Der Narzisst nimmt nur selbstbestätigende Aussagen an

Ein Narzisst blendet die negativen Aspekte seiner Persönlichkeit aus und projiziert sie auf andere. Hat er Probleme oder will er sein Leben ganz allgemein verbessern, holt er sich hierzu zwar fachkundige Anregungen von außen, übernimmt aber lediglich die Inhalte, die seine Einstellung bestätigen und seinen Narzissmus weiter fördern. Der Fokus richtet sich ausschließlich auf den Ausbau seiner vermeintlichen Stärken und nicht auf die Minderung von Schwächen.

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Um sich selbst etwas Gutes zu tun, um Hilfe bei Problemen zu finden oder die eigene Persönlichkeit zu stärken und weiterzuentwickeln, nehmen viele die Dienste von Lebensberatern, Motivationstrainern, Mental Coaches oder Psychotherapeuten in Anspruch. Sie besuchen Seminare, hören sich Vorträge an, lesen Bücher, machen Gebrauch von einer persönlichen Beratung oder eignen sich Selbsthilfetechniken an. Zur Erweiterung des eigenen Horizonts werden psychologische, spirituelle oder neurowissenschaftliche Angebote genutzt in der Hoffnung, geeignete Bewältigungsstrategien für Konflikte zu finden oder das eigene Leben ganz allgemein zufriedener zu gestalten.

Mithilfe von überzeugend klingenden Techniken und psychologischen Ansätzen, in denen vor allem die eigenen Handlungsmuster, Überzeugungen und Werte auf den Prüfstand gestellt und durch positive Gedanken, neue Glaubenssätze sowie angemessene und reife Verhaltensweisen ersetzt werden sollen, können die soziale Kompetenz, die mentale Belastbarkeit sowie das Selbstbewusstsein und die Lebensfreude erhöht werden.  Das Ziel ist es häufig, durch bewusste kognitive Steuerung eine optimistische Grundhaltung gegenüber der eigenen Person und dem eigenen Leben zu bekommen, sich auf diese Weise emotional zu stärken und Hindernissen leichter zu begegnen.

Im Rahmen der beruflichen Weiterqualifikation bieten Arbeitgeber ihren Mitarbeitern weiterbildende Seminare an, wie z. B. Stressmanagement, Change-Management, Persönlichkeitsentwicklung, Teambildung und Selbstmanagement. Vor allem die Steigerung der sozialen Kompetenz steht hierbei im Vordergrund. Unternehmen erhoffen sich von der gezielten Förderung ihrer Mitarbeiter mehr Effizienz in der Zusammenarbeit, prozessorientiertes Denken, zielgerichtetes Handeln sowie eine allgemeine Verbesserung des Betriebsklimas.

Nicht jeder schlaue Ansatz ist auch immer hilfreich

Nicht immer sind die einleuchtenden Theorien und klugen Weisheiten, die von Beratern vermittelt werden, für jede Persönlichkeit und in jeder Situation hilfreich. Oft sind die plausibel klingenden Thesen und prägnanten Sprüche sehr pauschal gehalten und nicht auf jedes Problem und schon gar nicht auf jede Person übertragbar. Dennoch fühlen sich viele sofort durch die neuen Impulse und Erkenntnisse dazu motiviert, die neuen Ansätze unmittelbar auf ihr Leben zu übertragen und auszuprobieren.

Zur Festigung neuer Erkenntnisse und zur Manipulation des eigenen Unterbewusstseins werden häufig sogenannte selbstbejahende, motivierende Sätze empfohlen, die man sich täglich selbst vorsagen soll, um sich damit zu stärken und die theoretischen Grundlagen in eigene Überzeugungen umzuwandeln. Solche Sätze können wie folgt aussehen:

  • Ich bin gut, so wie ich bin.
  • Ich tue nur noch das, was mir guttut und was mir gefällt.
  • Ich stelle mich selbst von nun an in den Vordergrund.
  • Ich achte mehr und bewusster auf meine eigenen Bedürfnisse.
  • Von jetzt an denke ich nur noch an mich.
  • Ich schaffe alles, was ich mir vornehme.
  • Ich glaube an meine Fähigkeiten.
  • Alles, was ich beginne, wird ein Erfolg.
  • Ich werde mich von anderen nicht mehr ausnutzen lassen.
  • Ich werde die Opferhaltung verlassen.
  • Ich bin der Herr über mein Schicksal.
  • Ich lasse keine Energieräuber mehr in meiner Nähe zu.
  • Ich bin ein wunderschöner/besonderer Mensch.
  • Ich werde mein Leben so gestalten, wie ich es für richtig erachte.
  • Ich verdiene es, gut behandelt zu werden.
  • Ich mache mich frei von der Meinung und Bewertung anderer.
  • Ich verdiene in meinem Leben nur das Allerbeste.

Negative Aspekte des Lebens oder der eigenen Persönlichkeit werden durch bewusste Überlagerung mithilfe selbststärkender, positiver Glaubenssätze eliminiert. Das kann in manchen Situationen hilfreich und sogar ratsam sein. Vor allem, wenn Menschen ein schwaches Selbstwertgefühl haben, unselbstständig, überfordert, hilflos oder depressiv sind, kann eine Umprogrammierung der Gedanken durchaus einen erwünschten Effekt zeigen, mindestens aber eine Verschlimmerung der Gefühlslage und eine weitere Verringerung des Selbstwertgefühls vermeiden.

Im Fall einer Person mit einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung führt dieses Vorgehen jedoch eher dazu, dass sie sich überhaupt nicht mit ihren negativen Seiten auseinandersetzt – was ihr ohnehin schwerfällt –, sondern ihr fragwürdiges Verhalten bestätigt sieht. Die oben aufgeführten Leitsätze bringen bei einer bewussten und gehäuften Anwendung in erster Linie den eigenen Narzissmus hervor. Es sind Sätze, die eine starke Selbstbezogenheit fördern, weil es nur um die eigene Person und das eigene Wohlergehen geht.

Da sich ein Narzisst nicht mit seinen Defiziten und Makeln beschäftigen will und im Grunde auch davon überzeugt ist, gar keine zu haben, unterstützen diese Ansätze allesamt die  Selbstverherrlichungstendenzen des Narzissten und führen nur dazu, dass er sich noch egoistischer und rücksichtsloser verhält. Begeistert und voller Tatendrang, pickt er sich die für ihn nützlichen Inhalte und Techniken aus einer methodischen Anschauung heraus und überträgt diese sodann auf seinen Alltag. In der Regel führen solche Hilfen nur dazu, dass der Narzisst ein noch perfekterer Narzisst wird.

Eine Überbetonung positiver Aspekte kann hinderlich sein

Es ist nicht auszuschließen, dass ein Narzisst durch die einseitige Anwendung solcher Lehren und Theorien seinen mangelnden Realitätsbezug weiter erhöht. Sein unrealistisches Selbstbild entfernt sich immer weiter von der Wirklichkeit, die Verdrängung vorhandener Schwächen findet in der Fokussierung auf die eigenen Stärken eine Zweckmäßigkeit, zwischenmenschliche Beziehungen werden noch mehr zum eigenen Vorteil ausgenutzt und die soziale Kompetenz nimmt weiter ab. Das Ergebnis wird sein, dass sich die Mitmenschen vom Narzissten noch eher distanzieren, weil sie sein egoistisches Getue nicht mehr ertragen können und er somit unweigerlich in eine Isolation gerät.

Grundsätzlich sind eine positive Haltung sich selbst gegenüber und die regelmäßige Bewusstmachung des eigenen Wertes überhaupt nicht schadhaft. Problematisch werden das überzogene positive Denken und die übertriebene Selbstliebe nur dann, wenn dadurch noch mehr Konflikte und Leid entstehen, weil positive Aspekte einer Person hierdurch unnötig betont werden, während Schwächen und persönliche Grenzen komplett ausgeblendet werden. Die Wechselwirkung zwischen der selbstbezogenen Haltung und der nachfolgenden Resonanz aus der sozialen Umgebung wird bei dieser Betrachtungsweise vernachlässigt.

Der Narzisst sieht aber in den psychologischen Lebenshilfen oftmals die Lösung für all seine Probleme, inklusive der Probleme seines Partners und der Konflikte in der Beziehung. Die konsequente Anwendung der durch Seminare, Bücher oder Vorträge neu gewonnenen Erkenntnisse bekommt dann etwas Zwanghaftes: Die vermeintlichen Stärken des Narzissten und seine neue Einstellung werden bei jeder Gelegenheit und bei jedem Thema angeführt, mit dem erlernten Wissen begründet und anderen als beispielhafte Tugenden großtuerisch vorgehalten. Die Eitelkeit des Narzissten wird durch diese Lebenshilfen verstärkt.

Der Narzisst fühlt sich im Recht

Die Persönlichkeit des Narzissten wird hierdurch weiter gespalten, der Realitätsverlust nimmt weiter zu, die Kooperationsfähigkeit nimmt weiter ab und die Arroganz wird immer unerträglicher. Der Partner dringt überhaupt nicht mehr zum Narzissten durch, weil dieser jegliche Kritik durch das neu erworbene Wissen entkräftet und dieses zur Stärkung seiner Position nutzt. Der Narzisst hält sich dann für unantastbar, weil er die psychologischen Lehren und Weisheiten so perfekt vorlebt.

Auf diese Weise wird dem Partner der Wind aus den Segeln genommen. Der Narzisst legitimiert sein Verhalten durch eine wissenschaftlich anerkannte Theorie – was soll der Partner dann noch dagegenhalten? Dieser fühlt sich angesichts der scheinbaren Kompetenz minderwertig und beginnt, an sich selbst zu zweifeln. Vielleicht beginnt er sogar, den Narzissten für dessen Perfektion zu bewundern, was wiederum dessen Überzeugung verstärkt.

Ein Narzisst sucht unentwegt nach selbststärkenden Impulsen in seinem Umfeld. Alles, was seine Persönlichkeit bejaht, was die Richtigkeit seiner Einstellung bekräftigt und die Unanfechtbarkeit seines Handelns beweist, saugt er auf wie ein Schwamm und verwendet es sodann zur Selbstbestätigung. Dieses Vorgehen macht den Narzissten noch größer, noch einzigartiger und noch unangreifbarer. Irgendwann kann ihn kein mahnendes Wort mehr berühren, weil er durch die Flut von Bestätigung jegliche Kritik spielend entkräften kann.


Autor der Webseite

Mein Name ist Sven Grüttefien. Ich bin der Verfasser dieser Webseite. Als ausgebildeter Heilpraktiker für Psychotherapie habe ich mich auf die Beratung von Menschen, die unter narzisstischen Missbrauch leiden, spezialisiert und biete zu diesem Thema zahlreiche Bücher, Coachings, Seminare und Vorträge an.

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Veröffentlicht in Blog, Eigenschaften eines Narzissten
44 Kommentare zu “Der Narzisst nimmt nur selbstbestätigende Aussagen an
  1. Sabine sagt:

    Erst, seit ich Herrn Grüttefiens Artikel lese, ist mir bewusst geworden, wie viele Narzissten ich um mich hatte mein langes Leben lang.
    War mal so sehr in einen Mann verliebt, der gar nicht lieben konnte, nicht mal sich selbst.
    In der Kommunikation hat er mir nur zugehört, wenn ich ähnliche Betrachtungsweisen hatte wie er.
    Dachte ich anders oder sprach ich über etwas, was nur mir wichtig war, wurde er schnell müde …. oder wollte das Thema wechseln. Und unsere Beziehung ging ohne viel Dramatik zu ende.
    Ich bin nicht mehr so oft zu ihm gefahren und er hatte nicht mehr so oft angerufen … so lief das aus. Eigentlich traurig, denn im Grunde war er kein schlechter Mensch. Er wurde einfach zu oft verletzt im Leben, so dass er sarkastisch und zynisch wurde und niemand an sich heran ließ.
    Den einzigen Menschen, der er wirklich zu lieben schien, war sein einziger Sohn. Auf den war er stolz, den hat er untersützt, für den hat er gelebt.

    • Waltraud sagt:

      Sabine, „sarkastisch und zynisch“ hat nichts mit Narzissmus zu tun. Narzissmus bzw. ein Narzisst;in strebt Macht und Kontrolle an. Und er/sie will auf Biegen und Brechen Dein Leben bestimmen. Und es ist ihm scheissegal, wie es Dir dabei geht. Hauptsache er/sie fühlt sich gut und alles läuft in seinem,ihrem Sinne. Kompromisse gibt es in seiner Vorstellung nicht. Man „liebt“ ihn, wenn man seine Vorstellungen lebt bzw. teilt. Sarkastisch und zynisch ist weit davon entfernt.

  2. Globetrotter sagt:

    Jetzt in schwierigen Zeiten, die noch mehr als sonst durch die Corona-Lockdows, von Erwerbslosigkeit, Geldsorgen, Distanzierung zum Nächsten geprägt sind, habe ich den Eindruck, dass der Narzissmus bei den Leuten voll ins Auge springt, auffällig wird.
    Jetzt trennt sich die Spreu vom Weizen ! Sie zeigen ihr wahres Gesicht jetzt, so meine Erfahrung.
    Wir sind ja alle mehr oder weniger Narzissten, mehr oder weniger Soziopathen, mehr oder weniger Depressiv, mehr oder weniger zur Gewalt fähig, mehr oder weniger asozial im Verhalten …..
    Wir sind alles keine Heiligen ! Wir haben alle unsere Traumata, unsere „Gebrauchsspuren“ und sind damit alle nicht 100%ig „geistig gesund“.
    Aber wie überall, DIE DOSIS MACHT DAS GIFT !
    Und ich erkenne derzeit, wie gestört doch viele sind. Vor allem lassen Sie sich von einer Angst dirigieren, die hauptsächlich auf Polit-Propaganda fußt. Es sterben schließlich täglich mehr Menschen an Krebs und Herzversagen, als an einer schweren Grippe ! Und wir haben keine Pandemie, sondern einen Bankenkrise, die sich dahinter verstecken will. Erst wenn alle Volkswirtschaften zerstört sind, kann ein neues Geldsystem Fuß fassen und kann neues Schuldgeld verteilt werden durch „Aufbauhilfen“. PROBLEM 8erschaffen) dann REAKTION und LÖSUNG anbieten. Aber dies nur am Rande. Wir müssen diese Muster durchschauen und aufhören, uns so dumm manipulieren zu lassen.
    Jedenfalls in Krisenzeiten sieht du sehr genau, wer Feind und Freund ist. Da zeigt sich, wer wirklich eine soziale Ader hat und wer nur an sich selber denkt und Ich-süchtig ist.

  3. Markus sagt:

    Eines an diesem Artikel stimmt nicht, denn krankhafte Narzissten suchen niemals einen Psychologen/Psychiater wegen ihrer Probleme auf, und wenn in Ausnahmefällen, dann werden sie den Psychologen so manipulieren, dass dieser auch auf ihn reinfällt.

    • Manu-1978 sagt:

      Zumindest nicht freiwillig. Wenn, dann kommt noch eine andere Komorbität hinzu wie BPS oder andere Dinge. Es kann sein, dass man eine Krise hat oder sich sonst schlecht fühlt, sich diagnostizieren lässt und plötzlich kommt eine NPS heraus, da kann man dann schon mal geschockt sein, da man es andere vorwirft aber nie selbst eine hätte. Schreibe ich mal, da ich es erlebt habe.

    • Johann sagt:

      Doch Markus. Viele suchen Psychologen auf, aber wegen vollkommen Anderen Dingen

  4. JustMe sagt:

    Ich denke bei ‚tatsächlichen‘ Narzissten läuft sehr vieles immer wieder nach demselben Muster ab. Dank dieser Seite konnte und kann ich viele seiner Schritte vorhersagen, was einem zeigt, wie Narzissten ‚ticken‘.
    Natürlich kann man nicht jeden Streit oder egoistischen Zug eines Menschen als narzisstisch betiteln, aber immer wieder dieselbe Struktur ( Manipluation, Lügen, On/Off Beziehung), die diese Art Menschen aufzeigt, ist schon bezeichnend! Und das zeigt gerade die vielen sich hier ähnelnden Beiträge…

  5. Lise1 sagt:

    Yvonne, ich schrieb gestern schon (ganz unten), dass dass die Laiendiagnosen eine Pest sind. Sie machen viel Schaden, auch weil man sich damit selber in eine Sackgasse manövrieren kann, wenn man jemanden, der vielleicht wirklich irgendeine Störung hat, in die falsche „Diagnose“ steckt. Und man vemeidet unter Umständen damit auch, bei sich selber zu gucken. Der Schuldige ist ja klar. Aber das betrifft natürlich nicht alle, die hier schreiben, einige decken (oft unter Schmerzen und sehr mühsam) auf, was sie selber an Voraussetzungen mitbrachten, um in diese Lage zu kommen, da ist der Partner nur ein Punkt von mehreren. Und die Diagnose des Ex ist eigentlich fast egal, wenn es um die eigene Zukunft geht, wie man selber Beziehungen herstellt oder auch nicht.

    Aber die Geschichte mit den Laiendiagnosen findet man durch die Bank weg in Foren von traumatisierten Menschen, egal mit welcher „Diagnose“ (Autismus, Borderline oder sonstiger PS) sie ihren Ex , ihren Partner, Chef oder Eltern, etikettieren.

    Wichtig ist eigentlich, wie man da heraus findet, wenn man in einer toxischen Beziehung ist, egal aus welchen Gründen. Und nicht etwa noch das Verhalten des Partenres verstärkt. Und wie man nicht wieder hinein kommt beim nächsten Partner, indem man bei sich etwas ändert.

  6. Yvonne sagt:

    Irgendwie muss ich jetzt meinen „Senf“ auch noch loswerden. Ich hoffe, er steht nicht völlig quer zu allen Erkenntnissen über Narzissten. Seit einiger Zeit macht sich bei mir der Verdacht breit, dass der Begriff „Narzissmus“ fast für alles und alle herhalten muss und sogar als Argumentationswaffe oder Totschlagargument gebraucht werden kann. Ach, der Andere will nicht so wie ich es will? Narzisst! Wenn der andere „Narzisst“ nur nicht so egoistisch wäre, ginge es uns allen so viel besser. Er muss halt nur so funktionieren, wie ich denke, dass er (sie) funktionieren muss. Wenn er nicht in mein Raster eines idealen Partner passt oder nicht die „Traumfrau“ ist, die ich mir vorgestellt habe, klare Diagnose, Narzisst. Kurz ich denke, dass der Begriff Narzisst für sehr vieles auch missbräuchlich verwendet werden kann und auch wird. Beziehungen sind manchmal schwierig, verändern sich und Bedürfnisse müssen immer wieder neu ausgehandelt werden zwischen Ich, Du und Wir. Oder, man kann es sich auch einfach machen, und dem andern einfach bösen Willen, Trotz, Egomanie oder eben Narzissmus unterstellen. Das soll jetzt nicht heissen, dass es wirklich pathologische Fälle von Narzissmus gibt, welche auch oft tragisch enden. Aber meiner Ansicht nach wird sowohl der Begriff wie auch die „Diagnose von Laien“ sehr inflationär und missbräuchlich verwendet. Nicht selten auch um sich selbst in Unschuld zu baden, denn: der Andrehst (alleine) schuld. Er ist halt ein maligner Narzisst. Und wenn er kein offener Narzisst ist, ist er halt ein verdeckter. Und dieser Begriff samt Zuschreibung soll dann alles erklären. Ich habe hat einfach so meine Zweifel und manchmal auch Fragezeichen, bei dieser Zuordnung. Aber ich bin halt laue und eben kein Experte. Trotzdem habe ich Mühe mit den „Etiketten“, die m.E. oft vorschnell an Menschen geklebt werden. Sorry für meinen „Senf“.

    • Ellen sagt:

      Hast du schon Erfahrungen machen können mit einem Narzissten? Ich denke das ist für Menschen die sowas nicht kennen auch nur schwer vorstellbar. Als Betroffene geht man nicht einfach hin und beschuldigt jeden der einen nicht in den Kram passt ein Narzisst zu sein. Im Gegenteil, das läuft ganz anders ab. Zumindest nach meiner Erfahrung. Wir Betroffene sind sehr selbstreflektiert (zusehr vielleicht) Zunächst nehmen wir die Kritik entgegen versuchen uns zu bessern, tun und machen aber es wird eher schlimmer als besser bis wir uns nach und nach verlieren und immer noch sehen wir den Fehler bei uns. Wir allein sind Schuld der Andere wird idealisiert. Das kann jahrelang so gehen.
      Doch warum ist der Partner so ambivalent, einmal dein bester Freund dann dein Feind? Du wirst auf Händen getragen und dann wie Luft behandelt. Dein Leiden lässt ihn kalt, da ist keinerlei Empathie, der Blick starr und kalt, als wärst du Schmutz unter seiner Schuhsohle. Auf und ab , heiss und kalt, nah und fern, bis man nicht mehr weiss wer man ist und wo man steht. Irgendwann drohen wir daran kaputt zu gehen , wir sind komplett hilflos und dann suchen wir uns Hilfe woanders, in Büchern , bei Freunden und Familie, im Internet ?
      Du recherchierst die Symptome und stösst irgendwann auf das Wort „ Narzissmus“. Erst will man das nicht wahr haben : „mein Partner ist doch kein Narzisst“ aber je mehr man liesst desto klarer wird alles.
      Ich kann nicht sagen ob mein Partner unter einer NPS leidet, ich bin kein Psychologe und kann keine Diagnose abgeben. Aber soviel kann ich sagen. Irgendetwas läuft komplett verkehrt mit diesem Menschen. Ich hab nie zuvor so ein Verhalten bei einer anderen Person gekannt. Und was immer es ist, es ist zutiefst schädlich. Das einzusehen hat lange gedauert, war extrem schmerzlich und ist mir nicht leichtgefallen. Und hab ihm sicherlich nicht einfach eine Etikette aufgedrückt, weil das so bequem wäre. Sich mit Narzissmus auseinander zusetzen ist ein sehr sehr intensiver Prozess.
      Meine persönliche Meinung ist daher, das nur Menschen die es noch nie mit toxischen Personen zu tun haben, andere leichtfertig als Narzissten bezeichnen.

    • Waltraud sagt:

      Yvonne zu vorschnell „Etikett“ aufkleben kann ich Dir folgendes aus eigener Erfahrung und so wie auch schon von Ellen berichtet, sagen; das ich Jahrzehnte in etwas leidvollem steckte, das ich nicht benennen konnte. Ich bin sehr sehr spät erst dahinter gekommen nach vielen dramatischen Situationen und immer hat „er“ es verstanden, mir alle Schuld überzubuegeln, weil er ja der grandiose selbstherrliche erfolgreiche Unternehmer war und ist. Seine weisse Weste hat und wird er nicht ablegen. Man wird schon zur Genüge bdamit konfrontiert, das sich andere nicht vorstellen können, das solche Menschen einem soviel Leid zufügen und sich selber dann noch als Opfer verkaufen und mit dieser Masche auch Erfolg haben, weil sie Meister im manipulieren und blenden sind. Und alle die das erlebt haben und noch erleben, sind weit davon entfernt, hier leichtfertig ein Etikett aufzukleben.

    • Feder sagt:

      Yvonne, geh‘ doch einfach davon aus, daß Menschen intelligent sind und sich eingehend mit einem Thema beschäftigen, bevor sie sich eine Diagnose erlauben. Im Übrigen kann man sich auch im Rahmen eines Selbststudiums Wissen aneignen, Material gibt es zuhauf und den Rest erledigt der gesunde Menschenverstand.
      @Lise1 – Deine Beiträge scrolle ich besser weiter. Sie sind oft sehr negativ und destruktiv. Es ist auch interessant, daß jemand sich so stark in den Vordergrund drängt, wo er doch das genau hier bemängelt.

    • Manu-1978 sagt:

      Stimme ich dir zu. Heutzutage wird auch nur jeder ansatzweise als Narzisst bezeichnet, der meiner Meinung nach wahrscheinlich eher entweder wenn zum malignen Narzissten gehört, der eher schon in die antisoziale Schine passt, oder eher antisoziale Persönlichkeiten, oder wenn nicht gar Psychopaten, wo man generell sagt, dass sie total empathielos seien. Ich finde diese Seite dennnoch interessant, aber lese sie auch nur um zu schauen was man so alles dämonisiert. Und im Netz wird so alles mögliche gespalten. Die armen Opfer und die bösen Narzissten, aber dass man auch mal verletzlich war und man einfach nur Überkompensation betreibt und somit sich einen Schutzpanzer aufgebaut hat, das vergessen diese Möchtegernopfer. Es gehören immer zwei dazu, jedenfalls meistens. Einer der missbraucht und ein anderer der sich alles gefallen lässt. Denkt mal darüber nach und seid nicht so abhängig und trennt euch einfach oder bleibt gar nicht erst mit so jemanden zusammen. Man kann natürlich von einen Charmeur abhängig werden, aber wenns zuviel wird und das ist ja wohl bei Lügen, betrügen oder gar Missbrauch der Fall, so hat man zu gehen. Und da dürfte es einen auch leichtfallen. Wer es nicht kann, ist schwach.

      • Waltraud sagt:

        Manu-1978, wie sind denn Deine persönlichen Erfahrungen mit Narzissten? Möchtegernopfer ist schon ne krasse Aussage. Wusstest Du schon, das sich der Narzisst gerne als Opfer verkauft? Alles was für ihn von Vorteil und Nutzen sein kann, wird eingesetzt. Dabei geht er so subtil und unauffällig vor, das man u. U. lange braucht, zu erkennen, das dieser die Fäden zieht, nach aussen aber einen auf unschuldig und ahnungslos macht. Ich schätze Mal Du weißt nicht wirklich, von was Du da schreibst.

        • Manu-1978 sagt:

          Vielleicht merken manche gar nicht dass sie manipulieren und Lügen müssen nicht immer Lügen sein, sondern eher Wahrheiten aus deren Sicht. Schon mal darüber nachgedacht? Der grandiose Typ ist schnell zu merken, den merken fast alle, selbst Narzissten vermögen sich manchmal zu erkennen wenn es zu krass wird. Bei den fragilen oder verdeckten Narzissmus wird es schon schwieriger es auszumachen. Es gibt verschiedene Formen. Narzisstische Zufuhr kann man sich mit so vielen Dingen holen. Da braucht es für mich keine Lügen oder Manipulationen.

          • Waltraud sagt:

            Manu-1978, für Betroffene ist letztendlich entscheidend, zu erkennen, in was sie da feststecken, um sich abgrenzen und schützen zu können. Und Verständnis hatten sie leider viel zu lange, da brauchen sie sich nicht mehr zu fragen, das der/die Narzisst/in seine/ihre Aussagen für die Wahrheit hält.

      • Friedel sagt:

        @Manu-1978
        Ähnliche Ausführungen finden sich auf einem sogenannten Aufklärungskanal wieder.
        Interessant, was Du schreibst und sehr konform.

        • Manu-1978 sagt:

          Okay, ich muss dazu schreiben dass ich neben einer BPS auch eine NpS habe, schreibe also aus der Sicht einer Narzisstin. 1. schaue ich mir auch manche Kanäle an, weil es interessant ist und ich auch mal alle Seiten beleuchten will, aber ehrlich gesagt ist mir die Opferseite langsam zu negativ. Andererseits kann ich natürlich auch die Opfer verstehen, wenn logischerweise auch nicht wirklich in allem, was der fehlenden Empathie geschuldet sein dürfte. Andererseits habe ich schwankend auch zuviel Empathie aber das ist ein anderes Thema. Wie gesagt es gibt auch gute Aufklärungsseiten die wirklich auch entweder von Npslern selbst betrieben werden, die auch mal neutral aus deren Sicht eine gute Einsicht bieten was Narzissmus alles beinhalten kann oder eine, die zumindest mit denen zusammenarbeitet. Ich denke, die meisten wissen bestimmt um welche Seiten es geht. Diese Seite hier ist mir ehrlich gesagt nicht neutral genug, sondern basht ganz gern die NPSler, da man wohl eher den grandiosen Typ in die Mangel nimmt, der natürlich in der malignen Form eher zur antisozialen Schine neigt und die wirklich so drauf sein könnten wie ihr sie beschreibt. Vielleicht mögen verdeckte, Vunerable oder fragile Typen nicht harmloser sein, aber zumindest leidet man darunter wenn man so eine Störung mal hat zumindest zeitweise. Und ob dies oder jenes absichtliches manipulieren ist, wage ich auch zu bezweifeln. Beim fragilen Typ kann ich nur eines für mich sagen. Es gibt natürlich die grandiose Seite, die wirklich sich gutfühlt wenn man oben auf ist, sich überlegen fühlt und andere abwertet, „ich bin besser als der Rest, bin intelligenter“ usw.. Dann gibt es aber auch die verletzliche Seite, die das Gegenteil ist, man fühlt sich schwach, wobei man es hasst schwach zu sein und daher nicht zugeben will und dann klagt man und leidet man. Für euch mag es wie manipulation aussehen, ist es aber vielleicht nicht. Ich sehe es nicht so.

          • Friedel sagt:

            @Manu
            Danke für Deine Aufklärung, Offenbarung Deiner Persönlichkeitsstörung.
            Anhand Deiner vorangegangenen Kommentare war das schon fast zu vermuten. Ich finde es interessant, dass Du die Bezeichnung Opfer verwendest. Für mich steckt in Deiner Ausführung …“ist mir die Opferseite langsam zu negativ..“ ein Widerspruch. Auf der eigenen Seite siehst Du offensichtlich Betroffene als Opfer !

            – Opfer zu werden bedeutet, durch eine Straftat oder ein Ereignis unmittelbar oder mittelbar physisch, psychisch und/oder materiell geschädigt zu werden…

            gleichzeitig ist Dir diese Opferseite jedoch zu negativ.

            Betroffene auf diesem Blog haben in aller Regel nicht nur ein Ereignis erlebt, und sind schwer bis teilweise schwerst psychisch, auch physisch und auch materiell geschädigt.

            Interessant ist auch, dass sich immer mehr diagnostizierte Narzissten in Blogs und Foren wie diese mischen, um eine Art Verständnisaufklärung zu machen.

            Den Vorschussbonus des Verständnisses, der Gutgläubigkeit sowie Unterstützung, den gab es bei den meisten bereits in der Beziehung, häufig sogar langjährig, und am Ende in den meisten Fällen jedoch erfolglos, sinnfrei und in vielen Fällen mit -ganz- erheblichen Konsequenzen für die Betroffenen (Opfer).

            Es wäre doch mal wünschenswert, wenn diagnostizierte Narzissten sich ein Beispiel daran nehmen, sich zusammen finden, reine NPS´ler Gruppen gründen und sich gegenseitig aufklären, welchen Schaden Narzissmus bei Betroffenen, wie Du es schreibst Opfern, anrichtet.

            Foren und Channels sind mittlerweile ja voll von Schicksalsbeiträgen von Betroffenen.

            Ich möchte an dieser Stelle auch einmal den Punkt Kosten ansprechen. Wie ja bekannt, gehen die meisten Menschen mit hohen Narzissmuswerten nicht in Therapie. Häufig gibt es andere Beweggründe und auf diesem Wege wird eine NPS festgestellt. Therapien gestalten sich dann schwierig.

            Eine Vielzahl von Betroffenen suchen und brauchen nach der Beziehung oder auch noch während therapeutische Unterstützung, einige sind wochenlang in der Reha. Aus meiner Sicht belastet Narzissmus ganz erheblich das Krankenkassensystem.

            Persönlich halte ich verdeckte Narzissten keineswegs für harmloser.

            Trotzdem Danke, dass Du Dich geoutet hast.

          • klam sagt:

            Manu- 1978
            klar ist es Manipulation.
            Du möchtest Zuwendung und Trost
            Etwas was du nicht bereit bist anderen zu geben!!!
            Und wenn du wieder oben auf bist, kommt die Abwertung und Missachtung deines Lebenspartners, weil er dich schwach und hilflos gesehen hat.
            Das ist genau das was ihr Hasst, nämlich
            ein Mensch mit Fehlern und Schwächen zu sein. Dies ist euch aber zu wider.Also muss im Nachhinein das Machtgefüge wieder hergestellt werden und dies tut ihr mit perfiden Mitteln.

      • Maria sagt:

        Hallo Manu ,das kann jedem passieren ausnahmslos!

    • Der Optimist sagt:

      Hallo Yvonne

      ich denke dass man auch Laie sein kann um Persönlichkeitsstörungen auszumachen. Dabei spielt es in erster Linie keine Rolle welche Art von Persönlichkeitsstörung es ist, sondern nur dass diese eben schädlich in der Beziehung ist. All zu schnell sollte man natürlich nicht gleich einen Stempel verpassen wenn einem irgendwas nicht gleich in den Kragen passt aber eine NPS kann man schon sehr genau erkennen und an Hand der Verhaltensmuster einordnen wie z.B. Streite für Themen über die keiner Streiten kann , den unentwegten Ich Bezug in allen Themen , das Demütigen und Abwerten einer Person usw. Letztendlich ist es ja auch egal welche Art von Behinderung jemand hat ob in die Richtung oder diese Richtung. Ausschlaggebend bleibt halt dass solch eine Behinderung eine Beziehung unmöglich macht.

    • Andre sagt:

      Nicht vergessen, Persönlichkeiten, die gefühlt „immer“ ums Überleben kämpfen, sind Meister der Übertragung ihrer negativen Eigenschaften.

      Auch der Artikel weist darauf dezent hin.

      Bewusst und mit genügend echtem Hintergrundwissen, weiß man dann, dass das nach einer Toxischen Symbiose beide Teile betrifft.

  7. Johann sagt:

    Der Narzisst denkt er hat immer Recht, selbst wenn man ihm das Gegenteil vorzeigt. Vollkommen egal.

  8. Matthias sagt:

    Hallo,

    danke für den Artikel, er hat das was ich in meiner Beziehung erlebt hatte, fast 1 zu 1 dargelegt.
    Meine Ex machte eine Verhaltenstherapie und Hypnose Therapie. Ich hatte während dieser ganzen Zeit den Eindruck, als wenn Sie dadurch noch Ich- bezogener wurde. Dann kamen so Aussagen, „Ich mache was ich will“, machte Sie doch die ganze Zeit schon, „Ich tue das, was mir gut tut“, machte Sie auch, ein wir gab es nie, ich konnte zumindest keines feststellen. Sprach ich Themen wie gemeinsamen Haushalt an, dann sagte sie zu mir, ihre Therapeutin hat gesagt, denjenigen dem es nicht passt, kann es selber machen, hinnehmen oder gehen.

    Das waren wirklich tolle Zeiten. Vor allem als Sie dann eine Ausbildung zum Heilpraktiker Psychotherapie machte, einen Lehrgang nach dem anderen. Und mir dann sagte, ihr geht es gut, sie hat sich weiter entwickelt, aber ich sollte an meinen Baustellen arbeiten.

    Sicher habe ich auch meine Themen. Wer hat das nicht.

    Vg
    Matthias

  9. Yvonne sagt:

    Irgendwie habe ich das Gefühl, dass es z.Z. nur so von Narzissten wimmelt. Immer mehr Leute in meiner Umgebung haben weder Hemmungen noch Scham oder gar Zweifel. Sie wissen alles besser und sind total auf Selbstoptimierungs-Kurs. Leider lassen sie andere Meinungen selten gelten, denn sie wissen ja schon alles. Und auch der Guru oder Seminarleiter hat sie in ihrer Ansicht total unterstützt. Diskussionen über irgend etwas werden so obsolet. Ich hoffe ich oute mich jetzt nicht auch als Narzisst, aber meistens gebe ich den Leuten einfach Recht, um sinnlosen Diskussionen auszuweichen.
    Ausserdem muss ich ständig Selfies und Fotos von tollen, schönen reichen und gescheiten Freunden und Familienmitgliedern anschauen. Dem weiche ich ebenso aus, wie anno domini der obligaten Diaschau. Es hat noch nie so viel „Tolle, schöne, gescheite und fehlerfreie Leute“ gegeben wie heute. Und dann ihre hochbegabten Kinder erst! Nabelschau und Selbstbeweihräucherung wohin man schaut.

    • Johannes58 sagt:

      Hi Yvonne

      Die Störungen sind so mannigfaltig, wie es verschiedene Blumen gibt…

      Wie man sie nennt, in welche Schublade, diese verstaut werden, ist für mich nur ein Versuch, dem Kind einen nahmen zu geben.
      Letztlich sind es tiefe innere Verletzungen die dazu geführt haben.
      Peter Levin, mit seiner Methode SE Trauma Heilung, erklärt dies sehr verständlich.
      Ich selbst konnte sehr viel lernen, durch die verschiedenen Begegnungen mit Pathologischen Seelen Störungen, habe im auseinander setzen mit mir selbst im Prozess , der sehr leidvoll war, mein selbst erkennen fördern können. Durch die Hilfe die von aussen kam , hat’s den Nebel aufgelöst, in kleinen Schritten. Mein wahrnehmen Heute, für kleine Schritte , dankbar sein, sich Zeit lassen…
      Schützen lernen, dazu Hilfe in Anspruch nehmen…

      Alles ist lernbar, wenn Interesse da ist..
      Und meisten geht’s dann auf einmal ganz leicht….

      Die Arbeit von Sven, war und ist für mich auch eine Hilfe Stellung , die mich immer wieder aufs neue, zu weiterem erkennen geführt hat, Danke dafür!!

      Was ich mir wünsche, das der Austausch und die Vernetzung, weiter wachsen kann, und hoffe dort einen Betrag dazu geben zu können. Dankeschön.

      Herzlichst Stefano

    • Johannes58 sagt:

      …!solange ich mein eigenes wahrnehmen, als persönlich und nicht als absolut stehen lassen kann, kann ich dem gegenüber das gleiche zugestehen.
      „Besserwisser“ sind überall unterwegs, genau dort trennt sich die Spreu vom Weizen….
      Sie können nicht wirklich Zuhören….
      Sich auf das gegenüber nicht tief einlassen…
      Ein Signal, (rote Lampe)
      Für mich loszulassen…um um mich zu schützen…
      Der andere kann mich dann nicht mehr energetisch aussaugen….
      Ein NS braucht diese Zufuhr, nährt sich dadurch…
      Egal , ob Guru, Partner, Arbeitgeber, Eltern, sogenannten Freunde, man kann sie überall finden….

    • Lilli sagt:

      Yvonne,
      beim Stempel ‚Narzisst‘ unterscheide ich
      Egoisten von
      Egozentrikern bzw. Leuten mit NPS.
      Egoisten sind absichtlich ichbezogen und können auch anders.
      Egozentriker, Narzissten bzw. Leute mit narzisstischer Persönlichkeitsstörung, sind zwanghaft so und können nur schwer oder gar nicht anders, je nach Stärke der NPS.

      • Lilli sagt:

        … heute ist wieder so ein Tag, wo es mir schwerfällt zu glauben, dass die Menschen mit narzissmusgestörten Wesenszügen in meiner Verwandtschaft, sowie mein Mann, kaum anders können.
        Doch es ist so,
        und ich kann nur
        mehr oder weniger Distanz halten,
        und im ‚Umgang mit Narzissten‘ handeln!
        Besser geht’s nicht.

  10. Daniela sagt:

    Das ist in der Tat ein super spannender Beitrag, denn dieses Thema bereitet mir seit Monaten Kopfzerbrechen! Genau das habe ich so erfahren, mein damaliger Partner war spiritueller Lehrer und hat genau diese Themen immer wieder beleuchtet und gelehrt. Ich, ich ich. Ich und meine Bedürfnisse und dann eine Weile nichts. Und dazu der krasse gelebte Widerspruch, Beziehungspartner (also auch ich) waren „Strategien“ um Bedürfnisse zu befriedigen und nicht nur im Namen der Wissenschaft, wie oben angeführt, sondern auch im Namen der Spiritualität wurde jedes noch so egoistische Verhalten gerechtfertigt und erhöht, Lügen, Fremdgehen, Verhältnisse mit Schülerinnen…. Jede Diskussion führte zu den oben genannten Positiv-Sätzen und wenn ich die Menschlichkeit und den Bezug – also den emotionalen Teil unserer Beziehung – erfragte, hatte ich eben die Philosophie nicht kapiert. Jede Diskussion war sinnlos, es endete meist damit, dass ich an meinen Themen arbeiten sollte. Das zu durchschauen fand ich persönlich extrem schwer. Denn man verwendet hier Dinge bzw. Ansichten, die ja durchaus stimmen, also sehr, sehr plausibel klingen, aber eben, wie oben beschrieben, nicht unreflektiert auf jede Person und Situation angewendet werden sollten. Vielen Dank für diese hilfreichen Betrachtungen!

  11. linda_sandburg sagt:

    Der Artikel spricht mir aus der Seele / aus der Erfahrung. Der N den ich kenne macht Seminar um Ausbildung, Coaching um Coaching, Heilspäckchen hier, Heilspäckchen da, alles wahnsinnig teuer und angeblich total effizient – mit augenscheinlich kurzfristiger Wirkung- zwei Wochen später muss bereits das nächste Seminarpaket gebucht werden.
    Verändern tut er sich nicht für mich zum Positiven – im Gegenteil, diese Heilsaktionen und Wellnesswallfahrten dienen ihm als schlagkräftige Argumente, seine Pflichten familiär überhaupt nicht mehr wahrzunehmen. Aber ‚er tut ja was für sich‘, und das käme auch mir zu gute – ich solle das doch positiv sehen. So ein Quatsch! Mir kommt dabei nix zu gute, ich bekomme nur tolle Erfahrungsberichte und neue, schlaue Theorien, wie man (er) sein Mindset polieren und zum Glänzen bringen kann! Dabei bin ich nicht (mehr) auf der Suche nach Politur, sondern nach Echtheit und Wahrheit. Und dazu gehört eben, MIT seinem Schatten zu leben, diesen kennenzulernen und ihm in die Augen zu sehen und ihn zu erkennen – dann erst kann ein ‚Mindset‘ wachsen und sich verändern. Aber das bedeutet Schmerz. Therapie tut leider weh, sowie auch Bodybuilding und Tiefenmuskulaturtraining es tun. Und wenn so eine Wellnesseinheit verkündet: Du bist ok so wie du bist!, so hört der N: ‚Die andern versuchen Dir einzureden, du hättest Schwächen – hör da bloß nicht hin!‘
    Er hört: ‚Es ist alles ok, wie du bist und was du tust!‘
    Und weiter geht’s, nur frisch bestärkt. Das geht runter wie Butter! Es ist auch so offensichtlich, dass diese ‚Nahrung‘ über die positiven Glaubenssätze immer wieder nachlässt (weil keine fundierte Bewusstwerdung geschieht) und nach einiger Zeit Nachschub an Bestärkung fällig werden muss: neues Seminar, weitere Persönlichkeitsentwicklungsreise nach brandneuer Methode folgt!
    Hm, dann ist es so, dass man (er) irgendwann soviel Methoden und schöne Sätze und heilsame Momente angesammelt hat, um sein Wissen vordergründig großzügig (profilpolierend!) an andere, noch Suchende, weiterzugeben. Was dann? Genau! Man (er) wird selbst Coach! Persönlichkeitsberater! Teamverbesserer! Effizienzcoach…..
    Dahinter steckt jemand, der in meiner Familie SO massiv viel zerstört hat und weiterhin den Frieden respektlos und gefühllos stört.
    Es fällt schwer, dies zu akzeptieren, dass so etwas erlaubt und unzensiert möglich ist.

    • Johannes58 sagt:

      Linda…. ich kann das sehr gut nachfühlen und bestätigen, aus eigenen Erfahrungen.
      Dabei spielt es keine Rolle auf welcher Ebene dies geschieht!

      Perfide ist es besonders dann , wenn die Glaubens Sätze, die selbst Reflexion aushebeln, bzw. Gar nicht ermöglichen…

      Es spielt sich alles vorwiegend an der Oberfläche ab. Sobald tiefe Emotionen, wie Scham und Trauer sich zeigen wollen, das zur Entwicklung dazugehörige , damit wirklich ein „in Beziehung „ Zustande kommen kann, wird der N blockieren.

      Danke f dein teilen…

      Ich wünsche dir von Herzen, das deine Erfahrungen, dein erlebtes leid mit schmerzen, Dich stärken und so ein Leben in Freiheit ermöglichen.

  12. Johannes58 sagt:

    Hallo Sven

    Dankeschön…

    Ja, sehr einleuchtend geschrieben.
    Durch das erkennen dessen erst wird klar, wie subtil, sich diese „N-Störungen „
    Im Energie System auswirken können.

    Für mich ein weiterer Impuls, bei mir selbst zu schauen, wo mein eigener Narzissmus auf taucht.

    Die Frage, wie kann ich dessen gewahr werden…?

    So lange Ich ihn, den Narzissten in mir, nicht verfalle , ihn als Instrument nutzen kann …

    Als Artist, Schauspieler, zb ist er Teil meiner Arbeit…also Lebens notwendig.

    So glaube ich, Sven, deine Arbeit mit dem Blog ist sehr wichtig…
    Nur , die Gefahr ist,(für viele Leser, Betroffene) im Nebel der eigenen Emotionen zu versinken und damit in die Opfer/Täter Rolle abzugleiten…..

    Deshalb, was braucht es um wirklich genau zu durchschauen, ob eine wirkliche Störung vorliegt, oder „nur“ Anteile sichtbar werden, die ja durchaus gesund sein können…?!

    Dankeschön für eine Stellungnahme.

    Herzlichst Stefano

    • Die pathologische Schwelle zur Persönlichkeitsstörung ist erreicht, sobald die Merkmalsakzentuierung zu ständigen Konflikten mit der Umwelt führt und vom Betroffenen als quälend empfunden werden. Der Narzisst ist unfähig dauerhaft, zufriedenstellende Beziehung aufrechtzuerhalten, weil er sein inadäquates Verhalten nicht erkennen kann. Im Gegensatz zu anderen, die situativ auch unvorteilhaft reagieren mögen, sich aber hinterher ihres unangemessenen Verhalten bewusst werden und sich deswegen schämen, betrachtet der Narzisst sein unangebrachtes Verhalten nicht als ungewöhnlich und fühlt sich deswegen auch nicht schuldig. Der Unterschied ist die mangelnde Selbstreflexion und das fehlende Nachempfinden-Können, was ein bestimmtes Verhalten bei anderen auslöst.

      • Johannes58 sagt:

        Dankeschön, gut erklärt.
        D.h. Ein Narzissmus gestörte Persönlichkeit, ist nicht fähig das zu fühlen was er tut. Somit muss ihm dieser Zustand erst klar werden, damit eine Heilungschancen , bzw. Ein ganz werden erst eintreten kann.

        Ich beschäftige mich immer wieder intensive mit dieser Problematik, da selbst, Familie, Vater, Bruder, ex Partnerschaft, sowie pädophile Erfahrungen in der Kindheit.
        Es ist tragisch, ja sehr tragisch , wie leiden dadurch kreiert worden ist und wird.
        Als sehr problematisch, empfand ich immer das Direkte konfrontiert sein. Dies gelingt mir mittlerweile immer besser. So sehe ich diesen Weg als Chance, für jeden Betroffenen, dies zu lernen.
        Am besten als Unterrichtsfach in der Schule integrieren.

        Das Märchen vom Rumpelstilzchen und Schneewittchen, zeigt ja auch sehr deutlich die verschiedensten Gesichter der NS

        Herzlichst Stefano

        Danke für ihre Arbeit .

        Was Motiviert sie dies zu tun?

      • Johannes58 sagt:

        … ist es nicht die Emotion Scham, die wenn sie auftaucht, zu den extremen wiedererständen führt, bei NS? Dann Pathologisch, Und damit der Zugang zum fühlen blockiert ist?
        In dem Fall wäre NS auch eine Art postraumatische störung….

        Was denken sie?

        Bei Authisten , mit denen ich länger gearbeitet habe, liegt im Grunde auch ein Traumata vor…

        Ich habe dort ähnliche Verhalten beobachtet, wie bei der NS Störung.

        • Narzissten haben ganz generell einen schlechten Zugang zu ihren Gefühlen. Sie wollen sich nicht mit unangenehmen Gefühle auseinandersetzen und das betrifft nicht nur die Scham, sondern auch Angst. Im Grunde hassen sie sich schon allein dafür, dass sie überhaupt schmerzhafte Gefühle entwickeln. Sie wollen sich ja ausschließlich als stark erleben – und stark ist derjenige, der keine Gefühle hat oder seine Gefühle unter Kontrolle hat. Kommen dann Gefühle in ihnen auf, dann ärgern sie sich und projizieren sodann ihre Wut auf andere, um von ihrer eigenen Verletzlichkeit abzulenken und sich nicht eingestehen zu müssen, getroffen worden zu sein.

          • Johannes58 sagt:

            Ja doch, genau so habe ich das erleben müssen dürfen, Danke, hilfreich fürs weitere durchschauen und verstehen…

            In dem Märchen von Grimm,(der eisenofen)
            Ist das auch ähnlich mit anderen Worten gut das gut beschrieben ..

            Welche Methode dann im konfrontiert sein damit sinnvoll ist, sich zu schützen kann sehr unterschiedlich sein….
            In sofern bin ich über diesen Block sehr dankbar…
            Und freue mich auf weitere Austausch Möglichkeiten…

        • Lise1 sagt:

          Johannes, tatsächlich „diagnostizieren“ einige Menschen ihren Partner falsch, und verwechseln Autismus mit Narzissmus, oder anderen Störungen. Das Diagnostizieren per im Internet ergoogelten Merkmalen ist leider ein Fluch für alle Beteiligten. Da man fast zwangsweise falsch liegen muss, führt das zu den falschen Ko Sequenzen in der Beziehung und beim Selbstschutz und beim Verbessern der Lage. Bei Fehldiagnosen kann eine Menge Schaden angerichtet werden, wenn man einen Autisten für einen Narzissten hält oder sag mal spaßeshalber einem Narzissten, er sei Autist oder behandle ihn so. Beides geht volle Kanne nach hinten los.

      • Daniela Kronester sagt:

        Vollkommen richtig formuliert.

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