Der Narzisst neigt zum Extremen

Narzissten neigen zu extremen Aussagen, Einstellungen, Vorschlägen, Vorgehensweisen, Interessen und Gewohnheiten, weil sie damit auffallen oder sich einen Vorteil erarbeiten können. Es fällt ihnen schwer, in ihren Ansichten und ihrem Verhalten maßvoll zu bleiben und ihr Leben harmonisch zu gestalten, weil sie Angst haben, in der Gewöhnlichkeit und Normalität unterzugehen und deswegen nicht ausreichend Beachtung zu finden.

Der Narzisst neigt zur Extremität

Bild: © photobac – 123rf.com

Da ein Narzisst in hohem Maße auf die Aufmerksamkeit und Bewunderung seiner Mitmenschen angewiesen ist, muss er aus der Menge hervorstechen und sich mit seinen Eigenschaften und Fähigkeiten aufplustern, damit er gesehen wird und sich andere ihm zuwenden. Er muss seine Einzigartigkeit zur Schau stellen, ansonsten erzeugt er kein Interesse. Insofern kann er sich nicht einfach wie jeder andere verhalten – er muss anders, besser oder extremer sein, damit man ihn beachtet und er seine Mitmenschen beeindrucken kann.

Ein Narzisst verhält sich nicht durchschnittlich, gewöhnlich und normal: Er muss sich immer durch eine oder mehrere Besonderheiten hervortun. Er weiß, dass nur Außergewöhnliches, Seltenes oder Sensationelles bestaunt wird. Alltägliches löst kein Interesse aus, es langweilt eher. Daher kann man bei einem Narzissten immer beobachten, dass er mit irgendeiner besonderen Eigenschaft, einer speziellen Ansicht oder ungewöhnlichen Einstellung, einem exotischen Hobby oder einer seltsamen Gewohnheit extrem von der Norm abweicht und sich damit ein Alleinstellungsmerkmal zulegt, dass ihn in besonderer Weise auszeichnet und von anderen abhebt.

Dabei kann man manchmal gar nicht so schräg denken wie ein Narzisst, wenn es darum geht, was unter einer Besonderheit zu verstehen ist. Alles ist letztlich für den Narzissten besonders, wenn er nur damit auffällt und für Aufsehen sorgen kann. Daher tendiert er zum Extremen: Auf irgendeinem Gebiet, mit irgendeiner Verhaltensweise oder bei irgendeiner Betätigung muss er sich extrem abweichend von der Allgemeinheit verhalten, um hierüber Aufmerksamkeit und Bewunderung zu erfahren. Es reicht nicht, einfach nur anders oder besser zu sein – es muss extravagant sein.

Der Narzisst geht immer aufs Ganze

Hinzu kommt, dass sich ein Narzisst aufgrund seines mangelndes Selbstgefühls nur dann lebendig fühlt, wenn die Reize, die er erfährt, extrem stark sind. Ein nettes Wort oder freundliches Kompliment reicht ihm daher nicht – manchmal empfindet er es sogar als eine Beleidigung, wenn ihn seine Mitmenschen nicht mehr Wertschätzung entgegenbringen. Stattdessen erwartet er Beifall und Jubelstürme von seinen Mitmenschen und ist erst dann überzeugt, dass sie ihn lieben, wenn sie ihm all ihre Aufmerksamkeit und Begeisterung schenken.

Oder er sucht den Wettstreit, um sich im Kampf gegen einen anderen als besser zu erleben. Dabei reicht es ihm nicht, dass er dem anderen einfach nur eine Nasenlänge voraus ist: Er muss spüren, dass er dem anderen haushoch überlegen ist. Er will nicht nur den anderen übertrumpfen, er will den anderen vorführen, bloßstellen und niederwalzen. Der Narzisst will hoch über dem anderen stehen, während dieser am Boden liegt. Erst, wenn der andere völlig kampfunfähig ist, fühlt sich der Narzisst großartig und ist zufrieden.

Ein mangelhaftes Selbstgefühl beruht auf einer verminderten Empfindungsfähigkeit und führt daher gleichfalls zu einem eingeschränkten Differenzierungsvermögen. Da sich ein Narzisst nicht so fein und umfassend in einen Sachverhalt einfühlen kann, kommt er auch meist zu Ansichten und Bewertungen, die wenig differenziert und angemessen sind: Entweder ist ein Sachverhalt absolut grandios, so dass sich der Narzisst damit identifizieren kann und deswegen wie einen Teil seiner selbst erlebt, oder er lehnt ihn komplett ab und entwertet das Thema oder die Person. Der Narzisst neigt häufig zu extremen und daher unangemessenen Bewertungen: Entweder ist etwas einfach bombastisch oder abgrundtief schlecht – dazwischen gibt es für ihn nichts.

Der Narzisst schwankt zwischen den Polen hin und her

So kann man im Umgang mit einem Narzissten häufig beobachten, dass er immer zwischen zwei Polen hin und her schwankt, aber nie ein Gleichmaß erreicht und hält. In einer Beziehung sucht er beispielsweise entweder die totale Nähe zum Partner und will mit diesem verschmelzen und eine unzertrennbare Einheit bilden oder er trennt sich sofort von seinem Partner, sobald auch nur kleinsten Schwierigkeiten oder Meinungsverschiedenheiten auftreten. Der Narzisst findet in einer Beziehung kein Mittelmaß: Entweder alles ist perfekt und läuft so, wie er es sich vorstellt, oder alles ist schlecht und daher sinnlos, weil es in der Realität zu Abweichungen von seinem Ideal kommt, die zwar akzeptabel sind, er aber nicht ertragen kann.

In einer Beziehung mit einem Narzissten kann es daher wiederholt zu plötzlichen Trennungen und anschließend zu herzzerreißenden Versöhnungen kommen. Entweder sucht der Narzisst die völlige Distanz oder er strebt eine unauflösbare Nähe an. Eine Beziehung, in der beide Partner ihren Freiraum haben und ihre eigenen Wege gehen können, gleichzeitig aber auch Gemeinsamkeiten pflegen, ist für einen Narzissten unvorstellbar. Alles muss immer gemeinsam gemacht werden – oder sich zumindest seiner Kontrolle unterziehen – oder es handelt sich aus seiner Sicht nicht um Liebe.

Auch neigt der Narzisst dazu, seinen Partner – vor allem in der Anfangsphase der Beziehung – auf übertriebene Weise zu idealisieren: Sein Partner muss der beste Partner auf der ganzen Welt sein, denn nur dann passt er auch zu ihm. Oder der Narzisst entwertet seinen Partner vollständig, weil dieser sich nicht so verhält, wie er es sich wünscht. Er behandelt seinen Partner dann so, als sei dieser der schlechteste Mensch auf der ganzen Welt. Für einen Narzissten gibt es nur die eine oder andere Richtung: Entweder ist etwas extrem gut oder es ist extrem schlecht.

Der Narzisst fällt durch extremes Verhalten auf

Die Laune des Narzissten kann von einer auf die andere Minute ins Gegenteil umschlagen: War er zuvor noch freudig und gut gelaunt, kann er im nächsten Moment wütend und gemein werden. Die Auslöser für die plötzlichen Stimmungsschwankungen sind meist nur Nichtigkeiten und stehen nicht im Verhältnis zu der Reaktion des Narzissten. Dann flippt der Narzisst entweder völlig aus und verliert die Beherrschung oder er sagt zu einem tragischen Ereignis gar nichts und schweigt, obwohl eine Reaktion angebracht wäre. Auch neigt der Narzisst dazu, sich nicht einfach über etwas zu freuen und es leise zu genießen, sondern seine Begeisterung durch Jubelstürme und Feierlaune zum Ausdruck zu bringen.

Auch bei anderen Themen ist häufig eine extreme Neigung bei einem Narzissten zu beobachten:

  • Entweder verschwendet er sein Geld für die unnötigsten Ausgaben oder er ist übertrieben geizig und sitzt auf seinem Geld, auch wenn Ausgaben dringend notwendig sind.
  • Entweder betreibt er extrem Bewegungssport und richtet sein gesamtes Leben an der Ausführung seines Hobbys aus oder er ist ein Bewegungsmuffel, für den jede Art von Sport Mord ist.
  • Entweder ist er sehr leistungs- und karriereorientiert und arbeitet rund um die Uhr an seinem beruflichen Fortkommen oder er hält nichts vom Arbeiten, träumt stattdessen nur vom großen Ruhm und mogelt sich irgendwie durchs Leben.
  • Entweder ist er die beste Mutter oder der beste Vater der Welt und tut alles für seine Kinder oder er interessiert sich überhaupt nicht für sie.
  • Entweder arbeitet er viel mit Körpersprache und fällt durch ein extremes Spiel seiner Mimik auf oder seine Körperhaltung und sein Gesichtsausdruck sind völlig starr und bewegungslos.

Jede extreme und einseitige Betätigung führt dazu, dass andere, mindestens ebenso wichtige Lebensbereiche vernachlässigt werden und daher die Gefahr besteht, dass sich im Leben aufgrund der Unausgewogenheit Störungen, Schwierigkeiten, Konflikte oder Krankheiten einschleichen. Eine einseitige Ausrichtung führt nicht nur dazu, dass auf Dauer der Lebensbereich, dem man sich auf extreme Weise zuwendet, aufgrund von Überbeanspruchung leidet, sondern auch die Lebensbereiche, denen man weniger oder keine Aufmerksamkeit schenkt.

Da ein Narzisst aber nicht zur Mitte, sondern zum Äußersten neigt, ist bei ihm auch immer wieder mit Unruhe, Kampf und Dramatik zu rechnen. Das Leben an der Seite eines Narzissten ist von Spannung gekennzeichnet. Dies kann am Anfang einer Beziehung mit einem Narzissten durchaus als aufregend und abwechslungsreich erlebt werden. Später wird die Extremität aber zunehmend zur Belastung und löst beim Partner immer wieder Stress aus, der vor allem seine eigenen Bedürfnisse immer wieder zugunsten der Lebensplanung des Narzissten zurückstellen muss. Irgendwann dreht sich alles nur noch um das eine – und das wird mit der Zeit anstrengend.

Die hier beschriebenen anormalen Verhaltensmuster können auch im Rahmen anderer Persönlichkeitsstörungen oder psychischer Erkrankungen auftreten. Sie sind nicht explizit nur bei einem Narzissten zu beobachten, wenngleich sie hier besonders häufig und deutlich auftreten können. Das hier beschriebene Verhalten muss aber nicht automatisch bei jedem Narzissten vorhanden sein und es kann auch situativ bei ansonsten psychisch unauffälligen Personen auftreten.


Autor der Webseite

Mein Name ist Sven Grüttefien. Ich bin der Verfasser dieser Webseite. Als ausgebildeter Heilpraktiker für Psychotherapie habe ich mich auf die Beratung von Menschen, die unter narzisstischen Missbrauch leiden, spezialisiert und biete zu diesem Thema zahlreiche Bücher, Coachings, Seminare und Vorträge an.

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Veröffentlicht in Eigenschaften eines Narzissten
16 Kommentare zu “Der Narzisst neigt zum Extremen
  1. Kersten sagt:

    hmmm, wollte auf den Kommentar weiter unten antworten, klappt nicht.
    also bitte erst die Sachen zur Achterbahn lesen, dann wird mein Kommentar sinnvoll – sonst steht er queer im Raum…

  2. Kersten sagt:

    Das mit der Achterbahn – immer wieder ein guter Vergleich..
    Ich musste grade total schmunzeln, es trifft es so..
    Angeschnallt mitmüssen, einzige Freiheit schreien,
    oder sich einreden, man/frau ist grade mutig und hat keine Angst.

    Ich habe in den letzten Monaten gelernt,
    dass ich mir mein Leben lang die Angst verboten habe,
    bis ich sie nicht mehr merken kann.
    UNd nun kommt das Gefühl wieder,
    und ich erkenne plötzlich, dass es Angst ist,
    das Gefühl – das ich nicht habe.
    Nun – ich habe es jetzt wahrnehmen gelernt.
    Was bringt es mir? Vielleicht, dass mein
    Fluchtreflex wieder zu funktionieren lernt, grummel…
    Das ist ja das Kernding von Angst – dass man wegrennt.
    Wenn man vor Angst erstarrt, hat man schon zu lang gezögert..
    der Punkt zum Wegrennen verpasst…

    Deswegen fand ich die Bilder mit Achterbahn und Autofahren grad sehr eingängig.
    Wenn ich unter extremen Stress stehe, kann ich nicht bei jemanden mitfahren.
    Da MUSS ich selber fahren, da kann ich nicht mehr vertrauen.
    Spannend. Wie sehr Fahrzeuge die Bewegung / Dynamik einer Beziehung abbilden können..

    Danke und frohes Neues Jahr

    • lilli sagt:

      Liebe Kersten,

      das ist eine wichtige Spur in die Freiheit,
      meine Angst zu spüren, bzw. verdrängt zu haben.
      Von selber würde ich überzogene Extreme gar nicht machen.
      Den Menschen mit Narzissmusproblemen nachzugeben und mir gar nicht liegende Unternehmungen auch noch mir selbst als interessant zu verkaufen,
      das passiert nur wenn man die eigenen Ängste und Wünsche nicht ergründet.
      Da gibt es so eine Art Parabel:
      Jemand will mit dem Zug an sein Ziel, springt hinter einem anderen auf, fährt mit, und,
      kommt am falschen Zielort an!
      Lieber später fahren und zwar ans eigene Ziel 🙂
      lilli

  3. Kiki sagt:

    Hallo Zusammen,
    tja… gut ist, wenn man weiß, dass man nicht allein mit diesen Erfahrungen ist und so langsam versteht, dass man selbst nichts machen kann und diese Verhaltensmuster zu durchbrechen. Ich selbst mache das alles seit über 4 Jahren und bin wirklich jeden einzelnen Weg gegangen. Von „Du bist alles schuld“, „es liegt in Deiner Verantwortung“, „wenn Du nicht so wärst, würde ich nicht so reagieren“ usw. Am schlimmsten waren in den ersten 3 Jahren die körperlichen Übergriffe. Nach dem letzten, wofür er eine Nacht im Ausland im Gefängnis verbringen durfte, sind die aber Gott sei Dank zu Ende. Ich schreibe mir selbst zu, dass ich es nähre und mit mir machen lasse. Allerdings weiß ich mittlerweile auch warum. Diese Artikel helfen klar und deutlich zu sehen und zu verstehen. Denn das habe ich in den letzten Jahren immer wieder gewollt und Fehler bei mir gesucht. Verantwortung für seine Handlungen übernommen, mich für Dinge entschuldigt, die ich nicht getan habe und im Grunde mache ich das heute noch. Nur ist mir das mittlerweile klar und auch, warum ich das mache.
    In den letzten Jahren habe ich viel gelernt und wenn es etwas positives gibt, dann, dass ich mich selbst weiterentwickelt habe. Zwar um ihm zu gefallen aber im Grunde hat es mich zu einem anderen Menschen geformt. ich wünsche mir die Kraft, aus diesem Karussell aussteigen zu können und das Dauerabo abschließend hinter mir zu lassen.
    Leider muss ich sagen, dass es nicht genügend Anlaufstellen gibt. Er hat mich gewaltig ausgetrickst und hat die einzige in meinem Umkreis selbst besucht um mit der Diagnose raus zu kommen, ich würde psychische Gewalt ausüben. Also, dass was er sich selbst draus gebastelt hat.
    Es ist genau so wie es hier in in jedem Blog steht: Härte, Kälte, plötzliche Wutausbrüche, Ignoranz, Liebesentzug, er kennt jeden Knopf den er bei mir drücken muss um mich wieder „weich zu kloppen“, solange er der Größte ist, ist alles super, sobald ich eine Meinung (versehentlich) vertrete, greife ich ihn an. Nach Streit und Trennung werden keine Maßnahmen getroffen. Ein Wunsch, lass uns doch bitte eine Streitkultur entwickeln, wird im Keim erstickt.
    Im letzten Jahr dachte ich, sobald ich nicht mehr interessant bin, verlässt er mich. Aber nein, dass ist nicht der Fall. Ich bin zu stark um uninteressant zu werden. Ich bin zu attraktiv und damit für andere Männer interessant. Ich bin beruflich zu erfolgreich, als dass er sich nicht in meinem Ruhm größer zu fühlen. Zu wertvoll für ihn, in seinem eigenen Job wo ich immer wieder auf die Füße stelle.
    Alle sind zu dumm, nicht gut genug, können es nicht so gut wie er usw. Die Liste ist lang. Er manipuliert sein komplettes Umfeld und hält mich da schön von fern. Es nervt ihn ohne Ende, dass er meine Freunde nicht manipulieren kann und die sind natürlich gefrustet, nicht positiv genug, können sich nicht gut genug präsentieren, sehen nicht gut genug aus usw.
    Er opfert alles und jeden um sich selbst zu beweihräuchern und entledigt sich der Menschen, die ihn durchschauen in windesseile um dann festzustellen: Siehst Du, genau das was ich mir gedacht habe.
    Ich könnte Romane schreiben. Je dreckiger es mir geht, desto schlimmer werden die Vorwürfe, nur damit es mir noch dreckiger geht. Leider funktioniert das allmählich nicht mehr und das merkt er. Narzissten sind Meister darin die Gefühle des anderen wahrzunehmen und zuerst gegen die Person selbst zu richten und wenn das nicht mehr funktioniert wütend zu werden. sie lernen unfassbar schnell. Jeden Vorwurf den man ihnen im Streit macht, bekommt man im nächsten selbst vorgeworfen (Bsp. „Du hast eine Grenze überschritten, lerne bitte meine Grenzen zu akzeptieren“. Beim nächsten Streit kam „Du hast eine Grenze überschritten!!!“)

    ich weiß noch nicht wie, aber ich werde es schaffen.

    • lilli sagt:

      Hallo Kiki,

      danke für deine ausführliche Darstellung des Problems.
      Sie, die sog.Narzissten,
      sind Meister darin zu verdrehen, und,
      wenn man ihnen die Stirn bietet,
      unfair zu wüten bis zur Gewalt, beschreibst du.
      Warum? Weil sie sich zum Verbergen ihrer Minderwertigkkeitsgefühle vor sich selbst,
      vorspielen müssen, die Größten zu sein,
      was echtes Interesse für und Austausch mit ihren Mitmenschen, wenig bis nicht, zulässt.
      Das ist tragisch,
      und ich denke, wenn sie trotz immer wieder gelingenden Widerstands von seiten des/ der Partners/in, bleiben,
      begreifen sie diffus, was ihnen fehlt.
      Doch wenn sie nicht sozialer werden wollen können,
      ist Abstand bis hin zur Scheidung,
      die nötige Konsequenz.
      lilli

    • Moni sagt:

      Kiki, es kommt mir vor, als wärst du mit dem gleichen Mann zusammen wie ich es bis vor wenigen Tagen gewesen bin. Herzliches Beileid, ich weiß, was du durchmachst.

  4. Uschi sagt:

    Extrem faul, extrem verlogen, extrem hinterhältig, extrem eifersüchtig, extrem habgierig….. Aber keine guten Eigenschaften! Sie täuschen gute Eigenschaften vor, aber sie haben keine. Sie sind keine guten Eltern, sie benützen ihre Kinder als Schachfiguren, weil sie ihnen nützen. Im Fall einer Frau z.B. um den Ehemann an sie zu ketten. Bei sehr ehrgeizigen und Karriere orientierten Personen, gibt es keine Solidarität, ihre Mitspieler werden aus getrickst und eliminiert, was am Ende dem Geschäft schadet. Wo so Leute mit im Spiel sind geht alles kaputt.
    Ihnen positive Eigenschaften zu zuschreiben, ist völlig falsch, sie haben KEINE!
    Aus diesen Gründen, bin ich mit dem Artikel nicht einverstanden.

    • Kersten sagt:

      Sorry, dass ich widerspreche.
      ICh finde, dass Du in der moralischen Sache recht hast.
      Diese Leute sind fürchterlich. Aber eben nur dort.

      Narze sind mit ihrem Egoismus ziemlich lange in Führungspositionen der Star.
      Durchsetzungsstark (auf Kosten der anderen)
      Führend (auf Kosten der UNtergebenen, nicht der Mitleitenden)
      Wortgewandt, gut aussehend (Stunden vor dem Spiegel lohnen sich dann schon)
      zielorientiert.
      Leider. UNd so lange hier in unserer Gesellschaft kein Umdenken stattfindet,
      bleiben diese Leute erfolgreich – auf Kosten anderer.

  5. Nutzer sagt:

    Absolut wieder einmal auf den Punkt gebracht!
    Sie sind so überzogen, dass sie nicht einmal im Geringsten auf die Idee kommen, dass andere sie durchschauen, bzw. ihre Verhaltensweisen sich immer wiederholen und vorhersehbar sind.Aber gleichzeitiges Beklagen der Einsamkeit.
    Ich arbeite noch an der Heilung, habe mich weitestgehend distanziert, weil ich missbräuchliches Verhalten, Ausnutzen statt wirkliche Nähe und echtes Interesse, Empathielosigkeit, Oberflächlichkeit und egomanisches, zur Schau gestelltes Verhalten und Verbalattacken nicht mehr ertrage, leider ist es die Mutter meines Mannes- daher ertrage ich zähneknirschend diese Person- habe sie aber aus meinem Distanzbereich gestrichen.

  6. lilli sagt:

    Hallo,

    was für eine gute, differenzierte Beschreibung des Wesens meiner Mutter, meines ersten, zweiten, und- langjährigen dritten Partners, Vater unserer Kinder und Großvater unserer Enkelkinder.
    Am krassesten waren mein erster und zweiter Partner, mit extremen Hobbys und beruflichen Höhenflügen plus Bruchlandungen, am Ende auf meine Kosten.
    Meine Mutter sowie mein dritter Partner, mein Mann, war und ist in seinen Extremen erfolgreich.
    Und so war und ist für mich lang Verblendete,
    ‚Narzissmus als Chance‘, wie Sven Grüttefien an anderer Stelle schreibt,
    möglich geworden:
    Bei den Bruchpiloten hatte ich nur viel oder völligen Abstand genommen.
    Bei meinem Mann, dem Vater unserer Kinder, öffnete mir mein pädagogisches Talent für Kinder, auch die Augen für mich selbst,
    und ich fing an selber zu wachsen.
    Ich entdeckte Bücher, ging immer und immer wieder zur Familienberatungsstelle, war in EA-Emotions Abonymous, und entdeckte als Krönung meiner Genesung diese Site im Internet.
    Meine innerhalb der Partnerschaft so helferkranke Art, überwand ich nach und nach, meine Co-Abhängigkeit bzw. meinen Co- Narzissmus,
    in den ich heute noch stolpere, wenn ich nicht aufpasse.
    Ich war beruflich eine einfühlsame, förderliche, unterstützende Pädagogin ,begriff beruflich schnell, wo individuelle Unterschiede liegen und konnte viel Gutes tun.
    Doch in der Partnerschaft war ich mit Blindheit geschlagen, dass ich meine ganz persönliche individuelle Verschiedenheit den extremen Vorstellungen der Ich- Menschen unterordnete und sie auch noch bewunderte für extreme Unternehmungen, die mir selbst nie im Leben gefallen würden!
    Puh!
    Ich bin in der zweiten Hälfte meines Lebens unterwegs und heil-heilfroh,
    dass ich im Laufe der letzten beiden Jahrzehnte erkennen durfte, wo bei mir ‚der ‚Hund‘ begraben liegt‘.
    Ich lebe nun selbst, echt und authentisch selbst, und ließ bzw. lasse die Männer und Feauen los, die nur hofiert werden wollten,bzw. wollen,
    wie mir das meine auf ihre Art extravagante Mutter schon beigebracht hatte,
    und die auch mein Talent für meine kleinen Geschwister ausgenutzt hatte.
    Denn ihre selbstbezogenen mit ihrer Arbeitssucht erfolgreichen Wünsche,
    standen für mich an erster Stelle,
    standen für mich wie selbstverständlich,
    vor meinen eigenen Wünschen.

  7. Anni sagt:

    Wieder einmal perfekt beschrieben – ganz herzlichen Dank dafür.

    Das Leben mit einem Narzissten ist ganz einfach eine Achterbahnfahrt, jedoch kein Vergnügungspark.

    Möglicherweise können sich zwei Narzissten miteinander in so einem Leben arrangieren, allen anderen ist zu wünschen, dass sie so schnell wie möglich aus dieser Berg-und-Tal-Bahn rausspringen können.

    • lilli sagt:

      Liebe Anni,

      dein Achterbahn- Vergleich bringt mich zum Schmunzeln.
      Wie lange habe ich auf der Achterbahn meine Siebensachen mühsam zusammengehalten,
      bis mir das Licht aufging, aussteigen zu können.
      Und dann meinte ich immer noch jahrelang, das Leben auf der Achterbahn der Menschen mit Narzissmusproblemen,
      wäre das eigentlich erstrebenswertere Leben gewesen. Puh!
      Nein, wirklich nicht.
      Mein eigenes Leben mit z.B. im Voralpenland zu wandern ist für mich das Schöne!,
      nicht, wie selbstverständlich mit einem/r Narzissten/in
      die Alpen zu besteigen, damit er/sie hoffentlich ‚friedlich‘ sein könnte,
      puh!, total verkehrte Welt!
      Denn gemeinsam auf Augenhöhe, friedlich
      m i t einander zu leben
      und jeden Beteiligten
      leben zu lassen,
      das können sie nur wenig bis gar nicht.
      Schönes Wochenende,
      lilli

      • Anni sagt:

        Liebe Lilli,

        wie wahr. Ehe man begreift, dass es einem besser geht, wenn man aussteigen würde, braucht es einige Schreckens Erlebnisse. Aber jedesmal, wenn man in den Abgrund getauscht ist, die Talsohle durchschritten hat und es erstmal wieder bergauf geht …
        Bis man in den nächsten Abgrund schaut.
        Nee, ich gehe auch lieber wandern statt Bergsteigen, fahre lieber Fahrrad statt riskante Motorradtouren usw.

        Auch dir und allen Mitlesenden ein schönes Wochenende.

        • lilli sagt:

          Liebe Anni,

          es hilft nur Abstand.
          Wer nicht selbstbewusst ist,
          sondern co- abhängig oder co- narzisstisch ist,
          kann nur wachsen,
          sich entwickeln,
          selbständig werden,
          und,
          lieber früher als später,
          von diesem Zug abspringen ♡
          lilli

          • lilli sagt:

            … und im ungünstigsten Fall,
            steigt man nochmal in eine andere Achterbahn des Lebens als Co-Abhängige eines Love- bombardierers ein, … .
            Weil man nur mühsam lernt,
            zur Ruhe zu kommen und einfach selber mit dem Auto zu fahren.
            Oder in freier Entscheidung abwechselnd mitzufahren.
            Und,
            um im Bild des Achterbahnvergleichs zu bleiben,
            weil man noch nicht und noch nicht erkannte,
            dass das selbständige mit dem Auto fahren, oder, bei gemeinsamem Ziel gemeinsam zu fahren,
            die Freiheit und Lebensfreude ist !
            Nicht die angeschnallte Höllenfahrt einer Achterbahn!
            Für Freiheit und Lebensfreude am eigenen Steuer !
            lilli

          • Anni sagt:

            Liebe lilli,

            genau so ist es. In der Achterbahn kann man nicht lenken, wird angeschnallt mitgerissen, Widerstand zwecklos.
            Achterbahnfahrten konnte ich noch nie genießen, dieses Gefühl des Ausgeliefertseins verursacht einfach nur Beklemmung. Tatsächlich liebe auch ich das Autofahren – allein, am Steuer, zu Zielen, die mir lange nicht möglich waren, dann fühle ich mich frei.

            Dir und allen Mitlesenden ein gutes Jahr 2023 – in Freiheit und mit Lebensfreude.
            Anni

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