Warum musste ich die Erfahrung mit einem Narzissten durchleben?

Daniela schildert in ihrem Erfahrungsbericht die Trennung von ihrem narzisstischen Ehemann und wie es ihr gelungen ist, die Erlebnisse in ihrer Ehe zu verarbeiten. Sie konnte einfach nicht verstehen, warum ihr das alles zugestoßen war, warum sie sich in eine derartige Beziehung verstrickt hatte und welcher Sinn dahinter stecken sollte. Sie suchte nach Antworten, sie wollte verstehen, und stieß dabei auf eine sehr erhellende Heilmethode.

Warum musste ich die Erfahrung mit einem Narzissten durchleben?

Bild: © jaykayl – 123rf.com

Nach der Trennung von meinem narzisstischen Ehemann habe ich mich immer wieder gefragt: Warum ist mir das nur passiert? Warum habe ich das toxische Verhalten so lange nicht erkannt, warum habe ich mich so behandeln lassen und warum habe ich mich so verloren?

Diese Fragen habe ich mir immer wieder gestellt – sie haben mich gequält und nicht zur Ruhe kommen lassen. Also machte ich mich auf die Suche nach Antworten. Ich wollte Frieden finden und meine eigenen Muster erkennen, um schlussendlich heilen zu können.

Die Trennung von meinem narzisstischen Ehemann

Als ich herausfand, dass mein Ehemann mich betrog, brach für mich eine Welt zusammen, hatte er mir doch immer das Gefühl gegeben, die Einzige für ihn zu sein. Dadurch konnte er mich über 25 Jahre an sich binden. Ich brauchte ihn, um meinen Selbstwert zu halten.

Als ich nun auf mich zurückgeworfen wurde, musste ich erkennen, dass ich jederzeit austauschbar war – besonders dann, wenn ich ihm nicht mehr dienlich war, um seinen Selbstwert zu stabilisieren. Ich erkannte aber auch meine Anteile, wie abhängig ich von seiner Zuwendung war und wie gering mein Selbstwert war.

Die Trennung hatte sich in den vergangenen 3 Jahren schon angebahnt, nur hatte ich es damals nicht bewusst wahrgenommen. Ich merkte, wie mein Mann sich immer mehr entfernte und von mir verlangte, dass ich etwas ändern sollte. Er halte die Situation nicht mehr aus und sei verzweifelt. Konkretisieren konnte er das, was er sich wünschte, jedoch nicht. Stattdessen gab er mir die Schuld für alles: unsere finanzielle Situation, Probleme mit den Kindern, Probleme in der Partnerschaft oder mit unseren Eltern etc. Die Liste war lang.

Ich verstand meinen Mann nicht mehr

Im Nachhinein ist mir klar geworden, dass er eine Stabilisierung brauchte, welche ich ihm nicht mehr geben konnte und wollte. Ich merkte innerlich immer stärker, dass etwas nicht stimmte und dass ich kein eigenes Leben mehr hatte. Alles musste sich an ihm orientieren und dabei verlangte er Dinge, zu denen ich nicht mit Überzeugung stehen konnte. Zu oft hatte ich in der Vergangenheit gegen meine eigenen Überzeugungen gehandelt und dann erfahren, dass die Dinge nicht funktionierten oder schwerwiegende Folgen hatten. Natürlich war ich dann dafür verantwortlich.

Äußerte ich meine eigenen Wünsche oder Bedenken wurden sie bagatellisiert und abgetan. Ohnehin hatte ich schon seit sehr langer Zeit meine Bedürfnisse hintangestellt und vergessen, welche ich überhaupt hatte. Ich verlor meine Lebensfreude und funktionierte eigentlich nur noch. Jeden Tag wachte ich mit Bauchschmerzen auf und hoffte irgendwie den Tag ohne größere Probleme zu bewältigen. Mittlerweile hatte ich gelernt, die Minenfelder des Narzissten weitgehend zu umgehen – was jedoch nicht immer gelang.

Mein Mann bekam in seiner Familie keine Bewunderung mehr

Mein Ex-Mann war nicht mehr in seiner Mitte und er fand keine Möglichkeit sich weiterhin in der Familie zu stabilisieren, damit er seinen eigenen Minderwert nicht spüren musste. Die Kinder waren groß und er nicht mehr der Übervater und Held für sie. Und ich hatte keine Kraft mehr, alle seine Bedürfnisse zu befriedigen, da ich durch sein abwertendes und destruktives Verhalten bereits sehr geschwächt war und auch zu mir selbst keinen Zugang mehr hatte.

Das größte Problem für einen Narzissten ist es, wenn er keine Möglichkeit zur Stabilisierung in seinem näheren Umfeld findet: Das bringt ihn völlig aus seinem Gleichgewicht.  Also sucht er sich andere Frauen oder Menschen, die ihn bewundern, die seine Bedürfnisse befriedigen können und ihm alles geben, was er braucht, um sich großartig zu fühlen.

Ich erinnere mich gut, wie ich mich nach der Trennung gefühlt habe: Ich war ausgelaugt, orientierungslos, emotional völlig instabil, haltlos … Innerhalb von 3 Monaten war mein ganzes Leben zusammengebrochen. Ich musste erkennen, dass ich in einer falschen Realität gelebt hatte. Ich hatte mich selbst verleugnet und untergeordnet, nur um geliebt zu werden. Warum hatte ich das getan?

Ich war nur Mittel zum Zweck

Natürlich war da zuerst die Wut gegenüber meinem Ex-Mann und der Wunsch, eine gemeinsame Lösung zu finden. Jedoch wurde mir bald klar, dass von ihm keine Antworten zu erwarten waren, so sehr ich es mir auch gewünscht hatte. Er blieb in seinen alten Mustern gefangen.

Ich erkannte, dass es ihn nie interessiert hatte, wie es mir ging. So auch jetzt bei der Trennung. Er war emotional komplett überfordert. Er verstand nicht, warum sein Fremdgehen für mich ein Problem war und mich so verletzte. Für ihn sollte alles so weiterlaufen und er wollte auch seine Affäre nicht beenden.

Mir wurde dadurch schlagartig bewusst, dass ich nur Mittel zum Zweck war und dass ich endlich der Wahrheit ins Auge blicken musste: Es ging nicht um mich, sondern einzig um ihn. Diese Einsicht ermöglichte es mir, endlich klar zu sehen und mich zu befreien.

Es brauchte eine Weile, bis ich mich auch energetisch von ihm lösen konnte, bis ich mich selbst wieder spüren und meine eigenen Bedürfnisse wiederentdecken konnte. Es war, als ob ich all die Jahre gar nicht existiert hatte.

Ich fand keine Antworten

Ich begann eine Psychotherapie und lernte, meine Erziehungsmuster und Glaubenssätze zu erkennen. Ich erkannte auch, wie ich Liebe für mich definiert hatte aus den Erfahrungen meiner Kindheit. Ich wurde nicht gesehen und in meinen Bedürfnissen auch nicht unterstützt. Ich lernte, dass Liebe bedeutet, sich anzupassen und dankbar über jede Form der Anerkennung zu sein, egal ob sie negativ oder positiv war. Meine Bedürfnisse waren nicht wichtig und so hatte ich nie gelernt, sie zu artikulieren.

Ich las viele Bücher über Narzissmus und googelte im Internet. Ich tauschte mich aus mit Menschen, die ähnliche Erfahrungen gemacht hatten. Ich suchte Hilfe und Antworten bei Heilern, auf Seminaren und durch Yoga. Ich versuchte mich zu stabilisieren. Doch ein Fragezeichen blieb immer.

Antworten fand ich nur vereinzelt und ich konnte nicht abschließen – das große, ganze Bild eröffnete sich mir nicht. Ich fand nicht den Zugang zu mir und zu dem Grund dafür, warum ich so lange in dieser Beziehung geblieben war. Ich konnte das Warum nicht erkennen. Ich verurteilte mich selbst und suchte die Ursache und Schuld bei mir.

Dann bekam ich ein Zeichen

Dann plötzlich – wie so oft in meinem Leben – bekam ich ein Zeichen: Ich traf eine Freundin und sie gab mir die Empfehlung, mir mal meinen Seelenplan errechnen zu lassen. Erst war ich verwundert und verstand nicht, was mir das bringen sollte – ein Seelenplan? Was ist das? Was erfahre ich dort? Meine Freundin klärte mich auf und teilte mir ihre Erfahrung mit. Das machte mich neugierig.

Mein Seelenplan ist der Erfahrungsplan meines Lebens, den ich mir schon lange vor meiner Geburt ausgesucht habe. Er zeigt, welche Erfahrungen ich in diesem Leben machen werde, welche Glaubenssätze durch meine Eltern vermittelt werden und welche Lernaufgaben damit verbunden sind. Und er zeigt mir, wie ich daran wachsen kann.

Ich erfahre durch meinen Seelenplan, welche vielfältigen Talente ich habe und wie ich diese positiv nutzen soll. Mein Seelenplan macht mir meine Lernaufgaben und Beziehungsmuster bewusst, welche mir immer wieder in meinem Leben begegnen. Er zeigt mir Lösungen auf, wie ich bewusster mit mir und anderen umgehen und mein einzigartiges Potenzial finden kann.

Ich erkannte plötzlich mein Potenzial

Mein Seelenplan hat mir in dieser schwierigen Situation geholfen, zurück zu mir zu finden und zu erkennen, was für ein wunderbarer Mensch ich bin und mit welchen zahlreichen Talenten ich gesegnet bin. Ich bin ein Mensch, der tolerant und liebevoll gegenüber anderen und mit viel Vertrauen ausgestattet ist. Auch habe ich eine sehr gute Intuition und das, was ich tue, vollende ich mit Hingabe. Ich bin eine Streitschlichterin und mit meinem Leben ausgesöhnt.

Alle diese positiven Eigenschaften waren früher ein Teil von mir. Ich hatte sie in meiner Ehe schleichend immer mehr verloren und damit mich selbst. Ich erkannte, dass mein Ehemann meine Begabungen bewusst schlechtgemacht hatte, um mich aus meiner inneren Mitte herauszubringen und mich zu schwächen. Positive Eigenschaften sind eine Bedrohung für einen Narzissten: Dadurch hat er das Gefühl, dass seine eigene Großartigkeit in Frage gestellt wird. Für ihn darf es nur einen geben, der talentiert ist.

Auf einmal wusste ich, woran ich arbeiten soll

In meinem Seelenplan sind auch meine Lernaufgaben beschrieben. Ich sollte lernen, mehr zu mir zu stehen, aus meinen Minderwertigkeitsgefühlen herauszufinden und klar und deutlich meine Bedürfnisse zu kommunizieren. Wenn man eine Lernaufgabe hat, lebt man zunächst das Gegenteil: Ich war sehr angepasst, kannte meine eigenen Bedürfnisse nicht und konnte auch nicht über sie sprechen. Die Glaubenssätze, die meine Eltern mir vermittelt hatten, waren: „Sag bloß nichts!“ – „Was redest du für einen Blödsinn?“ – „Wie siehst du wieder aus …“ etc.

Eine ideale Voraussetzung für einen Narzissten. Ich war also leicht beeinflussbar. Damit ich an meinen Lernaufgaben arbeiten konnte, benötigte ich immer wieder einen Trigger – und der war mein Ehemann. Er sollte mich immer wieder daran erinnern, aus meinen Minderwertigkeitsgefühlen herauszufinden. Als mir das bewusst wurde, verstand ich plötzlich das Warum. Warum hatte ich mir diesen Mann ausgesucht? Um zu lernen und zu wachsen und ein selbstbewusster Mensch zu werden. Ich musste zunächst erfahren, wie es sich anfühlt, sich minderwertig zu fühlen, um dann zu erkennen, dass ich an dieser Aufgabe wachsen und mein wahres Potential finden kann.

Endlich fand ich den Schlüssel

Mein Seelenplan war mein Aha-Erlebnis. Plötzlich machte alles Sinn und ich verstand die Zusammenhänge in meinem Leben. Mir wurde klar, warum ich diese narzisstische Erfahrung machen musste und dass sie genau so gewollt war, damit ich wachsen kann. Auch wenn die Erfahrungen oft leidvoll waren, dienten sie doch am Ende meiner persönlichen Entwicklung und ermöglichten es mir, in meine Mitte zu finden.

Ich hatte den Schlüssel gefunden, um abzuschließen und in ein neues, selbstbestimmtes Leben zu starten. Sehr schnell hatte ich erkannt, wo meine Schwächen liegen und wo Narzissten leicht andocken können. Natürlich ist die Heilung ein Prozess und Narzissten begegnen mir immer wieder auf meinem Weg. Durch die Kenntnis meines Seelenplans weiß ich jetzt aber, wer ich bin und wie meine Muster sind, und kann sehr schnell erkennen, wo jemand mich wieder an meinem Selbstwert triggert und mich somit an meine Lernaufgabe erinnert.

Ich habe gelernt, mich um meine eigenen Bedürfnisse zu kümmern und diese auch klar zu kommunizieren. Ich habe durch die Erfahrung in meiner Ehe erlebt, wie es sich anfühlt, sich zu verlieren und den eigenen Wert nicht mehr zu spüren. Ohne diese Erfahrungen hätte ich mich nicht auf den Weg zu mir selbst gemacht.

Den inneren Frieden finden

Ich möchte hier nichts beschönigen und die Erfahrungen, die man in einer narzisstischen Beziehung macht, sind sehr schmerzhaft. Jedoch kann man nur seinen inneren Frieden zurückgewinnen, wenn man auch seine eigenen Anteile wahrnehmen kann und sich seinen Lernaufgaben in diesem Leben bewusst stellt.

Mir hat mein Seelenplan auf eine einfache und schnelle Weise geholfen aus meinem Co-Narzissmus herauszufinden und zu erkennen, dass diese Erfahrung genauso gewollt war. Durch dieses neue Bewusstsein und das Wissen, wer ich wirklich bin, habe ich sehr schnell in meine Heilung gefunden.

Interessierte, die mehr über die Erstellung eines Seelenplans erfahren möchten, können sich auf der folgende Webseite informieren: https://www.seelen-reading.com


Wie befreie ich mich von einem Narzissten?

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Veröffentlicht in Blog, Erfahrungsberichte
24 Kommentare zu “Warum musste ich die Erfahrung mit einem Narzissten durchleben?
  1. Konrad Kulmer sagt:

    Wertes Team,

    Besten Dank für die sehr informativen Berichte!
    Ist es möglich für den Ersteller dieser Berichte eine PDF-Datei zu erstellen?
    Wäre ihnen sehr dankbar dafür.
    Beste Grüße
    Konrad Kulmer

  2. Ete Beer sagt:

    Wenn Du narzisstische Beziehungen anziehst wie ein Magnet, entweder in Paarbeziehungen oder bei Freunden, kann es sein, dass Du selbst aus einem dysfunktionalen Familiensystem stammst, das von narzisstischen Eltern oder Eltern mit anderen Formen von psychischen Erkrankungen oder Sucht dominiert wird. Wir alle begegnen Narzissten in unserem Leben, aber diejenigen von uns, die in missbräuchlichen Beziehungen bleiben, wurden normalerweise in der Kindheit auf solche Beziehungen konditioniert. Die Verbindung der Kindheit mit der Gegenwart ist entscheidend, um sich selbst zu verstehen, Muster zu ändern und an der Genesung zu arbeiten.

    Insbesondere Kinder von Narzissten werden jahrelang mit Scham- und Schuldgefühlen im Rahmen von Gaslighting und Projektion überfrachtet, so dass diese Kinder im Inneren die feste Grundüberzeugung (nicht nur das Gefühl!) manifestieren, nicht gut genug zu sein, nicht liebenswert zu sein und nichts Gutes im Leben verdient zu haben. Ihre Eltern bringen ihnen bei, dass ihre Bedürfnisse + Interessen keine Relevanz haben. Erwachsene Kinder von Narzissten zeigen oft ein komplexes Trauma, einschließlich erhöhter Wachsamkeit, Angstzuständen, Depressionen und chronischen Schmerzen und Krankheiten.

    Erwachsene Kinder von Narzissten entwickeln sich u.U. zu „People-Pleasern“, sie wollen es einfach allen recht machen. Aufgrund ihrer tief sitzenden Angst, andere zu enttäuschen, tendieren sie unbewusst zu kontrollierenden Partnern. Sie sind so daran gewöhnt, ihre eigenen Bedürfnisse und Interessen für andere zu verleugnen, so dass es fast zu einem Gesetz der natürlichen Anziehung wird. Sie können sich keine andere Art von Beziehung vorstellen, es ist ihr „Normal“.

    Partner von Narzissten sind bereit, ihre eigenen Bedürfnisse zu opfern und sich wie ein Orbit um das Planetensystem des Narzissten zu drehen. Weil sie nicht gelernt haben, gesunde Grenzen zu setzen, verschmelzen sie in der Beziehung und werden durch die „Trauma-Bindungen“ immer mehr an diese Beziehung gekettet.

    Gerade zu Beginn in der Lovebombing Phase wird der Partner des N. in die Beziehung gezogen, eine solche Überschüttung mit Komplimenten und Aufmerksamkeit ist er gar nicht gewohnt. Manche Opfer sind schon zufrieden mit ein paar „Brotkrümeln“ an Zeit + Aufmerksamkeit und werden dadurch sogar noch korrumpierbarer und manipulierbarer.

    Eine passende Partie für den Narzissten, der hierdurch eine sichere Quelle für seine narzisstische Zufuhr erfährt. Eine ungleiche Partie auf Dauer, denn der Narzisst wird immer ausbeuten. Aber es ist vertraut und fühlt sich so normal an.

    • Johanna sagt:

      Liebe Ete,
      dein Kommentar enthält viele tiefe Wahrheiten. Ehrlich gesagt, kann ich damit viel mehr anfangen als mit dem Artikel selbst.
      Denn dieser Lebensplan geht von Prädestination aus, also davon, dass unser Leben, unser Schicksal schon vor unserer Geburt vorherbestimmt sei:
      Zitat:
      „Mein Seelenplan ist der Erfahrungsplan meines Lebens, den ich mir schon lange vor meiner Geburt ausgesucht habe.“
      Wer an so etwas glaubt – bitteschön. In meinen Augen ist die Idee, man habe sich das alles selbst ausgesucht, sehr verletzend und auch banal. Denn damit braucht man sich mit den tatsächlichen Ursachen, nämlich der missbräuchlichen Konditionierung durch dysfunktionale und häufig selbst narzisstische Eltern – nicht mehr zu befassen.
      Dabei liegt der Schlüssel zur Heilung in der Betrachtung von Ursache und Wirkung, so wie du es dargestellt hat.
      Wurde man so geprägt, das eigene Selbst, eigene Werte und Gedanken als wertlos zu erachten, dann wird man sein Leben lang in diesem Muster gefangen bleiben. Man wird immer wieder Narzissten anziehen, so wie bestimmte Blüten mit ihrem Duft ganz bestimmte Insekten anziehen.
      Das zu erkennen und zu durchbrechen ist ebenso wichtig wie die im Artikel genannten Wege zur Selbstliebe und Anerkennung des eigenen Wertes.
      Es ist immens wichtig, narzisstische Menschen schnell zu identifizieren und ihnen – wo immer es möglich ist – aus dem Weg zu gehen. Nur so können die Maßnahmen zur Selbstheilung auch nachhaltig wirken.

      • Randi Dohrin sagt:

        Liebe Johanna,

        DANKE für Ihre Zeilen, die ich in Gänze teile. Sie treffen den wichtigen Punkt damit, „den (angeblich) bereits vorgeburtlich selbst ausgesuchten Seelenplan“ von einer anderen Seite zu betrachten.

        Herzlich
        Randi Dohrin

      • Nina sagt:

        Liebe Ete, ich kann Deine Erfahrung absolut bestätigen. Ich komme aus einem dysfunktionalen Elternhaus. Meine Mutter (vermutlich mit NPS) ist gestorben als ich 16 war. Ich war lange Zeit nicht in der Lage Grenzen zu setzen oder mich überhaupt zu wehren. Meinen Eltern waren meine Bedürfnisse nicht wichtig und sie wurden auch ignoriert. Ich war das goldene Kind.Ich habe irgendwann als ich meine Kinder bekam gelernt Grenzen zu setzen und dysfunktionale Freundschaften zu beenden. Als ich meine Geschichte aufgearbeitet habe ist mir aufgefallen dass sich der Narzismus wie ein roter Faden durch mein Leben zieht. Meine Mutter, Stiefmutter, Schwiegermutter und meine ehemalige Freundin waren bzw. sind alles Narzistinnen. Es ist so, wie in den Karma- Gesetzen beschrieben, das Schicksal stellt Dir eine Aufgabe immer wieder bis Du sie löst. Meine aktuelle Aufgabe ist meine Schwiegermutter. Ich habe schon den Kontakt auf das absolute Minimum reduziert. Ich besuche sie nicht und habe sie am Telefon geblockt. Sie schafft es trotzdem noch, mich am Telefon wenn sie mit ihrem Sohn telefoniert, zu verletzen. Jedes Mal muss ich ihr richtig hart Grenzen setzen und darf nicht zimperlich sein. Es ist so nervig.

        • Nina sagt:

          noch als Nachtrag:es hat mir geholfen dass der Narzimus eine psychische Erkrankung ist und nichts mit einem selbst zu tun hat. Man ist nur in diesen Strukturen aufgewachsen und findet sie im Leben immer wieder so wie ich mut meinem Mann und seiner narzistischen Mutter. Es gibt viele wie uns und nur sehr wenige erkennen die narzistische Dynamik dahinter.

    • SonjaS sagt:

      genauso ist es und hat mit einem ’seelenplan‘ ueberhaupt nichts zu tun! sondern ganz einfach mit generationstrauma, trauma in der familie, traumaerfahrung.

      das hier auf dieser doch eigentlich seriösen seite so ein billiger werbebullshit kommt finde ich bedenkenswert….

      • Randi Dohrin sagt:

        Liebe SonjaS,

        auch ich habe habe mich über zig Jahre mit Generationstraumata (auch professionell) auseinandergesetzt.
        Danke, für Ihre Meinung.

        Herzlich
        Randi Dohrin

    • Randi Dohrin sagt:

      Bravo, liebe Ete Beer, für Ihre ausführliche und fantastisch professionelle E-Mail, die ich voll und ganz teile, als Antwort auf die „Seelenplan-Erfahrung“. Wem eine Erstellung des eigenen Seelenplans hilft, bitteschön ;-), die Website wurde ja bereits angegeben.

      Herzliche Grüße
      Randi Dohrin

    • lilli sagt:

      Hallo Ete Beer,

      deine Beschreibung ist gut,
      doch das Ganze ist vielfältiger, auch im Grad bzw. Prozentsatz der Ausprägungen.
      Für mich ist nun im Alter die Phase der Akzeptanz und Trauer,
      des Loslassens und Gutseinlassens,
      des Selberlebens mit viel Freude,
      also des vollen Lebens.
      So wie du beschreibst ist das ungefähr, mehr oder weniger,
      so war mein Leben mehr oder weniger.
      Doch für mich gibt es die Vereinfachung Narzisst/in nicht mehr,für mich sind sie Menschen mit mehr oder weniger Narzissmusproblemen,
      angefangen bei meiner Mutter. Zu ihr hatte ich jahrelang Abstand gehalten. Sie wurde sehr alt und als ich sie wieder ab und zu kurz besuchte, sagte sie neben ihrem egozentrischen Verhalten, mit dem ich nun viel besser umgehen konnte, öfter: Das werde ich dir nie vergessen, dass du mich besuchst.
      Was ist Liebe ?
      Liebe ist menschlich, sie verurteilt nicht gnadenlos,
      sie lässt den stabilen Zaun stehen, doch ohne Stacheldraht, mit Schlüssel zur Gartentür.

      • Anni sagt:

        Liebe lilli,

        vielen Dank für das schöne Bild mit dem stabilen Zaun … mit Schlüssel zur Gartentür.

        Genau so versuche ich das inzwischen auch zu sehen. Bei ‚meinem‘ narz. Noch-Ehemann wird das noch, wenn überhaupt, sehr lange dauern, bei meiner Mutter hingegen – auch ich habe viele Jahre Abstand gehalten – ist es mir (und auch meinem Bruder) gelungen.
        Wir haben unseren Frieden mit ihr und damit unserer teilweise schwierigen Kindheit gemacht, denn auch bei uns liegt alt werden in der Familie. Es ist uns gelungen, den Stachel aus der Wunde zu ziehen. Eine Narbe bleibt zurück, keine Frage. Aber wir haben dafür unseren Kindern einen normalen Zugang zu ihrer Oma ermöglicht. An ihnen versucht sie vieles wieder gut zu machen, was uns irgendwie eine späte Genugtuung ist.

      • Ete Beer sagt:

        Liebe ist geduldig und freundlich. Sie ist nicht verbissen, sie prahlt nicht und schaut nicht auf andere herab. Liebe verletzt nicht den Anstand und sucht nicht den eigenen Vorteil, sie lässt sich nicht reizen und ist nicht nachtragend. Sie freut sich nicht am Unrecht, sondern freut sich, wenn die Wahrheit siegt. Liebe nimmt alles auf sich, sie verliert nie den Glauben oder die Hoffnung und hält durch bis zum Ende.

        Wo die Bibel recht hat, hat sie recht.

        • lilli sagt:

          Hallo Ete Beer,

          Genaues Zitat aus der Bibel ist dein erster Satz.
          Geht es in der Bibel um recht haben ?
          lilli

          • Ete Beer sagt:

            In dem o.g. Bibelzitat geht es um die Definition, was Liebe ist. Und genau zu dieser dort beschriebenen, echten (!) Liebe ist der Narzisst NICHT fähig. Denn er kann weder Liebe empfangen noch geben, weil er in seiner Dunkelheit gefangen ist. Stattdessen basieren Beziehungen mit N. stets auf dem Prinzip Manipulation, Einschüchterung, Domination und Kontrolle, die auf Dauer krank machen. Das ist aber das ganze Gegenteil der heilsamen (göttlichen) Kraft der Liebe.

          • lilli sagt:

            Bibel mit ihrer allen Menschen geltenden Liebe Jesu,
            ist kein Gegensatz zu Wissenschaft und Forschung.
            Unsere Mutter mit ihren Narzissmusproblemen konnte nicht genug und keine individuell angemessene Liebe geben.
            Ich als erwachsene ältere Tochter, genesen im Wohlstand mit seinen Möglichkeiten in Wissenschaft und Forschung, ich konnte das meiner sehr alten Mutter gegenüber schon.

    • Vera M. sagt:

      Das Erklärungsmodell von Ete Beer ist schlüssig und trifft auch sicherlich in vielen Fällen zu. Wem dies als Erklärung reicht… bitte schön!
      Es wirft aber weitere Fragen auf: Warum musste ich mit schwierigen oder narzisstischen Eltern aufwachsen? Nicht alle Menschen geraten in dysfunktionale Familiensysteme, und nicht alle Menschen, die neben narzisstischen Eltern aufwachsen mussten, landen später in einer Beziehung mit einem Narzissten. Dies wirft doch zumindest die Frage auf, ob das Prinzip der gegenseitigen Anziehung nicht auch noch auf andere Gesetzmäßigkeiten beruht.
      Man sollte akzeptieren, dass es Menschen gibt, die immer weiter nach dem WARUM fragen und dabei neue Theorien verfolgen, ohne dabei bestehende Theorien abzulehnen. Ob ein Seelenplan nun die Antwort ist auf alle Fragen, kann ich nicht bewerten. Ich finde es zumindest interessant und er hilft vielleicht dabei, neue Ansätze zu finden! Die Suche nach der Wahrheit ist ein verschlungener Weg und man sollte keine Möglichkeit grundsätzlich ausschließen. Das ist meine Meinung!

      • Ete Beer sagt:

        Jesus sagt: Wenn ihr bleiben werdet an meinem Wort, so seid ihr wahrhaftig meine Jünger und werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen.

        • lilli sagt:

          Jesus hat uns das ‚Vater unser‘ gegeben und alle Schuld von uns Menschen auf sich genommen.
          „… vergib uns unsere Schuld wie auch wir vergeben unseren Schuldigern …“

    • Waltraud sagt:

      Ich kann mich den Ausführungen von Ete anschließen. So kenn ich es aus eigener Erfahrung.

  3. Virgel sagt:

    Liebe Daniela,

    Danke für diesen tollen Artikel. Auch ich habe mich in deinen Schilderungen wiedergefunden und sehen, man ist nicht allein… anderen passiert dies auch.
    Das ist meine Erkenntnis für den heutigen Tag. Und so müssen wir alle lernen und das ein Leben lang.
    Auch Danke @lilli: Das Zutat von dem Philosophen ist sooooo verdammt richtig!!!

    Schönen Tag zusammen und viel Kraft.

  4. Martina sagt:

    Als ich an einen sehr schlimmen Narzissten geraten war, wurde mir später bewusst, dass ER meine „Mutter“ verkörperte, mit der ich immer Probleme hatte, die ich immer lieben wollte, die mich aber ständig verletzte.
    Ich erkannte, dass ich mich unbewusst nach Heilung sehnte, den alten Konflikt mit ihr lösen wollte,
    aber es mit ihr real nicht konnte, so dass mein „Mann“ dann im Grunde das Abziehbild meiner Mutter war.
    Das hat mich damals erschreckt, als ich das herausfand, weil ich immer annahm, dass man sich „frei“ und „selbstbestimmt“ verliebt. Nein, das tut man nicht !
    Man verliebt sich immer in die Menschen, in den Menschentyp, mit dem man die größten Probleme früher (vielleicht schon in Vorleben) hatte ODER an dem man wachsen kann.
    Heute sehe ich die „Liebe zu Menschen“ unter einem völlig anderen Licht.
    Ich überbewerte nichts mehr, weder im Guten, noch im Schlechten. Niemand ist perfekt und wir dürfen von Menschen niemals zuviel erwarten, sonst ist die Ent-Täuschung vorprogrammiert.
    Und wenn man ein Mensch ist, der nicht alleine sein kann, sollte man sich fragen, wieso das so ist.
    Der Unterschied „ich brauche dich“ ist gewaltig im Gegensatz zu „ich bin gerne mit dir zusammen“.
    Letzteres hat Bestand. Aber dazu muss man sich erst einmal selbst lieben und voll und ganz akzeptieren. Dann haben auch Beziehungen eine völlig andere Qualität.

  5. Loni sagt:

    Hallo Daniela,
    das ist genau auch meine Story. Nun versuche ich auch in „meine Kraft“ zu kommen (Trennung seit 2 Monaten), es wird ein langer Weg werden… Vielen lieben Dank für den „Seelenplan“.
    Beste Grüße Loni

  6. lilli sagt:

    Hallo Daniela,

    eine sehr schöne Geschichte über deinen Werdegang.
    Man lebt vorwärts und versteht rückwärts, sagte mal ein Philosoph.
    Der Seelenplan, den man sich, wann auch immer, ausgesucht hat,
    das ist eine wunderbare Sichtweise auf sich selbst.
    Sie führt weg von der Abhängigkeit, geliebt zu werden,
    hin zur eigenen selbstvertrauenden Persönlichkeit,
    die in Freiheit unabhängig leben und lieben kann,
    sowie die in ‚ihrem Muster gefangenen‘ Menschen mit Narzissmusstörung verschmerzen und loslassen kann.
    Mit immer mehr Horizont kann man dann gegenseitige Sympathie, Freundschaft und Liebe vermehrt erfreut erkennen und genießen.
    lilli

    • lilli sagt:

      … zusätzlich muss ich wohl mein Leben lang
      auf die mehr oder weniger auffälligen Merkmale der Menschen mit Narzissmusproblemen achten,
      z.B die scheinbare Beachtung durch zu viel Schauen auf meine Dinge und Beobachten meiner Art und Weise,
      bei mangelnder echter persönlicher Aufmerksamkeit und Gesprächsbereitschaft.
      Ist mir kürzlich auf einer Geburtstagsfeier wieder passiert,
      was ich auch daran merke,
      dass ich die Worte dieser ichbezogenen Leute hoch bewerte und anfangen würde zu bewundern,
      als ob die zahlreicheren Worte liebenswürdiger entgegenkommender Menschen weniger Wert wären.
      Uff, in meinem Leben bin ich sehr dankbar das Dilemma der Menschen mit Narzissmusproblemen überhaupt erkannt zu haben
      und aus der Nähe dazu seit meiner Mutter, herausgewachsen zu sein.

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