Verdeckte Taktlosigkeiten

Ein Narzisst kann zwischenzeitlich durch Grobheiten und Taktlosigkeiten im Umgang mit anderen Menschen negativ auffallen. Nicht immer muss dieses Verhalten aber auch unangenehm aufstoßen. Zum Teil streut der Narzisst eindeutige Respektlosigkeiten ganz beiläufig in eine Interaktion ein, so dass sie zwar verwundern, aber nicht wirklich ernst genommen werden. Da er sich sodann wieder liebenswürdig verhält, wird sein kurzzeitiger Aussetzer nicht weiter thematisiert.

Taktlosigkeiten in Nettigkeiten verpackt

Bild: © pathdoc – stock.adobe.com

Neben aufmerksamen und netten, großzügigen und schmeichelnden Worten oder Gesten fällt ein Narzisst zwischendurch immer mal wieder durch völlig unerwartete Grobheiten oder Unverschämtheiten auf, die von Betroffenen zwar als unangenehm wahrgenommen, in der Regel aber nicht weiter beachtet werden, weil der Narzisst hinterher unmittelbar wieder zu seinem liebenswürdigen Benehmen zurückkehrt. Dabei handelt es sich um plötzliche Taktlosigkeiten während einer Unterhaltung oder anderer Aktivitäten, die der Narzisst ganz unvermittelt äußert – zumeist unbewusst – und die Stimmung für ein paar Sekunden trüben, denen aber nicht nachgegangen wird, weil der Narzisst sich anschließend wieder von seiner freundlichen Seite zeigt.

Beispiel:

Der Narzisst verbringt einen romantischen Abend mit seiner Partnerin bei sich zu Hause. Er hat eine gemütliche Atmosphäre mit Kerzenlicht und sanfter Musik geschaffen, eine gute Flasche Wein geöffnet und kleine kulinarische Leckerbissen zubereitet. Der Narzisst schmeichelt seiner Partnerin, macht ihr fortlaufend Komplimente, streichelt ihre Haare und ihre Hand und beteuert unentwegt, wie gerne er mit ihr zusammen ist. Zwischendurch liegen sie sich in den Armen und küssen sich leidenschaftlich. Es ist ein total harmonischer und gefühlvoller Abend.

Während sich beide über den anstehenden gemeinsamen Urlaub unterhalten und von einer schönen Zeit unter Palmen schwärmen, sagt der Narzisst auf einmal: „Nimm bitte das neue Kleid mit, das ich dir zum Geburtstag geschenkt habe. Deine alten Kleider stehen dir nicht!“ Danach schenkt der Narzisst noch etwas Rotwein nach, gibt seiner Partnerin das Glas, schaut ihr verliebt und innig in die Augen, stößt mit ihr auf den Urlaub an und sagt: „Du bist für mich das Wertvollste, was es auf dieser Welt gibt!“

Der Satz mit dem Kleid hat natürlich einen bitteren Beigeschmack und muss daher der Partnerin übel aufstoßen. Doch noch bevor sie sich darüber Gedanken machen kann, wie dieser Satz wohl zu verstehen ist, folgt auch schon wieder eine unvergleichbare Liebenswürdigkeit des Narzissten, die die vorherige Unverschämtheit sofort vergessen lässt. Erst erteilt er eine schallende Backpfeife – scheinbar aus dem Nichts und völlig unangebracht – und dann folgt wieder eine wunderbare Streicheleinheit. Entweder ist sich der Narzisst dieser Taktlosigkeit überhaupt nicht bewusst oder er will auf diese Weise ein ihm wichtiges Anliegen äußern und verpackt dieses in Nettigkeiten, damit seine Schamlosigkeit nicht auffällt.

Der Narzisst kann auch während eines durchweg harmonischen Gespräches plötzlich eine kurze Kritik einbauen, eine ruppige Antwort geben, sich kurzzeitig anderen Interessen zuwenden, dem anderen einfach über den Mund fahren oder sich anderen Anwesenden gegenüber unflätig benehmen. Manchmal mischt er sich auch ungefragt in die Angelegenheiten eines anderen ein oder setzt sich einfach über die Meinung oder den Willen anderer hinweg. Immer geschieht dies aber nur für einen kurzen Moment, so dass dieses unerhörte Ereignis scheinbar nicht weiter ins Gewicht fällt. Dennoch bleibt die Taktlosigkeit auf der emotionalen Ebene nicht unerkannt.

Die Taktlosigkeiten des Narzissten werden nicht weiter beachtet

Diese Vorfälle sorgen für einen kurzen Bruch in einer Interaktion: Eine normale, harmlose Situation oder eine perfekte Stimmung wird auf einmal völlig unerwartet durch eine unpassende, freche, gemeine oder zweideutige Aussage oder Handlung des Narzissten unterbrochen, die für einen kurzen Moment auf den anderen sonderbar und befremdlich wirkt. Von dem Narzisst geht in diesem Augenblick eine emotionale Kälte aus, die nicht zu seinem vorherigen Verhalten oder der Situation passt. Der Narzisst schockiert damit zwar kurzzeitig seine Mitmenschen, da er aber unmittelbar eine Liebenswürdigkeit folgen lässt, bekommt der andere gar nicht erst die Gelegenheit, lange über diesen merkwürdigen Vorfall nachzudenken.

Betroffene nehmen diese Störung in einer Interaktion zwar wahr, sind aber durch die unerwartete Plumpheit zunächst verwirrt und trauen ihrer Wahrnehmung nicht: „Das kann doch nicht wahr sein?“, geht den meisten dann durch den Kopf und sie suchen nach einer sinnvollen Erklärung, um den Aussetzer des Narzissten deuten und dieses kuriose Geschehnis einordnen zu können. War zuvor noch alles in bester Ordnung, so entsteht durch diese rüde Unterbrechung vorübergehend ein unschöner Fleck auf dem Gesamtbild.

Da sich der Narzisst im Anschluss an seine Taktlosigkeit aber wieder in seine gewohnt charmante Rolle begibt und sich fortan durchweg liebenswert präsentiert, geht der Betroffene über die Angelegenheit hinweg, weil er glaubt, dass er sich entweder verhört hat oder der Narzisst es nicht so gemeint haben kann, wie es bei ihm angekommen ist. Er spricht sich selbst die Fähigkeit ab, die Situation richtig wahrgenommen zu haben, und entschuldigt auf diese Weise das unangemessene Verhalten des Narzissten. Der offensichtliche Widerspruch gerät somit in den Hintergrund.

Details können durch Fokussierung ausgeblendet werden

Es ist aber auch denkbar, dass die zeitweiligen Taktlosigkeiten des Narzissten gar nicht wahrgenommen werden, weil es dem anderen entweder an Empfindsamkeit mangelt oder sich seine Konzentration auf andere Inhalte richtet. Dieses Phänomen wurde anhand des sogenannten Gorilla-Experiments von Wissenschaftlern an der Universität von Illinois aufgezeigt: Studenten wurde ein kurzes Video von anderthalb Minuten gezeigt, in dem sich zwei Teams, bestehend aus jeweils drei Personen, abwechselnd einen Basketball zuwerfen. Die Studenten sollten zählen, wie oft sich das weiße Team den Ball zuwirft.

Die Studenten konzentrierten sich auf das weiße Team, und nach ca. einer halben Minute betrat in dem Video eine Person in einem schwarzen Gorilla-Kostüm den Raum und ging mitten durch die Teams hindurch. Nach ein paar Sekunden verschwand der „Gorilla“ wieder aus dem Bild. Als das Video vorbei war, konnten die Studenten zwar exakt sagen, wie oft sich das weiße Team den Ball untereinander zugeworfen hatte, sie gaben aber an, keinen Gorilla gesehen zu haben, und waren fassungslos, als sie sich das Video erneut ansahen und dann die Person im Gorilla-Kostüm entdeckten.

Das bedeutet, dass die persönliche Aufmerksamkeit so sehr fokussiert werden kann, dass nur noch eine selektive Wahrnehmung erfolgt und alles andere ausgeblendet wird. Diese Fähigkeit kann zwar eine Stärke sein – immerhin konnte durch diese Fokussierung die Anzahl der Würfe richtig erfasst werden –, auf der anderen Seite bleiben aber wichtige Details unbemerkt. Dies kann im Umgang mit einem Narzissten dazu führen, dass seine Fehltritte, schlechten Angewohnheiten und Schamlosigkeiten situativ nicht als solche erkannt oder gar nicht wahrgenommen werden, sondern nur sein Charme registriert wird.

Wiederkehrende Taktlosigkeiten sind ein ernsthaftes Warnzeichen

Im Umgang mit einem Narzissten ist daher eine erhöhte Achtsamkeit notwendig, um möglichst eindeutig dessen unzweifelhaft taktloses und plumpes Verhalten zur Notiz zu nehmen. Sonderbares Verhalten und unpassende Bemerkungen, die ein ungutes Bauchgefühl auslösen, sollten im Umgang mit einem Narzissten nicht leichtfertig übersehen oder entschuldigt werden. Vor allem die auffallende Regelmäßigkeit, mit der solche verdeckten Taktlosigkeiten auftreten, sollte ein eindeutiges Warnzeichen sein.

Manchmal werden Betroffene auch von Außenstehenden auf das taktlose Verhalten und die sonderbaren Aussetzer des Narzissten angesprochen. Auf diese Weise erhalten sie eine Bestätigung für ihre zum Teil unbewusste Wahrnehmung und können zu der Einsicht gelangen, dass sie ihr ungutes Bauchgefühl nicht trügt, sondern dass sich der Narzisst ihnen gegenüber unangemessen verhält. Sie sollten dann zukünftig bewusst auf solche Aussetzer achten, um mit der Zeit zu erkennen, dass es sich dabei keineswegs um verzeihliche Fehltritte, sondern um einen unangenehmen Teil der Persönlichkeit des Narzissten handelt, der im Laufe einer Beziehung immer mehr Platz in Anspruch nehmen wird.

Die hier beschriebenen anormalen Verhaltensmuster können auch im Rahmen anderer Persönlichkeitsstörungen oder psychischer Erkrankungen auftreten. Sie sind nicht explizit nur bei einem Narzissten zu beobachten, wenngleich sie hier besonders häufig und deutlich auftreten können. Das hier beschriebene Verhalten muss aber nicht automatisch bei jedem Narzissten vorhanden sein und es kann auch situativ bei ansonsten psychisch unauffälligen Personen auftreten.


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Veröffentlicht in Beziehung mit einem Narzissten, Blog
50 Kommentare zu “Verdeckte Taktlosigkeiten
  1. Peter sagt:

    Ein schönes, subtiles Beispiel dazu: Ein alternde, narzisstische Mutter bekommt Besuch von ihrer Tochter und deren ganzer Familie. Bei der Verabschiedung sagt die Mutter zur Familie, ihre Tochter sei halt schon immer ein wenig ‚drück‘ gewesen. Die Besuchenden sind verwirrt, die Tochter miteingeschlossen, zumal das Wort ‚drück‘ so keinen Sinn ergibt. Dennoch ist allen aus dem Tonfall heraus klar, dass es sich um irgendeine Form von Kritik handelt. Aber man will die ansonsten herzliche Verabschiedungssituation nicht zerstören, indem man die merkwürdige Aussage anspricht, und wegen der bevorstehenden Zugabfahrt bleibt eigentlich auch gar keine Zeit. Selbstverständlich hallt die merkwürdige Aussage noch lange nach.

  2. Gabriele sagt:

    Wieso nur ist mir da als Erstes der ehemalige Bundespräsident, d
    er Gauck’ler dazu eingefallen ? ☺

  3. Juliane sagt:

    Bin ich Narzisst weil ich in einer Beziehung gegangen bin? Mein Mann ist Impfarzt, es gibt haufenweise Todesfälle nach den Covid Impfungen auch in meiner Praxis. Ich habe ihm mitgeteilt dies wird eines Tages vor einem Militärgericht aufgearbeitet. Unser Sohn wurde ohne mein Ein Einverständnis geimpft.
    Ich habe ihn zwei jahre aufgeklärt was hier eigentlich läuft… bin Reichsbürger, Nazi und schlimmer als Aussage. darauf wurde die Scheidung eingereicht. Mein Business hat unter Covid 19 sehr gelitten.und ich habe wenig Geld. Er ruiniert mich finanziell mit Unterhalt, verdient selbst 13000 netto und ich habe das Haus, mein Kind verloren.
    Letztendlich war ich ihm immer egal, wenn ich was hatte… er hätte mich zum Schluss auch noch mit einem anderen Mann geteilt… wollte nie sein Leben ändern für mich hat jetzt ne fade Ex als Freundin, die kommt einmal die Woche zum vögeln vorbei und mehr nicht. Er ist mit seinem Job verheiratet und das Kind wird wie ein Freund behandelt. Mein sohn selbst sagt er lebt mit ihm in einer WG.
    Letztens hab ich eine email geschickt dass ich ein zimmer in unserem Haus brauche, da ich mir keine Wohnung mehr leisten kann. Es wurde nicht mal reagiert

  4. Astrid sagt:

    Danke für diesen Artikel.
    Ich erkenne die vielen Facetten meiner toxischen Beziehung erst, wenn sie jemand beim Namen nennt. Vielen Dank dafür.
    Das, was Sie oben beschrieben haben, kenne ich nur zu gut. Das, was mir wichtig ist, wurde mit Füßen getreten. Ob sich das um meine zwischenmenschlichen Werte handelte (zum Beispiel gemeinsames Essen mit meinen Kindern) oder auch schlicht um Dinge, die für mich wichtig waren, wie zum Beispiel eine Pflanze, welche mit gespielter Fürsorge und Einsatz im Garten eingebuddelt wurde, so dass man sie von der Terasse kaum sehen kann.
    Ich lebe mit ihm zur Zeit wie in einer WG, und merke aber auch, dass er nun wieder versucht, mich einzuwickeln. Ohne meine Projektion und meine rosa Brille wirkt das Ganze wie eine billige Maskerade.

  5. Svenja sagt:

    „Gespräche“ mit dem narzisstischen Partner fühlen sich an wie eine riesige Welle, die auf einen zurollt, man währenddessen sein Surfbrett sucht. Hat man es gefunden, ist die Welle wieder weg.

  6. TrueCrime sagt:

    Neben endlosen Ego-Monologen kriegt man dann Häppchen an Interesse an der eigenen Person zugeworfen, die postfaktisch verbale, demütigende Entgleisungen sind. Frei nach der Schauspielerin B.M.: Zitat: „…Aber genug von mir, reden wir nun von dir: Wie findest du mich eigentlich?“

  7. Laura sagt:

    Guten Abend

    diese Homepage ist wirklich Gold wert und der große Dank gilt Herr Grüttefien.

    Das Thema was hier beschrieben wurde scheint sehr bezeichnend zu sein für Menschen mit diesen Persönlichkeitszügen oder gar NPS.

    Es sind gerade diese Momente die so erschüttern können.

    Diese kleinen Abwertungen die dann sogar , darauf angesprochen, nicht zugegeben wurden.

    Oder:“ das habe ich nie gesagt, dass Wort benutze ich gar nicht“

    Es wirkt völlig verrückt und macht auf Dauer krank.

    Was mich im Nachhinein nachdenklich stimmt ist, dass es Anteile gab die auf psychopathische Züge hindeuten.

    Zusätzlich kamem bei einem physischen Angriff noch sadistische Tendenzen dazu, indem ich in „Opferposition“ mit grinsendem Gesicht fotografiert wurde.

    Das gesamte Bild ergibt am Ende ein Mensch mit einem Hang zum Sadismus.

    Bis heute wundert mich allerdings , wie er in einer solchen Position arbeitem kann ohme großartig anzuecken.

    VG

  8. Waltraud sagt:

    Verdeckte Taktlosigkeit des Narzissten ist ja eine dezente Umschreibung für dessen verbale Entgleisungen. Die summieren sich im Laufe der Zeit und anschließend immer tun, als wenn nichts wär, war mehr als unbegreiflich. Das schafft dann Distanz um möglichst nicht mehr in den Genuss seiner/ihrer Gemeinheiten zu kommen und schlussendlich auch kein Gesprächsbedarf mehr besteht, weil man ja schon weiss, es bringt nichts ausser einer weiteren verbalen Klatsche. Wie gut das es Aufklärung wie diese hier gibt und mir war nicht bewusst, wie vielschichtig diese Störung ist.

    • Lilli sagt:

      Hallo Waltraud,

      für ‚Insider‘ wie uns hier,
      ist Egozentrik bzw. Narzissmus bzw. NPS,
      nun relativ schnell zu erkennen.
      Diese Erkenntnis als Chance,
      ermöglicht uns endlich,
      nach dem Akzeptieren der Enttäuschungen und Verluste,
      das persönliche individuelle Leben
      NACH VORNE zu führen.

      • Lilli sagt:

        … NACH VORNE,
        darauf konzentriere ich mich immer und immer wieder.
        Wenn ich Rückfalltendenzen hatte, dass im Umeinanderkreisen von Egozentrikern und Co-Abhängigen in meiner Verwandtschaft
        doch noch was verbesser werden könnte,
        brauche ich diese Texte und Beiträge,
        die Slogans und zwölf Schritte der anonymen Selbsthilfegruppen,
        um Abstand zu gewinnen.
        Bissl Konversation geht in meiner Verwandtschaft,
        mehr nicht.
        Spätestens bei den ersten verdeckten Taktlosigkeiten,
        ist das Beste,
        sich zu verabschieden-
        und wieder den eigenen Weg NACH VORNE zu gehen:
        ‚Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen die ich nicht ändern kann,
        den Mut Dinge zu ändern die ich ändern kann
        und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.‘
        ‚Gute 24 Stunden!‘

      • Kersten sagt:

        erkennen ja – aber nützt es was? – das rauskommen ist die Schwierigkeit…

        Das geht nur, wenn man bei sich selber versucht was zu ändern.
        Im schlimmsten Fall nur die Unfähigkeit, sich selbst ganz anzunehmen.. lach
        ist ja ganz einfach..

        also, dann mal los – ich finde mich ab jetzt wirklich toll,
        und sage nicht nur, dass es so ist..
        geht irgendwie nicht – aber .. wird schon.
        vielleicht kann ich es später…

        • Waltraud sagt:

          Hallo Kersten,
          Erkennen ist der 1. Schritt und es folgen viele weitere Schritte. Aber um überhaupt iwann dort weg zu kommen, ist erkennen das wichtigste überhaupt.
          Alles Gute

    • Emily sagt:

      Ihr Lieben,

      ich habe nach meiner Trennung (im Februar) schon öfter etwas gepostet.

      Leider habe ich eine Psychotherapie machen müssen, um alles zu verarbeiten bzw. zu verkraften. Mir geht es oft besser, ich bin auf einem guten Weg, aber eine Sache wurde mir bisher leider nicht beantwortet:

      Wenn ich mit jemandem zusammen sein will, dann mache ich es doch aus FREIEN Stücken, niemand zwingt mich (bzw. den Narzissten). Die „Spitzen“, wie ich sie nenne, die er verteilte, waren nicht an meine Attraktivität gerichtet, sondern eher an meinen Lebensstil / Einrichtung / Gewohnheiten. Sie kamen immer völlig unvermittelt, fast unbemerkt, dazwischen hat immer starkes Lovebombing („Mein Match“, „Mein Schatz“…).

      Hier eine Auflistung: „Wie kannst du alkoholfreies Bier trinken? Das kann man nicht trinken.“ ; Über eine Vase auf dem Tisch: „Sieht aus wie eine Milchkanne!“ ; „Besonders hübsch in deiner Wohnung ist da das Loch in der Wand.“ ; „Wieso machst du denn dein Bett?“ „Wie lustig, dass du deine Wohnung abends abschließt.“; „Wie komisch, dass du x machst.“ ; „Warum trägst du Schmuck?“; „Ich würde nie im Leben eine Brille tragen.“ (ich selbst trage eine).

      Leider habe ich es damals nicht geschafft, etwas zu entgegnen (Warum??), sondern bin immer unsicherer geworden und bin gelaufen wie auf Eierschalen. Ich habe meine ganze Person, meine Gewohnheiten, meinen Stil hinterfragt und sogar meinen Job („Ich bin nichts“). Ich stand im Bekleidungsgeschäft und hatte keine Ahnung mehr, was mir gefällt und was ich kaufen soll. Schmuck habe ich keinen mehr getragen. Ich hatte sogar Sorge, ob ihm mein Kaffee schmeckt. Auch heute noch kommt das manchmal hoch. Ich kann das nicht begreifen.

      Für mich ist es schrecklich zu wissen, dass ihn Nachbarn und Arbeitskollegen so sehr schätzen. Hilfsbereit, kinderlieb, ein toller Vater, erfolgreich im Job (Dr).

      Das „Finale“ bzw. die Trennung, bei der er mir sagte, ich sei nicht seine „Nummer 1“ habe ich hier schon beschrieben, aber leider hat mir niemand bisher beantworten können, warum diese Abwertungen stattfanden. Könnte man (an seiner Stelle) nicht einfach sagen, dass es einfach zwischen ihm und mir nicht passt? Vielleicht wurde es auch schon beschrieben und ich habe es nicht verstanden 🙂

      Liebe Grüße

      Emily

      • Selbst wenn es zwischen ihnen einfach nicht passte, warum musste er dann ständig etwas in Ihrem Umfeld abwerten? Das eine muss doch nichts mit dem anderen zu tun haben. Auch wenn es nicht passt, kann man sich dennoch respektvoll behandeln. Er wertete alles ab, um Sie damit zu verunsichern und so Macht und Kontrolle über Sie zu bekommen. Er brauchte das Gefühl, besser zu sein und eine Beziehung zu dominieren und hierzu sendete er regelmäßig gezielte Pfeile in Ihre Richtung, damit Sie über anhaltende Selbstzweifel in Ihrem Selbstwert destabilisiert werden und in einer defensiven Position verharren. Dies ist nichts weiter als subtile Manipulation, um den anderen zu schwächen und zu unterdrücken. Dies ist keine Liebe, sondern Missbrauch.

        • Emily sagt:

          Guten Tag Herr Grüttefien,
          haben Sie herzlichen Dank für Ihre Nachricht.

          Vielleicht habe ich mich auch schlecht / missverständlich ausgedrückt: Ich wollte sagen, dass ich die Abwertungen einfach nicht verstanden habe. Warum hat der Ex diese Dinge gesagt, wollte aber gleichzeitig mit mir zusammen sein? Mein Ex-Freund hätte doch stattdessen einfach sagen können, dass er das Gefühl habe, mit uns beiden würde es nicht passen. Ich habe ihn ja nicht gezwungen, mit mir zusammen zu sein.

          Ich hoffe, ich habe mich nun etwas klarer ausgedrückt.

          Herzliche Grüße

          emily

          • Hallo Emily,
            für Ihren Ex-Partner passte die Beziehung ja: Er konnte seinen Frust und seine Aggressionen an Ihnen auslassen. Sie dienten ihm somit als Spannungsabbau und hatten einen Nutzen für ihn. So entsteht dieses paradoxe Verhalten: Er sucht nach Aufmerksamkeit und Zuwendung, indem er provoziert, darüber ihr Selbstwertgefühl verletzt und Sie sich daraufhin rechtfertigen und so mit ihm in Verbindung bleiben. So lernt er, dass er über Abwertung seine narzisstische Zufuhr bekommt. Erklärt dies Ihre Frage?

          • Emily sagt:

            Hallo Herr Grüttefien, danke für Ihre Erklärung, nun verstehe ich es besser.

        • Kersten sagt:

          Danke für diese klare Haltung.

          Ich habe dasselbe erlebt, bin immer noch nicht frei davon.
          Es hat mich völlig sprachlos zurückgelassen,
          als er meine Wohnung in „gefällt mir“ und „kann weg“ aufgeteilt hat.
          Um es vorweg zu nehmen: meine Sachen sind noch da.
          Und bald wieder benutzt.. jetzt noch weggepackt, weil kein Platz..
          aber nicht weggeworfen, wie er es tatsächlich formulierte.

          Aber alleine die Frechheit, durch MEINE Wohnung zu gehen und festzulegen,
          was ich beim Umzug in die gemeinsame Wohnung mitnehmen „darf“, das war ..
          ohne Worte.

          Ich war damals viel zu verliebt um da passend zu reagieren.
          Das wäre genau der Moment gewesen, wo ich in eine eigene Wohnung ziehen hätte sollen.
          Ich hatte nur einfach keine Ahnung, das das nur die Spitze vom Eisberg ist.
          Ich habe anscheinend einfach noch nicht genug erfahren – um das richtig einzuschätzen.

          Und nun – viel später – tut es nur noch weh.
          Ich habe ja nicht nur ein A.. erlebt, sondern auch einen netten Menschen.
          Und dann wird es irgendwie immer schwerer, die richtige Wertung zu finden.
          Was geht, was nicht – shifting baseline – nicht wahr?

      • Irene Kaspar sagt:

        Als ich meinen (damals noch nicht EX) in einer ziemlich eindeutigen Situation überraschte, hat er mich seiner NEUEN mit den folgenden Worten vorgestellt:
        Weisst du, mit der hatte Ich mal was vor ca. 3 Jahren !!!
        Heute, nach 5 Jahren der Trennung, kann ich nur noch den Kopf schütteln – über mich und ihn.
        Alles Liebe für dein weiteres Leben.
        LG

  9. Susanne sagt:

    Passt! Zu Beginn unserer Beziehung wollte er für sich eine Jacke kaufen.Im Geschäft rief er dann laut hörbar nach dem Verkäufer. „Wo ist denn hier der Gauleiter“?!!!

    Ich dachte ich höre nicht richtig und der Verkäufer zog sichtbar die Augen hoch.
    Habe ihn darauf angeprochen, auch was das Wort bedeutet und er hat die Bedeutung des Wortes negiert.

    Ein anderes Mal waren wir im Wald unterwegs und er rief einem Radler, der uns mit Abstand überholte hinterher: „Ich werf dir gleich einen Knüppel zwischen die Räder“.

    In einem Geschäft, wo ich mir eine Kaffeemasche kaufen wollte, hat er den großen Macker markiert und verhandelte mit dem Verkäufer, um den Preis zu drücken. Mir war das peinlich! 1. kann ich das selber und 2. war es in diesem Falle unangemessen, zumal er extrem pentrant war und das „Nein“ des Verkäufers nicht akzeptierte.

    An anderer Stelle nahm er einer Autofahrerin die Vorfahrt und pöbelte sie an, weil sie natürlich nicht begeistert war. Als ich ihm sagte, dass sie Recht hatte ( ich fahre seit 36 Jahren Auto), meinte er zu wissen, dass er dazu berechtig war, weil der die Vorfahrt hat.

    Achtet auf diese „Kleinigkeiten“ und übergeht sie nicht, wie ich es gemacht habe. Ich habe sie zwar registriert und auch angesprochen, aber aufgrund meiner Unkenntis, mit wem ich es wirklich zu tun habe, nicht weiter Bedeutung zugemessen.

    • Uschi sagt:

      Meine Mutter beobachtet vor vielen Jahren wie die Narzisstin mitten im Weg stehen blieb und einer Person im Rollstuhl keinen Platz liess. Mir könnte dies passieren, weil ich oft in Gedanken versunken bin und nicht gewohnt bin mit Behinderten Kontakt zu haben, natürlich würde ich mich entschuldigen. Es ist mir schon passiert, dass ich schnell gelaufen bin und meine behinderte Bekannte Mühe hatte mir zu folgen, einfach weil dies mein Schritt ist und ich nichts weiter gedacht habe. Aber bei ihr war das nicht so, es war mit Absicht passiert. Meine Mutter sagte oft, „nachdem ich diese Szene beobachtet habe, wusste ich mit wem ich es zu tun habe!“

    • Uschi sagt:

      Zudem grüssen sie die Leute nicht. Denn schliesslich sind sie etwas besseres und wollen bewundert werden. Danach wundern sie sich, dass die Nachbarn mit ihnen nichts zu tun haben wollen. Dann heisst es die ganze Nachbarschaft besteht nur aus Idioten!
      Dann zieht man um, aber dort ist es nachher genau gleich aus. Dann heisst es wieder unsere Nachbarn sind alles Idioten.

    • Uschi sagt:

      Sie lästern über alles und jeden. An Niemandem lassen sie ein gutes Haar. Wenn man jemanden lobt wird man sofort dementiert. Zudem sind sie sehr vulgär. Es tut ihnen Leid wenn es jemandem gut geht und sie freuen sich wenn es anderen schlecht geht. Sie bedanken sich nie. Ich habe schon Torten gebacken und habe nie einen Dank bekommen, im Gegenteil sogar einmal die Bemerkung:“ich esse keinen Kuchen“. Auch ihren Kindern bringen sie nicht bei, sich für Geschenke zu bedanken. Die Ferienwohnung der Schwiegereltern nutzen sie, als ob sie die Besitzer wären und die anderen Familienmitglieder, welche ein Anrecht darauf hätten, werden früher oder später verdrängt. Am Schluss gehen sie freiwillig, weil sie lieber woanders hingehen, als sich mit dieser Person weiter abgeben zu müssen. Zudem erzählen sie rührende Geschichten aus ihrer schlechten Kindheit, welche gutgläubige Personen ohne nachzuprüfen akzeptieren und Erbarmen haben. Viele Jahre später, dachte ich, dies könnte auch gelogen sein.
      Den im Lügen sind sie Weltmeister!

      Dies eine Zusammenfassung was mir aufgefallen ist und als Ergänzung zu Susannes Beobachtungen. Genau wie Susanne denke ich heute, wir hätten besser beobachten sollen und nicht alles entschuldigen sollen und vor allem nicht so gutgläubig sein sollen, dann hätten sie Alarmglocken früher geläutet. Es ist ein Fehler so ein Verhalten schön zu reden.
      Ich habe den Kontakt zu dieser Person abgebrochen und diese Türe bleibt zu und das für IMMER. Ich habe mir diese Person nicht ausgesucht, sie heiratete in unsere Familie.

    • Stahl sagt:

      Das kenne ich von meinem Ex auch. Trotz seines fortgeschrittenen Alters (63) pöbelt er genauso herum, fährt rücksichtslos und macht den Mitfahrern noch Angst durch riskante Fahrweise.
      Ich habe mich gerächt, und das Gleiche mit ihm gemacht. Plötzlich bin ich Schlängellinien gefahren. Da war er muchsmäuschenstill.
      Er will überall bevorzugt behandelt werden, besonders auffällig sind seine Diskussionen im Supermarkt oder bei Saturn o.ä.. Immer benötigt er eine Person für sich. Dabei will er meist gar nichts kaufen. Besonders auffällig ist dabei auch das Dr. Jekyll/Mr. Hyde -Verhalten.
      Nun bin ich den alten bösen Mann GottseiDank los.

    • Angelika sagt:

      Hallo Susanne,

      manchmal ist es schon erstaunlich wie sich die Geschichten ähneln. Mit ihm im Auto war auch so, da wird die Scheibe runter gelassen und den anderen Autofahrer beschimpft, diese Attacken kamen immer so schnell und plötzlich, dass ich gar nicht mal reagieren konnte. Auch verwickelte er Verkäufer in Gespräche, als wären sie nur für ihn da. Eine ganz kleine Bemerkung hat oft schon ausgereicht um ihn zu verletzen.
      Ich habe auch die Kleinigkeiten gehört, nur habe ich mir immer eingeredet dass er eben anders ist. Der Narzisst hat eben auch eine ungeheuere Ausstrahlung und eine magische Anziehungskraft. Ich hatte mich ja vorher noch nie mit dem Thema Narzissmus befasst und war sehr unwissend. Wir sind seit ein paar Wochen in no contact, darum gekämpft hat er eigentlich nicht. Ich weiß nicht ob es das dann schon gewesen ist.

      • Susanne sagt:

        Hallo Angelika,

        sehr gut, dass du in no contact bist. Lass dich auf keinen Fall wieder hinein ziehen.
        Blockiere die Kontaktmöglichkeiten und bleibe konsequent. Ich war es nicht! So konnte er mich über WA wieder anschreiben. Nach einem Jahr!! kam zu Beginn der Corona-Zeit wieder eine Nachricht von ihm, ganz harmlos…..;) Die neue Corona App hat er mir geschickt. Anstatt ihn sofort zu blockieren habe ich ihm einen „Verbaleinlauf“ verpasst und ihm gesagt, dass er es unterlassen soll mich jemals wieder zu kontaktieren. Was war das Ergebnis? Er teilte mir mit, dass er seit 6 Monaten in einer „liebevollen“ Beziehung zu einer Frau wäre. Die Arme kann ich dazu nur sagen, vermutlich wird ihm schon wieder langweilig, warum sonst sollte er in einer angeblich so liebevollen Beziehung dann wieder Kontakt zur Ex suchen?

        Nun habe ich ihn blockiert und mir vorgenommen, es bis mindestens Ende des Jahres zu belassen. Der erneute Kontakt hat leider wieder zu neuem Gedankenkreisen und der Beschäftigung mit dem Thema geführt. Es fließt also immer noch Energie in seine Richtung.
        Interessant war, dass er sich genau in dem Augenblick bei mir meldete, als ich ihn gerade mal vergessen hatte.
        Es ist, als wenn er es gespürt hat. Hat er wohl auch, auf einer Ebene, die wir nur unbewusst wahrnehmen.
        Pass auf dich auf!

  10. Peter sagt:

    Besten Dank für den Artikel. Er ist mir aus der Seele geschrieben. Das Thema ist insofern mit Gaslighting, einem weiteren Universalinstrument Menschen mit narzisstischer Persönlichkeitsstörung, verwandt, als das Gegenüber gezwungen wird, an seiner Wahrnehmung zu zweifeln.

    Bestens bekannt ist das Thema der verdeckten Taktlosigkeiten außerdem in der Variante der Ironie. Menschen mit NPS tragen Taktlosigkeiten oft im witzigen Mäntelchen der Ironie vor. Dieses witzige Mäntelchen hat zwei Zwecke: Erstens die Verschleierung, so dass die Taktlosigkeit ohne geschärfte Aufmerksamkeit eben, wie im Artikel bestens beschrieben, verdeckt bleibt. Und zweitens macht es das witzige Mäntelchen, selbst wenn man die Taktlosigkeit erkennt, schwierig, sie anzusprechen. Denn der Mensch mit NPS wird auf eine Ansprache hin sofort kontern, man habe „den Witz halt nicht verstanden“ oder man habe „halt eben keinen Humor“. Man kann darauf an sich berechtigterweise zurückgeben, Humor gehe nicht auf Kosten anderer Menschen, sondern nehme sich selber auf die Schippe, worauf der Mensch mit NPS zum Beispiel zurückgibt, er habe „nun wirklich keine Lust auf eine solche intellektuelle Psychoquatschdiskussion“… Es ist leider nicht trivial, seinen Kopf aus der Schlinge der punktuellen NPS-Taktlosigkeit zu ziehen, auch wenn man die Taktlosigkeit erkennt und den Mut hat, sie zu benennen bzw. sich abzugrenzen.

    • Anka sagt:

      Und dein Artikel mir aus meiner Seele!
      Das „witzige Mäntelchen“ beeinflusst auch nicht selten die anwesende „Spaß-Gesellschaft“…
      Danke!

      • Schwalbe sagt:

        Ach, ich kann mittlerweile auch ganz gut mit dem „witzigen Mäntelchen“ auf seine Kosten wedeln…
        Und amüsiere mich ganz offen und königlich in seinem Beisein über ihn! Meist wird er richtig biestig und giftet zurück. Ich dann: Aber schätzchen, ich hab doch nur einen kleinen Scherz gemacht, du bist aber echt kindisch in deiner Überempfindlichkeit!“

        20 Jahre habe ich es ONE-WAY von ihm ertragen, bevor ich gewahr wurde, dass er’n hundsgemeiner gewöhnlicher Narz ist!

    • Lilli sagt:

      Hallo Peter,

      ja, die in der Beziehung im anfänglichen Lovebombing weniger zutage kommenden und leichter zu verdrängenden,
      verdeckten Taktlosigkeiten,
      werden später um so viel häufiger wie das Lovebombing weniger wird.
      Statt zum Vereinnahmen ‚Seelenverwandtschaft‘ vorzuspielen,
      managt der/die Narzisst/in das Vereinnahmen mit Silent Treatment und Abwertung.
      Dies aufzudecken und sich abzugrenzen, ist zwar möglich.
      Doch das eigene persönliche Leben kann man erst dann führen,
      wenn man den Kopf aus der SCHLINGE der NPS- Verhaltensweisen zieht,
      wie Du sehr deutlich formulierst,
      sowie Sven Grüttefiens viele Aspekte durchdenkt und berücksichtigt.
      Ich konnte sehr lange nicht glauben,
      dass man zu Egozentrikern bzw. Narzissten nur in Distanz gehen kann,
      wenn man sich nicht immer wieder einfangen
      und doch wieder ausnutzen lassen
      will.
      Je mehr eigenes Leben ich führe, um so mehr kann ich mich von der Narzissmusstörung meiner Schwester z.B.
      guten Gewissens ohne Schuldgefühle entfernen.
      Denn was eine/n Narzisstin/in nun überhaupt nicht interessiert,
      ist das individuelle Leben einer anderen Person.

    • Susanne sagt:

      Kenne ich. Er be-nutze das, was ich ihm im Vertrauen mitteilte dazu, einen schlechten abwertenden Scherz zu machen, ein ganz subtiler Scherz (Sarkasmus), wo ich zuerst stutzte und überlegt, warum es sich so sch… anfühlt. Er benutzte den dummen Spruch (im Deckemantel des Scherzes) immer wieder, auch als ich ihn bat, das gefälligst zu unterlassen.
      Dann meinte er nur, ich wäre so empfindlich.
      Ich war nur 5 Monate mit ihm zusammen (ich war zu unbequem), auch nach über einem Jahr wirkt das immer noch nach.

      • Josefine sagt:

        Einer seiner „Scherze“, an Sarkasmus nicht zu überbieten. Wir waren oft mit dem Motorrad unterwegs und leider sahen wir immer wieder mal einen am Boden liegen verunglückten Biker, vielleicht sogar tot. Er sagte dann jedes mal; „Ach, wieder einer der über den Lenker abgestiegen ist.“ Ich war fassungslos über so einen Spruch, was ihn innerlich sehr freute.Und dies immr wieder zum Besten gab.Zum Glück ist mir die Trennung gelungen….

      • Britta sagt:

        Es tut so gut zu lesen, dass es anderen genauso erging wie mir. Ich hatte eines Abends gewagt, mich nicht sofort zurückzumelden, als ich nach einer langen Autofahrt wieder daheim war. „Da lässt man mal die Leine etwas lockerer, und du nutzt das gleich aus!“ Auch nach mehrmaligem Hinweis, dass dieser Satz sehr verletzend für mich ist und ich um eine Entschuldigung bitte, war er dazu nicht in der Lage und meinte nur, ich wäre sperrig und sicher prämenstruell (überhaupt die Lieblingserklärung). Nun las ich in meinem eigenen Tagebuch (!) das Wort „Narzisst“ schon vor über einem Jahr. Warum schaffe ich es nur nicht, auf mein eigenes Bauchgefühl zu hören und ihm zu vertrauen? Warum denke ich auch jetzt nach der Trennung, dass ich ihn sicher völlig überzogen eingeschätzt habe, weil ein Mensch ja eigentlich so nicht sein könne? Werde ich mir eines Tages selbst trauen können? Das Gute ist, die Trennung ist jetzt nur wenige Wochen her, aber eigentlich fühle ich mich von Last befreit und schlafe wieder besser. Ein gutes Gefühl!

    • Sven Sch. sagt:

      Triffts genau, was du über Humor sagtest.
      Ging ich damit mal selbstironisch um, durfte ich mir anhören das wäre eine Selbstabwertung – wehe ich wagte es zu widersprechen.
      Auf eine Art gut. Das hat mir nur umso deutlicher klargemacht das sie mich garnicht wahrnehmen wollte.
      Ja manchmal sind auch nicht NSP’s (inklusive mir), zu fokussiert auf die eigene Wahrnehmung (- von welcher die eigene Wahrheit abhängt).
      Im Gespräch mit nicht NSP’s kann man das aber meist klarstellen.
      Die Tendenz dazu mit dem eigenen Denken/Fühlen recht zu behalten hat jeder Mensch.
      Eine Art sich selbst zu bestätigen. Nur bei den NSP’s ist jede darlegung dessen, das neben der eigenen subjektiven Wahrnehmung noch die subjektive Wahrnehmung der anderen Menschen existiert völlig zwecklos. – geschweige denn eine objektive Realität – naja zugegeben, die ist auch nicht völlig zweifelsfrei zu beweisen.
      Meine Ex würde es glatt fertig bringen allen einzureden das der ‚Gorilla‘ beim erstenmal nicht da war… Naja.
      Einigen wir uns darauf wir den Gorilla beim erstenmal nicht wahrgenommen haben?
      ^^ Tobsuchtsanfall vorprogrammiert…
      Wahrscheinlich käme dann etwa folgendes:
      Wie kannst du es wagen, nur weil du so unsicher bist, mir zu unterstellen ich wüßte nicht was du gesehen hast?
      Also, das will ich damit garnicht, ich will nur sagen das ich den Gorilla auch nicht gesehen habe, mir aber vorstellen kann das ich den tatsächlich übersehen habe weil ich mich so konzentriert habe. Ich kann es nicht zweifelsfrei ausschließen.
      Ja, weil du unsicher bist…
      ^^gut, so ähhhh, freundlich würde sie es nicht sagen.

      Was könnte ich daraufhin wohl sagen. Etwa: mag daran liegen das ich mich nicht für allwissend und omnipitent halte, kurz daran das ich nicht völlig irre bin.

      Allerdings würde ich mir wohl eher auf die Zunge beißen als sowas von mir zu geben.

      Gut, zugegeben, als ich sie zuletzt sah habe ich derartiges zumindest angedeutet. War dumm, ja, aber ich konnt’s mir nicht verkneifen.

      Offene ehrliche Kommunikation, pah wer braucht die schon.
      Naja, brauchen vielleicht nicht, aber ich will sie gerne, vor allem in einer Beziehung – soweit das menschenmöglich ist zumindest.

      Sorry falls sich jemand von diesem Anfall von Humor pikiert fühlt. – War Absicht und kommt hoffentlich mal wieder vor.
      ; ).

      Ich errinnere mich selbst einfach mal gerne daran das ich fehlbar bin und mich deswegen nicht in die Wahnvorstellung von allwissenheit flüchte.

      Wäre ja auch langweilig, irgendwie.

  11. Ursula Muller sagt:

    Die gleiche Szene hatte ich auch mal. Aber nach dem wunderbar romantischen Abendessen und während der inspirierenden Urlaubsplanung wurde beiläufig bemerkt, dass ich doch bitte finanziell für beide aufkommen möge, da er ja große Schwierigkeiten mit den Alimenten für seine Ex Familie hat. Wie schade, aber der Urlaub ist geplatzt… Und nicht nur der Urlaub…

    • Anett sagt:

      Hallo Ursula,

      dann hat der N ja schnell die Maske fallen lassen. Somit ist dir in vielerlei Hinsicht doch viel erspart geblieben – im wahrsten Sinne des Wortes. Aber das ist wahrscheinlich nur ein Kapitel deiner Geschichte mit dem N, sonst wärest du nicht in diesem Forum unterwegs.
      Es ist meiner Meinung nach unerlässlich, in einer Beziehung, besonders mit einem Narzissten, in finanziellen Dingen für ganz klare Verhältnisse zu sorgen, um nicht permanent ausgenutzt zu werden und im Falle der Trennung bei Null dazustehen, wenn der N wie eine Heuschrecke weiter wandert.

  12. Lambert Thomas sagt:

    Irgendwie habe ich das dumpfe Gefühl, dass mir beim Durchlesen des Beitrages einige frühere Chefs und Vorgesetzte durch den Kopf gingen.

  13. Anka sagt:

    Ich bin mit Grobheiten und „Taktlosigkeiten“ groß geworden, gegen mich und fast jeden „Anderen“.

    Vielleicht ist das ja tatsächlich eine gewisse „Dynamik“ in manchen Familiensystemen (narz. Clique?).

    Im Nachgang betrachtet, wurde „Gift und Galle“ über fast alles und jeden außerhalb des (direkten) „Systems“ geschüttet, immer wieder in so ganz kleinen „Dosen“.
    Waren diese Personen dann allerdings einmal mit anwesend, fand eine seltsame Wendung statt.
    Im direkten Kontakt ist diesen eher „wohlgesonnen“, um nicht sogar „einschleimend“ zu sagen, begegnet worden.
    Im Anschluss wurde dann wieder „durchgehechelt“.

    Wenn ich irgendwie in die Nähe kam, wurde ich natürlich „angeraunzt“ und weggeschickt.
    Allerdings, wehe die Eine oder Andere war alleine,hatte Langeweile, schlechte Laune oder sonstwas…

    Kinder kann man ganz wunderbar unter 4Augen demütigen und „treffen“ mit so kleinen Gemeinheiten…
    Na du langes Leiden?!
    Du kannst dich ja hinter einem Besenstiel verstecken!
    Komm Mal her… und dann schmerzhaft zwicken…

    „Schuldig“ habe ich mich immer wieder gemacht, wenn ich jemanden „in Schutz genommen habe“ oder gesagt hab, daß es nicht stimmt …
    Kann ich irgendwie bis heute nicht lassen.

    Erst viel später ist mir klar geworden, daß ich überhaupt nicht in dieses System passe und ab Geburt irgendwie „ein Dorn im Auge“ war…

    Mir ist bis heute nicht klar, wie „jemand“ eine so andere Einstellung haben kann…
    Macht das Leben aber nicht gerade leicht, wenn man anderen grundsätzlich keine Schlechtigkeit zutrauen kann und an der „falschen Stelle“ irgendwie noch was „gutes zu Tage fördern“ will…

    Jetzt hab ich mich wohl bissel in meinen Überlegungen vom Artikel entfernt.
    Solche o.g. „Boshaftigkeiten“ können schon Mal wieder ganz viel Müll „hochspülen“.

    Aber wie einmal eine Teilnehmerin hier die Aussage ihres Therapeuten wiedergegeben hat, ist da wohl zutreffend…

    Da muß man wohl ganz schnell begreifen, daß es sich um einen Ar… handelt oder um die Mehrzahl davon.
    Glaubt hier noch jemand, daß solche sich ändern?
    Ich nicht mehr…

    • XY sagt:

      Hallo Anka,

      klaro ist die giftige dynamik in solchen familienstrukturen vorprogrammiert.
      Würde auch mal behaupten, ist überhaupt das wichtigste fundament für unsere späteren beziehungserfahrungen und sowieso ein lebenslanger prozess, hier eine klare und gesunde haltung zu bewahren. Das läuft in Lebensphasen ab, oder?
      Meine erfahrung ist, es hört nie auf und ist halt so ein Prozess und immer ein Teil von uns. Bin halt jung aber gibst mir Recht?

      Muss ehrlich sagen, teilweise hat sich blanke panik bei mir ausgebreitet, als ich gelesen hab, wie sehr und wie lange manche hier im forum gelitten haben und bestimmt noch leiden (übrigens ganz miese Sache, lange und zu viel in der ganzen Thematik zu hängen, wenns eh schon klick gemacht hat, hört alle auf damit und gönnt euch doch einfach bitte euer best life), einer meiner Schlüssel zur erkenntnis war jedenfalls alles als dynamischen Prozess anzuerkennen und mich von wunschphantasien lösen und wirklich ein big deal war das „Drama Dreieck“ (1xkurz googeln oder wiki artikel lesen), das ist einfach die neue bibel, wenns emotional wird, einfach mal in erinnerung rufen und nicht in das karussel einsteigen. Ich mein jede misbrauchsbeziehung ist irgendwann auch ein tandemfahrrad, oder? Das dreieck hat mich enorm vorangebracht und gibt mir ein wohliges und würdevolles sicherheitsgefühl.
      Wenn man nämlich immer die andere Wange hinhält, die fressen dich auf und steht ja auch in der bibel, ich sende euch wie schafe mitten unter die wölfe. Naja will auch nicht schwafeln deswegen meine konkrete frage an dich „endlich“:

      Wenn man so aufgewachsen ist, wie kalt wird es noch im laufe der jahre? In uns? Ist die ganze scheisse unser unumgängliches schicksal oder nur die lernphase oder besser gefragt, was würde die anka heute denn der jungen anka raten, damit es noch ein maximum an dolce vita gibt?

      Hab bisschen angst, du bist im thema gefangen weil du halt sehr aktiv im forum bist und wirklich sehr viel weißt, wie jeder hier nachlesen kann und das macht mir um mich selbst angst und hoffe wir alle armen seelen packen das noch und haben uns lieb ok 🙂

      • Lilli sagt:

        Hallo XY,

        Du schreibst Du seist jung,
        dann hast Du noch viel best life,
        wie Du das ganz persönlich gelebte Leben nennst,
        vor Dir!
        Ich habe erst sehr spät gemerkt, dass man bei Schwierigkeiten mit Egozentrikern bzw. Leuten mit Narzissmusstörung,
        nur viel oder völlige Distanz einnehmen kann
        um ab dann das ganz persönliche eigene best life zu führen !
        was die Egozentriker oder Narzissten in meiner Verwandtschaft,
        als nicht ihren unfairen bis bösartigen Egozentrik- Forderungen entsprechend,
        so rein gar nicht
        interessiert.

      • Anka sagt:

        Na Hallo xy 😊

        Zunächst kann und möchte ich dich beruhigen, wenn das möglich ist…

        Ja,… manchmal „sehr aktiv“ hier 😉
        Aber deine Schlussfolgerung daraus ist nicht ganz richtig.
        Du schreibst, daß du (dadurch) „um dich selbst Angst“ hast.
        Angst ist ja (auch) Liebe zu sich selbst, der Wunsch zu beschützen.
        Du und ich „treffen uns“ lediglich auf dieser Seite, an einem „Punkt im Leben“ den du ganz einfach früher in deinem Leben erreicht hast als ich 👍
        Ich freue mich, wenn du schon in (viel) jüngeren Jahren „geblickt hast“,daß da manches im Leben nicht ganz stimmig ist.
        Aber das ist eben erst der „Anfang der Reise“… zurück zum Ursprung der „ganzen Scheiße“, wie du es nicht ganz unzutreffend genannt hast 😆👍
        Und nein …
        auch wenn es gewissermaßen sowas wie „Schicksal“ gewesen ist, in welche Umstände und Zustände wir geboren wurden und auch keinerlei Einfluss als (wirklich!) ab-/anhängige Kinder hatten, so brauchen wir es nicht „weiter-(mit)-machen“.
        Wir hatten damals weder eine Wahl dazu, noch stand uns frei, was wir „in uns aufnehmen müssen“…

        Ja, ich halte es auch für einen dynamischen Prozess. Der erneuert sich regelrecht aus sich selbst heraus, ähnlich einem „Perpetuum mobile“.
        Allerdings läuft dieser nur so lange als „Selbstläufer“(unbewusst) ab und damit oft in „die falsche Richtung“, bis man es erkennt („blickt“ 👍).

        Ab da erst ist es uns ja überhaupt möglich (das „Ding“) „anzuhalten“, auszusteigen, (aus)zu sortieren und einen Richtungswechsel (am besten nach Innen!) vorzunehmen.

        Das ist dann aber erst die Los-Lösung vom „Groben“!
        Das „Feine“ und „Subtile“, die ein-geprägten tiefen mentalen Muster müssen dann trotzdem weiterhin sorgfältig untersucht und (im „vollen Licht“/ Bewußtsein) angeschaut und untersucht werden…

        Ja, ich denke da hast du Recht, ist ein lebenslanger Prozess… nichts für (Denk)faule und (Gefühls)verdränger.

        Es gibt aber noch eine „gute Nachricht“ für dich.
        Egal „wie kalt es im Lauf der Jahre“ außerhalb vielleicht trotzdem noch hin und wieder sein/werden kann, wie stürmisch und „böse“…
        In uns aber, in dir ist ein warmer (liebevoller👌) „Kern“,
        vielleicht durch (sehr viel) „Asche und verbrannte Erde“ bedeckt aber immer schon gewesen.
        Das wirst du
        heraus-finden(!)
        und dann auch
        aus-strahlen und
        aus-drücken können.

        Das „Drama-Dreieck“ empfinde ich als ein sehr gutes Erklärungsmodell unserer „gewöhnlichen Beziehungen“…
        Theoretisch kann es sehr hilfreich sein, die eigene gewohnte Positionierung zu erkennen, wenn man ernsthaft und ehrlich ist. Guter Hinweis ans Forum!

        Hilfe … Was für ein langer Text 😆😉

        Am Ende doch noch, wie ich mit der („kleineren“) Anka rede…

        „Guten Morgen meine Liebe 😊😊😊
        Schön, daß du
        aufgewacht bist😊
        Ich wundere mich, wie du das alles geschafft hast 👍
        Schön daß es dich noch gibt 😆
        Was machen wir denn heute Schönes?
        Es ist einfach wunderbar draußen!
        Sonne scheint, Vögel zwitschern…
        Lust auf Königreich „Gardenien“ oder lieber „Sporteln“?
        …“

        Also heute finde ich mein bisheriges Leben in gewisser Weise „in Ordnung“…
        ganz sicher nicht im herkömmlichen Sinne von „schön“, eher von „folge-richtig“.

        Und jetzt…
        Schau-mer-mal, ob’s nicht auch noch „richtig dolle schööön“ werden wird!

        Alles, alles Gute wünsche ich dir von ganzem Herzen👌

      • Anka sagt:

        Da hab ich noch einen „Nachtrag“ zu deinem
        „Tandem-Vergleich“.

        Eine Mißbrauchsbeziehung ist nicht irgendwann eine „Tandemfahrt“.
        Weiß ich heute…

        Allen (jungen) Menschen würde ich allerdings heut empfehlen, gut zu prüfen und zu überlegen,
        ob ein Tandem wirklich ein geeignetes
        „Reise-Mittel“ ist,
        ob das Ziel der Reise überhaupt übereinstimmt und
        ob die „Reisebegleitung“ schon Vertrauenswürdigkeit in schwierigen Situationen gezeigt hat.

        Mit jeweils einem eigenen Rad und genügend eigener „Ausstattung“ kann man sicher auch einmal einen „Kurztrip“ wagen 🤔👍
        Dabei möglichst achtsam und aufmerksam sein und nie (!!!) unangemessenes Verhalten (siehe Artikel von Hr.Gr.) sich selbst oder anderen gegenüber übergehen oder rechtfertigen!

        Dazu braucht es aber absolute Klarheit der eigenen „Werte“, und den unbedingten Willen, diese niemals für irgendwen oder
        -was „aufs Spiel zu setzen“ oder „mit Füßen treten zu lassen“…

        Das waren meine „Fehler“!
        Muss oder sollte wirklich niemand wiederholen…

        • Waltraud sagt:

          Deinen Ausführungen kann ich mich anschliessen Anka.

          • Waltraud sagt:

            Gerade hatte ich wieder eine Situation in Bezug auf Weihnachten. Und obwohl ich dachte, ich bin in meiner Mitte, hat mich diese Situation eines besseren belehrt. Ich häng noch fest und es ist noch ganz viel Wut in mir, wenn ich mitbekomme, das der Narzisst unbehelligt in der Familie agiert und integriert zu sein scheint. Ich musste mich tatsächlich übergeben. Euch allen friedliche Feiertage

  14. Melanie sagt:

    …..wie ich das kenne…. Zu verdeckten Taktlosigkeiten kommen auch noch offene dazu: a) ins Wort fallen b) Thema wechseln c) den Witz bzw die Erzählung (ohne Einverständnis) weitererzählen d) über den Mund fahren! Meine Reaktion war entweder: Na, wenn du es so nötig hast…. oder auch offene Zurückweisung🤨!!!!
    Die in der Runde Beteiligten reagierten teilweise erstaunt, kopfschüttelnd oder auch fassungslos😳! Im Rückblick:
    Mein NZ war einfach resistent, sich
    weiter zu entwickeln bzw. aus Situationen dazu zu lernen bzw. Erwachsen zu werden – warum auch, er war doch der Superman🏋️‍♀️….

  15. Uschi sagt:

    Ich dachte, dass diese Person keine Erziehung gehabt hat und weiter nichts. Dies bevor ich wusste was Narzissmus ist. Aufgefallen ist es mir immer wieder. Und jedes mal dachte ich, diese Person wurde als Kind nicht erzogen und weiss nicht was Umgangsformen sind.

  16. Lilli sagt:

    Hallo,

    wie wahr und gut dargestellt !
    Wiederkehrende Taktlosigkeiten hielt ich für
    mangelndes Selbstbewusstsein oder Ungeschicktheit,
    Überforderung oder Angeberei,
    je nach Art
    der Narzissten/innen seit meiner Kindheit.
    Dass verdeckte Taktlosigkeiten die Berechnung hinter der Charmeoffensive zeigt,
    fällt mir im Rückblick überdeutlich auf,
    so dass ich mich frage, warum ich nicht Abstand genommen habe:
    Ich kannte es seit meiner Mutter nicht anders.
    In langen Jahren bin ich herausgewachsen aus der Abhängigkeit zu den Narzissten in meinem Leben.
    Wenn ich nicht aufpasse
    ,einer/m meiner narzisstischen Verwandten in die Quere komme und abgewertet werde,
    kann ich auch gemein sein.
    Da ich so nicht sein will, gelingt es mir schon oft mit Hilfe des sog. Gelassenheitsspruchs wieder den nötigen Abstand einzuhalten:
    ‚Gott gebe mir die Gelassenheit,
    Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
    den Mut Dinge zu ändern, die ich ändern kann
    und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.‘

    • Anka sagt:

      Ja, in die Quere kommen… ist gut ausgedrückt 👍

      Mich müssen sie schon länger nicht mehr erdulden 😁,
      können ungestört spielen …
      Und mir schlägt nichts mehr auf den Magen 👌

    • Anka sagt:

      Hatte ich vorhin irgendwie vergessen mit zu schreiben …

      Ich war auch Mal richtig gemein … 🏋️🏋️🏋️👍

      War damals ca. 11Jahre und wieder am Wochenende bei meiner Oma und deren Schwester (🤯)
      Ich gehen ins Wohnzimmer und diese sitzt wie immer, wie eine „dicke Madrone“ in ihrem Sessel gegenüber der Tür. Sofort „erkenne“ ich, daß gleich wieder „was kommt“…
      Sie grinst mich herablassend an und meint:
      „Na du langes iiiii…“
      Ich weiß nicht, wo die „Geistesgegenwärtigkeit“ und der „Mut“ herkamen…
      Jedenfalls war ich so wütend in dem Moment, daß ich ihr nur noch entgegen geschleudert habe:
      „Laß mich in Ruhe, du dickes Oooor!“…

      Reaktion:“Huhhh 😭😭😭😭“

      Ihr glaubt mir nicht, wie wahrhaft „er-leichter-t“ ich mich in diesem Moment gefühlt habe, endlich einmal sowas „nicht-hingenommen-zuhaben“ !

      Manchmal muss man sich auch erlauben, „gemein sein“ zu dürfen!
      Muß man ja nicht zu (s)einer Gewohnheit machen.

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