Narzissmus im Vereinsleben

Menschen schließen sich Vereinen an, um gemeinsame Interessen zu pflegen oder ein gemeinsames Ziel zu erreichen. Leider schleichen sich auch Narzissten ins Vereinsleben ein und stören das gute Miteinander durch Wichtigtuerei, Intoleranz, Missgunst und Intrigen. Sie sind mehr an dem eigenen Image interessiert als an dem Wohl des Vereins oder der Mitglieder.

Narzissmus im Vereinsleben

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Ein Verein ist ein Zusammenschluss mehrerer Personen zur Verfolgung eines gemeinschaftlichen Ziels oder eines gemeinsamen Zwecks auf freiwilliger Basis. Die Ämter zur Leitung und Organisation des Vereins werden meist ehrenamtlich übernommen. Da mit der Ausübung von Ämtern innerhalb des Vereins sehr viel Arbeit verbunden ist, die in der Freizeit erledigt werden muss und unbezahlt bleibt, ist die Zahl der Bewerber für diese Posten meist überschaubar.

Mitglieder können viel Befriedigung aus der Mitarbeit in einem Verein ziehen, allerdings widerstrebt es vielen, nach Feierabend noch ein verantwortliches Amt mit viel Arbeit zu übernehmen. Auf der anderen Seite bieten solche Ämter auch Einfluss und Macht. Wer eine Funktion im Vorstand eines Vereins ausübt, kann mitbestimmen und mitgestalten, besitzt Entscheidungsbefugnisse und genießt in der Regel verschiedene Privilegien wie z. B. bezahlte Dienstreisen, eine Vorzugsbehandlung im Vereins- oder auch im gesellschaftlichen Leben außerhalb des Vereins, Ehrenamtskarten, Geschenke, Urkunden und Orden für die Amtsausübung.

Narzissten können in Vereinsämtern ihre zentralen Bedürfnisse befriedigen: Sie stehen im Rampenlicht, ziehen Aufmerksamkeit auf sich, genießen Bewunderung für ihre grandiose Persönlichkeit und haben in der Regel besondere Vorrechte gegenüber anderen Mitgliedern. Man findet sie daher in jeder Form von Verein: in Sportvereinen, Karnevalsvereinen, sozialen Vereinen wie dem Deutschen Roten Kreuz, Deutschen Caritasverband, der Arbeiterwohlfahrt oder der Diakonie, in Vereinen für Natur- und Tierschutz, Heimat- und Brauchtumsvereinen, Kunst- und Kulturvereinen, religiösen Vereinen oder Sammlervereinen.

Narzissten übernehmen gerne einen höheren Posten

Leitende Posten im Verein werden von Narzissten bevorzugt. Mit ihrem Charme, ihrem Talent für Selbstdarstellung, ihrer Sprach- und Redegewandtheit und ihrem geballten Geltungsdrang schieben sie sich schnell in den Vordergrund, überzeugen mit flotten Sprüchen und Konzepten, erfassen sicher die Interessen der Mitglieder und begeistern sie für ihre Ideen. Es gelingt einem Narzissten in der Regel schnell, sich bei den Mitgliedern beliebt zu machen.

Und dem Verein kommt das hohe Geltungsbedürfnis zugute: Er findet in dem Narzissten eine engagierte Person, die den unliebsamen Job des Vorstandes ausfüllen möchte und auch noch Enthusiasmus, Ideenreichtum, Geschicklichkeit und scheinbar Kompetenz mitbringt. Durch sein Auftreten scheint er wie für das Amt geboren zu sein. Auf diese Weise kommt eine Person in ein Amt, die möglicherweise nicht geeignet ist, sich aber gut präsentieren kann.

Dem Narzissten geht es nicht vorrangig um den Erfolg des Vereins, sondern in erster Linie um den eigenen Nutzen. Sein Ziel ist es, von allen bewundert und verehrt zu werden – das allein steht für ihn im Vordergrund. Ist er erst einmal im Amt, sieht der Narzisst den Verein als seine ganz persönliche Spielwiese an, auf der er seine Selbstsucht bei jeder Gelegenheit ausspielen kann. Er betrachtet den Verein als sein Königreich, in dem er schalten und walten kann, wie er möchte.

Zwei Sorten von Narzissten im Verein

Dabei gibt es meist zwei verschiedene Sorten von Narzissten, die sich im Vereinsleben breitmachen. Zum einen sind es die erfolgreichen Narzissten, die zur weiteren Steigerung ihres ohnehin schon beruflichen Erfolgs einem Verein, Verband oder einer Initiative beitreten, um hierdurch das eigene geschäftliche Interesse noch besser und effektiver verfolgen zu können. Sie finden sich in Bürgerinitiativen (z. B. Kampf gegen die Ansiedlung von Konkurrenzunternehmen), in Gemeinschaften (um die Wirtschaft in der Region anzukurbeln, z. B. Werbegemeinschaften), in Verbänden (um Erfahrungen, Wissen und Kontakte auszutauschen, aber auch um wirtschaftliche Vorteile zu genießen, z. B. Einkaufsverbände).

Hier geht es dem Narzissten nicht nur darum, sich in einem Verein darzustellen, sondern auch darum, alle Kräfte zu bündeln, um den gemeinsamen Zweck zu fördern, der letztlich für den eigenen Beruf, Arbeitsplatz oder Unternehmen von Vorteil ist. Er will seine Macht, seinen Einfluss und sein Vermögen mit Hilfe einer Organisation weiter steigern. Insofern wird er darauf drängen, dass man sich im Verein besonders ehrgeizige Ziele setzt und dazu sämtliche Kapazitäten des Vereins fordert.

Zum anderen findet man in Vereinen den erfolglosen Narzissten, der in seinem Beruf nicht die notwendige Anerkennung und den erhofften Erfolg erhält und sich dann nach Feierabend in einem Verein austoben kann, um seinem Bedürfnis nach Bewunderung nachgehen zu können. Da sich meist ohnehin kaum Freiwillige finden, die den Posten des leitenden Vereinsvorsitzenden ausfüllen wollen, haben solche Naturelle in der Regel wenig Probleme, in eine entsprechende Position zu gelangen. Ihnen geht es dann weniger um die Förderung des Vereins als vielmehr um die Beachtung und Wertschätzung ihrer Person.

Wie gelangt der Narzisst in ein angestrebtes Amt?

Sollte es mehrere Bewerber geben, so ist sich der Narzisst nicht zu schade, seine Konkurrenten vor der Wahl in der Öffentlichkeit herabzusetzen, die Kompetenz und Glaubwürdigkeit der Gegner in Frage zu stellen, ihnen Fehler  zuzuschreiben, Gerüchte und Lügen zu verbreiten, das Ansehen zu beschmutzen oder ausgetüftelte Intrigen zu schmieden. Ist der Narzisst bereits im Amt und handelt es sich um eine Wiederwahl, kennt er mittlerweile Wege, um das Wahlergebnis zu seinen Gunsten zu manipulieren oder um Wähler zu bezirzen oder zu bestechen.

Auch hat er ein feines Gespür für die Meinungsführer innerhalb des Vereinslebens und weiß durch beeindruckende Konzepte, großspurige Versprechen und blumige Worte die wichtigen Leute auf seine Seite zu ziehen. Oder er schreckt Bewerber ab, indem er ihnen erklärt, wie zeitaufwendig und undankbar der Job des Vorstands ist und wie groß die Herausforderungen in der nahen Zukunft sein werden. Er schüchtert potenzielle Kandidaten ein und stellt sich selbst als eine Koryphäe dar, die alle anstehenden Probleme lösen kann.

Die graue Eminenz im Hintergrund

Manchmal kommt es aber auch vor, dass der Narzisst gar kein Ehrenamt bekleiden möchte, weil es mit zu viel Arbeit verbunden ist oder die Gefahr zu groß sein könnte, aufgrund schwieriger Rahmenbedingungen im Amt zu scheitern oder unangenehme Entscheidungen treffen zu müssen und somit den Groll der Mitglieder auf sich zu ziehen. Oder der Narzisst hat Angst davor, von den Mitgliedern nicht gewählt zu werden, was er als schreckliche Demütigung erleben würde. Dann bleibt er lieber unauffällig in der zweiten Reihe, pflegt Umgang mit den Verantwortlichen, macht sich den Vorstand zum Lakaien und ist sozusagen die graue Eminenz im Hintergrund, die heimlich den Verein leitet.

Der Vorstand trifft dann keine Entscheidung, ohne nicht zuvor die Meinung des Narzissten gehört zu haben, auch wenn dies laut den Statuten überhaupt nicht nottut. Der Narzisst schafft über geschickte Manipulation eine emotionale Abhängigkeit des demokratisch gewählten Vorstandes und übt auf diese Weise die alleinige und heimliche Herrschaft über das Vereinsleben aus. Auf diese Weise muss er nicht seinen Kopf hinhalten, sondern kann alle Fehler bequem auf den Vorstand abwälzen.

Der Narzisst als normales Mitglied

Bekleidet der Narzisst kein Amt im Verein, sondern ist er nur ein normales Mitglied, kann man beobachten, wie er immer wieder seine Meinung und seine Vorstellungen einbringen möchte, wie alles sich um ihn drehen muss, wie er an dem Vorstand und anderen Mitgliedern, die sich um den Verein bemühen, nörgelt und über sie lästert sowie hohe Ansprüche und Erwartungen an den Verein und die Verantwortlichen stellt. Außerdem erwartet er für sich – auch ohne besondere Begründung oder Verdienste – eine Vorzugsbehandlung. Die Regeln des Vereins werden von ihm unterlaufen, wenn sie ihm nicht in den Kram passen, oder er fordert eine Änderung der Regeln ein, die ihm mehr Freiraum oder mehr Vorrechte gewährt.

Auf der anderen Seite kann er andere Mitglieder aber auch sehr deutlich zur Einhaltung der Vereinsgrundsätze ermahnen, wenn sie sich nicht daran halten. So kann er den Eindruck erwecken, pflichtbewusst für Zucht und Ordnung zu sorgen und selbst mit gutem Beispiel voranzugehen. Dabei schaut er herablassend auf andere Mitglieder herunter und verbündet sich mit höher oder besser gestellten Mitgliedern. Der Narzisst neigt zu Grüppchenbildung, um unerwünschte Mitglieder auszugrenzen und sich selbst zum Kern der Vereinselite zu küren.

Der Narzisst erwartet von anderen, mit Respekt behandelt zu werden. Er glaubt, eine Autorität darzustellen und etwas Besonderes zu sein, selbst wenn er kein führendes Amt im Verein übernommen hat. Behandelt man ihn nicht standesgemäß, gibt man ihm nicht den Vorrang und achtet man nicht seine Rechte, dann kann er grob, beleidigend, wütend und aggressiv werden. Meist macht dann jeder freiwillig Platz für ihn und hält sich zurück, nur um keinen Ärger zu provozieren.

Wie wirkt sich sein Verhalten auf das Vereinsleben aus?

Es ist für die Bildung einer produktiven Gemeinschaft immer störend, wenn sich bestimmte Menschen als etwas Besonderes empfinden, eine Bevorzugung auch ohne besondere Verdienste erwarten und glauben, ihre Ansichten seien die einzig richtige Einstellung auf die Dinge. Andere Menschen werden von vornherein als weniger kompetent oder weniger talentiert angesehen und können machen, was sie wollen: Sie bekommen von dem Narzissten niemals die Beachtung, die sie verdienen würden. Der Narzisst sucht bewusst nach Mängeln und Unzulänglichkeiten bei den anderen Mitgliedern, um sich selbst aufspielen und erhöhen zu können. Dieses Verhalten schafft keine konstruktive Gemeinschaft, sondern fördert den Neid und Hass unter den Mitgliedern. Folgendes kann man dabei beobachten:

  • Der Narzisst hält endlose Ansprachen, nur um im Mittelpunkt zu stehen. Er spricht gerne davon, was er schon alles geleistet und wie sehr er dem Verein geholfen hat. Besonders treue und loyale Mitglieder, die ihm behilflich sind, hebt er gerne hervor. Auf der anderen Seite hat er schnell Sündenböcke ausfindig gemacht, die nicht mitziehen wollen, ihm nicht nach dem Mund reden und angeblich die Ziele des Vereins behindern.
  • Er setzt den Maßstab und die Richtung für den Verein. Er glaubt, alleine zu wissen, was für den Verein und für die Mitglieder gut ist.
  • Er stellt neue Konzepte vor, die modern auf Charts eindrucksvoll präsentiert und teilweise mit Unterstützung von externen Experten vorgetragen werden, um von vornherein jeden Zweifel an der Richtigkeit seines Konzeptes auszuschließen.
  • Meist ist das Konzept auch schon beschlossene Sache und die Mitglieder werden nur vordergründig zu einer Abstimmung oder Diskussion eingeladen. Im Grunde werden sie aber nur informiert.
  • Der Narzisst hasst Unpünktlichkeit und kritisiert Mitglieder, wenn sie zu spät zu Versammlungen erscheinen. Er selbst nimmt es aber mit der Pünktlichkeit nicht so genau.
  • Er verweist sehr gerne auf die Statuten, um Mitglieder zu disziplinieren. Er selbst gesteht sich aber gerne scheinbar notwendige Ausnahmen zu.
  • Der Narzisst setzt aus Neid den Verdienst oder die Leistungen anderer herab.
  • Mitglieder, die nicht auf seiner Seite sind und seine Ideen und Vorschläge boykottieren, werden von ihm bekämpft. Mitglieder, die sich gegen ihn wenden, werden von ihm ausgegrenzt, missachtet, beleidigt, benachteiligt oder mit unseriösen Methoden aus dem Verein gedrängt.
  • Der Narzisst reagiert unverhältnismäßig auf jede Form von Kritik und greift zu Strafen oder Diskriminierung, meist aber im Verborgenen hinter den Kulissen. Er will sich nicht öffentlich als Bösewicht zeigen, sondern lässt Mittelsleute andere diskreditieren und lenkt dies geschickt aus dem Hintergrund.
  • Folgt man nicht seinen Ideen und Vorstellungen, kann er tagelang beleidigt vor sich hin schmollen und Entscheidungen blockieren. 
  • Das Vereinsleben ist nicht geprägt durch einen offenen Austausch, konstruktive Kritik und demokratische Abstimmungen. Der Narzisst tut nur so, als würde er diese Werte leben. In Wirklichkeit bekämpft er fremde Meinungen, bootet andersdenkende Mitglieder aus oder ermuntert zu unsachlichen Diskussionen auf Mitgliederversammlungen. Eskalationen von Streitigkeiten unter den Mitgliedern werden bewusst von dem Narzissten gefördert und zugelassen.

Ein narzisstischer Vorstand manipuliert seine Mitglieder

Selbst hartnäckige Vereinsmitglieder, die sich nicht aus dem Verein boxen lassen wollen, sondern dafür plädieren, bei der nächsten Wahl darüber abzustimmen, ob ein neuer Vorstand ernannt werden soll, oder Einfluss auf bevorstehende Entscheidungen nehmen wollen, müssen erleben, wie der Narzisst geschickt Mitglieder auf seine Seite zieht und Mehrheiten für sich schafft:

  • Die Tagungsordnungspunkte werden schwammig und missverständlich formuliert, so dass sich die Mitglieder nicht genügend vorbereiten können.
  • Die Mitgliederversammlung wird auf ungünstige Tageszeiten oder Wochentage gelegt, an denen Störenfriede nicht erscheinen können.
  • Experten werden eingeladen, um die Meinung des Narzissten zu unterstützen.
  • Die Arbeit anderer Vereine wird als gutes Beispiel zitiert, um eigene Vorschläge zu fundieren.
  • Für eine mehrheitliche Abstimmung sind loyale Mitglieder bereits im Vorfeld auf die eigene Seite gezogen und manipuliert worden.
  • Stimmen werden durch das Versprechen von Vergünstigungen oder die Vergabe von Privilegien „erkauft“.
  • Angst- und Schreckensszenarien werden aufgebaut für den Fall, dass der Entscheidung des narzisstischen Vorstands nicht zugestimmt wird, z. B. droht der Narzisst mit Rücktritt oder der Auflösung des Vereins.

Der Narzisst schafft sich im Verein eigene Machtstrukturen, die seine Position festigen, während die Sachthemen, die im Verein zu lösen sind, zweitrangig sind und nur dazu dienen, sich selbst darzustellen und möglichst viele Mitglieder auf die eigene Seite zu ziehen. Ob die erarbeiteten Lösungen wirklich wirksam und nachhaltig sind, ist für den Narzissten nicht von Bedeutung. Im Vordergrund steht für ihn immer nur sein Bedürfnis nach Bewunderung und Ansehen, nach Status, Einfluss und Macht.


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Veröffentlicht in Narzisstische Gesellschaft
14 Kommentare zu “Narzissmus im Vereinsleben
  1. Tanja sagt:

    Ich habe dies 12 Jahre selbst miterlebt, weil ich mich da noch nicht in das Thema „Narzissmus“ eingelesen hatte. Mein Rat: kündigen und sich ein anderes Hobby suchen!

  2. Juliane sagt:

    Vielen Dank für diesen Beitrag! Er bestätigt leider Erfahrungen während meiner vergangenen Vorstandstätigkeit. Mittlerweile lerne ich, wie unterschiedliche Konflikttypen nutzbringend zusammenarbeiten können. Auch habe ich gelernt, dass man sich von Menschen mit narzistischen Tendenzen distanzieren sollte, wenn man die eigenen Bedürfnisse langfristig ignoriert.

  3. Sandra sagt:

    Ein wirklich sehr guter Beitrag!

    Wie geht man mit einem solchen Menschen um, wenn man mit ihm zusammen im Vorstand ist? Die Herausforderungen habe ich gerade.

    • Juliane sagt:

      Meine Erfahrung: Tritt aus dem Vorstand aus. Narzissten neigen zu destruktiven Rachehandlungen. Rache ist eine Reaktion auf eine erlebte Enttäuschung oder Bedrohung wie beispielsweise Kritik oder Meinungsverschiedenheiten.

      Das Selbstbild eines Narzissten kann er nur aufrechterhalten, indem er „Gegner“ schlechtmacht oder entwertet. Dabei stempelt er Gegner als „Täter“ ab, der bestraft werden muss. Das kann soweit gehen, dass er ihm droht.

      Ich selbst bin aufgrund des narzistischen Verhaltens des Vorstandsvorsitzenden aus einem Vorstand ausgetreten. Für die Belange der Vereinsmitglieder auf Kosten meines emotionalen Befindens konnte ich mich nicht mehr einsetzen. Die Auseinandersetzung mit dem Vorstand wollte ich beenden, indem ich um eine Aufarbeitung des Geschehenen gebeten habe. Die Absicht des Vorstands ist dies jedoch nicht gewesen. Dieser meinte, mich „bestrafen“ zu müssen. Zwei Wochen später habe ich nämlich ein mit Unwahrheiten angereichertes Einschüchterungsschreiben vom Anwalt erhalten, den der Vorstand beauftragt und unterschrieben hat. Meine Bitte, einen Vorstandskonflikt gemeinsam aufzuarbeiten, wurde vom Vorstand einstimmig abgelehnt. Die Ablehnung meiner Bitte sowie der Gang zum Anwalt ist aus meiner Sicht ein Ausdruck einer unreifen emotionalen Reaktion und dysfunktionalen Bewältigungsstrategie. Eine Kooperation zwischen dem Vorstand und mir erschien und erscheint mir daher unmöglich.

  4. Ute Dirscherl sagt:

    So einen kenn ich auch..
    Aber wie bekommt man so einen Narzisten wieder aus dem Verein ?

    • Gabriele sagt:

      Erst einmal würde ich das Gespräch unter 4 Augen suchen.
      Wenn das nicht hilft, dann den Vorstand mit einbeziehen und engste Mitglieder, die diesem Narzissten ins Gewissen reden. manche Narzissten reißen sich zumindest eine zeitlang zusammen bis zur nächsten „Versammlung“.
      Wenn der ein harter Brocken ist, dann aus dem Verein ausschließen, so einfach ist das.
      Ein echter Narzisst wird sich dann einen Anwalt nehmen und auf eine Mitgliedschaft bestehen.
      Sollte er Erfolg vor Gericht haben, ignoriert ihn dann einfach und zwar alle !
      Mit der Zeit wird er verschwinden. Wenn er aber ein Psychopath auch noch ist und dann straffällig wird (Reifen aufschlitzen von Mitgliedern, direkte Bedrohungen usw.) dann direkt bei der Staatsanwaltschaft anzeigen. Nicht bei der Polizei. Gleich zur STA gehen !

  5. Gundi sagt:

    Wieder mal erkenne ich meinen Ex hier wieder!

    Als unser erster Sohn beim Fußball in die G-Jugend kam, fiel ein Trainer aus. Sofort hat er diesen Posten übernommen. Schon nach kurzer Zeit mussten ihn alle anhimmeln und seine Autorität akzeptieren. Wer das nicht tat dessen Kind wurde abschätzig behandelt und verließ früher oder später die Mannschaft. Ich hatte natürlich als Trainer Frau das drum herum zu organisieren, aber er war der Held. Bald folgten auch höhere Posten im Verein. Er hat dann noch diverse Mannschaften in diversen Vereinen trainiert, diverse Posten inne gehabt. Sogar die Spielpläne vom NFV hat er mal gemacht. Fast jedesmal ist er nicht im Guten gegangen, und hat verbrannte Erde und enttäuschte Kinder und Eltern zurück gelassen.
    Einfach nur traurig.

  6. Maria sagt:

    Ja, genau so ist es!
    Ich habe eine Narzisstin in einen Gartenbauverein gebracht.
    Am Anfang tat sie sehr bescheiden , dann hat sie sich die Chefin ausgesucht und sie voll angeschleimt und eingewickelt.
    Sie tut alles um beliebz zu sein, macht Geschenke und kümmert sich aufopferungsvoll um die Kinder.
    Mittlerweile ist sie im Vorstand, kommt dauernd in der Zeitung und wird von Einigen in den Himmel gelobt.
    Ich weiss von dieser Frau, das sie mehrmals gestohlen hat, Überall lügt und betrügt.Das ihr Ehemann viele Leute beleidigt, bedroht und auch körperlich gewaltätig geworden ist.
    Viele aus dem Verein wissen das, aber alle machen mit.
    Das versteh ich nicht!
    Ich bin in diesem Dorf geboren und lebe schon 50 Jahre hier und diese Frau und ihr Mann erzählen jetzt, da ich den Kontakt abgebrochen und auch Einiges erzählt habe, die allerschlimmsten Geschichten über mich.
    Beide sind Narzissten.
    Mitlerweile fühle ich mich als Ausgestossene.
    Ich verstehe nicht das da alle mitmachen, das da Keiner was sagt.
    Der Mann hat mich auch angegriffen und bedroht. Auch das wissen die Leute.
    Trotzdem tut Jeder als ob nichts wäre.
    Ich habe mich auch an die Pfarrerin und den Bürgermeister gewannt, die wissen bescheid,aber auch die halten sich raus.
    Dieses Pärchen mußte jetzt wegziehen, da sie in einer Jurte wohnen und das in Deutschland illegal ist.
    Ich habe mich auch mit den Leuten wo sie vorher gewohnt haben getroffen, auch bei denen wars so.
    Die kommen ins Dorf,machen auf Alternativ, die Leute helfen ihnen und dann werden sie bedroht, belogen sogar körperlich angegriffen.
    Dann kommt ein fürchterlicher Streit und der übelste Rufmord!
    Es sind immer die gleichen Geschichten.
    Immer wird erzählt wir wären geistesgestört, hätten sie sexuell bedrängt ( je nach dem, sie oder ihn )würden stehlen, sind gewalttätig und was auch interessant ist: mich versuchen sie als Hexe darzustellen!
    Im Ernst!!!
    Ich hätte Werkzeug schartig und stumpf gemacht und bin schuld am schlechten Wetter.Ich hätte gedroht sie mit meiner großen Macht zu vernichten.
    Bei unseren Vorgängern haben sie erzählt, der Mann wäre ein
    Schwarzmagier und er brauche ihre Energie.
    Er hätte sie beim Sex belauscht und wäre geistesgestört.
    Ich weiss mittlerweile von fünf Dörfern, da haben sie es so gemacht.
    Danach sind die Leute fix und fertig.
    Einige wurden bestohlen, bedroht und ihr Ruf zerstört.
    Keiner ist zur Polizei und hat eine Anzeige gemacht.
    Wir schon!
    Aber es hilft nichts, sie ziehen jetzt weiter und machen es wieder so.
    Was ich sehr seltsam finde, ist auch das sie jetzt nachdem sie schon ein halbes Jahr nicht mehr im Dorf wohnen sondern 150 km entfernt,
    immer noch in den Gartenbauverein kommen und immernoch versuchen mit allen Leuten befreundet zu sein.
    Machen sie das wegen mir, um mich zu verletzen oder haben sie noch keine neuen Opfer die sie aussaugen können?
    Ich habe einen sehr schönen Spruch von Albert Einstein gefunden der da gut passt:
    “ Die Welt wird nicht bedroht von den Menschen die böse sind,
    sondern von denen die das Böse zulassen. „

    • Lise1 sagt:

      Einsteins Ehefrauen wurden aber auch beide von niemandem vor ihm beschützt.

      anderes Zitat von Einstein: „Verglichen mit diesen Weibern ist jeder von uns ein König, denn er steht halbwegs auf eigenen Füssen, ohne immer auf etwas außer ihm zu warten, um sich daran zu klammern. Jene aber warten immer, bis einer kommt, um nach Gutdünken über sie zu verfügen.“
      mit den „Weibern“ meinte er seine vielen Liebschaften.
      ————————–

      Vergiss doch diese komischen alternativen Leute!
      Die Leute um dich herum erwarten vielleicht auch, dass du dir selber hilfst? Sie haben ja auch ihr Leben, dass zu meistern ist.
      Dass du auf das Hexending überhaupt eingehst!
      Ich verstehe schon, dass du fassungslos bist, ich wäre es auch.

      Mal ne Frage, wieviel Energie und Zeit steckst du in deine Recherchen in den Dörfern?
      Diese gleiche Energie in dich gesteckt, in deine Arbeit, dein Hobby oder in deine echten Freunde, das wär doch was, oder?

      • Maria sagt:

        Hallo Lise1 ,
        so Einer war also Einstein.Tsss…Tssss…Tssss…

        Ich helf mir schon selber. Ich wollte nur diesem Rufmord was entgegensetzen.
        Und ich wollte auch das sie hier bei den anderen Leuten kein so leichtes Spiel haben.
        Das habe ich auch bei den Meisten erreicht.
        Das mit dem Hexending habe ich hier reingeschrieben um aufzuzeigen was da alles kommen kann, was da alles in dieser paranoiden Vorstellung entstehen kann.Der Mann glaubt das ja wirklich!
        Du hast recht mit deiner Frage nach Zeit und Energie.
        Die habe ich mir auch gestellt.
        Ich arbeite an mir. Es wird schon besser.
        Manchmal schreit auch so ein kleiner, roter Racheteufel in mir, mit dem kann ich mich jetzt ganz gut verständigen.
        Ich habe auch noch Bedenken ob dieser Mann mir nicht doch noch was antut. Er hat mich zweimal fast angefahren und dieser Hass ist schon schwer zu ertragen.
        “ zauberhafte Grüße“

  7. Rosie sagt:

    Mein Narc ist total negativ, zieht auch ALLES ins Negative runter und wenn Leute glücklich sind, dann gibt er erst Ruhe, wenn sich alle ärgern und auch negativ und unglücklich sind. Dann ist er zufrieden und fragt noch sarkastisch, was eigentlich los mit den ANDEREN ist.
    Seine 4 Kinder wollen keinen Kontakt mehr zu ihm haben, was für ihn völlig unverständlich ist aber ihm eigentlich auch ziemlich wurscht ist.
    Ich kann mir nicht vorstellen, dass diese Narcs so tun,als ob dies alles normal ist, oder wissen sie es doch, dass sie total daneben sind? Wissen sie, dass sie Menschen emotional total manipulieren und haben sie Freude daran?

    • … wenn sie Menschen benutzen und manipulieren wollen, dann machen sie es bewusst. Oft handeln sie aber auch aus ihrer Launenhaftigkeit heraus und agieren dann sprunghaft, rücksichtslos und aggressiv. Dann sind sie sich ihres Verhaltens nicht bewusst – es ist eine Form der unbewusste Gefühlsverarbeitung und oft genug muss dann der Partner als Sündenbock herhalten.

  8. Moorkönigin sagt:

    Vor Jahren hat mich das Verhalten meines Ex total irritiert. Unser Sohn spielte Fussball im gut organisierten Dorfverein bei den Bambinis. Er hatte Talent, wurde von seinen Trainern gefördert und erhielt Anerkennung in der Gruppe der Gleichaltrigen. Er fühlte sich sehr wohl dort. Für uns berufstätige Eltern hieß es Mal Kuchenbacken, Wirtsdienst am Wochenende oder Taxisfahrten zu den Auswärtsspielen. Mein Ex, der Vater meines Sohnes, reagierte völlig allergisch, wenn er gebeten wurde, sich am Vereinsleben zu beteiligen. Er machte die Trainer schlecht und schimpfte über alles, was die Gutes für seinen Sohn machten. Diese Abwertung stößt mir heute noch auf. Mein Sohn hat das Fußballspiel aufgegeben und hat keinen Kontakt mehr zu seinem Vater. Er ist hochdepressiv und sucht seine Identität.
    Es ist sehr schwer für mich, ihn vaterlos zu sehen.
    Selbst als er, der narzisstische Vater noch bei uns wohnte, hatten die Kinder keinen Kontakt zu ihrem Vater.
    Sie hätten ihn gerne gehabt und meiden ihn heute.

  9. Mia sagt:

    Danke für diesen aufschlussreichen Beitrag! Es ist sehr schade, dass in Vereinen eine so destruktive Atmosphäre herrschen kann. Eigentlich sollte doch ein Verein eine Zusammenkunft von Gleichgesinnten sein, die gemeinsam für eine Sache stehen. Dass es dem Narzissten vielmehr um EINsamkeit geht als um ZWEIsamkeit nehme ich immer mehr wahr. Ich merke auch, wie wichtig es ist, sich von so viel Negativität abzugrenzen!!! Daran arbeite ich täglich!

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