Wenn der Körper zum Statussymbol wird

Narzisstische Menschen sehen in ihrem Körper ein geeignetes Mittel zur Profilierung. Mit äußerer Attraktivität wollen sie die Aufmerksamkeit ihrer Mitmenschen erlangen – oftmals auch, um dadurch von inneren Makeln ablenken zu können. Aus dem Körper wird dann häufig ein Kunstobjekt gemacht und die ganze Energie wird darauf verwendet, mit diesem wertvollen Kapital maximale Bewunderung zu erhalten.

Mann und Frau beim Krafttraining

Bild: © NejroN – 123rf.com

Um sich als einzigartig zu erleben und von anderen bewundert zu werden, nutzen einige narzisstische Menschen ihren Körper und machen ihn zu einem Statussymbol, das sie wie ihr höchstes Gut pflegen. Der Körper muss optimiert und auf Hochglanz gebracht werden, damit andere dem genialen Wunderwerk ihre Aufmerksamkeit schenken. In extremer Weise wird dann auf äußerliche Attraktivität, Fitness und Gesundheit sowie auf die Ausstrahlung von Selbstbewusstsein, Optimismus und Lebensfreude geachtet.

Regelmäßige Besuche von Fitness- und Kosmetikstudios, die Aufwertung des Körpers durch Schönheitsoperationen, die Orientierung an Ernährungsideologien sowie der Konsum von Vitaminpräparaten werden zum Lebensinhalt. Betroffene tun alles dafür, nutzen jede freie Minute und geben Unsummen an Geld aus, um einen makellosen Körper zu bekommen. In den eigenen Körper wird alles hineinprojiziert, was man gerne sein und wie man von anderen gesehen werden möchte. Der Körper wird zum Aushängeschild und Markenzeichen. Dabei stellt er kaum mehr als eine funkelnde Fassade dar, hinter der sich meist eine große Bedürftigkeit verbirgt.

Der Zwang, einen perfekten Körper haben zu wollen, führt dann dazu, dass jede Abweichung vom Idealbild eines makellosen Aussehens mit größter Sorge betrachtet wird. Jeder noch so kleine Fehler und Schandfleck verursacht sofort Stress und geht mit einem Gefühl der Unzulänglichkeit und des Versagens einher. Sofort verschwindet die Lebensfreude, die dann mit verstärkten Bemühungen, den Körper wieder fit zu machen und den Makel zu beheben, zurückgeholt werden soll.

Der Zwang zur ständigen Optimierung

Selbst wenn ein Optimum erreicht ist, findet der Betroffene immer noch einen unschönen Teil an sich, der für andere zwar nicht sichtbar ist, den er aber dennoch unbedingt beseitigen muss, um sich wieder wohlzufühlen. Denn jede kleinste Problemstelle an seinem Körper, die er entdeckt, löst sofort Ärger aus und nichts scheint ihm dann wichtiger als die unverzügliche Entfernung dieser vermeintlichen Peinlichkeit. Oft geht die Entdeckung eines Schönheitsfehlers mit einem nicht zu ertragenden Schamgefühl einher und der narzisstische Mensch findet erst dann wieder in einen entspannten Gemütszustand zurück, wenn dieser Makel behoben ist.

Auch kann die perfekte Figur eines anderen, die die Attraktivität des eigenen Körpers übersteigt, kaum ertragen werden und löst sofort Neid und damit anhaltende Minderwertigkeitsgefühle aus. Der narzisstische Mensch glaubt dann, doch nicht so schön zu sein, wie er es mit all seinen Bemühungen erreicht zu haben glaubte, und daher noch eine Schippe drauflegen zu müssen. Auf diese Weise setzt er sich unter enormen Druck und erreicht nie einen Zustand, mit dem er dauerhaft zufrieden sein kann.

Immer wieder findet der Betroffene aus seiner Sicht begründete Anlässe, an seinem Äußeren weiterzufeilen. Und wenn kein Makel ausfindig zu machen ist, dann bemüht er sich um Prävention: Er achtet übersorgsam auf seine Ernährung und seinen Lebensstil, um eine Gewichtszunahme zu verhindern, einen Muskelabbau oder den Alterungsprozess zu verlangsamen sowie einer Leistungsschwäche oder sogar Potenzproblemen entgegenzuwirken. Ständig ist er in Sorge um seinen wertvollen Leib und vergisst darüber, sein Seelenleben zu pflegen und seinen seelischen Bedürfnissen ausreichend Aufmerksamkeit zu schenken.

Äußere Schönheit, um innere Makel zu kaschieren

Ein Mensch, der sich dem Körperkult verschrieben hat, schwankt ständig zwischen einem Gefühl von Großartigkeit und Minderwertigkeit hin und her und kommt niemals in einen anhaltenden Zustand innerer Zufriedenheit: Entweder ist er völlig von seiner genialen Erscheinung überzeugt und von seinem perfekten Körper geradezu berauscht oder er ist am Boden zerstört, weil er wieder einen Makel gefunden hat oder seine Mitstreiter einen noch vollendeteren Körper haben als er. Auf diese Weise wird er zu einem Getriebenen, der niemals ankommt und sich damit motivieren muss, weiteres Potenzial an seinem Körper zu entdecken, das zur weiteren Veredelung seines Körpers genutzt werden kann.

Um schwelende Minderwertigkeitsgefühle und fehlende Lebensfreude zu kompensieren, wird der Körper zur Zielscheibe des persönliches Glücks gemacht und die Körper- und Persönlichkeitsoptimierung verkommt zu einer Sucht. Ein kurzzeitiges Erleben von Perfektion und Schönheit kann dann Freude auslösen, es behebt aber auf Dauer nicht den inneren Mangel. Irgendwann kommen die Frustgefühle wieder zum Vorschein und sodann wird die Schuld für die eigene Unzufriedenheit erneut beim Körper gesucht. Der Körper wird so zum Gegenstand der Frustbewältigung gemacht und regelmäßig auf Hochglanz poliert in der Hoffnung, damit auch gleichsam die inneren „Kratzer“ wegzubekommen.

Die Wahrnehmung von Betroffenen wird aufgrund des Zwangs zur permanenten Selbstoptimierung extrem verengt. Es werden nur noch Aspekte betrachtet, die der Verschönerung des Körpers und einem brillanten Auftritt dienen. Auch wird nur noch Aktivitäten nachgegangen, die entweder den Körper weiter aufpeppen oder ihn schonen sollen, damit sich erst gar keine Makel bilden. Zudem wird nur noch an Ereignissen teilgenommen, bei denen der narzisstische Mensch seinen Körper wie auf einem Laufsteg präsentieren kann, um in den staunenden Blicken seiner Mitmenschen seine Einzigartigkeit zu erleben.

Der Körper ist an allem schuld

Verfallen narzisstische Menschen einem ausgedehnten Körperkult, erleben sie häufig einen Kontrollverlust, bei dem das Augenmaß für eine angemessene Körperpflege verlorengeht. Sie beschäftigen sich nur noch mit ihrem äußeren Erscheinungsbild und messen anderen Aspekten in ihrem Leben kaum noch eine Bedeutung bei. Alle positiven Erlebnisse werden dann auf einen angeblich perfekten Körper zurückgeführt und alle negativen Erfahrungen werden mit der angeblichen Unzulänglichkeit des Körpers begründet. Immer wird der Körper für alles verantwortlich gemacht.

Die einseitige Ausrichtung auf den Körper führt dazu, dass das Seelenleben verkümmert und deswegen  auch letztlich die Ausstrahlung der Persönlichkeit leidet. Wie das Sprichwort „Wahre Schönheit kommt von innen“ schon sagt, kann selbst der perfekteste Körper seelische Defizite nicht eliminieren. Die Armut der Seele strahlt von innen durch das Körpergewebe und trübt den Glanz, der durch eine äußerliche Optimierung erreicht werden soll.

Ein aufmerksamer Beobachter wird spüren, dass der Körper einer leblosen Attrappe gleicht und es seiner Ausstrahlung an Natürlichkeit mangelt. Ein intaktes Seelenleben strahlt von innen nach außen und legt so seine Leuchtkraft über den gesamten Körper wie ein fließendes, schimmerndes Gewand. Auf diese Weise wirken alle Körperformen schön und edel, selbst wenn sie einzeln betrachtet unförmig, asymmetrisch oder gar hässlich sind. Dies liegt in der Güte und der Herzlichkeit begründet, die von innerer zu äußerer Schönheit führen, und nicht im gewaltsamen Herumfeilen an der äußeren Hülle.


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Veröffentlicht in Narzisstische Gesellschaft
32 Kommentare zu “Wenn der Körper zum Statussymbol wird
  1. Kersten sagt:

    schon wieder stehen die Post nicht dort, wo sie hingehören.
    irgendwie kapiere ich immer noch nicht, wie das funktioniert. sorry.

  2. Amy sagt:

    Deswegen wird es für diese Menschen (und ihre Umwelt) auch so schwer, wenn sie älter werden und wirklich nicht mehr jung und fit sein können. The mirror cracks…

    • Kersten sagt:

      stimmt. Habe ich selber mit Erstaunen erleben dürfen.
      „ICh bin besser aussehend als der Sohn von“,
      jünger, sportlicher usw.

      ich hab mich gefragt, was das soll.
      Kann man nicht in Würde alt werden?
      Einfach so alt sein wie man ist?
      Ein bisschen Eitelkeit ist doch prima,
      aber mehr – was soll das denn.
      Und sich ein bisschen in Form halten, prima,
      aber dann mit 20jährigen konkurrieren?
      Das ist ja irgendwie komisch.

      Ich habe recht lang gebraucht zu erkennen,
      dass es genau darum geht.
      Um Kompensation von Fehlendem.
      Körper statt Seele.
      Nun. That´s Narz…
      (nicht nur, aber eben auch..)

  3. lilli sagt:

    … nein, ich gebe klaren Verstandes die Hoffnung auf.
    Ich gehe einfach unkompliziert meine eigenen Wege.
    Sehnsucht oder Ungewissheit oder Liebesdrang meine ich nicht.
    Ich akzeptiere schlussendlich den/die Narzissten/in und
    lasse ihn/sie los.
    Wenn z.B. der eine Angehörige mit Narzissmusproblemen sich wegen Körperkult schlank kasteit,
    mache ich mir dazu keine Gedanken mehr.

    • lilli sagt:

      (verrutscht, gehört zu weiter unten 13.12.22 8:57)

    • Sonnenblume sagt:

      … ja, genau, klaren Verstandes die Hoffnung aufzugeben, die sich nicht erfüllen kann und weitergehen.Und eben auch nicht durch die versteckteste Hintertüre wieder Raum gewinnt. Gerade bei Narzissmus. Ja, auch den Narzissmus stehen lassen und sogesehen auch tatsächlich weitergehen (mir keine Gedanken machen und an falschen Baustellen meine Kraft investieren, sondern mein eigenes Haus bauen oder einfach schlicht und ergreifend darin leben)….

      Aber ich gebe nicht meine Hoffnung auf, auch nicht meine Sehnsüchte und Träume, die sich aber grundsätzlich nicht an Menschen hängt. Die eine Quelle der Inspiration für mein Tun beinhaltet und ist. Hoffnung (diesen Begriff müssten wir uns dann natürlich auch erst mal erklären, was jede darunter versteht) ist Teil meines Seins und sie ist immergrün, wie der Garten, selbst im Winter. Der immergrüne Teil in mir. Und sie hängt gar nicht an Bedingungen. Genausowenig wie die große Liebe. Sie ist da. Lebt und wirkt sich aus. Ganz einfach und beständig und braucht weder Beweise noch Bestätigung oder Leistung.

      • lilli sagt:

        Liebe Sonnenblume,

        Körperkult,Extreme, starke Gefühle provo zieren aus mangelnden Emotionen, kaum Frieden nur Waffenruhe, Affenliebe für irgendwas, und, und,und, im Grunde Egozentrik aus Minderwertigkeitskomplexen mit Leistungsstreben oder -verweigern in Überheblichkeit mit Abwerten und Gemeinheiten,
        hielt ich lange für ein Generationsproblem, für ungeübte Kommunikationsfähigkeit, da ich seit meiner Mutter darum kreiste.
        Ich machte zwar immer größere Kreise,
        mit Kenenlernen normaler liebenswürdiger Menschen,
        doch als Partner wählte ich zum dritten Mal einen Mann mit Narzissmusproblemen.
        Bei ihm, dem Vater unserer Kinder, suchte ich aus meinem Bauchgefühl heraus bald die Familienberatungsstelle auf, besuchte die anonyme Selbsthilfegruppe EA und machte eine Psychotherapie.
        Nach und nach begriff ich, dass ich mit Menschen mit Narzissmusproblemen konfrontiert war und helferkranke Co- Abhängigkeit für Liebe gehalten hatte.
        Kurzum,
        in der zweiten Hälfte meiner zweiten Lebenshälfte bin ich daraus herausgewachsen,
        und glücklich, dass mir dies noch gelungen ist,
        statt immer weitere Kreise, aber doch noch welche, um Menschen mit Narzissmusproblemen zu ziehen.
        Nein, ich halte keine Hoffnung oder Sehnsücht oder Träume an der Hand.
        Ich lebe mit konkreten Zielen.
        Ich lebe mit Abstand zu den Angehörigen mit Narzissmusproblemen.
        Und vor allem, das getriebene Achterbahhnleben von im Grunde rücksichtslosen Egozentrikern, sehe ich nüchtern als solches,
        bzw.bin
        nicht mehr als vermeintlich Liebende eine Co-abhängige.
        Denn Liebe ist umfassend dreierlei, wie der Psychologe Jens Corssen so anschaulich im Bild eines Hauses beschreibt:
        Die Liebe zum Leben ist das Fundament – die Selbstliebe sind die Wände und das Dach,
        und der Partner/in, die Mitmenschen sind die bunte Inneneinrichtung.

        Alles Gute uns allen,
        die hier schreiben und lesen,
        zu Weihnachten 2022! mit einem guten Rutsch ins Jahr 2023!,
        besonders auch für Sven Grüttefien.

        • Sonnenblume sagt:

          Liebe Lilli,

          Danke fürs Teilen Deiner Geschichte und Gedanken! Und für deine Wünsche.

          … es ist schön, den Weg in die Freiheit gefunden zu haben und ihn zu gehen und nicht mehr „kreisen“ zu müssen.

          Aber hat nicht alles seine Zeit gehabt, um das wirklich zu erkennen? Dienten diese Erfahrungen bis über die Schmerzgrenze weit hinaus nicht auch dazu, endgültig aufzubrechen und loszugehen in die wahre Freiheit und wahre Liebe, die wirklich ganz unaufgeregt und doch so tiefgreifend wirksam ist. Ohne dass ich es schönreden oder rechtfertigen möchte und nicht so verstanden werden will. Es ist auch eine Gnade, wenn es gelingt. Ja, viele Menschen bleiben in falschen Hoffnungen, Träumen und Sehnsüchten gefangen und ich kann es von außen nicht beurteilen und will es auch gar nicht. Aber hoffe und bete auch für sie in der Stille….

          Eine gesunde Distanz zu Menschen, die immer wieder die alten Muster triggern oder Sogwirkung bewirken oder das Abhängigkeitsmuster aktivieren, sehe ich auch als ganz wesentlich und wichtig an für mich persönlich und meinen Weg.

          Es ist sehr schön für mich, zu sehen, wie meine Widerstandskraft und innere Gelassenheit gewachsen ist und ich auch hier nicht hilflos geblieben bin, sondern handlungsfähig und klar. Gerade wegen der Auseinandersetzung.

          Meine Hoffnungen, Sehnsüchte und Träume gehen über das Konkrete hinaus. Aber sie beflügeln immer mein konkretes Tun.

          Mich spricht Deine Beschreibung des Psychologen Jens Corssen vom Lebenshaus auch an. Ein sehr schöner Vergleich.

          Daher kann ich es auch genauso sehen und empfinden.

          Nur woher kommt die Liebe zum Leben und dann noch schwieriger vielleicht, die Liebe zu sich selbst….? Es gibt so viele Menschen, die unglaublich Schlimmes, Verletzendes und Zerstörerisches erlebt haben, dass sie ja gerade diese Liebe nicht mehr empfinden und erfahren oder glauben können. Und ich kann das verstehen und anerkennen.

          So möchte ich an dieser Stelle noch etwas Teilen, was für mich das Fundament ist, woher meine Liebe zum Leben wie aus einer Quelle sprudelt (also unspektakulär, natürlich und belebend) und was ich meine mit meiner lebendigen Hoffnung und allem, was damit verbunden ist. Geerdet. Nicht abgehoben. Ganz konkret. Ich kann für mich sprechen, wie Du für Dich, was mir gefällt. Wir können uns anregen und voneinander lernen. Und so verstehe ich dieses Forum auch als eine Möglichkeit der Betrachtung.

          So möchte ich jetzt mein Lebensfundament, woher mir das SChönste und Beste geschenkt wird noch an dieser Stelle unserer Kommunikation zu Wort kommen lassen, was ich mit der lebendigen Hoffnung meine….

          Vielleicht ist der Text zunächst etwas irritierend oder verstörend und sprachlich etwas ungewohnt, da der Text ja auch seine Geschichte hat

          Vorausgesetzt wird eine Beziehung – eine Herzensbeziehung, woraus das neue Leben wächst und gedeiht.

          Ich möchte die Worte aus der Bibel zitieren aus dem 1. Petrusbrief, Kapitel 1, 3 – 9:

          Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns nach seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten, zu einem unvergänglichen und unbefleckten und unverwelklichen Erbe, das aufbewahrt wird im Himmel für euch, die ihr aus Gottes Macht durch den Glauben bewahrt werdet zur Seligkeit, die bereitet ist, dass sie offenbar werde zu der letzten Zeit.

          Dann werdet ihr euch freuen, die ihr jetzt eine kleine Zeit, wenn es sein soll, traurig seid in mancherlei Anfechtungen, auf dass euer Glaube bewährt und viel kostbarer befunden werde als vergängliches Gold, das durchs Feuer geläutert wird, zu Lob, Preis und Ehre, wenn offenbart wird Jesus Christus.

          Ihn habt ihr nicht gesehen und habt ihn doch lieb; und nun glaubt ihr an ihn, obwohl ihr ihn nicht seht; ihr werdet euch aber freuen mit unaussprechlicher und herrlicher Freude, wenn ihr das Ziel eures Glaubens erlangt, nämlich der Seelen Seligkeit.

          Schade, dass ich nur diesen Ausschnitt schreibe, ich würde viel lieber noch weitaus mehr an die Wände des Hauses malen wollen….. aber dieser Ort hier ist begrenzt.

          So lasse ich es einfach so auch stehen, wie alles andere, was wir mit allen besten Absichten zum Lesen für andere schreiben.

          …. und lade alle in das Worthaus ein, wo ich selber so wunderbare Bibelauslegung finde und mich dafür interessiere (bin kein Mitglied einer Sekte!!)

          Allen frohe Weihnachten und das, was damals die Engel den Hirten verkündeten „Fürchtet euch nicht, euch ist heute der Heiland geboren…..“ auf dem persönlichen Weg durch vielleicht Trümmerlandschaften und Neuaufbau oder oder oder….

          von Herzen,
          Sonnenblume

          • lilli sagt:

            Liebe Sonnenblume,

            danke für deine guten Worte.
            Gute Worte sind wohltuend und hilfreich.
            Den perfekten Körper, wie hier im Körperkult- Thema,
            gibt es nicht.
            Das perfekte Leben auch nicht.
            Das Leben ist das eigene Leben, Schieflage entsteht bei mir, wenn ich helferkrank an die Menschen mit Narzissmusproblemen heranrücke.
            Hab ich abgebaut und übe, ganz loszulassen:
            Loslassen, Gott überlassen,
            das seh ich auch so.
            Ich liebe das Gedicht über das Leben von Mutter Teresa:
            … Das Leben ist eine Herausforderung, nimm sie an. …
            Das Leben ist Reichtum, bewahre ihn. …
            Das Leben ist schön, bewundere es.
            … … … .
            Schöne Weihnachten
            und ein gutes neues Jahr,
            dir und allen, ♡
            lilli

          • Silver sagt:

            Wunderbar, vielen Dank, liebe Sonnenblume! Schon beim ersten Wort „Hoffnung“ im Text hatte ich die Hoffnung, dass wir dieselbe bzw. denselben meinen. Ja, die Hoffnung lebt! <3 Shalom.

    • Anni sagt:

      Liebe lilli,

      deinem Post kann ich einfach nur uneingeschränkt zustimmen.

      Bevor man nicht bereit ist, die Hoffnung (auf Änderung) aufzugeben, den/die Narz/in endlich zu akzeptieren und auch loszulassen, wird man nicht zur Ruhe kommen. Auch mein Leben ist so unkompliziert geworden seit diesem Wendepunkt.

      Zum Thema Körperkult habe ich die Erfahrung gemacht, dass der Narz es vor allem auch von seinem Partner erwartet. In puncto Kleidung selbstverständlich nur, wenn er mit ihm gemeinsam rausgeht. Anderenfalls erweckt man ja schon wieder Argwohn.
      Was musste ich mir für lästerliche und auch böswillige Kommentare gefallen lassen wegen ein paar Kilos zuviel in den Wechseljahren, wegen meiner Frisur, wegen den ersten Fältchen …
      Den Blick in den Spiegel oder an sich herunter vergaß der Narz allerdings. Oder ich war schuld wegen meiner guten Küche, die er nur allzugern genoss.

      Ab und zu fällt es mir wieder ein – immer seltener – und das ist gut so.

      Meine gewonnene Freiheit genieße ich sehr, die Ruhe, meinen Garten, ausgedehnte Spaziergänge, Besuche bei meiner Familie, neue Bekanntschaften und Aktivitäten, gute alte Freunde – all die Dinge, die mit meinem Narz kaum möglich waren.

      Es gibt ein Leben danach!

      Alles Liebe

      • lilli sagt:

        Liebe Anni,

        wie schön diesen deinen Post zu lesen.
        Was hat man Haltlosigkeiten von Seiten der im Innersten unsicheren Menschen mit Narzissmusproblemen gehört.
        Diese blöden Sprüche, z.B. hier zum Thema übers Aussehen,
        nach Erkennen des Narzissmus wie eine steife Brise vorbeiziehen zu lassen,
        und nach Abstandnahme nicht mehr zu hören,
        ist wie wunderschönes Wohlfühlwetter.
        lilli

  4. Gudrun L. sagt:

    Sich um seinen Körper zu kümmern, ihn fit und gesund und damit auch schön zu halten
    ist absolut in Ordnung und vernünftig.
    Aber es ist eines Menschen so unwürdig, wenn er/sie sich nur noch über das Out-Fit definiert.
    Wir sind geistige Wesen ! Aber dieser Bereich wird völlig vernachlässig. Ich bin immer wieder entsetzt, wenn ich junge Mädchen in den sozialen Netzwerken sehe, die alle uniform aussehen mit ihren aufgespritzen Lippen, ihren Haarverlängerungen, Plastiknägeln, ausgestopfte Brüste, angeklebte Wimpern, der Kussmund beim Selfie und natürlich alles voll mit Tatoos. Was soll das? Die sehen alle gleich aus. Wenn jemand selbstbewusst ist, hat diese Person das alles nicht nötig. Hier am Schönheitswahn kann man den Narzismus gut erkennen und die gewaltigen Probleme und Komplexe, die ein Mensch versucht, damit zu kompensieren. Eigentlich gehören die alle in Therapie. Aber wir sind schon so eine verhaltensgestörte von der natur völlig entfremdeten Gesellschaft geworden. Wenn das so weitergeht muss man die geistig Gesunden separieren. Ich weiß, das ist heftig, was ich schreibe, aber ich sehe das so.

    • Sonnenblume sagt:

      Toll beschrieben Gudrun!

      Es ist schon ein auffallendes Phänomen, so einen Körperkult zu betreiben. Und an sich herumdoktern zu lassen, um „schön“ und „sexy“ zu sein.

      Traurig und zum Teil auch dramatisch, finde ich, aber ist scheinbar oft so.

      Bedingungslose Liebe sieht anders aus

    • Eveli sagt:

      Ja, ich sehe das auch so. Wie “ arm“ sind diese Menschen. Der Fokus nur auf Äußerlichkeiten gerichtet.Aber damit sind sie aber auch besser zu erkennen und man kann Abstand halten und sich schützen. Erschreckend ist nur die Entwicklung und Aktzeptanz in allen gesellschaftlichen Bereichen.

  5. Sonnenblume sagt:

    Der Schlussakkord Ihrer Ausführungen über den narz. Körperkult bringt es genial auf den Punkt.

    Schein und Sein

    Hülle oder Fülle

    Glanz, der von innen kommt und sich ganz natürlich unangestrengt selbstverständlich ausbreitet, ganz beiläufig, oftmals unbemerkt oder auch unbewußt, weil es keine Performance ist, keine Show, keine Inszenierung, kein Kult, keine Fassade….

    …. eine lebendige, liebende und geliebte, erlöste Seele ist etwas wunderbares, die an Schönheit nicht zu überbieten ist (was für eine solche Seele auch gar kein Ziel ist, jemanden zu überbieten oder zu übertrumpfen, vielmehr möchte sich eine solche Seele an der einzigartigen Schönheit eines jedes Menschen erfreuen und sie nach Möglichkeit fördern oder zur Geltung bringen, indem sie sich selbst zurücknehmen kann, um Raum zu schenken und zu ermöglichen für den Menschen neben sich….)

    Ich wünsche mir mehr davon, auch mehr davon in meinem eigenen Leben. Dass ich mich nicht verunsichern lasse, was dieses Verhältnis von innen und außen anbelangt. Denn FAssaden können mich je nach Situation und Befindlichkeit auch blenden und meine Selbstzweifel aktivieren, denen ich aber sehr schnell auf die Schliche komme und mich wieder dort hin begebe, wo die bedingungslose Annahme und Liebe ist und JA zu mir sagt. Ganz Mensch zu sein, mit dem Unperfekten und Halbgelungenen und allem Dazwischen, eben ganz Menschen, immer im Werden begriffen und im Sein verwurzelt.

    In Gottes schöner Welt, der er seine Liebe in Jesus Christus geschenkt hat, um darin Heimat zu finden und einen Weg zum größten JA…..

    Nun, wie auch immer jeder/jede diese Quelle des Lebens bezeichnet und zu spüren bekommt, …. , um schön zu sein und anziehend zu wirken und lebendig im besten Sinne….

    Das ist für mich unbegreiflich (es gibt auf dieses Geheimnis des eigentlichen Menschseins keinen Zugriff – also brauche ich auch nichts in den Griff zu bekommen oder daran herumfeilen).

    Unverzweckte Schönheit, Verbundenheit, Sinn sind der beste Dreiklang, den ich bisher erfahren habe.

    • lilli sagt:

      Hallo,
      hallo Sonnenblume,

      authentisch zu sein, man selbst zu sein,
      ist für mich das größte Glück.
      Persönlichkeiten, die mit Herz und Verstand ihr eigenes Leben leben, mit Stärken und Schwächen, Erfolgen und Enttäuschungen,
      strahlen diese innere Stabilität aus,
      sie sind spürbar ausgeglichen.
      Der Körperkult bei den Menschen mit Narzissmusproblemen in meiner Verwandtschaft,
      ist, sich schlank zu kasteien,
      also wiederum wie im vorigen Thema,
      im Extrem zu leben.
      Zwei meiner Verwandten mit Narzissmusproblemen trinken selber betont Mineralwasser und Heilwasser,
      und bieten den Anwesenden betont Wein etc. an,
      um sich daneben als besonders gesundheitsbewusst herauszustellen.
      Dabei wollen sie vor den Anwesenden zusätzlich als Weinkenner etc. glänzen.
      Puh, einfach nur völlig daneben!
      ‚Nicht ärgern, nur wundern‘, fällt mir dazu ein, und:
      gesunden Abstand nehmen,
      ganz persönlich elber entscheiden.
      lilli

      • lilli sagt:

        … ganz persönlich
        s e l b e r entscheiden.

        Auch im Kleidungsstil gefällt mir der unterschiedliche, persönliche stimmige Stil der In-sich- Ruhenden.
        An meinem Kleidungsstil konnte ich im Lauf des vergangenen Lebensjahrzehntes meine Genesung rückblickend auf den Fotos erkennen:
        immer mehr fühlte ich mich in meiner Kleidung wohl und schön.
        Je unsicherer ich war, desto mehr hatte ich Zeit und Geld auf Mode verschwendet, in der ich co- abhängig auf Anerkennung der falschen Leute spekuliert hatte,
        die wegen ihrer Narzissmusprobleme,
        in Körperkult und Mode den angesagten Klischees zu entsprechen versuchen,
        um hinter aufgesetzter Überlegenheit ihre tief unterdrückten Minderwertigkeits- Komplexe zu verbergen.

        • Sonnenblume sagt:

          Liebe Lilli,

          ja, das kann ich so auch ganz bestätigen. Und gut, wenn wir das so nicht mehr brauchen und befreiende und freie Wege finden konnten, um unser Leben natürlich(er) und authentisch(er) zu gestalten….

          Das ist einfach schön und tut mir auch gut. Ich mag ja auch schöne Klamotten, in denen ich mich wohl fühle und die meine Lebensfreude und das Originelle zum Ausdruck bringt. Stimmig und zu mir passend in XL ;-)… auf dem Weg in die Leichtigkeit und wirklich auch der gesunden Selbstbejahung und Annahme.

          • lilli sagt:

            Hallo,
            hallo Sonnenblume,

            die ehrlichen Beiträge hier, im Anschluss an Sven Grüttefiens so gut und differenziert ausgewählten und dargestellten Themen,
            ist für mich das Beste zu
            ‚Narzissmusproblematiker/innen und Co‘.
            In einem Forum bin ich früher mal zu oft ins’Jammer- Hamsterrad‘ geraten, was ich in meiner nun längst zweiten Lebenshälfte nicht mehr riskiere.
            Schönen Tag und stetes Wachstum des Selbst !
            Im Zweifel bringt mir der Psalm:
            ‚Bei Gott allein findet meine Seele zur Ruhe, bei Gott allein kommt mir Hilfe …‘,
            wieder Klarheit für mein gesundes Leben mit oder neben meinen Mitmenschen.
            lilli

          • sonnenblume sagt:

            …. ja, und das ist leise, still und nach außen hin betrachtet unspektakulär unaufgeregt und macht doch den grundlegenden Unterschied….

            Schön, das von Dir so zu lesen, liebe Lilli!

          • lilli sagt:

            … naja,
            der/die eine meditiert, der/die andere betet, der/die dritte bewegt sich in der Natur … .
            Solange ich hier schreibe, bin ich noch zu nah an der beim letzten Thema zitierten Achterbahn.
            Mich sozusagen in meinem Auto weiter weg zu bewegen,
            ist wichtig !

          • Sonnenblume sagt:

            … allerdings ist es ja auch so, dass es wichtig ist, „dran“ zu bleiben am Thema, da es sich ja um eine Abhängigkeit (eine Form der Sucht) handelt.

            Sie ist ja stillgelegt bzw. trockengelegt, aber deswegen trotzdem da. Und alte, lange und intensiv gelernte Muster, können ja nicht ausgeschaltet werden. Nur der Umgang damit kann gelernt und geübt werden. Und das ist wahrscheinlich realistisch, nehme ich an. So wie ich es bisher verstanden habe.

            Schreiben darüber verstehe ich neben der praktischen Lebensgestaltung als Dranbleiben, also am Ball bleiben und gleichzeitig auch Üben…. sich also im Bewußtsein zu stärken…..

            Nicht als Selbstzweck. Um quasi dieses Thema „zu brauchen“, um sich nicht zu verändern, sondern „drin“ zu bleiben, nicht „dran zu bleiben“. Ein großer Unterschied.

            Das wäre destruktiv.

          • lilli sagt:

            Liebe Sonnenblume,

            man kann alte, schädliche Muster erkennen und überwinden, mit Büchern, Psychotherapie,Seelsorge,InternetSites, Selbsthilfegruppen …
            Man kann die alten Zöpfe abschneiden.
            Und ich habe noch einen alten langen in meinem kürzeren offenen Haar.
            Schnipp, und schnapp kommt auch noch.
            lilli

          • Sonnenblume sagt:

            Liebe Lilli,

            ja, ich bin auch überzeugt, dass die Überwindung (was ich als Umgang damit verstehe) möglich ist und das finde ich ja so gut daran, wirklich umzulernen und ein Bewußtsein dafür zu entwickeln….

            …. aber ich meine, dass man diese Muster insofern nicht ganz loswerden kann, denn sie haben mitgeprägt und die eigene Biographie „mitgestaltet“.

            Es ist ja auch sonst so, dass das, was wir grundlegend erlernt haben, nicht verlernen. z.B. Sprachen, ein Musikinstrument oder schlicht das Laufen… Aber ob wir noch viel in der erlernten Sprache sprechen oder das Instrument spielen oder eine Sprache oder ein Musikinstrument einschlafen lassen oder auch beim Laufen, in welche Richtung und zu welchen Orten wir gehen, betrifft unsere selbstverantwortete Lebensgestaltung mit entsprechenden Entscheidungen.

            Und würden wir einem anderen Menschen unsere Lebensgeschichte erzählen, wären wir immer auch mit all diesen alten Wegen und Erfahrungen verbunden und diese sind ja Teil von uns….

            So in etwa meinte ich das. Und auch, dass in unserem Gehirn eben Erinnerungen gespeichert sind, die auch durch entsprechende Situationen getriggert werden können. Zu diesen haben wir über den rationalen Verstand keinen Zugang.

            Wie meintest Du es konkret, wenn Du noch einen alten Zopf abschneiden willst. Das interessiert mich natürlich auch.

        • lilli sagt:

          … damit meine ich die versteckteste Hoffnung, da ich seit meiner Mutter mit mit der Problematik konfrontiert bin.
          Die noch letzte versteckte Hoffnung aufzugeben, dass man Narzissmusprobleme weglieben, wegdoktern oder wegzaubern könnte.
          Damit meine ich, dass ich mich abwende,
          und andere Ufer, Landschaften, Orte ansteuere:
          Nämlich die meiner Wahl.
          ‚Du hast die Wahl‘
          ist ein Kernsatz aus den anonymen Selbsthilfegruppen wie EA Emotions Anonymous.
          ‚Jeder ist seines Glückes Schmied‘,
          sagt die Redewendung dazu,
          herzlich,
          lilli

          • Sonnenblume sagt:

            Liebe Lilli,

            dann meinen wir dasselbe, glaube ich.

            Die „versteckteste Hoffnung“ – das gefällt mir!!

            Wenn diese also aus ihrem Versteck aufgestöbert wurde, ist sie am Licht und offensichtlich.

            Dann nehme ich sie an die Hand, die berechtigte und verständliche Hoffnung und wandere mit ihr zusammen in neue Landschaften und in die Freiheit und richte meine Liebe, meine Sehnsucht auf diesen lebendigen Weg, der mich zu Orten und Menschen und Möglichkeiten führt….

            Vielleicht so…..

            herzlich,
            Sonnenblume

        • Kersten sagt:

          da ist was dran..
          je unglücklicher ich bin,
          desto eher kaufe ich mir mal was,
          und dann zieh ich es gar nicht an.

          Ich kann also am Inhalt des Kleiderschranks meine schlechten Phasen erkennen.
          (Wenn denn alles noch da wäre – das geht ja gar nicht,
          auch wenn ich keine Shopping-Queen bin).

          Die Freundlichkeit der Verkäuferin statt LIebe.
          Das Kleid als Hülle, um meine Trauer, mein Unglück zu verstecken.
          Die Bluse, um mich wieder selbstbewusst zu fühlen.

          Manchmal auch das Erkennen,
          dass ich etwas kaufe, weil ich wie jemand anderes sein will.
          Und dann feststelle, ich bin aber ich,
          egal was ich anziehe – ich kann mich nicht verbiegen.
          (um mich zu verbiegen müsste ich narzisstisch sein,
          und so weit gehts bei mir eben nicht).

          Tja. nicht so einfach.

          • lilli sagt:

            Hallo Kersten,

            nein nicht so einfach.
            Bei Liebesmangel auf sich selbst achten, tut schon gut.
            Früher kaufte ich auch mal was Besonderes zum Anziehen was mir dann doch nichts bedeutete, wenn es mich ‚rausputzen‘ sollte um von den Narzissten doch bitte gesehen zu werden.
            Mich einfach zu pflegen tut mir besser. Zu meditieren tut mir besser. Durch Kreuzen meiner Arme über meiner Brust spüre ich meine Wärme, Geborgenheit im Guten. Das tut mir gut statt Körperkult- Rausputz- Klamotten, wenn Umarmungen von Freunden/innen gerade nicht möglich sind.
            lilli

            Übrigens wenn du direkt unterhalb des Textes auf das blaue ‚Antworten‘ gehst, hängt es als erste, zweite … Antwort dran.

          • Kersten sagt:

            ..ich versuchs mal, mal sehen, wo es landet,

            liebe lilli

            du sagst, du hast was gekauft, um dem Narz zu gefallen
            .. weisst du, ich kaufe mir gern was schönes, um mir selber zu gefallen.
            und wenns dann wem anderen auch gefällt, prima.
            (ich muss hier aber anmerken, ich mache das selten,
            es klingt aber, als ob ich das dauernd mache.
            Nein – zuletzt vor 2 Jahren, vor Corona,
            und vor Weihnachten, weil eh was fehlte..
            aber sonst geh ich gern, aber selten gucken,
            aber es landet fast nie was in meinem Rucksack).

            Aber ja, ich habe schon mal was am Beginn der Beziehung gekauft,
            WEIL ich dem Narz gefallen wollte, ihn überraschen wollte.
            Nun, ich hab es 1x gemacht. Er hats nicht mal gemerkt,
            das war dann wohl selbstverständlich,
            dass ich mich „für ihn rausputze“.
            Ich war enttäuscht. Habs nicht mehr gemacht.
            Und gemerkt, dass er es umgekehrt eh nicht tut.
            Nur für andere. Die da zuhause, die ist es nicht wert.

            Für mich hat das sich hübsch Anziehen
            auch was mit gegenseitigem Respekt zu tun.
            Und wenn der Partner dann in Unterhose am Tisch sitzt,
            vergeht einem das total.
            (Okay, nach ner wilden Nacht ist das schon okay,
            aber wer hat schon 365 Tage im Jahr wilde Nächte mit über 50)
            Hingeworfene Brötchentüte (geholt von wem andern),
            der Rest, wenn überhaupt am Tisch, hingeworfen.
            Und dann maulen, dass es nicht hübsch ist.
            Es tötet jedem Wunsch, selbst den Tisch nett zu decken,
            und sich mal überlegter anzuziehen,
            wenn so jemand den Tag bestimmen möchte.

            Ich machs nicht mehr gern, nicht für diesen Menschen.
            Nur noch für mich selber. Und das tut immer wieder mir gut.
            Und wenn ich mich jetzt nett anziehe,
            dann kommt sofort die Frage: Für wen?
            Hast einen anderen? Lächerlich.

            Aber seine Angst ist berechtigt.
            Die Beziehung ist fast völlig kaputt,
            wenn es denn je eine war…
            Und ich kämpfe sehr um meine Ablösung,
            die mir nicht gelingen will.

            Schönen Sonntag, liebe Lilli

          • Anni sagt:

            Sich etwas Schönes zu kaufen, um sich damit selbst eine Freude zu machen, ist völlig legitim, finde ich. Es muss ganz einfach nur im Rahmen bleiben. Kann auch schwierig werden.

            Solange es wirklich den Zweck erfüllt, das eigene Wohlbefinden zu steigern, sei es nun das schöne Kleidungsstück, die bequemen (vielleicht auch etwas teuren) Schuhe, der Besuch beim Frisör oder Kosmetiktermin, einfach weil es einem gut tut, geht das für mich total in Ordnung. Der Narz wird es sowieso nicht verstehen (wollen). Er misst eh mit zweierlei Maß. Was für ihn gilt, gesteht er dem anderen nicht zu. Aus Eifersucht (Für wen putzt du dich so heraus?), vielleicht aus Sorge, das für ihn weniger übrig bleibt? (Thema Geiz) Für all seine Statussymbole: Markenklamotten, teure Uhren, großes Auto, Motorräder, Immobilien, schöne Reisen, gutes Essen usw. usw.?
            Der Narz braucht das alles doch aus ganz anderem Grund. Definiert sich und andere über Besitz, über Äußerlichkeiten. Will sich über andere erheben, zumindest mithalten, von seinem Sockel auf die anderen herabschauen.

            Geht man mit dem Narz gemeinsam aus, gilt jedoch für den Partner wieder ein anderer Maßstab. Dann darf es schon mal etwas mehr sein bzw. durchaus ein paar Kilos weniger (gilt selbstverständlich nur für den anderen). O-Ton: „Ich will mich mit meiner schönen Frau präsentieren.“ Wie armselig.

            Vor ein paar Wochen habe ich zufällig einen wirklich netten Menschen online kennen gelernt. Es entwickelte sich eine gute Unterhaltung und wir beschlossen, über einen anderen Dienst zu kommunizieren. Ich sah das Profilbild und dachte „Okay – Muckibude“. Nach ein paar Tagen wechselte er es und ich erkannte ihn gar nicht wieder: Wettkampffoto. Hm, schade. Aber da kam sofort die rote Flagge.

            Vielleicht auch oberflächlich von mir, aber reiner Selbstschutz.

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