. wenn er sich doch nur einmal in mich hineinversetzen könnte. Aber andererseits weiß ich, dass ich da den 100m Lauf von einem einbeinigen erwarte. Er kann das nicht.
      Aber das sich einzugestehen ist hart. Also schwanke ich weiter. Sehenden Auges, aber noch nicht in der Klarheit einer deutlichen Entscheidung.

      Meine Beraterin sagte mir kürzlich deutlich, entweder Sie gehen oder sie vergeben (naja, oder beides). Warten Sie nicht auf die Veränderung, die Klärung, die Einsicht, die Entschuldigung.
      Sie hatte wohl Recht und mit dem Vergeben beschäftige ich mich seitdem. Nicht im Sinne von „Schwamm drüber, war nicht so schlimm, wir machen weiter wie gehabt.“ Das geht definitiv nicht mehr für mich. Eher im Sinn „ich erkenne an, dass du aus deinen inneren Schranken nicht anders kannst und lasse meine negativen Gefühle dazu los.“ Ausschließlich für mich, um mich nicht weiter so tief damit zu belasten. Und um ihm weniger Macht über mich und mein Inneres zu geben.
      Mich hat das etwas erleichtern können, auch wenn ich noch mitten im Prozess stecke. Vor allem, weil wir ein gemeinsames Kind haben und ich ihm ein gutes inneres Bild von seinem Vater erhalten möchte (die beiden haben bislang eine tolle Beziehung!)

      Achja. So viel erstmal.
      Kersten, wie ist denn eure Rahmensituation? Wie wird es weitergehen?
      Erstmal herzliche Grüße von einer Mitfühlenden (auf allen Ebenen)

      • Kersten sagt:

        Liebe Henrike, danke für deinen Post.
        Himmel, ich fürchte, wenn ich ein gemeinsames Kind mit ihm hätte, das wäre dann wohl genauso wie bei dir.

        So haben wir Kinder, aber nicht miteinander.

        Rahmen, was ist gemeint?
        Ich könnte sofort in meine Wohnung einziehen, und dann ist Schluß. Aber genau das kriege ich nicht hin. Ich hoffe zuviel, glaube ihm immer noch, dass er was ändern will, dass es wieder wird. Obwohl ich es besser wissen sollte.

        Ich hoffe ehrlich, dass ich eine Entscheidung fällen kann, bevor ich richtig kaputt bin.
        Denn sonst zerstöre ich mich selbst mit meinem unlogischen Verhalten.

        Herzlichen Dank für dein Post

        • Henrike sagt:

          Hallo nochmal,
          Ja, dieses Hoffen, vielleicht kriegt man dieses Mal den richtigen Dreh hin. Das kenn ich so gut. Er hat mich für morgen zu einem ruhigen Gespräch in einem Café eingeladen, ich bin gespannt. Bleibe vorsichtig und abwartend. Mal sehen, was er anbietet. Auch wenn ich befürchte, dass es vielleicht nicht genug sein wird, kann ich auch nicht ausschließen, dass ich mich wieder auf einen Prozess einlasse. Denn natürlich ist er auch nicht „nur Narzisst“, kein Monster oder sonst was, das ausschließlich mein Böses will. Das finde ich persönlich kein schönes Menschenbild, so über jemanden zu denken, erst Recht über meinen Ehemann. Er steckt auch in seiner Krise, kommt nicht weiter, leidet. Aber er ist erwachsen,ein selbstständiger Mensch, ich kann ihm diese Krise nicht abnehmen. Er muss lernen, wirkliche Verantwortung zu tragen, für seine Verfehlungen einzustehen und an ihnen zu arbeiten. Dahingehend gab es oft Versprechungen, die aber nicht mehr Bestand hatten, sobald er aus dem kurzen Moment des Fühlens wieder raus war.
          Ich weiß also auch, genau wie du, dass ich mich wahrscheinlich auf einen Prozess einlasse, der kein gutes Ende nehmen wird. Aber dennoch bin ich auch so gestrickt, dass ich es lieber einmal zu oft versuche als zu wenig. Tja. In der Zwischenzeit arbeite ich aber gut an meinem inneren Wohlbefinden, das klappt überraschend gut.
          Kannst du da auch was für dich tun, Kersten? Bist du in Kontakt mit guten Freunden? Kannst du dich gut von ihm abgrenzen und Zeit für dich nehmen? Die Wohnung, von der du sprichst, gibt es die schon? Kannst du da längere Zeit verbringen?
          Und in welcher Phase seid ihr gerade? Es gibt ja auch die schönen zwischendrin, die in einem ja dann schnell wieder die Hoffnung anfachen können, so möge es doch bleiben.

          Viele herzliche Grüße!

          • Kersten sagt:

            Schön, dass wir reden können, Henrike. Danke.

            „Ja, dieses Hoffen, vielleicht kriegt man dieses Mal den richtigen Dreh hin.“
            -> genau das macht es so schwer. es ist eben nicht alles schwarz.

            Café
            -> das kann ich nicht. Beziehungsgespräche in der Öffentlichkeit.

            „Denn natürlich ist er auch nicht “nur Narzisst”, kein Monster oder sonst was“
            -> seh ich auch so

            „Er steckt auch in seiner Krise, kommt nicht weiter, leidet… “
            -> nun, meiner steckt in der Dauerkrise, er will halt, was er will, und wenn ers nicht kriegt, sind erstmal andere schuld. erst wenn die rote linie gezeigt wird, dann lenkt er ein – aber auch nur, weil es für sein wohlergehen nötig ist. sonst kann er sehr grausam sein. ich will hier nicht genauer werden, es ist hier öffentlich. er leidet auch, ja, aber das schlime ist, er wird weiter leiden, bis er einen erfüllungsautomaten kriegt. ich bin es nicht.. das kann ich nicht.

            „Er muss lernen, wirkliche Verantwortung zu tragen, für seine Verfehlungen einzustehen.“
            -> das wird nie geschehen, bei meinem. Ich kann ihn nicht dazu kriegen, einzusehen, dass er am Prozess beteiligt ist. deswegen muss ich mich schützen. aktuell wieder sehr.

            „Ich weiß also auch, genau wie du, dass ich mich wahrscheinlich auf einen Prozess einlasse, der kein gutes Ende nehmen wird. “
            -> das ist das Problem, diese Sch.. Hoffnung, das Wünschen..

            „Aber dennoch bin ich auch so gestrickt, dass ich es lieber einmal zu oft versuche als zu wenig. “
            -> finde ich gut, ich mache es auch so. vielleicht zu lang. und dann leide ich viel zu lang und zu sehr, bis zur völligen Erschöpfung.

            „Tja. In der Zwischenzeit arbeite ich aber gut an meinem inneren Wohlbefinden, ..“
            -> geht sehr schlecht. ich bin viel zu angespannt, mir platzt grad mein Leben erneut, ich hatte mich zu Beginn so gefreut, es war so schön …

            „Bist du in Kontakt mit guten Freunden?“
            -> zu wenig. geht nicht. Zeit, Entfernung, usw.

            „Kannst du dich gut von ihm abgrenzen und Zeit für dich nehmen?“
            -> klar nein. peinlich, aber wahr.

            „Die Wohnung, von der du sprichst, gibt es die schon?“
            -> ja.

            „Kannst du da längere Zeit verbringen?“
            -> nein. Zeit usw.

            „Und in welcher Phase seid ihr gerade?“
            -> das ist ein fast täglicher Wechsel seit dem Zeitpunkt, wo ich die Wohnung realisiert habe, weil es so nicht weitergehen konnte. Und das mit den schönen Momenten wird weniger, weil ich einfach zu angespannt bin. Ich weiß ja, der nächste Krach kommt eh. Leider. Aber es gibt noch schöne Augenblicke, die meiner Meinung nach aber viel mit sich-aus-dem-Weg-gehen zu tun haben.
            Ich vermeide inzwischen alles, was eskaliert, und beobachte. Weil jegliche Aktivität meinerseits nur in Enttäuschung oder Wut endet (bei mir).
            Kneipe: er manipuliert, um mich zum Zahlen zu kriegen (obwohl er mehr verdient, dieses mich testen, ob ich was für ihn ausgebe, das ist so widerlich. über sowas hab ich mir früher NIE Gedanken gemacht. ich hab bezahlt, wenn mir danach war, oder eben nicht. es glich sich im Ergebnis aus. Sowas ist freiwillig, kein Zwang – und bei ihm wird es zum Zwang ..).
            Ekelhaft, ich mag nicht mehr in die Kneipen.
            Urlaub: ähnlich.
            Einkaufen: ähnlich. ICH bin so weit, nur für mich einzukaufen, ohne seine Begleitung, weil ich sonst immer draufzahle.
            Haushalt: nur noch Chaos, weil ich nichts mehr mache, wenn er nicht mitmacht.
            usw. ….

      • Henrike sagt:

        Hi nochmal, ja finde ich auch hilfreich, sich so direkt auszutauschen!!
        Leider kann ich nicht auf deinen letzten Beitrag antworten, das ist irgendwie nicht als Option gegeben, deshalb hier.
        Du hörst dich ganz schön angespannt und ausgelaugt aus. Oh Mann, das tut mir leid zu hören! Er kriegt gerade viel Raum in deinem Leben und Denken oder? (Und glaub mir, ich sitze hier auf keinem hohen Ross, bei mir ist es ja oft genug genauso). Und den Teil, dass man einfach immer mehr vermeidet, was zu Eskalationen führen könnte, kenne ich nur zu gut. Immer mehr auf Eierschalen laufen. Oder prophylaktisch etwas nicht machen. Ätzend.

        Vielleicht wäre es ja wirklich ein guter Schritt in eine für dich selbstfürsorglichere Richtung: sich wieder mehr deinen eigenen Themen widmen! die eigene Wohnung gut zu gestalten, wieder mal ne alte Freundin treffen oder einfach einem Hobby nachgehen, was nur zu dir und deinem eigenen Leben gehört. Musik hören, die du liebst. Ne Serie gucken. Dein Lieblingsessen kochen. Etc Entzieh ihm emotionale Macht über dich, die er ja auch bekommt, wenn du viel gedanklich bei ihm bist. Das hat mir in meinen acht Wochen abwechselnd schweigen und eskalieren gut geholfen!! Ich war so oft spazieren, hab mit meinem Kind gespielt, ganz viele Freunde getroffen (oder Sprachnachrichten geschickt), hab Klavier gespielt, mein (naja unser) neues Haus eingerichtet. Das einzige, was richtig leidet bei mir ist das Essen, hab ordentlich abgenommen. Deswegen gerade ne leckere Schoki neben mir.

        Wir hatten übrigens gestern ein erstes Gespräch. Er hat sich in Teilen entschuldigen können, allerdings nicht wirklich herzlich spürbar. Sagte, er liebe mich und unser Kind und wolle in der Beziehung bleiben. Er wolle der Mann werden, den ich bräuchte. Hmmmm. Es werden weitere Gespräche folgen müssen. Mit geht es etwas besser, seitdem ich immerhin weiß, was er eigentlich möchte. Ich werde mich in Ruhe dazu positionieren, hab bisher noch gar nichts gesagt. Für mich wird eine Paarberatung eine Bedingung für die weitere Beziehung sein. Mal sehen…

        Fühl dich mal unbekannterweise gedrückt, Kersten!

        • Karo sagt:

          Ich verstehe euch alle. Man steckt fest, hängt dran – wie auch immer. Das Umfeld, das Details weiß, schüttelt den Kopf und kann nicht verstehen, warum man den Absprung nicht schafft, endgültig. Man kann es auch schwer erklären, oder gar nicht, weil es unlogisch ist an jemandem festzuhalten, der einen so tief verletzen kann, immer wieder. Ganz tief in mir drin weiß ich auch, dass ich mein Leben vergeude, dass es keine Hoffnung gibt, keine echte Hoffnung auf das, was ich mir wünsche: tiefe Wärme und Liebe und Verständnis und Sicherheit. Der Himmel auf Erden am Anfang – die scheinbar ganz große Liebe, dann immer wieder heftige Zusammenstöße bis ich irgendwann überhaupt verstanden habe, was da passiert, weil ich vorher auch nichts von Narzissmus wusste. Entschuldigungen, die aber nur richtig tief waren, als ich kraftlos ernsthaft alles beenden wollte. Inzwischen gibt es in immer kürzeren Abständen diese merkwürdig skurrilen Zusammenstöße, die immer einseitig sind: Ich bin schuld! Und dazwischen kann ich nicht auf Liebe umschalten, ich bin leise geworden, zwischen Resignation, Wut auf mich selbst, Wut auf seine schlimmen Sätze, kleine Hoffnungen … aber eigentlich dem Wissen, es wird so bleiben und ich bin dumm, nicht zu gehen oder zu feige.

        • Karo sagt:

          Eine Frage an euch: Habt ihr schon mal darüber nachgedacht, ihm zu sagen oder zu zeigen, was er ist? Habt ihr ihn mit dem Thema Narzissmus konfrontiert? Mit den Beispielen, in denen er sich doch eigentlich wiederfinden müsste, Beispiele aus Zeitschriften, Büchern … warum kann er das nicht erkennen, dass das die exakten Beschreibungen seiner Beziehung zu Menschen sind? Warum? Wisst ihr es?

          • Dem Narzissten mangelt es an objektiver Selbstreflexion. Zwar kann er narzisstische Verhaltensweise wunderbar bei anderen Menschen erkennen, bei sich selbst erkennt er sie aber nicht. Selbstkritik würde dem Narzissten ja fürchterlich wehtun, es würde ihn mit seinen Schwächen und seiner Minderwertigkeit konfrontieren – und dies kann er nicht aushalten. Daher sucht er nie bei sich nach Mängeln, sondern immer nur in seiner Außenwelt. Da sein Bild von einer perfekten Persönlichkeit nicht beschädigt werden darf, macht er die anderen zu Schuldigen, während er glaubt, fehlerfrei zu sein.

      • Manu sagt:

        Ich kann dir nur sagen: gehe jetzt und hol dir Hilfe. Lass dich durch die Trennung begleiten. Du bist für deine Seele verantwortlich, du darfst dich nicht noch länger diesem Umgang der Lieblosigkeit aussetzen. Du hast hier Verantwortung für dich zu übernehmen, denn er wird sich nicht ändern. Schütze dich, so wie du auch deine Liebsten beschützen würdest. Steh vor dich hin. Schau dich an und sage dir: Ich lasse mich nicht im Stich! Ich will das nicht! Ich beschütze mich in dem ich gehe! Die Wunden, die du schon hast, reichen und du wirst Zeit brauchen, um sie zu heilen. Aber: Das Leben wird schöner sein ohne ihn. Glaub mir. Ich bereue es sehr, dass ich diesen Umgang mit mir so lange (17 Jahre) zugelassen habe, obwohl mein Inneres Ich immer wusste, dass es Liebe sucht, braucht und will. Ich habe mich verraten! Er wird es dir nicht geben können. Geh einfach. Es wird besser werden, denn du weisst: so jemand wird dir nie mehr passieren! Denk daran: liebevoller, freundschaftlicher Umgang, das Leben kann so schön sein:-) aber ohne ihn:-)

    • Petra sagt:

      Hallo Kersten, es ist schon eine Weile her, dass du geschrieben hast. Bist du noch bei ihm? LG Petra

  7. Peter sagt:

    Ich denke einen Narzissten mit und durch Liebe zu heilen ist ein sehr schwieriges Unterfangen.
    Ich kann aus eigener Erfahrung, wobei ich hier anmerken möchte, dass ich selber über einige Jahre wohl als Narzisst bezeichnet werden konnte. Doch von diesem Leben Abstand zu nehmen bedarf zunächst einmal dass sich der Narzisst seines handeln bewusst ist und dann natürlich dem Willen dies zu ändern.
    In meinem Fall kam dieser Prozess an einem Abend, ich weiß sogar noch den Monat und das ungefähre Tagesdatum. Ich lag da und von jetzt auf gleich wurde mir klar, was ich doch für ein absolutes A….. bin. Der Gedanke fraß schon vorher in mir, doch das Bewusstsein dazu, das dauerte bis zu diesem Tag. Ich werde jetzt hier nicht alles schreiben können, aber bis man wirklich das Narzisstentum abgelegt hat, das dauert einige Jahre und für meine Ehe war diese Einsicht schon zu spät. Man verfällt immer wieder mal wieder in ein altes Muster. Erschwerend kommt hinzu, dass ich in den Jahren der Änderung auch öfter den Gedanken hatte, dass, zumindest mein Leben vorher viel leichter war. Wenn Probleme da waren, war immer irgendwer da, wo ich meinen Frust abladen konnte und ich bei irgendwem einen Ort ohne Probleme hatte.
    Aber ich kann sagen, wenn man diesen neuen Weg eine Zeit lang gegangen ist, möchte man nicht mehr zurück. Ich habe mich selber verachtet für all die Dinge die ich anderen Menschen angetan habe.
    Aber es hatte auch eine Kehrseite. In Partnerschaften wollte ich jetzt alles anders und richtig machen. Ich tendierte immer mehr unbewusst in eine Richtung, dass ich Frauen anzog, die selber narzisstische Züge hatten und ich bemerkte es damals nicht. Der Anfang war immer super, nur ich wollte alles richtig machen und inzwischen war icg derjenige, der sich selber aufgab. Und die letzte Beziehung zeigzte mir dann was ich aus mir gemacht habe; Ich erduldete Angelegenheiten von Ihr, die noch nicht mal im Ansatz zu tollerieren waren. So wie es hier auch in anderen Artikeln schon beschrieben wurde.
    Diese letzte Beziehung machte mir bewusst, dass ich wieder an mir arbeiten musste, denn das war nicht ich.
    Jetzt hier und heute kann ich von mir sagen, dass ich nach den letzten 3 Jahren wieder mittig bin und ich die Erduldungen meinerseits als Strafe für mein vorheriges Leben akzeptiere, denn das was mir da angetan wurde, habe ich selber wer weiß wieviel Frauen vorher angetan.
    Und dieserhalb zum Abschluß; Ja, Menschen können, wenn diese wirklich wollen, sich ändern. Aber ob jemand wirklich will, dass weiß nur der Mensch selber und man sollte, wenn man einen Narzissten durch Liebe heilen will zum einen sich kein Zeitfenster setzen, aber vor allem, bevor man anfängt den-oder diejenige erst ein paar Monate beobachten ob der Wille zur Änderung auch wirklich da ist. Ich wäre froh gewesen einen Menschen damals an meiner Seite gehabt zu haben, aber gleichzeitig denke ich auch, dass professionelle Hilfe hier in Zusammenarbeit mit dem „Liebenden“ die bessere Lösung ist. Nicht alle sind so stark Ihren Willen dann auch zu leben und ich kann aus eigener Erfahrung sagen; Es ist wirklich schwer und deswegen bin auch heute stolz auf mich, auch wenn die Erfahrung die ich im Wandel machte, mir selber zeigte dass ich das leben eines Narzissten niemals mehr leben möchte. Das eines Emphaten ohne Grenzen setzen aber auch nicht;)
    Ich bin diesen Weg alleine gegangen. Nach ca. 3 Jahren

  8. Rebecca sagt:

    Liebe Henrike,

    aus deinen Worten sprechen persönliche Reife und nahezu selbstlose Liebe.

    Leider folgt jetzt schon das Aber: Aus eigener Erfahrung kostet es schon sehr viel Energie, einen Narzissten überhaupt zu ertragen – ihn aber gar zu heilen, grenzt an Selbstaufgabe.
    Der Artikel benennt klar, welche Voraussetzungen beim Narzissten selbst vorhanden sein müssen. Siehst du diese bei deinem Partner erfüllt?

    Du wendest in deinem Beruf erlernte Strategien und Techniken an, um deine Psyche zu schützen, während er deine Grenzen offensichtlich systematisch und wiederholt sehr, sehr weit überschreitet.
    Solche Drohungen wie die von dir zitierten haben in einer Partnerschaft absolut nichts zu suchen und entwickeln meist eine gefährliche Dynamik.

    Selbst wenn du deinem Mann gegenüber nach solchen Ausbrüchen verbal ganz klar benennst, dass du das in Zukunft nicht mehr zulassen wirst; selbst wenn er sich kurzfristig reuig zeigen sollte – was er lernt, seine Erkenntnis (aus seiner verzerrten Sicht) ist folgende:
    „Sie macht jetzt ein bisschen Theater, aber ich muss nur ein wenig nett tun, mein großartiges Charisma wirken lassen und ihr erzählen, was sie hören will, und dann beruhigt sie sich wieder. Ich muss nichts an mir ändern.“

    Er lernt also, dass er deine Grenzen ohne ernsthafte Konsequenzen überschreiten DARF- selbst, wenn du das Gegenteil gesagt hast.

    Welche Folge hat das?
    Mit der Zeit werden die Einschläge häufiger kommen, und die Ausfälle immer heftiger werden.

    Dies ist nicht nur meine eigene Erfahrung.

    Deine Fachkompetenz wird dir bei deinem eigenen Konflikt nicht helfen, denn dir fehlt die objektive Distanz.

    Nicht zuletzt: Gerade das gemeinsame Kind sollte dich bestärken, aus dieser toxischen Beziehung zu gehen. Habe ich es richtig gedeutet, dass da sogar ein wenig Furcht mitklingt, wie dein Partner auf èine Trennung reagieren könnte, welch heftige Kämpfe auf dich zukämen?

    Liebe Henrike, das darf niemals der Grund sein, so etwas zu ertragen und auch dein Kind einer derartigen Atmosphäre auszusetzen.

    Ich weiß, es ist furchtbar schwer, zunächst mal die Schleier von den Augen weg zu bekommen und sich das alles einzugestehen.

    Das wird vielleicht noch Zeit brauchen, und die richtige Entscheidung zu treffen, ist ein Auf und Ab der Gefühle.

    Jedoch ermutige ich dich zu der Frage an dich selbst, ob das nicht schon psychische Gewalt ist, die dein Mann auf dich ausübt.
    Selbst wenn es „nur“ ab und zu vorkommt.
    Damit würdest du dich in einer Situation befinden, die man als häusliche Gewalt bezeichnet. Denn es müssen nicht erst blaue Flecken auftreten, um diesen Sachverhalt zu erfüllen. Worte können mindestens ebenso schlimm verletzen wie Schläge.

    Du schreibst, dass du ein lebensfroher und optimistischer Mensch bist – ich vermute, gerade das ist die Quelle seiner Wut. Lass nicht zu, dass er dir diese wunderbaren Eigenschaften nimmt, und denke an dein Kind.

    Die gute Nachricht ist, dass du diesen Entscheidungsprozess nicht allein führen musst.
    Es gibt eine Plattform, wo du nicht nur jede Menge Texte oder Literaturhinweise zu diesem Thema finden kannst, sondern auch aktive Unterstützung und Begleitung durch Frauen, die Ähnliches durchlebt und überwunden haben.
    Mir hat das buchstäblich das Leben gerettet.

    Ich weiß nicht, ob es hier gestattet ist, Links zu anderen Seiten zu posten, und ich möchte auch nicht den Eindruck erwecken, Werbung zu machen. Das wäre auch abwegig, denn das Projekt ist für betroffene Frauen kostenlos.

    Falls meine Worte dich schockiert haben, so tut mir das zwar leid, jedoch ist das nun einmal meine Wahrnehmung deiner Beschreibung.
    Manchmal hat so eine Außenwahrnehmung auch eine aufrüttelnde Wirkung.

    Bitte melde dich, wenn du mehr erfahren möchtest.

    Ich wünsche dir Ķlarheit und Kraft.

    Alles Gute für dich.
    Rebecca

    • Henrike sagt:

      Hallo liebe Rebecca, ich habe gerade erst deine herzlichen und so passenden Worte gelesen und bin sehr berührt davon. Vielen Dank dafür!
      Ich weiß absolut, dass dieses Unterfangen kein einfaches sein wird und aktuell bin ich tatsächlich gedanklich eher im Bereich Trennung. Aber ich kenne mich, dass ich vor Trennung einfach im Allgemeinen einen Heidenrespekt habe (das hat auch, aber nicht ausschließlich mit seiner befürchteten Reaktion zu tun). Ich bin leider jemand, der an Menschen festhält und alles probiert haben muss, damit er sich wirklich lösen kann.
      Noch bin ich nicht ganz da, weil mein Vertrauen ins Leben mich noch irgendwie trägt, ich mich eigentlich als „Glückskind“ sehe, dem nichts schlimmes passieren kann. Aber es kommt natürlich immer wieder der Abgleich mit der Realität, die leider zu oft (nicht immer, aber das ist ja auch in der Natur der Sache beim Thema Narzissmus) gar nicht mehr glücklich ist.

      Ich wäre deshalb tatsächlich neugierig auf dein Angebot, weiß aber auch nicht, wie hier die Regeln mit anderen Websites sind.
      Ich finde diese hier schon immer so unfassbar treffend geschrieben, die Beschreibungen so akkurat, dass ich mir kaum vorstellen kann, dass mein Mann nicht dafür Modell gestanden hat. Puh!
      Also, wie könnte es denn gehen?

    • Daniela Fraenkel sagt:

      Hi 🙂
      Wie heißt denn das Projekt?
      Liebe Grüße Daniela

  9. Björn sagt:

    Sry aber NPS durch Liebe heilen ist ein schöner Wunschtraum. Dazu müsste man als NPSler erstmal liebe verstehen können und fühlen. Was durch Gehirnphysiologie und lebenslangen Mechanismen schon ausgeschlossen ist. Ganz zu schweigen von der Leere die sich dann ein reflektierter Narzisst gegenüber sieht.

  10. Henrike sagt:

    Wow, was ein spannender Artikel. Das, was am Ende beschrieben wird, die „reife Liebe“ ist tatsächlich etwas das, was ich derzeit mit meinem Mann versuche. Und ich habe ein Recht gutes Verständnis von der NPs im Allgemeinen, da ich Psychotherapeutin bin, musste aber durch eine Kollegin darauf gestoßen werden, was bei uns Zuhause abgeht. Hat mich erstmal ganz schön umgehauen, aber ich arbeite schon länger aktiv daran, eine gute Balance aus Zuwendung zur eigentlichen Person und klare Abgrenzung von den wiederholten niederträchtigen Attacken (du bist so dumm und naiv, ich könnte dich wie ein Stück Scheiße aus dem Haus werfen, wenn du weiter so denkst, trenne ich mich von dir und werde dir das Kind wegnehmen etc) zu finden, was emotional nicht immer einfach ist. Durch das Verstehen der Persönlichkeitsstruktur fällt es mir allerdings so viel leichter, diese Attacken nicht an mich rankommen zu lassen und sie ganz bei ihm zu lassen. Er ist in dem Moment hässlich und sagt diese Sachen,ich versuche dennoch weiter der Mensch zu sein, der ich sein möchte und mich nicht auf seine Ebene zu begeben. (obwohl ich letztens seinen Ehering im Klo hinuntergespült habe, aber er kam wieder hoch, was ne Symbolik).
    Das sehe ich hier als meine große Aufgabe, gut bei mir zu bleiben und ihm damit emotionale Macht über mich zu entziehen. Ich kann aber selbst nicht sagen, ob es gelingen wird. Meine Energie ist noch da, da ich ein grundsätzlich lebensfroher, positiver herzlicher Mensch bin. Aber manchmal frage ich mich schon, wie lange das noch so gehen kann. Wir haben einen kleinen Sohn und das macht das ganze natürlich auch nochmal schwieriger, da ich mir sicher bin, dass er auch kein einfacher Ex-Partner wäre.
    Noch muss ich einiges ausprobieren, entweder hat es irgendwann Erfolg in Richtung Entwicklung (tatsächlich ist da auch schon einiges zu sehen, nur eben nie ganz nachhaltig) oder ich bekomme es so wirklich Out of my system.
    Bis dahin umgebe ich mich mit vielen Menschen, die mir gut tun, denn da lass mich überhaupt nicht auf seine Vorstellungen ein. Meine Freunde und meine Familie bleiben mir wichtig und stärken mich ungemein.
    Aber dennoch denke ich einfach manchmal mit großem inneren Bedauern, dass mein Leben so viel mehr Leichtigkeit und Glück vertragen könnte und ich diesen Teil in mir zuweilen schwer vermisse.

  11. Böser Gutmensch ;) sagt:

    Narzismuß heilen durch Liebe?
    Geht das?

    Ohne den Artikel dazu jetzt schon gelesen zu haben, lautet meine Antwort: leider nein.

    Bedingungsloses Vertrauen und immer nur verzeihend darauf zu hoffen das ein Narzist dadurch lernt zu vertrauen und die (ungerechtfertigten) Präventivattacken zu unterlassenlassen, war mein naiver Ansatz, als ich so eine Frau kennen und lieben lernte.

    Einfach etwas anderes vorzuleben als der ewige Schmerz, welcher ihr einziger Antrieb zu sein schien. (Quasi ein Riesen-Loch im Reifen, das durch reichlich Überdruck kaschiert wird und dadurch nur größer wird). Am Ende hatte ich selbst ein viel zu großes Loch in meinem Reifen. Mit „Druck“ werde ich das aber unter Garantie nicht zu flicken versuchen.

    Die Narzisten/innen in meinem Leben, reagierten auf Verständnis und Liebe immer nur mit vermehrter Aggression.
    Sie füttern ihr Ego ausschließlich damit, das andere – nicht unbedingt wie – auf sie reagieren und werden geradezu zu Berserkern, wenn sie kein einseitiges Abhängigkeitsverhältnis schaffen können.
    Sei’s nun durch Bewunderung/Anbetung (sich idolisieren lassen) oder durch Angst/Qual welche sie in anderen auslösen um diese zu zwingen, ihnen Folge zu leisten. In beiden Fällen liegt bei einer NPS eine Art Sucht danach vor, welche diesen Zustand aufrecht erhalten muss, um stabil zu bleiben – immer auf Kosten der Stabilität Anderer.

    Ich hatte, als ich Sie kennenlernte, aber nur ein intuitives Verständnis vom Gefühlsleben. Aber auch dem, verletzter Seelen, weswegen ich mir zutraute, das schon hinzukriegen (da hab ich mich überschätzt, wusste ich doch nichts über NPS).
    Ich wusste nicht worauf ich mich einlasse – wie es wohl den meisten geht.
    Das sie sich nur für meine „Probleme“ interessierte um diese hinterher ausnutzen zu können um sich mir Gegenüber in eine Machtposition brinfen zu können, war mir nicht klar. Auch ihre Versuche alte Narben bei mir wieder aufzureißen, erkannte ich lange nicht mal als das was sie waren. (Weswegen sie sich dann darauf verlegte einfach neue Wunden zu reißen um ihre Illusion von Macht zu bekommen. Ich Depp glaubte tatsächlich, wenn ich ihr diese Illusion lasse, mich nicht verteidige, würde sie irgendwann damit aufhören. Trugschluss, es wurde schlimmer. Tja, schätze eine NPS tickt eben etwas anders, als jemand der einfach nur verletzt ist…

    Heute weiß ich mehr über diese Dinge und verstehe, das wir alle ständig unsere liebe Not damit haben unsere Ego’s stabil zu halten (nicht mehr nur Instinktiv/Intutiv, sondern auch besser mit dem Kopf).

    Ein NPSler kann das jedoch nicht ohne Macht auszuüben – gerade auch in der Liebe.

    [Wirkungs-macht und jegliche Zuneigung werden immer vermischt – witzig dazu war, das sie auf Grund ihrer langen Therapie-Geschichte jegliche Versuch meinerseits das zu trennen dadurch kritisierte, das sie mir sagte ich „solle das trennen“ – damals kapierte ich das nicht. Heute ist mir klar, das Sie damit in Therapie perfekt pervertierender Weise ihre eigenen Schuldgefühle bei mir ablud – was für mich einfach nur verwirrend war, weil solchen Aussagen von ihr der Bezug fehlte. Durch meinen Wunsch von ihr „geliebt“ zu werden überging ich derartiges jedoch sehr lange. Mein Fehler… Und als ich begann mich zu wehren, war ich schon zu angeschlagen dafür.
    Wenn NPS und eine Liebesbeziehung überhaupt einen Chance haben sollen wenigstens halbwegs zu funktionueren, müsste man da von Anfang an Bescheid wissen… Denke ich zumindest heute.

    Sei’s die ‚Macht der Ohnmacht‘ oder die Macht durch verschiedene Formen der Gewalt.
    Letzlich ist für jemanden mit NPS alles ein Konkurenzkampf, auch jedwede Form von Liebe.
    Alles hat das Preisschild der Unterwerfung, im Umgang mit Narzisten/innen. Ist einem das klar und man selbst gut geerdet, hat man wenigstens eine Chance damit klar zu kommen.

    Ist das Ego erst mal dermaßen aus dem Lot, bleibt das so.
    Lediglich tiefe Krisen welche eben gerade nicht mit Liebe (was ausdrücklich auch Nächstenliebe einschließt) ‚geflickt‘ werden, welche den Menschen nötigen sich erst mal selbst zu verstehen, ohne die Möglichkeit einer weiteren Realitätsabwehr, haben eine kleine Chance.
    Dagegen „Druck“ zu machen hilft auch nicht. Der Wunsch nach Einsicht bei NPSlern/innen und verständliche, neutrale Erklärung hat vielleicht wenigstens eine kleine Chance.

    Lange suchte ich die Fehler bei mir. Letzlich war mein Leben davon geprägt (schwächer ausgeprägte) NPSler in meiner Familie halbwegs stabil zu halten. Lange ging das auch gut. Aber auf Dauer zerfrisst einen das dann letzlich aber doch.
    Erst heute kapier ich, das es gerade die bunte Mischung aus Macht und Ohnmacht, sowie die Erfahrung von Zuneigung (unabhängig von Machtausübung) mir gegenüber in meiner frühen Kindheit war, welche mich das so lange stemmen ließ. (- nebst meiner Dummheit, mir einzureden das dies meine Pflicht wäre, da ich ja einigermaßen klarkam.)

    Eine voll ausgeprägte NPS jedoch hat tatsächlich einen Suchtcharakter. Und um diese Sucht zu befriedigen ist diesen Menschen jedes Mittel recht.
    Einfach ‚aufzugeben‘ befriedigt das Ego-Befriedigungs-Bedürfnis von NPSlern nicht. Zur Not destabilisieren diese einen ganz gezielt, bis endlich das ersehnte Machtungleichgewicht herscht und Sie über ihre(n)’Geliebte(n)‘ verfügen können. (Was auf Dauer zwangsläufig Widerstand provoziert, da jeder Mensch intuitiv versucht, das eigene Ego stabil zu halten. Was unter Umständen dazu führt das NPS geradezu ansteckend ist.)

    In meiner Familie hatte ich den Vorteil das mir der NPSler nicht wirklich gewachsen war und die kleinen Intrigen kaum echten Schaden anrichten konnten. Was sich dann mit meiner Ex und meiner Rosa Brille sehr änderte. Dermaßen gezielte, geschickte und hinterhältige Manipulation kannte ich bis dahin nur aus Filmen und Büchern. Kurz, ich raffte nicht mal was da geschah. (Na gut, mein Gefühl raffte es schon… war wohl mein Ego, welches glauben wollte, das ließe sich in den Griff kriegen.
    Ihre Intrigen umfassten bald jeden Aspekt meines Lebens und ich verlor jeden Halt. Fand ich neuen, wurde dieser zerlegt – was auch daran lag, das ich es zuließ, verletzt zu werden. Mein Narzismuß, könnte man sagen, welcher glauben wollte das dies irgendwann aufhören würde und ich das aushalten könnte. Heute halte ich nicht mehr aus. Was Schade ist, aber wohl nur schwerlich zu ändern.
    Jede(r) „Fels in der Brandung“ ist gut beraten nicht zu vergessen, das steter Tropfen jeden Stein zu hölen vermag – metaphorisch gesprochen.

    Darauf mit ‚Liebe‘ zu reagieren und es zulassen verletzt zu werden, ohne das es echte Konsequenzen für echte NPSler hat und jegliche eigene Schwäche zu offenbaren, in der Hoffnung NPSler würden zu ihren stehen können, führt nur dazu das diese einen zu verachten beginnen. (Weswegen man dann auch ‚ausgetauscht‘ wird – begleitet von Schmierenkampagne und Schuld abspalter- und dem anderen in die Schuhe schieberei … Was es auch nahezu unmöglich macht bei derartigem rauszufinden was wirklich lis war.
    „Dukomentieren“ ist ein Vorschlag der hier gemacht wird. Nun empfand ich das immer als eine Art „Vertrauensbruch“ und unterließ das daher. Während Sie im „Grande Finale“ keine Skrupel hatte „Dukomentation“ aus dem Zusammenhang zu reißen um mich zu diskreditieren – natürlich in der guten altbewährten Msnier „Richter, Henker und Geschworene“ in Personalunion zu sein. Also mich nicht direkt anzugreifen, sondern andere mit fingierten „Dukomentationen“ dazu zu bewegen, ihre Zerstörungsdrecksarbeit für Sie zu erledigen. (Ich Depp glaubte das es ausreichend wäre so etwas, sofern es mir auffiel einmal klar (beweisbar) zu widerlegen und die Manipulative Art sichtbar zu machen. Das war wieder einmal ein Trugschluss – steter Tropfen höhlt den Stein. Zumal sie sehr geschickt darin ist Sympathien vorzutäuschen um dann, wenn man entsprechend weichgeklopft ist, „gemeinsame Antipathien“ auf ihre Zielscheiben zu prohezieren.

    Derartiges Verhalten war mir zwar nicht fremd, jedoch konnte ich mur einfach nicht vorstellen wie sehr jemand in Rachsucht hängen bleiben und dabei noch auf „heiligen Kreuzzug“ ausrufen, machen kann. Dieses Spiel dann novh auf verschiedenen Ebenen zu führen, ohne das die verschiedenen aufgetzten Parteien davon wissen (zum einen solcge einlullen die sie „Retten“ sollen, zum anderen Andere einlullen um sie (und indirekt sich selbst) zu „Rächen“ war eine wirklich meisterhafte Inszenierung.
    Dagegen würde nur wohl nur helfen es genauso zu machen.
    Was mir jedoch zu wider ist.

    Ich fange an mich selbst zu verachten, wenn ich es selber praktiziere, weswegen ich da nicht konsequent bin – was dann aberwitzigerweise als „unglaubwürdig“ rüberkommt.
    Schon absurd, das es in der Politik genauso läuft. Seit Jahrtausenden…

    Wenn man mir heute also gut gemeint ’nahelegt‘ es doch genauso zu machen, damit ich endlich mal lerne mich ‚durchzusetzen‘, dann bekomme ich einen emotionalen Brechreiz davon. Was ich mal als halbwegs gesundes Zeichen deute.
    Ich verschmähe Erfolg eben, wenn daran gebunden ist, in einer Tour und ununterbrochen zu intrigieren, oder aber auch nur mich ununterbrochen gegen Intrigen wehren zu müssen.
    Aus derartigen Umfeldern ziehe ich mich lieber raus.
    Aber ich bin wohl auch einfach etwas „verrückt“.

    Letzlich ist es in unserer Kultur eher üblich, ja ’normal‘ einen narzistischen Stil zu leben.
    Unser Gesellschaftsmodell basiert darauf, ja es fördert diese Entwicklungen sogar – auch wenn da jetzt wohl, (notwendigerweise) langsam etwas umgedacht wird.

    „Erfolg“ hängt von der Bereitschaft zur Machtausübung ab – Macht hier im Sinne von Handeln um die Umgebung zu beeinflussen.
    Und „Erfolg“ wirkt sich im Rahmen von sozialem Status eben wiederum auf die Möglichkeit aus, Macht auszuüben.

    Hier wurde an andere Stelle mal von jemandem gefragt: „Warum dürfen die eigentlich frei rumlaufen?“ (bezogen auf NPSlern/innen) – Das dürfen diese, solange sie mehr Nutzen als (sichtbaren) Schaden zu verursachen, wäre heute meine Antwort darauf. Das klingt in manchen einem Ohr vielleicht zynisch, ist so aber nicht gemeint. Es ist nur schwer das Kurz zu fassen.

    Liebe und Macht könnte man als das Ying-Yang Symbol sehen. Zuneigung und Macht bedingen einander zwar indirekt, sind aber letztlich voneinander getrennt (und vermischt man beides, so wird jegliche Zuneigung dadurch irgendwann zerstört).
    Mein Leben lang wollte man mir einreden das es genau das ist, was ich falsch mache. Dabei war es gerade das, was ich richtig machte und was mich lange stabil hielt. Trotz nicht einfacher Umstände.

    Nach dem was jetzt hinter mir liegt, mache ich einen Riesenbogen um alles was auch nur den leisesten Hauch von ‚Preisschild‘ an Zuneigung gebunden hat.
    Zumindest weiß ich heute wie man für Narzistinnen uninteressant wird….
    Man tue einfach so, als wäre man selbst einer (was natürlich nicht immer geht – etwa wenn ein Machtungleichgewicht besteht).
    Macht man das jedoch zu lange, läuft man Gefahr sich selbst damit anzustecken.

    Methode B, wäre so zu tun als wäre bei mir nichts zu holen, (also etwa ich wäre blöde o.ä.) das ich nichts mehr zu geben habe und auch nichts mehr das sich mir zu nehmen lohnt. (Was sogar fast zutrifft, haha)
    Jedoch haben Narzisten/innen es nicht selten einfach nur auf die Würde abgesehen – welche man einem Menschen jedoch nicht nehmen kann. – Man kann Menschen aber so lange und intensiv drangsalieren, bis sie diese aufgeben und genauso ein (mit Verlaub) Arsch werden, wie die Quälgeister.

    [Humor: Mann stelle sich mal vor, etwa Heroinsucht wäre ansteckend (durch Kontakt etwa). Was würde dann alles unternommen um das zu unterbinden… Oh halt, richtig… wahrscheinlich nichts. Dann wäre es ja ’normal‘.] – wie gesagt, Humor, nicht all zu sehr auf die verdrehende Goldwage legen, xD.

    Im Fall eines Machtungleichgewichts zu eigenen ungunsten, nehme man besser reißaus. Denn reinen Ego-Befriedigungs-Machtkämpfen (also Konflikten ohne tatsächliche Ursache) mit NPSlern kann man nicht aus dem Weg gehen, weder direkten, noch indirekten. Es hat eben Suchtcharakter, daher schaffen diese einfach einen Konflikt.

    Heilung dafür wäre wohl davon abhängig, das NPSler die Möglichkeit verlieren, mit ihrer Art Macht auszuüben „Erfolg“ generieren können. Also sozialen Status – was wunderbar auch geht indem man Opfer-Status vortäuscht um sich mit anderen „Opfern“ zu solidarisieren. Was wiederum kaum je von tatsächlich Opfer gewesen zu sein unterschieden wird. Das wäre auch recht mühselig, zumal nichts Menschen besser zusammen zu bringen „scheint“ als gemeinsame Feindbilder und man sich gemein-sam gleich stärker fühlt und schön zu gerechter Rache übergehen kann. Nur das Rache ≠ Gerechtigkeit ist.
    „Erfolg“ / Sozialer Status welcher NPSlern/innen sonst als Ersatz für echte Zuneigung dient, müsste als erst mal wegfallen.
    Nur dann könnten NPSlern/innen es wohl lernen, Machtausübung sachlich zu halten und von Liebe zu trennen – aber selbst das wird wohl Abwehr auslösen. (Was letztlich aber in gewissem Ausmaß auf jeden zutrifft, wenigstens Situativ).

    Es ist auch schwer, klar auszumachen, wann ein Verhalten Abwehr ist und wann tatsächlich Sachgründe vorliegen. Und NPSlern/innen sind oft recht findig darin sich selbst eine Deutungshoheit zu verschaffen – egal wie, egal welche Konsequenzen das hat.
    [Humor: Hyper-pro-aktiv, quasi gehen diese dann einem Heer von Opfern voran – im großen, ebenso wie im kleinen.]

    Letzlich kann jeder Mensch eine NPS entwickeln. Wird man lange genug nur mit Omnipotenzwahn gefüttert oder nur mit Ohnmachtserfahrungen, am Ende steht nahezu unweigerlich die NPS. Welche dann das Umfeld belastet und den/die NPSler gleich mit. Solange das Ego eines/r NPSlers aber auf Kosten anderer mit genug „Futter“ versorgt ist, stellt das für die Mehrheit der Menschen kein Problem dar, diese projezieren ja nicht selten ihre eigenen Fantasien von Allmacht und Rache auf NPSler und leben glücklich und zufrieden in deren schützenden Schatten.
    [Zum Beispiel gibt es Heroinsüchtige, bei welchen das dem Umfeld gar nicht auffällt. Weil diese genug Geld zur Verfügung haben um keine Entzugserscheinungen zu haben und auch genug Disziplin im Umgang mit ihrer Sucht, das dies unter Umständen sehr lange gut gehen kann. Man versuche mal solch einem süchtigen (mit Liebe) klar machen zu wollen wie schädlich das doch ist – als Analogie zum Suchtcharakter einer NPS. So ein(e) Süchtige(r) würde wohl dagegenhalten, das es ja gerade das Heroin ist, was diese ’stabil‘ und leistungsfähig hält…]
    Ein, zwei emotionale Sandsäcke für die NPSler, „etwas“ Korruption und Machtmissbrauch hier und da, was macht das schon, so lange man es gut unter den Teppich kehrt und/oder anderen für etwaige Auffälligkeiten die Schuldkeule überzieht – vorzugsweise ganz (hyper)-pro-aktiv indem man diese schon im Vorfeld (also bevor etwas ans Licht kommt) eben präventiv als Sündenbock ‚vorbereitet‘ und diskreditiert.

    [schwarzer Humor: NPS funktioniert! Therapie? Vergiss es! In Therapie gehen dann nur Sündenböcke und Looser!] – zugegeben, der war mehr als grenzwertig. Nennt mich ruhig destruktiv narzistisch dafür, xD.

    Zumal das durch NPSler angebotene Über-Ego — z.B. Nationalstolz, Corporate Identity (auch im Sinne von Marken als Identitätsstiftende Bewegung, etc.) — ja scheinbar immer noch ohne Mehrheitstauglichen Ersatz ist.
    Letzlich ist es tatsächlich die Summe der vielen kleinen Teile welche NPS zu dem Erfolgskonzept schlechthin macht – nur das die Menschheit wohl langsam die versteckten (da meist sehr langfristig wirkenden) Kosten dafür realisieren muss.

    Solange es eine Nachfrage für NPSler gibt, wird es auch NPSlern/innen geben, welche diese Nachfrage machtmissbrauchen.

    [schwarzer Humor: Im Grunde müsste wohl die gesamte Menschheit mal in Therapie.
    Und das der Bedarf für NPS in naher Zukunft ein Ende findet, sehe zumimdest ich, nicht kommen.

    Aber Anfänge werden ja gemacht… Mal sehen ob’s reicht. Schon alleine dafür die kommenden Entwicklungen mitzuerleben, lohnt es sich weiter durch zu halten.
    Jedoch in meinem Fall vorzugsweise etwas Abseits von all zu sehr durch Ego-Kecks-Sucht geprägten Über-Ich’s.
    Das verpack ich nich mehr, haha. Sobald man bemerkt das ich bei der Nummer nicht bedingungslos / unhinterfragt mitspiele, geht’s nämlich Erfahrungsgemäß ‚rund‘.
    (Warum ich dann, ohne Scheu, so einen Text Online Stelle? Na, ich verlasse mich auf den in Deutschland heiligen Datenschutz…. Natürlich nicht, ich hab nur nichts mehr zu verlieren dabei.
    Nur das da nix rundes dran ist, an dem was so rund zu laufen scheint. Ist eher eine Abwährtsspirale.

    Und jetzt les ich erst mal den Artikel.

    P.S.:
    @Klaus Meisenkayser:
    Ach und was den Vergleich mit NPS und dem Teufel angeht – das ist nicht gänzlich falsch. Doch stellt der ‚Teufel‘ für ‚Gott‘ in dieser „Dämonisierungs“-Analogie den notwendigen „Antagonisten“ für „Gott“ dar – welcher seine eigenen negativen Aspekte von sich abspaltet und auf den „Teufel“ projeziert.

    Durch diese (imo narzistische) „Lesart“ der Bibel kam es immer wieder zu Hexenverbrennungen.

    Ein prominentes Beispiel dafür wäre aberwitzigerweise Jesus selbst – welcher „buchstäblich“ für die Sünden seiner Mitmenschen zu Tode gefoltert wurde. (Während ein eher gewaltätiger „Streiter für die „Gläubigen“ auf Wunsch der Pharisäer begnadigt wurde…)

    Ghandi etwa (im übrigen durchaus auch eine recht narzistische Persönlichkeit, hatte ein ähnliches Schicksal in seiner Heimat – seine Landsleute feiern den eher gewaltbereiten „Erlöser“ heute noch als National(ego)helden, während Ghandi in Indien nicht so ein Ansehen genießt. Ja bei vielen sogar in Vergessenheit geraten ist.

    Passiver (passiv aggressiv?!) Widerstand durch eine große Gruppe jedoch, ist es, was am ehesten eine tatsächliche Veränderungen gegenüber einem Gewaltmonopol möglich macht.
    (Macht durch Ohnmacht)
    Aber auch nur dann, wenn die Soldaten einen Funken Anstand im Leib haben und den Menschen welche sie vor ihren Waffen haben zumindest zugestehen auch Menschen zu sein.

    Gegenbeispiel zu Ghandi’s „friedlicher Revolution“:
    Das Massaker auf dem Platz des Himmlischen Friedens etwa. Was nicht verwunderlich ist, wenn man weiß wie die „Kulturrevolution“ von Statten ging. (Jugendluche wurden derart durch Manipulation Fan-atisiert, das sie ihre eigenen Eltern im Nahmen ihres Über-Egos und dessen Übervater abschlachteten. (Das war keine Ausnahme, sondern fast schon die Regel).

    Das mit Ghandi und der Kulturrevolution nur mal als eher historischen Vergleich zu der uralten Geschichte mut Jesus.

    Sobald Religion (und auch Ideologien) mit sehr viel Macht verwoben sind (und damit Status), scheint es usus zu sein, das irgendein/e Narzist*in auftaucht, welche als über – Vater/Mutter den durch langjährigen „Alltagsnarzismuss“ angestaute Wut größerer Bevölkerungsgruppen nimmt und auf ein Ziel seiner/ihrer Wahl lenkt.
    Frauen in, der Vergangenheit, freilich zumeist eher in „verdeckter“ Form aus zweiter Reihe. Als graue Eminenz, welche etwa den Sohnemann lenkt und seinenen Ehrgeiz steuert.
    (Dazu fällt mir leider kein konkretes Beispiel so schnell ein.
    Calugula passt zwar, aber bekannter ist etwa der Roman die Säulen der Erde – welcher viele Beispiele von unterschiedlichstem Narzismuss beschreibt.

    Auch den oft so vernachlässigten „Weiblichen“.

    [Humor: Wie sexistisch! Als ob Frauen sich nicht durchzusetzen und zu behaupten wüssten!
    Ich halte das ja für ein Gerücht.
    Mata Hari etwa wär ein Beispiel. Oder als etwas positiveres Beispiel etwa Hildegard von Bingen. Oder wie wär’s mit Thatcher oder wie hieß noch gleich diese britische Monarchin, oder die in Russland… Ach je, da gibt’s ja doch ne Menge Beispiele auch für den grandiosen Narzismuß… Typisch Patriarchat, das einfach totzuschweigen.] – ja, ich weiß, mit dem Witz mach ich mir keibe Freunde. Ist noch zu früh dafür. Zu viele blutende Wunden – beileibe nicht nur seelische. Allerdings sollte das auch mal angesprochen werden. Absicht dahinter: Ich fände es Schade wenn die Frauenbewegungen die gleichen Fehler wie das Patriarchat macht.
    (- we overdo it and become just the same…)

    • lilli sagt:

      Hallo,
      das Patriarchat nur nachzumachen
      war die Sackgasse –
      ebenso wie den Narzissmus nachzumachen die Sackgasse wäre.
      Liebe mit Loslassen ist wichtig
      und aus meiner Sicht mit Spiritualität leichter möglich.

  12. Klaus Meisenkayser sagt:

    Betrachtet man den Sachverhalt einmal von der spirituellen Seite, kommt man zu der Erkenntnis, das Satan der ursprüngliche Narzisst ist, der sämtliche narzisstische Eigenschaften demonstriert: 1. ein primäres Ziel zu haben, erhöht und angebetet zu werden, 2. ein Lügner zu sein, der die ganze Zeit lügt, 3. gesetzlos und rebellisch zu sein, 4. ein Intrigant zu sein, 5. manchmal unter dem Deckmantel der „Gerechtigkeit“ zu agieren, 6. versuchen, ein falsches Machtbild darzustellen, 7. ein Zerstörer sein, der bei seiner Niederlage möglichst viele Menschen mitnimmt, 8. seine Ziele ausfindig machen, 9. darauf warten eine günstige Zeit, um seine Ziele zu verfolgen, 10. zu versuchen, seine Ziele mit Schlingen zu fangen, und 11. zu fliehen, wenn Widerstand geleistet wird. Das alles steht in der Bibel.

    Nur Gottes bedingungslose Liebe kann diese Menschen retten, denn der Geist des Narzissten ist dämonisiert.

  13. Sonnenblume sagt:

    Was für eine großartige differenzierte Beschreibung einer inneren Haltung, die die reife Liebe zusammen mit Weisheit würdigt und ihr einen sinnreichen Platz gibt.

    Danke, Herr Grüttefien, für diese facettenreiche vielschichtige Spur, die Sie mit diesem Beitrag herausgearbeitet haben und zur Geltung bringen.

    Liebe dieser Art zählt zu der höchsten Lebenskunst und zu den größten Lebensaufgaben, denke ich.

  14. Petra N. sagt:

    Das war wieder ein brillanter Artikel, der mich zum Nachdenken anregt, so dass ich gleich ein paar Digne loswerden muss.
    Ich bin der Meinung, dass es jede Art von Färbung auch beim Narzissmus gibt. Also wird es immer einen gewissen Teil von Narzissten geben, die man „heilen“ kann. Die grosse Mehrheit hingegen, da habe ich kaum Hoffnung. Zumal ein Beziehungspartner nicht zwangsläufig ein guter Psychotherapeut, eine Psychotherapeutin ist. Denn DAS wäre sicherlich nötig, um noch ein paar Narzissten zu ändern.
    Meine Eltern waren beide Narzissten. Würde man ihnen das sagen, wären sie entsetzt, denn sie sind blind sich selbst gegenüber. Meine Mutter hat meinen Vater so massiv manipuliert, was er nicht gemerkt hat. Sie hat ihn gelobt, verhätschelt, verwöhnt, immer dann, wenn er tat, was sie wollte. Als sie verstarb, lernte er eine andere Frau kennen, die komplett das Gegenteil meiner Mutter war. Die Beziehung hat nicht lange gehalten, denn sie ist buchstäblich neben meinem Vater erkaltet, verdurstet. Wenn ich ihn anrufe, er ist jetzt Mitte 80, erzählt er nur von sich, wie toll er ist, was er heute wieder gearbeitet hat (Der Mann, Handwerkermeister rennt mit 85 noch auf Baustellen herum !)
    und er ist vermögend, hat zwei Häuser und ist am jammern, um was er sich alles kümmern muss.
    Würde ich ihm sagen, verkauf doch ein Haus und mach dir noch ein paar schöne Jahre, würde mir der Hass entgegen springen. Er definiert seinen Selbstwert nur über Leistung und Besitz und wehe, es kratzt jemand an dieser Fassade. Er hat in den vielen Telefonaten nicht einmal gefragt, wie es mir geht usw. Ich werde mich abwenden. Er soll in seiner Selbstherrlichkeit leben, wenn ihm das Spaß macht.
    Einsam und allein in einem perfekten Haus mit Garten. Ich weiss, dass auf dem Totenbett, wenn er die Chance hat, ihm alles bewusst werden wird, was für ein sinnloses Leben er geführt hat, so war es auch bei seinem Vater, aber dann ist es zu spät. Narzissten sollten man nur lieben, wenn man genug Liebe hat oder eine gewisse Freude daran hat, im Schatten zu stehen.

    • OD sagt:

      Die „Färbung“ ist, denke ich, niemals unveränderlich. Bei jedem Menschen gibt es Entwicklung. Überlässt man diese dem Zufall, wird es in vielen Fällen eine Entwicklung hin zum malignen Narzissmus sein. Wenn jemand also tatsächlich willens und in der Lage ist, sich einem solchen, wie dem beschriebenen Projekt zu opfern, kann das nur positiv sein. Allerdings finde ich es schwierig, eine Prognose darüber zu wagen, welchen Grad der Milderung man erreichen mag. Heilung halte ich für die Therapiedauer eines Menschenlebens für zu hoch gegriffen.

  15. Amy sagt:

    Man kann diese Menschen nicht lieben. Man liebt ihre Fassade. Sieht man dahinter, rennt man automatisch weit weg. Warum sollte man ein Schwarzes Loch lieben? Warum einen Parasiten lieben, der einem alles wegnimmt oder zerstört und dann noch über einen lacht, wenn man in den Trümmern seiner Existenz sitzt, weil man diesem Menschen vertraut hat?
    Narzisstisch Gestörte werden durch falsch verstandene Liebe anderer Menschen nicht gesünder, sie werden nur schlimmer. Liebt euch selbst und gesunde, liebevolle Menschen, anstatt Zeit mit diesen gescheiterten Existenzen und ihrem seelenlosen Glitzer zu verschwenden.

    • lilli sagt:

      Menschen sind wir alle.
      Und Liebe ist was sie ist,
      sie schadet nicht und nützt nicht.
      Menschen ändern sich, wenn sie selbst das wollen.
      Und Narzissten/innen
      wollen bzw. können das kaum oder nur wenig.
      Angehörige können sich ändern.

  16. Petra Mönnig sagt:

    Heilung nicht möglich denn Narzissten gehen nicht in Therapie,sie sind nämlich glücklich in ihrer Haut.ich weiß wovon ich rede. Meine heute 90jährige Mutter ist glücklich. Jeder der sie liebte, wurde schmerzlich unglücklich. 3 Männer sind gestorben und ich bin froh das ich sie nicht höre, geschweige sehe.

  17. Mariadirohan sagt:

    Ihr alle könnt mir nach mehr als zwanzigjährigem Bemühen glauben, dass es keine Heilung gibt. Es ist hoffnungslos, und darum, wenn ihr könnt; Lauft, lauft, lauft … und rettet euch!!!

  18. Rita Huber sagt:

    Kann dem Ganzen nur zustimmen, denn ich selber habe es viele Jahre mit viel Liebe und Aushalten der Demütigungen versucht, jedoch feststellen müssen, dass, je mehr Liebe er bekommt, umso fordernder und unverschämter wurde er. Die Antwort hieß mehr, mehr, mehr und vor allem, es wurde dadurch immer gemeiner und rücksichtsloser und brutaler.
    Heute weis ich, man muss ihm wirklich das Brett vor den Kopf knallen, um ihn aufzuwecken aus seiner Selbstverliebtheit und ganz konsequent handeln, wenn man überleben möchte….leider. Das wirkt in jedem Falle eher als zu viel Liebe und ja nicht einknicken, denn das wäre reine Niederlage und würde den Teufelskreis von neuem anstoßen.

    • Bernd sagt:

      Hallo Rita
      Das Brett vor den Kopf knallen habe ich gemacht und das führte zur regelrecht panischen Flucht meiner Narzisstin vor mir weil sie damit realisierte das ich verstanden hatte was mit ihr los ist.

  19. S. Münch sagt:

    Vielen Dank für die immer wieder so gut geschilderten Artikel!!!
    Ein kleiner Trost…

  20. JammernHilftNix sagt:

    Narzissmus, da heilt man nix. Das ist einfach so und je schneller man sich darüber klar wird, desto besser.

    Bei Familienangehörigen kann man noch ein bisschen mit Duldung, Verzeihen und Distanz klarkommen. Wenn der narzisstische Trieb (ich hab immer Recht und bin der oder die Größte, Schönste und Klügste und du bist mir untertan) aber Überhand nimmt – Kurve kratzen.

    Im Job hilft wirklich NUR das Weite suchen, die Kündigung oder irgendwie das Feld räumen!
    Und in der der Liebe?

    -na, prost Mahlzeit. Da wird der oder die Liebende(r) dann wie eine Leibeigene(r) ausgepresst bis man leer ist oder mit letzter Kraft flieht. Mir tun die Liebenden endlos leid, weil sie es ja gut meinen und geopfert werden.
    Es gibt aber kein HappyEnd, leider.

    Ach, wie hat mir diese Seite schon geholfen, endlich zu handeln 😉
    Liebe Grüße!

  21. Luka sagt:

    Vielen Dank für diesen aufschlussreichen Artikel! Diese wöchentlichen Beiträge zum Thema Narzismus sind für mich immer sehr wertvoll!
    Ich selbst lebe seit über 30 Jahren mit einer Narzistin zusammen, die neben und gleichzeitig mit mir zwei weitere Partner (nacheinander) hatte und hat. Meinen eigenen Fehlern und Schwächen muss ich es zurechnen, dass ich mich niemals weder trennen noch ausreichend schützen konnte. Das einzige, was ich erreicht habe ist, dass wir wenigstens jeder seine eigene Wohnung hat.
    Trotzdem dominiert sie meinen Alltag. Sie nimmt auf alles Einfluss: wie ich meinen Haushalt führe, wann ich abends zu Bett gehen soll, welche Renovierungen bei mir anstehen, was ich anziehen soll usw. Ich widersetze mich viel und habe dadurch viel Stress mit ihr. Sie kritisiert mich ständig, die Art wie ich spreche, dasitze, telefoniere oder irgend etwas tue. Sie kritisiert, wie ich beruflich mit Menschen umgehe usw. usw.
    Sie jammert darüber, dass ich nicht mehr Zeit mit ihr verbringen will als es tatsächlich geschieht. Ihr Freund kommt nur am Wochenende, er wohn in einer anderen Stadt.

    • Bianka sagt:

      Weshalb tust Du dir das an? Welchen Nutzen versprichst Du dir davon?

      • Luka sagt:

        Danke für die Antwort. Es gibt nur wenig Nutzen. Aber ich habe keine Kraft für ein neues Leben und bin somit ein abschreckendes Beispiel, kann anderen vielleicht eine Warnung sein. Mein Pech war, das ich schon durch eine Depression geschwächt in diese Beziehung kam.

        • Sonja Stendera sagt:

          Du hast die kraft oder kannst sie dir holen. bei mir war es auch so, nach trennung von meinem ex waren wir noch jahrelang ‚befreundet‘, bis ich plötzlich aufgewacht bin und alles erkannt habe. d.h. ich wusste nix von narzissmus, aber als ich es erkannt habe (und dass meine mutter auch eine zisse ist), war klar, was ich tun musste, um mein leben zu retten. vorher klar, war es vermutlich traumabonding, auch ich hatte und habe seit jahrzehnten depressionen, ich bin allein, ohne freunde oder verständnis für narzisstenopfer, aber habe trotzdem einfach ein schlußstrich gemacht. nach 35 jahren! es ist wie sucht, radikales no contact und du schaffst das. du hast ja schon ein vorteil: du weisst, womit du es zu tun hast und dass du es NICHT schuld bist, sondern nur der narzisst, und du extremst psychisch manipuliert wirst. das ist eine wichtige erkenntnis und nun kannst du dich rausarbeiten. such dir hilfe und du schaffst das und lebst endlich DEIN leben, bevor es zu spät ist!

          • Luka sagt:

            Danke sehr Sonja St.!
            Starke Leistung von dir! Meine Narzistin sieht uns nicht als ‚befreundet‘, sondern als verwandschaftet an, als etwas im Grunde Unauflösliches, das nicht gekündigt werden kann.
            Sie ist eine hochbegabte Asperger- Autistin und leidet zusätzlich an Agoraphobie. Allein kommt sie gar nicht zurecht. Ich selbst bin mit meinen Depressionen auch Jahre nicht allein zurecht gekommen. Und so sind wir wie der Blinde und der Lahme, die sich gegenseitig stützen. Mein Hauptfehler in fen vielen Jahren war wohl, dass ich den Partnerschaftsproblemen immer durch eine Art innerer Flucht aus dem Weg gegangen bin durch Hobbys, die meine Aufmerksamkeit ganz in Anspruch genommen haben. Richtiger wäre es wohl gewesen, die aktive Auseinandersetzung mit dem Narzismus der Partnerin in die volle Aufmerksamkeit zu rücken, um Mittel und Wege zu finden, damit umzugehen und die richtigen Handlungen und Entscheidungen treffen zu lernen. Fas erkenne ich erst jetzt, wo mir alle meine Hobbys keine Freude mehr machen und als Mittel der Flucht nicht mehr taugen.

    • W. sagt:

      @ Luka,
      Den wichtigsten Schritt hast du doch schon hinter dir.
      Getrennte Wohnungen.
      Warum lässt du dich weiter so demütigen, schmeiß sie raus.
      Erhole dich und heile.

      • Luka sagt:

        Danke W.!
        Durch das getrennt Wohnen gibt es einige Freiheiten und das ist schön für mich.

        • W. sagt:

          Hallo Luka,
          Wie schön erst könnte es für dich sein,wenn du deinen Alltag nicht mehr von ihr dommonieren
          ließest.Wenn du es nicht mehr zulässt dass sie sich in deine Entscheidungen einmischt.

          Ich weiß das es viel Kraft kostet einen Schlußstrich zuziehen.
          Worauf glaubst du denn Rücksicht nehmen zu müssen?Wenn ich dich richtig verstanden habe, hat sie doch schon längst einen anderen Partner.
          Ich habe diese Kraft endlich zugehen, genau in dem Moment aufgebracht als ich in Wirklichkeit am Ende war.
          Hört sich komisch an, ist aber so. Erst mit dem Rücken an der Wand habe ich mich auf meine Hinterbeine gestellt und bin da raus.
          Erst wenn man absolut keinen Kontakt mehr hat kann man anfangen das ganze auf zuarbeiten.
          Du musst es dir einfach wert sein.
          Ich wünsche dir viel Kraft.

    • Jo sagt:

      Danke 🙏 für den authentischen Bericht… Rat-schläge , bringen nicht wirklich etwas… mitfühlen, dass geht für mich gut in dem wahrnehmen… dessen was ist, war und drin wird. Seit meiner frühsten Kindheit, damals noch unbewusst, beschäftigt mich das NS Thema.
      Es sind die vielen kleinen und grösseren Tode, und immer wieder, auferstehen, welche mir das er-wach-sen, werden bis heute (65j.) ermöglichen….
      sich trauen klare Grenzen zu setzen, Standpunkte und Stellung zu beziehen, bedingt dass frei werden….
      Der Angst 🥺 begegnen..

      Ich wünsche dir den Mut, sowie die tatkräftige Unterstützung, dessen , du als führer in dir trägst…

      Wenn die Zeit Reif ist, wird es mit Leichtigkeit geschehen können…

      Zum Wohle aller Beteiligten!

      Herzlichst jo

  22. Thomas Hagenunger sagt:

    Selbst eine von mir in die Wege geleitete Paarberatung über einen längeren Zeitraum,war Energie- und Geldverschwendung. In meinem Fall war die komplette Herkunftsfamilie der Ex-Frau narzisstisch. Das gesamte Programm hab ich als zweiter Ehemann in einer Patchwork Situation durchlebt in der ich von Anfang an nicht aktzeptiert wurde. Am Schluss wurde ich, wie mein Vorgänger, übergangslos ausgetauscht und die jetzt 21 jährige Tochter instrumentalisiert und entfremdet!

    • Kersten sagt:

      Ich weiss nicht, wo Narzissmus anfängt und wo eigentlich nur enttäuschte Wut nach Therapieversuch mit einseitig viel gutem Willen zu suchen ist.
      Ist letztlich nicht besser, wenn der Partner alles über sich ergehen lässt und erwartet, der andere soll sich ändern.
      Aber ob das gleich Narzissmus ist, das kann ich erstmal nicht wissen, dazu ist der Post zu kurz.
      Deswegen tut es mir hier nur leid um deinen Versuch, die Beziehung zu retten. Du hast sehr viel dafür getan.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*