Abschiedsbrief an einen Narzissten

Um die Vergangenheit abschließen und loslassen zu können, kann es gut sein, dem Narzissten einen Abschiedsbrief zu schreiben und sich für die Erkenntnisse zu bedanken, die man aus den Erfahrungen im Umgang mit dem Narzissten ziehen konnte. Auch wenn es nie die Absicht des Narzissten war, die Wahrnehmung und das Bewusstsein seines Partners zu erweitern, so kann dies am Ende einer intensiven Verarbeitung des Geschehenen ein möglicher Gewinn sein.

Abschiedsbrief an einen Narzissten

Bild: © peshkova – 123rf.com

Von narzisstischem Missbrauch Betroffene müssen während einer Beziehung mit einem Narzissten schlimme Erfahrungen machen: Ihr Selbstwertgefühl wird permanent angegriffen und verletzt, sie verlieren ihre Selbstachtung, sind sich ihrer Wahrnehmung und ihres Urteils nicht mehr sicher, machen traumatische Erfahrungen und leiden häufig unter gesundheitlichen Beschwerden. Der Narzisst unterjocht sie und beutet sie aus. In vielen Fällen zerstört er das Leben von Betroffenen sogar vollständig, ohne sich dabei einer Schuld bewusst zu sein. Er ist im Gegenteil davon überzeugt, sein Partner sei selbst schuld an seinem traurigen Zustand.

Mit zunehmender Dauer der Beziehung verlieren Betroffene ihre Lebensfreude und verkommen mehr und mehr zu einem seelischen und körperlichen Wrack. Am Ende bleibt ihnen keine andere Wahl, als die Beziehung zu beenden, weil die Enttäuschungen und Verletzungen nicht enden, der Narzisst keine Einsicht zeigt und sein Verhalten nicht ändert. Ausgebrannt und frustriert verlassen sie den Narzissten und müssen nun sehen, wie sie sich aufrappeln, und wieder von vorn beginnen.

Betroffene fragen sich dann, warum ihnen das passieren musste, wie sie überhaupt in diese Beziehung hineingeraten sind und wie sie nun mit diesen Erfahrungen umgehen sollen. Es beginnt ein Prozess der Reflexion, der meist sehr lang und tief geht und in der Regel damit endet, dass Betroffene auf ihre eigene narzisstische Wunde stoßen und nicht nur ein Entwicklungspotenzial bei dem Narzissten finden, sondern auch bei sich selbst.

Betroffene widmen sich ihrem eigenen Anteil

Nachdem sich Betroffene der Schattenseiten des Narzissten und dessen destruktiven Verhaltensmustern bewusst geworden sind und den Narzissten hinreichend verdammt haben, beginnen sie allmählich, sich mit ihrem eigenen Anteil auseinanderzusetzen und sich die Frage zu stellen, was das Ganze mit ihnen zu tun gehabt haben könnte. Der Narzisst wird dann nicht länger nur als ein Bösewicht gesehen, der sie eiskalt missbraucht hat, sondern in seinem egoistischen und rücksichtslosen Verhalten wird eine verschlüsselte Botschaft erkannt, die auf die eigenen seelischen Baustellen aufmerksam machen will.

Am Ende dieses Prozesses, wenn Betroffene ihre schweren Erlebnisse mit einem Narzissten verarbeitet und ihr eigenes Entwicklungspotenzial erkannt haben, kann aus Freude über die vielen Erkenntnisse, die man durch die Selbstreflexion gewinnen konnte, der Wunsch entstehen, dem Narzissten einen Abschiedsbrief zu schreiben und ihm für seine unbeabsichtigte Hilfestellung zu danken. Betroffene sehen die Beziehung plötzlich in einem anderen Licht und erkennen den Wert, den ihre Erfahrungen für ihr zukünftiges Leben haben.

Hier folgt als Beispiel der Brief von Sabine D., die das Bedürfnis hatte, sich bei dem Narzissten für seine schmerzhaften, aber dienlichen Anstöße zu bedanken und so dieses Kapitel in ihrem Leben abzuschließen:

Ich danke dir für die vielen wunderschönen gemeinsamen Erlebnisse. Auch wenn ich heute weiß, dass unsere Wahrnehmung der Dinge völlig anderer Natur war und du diesen Erlebnissen nicht den Wert beigemessen hast wie ich.

Ich danke dir für deine Liebe, durch die mein Herz wieder bereit wurde sich zu öffnen und zu lieben. Auch wenn ich heute weiß, dass unsere Liebe unterschiedlicher Natur war, die deine eher einem rasch herunterbrennenden Strohfeuer gleichkam oder einer Gasflamme, die mit einem einzigen Knopfdruck an oder ausgeschaltet werden kann, statt der Flamme einer ruhig brennenden Kerze oder der beständigen Glut eines wärmenden Kaminfeuers.

Ich danke dir für deine anfängliche Art, die dazu beitrug, dass sich mein Herz auch dahingehend wieder öffnen konnte, neu zu vertrauen. Auch wenn ich mit dir die Erfahrung machen musste, dass du nicht um die Bedeutung von Vertrauen weißt. Dieser Wert ist dir völlig fremd. Dass du Vertrauen zwar von anderen einforderst, jedoch das für dich selbst nicht gilt. Dass du das Vertrauen anderer Menschen leichtfertig und hemmungslos missbrauchst und du auch mein Vertrauen zu dir so oft missbraucht und bedenkenlos mit Füßen getreten hast, bis es schließlich völlig zerstört war.

Diese Erfahrung war schmerzhaft. Doch durfte ich daraus lernen, dass es keinen Sinn macht wieder und wieder einen Neubeginn mit dir zu wagen, weil es mich selbst zerstört hätte und du jemand bist, dem man nicht vertrauen kann.

Ich danke dir für die vielen neuen Erkenntnisse, die ich durch unsere gemeinsame Zeit, und vor allem durch den durchlebten Schmerz, für mich selbst, meine Werte und für mein weiteres Leben gewinnen konnte. Auch wenn es dir nie bewusst sein wird, welch großen Dienst du mir und meiner Seele damit erwiesen hast.

Und auch wenn mich dieser Schmerz lange Zeit daran gehindert hat, zu erkennen, welcher Schatz darunter versteckt war, welche Geschenke für mich darin verborgen sind. Mittlerweile habe ich sie ausgepackt. Geschenke wie Selbstachtung, Selbstliebe und Wertschätzung für mich selbst, meine Gefühle, meine Denkweise und meine Lebenseinstellung.

Ich danke dir auch für deine Lügen, die mir erst nach und nach bewusst wurden, und für dein skrupelloses Verhalten, wodurch meine von mir längst als verheilt geglaubten Wunden aus frühen Zeiten meines Lebens aufgerissen wurden.

Zum ersten Mal in meinem Leben begann ich, diese alten Wunden bewusst wahrzunehmen und, was noch wichtiger ist, sie anzunehmen mit dem Wissen, dass sie Teil von mir und meiner Persönlichkeit sind und meiner Achtsamkeit bedürfen.

Ich danke dir für alles! Auch für den Schmerz. Denn erst im Schmerz und in der tiefsten Dunkelheit meiner Seele bin ich mir selbst begegnet, konnte mich auf eine neue Weise selbst erkennen, annehmen und wertschätzen.

Und auch wenn es ein harter Weg war – heute fühle ich mich befreit! Befreit von der Suche nach Aufmerksamkeit und Wertschätzung im Außen.

Natürlich hat die Betroffene diesen Brief niemals abgeschickt – die Gefahr, dass der Narzisst falsche Schlüsse aus dem Brief zieht, ist einfach viel zu groß. Er könnte ihn missverstehen und sich entweder rechtfertigen wollen und die Sicht des Betroffenen verdrehen oder in der Danksagung eine Einladung sehen, sich dem Betroffenen wieder anzunähern und erneut mit dem Verführen zu beginnen. Der Narzisst würde den Brief vermutlich so verstehen, dass er ein Segen für den Betroffenen war und daher beste Chancen für ihn bestehen, die Beziehung wieder aufzunehmen.

Der Brief soll aber vielmehr der eigenen Entlastung dienen und dazu, einen Abschluss zu finden. Indem man der Beziehung am Ende doch noch etwas Gutes oder Versöhnliches abgewinnen kann, gelingt es, zu verzeihen und die Vergangenheit loszulassen. Der Brief soll dem Erlangen des persönlichen Friedens dienen und nicht dem Narzissten, indem ihm darin erneut seine Großartigkeit gespiegelt wird.


Wie befreie ich mich von einem Narzissten?

Eine praktische Anleitung, wie Sie sich emotional von einem Narzissten befreien und die schmerzlichen Erlebnisse nach der Trennung verarbeiten können (mit einer begleitenden Meditation als MP3-Datei)

Mehr Informationen über das E-Book


Veröffentlicht in Blog, Trennung von einem Narzissten
44 Kommentare zu “Abschiedsbrief an einen Narzissten
  1. Lia sagt:

    Ich habe 16 Jahre mit ihm gelebt und einem Kind. Ich war vorher lange Single und war sofort verliebt über beide Ohren. Er hat alles für uns getan, ist fast 9 Jahre jünger, hatte keinerlei finanzielle Sorgen und war einfach unwiderstehlich. Im Laufe der Zeit wurde immer mehr kritisiert und gestritten, was schließlich der Trennungsgrund seinerseits war und ich war natürlich daran Schuld und sofort war eine neue Frau zur Stelle, sofort wurden ihre Hobbys zu seinen Hobbys. Nachdem die Frau sich getrennt hatte nach 3 Monaten begann unsere Annäherung erneut und ich war unendlich glücklich. Nach einem halben Jahr tauchte die nächste Frau auf und es war ein ständiges on-off, zwischendrin waren wir immer wieder wichtig und wir fuhren in den Urlaub. Nachdem sich auch diese Frau endgültig trennte, wurde mir erklärt, wie sehr er alles bedaure, er hätte so viel nachgedacht. Wieder Versöhnung, wieder Urlaub, wieder Entzug und nun kämpfe ich seit 3,5 Jahren mit mir und den Nachwirkungen des immer wieder erneuten Verlustes. Ich habe gehofft und gebetet, er würde zurückkommen und mich verstehen. Inzwischen habe ich das gesamte Netz durchforstet und bin mir nun auch ganz sicher, dass er NPS hat. Habe es ihm sogar gesagt, aber es ändert nichts. Ich bin die, die alles kaputt macht, ich bin selbst krank und schuld. Wie soll man nur damit jemals klarkommen, dass nun fast 19 Jahre alles eine Lüge war. Auch ein Brief würde daran nichts ändern. Ich schaffe es nicht, mir selbst zu verzeihen. Meine Tochter ist sehr abgeklärt diesbezüglich, ich bewundere sie deshalb. Mein Kopf will einfach nicht verstehen, dass es solche Menschen geben soll und dass ausgerechnet der Vater meines Kindes, die Liebe meines Lebens NPS haben soll. Wir haben beide Therapie gemacht und es hat nichts geholfen. Aber ich versuche weiterhin zu meditieren und mich auf mich zu besinnen, aber der Weg wird wohl noch eine Weile brauchen, während er sich weiter in seinem Leben amüsiert. Es ist ungerecht und tut sehr weh.

  2. Ute sagt:

    Hallo Jo,
    ja sich selbst vergeben, dass man nicht gut auf sich aufgepasst hat. Das ist gar nicht so leicht aber die Grundlage für das Überleben. Danke, dass du das geschrieben hast.

  3. Anja sagt:

    Sich bei einem Narzissten für die Erfahrungen zu bedanken, ist ungefähr so sinnig, wie sich bei einem Sadisten zu bedanken oder bei einem Mobber, lohnt sich nicht, weil es Abschaum ist, der sich zu wohl damit fühlt ,alles so zu drehen ,dass er als normaler Mensch erscheint und sein Opfer als therapiebedürftig, dank der isolierten Betrachtung. Die sollen ihr Leben führen ,aber dank bekommen sie todsicher nicht.

  4. lilli sagt:

    Den tieferen Sinn des Abschiedsbriefs an Narzissten/innen,
    (egal ob mit oder ohne danke sagen),
    beschreibt Sven Grüttefien
    weiter unten in der Antwort an SonjaS am 11.Mai.
    Für mich ist das eine Lebensaufgabe, die ich mit
    ‚zwei Schritte vor, einer zurück‘ gehe … :

    „Es gibt einen Weg: Der Weg, der zu dir selbst führt!
    Da man in der Kindheit nicht um seinetwegen geliebt wurde und nicht in seinen ureigensten authentischen Anlagen unterstützt wurde,
    sondern den Vorstellungen der Bezugspersonen entsprechen musste, um geliebt zu werden,
    lebt man nun ein falsches Selbst.
    Man lebt nicht sich selbst und daher bleibt immer ein Gefühl des Unerfülltseins.
    Wenn man seine wahren Eigenschaften und Talente erkennt und diese nutzt, um seiner Bestimmung zu folgen,
    dann wird auch das Mangelgefühl verschwinden.
    Man hat dann den Sinn seines Lebens gefunden, bleibt diesem treu, weil er glücklich macht,
    und wird deswegen nicht mehr „herumirren“ und sich verlaufen. …“

    Bei mir sind das z.B. so einfache Dinge wie mir einen neuen Badeanzug zu kaufen und schwimmen zu gehen.
    Oder, die Meetings der Selbsthilfegruppe EA zu besuchen.

    Schönen persönlichen Sonntag !

  5. lilli sagt:

    Ich akzeptiere die Jahre des Lebens mit Narzissmus
    und die Jahre des Herauswachsens daraus als Teile meines Lebens.
    Schwierigkeiten zu haben und daran zu wachsen, ist in meinen Augen zutiefst menschlich.
    Ob dabei mehr Geld zu haben nötig wäre,
    oder die Narzissten/innen weniger haben sollten,
    ist dabei nicht das Wichtigste,
    sondern die Tatsache frei zu werden und immer mehr oder wieder,
    authentisch man selbst zu sein,
    selber zu leben nach eigenen Wünschen und Zielen.

    • Sonnenblume sagt:

      Liebe Lilli,

      aus Deinen Worten strömt Freiheit, Annahme, Versöhnung und Frieden. Was für schöne und gesunde und gereifte Früchte, die gerade durch diese Geschichte gewachsen sind. Trotz all der Stürme. Oder möglicherweise gerade durch sie ausgelöst.

      Daher und nur daher will ich sehen und das immer mehr lernen. Dass eben alles zu unserem Besten dient, wenn wir uns dafür öffnen können und lernbereit und empfangsbereit sind, um anzunehmen, was ist und hinzusehen, was gesehen werden will und verschmerzt werden MUSS….. es gibt nur den Weg durch und nicht daran vorbei….

      Offensichtlich hast Du ein großes Stück geschafft in Tagesschritten, wie das Wachstum eines Baumes, dem Licht entgegenwächst…..

      Schön, dass Du das so schreiben kannst….. und eine Ermutigung auf dem Weg. Auch meinem…..und ich wünsche noch vielen anderen diesen Entwicklungsweg, der meines Erachtens auch ein geistlicher Weg ist……

      Alles Liebe,
      Sonnenblume

      • lilli sagt:

        Liebe Sonnenblume,

        danke für Deine Worte in Menschlichkeit und Liebe.
        Auch mir hilft der Glaube an eine höhere Macht des Guten, an den sinnvollen roten Faden in meinem Leben.
        Am schwersten war für mich, n i c h s zu sagen, einfach nichts,
        um dann nach immer öfter und immer wieder
        erlangter Ruhe,
        in wachsender innerer Reife,
        den fundierten Rat aus den Erkenntnissen über Narzissmus
        zu beachten,
        in den letzten Jahren vor allem
        die reichhaltigen konkreten,
        schwer aber gut umsetzbaren Maßnahmen
        von Sven Grüttefien.
        Ich beobachte den momentanen gerichtlich öffentlichen Machtkampf zwischen Johnny Depp und Amber Heard.
        Sie wäre bei jemand wie Herrn Grüttefien besser aufgehoben.
        Vor Gericht im Machtkampf verstrickt,
        wird sie auch zum Wohl Ihrer selbst und ihres kleinen Kindes eher noch nicht Abstand entwickeln
        und sich dem Machtkampf mit einem Mann mit großen narzisstischen Problemen,
        entziehen können.

        Liebe Grüße, lilli

        • Sonnenblume sagt:

          Liebe Lilli,

          ….. ach, wie gut solche Worte, wie die Deinen tun.

          Ja, nichts zu sagen, das „nichts zu tun“…. erst einmal äußerlich nichts zu sagen, um der inneren Stimme Raum und Zeit und Aussprache und Mitsprache zu erlauben und zu ermöglichen….. ist ein großer Weg und wie Du erfahren hast, ein Reifungsweg.

          Ja, sich weder verteidigen zu müssen oder erklären oder mithilfe von noch mehr Worten sich weiter zu verstricken, ist ein Weg der Freiheit.

          Alles andere als Selbstaufgabe, gerade das Gegenteil davon.

          Ich habe oft über das Wort und seine Bedeutung von „Nichtstun“ nachgedacht. Da steckt das „Tun“ drin. Das Nichts also zu tun. Da wo man einfach nichts tun kann, das anerkennen.

          Als Gärtner ist das logisch. Wachstum kann man nicht machen. Es geschieht. Dann, wenn die Wachstumsbedingungen gegeben sind. Dann braucht es Zeit und Geduld und Ruhe.

          Ich trinke gerne morgens einen handzubereiteten Cappuccino aus einer Tasse mit einem Schriftzug. Es steht außen in großen Buchstaben „Es gibt SO VIEL, was man NICHT MUSS“. Und innen drin oben am Tassenrand steht ein Zitat von Tomas Sjödin „Das, was passiert, während man nichts tut, passiert nicht, wenn man aufs Nichtstun verzichtet.“

          Der Satz tut mir immer noch sowas von gut. Und ich finde es sehr entspannend, einzusehen, dass die Hauptzutat auf dem Weg zur Freiheit dieses Ruhe geben können ist und hören lernen auf die Stimme des Herzens, auf Gottes Stimme, der flüstert und zum Leben einlädt, auch wenn es auch mit Wachstumsschmerzen und in solcherlei Verletzungen um Trost und Getröstetwerden geht…..

          Wie schön, dass dieser Weg leise vor uns liegt und immer zugänglich – trotz allem.

          Auch das lässt sich nicht erklären. Anderen nicht beweisen. Und auch das ist ja nicht nötig. Die Freiheit spricht für sich. Immer leiser und dennoch stark.

          Wie ein zartes Instrument mit seinen Tönen die Seele berühren kann.

          Sei lieb gegrüßt,
          die Sonnenblume

          • Anni sagt:

            Liebe Sonnenblume, liebe Lilli,

            eure Worte sind Balsam auf meiner Seele. Ich bin zwar nicht gläubig erzogen, „an eine höhere Macht des Guten, an den sinnvollen roten Faden in meinem Leben“ glaube ich schon. Und dass die Kraft in der Ruhe liegt. Danach habe ich auch in all den Jahren an der Seite des Narz zu handeln versucht.

            „Ja, sich weder verteidigen zu müssen oder erklären oder mithilfe von noch mehr Worten sich weiter zu verstricken, ist ein Weg der Freiheit.

            Alles andere als Selbstaufgabe, gerade das Gegenteil davon.“

            Einfach so wahr. Vielen Dank für diese Worte und alles erdenklich Gute für euch beide.

          • Sonnenblume sagt:

            Liebe Anni,

            wie schön, ich freue mich über Deine Resonanz.

            Mögen gute Worte und all das, was Dich berührt hat, dazu beitragen, dass Du gestärkt, getröstet und ermutigt weiter gehen kannst und gute Früchte aus all dem in Dir reifen, wovon Du gut leben kannst….

            Danke. Alles Liebe Dir und Gottes guten Segen!

            Sonnenblume

          • lilli sagt:

            Liebe Anni,

            deine gereiften, weisen Worte tun umgekehrt auch mir gut.
            ‚In der Ruhe liegt die Kraft‘.
            Denn ‚der Weg ist das Ziel‘.
            Der Weg hin zu ‚Liebe Deinen Nächsten WIE DICH SELBST‘.
            Für mich ist gut, diese Worte umgekehrt zu lesen: ‚Liebe dich selbst sowie auch deinen Nächsten‘.
            Menschenliebe an sich entwickeln zu können, bringt mir viel Freude, dazu lese ich auch immer wieder mal bei Anselm Grün und Mutter Teresa.
            Ich muss zu den Menschen mit Narzissmusproblen in meinen Verwandtschaften oder bei Freundschaften,
            mehr oder ganz Abstand beibehalten,
            wegen der Übergriffe oder Ignoranz.
            Doch ich konnte im Lauf der Jahre versöhnlich werden, sie loslassen, es ‚gut sein lassen‘,
            mit Hilfe der wertvollen Literatur, Videos und WebSites wie vor allem dieser hier zur Problematik der NPS und den darin verstrickten Beteiligten.

            Liebe Grüße lilli

          • Anni sagt:

            Liebe Lilli,

            „In der Ruhe liegt die Kraft“ – dieser Leitsatz begleitet mich fast schon mein ganzes Leben. Mein Vater hat ihn mir mitgegeben und vorgelebt. Dafür bin ich ihm sehr dankbar.
            Man kommt so viel weiter im Leben, wenn man besonnen bleibt, vor allem, wenn man sich auf seine eigene Stärke, seine eigene Kraft, besinnt. Damit schließt sich für mich der Kreis.

            Ein Narz kann diese Stärke beim anderen erkennen und für sich zu nutzen wissen. Da er aber nicht in der Lage ist, auch etwas zurückzugeben, beginnt hier das gefährliche Energieabsaugen. Aus diesem Sog wieder herauszukommen, sich zu befreien, war eine harte Prüfung. Aber es hat sich gelohnt.

            Liebe Grüße Anni

          • lilli sagt:

            Hallo Anni,

            gute Slogans sind Gold wert.
            Mir hilft auch folgender Spruch einer Freundin:
            ‚Situation egal, ich
            bleib normal!‘,
            um bei Sinnen zu bleiben.

            Gutes Wochenende !

  6. Waltraud sagt:

    Der Narzisst spielt von Anfang an mit gezinnkten Karten und nur weil ich nicht blicken konnte, es mit einer Fassade zu tun zu haben, soll ich ihm dankbar sein? Das ich endlich mir selber auf die Spur komme, weil ich rein fiel auf eine geschickte Inszenierung? Das ist mir echt zu abgefahren. Da hat der Täter ja wieder, was er begehrt. Aufmerksamkeit. Natürlich nur indirekt.

    • lilli sagt:

      Liebe Waltraud,
      ich wache ab und zu auf und denke an Narzissmus.
      Dann lenke ich mich ab oder schau hier vorbei.
      Geht es darum, die schockierenden Ereignisse mit Narzissten/innen zu vergessen?
      Nein, es geht darum, sich freitzuschwimmen, sie da zu lassen, wo sie waren, sie abzuhaken.
      Es geht darum, innerhalb der jetzigen Möglichkeiten frei zu sein
      und endlich selber zu leben.

  7. Lina sagt:

    Tatsache ist, dass diese Menschen oft wirklich besonders schöne Erlebnisse kreieren können. Das beobachte ich immer wieder und das macht auch einen Teil der Faszination aus. Wenn mein Exmann gut gelaunt war, war das Leben mit ihm toll und sehr lebendig. Dafür bin ich dankbar. Die schlechten Momente allerdings kann das leider nicht ausgleichen und nicht wieder gut machen, und so bleibt rückblickend doch alles überschattet.
    Unterm Strich bleibt die Erkenntnis, dass ich selber diese ausgeprägte Lebensfreude alleine nicht in mir habe. Ich bin eher der stille Typ, bin mit wenig zufrieden und empfinde kaum Ansprüche an das Leben. Auch das ist sicherlich ein Ergebniss der Kindheit in einer narzisstischen Familie. Meine emotionalen ups und downs halten sich in Grenzen. Und das ist für mich völlig ok. Mir tun alle wirklich ehrlich leid, die immer nach Aufmerksamkeit und Bestätigung suchen müssen. Das kann im Alter eine echte Qual werden, das sehe ich bei meiner Mutter.

    • Hai Fisch sagt:

      Liebe Lina,
      das hat mich grad berührt.
      Er ist sprühend, es macht durchaus Spass, mitgezogen zu werden.
      Aber der Preis ist zu hoch. So wars bei mir.
      Zuerst fand ich es toll,
      nicht immer selber auf Leute zugehen zu müssen,
      er hats ja gemacht.
      Und jetzt muss ich wieder selber, und es ist schwer geworden.
      Ich bin nämlich auch eher die stillere, die mal aufdrehen kann,
      aber im grossen und ganzen eher im Hintergrund bleibt.

      Hab mich grad getrennt, es ist unendlich schwer.
      Aber richtig.

  8. Lise1 sagt:

    Hallo, Herr Grüttefien,
    Was versteht man eigentlich unter der „eigenen narzisstischen Wunde“?
    Ich lese diesen Begriff immer wieder, aber weiß nicht, was konkret damit gemeint ist. Was sind Beispiele dafür?

    Vielen Dank nochmal für diesen Blog. Ich schreib nicht mehr viel, aber lese immer noch und freue mich über die vielen Aspekte der Aufklärung.

    • Eine narzisstische Wunde meint, dass man in der Kindheit nicht die Beachtung und Wertschätzung erfahren hat, die man zum Aufbau eines gesunden Selbstwertgefühls benötigt hätte. Man hat einen Mangel an Liebe erfahren und dieser entstandene Mangel bleibt im restlichen Leben erhalten. Man versucht dann immerzu, den inneren Mangel mit der äußeren Zuwendung und Wertschätzung seiner Mitmenschen zu kompensieren und darüber seinen Wert als Person zu spüren und sich geliebt zu fühlen.

      • Lise1 sagt:

        Gibt es denn keinen Weg, nach der Kindheit, diesen Mangel auszugleichen? Ist man dazu verurteilt, diese Art der Kompensation ein Leben lang zu suchen? Wenn man diese Wunde heilen könnte, wäre doch viel Anstrengung úberflussig und das Leben müsste weniger anstrengend sein.

        • SonjaS sagt:

          das wuerde ich auch gerne wissen, ich habe es nach viel aufklärungsarbeit noch nicht geschafft.

        • Es gibt einen Weg: Der Weg, der zu dir selbst führt! Da man in der Kindheit nicht um seinetwegen geliebt wurde und nicht in seinen ureigensten authentischen Anlagen unterstützt wurde, sondern den Vorstellungen der Bezugspersonen entsprechen musste, um geliebt zu werden, lebt man nun ein falsches Selbst. Man lebt nicht sich selbst und daher bleibt immer ein Gefühl des Unerfülltseins. Wenn man seine wahre Eigenschaften und Talente erkennt und diese nutzt, um seiner Bestimmung zu folgen, dann wird auch das Mangelgefühl verschwinden. Man hat dann den Sinn seines Lebens gefunden, bleibt diesem treu, weil er glücklich macht, und wird deswegen nicht mehr „herumirren“ und sich verlaufen.

          • Waltraud sagt:

            Kann ich so bestätigen. Hat lange gedauert, aber jetzt bin ich da, wo ich schon immer hätte sein können. Was für immense Auswirkungen falsch übernommene Muster aus der Kindheit haben ist unfassbar.

      • Mélanie sagt:

        Lieber Herr Grüttefien,

        aber was können wir tun um diesen in der Kindheit erlittenen Mangel auszugleichen?? Ich will doch mein Lebtag so nicht weiter machen…?! LG Mélanie

        • … sich seinem inneren Kind zuwenden, dass unter der mangelnde Liebe so sehr gelitten hat, und es nun liebevoll versorgen. Es geht um Selbstliebe und Selbsterkenntnis, um so von der Aufmerksamkeit, Anerkennung und Liebe anderer unabhängig zu werden. Man verlangt dann nicht mehr nach Liebe, sondern man kann Liebe geben. Und die Freude und das Glück liegen im GEBEN, denn wenn ich etwas brauche, wenn ich auf das Nehmen angewiesen bin, dann mache ich mich abhängig, bin unfrei, manipulierbar und verführbar. Frei und glücklich ist man erst dann, wenn man sich zwar selbst genügen kann, sich aber gerne anderen hingibt, ohne etwas dafür zu erwarten.

  9. Katja sagt:

    Den Brief kann ich direkt so unterschreiben. Dem gibt es nichts hinzuzufügen.

    Erstaunlich ist immer wieder, wie unsere Lehrer ,die Narzissten, nachdem sie uns auf unseren
    Weg gebracht haben, einfach weiter machen, das nächste Opfer bereits an der nächsten Ecke steht
    und ohne Rücksicht auf Verluste dieses Spiel bis zum St. Nimmerleinstag fortgesetzt wird.

    Immerhin kann man ihnen tatsächlich zugute halten, dass sie unbewusst das Leid mancher
    Menschen auflösen, indem sie ihre Opfer seelisch in die Knie zwingen, bis diese selbst ihre
    Themen anschauen.

  10. lilli sagt:

    Hallo Sabine D.,

    danke für deinen schönen Brief,
    der deinen Weg zur Selbstliebe im Zusammenhang mit einem narzisstischen Partner verdeutlicht.
    Ich selbst kam erst durch meine narzisstischen Partner auf meinen eigentlichen Probleme-Grund:
    meine narzisstische Herkunftsfamilie,
    zu der ich heute gesunden Abstand halte,
    da ich mich aus den Einengungen und Spielchen als einzige im Lauf der Jahre herausentwickelt habe,
    zur eigenen und meiner inzwischen erwachsenen Kinder Freiheit.
    Mit gewachsener Selbstliebe hat man genug Aufmerksamkeit und Wertschätzung, also gesunde Selbstliebe, für sich selbst.
    Man kann als nicht mehr Co-abhängige/r die Krücken der Menschen mit Narzissmusstörungen bzw. zwanghafter Selbstbezogenheit,
    einfach stehen lassen,
    statt sie immer frustrierter und geschwächter hinterher zu tragen.

    • lilli sagt:

      … aus der Abhängigkeit von Narzissten/ innen herausentwickeln zur Selbstliebe hinentwickeln
      konnte ich mich
      (’selbstverständlich‘ nur mit finanziellen etc.Verlusten und enterbt),
      durch das, über Jahre hinweg, Lesen der Bücher zur Problematik,
      sowie durch diese Site hier, dies großartige Informations- und Austausch- Podium
      von Sven Grüttefien.

    • Sabine D. sagt:

      Hallo Lilli,

      vielen Dank für deinen Kommentar zu meinem „Brief an den Narzissten“, sowie auch allen anderen, die etwas dazu geschrieben haben.

      Und vielen Dank, Herr Grüttefien, für die Veröffentlichung!

      Und ja, der tiefere Sinn in diesem „Brief“ ist darin zu finden, dass sich die Dankbarkeit ja nicht auf das Tun des Narzissten als solches bezieht, sondern auf die Selbsterkenntnisse, die ich nach der Durchwanderung eines dunklen Tales tiefsten Schmerzes für mich und meine zuvor im Außen gesuchte Bedürfnisse nach und nach gemacht habe.

      Die Suche im Außen, die von einer gewissen Bedürftigkeit nach Liebe und Annahme geprägt war, hat ein Ende gefunden – welch große Befreiung!

      Natürlich haben wir im Grunde alle ein natürliches Bedürfnis nach Liebe und Annahme. Und eine gesunde menschliche Gemeinschaft wird auch davon getragen.

      Doch mit einem Narzissten oder einem sich sonst irgendwie ungut oder psychopathisch verhaltenden Menschen ist es auf Dauer nicht möglich, eine gesunde und erfüllte Beziehung zu führen.

      Meine mit dem Narzissten gemachte Erfahrung und mein trotz allem viel zu langes Verständnis für ihn und seine nunmal etwas „schwierige“ Persönlichkeitsstruktur, wie ich dachte, und mein versuchtes Festhalten an der Beziehung, und dann der plötzliche, völlig unerwartete Abschuss seitens des Narzissten mit einem warmen Wechsel, hat mich dazu geführt, dass ich mich zuerst sehr mit dem
      beschäftigt habe, was da mit ihm abgelaufen ist. Ich konnte das alles absolut nicht verstehen. Von Narzissmus in dieser Form wusste ich damals nicht wirklich was. Ein so unfassbares Verhalten, wie dieser nach gut zwei Jahren zu Tage legte, war mir bisher in meinem ganzen Leben nicht begegnet. Nachdem er mehr oder weniger von heute auf morgen ohne jegliches klärendes Gespräch verschwunden war, Silent Treatment, Ghosting und andere emotional recht effektive Strategien verwendete, suchte ich auf anderen Wegen nach Erklärungen. Weil ich es einfach nicht verstehen konnte, ich dies aber dringend benötigte!

      Ich hab im Internet recherchiert, kam dann irgendwann auch auf das Thema Narzissmus und hab so viele Übereinstimmungen dazu gefunden, dass es mir wie Schuppen von den Augen fiel.

      Es folgten viele Bücher, wie die sehr guten von Herrn Grüttefien u.a., die mir eine große Hilfe waren und ich von Herzen dankbar dafür bin.

      Im weiteren Verlauf begann ich mich mit mir selbst und meinen inneren Themen zu beschäftigen, die mir bisher nicht so wirklich bewusst gewesen sind. Wie auch das innere Kind zu heilen und dass wir uns erstmal selbst die Liebe und Annahme schenken müssen und nicht stattdessen versuchen, diese Bedürfnisse im Außen erfüllt zu bekommen, was im Endeffekt wie das Stopfen eines Loches in uns selbst ist.

      Diese Erkenntnisse für mich selbst – zum einen die Themen, das innere Kind betreffend, zum anderen, dass ich gemäß meinen Werten lebe und mich gegebenenfalls von toxischen Verbindungen auch emotional lösen muss – hätte ich möglicherweise ohne diese schmerzhafte Erfahrung heute nicht bzw. nicht in dieser Form.

      Es ist zwar vielleicht ein bisschen schade, dass ich dadurch auch etwas von meiner einstigen Unbefangenheit und Leichtigkeit in puncto Partnerschaft und Beziehung verloren habe, andererseits feiere ich jetzt jeden Tag meine Freiheit und bin dankbar, den Narzissten nicht mehr in meinem Leben zu haben.

      Nach all dem kam ich zu dem Resümee, dass ich, trotz des durchlebten Schmerzes, und daneben auch eines großen finanziellen Verlustes, dem Narzissten im Grunde dankbar sein kann (was natürlich auch von ein bisschen Ironie begleitet ist)

      Und ich denke, dass es für einen selbst gesünder ist, auch wenn da vielleicht noch Gefühle wie eine gewisse Wut oder Enttäuschung vorhanden sind, deren komplette Auflösung vielleicht nie ganz gelingen mag (?), sich auf diese Weise, also mit einem Gefühl der Dankbarkeit dafür, was man daraus für sich selbst gelernt hat, sich vom Narzissten zu distanzieren.

      Herzliche Grüße
      Sabine

      • lilli sagt:

        Liebe Sabine D.,

        dein Weg, abschließend beschrieben in deinem Brief mit Dank im spirituellen Sinn,
        ist so wunderbar
        über wirkliches Leben und die Entwicklung darin. Danke !
        Ich hatte eine schwere Operation. Nach erster Panik und Selbstmitleid, ‚freue‘ ich mich heute über meine Kenntnis darüber, über den wunderbaren medizinischen Fortschritt,die wunderbaren mutigen Ärzte, die mich operiert haben und die fürsorglichen Krankenschwestern und -pfleger, die mich so gut versorgt haben.
        Das Leben ist ‚kein Ponyhof‘, sondern ein hoffentlich langes Erlebnis mit Höhen und Tiefen,
        Freud und Leid, Enttäuschungen aber auch Faszinationen.

        Herzlich lilli

        • Sabine D. sagt:

          Liebe Lilli,

          vielen Dank für deine herzlichen und weißen Zeilen.

          Ich wünsche dir alles Liebe und Gute, gesundheitlich und auch sonst in allen Lebensbereichen!

          Ganz herzlich aus dem Süden Deutschlands,
          Sabine D.

  11. Thomas Hagenunger sagt:

    Sicher werd ich meiner Ex keinen Dankesbrief für Illoyalität, Lug, Betrug sowie Manipulation und Entfremdung meiner Tochter schreiben. Das wäre ja eine massive narzisstische Zufuhr für dir Ex und Missbrauch an mir selber!

    • Anjast sagt:

      Der Brief soll auch gar nicht abgeschickt werden.
      Ich verstehe es eher als eine Auseinandersetzung mit sich selbst, warum es soweit gekommen ist, auf so jemanden hereinzufallem, dies aufzuarbeiten und quasi diese Zeit als Lehre für einen selbst zu sehen.

      Ich habe zum Beispiel nach der Trennung und durch die Bücher von Herrn Grüttefien, aber auch von Stefanie Stahl, überhaupt erstmal dieses Warum begriffen und mich Stück für Stück mit mir auseinandergesetzt.

      Meinem Ex solch einen Brieg zukommen zu lassen, undenkbar und käme einem geistigen Suizid gleich.

      Aber ich bin dankbar dafür, dass mir durch die Ehe/Trennung klar wurde, was schief lief und warum all das so lief (bin mit einem alkoholkranken und narzisstischen Vater aufgewachsen). Ich habe mich viel mit meinem inneren Kind beschäftigt und ich bin nun im Reinen mit mir.

  12. survive sagt:

    An H.

    Du hast mich weg geworfen, mich mit kaputtem Herzen und wunder Seele zurück gelassen.
    Deine Treueschwüre in intimsten Momenten waren nur Lügen, nichts als Lügen.

    Ich wollte Dir die Treue halten, bei Dir bleiben, obwohl ich Dich oft nicht mehr ertragen konnte. Dich nicht mehr riechen konnte.
    Deine Besserwisserei, Dein Überkritisieren von mir, Deine Abwertungen, Deine Rechthaberei und dann die Angst, die ich vor Dir hatte.
    Angst, dass Du irgendwann nicht „nur“ mit Worten schlägst.

    Als ich Du mich kurz nach meinem Wegwurf mit dem Auto verfolgt hast, war ich panisch vor Angst. Ich habe nie gedacht, dass ich jemals soviel Angst in meinem Alter noch haben kann.

    Aber nun, nach diesen Jahren der Trennung und obwohl ich Dich nicht vergessen kann, bin ich Dir dankbar für meinen Wegwurf.

    Ich bin dankbar, dass keiner mehr an mir etwas auszusetzen hat,
    dass keiner mir mehr vorschreibt was ich anzuziehen habe,
    dass keiner mir mehr vorschreibt was, wieviel oder wie wenig ich essen und trinken darf,
    dass keiner mir mehr vorschreibt, wie lange ich meine Zähne putzen darf,
    dass keiner mir mehr vorschreibt, wie lange ich duschen darf,
    dass ich mir keine Vorträge mehr anhören muß, wie schädlich Bodylotions sind,
    dass ich mir Krimis anschauen kann, ohne Deine Kommentare dazu hören zu müssen,
    dass sich keiner mehr über mich lustig macht,
    dass keine mehr abfällig über meine Eltern spricht.

    Ich werde nicht mehr verspottet, nicht mehr gehänselt. Mir werden keine falschen und bösen Dinge mehr unterstellt.
    Ich werde nicht mehr ignoriert von Dir.
    Ich kann schlafen gehen wann ich will und vorallem wie lange ich will.

    Und DU klaust mir kein Geld mehr!!!

    Keiner verwüstet meine ordentliche Wohnung mehr, macht mir keine Gegenstände mehr absichtlich kaputt.

    Mein Schlußsatz für Dich:

    UND TSCHÜSS !!!!

  13. Waltraud sagt:

    Ich danke mir selber, den Machenschaften spät aber überhaupt auf die Spur gekommen zu sein und dadurch mich endlich abgrenzen und mir selber zu trauen und zu vertrauen, was mein Bauchgefühl schon wusste. Dem Narzissten Dank ich für gar nichts. Er hat mich durch die Hölle gehen lassen, damit er die Oberhand behält. Hätte ich früher dieses Störungsbild erkannt bzw. darüber Bescheid gewusst, es wäre definitiv anders gelaufen und seine Spielchen wären ins Leere gelaufen.

    • patrick sagt:

      sorry, du hast noch einen weg vor dir… 🙂

    • SonjaS sagt:

      geht mir genauso! nach 50 jahren narz. missbrauch ist es extrem schwer, hinter die masken und die mechanismen zu schauen, man kennt es nicht anders. leider brauchte es einen schweren verlust, ueberhaupt zu erkennen, dass das ganze nicht normal ist, in welchen strukturen ich lebte und was ich ueber mich glaubte. ich danke mir bzw. dem schicksal, dass es mich hat aus dieseer lebensluege aufwachen lassen, wenn auch viel zu spät, denn die narzen haben mein leben und meine jugend zerstört. hätte ich es 30 jahre frueher gemerkt, ich hätt eine anderes leben haben können, eines mit liebe und nicht mit einsamkeit. aber besser spät als nie!

      • SonjaS sagt:

        aber ich werde diesen menschen mkt sicherheit NICHT danken, das haben sie nicht verdient. ausserdem haben sie doch ein schönes leben: sind reich manchmal, leben gesund, werden sorgenfrei alt und die menschen in ihren klauen sind die grossen verlierer. schicksal ist gut zu ihnen, ich kenne nur narzgewinner und missbrauchte verlierer….

        • Waltraud sagt:

          Ich kann Dir nur zustimmen Sonja. Und eigentlich sollten Narzissten uns dankbar sein, aber ich verzichte drauf. Nichts mehr mit solcher Spezies zu tun zu haben, ist das Beste.

          • TinaB sagt:

            Wenn diese Menschen nicht anderen Menschen so sehr schaden würden, könnte man sogar Mitleid haben, denn sie sind innerlich ganz klein und zerrissen.
            Sie kennen meist keine Dankbarkeit und sind selten jemals zufrieden. Sie sind meist innerlich leer und immer getrieben.
            Mein Ex war innerlich zerfressen von Neid und der Angst zu kurz zu kommen, so dass er die schönen Dinge (Wohlstand, Gesundheit) nicht genießen konnte, sondern immer noch mehr oder etwas Neues wollte.
            Aus der Sicht meines Ex bin ich die Verliererin nach der Trennung (finanziell), aus meiner Sicht, habe ich viele Federn gelassen, aber ich habe noch welche und kann jetzt mein Leben in Frieden genießen, auch wenn ich finanziell und gesundheitlich schwer angeschlagen bin.
            Aus dem Grund kann ich nach nach 3 Jahren Trennung und mit viel Arbeit mit mir selber den Brief komplett unterschreiben. Ich empfinde dieses Danken im Brief als etwas versöhnliches, dass man nach Jahren Abschied nehmen und vergeben kann, auch sich selbst. Natürlich wird das Geschehene niemals vergessen und es wird auch keinen Kontakt mehr geben, aber ich bin mit mir im Reinen und das ist mir wichtig. Er interessiert mich nicht mehr ……

          • Waltraud sagt:

            Hallo TinaB,
            man kann nur akzeptieren, was war. Soweit so gut.
            Und jeder kann nur für sich entscheiden, wie er das ganze iwie verarbeiten kann.
            Dem Narzissten noch Mal zu danken innerlich, wäre für mich so, als wenn ich ihm dafür danke, das er meinen Ruf, mein Leben, meine Finanzen, einfach alles, was mich betraf ruinieren wollte und hat. Und nur dadurch, dass ich ihn entlarven konnte, konnte ich mich wehren und zum Gegenangriff starten. Das ist nicht der Verdienst des Narzissten, wofür man ihm noch dankbar sein sollte. Seine Gehirnwäsche, das man selber nichts kann, nichts ist, keine Ahnung hat und bla bla bla, hat lange nach gewirkt. Sie sind Täter. Und genauso sehe ich das. Ich danke einen Täter nicht. Und das er sein Unwesen so lange im verborgenen abziehen konnte.

          • Jo sagt:

            Mir hat sehr geholfen mir selbst zu vergeben nicht gut auf mich aufgepasst zu haben.
            Danach habe ich ihr vergeben. Nicht verziehen, sondern vergeben.

          • lilli sagt:

            Hallo Jo,

            ’nicht verziehen sondern vergeben‘
            diese Worte sagen auch schön,
            worum es geht,
            am Ende des Desasters mit einem Menschen mit Narzissmusproblemen:
            befreit mit mehr Selbstliebe
            und gegenseitiger Liebe zu anderen Menschen,
            weiterzuleben.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*