Wie finde ich zu mir selbst?

Betroffene, die sich von einem Narzissten getrennt haben, fragen sich, wie sie nach der Beziehung wieder zu sich selbst finden können. Der Narzisst hat ihr ganzes Leben so durcheinandergebracht und ihre Persönlichkeit so umgeformt, dass nicht mehr wissen, wer sie eigentlich sind und was sie wollen. Daher kann die Frage „Wie finde ich zu mir selbst?“ nach einer Trennung von einem Narzissten zu einem zentralen Thema werden.

Wie finde ich zu mir selbst?

Bild: © hachri – stock.adobe.com

Betroffene werden in einer Beziehung mit einem Narzissten fortlaufend manipuliert und missbraucht. Der Narzisst verdreht systematisch ihre Gedanken und trichtert ihnen seine Realität ein, die selten mit ihrem Bild von der Realität übereinstimmt: Aus der Wahrheit macht er eine Lüge und aus der Lüge eine Wahrheit. Betroffene wissen irgendwann nicht mehr, was sie noch glauben sollen, und zweifeln unentwegt an ihrer Wahrnehmung, weil der Narzisst so clever und überzeugend eine völlig andere Sichtweise vertreten kann, dass die eigene dagegen geradezu absurd erscheint.

Jeden Sachverhalt und jedes Argument kann der Narzisst so geschickt umwandeln, dass am Ende immer nur seine Meinung und sein Urteil richtig sind. Die Auffassung des Partners wird immer bestritten und als falsch bezeichnet. Selbst wenn sich Betroffene absolut sicher sind, dass sie recht haben, und sich darin auch nicht täuschen, gelingt es dem Narzissten mit seiner unerschütterlichen Redegewalt und dem Anschein von Allwissenheit dennoch, sich mit seinen Ansichten durchzusetzen und seinem Partner seine Meinung aufzuzwingen oder ihn zumindest in anhaltende Selbstzweifel zu versetzen.

Dies hat zur Folge, dass Betroffene mit zunehmender Dauer der Beziehung ihrer eigenen Wahrnehmung nicht mehr trauen und sich lieber zurückhalten, als sich zu einer Äußerung hinreißen zu lassen, die möglicherweise vom Narzissten wieder auf herablassende Weise belächelt und korrigiert wird. Sie schließen sich dann automatisch den Wünschen und Überzeugungen des Narzissten an, hinterfragen dessen Ansichten nicht mehr, verlieren ihre gesunde Urteilsfähigkeit, kennen mit der Zeit nicht mehr ihre eigenen Bedürfnisse, Überzeugungen und Wünsche und lassen sich von dem Narzissten führen – oder besser gesagt: verführen.

Wie finde ich zu mir selbst?

Partner von Narzissten verlieren sich während der Beziehung zunehmend selbst aus den Augen. Da sie zu stark auf die Meinung und Bedürfnisse des Narzissten fixiert sind, wissen sie mit der Zeit gar nicht mehr, was für sie selbst gut oder schlecht ist. Alles, was dem Narzissten gefällt – so glauben sie –, ist auch für sie gut. Denn aufgrund der starken emotionalen Abhängigkeit, die der Narzisst auf schleichende Weise während der gesamten Beziehung fördert, fühlen sie sich nur sicher, wenn der Narzisst zufrieden ist. Aus diesem Grund werden alle eigenen Bestrebungen, Ansprüche und Wünsche, die dem Narzissten nicht gefallen könnten, fallengelassen, um keine Kränkungen zu erfahren und keinen Streit zu provozieren.

Nach der Trennung sind sie allerdings auf sich selbst gestellt, während die emotionale Abhängigkeit aber fortbesteht: Sie fühlen sich nach wie vor zu dem Narzissten hingezogen – und dies umso mehr, je weniger sie sich ihrer eigenen Wünsche, Gefühle und Bedürfnisse bewusst sind. Ohne ihn haben sie das Gefühl, dass sie verloren sind und alles sinnlos und trist ist. Daher stellt sich für Betroffene nach der Beziehung die zentrale Frage: Wie finde ich zu mir selbst zurück?

Am Anfang des Weges zurück zu sich selbst stehen immer eine gründliche Reflexion über das Geschehene und das ehrliche Eingeständnis, unter dem Narzissten extrem gelitten zu haben. Betroffene kommen nicht daran vorbei, sich der Wahrheit zu stellen, den Narzissten nicht länger in Schutz zu nehmen, sich nicht länger hinter Ausreden und Beschönigungen zu verstecken und ihr Leid in der Beziehung so zu empfinden, wie es sich tatsächlich zugetragen hat. Sie müssen akzeptieren, was geschehen ist:

  • Sie müssen den Missbrauch erkennen, den der Narzissten an ihnen verübt hat.
  • Sie müssen einsehen, dass der Narzisst nur an den eigenen Bedürfnissen und Wünschen interessiert war und dass er sie für deren Erfüllung lediglich benutzt hat.
  • Sie müssen sich der Tatsache stellen, dass der Narzisst sie nie wirklich geliebt hat, sondern dass er nur seinen persönlichen Nutzen aus der Beziehung mit ihnen ziehen wollte.
  • Sie müssen sich eingestehen, dass sie dem Narzissten unterlegen waren und sich nicht gegen ihn wehren konnten.
  • Sie müssen akzeptieren, dass sie sehr verletzt worden sind, ihr Selbstwertgefühl eklatant geschwächt sowie ihre Selbstwahrnehmung getrübt wurde.
  • Sie müssen ihre Gefühle annehmen: Enttäuschung, Wut, Hass, Trauer oder Sehnsucht.
  • Sie müssen akzeptieren, dass sie bittere Verluste während und nach der Beziehung mit dem Narzissten erlitten haben und nun vor einem Scherbenhaufen stehen.

Betroffene sollten sich ohne Umschweife eingestehen, gnadenlos ausgenutzt worden zu sein, und die Empörung über die Skrupellosigkeit des Narzissten zulassen. Es ist wichtig, die aufgestauten Gefühle, die sich während der Beziehung entwickelt haben, anzunehmen und herauszulassen. So kommen Betroffene wieder in Kontakt mit sich selbst, spüren ihre Wut und ihre Trauer, ihre Enttäuschung und Ohnmacht. Sich den Missbrauch und dessen Auswirkungen schonungslos einzugestehen, ist kein Zeichen von Schwäche, sondern ein wichtiger Baustein bei dem Thema: Wie finde ich zu mir selbst?

Distanz zum Brandherd

Ferner ist es unabwendbar, eine dauerhafte Distanz zu dem Narzissten einzuhalten. Betroffene dürfen sich nicht länger mit ihrem Peiniger treffen, mit ihm reden und dann wieder seinem destruktiven Einfluss unterliegen. Der Narzisst hilft seinem Ex-Partner nicht bei der Klärung der Frage: Wie finde ich zu mir selbst? Er will ja, dass der Betroffene abhängig von ihm bleibt und daher nicht seinen Weg zur Selbstbestimmung findet. Betroffenen muss klar sein, dass jeder noch so harmlose Kontakt mit dem Narzissten eine erneute Einnahme der Droge ist, von der sie loskommen wollen.

Es darf keine Berührungspunkte mit dem Narzissten mehr geben. Das ist eine unerlässliche Maßnahme auf dem Weg zu sich selbst zurück. Manchmal ist es schwierig, diesen Vorsatz umzusetzen, wenn z. B. gemeinsame Kinder einen weiteren Kontakt mit dem Narzissten erfordern. Dann sollten Betroffene sich nur auf sachliche Inhalte zur Regelung des Kindeswohls einlassen und den Kontakt auch so kurz wie möglich halten – und am besten schriftlich. Der Narzisst wird auf allen erdenklichen Wegen versuchen, nach wie vor seinen Einfluss auf den Ex-Partner auszuüben und diesen zu schikanieren, so dass dessen Thema „Wie finde ich zu mir selbst?“ nicht bearbeitet werden kann.

Wenn es sich bei dem Narzissten um einen Elternteil handelt, sollten Betroffene abwägen, ob sie den Kontakt zumindest für eine Weile – bis sie ihren Selbstfindungsprozess abgeschlossen haben – vermeiden oder ob sie den Eltern nur noch seltene Anstandsbesuche abstatten und dabei lediglich defensive und oberflächliche Gespräche führen, um keine Konflikte zu provozieren. Auf diese Weise kann eine emotionale Abgrenzung erfolgen, die hilft, sich besser auf sich selbst zu konzentrieren und die Angriffe des Narzissten leichter an sich abprallen zu lassen.

Betroffene fällt es schwer, loszulassen

Das schwierige und kräftezehrende Projekt „Wie finde ich zu mir selbst?“ kann auch durch anhaltendes Bereuen seitens des Betroffenen erheblich in die Länge gezogen werden. Beispiele für diesbezügliche Fragen sind: „Warum habe ich das alles mit mir machen lassen?“ – „Warum habe ich den Missbrauch nicht schon eher erkannt?“ – Warum musste ich ausgerechnet an einen Narzissten geraten?“ – „Wie schön wäre mein Leben gewesen, wenn ich ihm nicht begegnet wäre?“ Das Trauern um die verlorengegangene Zeit und die vielen Möglichkeiten, die man gehabt hätte, wenn der Narzisst nur nicht aufgetaucht wäre, kann sehr schmerzhafte Ausmaße annehmen.

Immer wieder muss der Betroffene dann darüber grübeln, was gewesen wäre, wenn er dem Narzissten nicht ins Netz gegangen wäre und warum er sich damals nicht anders entschieden hat. Manchmal fällt es sehr schwer, nicht zurückzublicken, einfach zu vergessen und nach vorne zu schauen. Dann kann es erforderlich sein, noch einmal gezielt zu dem Zeitpunkt zurückzukehren, an dem der Betroffene die Entscheidung getroffen hat, sich auf den Narzissten einzulassen. Meist kommen Betroffene dann zu der Erkenntnis, dass sie damals gar keine andere Wahl hätten treffen können – weil sie von narzisstischem Missbrauch noch nie etwas gehört hatten, weil sie unglaublich verliebt waren, weil anderen ihnen zu der Beziehung mit dem Narzissten geraten und sich mit ihnen gefreut haben oder weil sie sich den Traum von einer harmonischen Beziehung erfüllen wollten und es keinerlei Anzeichen gab, dass dies nicht der Fall sein könnte.

Das Projekt „Wie finde ich zu mir selbst?“ kann nur erfolgreich umgesetzt werden, wenn Betroffene akzeptieren, was geschehen ist, und anerkennen, dass sie zu dieser Zeit alles so machten, so gut sie es nur konnten. Hinterher ist man bekanntlich immer schlauer: Man kann sich durch die Erfahrungen mit einem Narzissten weiterentwickeln, indem man sich selbst besser verstehen lernt und sich in einem Prozess der Selbstreflexion seinen Gedanken, Gefühlen, Ängsten und Sehnsüchten widmet. Man kann aber auch an der Erfahrung zerbrechen, wenn man einfach nicht wahrhaben will, was passiert ist, und den Narzissten unentwegt verflucht. Auf diese Weise findet man nicht zu sich selbst zurück. Nur eine bewusste, liebevolle und regelmäßige Selbstzuwendung eröffnet den Weg zurück zu sich selbst.


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Veröffentlicht in Blog, Trennung von einem Narzissten
37 Kommentare zu “Wie finde ich zu mir selbst?
  1. Kleine Schwester sagt:

    Mein Schwager

    Meine Schwester hat meinen Schwager vor 40 Jahren geheiratet. Anfangs fand ich ihn interessant. Er hatte stets ein wichtiges, fast pastorales Auftreten.

    In Gesprächen stand er immer schnell im Mittelpunkt und wusste alles besser. Nicht nur besser, er überhöhte sich stets gerne und man bekam den Eindruck, daß er – im Gegensatz zu normalen Menschen – einfach stets der Gute und moralisch der Überlegene sei.

    Seine Erscheinung polarisierte schnell. Viele reagierten auf ihn mit einer Art Hassliebe. Man wusste nicht ob man in lieben oder hassen soll.

    Zu allen gesellschaftlichen Themen wusste er stets alles besser und er studierte Sozialwissenschaften. Dort erlangte er zu der „Erkenntnis“, daß der einzig richtige Weg die Selbstverwirklichung sei. Meine Schwester ging also arbeiten, während mein Schwager zuhause blieb und ausschließlich das tat, was ihm gerade in den Sinn kam, z.B. töpfern, lesen, Dinge sammeln.

    Meine Schwester ging eine völlige Symbiose mit meinem Schwager ein. Sie führten keine Partnerschaft, sondern eine regelrechte Symbiose. Alles wurde zu zweit gemacht. Sie redeten im Chor zu zweit und wenn ich mit meiner Schwester telefonieren redet sie stets von „wir“. Nie von „ich“. „Uns“ geht es gut und Dir? „Wir“ brauchen bald mal Urlaub. Etc

    So manifestierte sich immer mehr folgende Rollen: Meine Schwester tat alles, um ihn ständig auf einen Sockel zu stellen. Für ihn ist sie die ideale Ehefrau, sie hat ihn immer finanziell versorgt, sie bauchpinselt ihn von früh bis spät und reißt sich ein Bein aus, wenn er irgendwelche Wünsche äußert.

    Wenn ich zu Besuch bei meiner Schwester bin werde ich immer schnell aufgefordert, meinen Schwager zu loben. „Hast Du schon gesehen was er alles getöpfert hat? Er ist ein großer Künstler“

    Wenn ich nicht direkt richtig reagiere und meinen Schwager wie einen großen Künstler behandele kann ich mir eine scharfe Bemerkung einfangen. Meine Schwester ist sogar so weit gegangen, daß sie reihenweise Galerien abklapperte um immer Stellen zu finden, wo eine paar Töpfe von ihm stehen können und das funktioniert tatsächlich: es gibt immer wieder Stellen wo er sich in einer „Ausstellung“ präsentieren kann.

    Die frühen Jahre habe ich das alles immer so mitgemacht ohne es weiter zu reflektieren.
    Je älter ich allerdings geworden bin, desto mehr geht mir das Ganze jedoch gegen den Strich. Immer mehr fällt mir auf, wie sehr mein Schwager von anderen Menschen schmarotzt. Wie sehr er sich stets überhöht. Ich habe keine Lust mehr auf meine Bewunderungspflichtrolle.

    Und das ist ein Problem. Seitdem ich mich dafür nicht mehr instrumentalisieren lassen möchte ist meine Schwester nicht mehr gut auf mich zu sprechen. Er ist eben sehr schnell kränkbar – das Phänomen dabei ist nur, daß meine Schwester stellvertretend genauso schnippisch wird.

    Ich verstehe es nicht. Aus meiner Sicht nutzt mein Schwager meine Schwester völlig maßlos aus. Lässt sich von vorne bis hinten bedienen, hilft ihr nie, es geht immer nur alles um ihn. Aber meine Schwester macht alles, sie fühlt sich wichtig, so einem großen Künstler begegnet zu sein. Ob sie aus ihrer Rolle auch einen Gewinn zieht? Scheinbar ja.

    Ich weiß keine Lösung dafür. Ich habe nun erst mal Abstand genommen.

    • lilli sagt:

      Hallo kleine Schwester,

      da kannst Du mitmachen oder für Dich Abstand nehmen –
      und Dich mit anderen Leuten unter anderen Beschäftigungen treffen.
      Möglicherweise ist Deine Schwester so verstrickt, dass sie auf Dich verzichten wird,
      und erst im Lauf der Zeit über Dein Wegbleiben nachdenkt.
      Alles Gute auf dem Weg zu Dir selbst …

      • lilli sagt:

        … zu mir selbst wieder zurück zu finden,
        war und bleibt die langwierigste Aufgabe meines Lebens.
        In jungen Jahren hatte ich mir selbst Kleider genäht, aus Freude.
        An diesen perdönlichen Bildern knüpfe ich an,
        wenn ich mich mit meinen Anliegen und Zielen befasse,
        bzw. aufhöre, zu entgegenkommend und hilfsbereit für andere zu agieren.-

        Gutes neues Jahr !

  2. Anka sagt:

    Hallo Shrek,

    ganz klar ist mir nicht, ob du meinst, wie ich es verstehe und sehe.

    Es scheint mir, daß du von einer gewissen Art, sehr frühen, Traumatisierung sprichst.
    In deren Verlauf sich das Kind regelrecht verschlossen und in sich „verbunkert“ hat.
    Der Ausdruck von aufkommenden und damit auch gezeigten Gefühlen wurde vermutlich Sanktioniert (z.B. Trotz, Wut, Ärger) oder aber „lächerlich“ gemacht bzw. dargestellt (z.B. Traurigkeit, Angst oder Trostbedürfnisse).

    Damit geht ja dann Verdrängung einher und Abspaltung.
    Im „extremen“ Fall kommt es zur fast völligen „Abstumpfung“ des Menschen, er wird regelrecht „dumpf“…
    Es existiert kein lebendiger Ausdruck eines lebendigen Wesens mehr, sondern eher eine „funktionale Maschine“.
    Ein zum eigenen „Wohl“ guterzogener/ dressierter PINOCCHIO…

    Jeder aufkommende natürliche Impuls wird in Folge sofort unterdrückt, um Schmach zu verhindern.
    Es fehlt völlig das Vertrauen, daß eigene Empfindungen überhaupt völlig „legitim“ sind.

    Es fehlt natürlich auch der Lernprozess der
    „Ein-und Zuordnung“ der Gefühle, der „gesunde Umgang“ mit ihnen und damit die seelische/ psychische und auch soziale Entwicklung des Kindes.

    Natürlich ist noch da, was verdrängt wurde… Allerdings ist da „ein Deckel“ drauf, ganz fest
    ver-schlossen…
    Vor lauter Unsicherheit, Angst und Unwissenheit, wie mit dem ganzen „unbekannten Kauderwelsch“ angemessen umzugehen ist, „soll“ das besser auch so bleiben.

    Tja,

    doch genauso bleibt ein tiefer Wunsch zu lieben…
    nach Liebe, Austausch, Gemeinsamkeit, Gemeinschaftlichkeit und Zugehörigkeit.

    Spätestens dann, wenn diese natürliche und tiefe Sehnsucht leise „anklingelt“, bekommt der Mensch ein „Problem“.
    Einfach weil er das „Wichtigste im Leben“ gar nicht kennt, nicht einordnen kann, nicht wirklich fühlt…

    SICH SELBST!

    Ganz genau…
    Die scheinbare (!)
    Lösung in diesem inneren „Konflikt“ ist dann tatsächlich ein
    „über-schwengliches Gegenüber“…
    Mit-reißend, überbordernd, faszinierend Lebendigkeit „versprechend“.

    Wie lange hat die „Euphorie“ denn angehalten, 1/2 Jahr ???

    Du hast wahrscheinlich noch viel Potential in dir, im wahrsten Sinne des Wortes, brachliegen und noch viel mehr zu
    „ent-Decke(l)-n“, als du dir zu träumen wagst!

    Und übrigens…
    DU BIST, JETZT DU SELBST

    Du brauchst gar kein „Projekt“ daraus machen und daraus folgend ein „Problem“, weil du ja
    keine/nicht so viel Zeit hast…

    Sei einfach
    IMMERWIEDER(!)
    aufmerksam.
    Komm IMMERWIEDER zu dir (zurück), wenn du bemerkst, daß du „abtrifftest“ und stell
    dir die „richtigen“ Fragen, über dich und nur über dich!

    Wie geht es mir jetzt?
    Fühle ich was?
    Ist mir warm genug?

    Schenk deine Aufmerksamkeit erstmal IMMERWIEDER dir.

    Ich bin sicher, irgendwann wirst du ganz einfach be-merken, daß du ein LIEBE-VOLL-ER bist.

    Quasi … ☝️😊😉

    Alles Liebe für dich
    Anka 🙋

    • Anka sagt:

      …und ja, ich kann Ruths Hinweis unten an dich nur bekräftigen.

      Es ist Not-wendig und Not-wendend für dich, eine neue „Plattform“ zu bauen!
      Genauer gesagt, du mußt deine Plattform sein, von der aus du ab jetzt dein Leben gestaltest…

      Das benannte „Spinnennetz“ sind lediglich gewisse
      „Er-INNE-rungen“ an das „Zuhause“ der Kindheit.
      Daher kommt auch die angesprochene Abhängigkeit.

      Der Glaube, DU KÖNNTEST DICH (durch das „Gift“) FÜHLEN, ist eine Illusion!
      Du „fühlst“ und „denkst“ höchstens (wieder!) was „induziert“ wird, was von dir „erwartet“ wird.
      Ob positiv oder negativ ist egal.

      Gefällt dir, was aus dir „gemacht“ wurde/wird ?

      Bestenfalls kannst du wahrscheinlich sowas wie Wut und/oder Trotz bei „Giftigkeit“ wahrnehmen.
      Vielleicht auch noch Angst…
      „Geheime Freude“ entsteht dann, wenn du durch passiv/aggressive
      Ab-wehr-strategien einen kleinen „Erfolg“
      er-ringen kannst…

      Alles nur An-Zeichen von Regression.
      Das sind/waren deine Gefühle.
      Sind nur nicht
      „Zeit-gemäß“…

      Ein erwachsener Mensch verlässt sowohl sein „Elternhaus“, als auch Menschen, die einen abhängig machen und halten (wollen) …

    • Anka sagt:

      … und bauen sich eine Plattform, von der aus sie ganz neu starten,
      … jeden neuen Tag aufs Neue,
      … egal wie alt sie sind

  3. Mischsa sagt:

    1. Erkennen was passiert ist
    2. Erkennen, dass man Opfer eines Missbrauchs wurde
    3. Erkennen, dass Grübeln nix bringt
    4. Erkennen, dass man sich nicht die Schuld geben muss
    5. Erkennen, dass jegliche Gedanken an den/die Ex unnötig sind und einen nicht weiterbringen
    6. Erkennen, dass man nach vorne blicken muss
    7. Erkennen, dass man über den/die Ex nicht weiter nachdenken darf
    8. Erkennen, dass jeglicher Kontakt in eine unnötige erneute Ehrenrunde führen kann
    9. Erkennen, dass absolute Kontaktsperre, das einzig Richtige ist
    10. Erkennen, dass man ohne ihn/sie Besser dran ist

    • Lilli sagt:

      Super zehn Punkte !
      und regelmäßig das tun,
      was ich so als eigene Persönlichkeit möchte,
      unabhängig von Beziehung.

      • Ruth sagt:

        …warum regelmässig?
        warum nicht immer..?!

        • Martin sagt:

          Ruth,
          „immer“ würde für mich bedeuten, dass der/die N dann noch Thema ist.
          Man sollte sich solche Punkter verinnerlichen, dass sie irgendwann selbstständig ablaufen. Der/die N sollte, nein muss, irgendwann aus dem Kopf verschwinden.

          • Ruth sagt:

            Hallo Martin,
            mein ‚immer‘ bezieht sich auf Lilli’s Beitrag: ‚das tun was ich als eigene Persönlichkeit möchte‘.
            Dadurch gebe ich dem/der N. ja gerade keine Macht mehr über mich.

            Aber erstmal muss man herausfinden,was man eigentlich gern möchte als eigene Persönlichkeit…
            Gruss Ruth

          • Shrek sagt:

            Guter Einwand. Aber wenn du durch jahrlange „Zufuhr“ z. B. an P-t-b-s leidest, setzt dich „immer“ unter Druck. Du musst am Tag vieles schaffen und stehst dann vor dem Problem das Project “ Wie finde ich zu mir selbst? “ auch noch abzuarbeiten quasi.

            Manchmal spüren Menschen sich durch die komische Behandlung des Narz. auch selbst, was vorher so nicht der Fall ist. Ihnen wurde ja beigebracht sich selbst alle Gefühle abzunehmen bzw. sie können ihren Gefühlen ja nicht trauen ( Gaslighting) und nur durch Vergiftung bemerken sie ihre Gedanken…Ich hoffe Ihr versteht wie ich das meine….

        • Lilli sagt:

          Da es verschiedene Dinge sind, mach ich sie regelmäßig,
          um sie nicht zu vernachlässigen, z.B. mein Musikinstrument spielen, spielen und mit anderen singen … .
          Und mein Brotberuf schreibt mir z.B. die Zeit vor, obs mir gefällt oder nicht …

          • Lise1 sagt:

            Lilly, ich bin úberrascht. Du hattest mir mal geantwortet, dass du zu alt wärst, um dich komplett zu trennen. Nun lese ich, dass du noch nicht mal Rentnerin bist.

            Verwechsle ich dich da mit jemand anderem?

            Was meintest du damals mit zu alt, um dich komplett zu trennen?
            Du könntest dann doch immer tun, was dir entspricht, in jeder Kleinigkeit des täglichen Lebens. Nicht nur bei dem plakativen Musizieren, sondern immer in jeder Minute.

          • lilli sagt:

            Lilli mit i,
            Lilly ist eine andere.

          • Lilli sagt:


            ‚immer, in jeder Minute tun was einem entspricht‘,
            das klingt in meinen ihren so,
            als ob man nie mit Narzissmus zu tun gehabt hätte.

            Sehr geehrter Herr Sven Grüttefien,
            wie lange ist man damit beschäftigt,
            die Begegnung mit narzisstischen Elternteilen oder/und Partnern zu überwinden,
            stabile innere Distanz zu erlangen ?

            • Das ist individuell immer sehr unterschiedlich. Es hängt davon ab, welche Grenzen man selbst zu ziehen bereit ist, um dem narzisstischen Einfluss zu entgehen, und sich ausreichend Zeit nimmt, sich selbst näherzukommen und sich selbst zu lieben. Dies kann ein sehr intensiver Prozess der Selbstreflexion sein, der viel Zeit bedarf und manchmal auch Hilfe oder Anstöße von außen benötigt.

          • Anka sagt:

            Dein Aussage verstehe ich ehrlich gesagt nicht, Lilli.

            Wieso klingt,
            „immer, in jeder Minute tun, was einem (selbst) entspricht“ für dich so, „als ob man nie etwas mit Narzissmus zu tun gehabt hätte“…?

            Ich finde, das steht in gar keinem Zusammenhang mehr, wenn man diesen und auch die eigenen „un- willkürlichen“ Re-aktionsmuster wirklich erkannt hat.

            In dem Fall ist es doch recht einfach, erstmal „innezuhalten“ und zu schauen, was gerade in einem selbst vorgeht, was man fühlt…

            Von da aus ist es doch jederzeit/ immer(wieder) möglich, nicht mehr un-bewußt zu re-agieren, sondern bewußt zu agieren…

            So bist du doch durchaus jederzeit/ immer in der Lage, bei dir zu sein/ zu bleiben, ganz ruhig und klar dein Befinden oder deine Meinung zu äußern, bzw. eine Entscheidung zu treffen, falls das
            Not-endig in dem Moment ist.

            Ich meine, man kann sich auch selbst irgendwie „im Weg stehen“, wenn man immerzu auf jeden „Hauch“, der nach einem narz. Verhalten „riecht“, in gewisser Weise „gedanklich anspringt“.
            IMMER WIEDER nach dem Motto: „Na, wußt‘ ich’s doch…“ oder
            „Typisch…!“

            Und was Verwandte angeht, ist es doch auch ganz einfach.
            Da ist doch nur die Frage relevant, ob diese Menschen MICH noch interessieren und ob ICH MICH WOHLFÜHLE, wenn ich mit ihnen „umgehe“…

            So einfach sehr ich das.

            L.G. Anka 🙋

          • Lilli sagt:

            Liebe Anka,

            ‚ich versteh dich nicht‘, ok.
            ‚man muss nur‘,
            hilft mir persönlich nichts.
            Ich denke nicht mehr mit ‚Typisch!‘ etc. über Narzissmus nach,
            sondern grenze mich ab
            und pflege meine persönliche Vitalität.
            Diese sprudelt nicht automatisch, wenn ich von den Narzissten/innen in meiner Verwandtschaft weg bin.
            Ich tu, was ich gern tu,
            mal eher mal später
            mal langsamer mal schneller,
            und freue mich ausgiebig dabei.

          • Anka sagt:

            Wie schön Lilli!

            Freude, schöner Götterfunken
            Tochter aus Elysium!
            Wir betreten Feuertrunken, himmlische dein Heiligtum …
            Der vollständige Text der
            „Ode an die Freude“
            weist auf die Wahrheit und kann die richtige Richtung anzeigen.

            Sind wir nicht mit dem Herzen im jeweiligen Moment da(bei), sind wir nicht in der Liebe…
            Dann sind wir in Angst, in Abwehr oder lediglich mit irgendeiner Ersatz-Befriedigung „beschäftigt“.

            Viel Freude wünsche ich dir weiterhin mit all dem, was dir am Herzen liegt.

            L.G. Anka 🙋

          • Lilli sagt:

            So ist es,
            liebe Anka,
            wenn
            ‚Freude schöner Götterfunken …‘
            im Ohr erklingt,
            ist man übern Berg !
            🤗

        • Ruth sagt:

          Hallo Shrek,
          meinst du wenn du schreibst..
          ‚manchmal spueren Menschen sichselbst durch diese komische Behandlung des N.‘
          Stellt der N.vielleicht eine Plattform zur Verfuegung,auf der man dann Zugang zu seinen eigenen Gefuehlen haben kann? Was sonst nicht moeglich ist?
          Also eigentlich stellvertretend durch ihn,als Medium sozusagen?
          Das koennte erklaeren ,warum man so schwer loskommt aus dem Spinnennetz.
          Die Plattform ist Teil der eigenen Struktur geworden.
          Da gibts nur eins: Neue Plattform bauen!
          gruss ruth

  4. Rabe sagt:

    Es ist wie in den Trümmern in Berlin nach den Bombenangriffen der Alliierten. Ich bin Schuld. Habe mich missbrauchen lassen, war begeistert oder passiv, und nun bin ich ausgebombt.

  5. Ruth sagt:

    Der Text gibt wieder viele Anregungen zum Nachdenken und Erkennen.

    Angesprochen hatte mich:
    „…und lassen sich von dem Narzissten führen – oder besser gesagt:verführen.“

    Was ist denn verführen eigentlich?
    Es ist nicht in Besitz nehmen oder übernehmen.Man macht selbst mit.

    Die Verführung ist am Anfang schön und aufregend und prikkelnd gefährlich.
    Dabei spielen Träume,Illusionen,Lügen und sich selbst belügen ,eine grosse Rolle.
    Irgendwie ist es auch ein Film, bei dem man das Drehbuch selbst mitschreibt und eine
    der Hauptrollen spielt.

    Verführen hat 2 Seiten.
    Eine schmeichelnde,süsse und danach eine grausame ,konfrontierende.
    Sie gehört anscheinend zum Menschsein(von Anfang an).

  6. Susanne sagt:

    Für mich ist eher ein Problem nach dem psychischen Missbrauch, uzw. neige ich jetzt dazu meine Umgebung zu überanalysieren. Dabei reichen schon Trigger, über die ich früher einfach hinweg gegangen bin, die ich heute aber nicht mehr übergehen kann, ich fühle mich dann so unwohl, dass ich es ansprechen m u s s.

    Innerhalb der Familie z.B. wenn ich angepöbelt werde oder mein Schwiegsohn motzt oder dumme Sprüche auf meine Kosten macht, dann werde ich unbewquem und zum Leidwesen meiner Familie grenze ich mich sehr deutlich ab und denke auch viel eher mal an mich selber.

    Meine Töchter interpretieren das eher als „Ablehnung“. Tatsächlich bin ich aber nur für mich eigestanden.
    Das viel früher, als ich es vor dem Missbrauch getan habe. Nun ist mein Problem, hier das richtige Maß zu finden und trotzdem meine berechtigte Grenze zu setzen.
    Das führte schon zu Diskussionen und verstanden werde ich eher nicht, auch wenn die Kinder von dem Narzissten natürlich wissen.
    Schwierig!

  7. Lilli sagt:

    … man kann den Brandherd, wie Sven oben schreibt, nur meiden, und in Distanz gehen,
    wenn man sich das Ausgenutztsein und die Verluste eingesteht.
    Und wenn man sich die relativ große Ohnmacht gegen den Brandherd eingesteht: Denn offiziell bzw. rechtlich dagegen vorgehen und Gerechtigkeit erlangen, kann man nur in den Dingen, die als Tatbestand beweisbar wären.

  8. egal sagt:

    „Am Anfang bist du begeistert…

    Du findest den Narzissten interessant und fühlst dich zu ihm hingezogen. Er strahlt etwas Souveränes aus und fasziniert dich.

    Dann merkst du, dass sich alles nur um ihn dreht und du immer mehr von ihm vereinnahmt wirst. Deine Authentizität geht verloren. Dein Selbstwertgefühl leidet. Deine Meinung ist nicht mehr gefragt. Deine Gefühle werden verletzt und Du wirst benutzt, hintergangen und getäuscht.

    Aber du gehst darüber hinweg, weil du es nicht wahrhaben möchtest. Du glaubst nicht, dass ein Mensch so kalt und gefühllos sein kann. Schließlich hast du ihn anders kennengelernt und du hoffst, dass alles wieder so wird wie früher.

    …und am Ende bist du verzweifelt.“

    Dies steht auf der Startseite.

    Als Ratschlag steht in diesem Artikel: Sie müssen sich eingestehen, dass sie dem Narzissten unterlegen waren und sich nicht gegen ihn wehren konnten.

    Noch Fragen offen…

  9. Peter sagt:

    So sehe ich das auch. Danke für den Artikel.

  10. Angie sagt:

    Lieber Sven,

    Die ganzen Beiträge sind sehr hilfreich aber die wichtigste Frage ist doch, wie ziehe ich Narzissten in Zukunft nicht mehr an? Was kann ich tun, wenn ich schon einmal durch die Hölle gegangen bin, nicht doch einmal die zweite zu erleben? Ich weiß, dass der Selbstwert und die Selbstliebe entscheidend dafür ist. Aber Sven, gibt es noch etwas anderes was mich in Zukunft schon beim Date außer die Warnsignale noch abhält? Es gibt ja selbst beim ersten date schon ganz viele rote Flaggen. Wer sich genügend mit Narzissmus beschäftigt hat, dem kann das Bauchgefühl beim ersten Date helfen. Damit es aber gar nicht erst zu einem Date kommt, gibt es wahrscheinlich kein Warnzeichen. Wenn ich mich mit Narzissmus und ich tatsächlich eine Beziehung angefangen habe, rutsche ich nicht mehr so tief rein. Bevor die Abhängigkeit beginnt, sagt mir mein gesundes Bauchgefühl, das hier etwas ganz gewaltig stinkt.

    Liebe Grüße Angie

    • Wohlwollendes Misstrauen kann helfen, zunächst Distanz zu bewahren. Dieses Misstrauen zielt nicht nur auf den anderen, sondern sollte auch den eigenen Gefühlen gewidmet werden: Enstpringt das, was ich fühle auch der Wirklichkeit oder täuschen mich meine Gefühle. Man kommt nicht umher, wenn man sich vor einer narzisstischen Gefahr schützen will, eine erhöhte Wachsamkeit und Bewusstheit zu erlangen – und diese erlangt man über Wissen, Erfahrung und Selbstreflexion – manchmal auch über den Schmerz und das Leid!

  11. Christiane sagt:

    Ist das schön geschrieben. Danke!!!
    Es zeigt mir, dass ich nicht verrückt bin und beschreibt wie so vieles hier, mein Leben.

    • Lillli sagt:

      Es beschreibt auch mein Leben.
      In EA Emotions Anonymous,
      heißt der erste Schritt:
      ‚Ich habe zugegeben dass ich gegen meine Emotionen machtlos bin und mein Leben nicht mehr zu meistern war.‘
      Dort teilte ich als erstes Erfahrung, Kraft und Hoffnung.
      Es ist traurig aber wahr, dass man,
      wie oben im Text klipp und klar steht,
      dem/den Narzissten/innen unterlegen war und sich nicht wehren konnte,
      dass man sich das Ausmaß des Ausgenutztseins und der Verluste
      schmerzlich eingestehen musste.
      um wieder aufzustehen
      und mit kleineren Brötchen nach vorne weiterzuleben.

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