Wie Sie sich gegen Narzissten durchsetzen können

Es ist nicht einfach, in Auseinandersetzungen mit Narzissten die Oberhand zu behalten. Die äußerst respektlose, sprunghafte und kühle Art eines Narzissten macht es nicht gerade leicht, ihn auszubremsen und die eigene Meinung durchzusetzen. Dennoch gibt es einige aussichtsreiche Strategien, die es ermöglichen können, sich zu behaupten. Hierzu muss man allerdings die tiefere Wesensstruktur eines Narzissten verstanden haben und seine Verletzbarkeit kennen.

Gegen einen Narzissten durchsetzen: Frau streitet mit einem Mann

Bild: © Kaspars Grinvalds – 123rf.com

Narzissten sind gescheit, selbstbewusst und schlagfertig, aber auch unberechenbar, dreist und raffiniert. Immer haben sie das letzte Wort, immer können sie die klugen Argumente eines anderen zurückweisen und immer fällt ihnen noch eine schlaue Ausrede ein, um Anschuldigungen zu widerlegen. Nie weiß man, was sie wirklich vorhaben, und nie kann man sicher sein, was sie sich als Nächstes ausdenken und womit sie ihre Mitmenschen konfrontieren. Ihr Verhalten scheint unergründbar und unvorhersehbar zu sein – was ein Zusammenleben und eine Auseinandersetzung mit ihnen so außerordentlich unbequem machen kann.

Nach außen präsentieren sie sich als mächtig und unbezwingbar und erscheinen wie eine massive Wand, die niemand übersteigen kann. Mit ihrer dominanten Ausstrahlung, ihrer unvergleichbaren Eloquenz, ihrem riesigen Selbstvertrauen und ihrer starken Suggestivkraft können Narzissten ihre Mitmenschen leicht überreden. In der Regel glaubt man ihren Aussagen und vermutet hinter ihrem imposanten Auftreten alles – nur keine zweckdienliche Abwehrstrategie, um von den eigenen Fehlern und Defiziten abzulenken und perfekt zu erscheinen. Narzissten entwerfen immer ein Bild von der Realität, in dem sie als der Gute und Starke und die anderen immer als die Bösen und Schwachen dastehen.

Am Ende läuft jede konfliktbehaftete Interaktion mit einem Narzissten darauf hinaus, dass er als Sieger daraus hervorgeht. Verfügen seine Mitmenschen über ein gesundes Maß an Empathie, lassen sie sich schnell Schuldgefühle einreden oder sich aufgrund seiner gewaltigen Präsenz leicht einschüchtern, hat der Narzisst leichtes Spiel. Narzissten gelingt es immer wieder, das Selbstwertgefühl anderer gezielt und effizient zu destabilisieren und sie auf diese Weise so zu schwächen, dass sie zu einer geeigneten Gegenreaktion nicht mehr in der Lage sind. Narzissten betäuben ihre Gegner, noch bevor diese eine passende Antwort parat haben.

Nutzen Sie die Schwächen des Narzissten, um sich durchzusetzen

Dennoch haben auch Narzissten ihre Ängste und Schwächen – sie sind bei Weitem nicht so perfekt oder stark, wie sie nach außen vorzugeben versuchen. Gerade die völlig überzogene Demonstration ihres angeblich unerschütterlichen Selbstbewusstseins zeigt, dass sich Narzissten schützen müssen. Sie schleppen in ihrem Inneren etwas mit sich herum, was sie offenbar verbergen müssen, weil sie fürchten, verletzt zu werden. Hinter ihrem dominanten, aufgeblähten und harschen Verhalten versteckt sich eine starke Verwundbarkeit, die niemand sehen und berühren soll.

Narzissten legen sich aus diesem Grund einen harten Panzer zu, den niemand durchstoßen kann, um an ihre Schwachstellen zu gelangen. Sie machen sich einfach größer, besser und mächtiger, als sie in Wirklichkeit sind, damit andere vor ihnen in Ehrfurcht erstarren und nicht wagen, hinter ihre Fassade zu blicken. Sie legen sich ein überhöhtes und völlig unrealistisches Selbstbild zu und inszenieren eine übertrieben Selbstsicherheit, um mit dem Schein von Perfektion von ihren Ängsten und verletzlichen Anteilen abzulenken. Dies scheint auch vielfach bestens zu gelingen, doch wenn man diesen Abwehrmechanismus einmal durchschaut hat, kann man durchaus widerspenstigen Narzissten ein Bein stellen.

Das völlig überzogene Selbstbild des Narzissten ist nämlich seine Achillesferse. Während ein Narzisst überaus beeindruckend und zeitweise sogar regelrecht angsteinflößend auftreten kann, ist seine innere Struktur äußerst labil. Die vermeintliche Stärke, die der Narzisst mit seinem grandiosen Selbstbild aufzubauen glaubt, ist in Wirklichkeit seine Schwäche: Da sein Selbstbild völlig unrealistisch ist, ist er sehr leicht angreifbar und unterliegt fortlaufend der Gefahr einer Desillusionierung. In dem Moment, in dem sein Selbstbild nicht mit der Wirklichkeit übereinstimmt, muss er in den Verteidigungsmodus schalten und sich gegen den drohenden Einsturz seiner Fassade wehren. Ein Narzisst reagiert höchst impulsiv und meist völlig unverhältnismäßig, wenn sein Selbstbild attackiert wird und sich die Wirklichkeit anders verhält, als es seinem illusorischen Verständnis entspricht.

Hinter seinen Bedürfnissen liegen seine Ängste

Die Tatsache, dass der Narzisst zur Regulierung seines Selbstwertgefühls auf ein Selbstbild angewiesen ist, das völlig überzogen ist, können sich seine Mitmenschen ihrerseits zu Manipulationszwecken zu Nutze machen: Indem sie das Selbstbild des Narzissten entweder bestätigen, so dass dieser sich sicher und gestärkt fühlt, oder indem sie es angreifen und erschüttern, so dass sich der Narzisst unsicher fühlt und die Selbstkontrolle verliert, können sie seine Stimmung beeinflussen. Je nachdem, welche Verfassung des Narzissten eher dafür geeignet ist, die eigenen Interessen durchzusetzen, können diese beiden „Schalter“ genutzt werden.

Narzissten haben genauso Ängste wie alle anderen Menschen auch – ihr Talent besteht nur darin, sie besser verbergen und sich als besonders stark präsentieren zu können, damit niemand auf die Idee kommt, sie könnten Schwächen haben, und sie deshalb angreift. Doch in der übertriebenen Einforderung ihrer Bedürfnisse können die dahinterliegenden Ängste erkannt werden: Wer würde ständig nach Aufmerksamkeit und Bewunderung jagen, wenn er nicht permanent Angst hätte, nicht gut genug zu sein, deswegen von seinen Mitmenschen abgelehnt zu werden und einsam zu sein?

Wer würde so überzogen darauf achten, dass ihm niemand seine Freiheit raubt, wenn er nicht so viel Angst vor Abhängigkeit, Nähe und Einschränkungen hätte? Wer würde so extrem viel Wert darauf legen, dass er stets bevorzugt behandelt wird und Vorrechte vor anderen genießt, wenn er nicht so viel Angst vor seinen Minderwertigkeitsgefühlen hätte? Wer sich gegen einen Narzissten durchsetzen will, muss sich sehr gut mit deren tieferen Bedürfnissen und den dahinterliegenden Ängsten auskennen, um erfolgversprechende Ansatzpunkte für einen Gegenschlag zu finden.

Wer gegen Narzissten gewinnen will, muss hinter ihre Fassade blicken

Versuchen Sie, zu der erdrückenden Aura sowie den vordergründigen Aussagen und Handlungsmustern eines Narzissten einen gesunden Abstand zu finden, indem Sie sich zunächst fragen, was seine wirklichen Bedürfnisse und Motive sind. Stellen Sie fest, warum er sich in einer bestimmten Situation so verhält und was er damit bezwecken will, statt seinen Worten und seinem oberflächlichen Gehabe zu viel Aufmerksamkeit zu schenken oder sich aus Unsicherheit zu schnell zu einer Gegenreaktion hinreißen zu lassen. Wenn Sie gegen Narzissten gewinnen wollen, dann müssen Sie dem inneren Drang widerstehen können, sofort auf eine Provokation oder ein unangemessenes Verhalten reagieren und sich verteidigen zu wollen.

Hören Sie erst einmal zu, beobachten Sie den Narzissten und machen Sie sich einen Eindruck davon, was er mit seiner Aktion wirklich bezweckt. Kritisiert und wertet er Sie beispielsweise nur ab, weil er sich im gegenwärtigen Augenblick als besser erleben und dafür über Ihren Ausdruck von Ärger und Enttäuschung eine Bestätigung bekommen möchte, können Sie gelassen über seine unsachlichen Bemerkungen hinweghören. Sie können ihm entweder seine narzisstische Zufuhr geben, indem Sie ihm Ihren Frust über sein Verhalten zeigen, um dann wieder Ihre Ruhe zu haben, oder Sie können sich unbeeindruckt von seinen Launen zeigen, ruhig und sachlich dagegenhalten, ohne ihn zu bestätigen, und ihn schimpfen lassen – was seine Angst steigern wird, nicht gut genug zu sein.

Wenn Sie ihn zappeln lassen, dann beruhigt sich der Narzisst erst wieder, wenn er seine Zufuhr erhalten hat und Sie ihm zeigen, dass er Sie mit seiner Kritik getroffen hat. Solange Sie ihm aber nicht Ihre Emotionen zeigen, wird er Sie entweder noch stärker provozieren, bis Sie endlich die Nerven verlieren, oder er wird es möglicherweise zu einem späteren Zeitpunkt nochmal versuchen und sich eine neue Strategie einfallen lassen, wie er Sie kleinkriegen kann. Dann haben Sie seinen Angriff zunächst abgewehrt und er wird sich das nächste Mal anders verhalten müssen. Er wird Sie zukünftiger ernster nehmen und Ihnen mehr Respekt entgegenbringen, wenn er seine Zufuhr von Ihnen bekommen will.

Wenn es Ihnen gelingt, Narzissten mit mehr Ruhe und innerer Sicherheit entgegenzutreten, finden Sie leichter Ansatzpunkte dafür, wie Sie einen für Sie günstigen Einfluss in einer Interaktion ausüben und sich sogar gegen den Narzissten durchsetzen können. Durch die Kenntnis der Grundmotive und Ängste eines Narzissten wird dieser auf einmal für Sie lesbar und berechenbar. Mit dem Wissen um die Bedürfnisstruktur eines Narzissten haben Sie einen strategischen Vorteil, mit dem Sie arbeiten können und der Sie in die Lage versetzt, der Eigenwilligkeit und Rücksichtslosigkeit eines Narzissten etwas entgegenzusetzen.  


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Veröffentlicht in Blog, Tipps zum Umgang
22 Kommentare zu “Wie Sie sich gegen Narzissten durchsetzen können
  1. Bewegung sagt:

    Hallo,ihr Lieben.Ich weißnicht, inwieweit hier noch diskutiert wird,denn die Berichte sind zum Teil schon sehr alt.Aber es gibt ja immer neue Betroffene(leider),die hier lesen.Mir hat dieses Forum die Augen geöffnet,und war, und ist, mir eine sehr große Hilfe.Auch ich hänge noch irgendwie verbandelt an meinem Narzissten,und das nach 8Mon Trennung.Solange ging auch noch ein Kontakt per E-Mail mit ihm.Alles gab es da. Zwischen Wut,Trauer, Rachegelüste,Rechtfertigungen, Liebesbekundungen, Vorwürfe,,Erklärungen,alles,alles,alles.Im Grunde genommen,das ,was es im Zusammenleben auch schon gab.Immer mit dem Hintergedanken es doch noch hinzubekommen .Sinnlos,habe ich jetzt begriffen.Am Ende habe ich ihn davongejagt mit totaler Verarschung.Nun ist Ruhe,und mein absoluter Schlussstrich gezogen.Das alles hatte mit Liebe nichts zu tun.Weder von ihm,noch von mir(weiß ich jetzt).Nur mit der Suche(Sucht)nach der verlorenen Kindheit,die von Kindeswohlgefährdung bei uns beiden geprägt ist.Man(n)(frau)lebt sich aus,endlich mal.Geht aber so nicht,auch ohne Kinder nicht.Es gab schöne Zeiten,ja,wo wir spielten wie Kinder,in der Natur,und wo auch immer.Mit einem totalen Freiheitsgefühl verbunden(60 und 67 Jahre alte Kindsköpfe) Und die harte Realität würde ausgeblendet.Wenn aber etwas Unschönes zu regeln war,musste ich zurück in die Erwachsenenwelt,er nicht.Dann musste ich von der Spielkameradin zur Mutterrolle wechseln,ob ich wollte oder nicht.Er sprach dann oft mit verstellter Stimme in Babysprache mit mir.Genauso konnte er mich aber (versuchen)in eine Kleinkind Rolle drängen .Dann spielte er den Obervater.Alles nur Rollen,wie bei einem schlechten Theaterstück.

  2. hilde sagt:

    ich habe einen Sohn( 24ig Jahre alt) von einem Nazisten! Ich bin das pure Gegenteil.
    Eine Flucht unmöglich. Ich wehre mich dagegen, mich runterziehen zu lassen aber das gelingt mir leider nicht. Wir leben auf Distanz also getrennt und dennoch fühle ich mich ausgesaugt und verbittert.(nicht mehr mich selbst.)Ich mache mir grosse Sorgen um meine Sohn, er macht es mit Ihm auch. Ich denke viel nach über :wie kann ich dem ein Ende setzen? Meine Idee darf nicht ausgesprochen werden. 🙂 :((

  3. romana sagt:

    ich habe einen Sohn( 24ig Jahre alt) von einem Nazisten! Ich bin das pure Gegenteil.
    Eine Flucht unmöglich. Ich wehre mich dagegen, mich runterziehen zu lassen aber das gelingt mir leider nicht. Wir leben auf Distanz also getrennt und dennoch fühle ich mich ausgesaugt und verbittert.(nicht mehr mich selbst.)Ich mache mir grosse Sorgen um meine Sohn, er macht es mit Ihm auch. Ich denke viel nach über :wie kann ich dem ein Ende setzen? Meine Idee darf nicht ausgesprochen werden. 🙂 :((

  4. Karitopo sagt:

    Über Jahre hatte ich gelernt, einen narzisstischen Chef zu ertragen (Ohren auf Durchzug, wenn er wieder über andere lästerte oder seine gefühlte Grandiosität zur Schau stellte und sich stundenlang in seinen selbstgefälligen Monologen erging; niemand nahm ihn mehr ernst, das einte alle Angestellten). Den hatte ich halbwegs im Griff, kannte seine Spielzüge, sodass eine Koexistenz möglich war. Auf den nächsten Chef projizierte ich alle Wünsche einer guten, konstruktiven Zusammenarbeit und lief mit dieser Strategie voll ins Messer. Eingewickelt von interessanten Gesprächen, persönlicher Sympathie und Zugewandheit, charmantem Humor und zeitweise liebevollen Kümmern verdrängte ich immer wieder aufkommende Momente, die mich tief irritierten. Übertrieben aufgebauschte Diskussionen wegen Banalitäten, Schuldzuweisungen, wo Mitarbeitende gar keine Verantwortlichkeit hatten, extreme Reglementierung und Kontrolle von Arbeitsabläufen, Vorgaben zum Verhalten im Team, Pauschalisierungen (Totschlagargument „Ihre anderen Kollegen sehen das auch so“), Kritik an persönlichem Verhalten und Vorwürfe, dass man nicht ins Team passen würde (obwohl mit dem Team gar keine Reibungspunkte bestanden). Mir hat immer geholfen, Alliierte zu finden und die verwirrenden Verhaltensweisen des Chefs zu besprechen. Schlafstörungen, ständiger Fokus auf den neuesten Aufreger, mein Umfeld von den ewigen Litaneien schon völlig entnervt. Ich wollte nicht wahrhaben, dass der neue Chef so war wie der alte. Als ich dann doch verstand, dass er ein Choleriker war, hat es plötzlich klick gemacht und ich konnte zum ersten Mal von außen sehen, wie er funktioniert. Von da an hätte es besser laufen können, schließlich war ich solche Muster schon gewöhnt. Dass ich es nicht eher wahrhaben wollte, schreibe ich meinem eigenen großen Wunsch nach einem guten Arbeitsverhältnis und meiner massiven naiven Projektion zu. Ich habe Ausreden für sein Verhalten gesucht und meine eigene Wahrnehmung selbst stark hinterfragt, bis es mich in eine Dauergrübelschleife brachte.
    Doch diesmal wollte ich nicht ewig für meinen Freiraum kämpfen und habe die Reißleine schnell gezogen. Im nächsten Job werde ich die Erwartung an Vorgesetzte sehr herunterschrauben und ganz genau auf diese Muster prüfen. Gleiches gilt für private Beziehungen. Es macht mich etwas traurig (Stichwort Loslassen und Trauern), dass ich meinen Wunsch nach Harmonie und meiner natürlichen Begeisterungsfähigkeit ausbremsen muss. Aber ich habe keine Kraft mehr, nochmal solches Drama zu erleben! Insofern gibt es hier auch gute Hinweise, wie man seine eigenen Bindungsmuster nochmal reflektiert, da diese anscheinend anfällig machen für das schillernde Auftreten eines Narzissten. Meinen Wunsch nach aufregenden Menschen in meinem Leben muss ich wohl anders ausleben!

  5. Anka sagt:

    Lilli,

    Nach den WIEDERHOLTEN WEITSCHWEIFIG GENÜSSLICHEN AUSFÜHRUNGEN
    darf das uns hier suggerierte „Motiv“ der angeblichen Hobby-Recherche doch nun wirklich offen zweifeln lassen…

    Ich meine,
    er führt die Leute einfach gerne „an der Nase“ ‚rum.
    Und zwar Alle …
    Lässt in seinen Träumen bissel die „Puppen“ tanzen.
    Bestimmt ein „verkanntes Genie“.
    Eigentlich nur erbärmlich, die ganzen Ausführungen. Vielleicht alles nur „Spiegelbilder“?

    Wer weiß…

  6. cordula sagt:

    Was Angela hier eingangs beschrieben hat, hat meiner Ansicht nach, nichts mehr mit Narzissmus zu tun.
    Der Mann ist mehr als das. Das geht schon Richtung Soziopathie und Psychopathie.
    Diese Typen schauen sich „gute Emotionen“ von anderen ab und spielen sie gekonnt nach !
    Sie wirken überzeugend.
    Wenn ein „Liebender“ aber seine „Geliebte“ anschreit, respektlos behandelt und dann auch noch wegen einer „Bürgschaft“, dann hat das ganz banal nichts mit Liebe zu tun.
    Ein echter Liebender würde das nicht tun und er hätte erst gar nicht gefragt, ob sie die Bürgschaft übernehmen würde, weil sich das nicht ziemt, das ist moralisch verwerflich, eine Verliebte sowas zu fragen und sie damit in einen inneren Konflikt zu stürzen.

    Es gäbe viel weniger Beziehungdramen und Leid, wenn die Menschen mehr auf das, was der andere tut und unterlässt achten würden, als auf das, was er/sie sagt !

    Die Leute hören einfach viel mehr auf das, was jemand sagt und achten nicht auf die Taten.
    Ich bin froh Angela, dass Sie sich von diesem Scheisskerl getrennt haben. Sorry, aber mir fällt kein
    netterer Begriff für so einen big Looser ein.

    • Anka sagt:

      Das ist alles weitestgehend richtig.

      An einen derartigen Menschen kann jeder von uns geraten.
      Ganz wesentlich und vor allem sehr bedenklich finde ich allerdings die
      „Mitte“ der Geschichte.

      Es ist sehr wichtig, den eigenen (inneren) Gefühls-und Gedanken-Ablauf“
      vor, bis und während diesem :
      „hat mich wieder rumgekriegt und
      waren wieder zusammen“
      ganz genau zu beleuchten.

      Ich fürchte,
      schon die anfänglichen „Ansagen“, wie’s zu laufen hat, die sehr wohl erkennbare „Ein-seitig-keit“ des Arrangements und die wiederholte gutgläubige Investition von Vertrauen (trotz der bereits erlittenen GEWALT!)… deuten auf eine gewisse Gewohnheit (aus früherer Beziehungserfahrung) hin.

      Wahre Tyrannen können sich sehr gut maskieren, ihr Tun und Lassen „gut rechtfertigen und sogar einleuchtend begründen…
      Gewalt bleibt Gewalt!
      Allerdings wird diese oft nicht als Solche sofort erkannt und auch so benannt.
      Solches „Geschehen“ wird verdrängt („kann doch nicht sein…) und gerät tatsächlich in „Vergessenheit“.
      Bis irgendwann das alte Drehbuch wieder zum Vorschein kommt…

      Man selbst hat aber bis zu dem Zeitpunkt nicht gelernt/lernen können, sich rechtzeitig in Sicherheit zu bringen.
      Und vor allem dort zu „bleiben“!!!

      Zeigt sich Gewalt(Bereitschaft) ob physisch oder psychisch, ist diese durch nichts aufzuhalten!

      Es gibt nichts sinnloseres, als Liebe dem Haß zu (über)geben, zu überlassen.
      Im Fall von Angela darf die Liebe (zu sich selbst) ganz sicher erstmal wachsen…

      Im Leben ist es eben leider nicht wie im Märchen.
      Im Leben wird leider aus einem BIEST durch Liebe mehr und mehr ein MONSTER… Es geht da nur um MACHT ÜBER…, KONTROLLE und ja, letztlich um ZERSTÖRUNG,
      Zerstörung des letzten Funkens… Würde.

      Fernh-alten, fern-halten, fern-halten …

  7. Angela sagt:

    Ich bin an einen Narzissten geraten und frage mich, ob diese Menschen grundsätzlich bösartig sind oder ob sie selbst daran glauben was sie von sich geben.

    Er sagte für ihn bedeute Liebe, dass man alles zusammenlegt und alles gemeinsam macht. Was am Anfang auch nichts schlimmes für mich, obwohl wir uns erst einige Wochen kannten.

    Da wollte er mal das ich etwas aus seinem Geschäft kaufe oder das ich ihm ohne Bezahlung in seinem Geschäft helfe, dass ich anfangs auch gemacht habe.
    Dann hat er mich gefragt, ob ich ihm eine Bürgschaft für eine Wohnung unterschreibe.
    Weil ich das nicht gemacht habe, hat er einen Wutanfall bekommen und mich wirklich beleidigt und beschimpft. Daraufhin war erst mal Schluss.
    Nach 2 Monaten kam er wieder und hat mich wieder rumgekriegt und waren wieder zusammen.
    Ich merkte halt immer wieder sein kühles Verhalten und fragte ihn warum er so ist. Seine Antwort war, “du hast alles kaputt gemacht, jetzt bin ich halt nur noch dein Geliebter. Ich gebe dir erst meine wahre und warme Liebe wenn du mir alles von dir gibst und teilst. Also er meint Bürgschaft, meine Arbeitskraft usw.
    Für mich ist klar, dieser Mann kommt für mich nicht in Frage, weil der krank im Kopf ist. Aber was ich gerne wissen möchte ist, meint er das alles wirklich ernst, weil das in seine Welt als Narzisst passt oder ist er nur bösartig und gemein und will andere ausnehmen.
    Ich kann das alles kaum glauben was mir passiert ist…….und es macht mich unsagbar traurig.
    LG Angela
    PS: Ich habe diesen Kommentar gerade in einen anderen Artikel hochgeladen, habe aber zu spät gemerkt das er schon älter ist. Weil dieser Beitrag aktueller ist, habe ich ihn hier nochmal hochgeladen.

    • Anka sagt:

      Liebe Angela,

      ich denke,
      ja er meinte das alles ganz und gar ernst.
      Was er am Anfang gesagt hat, ist für ihn absolut stimmig.

      Allerdings hat er ganz sicher wohlweislich(!) etwas nicht gesagt bzw. verschwiegen, nämlich das …“(NUR) FÜR MICH“.

      Seine (An)Forderungen und sein Verhalten dir gegenüber, haben dir ja zum Glück noch rechtzeitig aufgezeigt, wie sein „Welt-(und Beziehungs-)Bild“ aussieht.

      Nach meinem Gefühl bist du da aber einer wirklich „bösen Zukunft“ entronnen.
      Das hört sich für mich nicht nur nach relativ üblichem „Narzissmus“ an.

      Wahre und warme Liebe gibt er dir erst, wenn du … ?
      Ich sag dir, wenn du so Einem „alles gegeben“ und mit ihm „geteilt“ hast, DANN gehen die „Gemeinheiten“ erst richtig unverblümt los.

      „Kühles Verhalten“ ist ein ganz klares Anzeichen von Lieblosigkeit.
      Da ist nur Desinteresse am Befinden und Wohl des Gegenüber. Da ist nur kaltes und klares Kalkulieren…

      Angela, ich denke du tust gut daran, diese Erfahrung sehr genau zu reflektieren und die „verlorene“ Zeit zu betrauern.
      Es gibt Menschen deren innere Welt tatsächlich nur von Schwärze, Kälte und regelrecht sadistischer Lust angefüllt ist.
      Aus-unehmen, Unterjochen,
      „Gefügig“ machen …

      Von Herzen alles Gute dir! Anka 🙋

    • Susanne sagt:

      Hallo Angela, das ist eben das Problem, man wird mit Charme eingenebelt. Das Bauchgefühl schlägt schon Alarm, aber man überhört es recht gerne.
      Liebe bedeutet auch der anderen Person Freiraum zu geben und sie ist nicht an Bedingungen geknüpft.
      Zumindest nicht in der Form, dass man unter Druck gesetzt und erpresst, bzw. bestraft wird, wenn man nicht das macht, was er will.
      Und natürlich weiß er, was er macht. Es gibt böse Menschen. Das müssen wir schmerzhaft lernen und denen ist es egal, wie es uns geht, es geht nur um sie und darum uns/dich auszuquetschen. So lange, bis von deiner Persönlichkeit und evtl. auch von deinem Geld nichts mehr übrig ist.

  8. Uschi sagt:

    Meine Narzisstin hat einmal heulend geschrien: Ich bin viel besser als DU!

    Das beweist, dass sie mit ihrer Aussage Recht haben.
    Leider liess ich mich immer und immer wieder verunsichern und provozieren.
    Nun weiss ich aber dank Ihrer Seite Bescheid und werde dies nicht mehr zulassen

    • Amy sagt:

      Das hat meine Narzisstin zwar so direkt nie getan, aber es war aus ihrem ganzen Verhalten zu erkennen, dass das genau ihre Einstellung ist. Wie ein launisches Kind.
      Für diese Menschen ist das Leben ein ewiger Konkurrenzkampf, sie müssen immer besser sein als ihre Umgebung, in dieser oder jener Hinsicht. Deswegen mag sie niemand, und sie mögen auch niemanden wirklich. Traurig eigentlich.

  9. Amy sagt:

    Nach meiner Erfahrung sind diese Menschen vor allem eines: langweilig. Sie sagen oder tun nichts wirklich interessantes oder nützliches, sie machen nur ein solches Trara drum, damit ihre Umgebung es glaubt.

    Erkennt, wie uninspirierend und überflüssig sie und ihre Ansichten sind, lasst es euch nicht anmerken (sonst droht eventuell Rache) und macht euch so schnell wie möglich vom Acker.

  10. Sonnenblume sagt:

    Gewinnen hat für mich etwas mit Gewinn zu tun. Nicht mit kämpfen. Der Gewinn eines tieferen Verständnisses der Bedürfnisstruktur eines Menschen, der durch Narzissmus Verhaltensweisen zur Verfügung hat, ermöglicht es mir, mich gewinnbringend zu Verhalten.

    Und mein Verhalten bestimmt dann das Verhältnis zu dieser Person entsprechend mit.

    Mir persönlich ist aus diesen Übungen immer klarer Geworden, wie simpel das Prinzip beschaffen ist. Und wie ich meinen Teil konstruktiv für mich persönlich gewinnbringend dazu beitragen kann, mich gut und gesund abzugrenzen und nicht Opfer zu bleiben….

    Ein sehr lohnendes Ziel. Für mich.

    Abstand nehmen gehört für mich auch dazu.

    Inneren Abstand.

    Manchmal äußeren Abstand.

    Aber immer in größtmöglicher innerer Freiheit.

    Diese Perspektive gefällt mir. Und ich hätte Jahre zuvor nie gedacht, dass es mal so leicht werden könnte…..

    Dazu brauchte ich aber ebenso Einsicht in meine eigene Bedürfnisstruktur…..

    …. die ist ja auch beteiligt. Nur durch sie gibt es ja nur diese Spielchen….

    Auf die Dauer, meine ich.

  11. Liliane sagt:

    Auch wenn hier in den Kommentaren geschrieben wird, das Weggehen die einzig richtige Maßnahme gegen den Narzissten darstellt, so bin ich sehr dankbar für diese Anregungen & Tipps ! Denn wir können uns nicht immer von Narzissten weg bewegen, schon garnicht wenn es in der Familie oder überraschend im Alltag plötzlich passiert ! Es ist zutiefst wertvoll für das eigene Wachstum des Empathen, den Narzissten durchschauen zu lernen & somit in der eigenen Mitte & in seiner Kraft bleiben zu können. Ich würde sagen, dem Narzissten die Stirn zu bieten. In diesem Beitrag ist die Gegenwehr ja auch nur eine mögliche Reaktion auf den Narzissten, Die andere Möglichkeit erscheint mir ganz besonders interessant 6 effektiv, nämlich garnicht erst auf die Attacken des Narzissten emotional anzuspringen ! Genau da liegt für mich sehr viel handfestes Werkzeug überhaupt erstmal dorthin zu kommen, sich eben nicht zu rechtfertigen & den Narzissten ins Leere laufen zu lassen. Ihn nicht mehr mit den eigenen Emotionen zu füttern & sich die Energie rauben zu lassen. Ich danke für diese wertvollen Hinweise.

  12. Yvonne sagt:

    Ich will gar nicht gegen einen Narzissten gewinnen oder die Oberhand bekommen. Ich will KEINE Narzissten mehr in meinem Umfeld, weil sie mir alle Lebensfreude und Lebensenergie „absaugen“. Warum, um Gottes Willen, sollte ich da kämpfen, oder die Oberhand gewinnen wollen? Weggehen, ist die einzige Anwort.

  13. Sil sagt:

    Ja…kann man machen….gegen einen Narzissten kämpfen.
    Wenn möglich sollte man aber eher den Abstand/ die Trennung suchen. Egal ob aus einer solchen Beziehung, Familie, Arbeitsplatz. Es ist überhaupt nicht gut für das eigene Seelenleben, da irgendwelche Strategien zu probieren. Je nachdem in welcher Machtposition sich ein Narzisst befindet, wird er immer noch eins draufsetzen. Manche gehen dabei sehr zerstörerisch vor.

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