Der Neid des Narzissten

Narzissten entwickeln entweder selbst starke Neidgefühle oder sind der Überzeugung, von anderen beneidet zu werden. Da sich ein Narzisst immer als besser und überlegen erleben will, kann er es nicht ertragen, wenn ein anderer ihm gegenüber im Vorteil ist und deswegen mehr Aufmerksamkeit und Bewunderung auf sich zieht als er. Sofort wird er zornig und bringt dem vermeintlich Bessergestellten Verachtung entgegen.

Der Neid des Narzissten

Bild: © bowie15 – 123rf.com

Narzissten leiden an krankhaftem Neid. Sie können es nicht ertragen, wenn jemand etwas besser kann und kompetenter auf einem Gebiet ist, auf dem sie selbst Meister zu sein meinen. Sie werden sofort missgünstig, wenn jemand mehr hat oder kann als sie und etwas besitzt, das sie selbst gerne hätten oder von dem sie glauben, dass es ihnen auch zustehen müsste. Narzissten werden leicht neidisch auf die Eigenschaften, Fähigkeiten und Besitztümer, den Erfolg, Status und das Ansehen anderer oder auf deren Glück, Optimismus und Lebensfreude.

Da ein Narzisst über allen anderen stehen will und sich als eine perfekte Persönlichkeit ansieht, ist es für ihn eine immense Enttäuschung und kommt einer schweren Kränkung gleich, wenn er erlebt, dass sein Anspruch nicht der Wirklichkeit entspricht und er damit konfrontiert wird, doch nicht der Größte und Allerbeste zu sein. Sofort muss er entweder nachziehen und den vermeintlich Besseren überbieten oder – wenn ihm dies nicht möglich ist – den anderen diskreditieren. Auf gar keinen Fall kann er aber eine solche Situation einfach gelassen zur Kenntnis nehmen und sich womöglich noch für den anderen über dessen Glück und Erfolg freuen. Sie löst bei ihm Neid und anhaltende Verachtung aus.

Da er selbst nie genug bekommen kann, es aber auf irgendeinem Gebiet immer jemanden gibt, der mehr hat oder etwas besser kann als er, kann der Narzisst geradezu den Verstand verlieren, wenn er mit dem Vorteil, den ein anderer ihm gegenüber hat, in Berührung kommt. Seine Wut kann sich sogar so weit steigern, dass der Narzisst aus Neid die Leistung, den Besitz oder den Ruf des anderen nicht nur schlechtmachen muss, sondern gar zerstören will. Wenn er nicht besser sein oder mehr haben kann als der andere, können so starke Rachegedanken in ihm aufkommen, dass er seinen Kontrahenten vernichten will.

Neid ist eine destruktive Energie

Neid entspringt der Haltung, jemand anderem einen Erfolg oder Besitz nicht gönnen zu können oder Gleiches besitzen zu wollen. Dabei entspringt Neid einem tiefsitzenden Gefühl von Minderwertigkeit und geht im Augenblick der Konfrontation mit den Vorzügen eines anderen mit starken Emotionen wie Ärger, Wut, Scham oder Traurigkeit einher. Der Narzisst empfindet es als eine Ungeheuerlichkeit, wenn andere besser gestellt sind als er und empört sich offen oder verdeckt darüber.

In den meisten Fällen kann er seine Empörung nicht für sich behalten und fällt entweder denjenigen direkt an, der scheinbar besser gestellt ist als er, und macht ihn schlecht oder er greift zu passiv-aggressiven Methoden und agiert aus dem Hintergrund heraus, um den Ruf des anderen zu beschädigen. Der Narzisst ist sich aber selten bewusst, wie sehr er durch seinen Neid getrieben wird und dadurch Beziehungen, Freundschaften und Gemeinschaften spaltet und zerrüttet.

Der Narzisst findet erst dann wieder Frieden, wenn er beweisen konnte, dass er besser ist oder der andere, der ihm überlegen zu sein scheint, doch nicht so gut ist, wie dieser meint oder vorgibt. Erst wenn er wieder oben auf dem Podest steht, ist der Narzisst zufrieden. Allerdings erwartet er in der Regel eher, dass seine Mitmenschen neidisch auf ihn sind und nicht umgekehrt. Die Tatsache, dass er neidisch auf seine Mitmenschen wird, bringt ihn mit einer eigenen Schwäche in Kontakt, die er dann mit dem Herausstellen seiner Stärken zu vertuschen versucht.

Wie agiert der Narzisst, wenn er neidisch wird?

Eine verdeckte Form, Neidgefühle zu bekämpfen, ist das Lästern über diejenigen, denen es aus Sicht des Narzissten besser geht. Die Makel und Schwächen des anderen werden herausgestellt und dessen Fähigkeiten und Leistungen lächerlich gemacht oder kleingeredet. Der Narzisst entwertet den anderen hinter vorgehaltener Hand und versucht seinem Umfeld seine Ansichten aufzudrängen, damit es sich seinem Urteil anschließt und der Bessergestellte auf diese Weise keine Bewunderung erhält.

Der Narzisst setzt auch gerne Ironie und Sarkasmus ein, um den anderen zu verspotten: „Hast dir einen schicken neuen Sportwagen gekauft und denkst nun, du bist James Dean, wie?“ – „Dein Chef hat dich doch nur gelobt, damit du ihm seine Arbeit abnimmst!“ – „Hast du dir ein neues, teures Handy gegönnt? Wurde auch mal Zeit!“ Hinter diesen bissigen Bemerkungen verbirgt sich nichts weiter als Neid, der sich in Form einer Bloßstellung äußert. Gleichzeitig erhofft sich der Narzisst durch den herabwürdigenden Kommentar Lacher aus seinem Umfeld und Bewunderung für seine Originalität.

Auch können scheinbare Komplimente Spitzen beinhalten: „Ist ja der Wahnsinn, dass du so eine dicke Gehaltserhöhung bekommen hast – die brauchst du ja auch dringend, um deine ganzen Schulden zu begleichen!“ – „Dass du dich jetzt so intensiv mit Archäologie beschäftigst, finde ich beeindruckend! Warst ja schon immer eher ein langweiliger Typ.“ – „Ach, du fährst mit deinem Freund auf die Malediven? Toll! Etwas Sonnenbräune könnte deinem Aussehen wirklich nicht schaden.“ Mit diesen Giftpfeilen können narzisstische Neider ihre Kontrahenten auf subtile Weise effektiv ausbremsen und ihnen die Freude über einen Erfolg oder an einem Ereignis nehmen.

Wie kann man mit dem Neid des Narzissten umgehen?

Den vermeintlich Bessergestellten schlechtzumachen, ihn bloßzustellen, zu verleumden oder zu entwerten sind psychologische Spielchen des Narzissten, um von seinem Neid abzulenken und seine Aggressionen abzubauen. Den Verdienst oder Erfolg eines anderen redet der Narzisst gerne klein, indem er eine bessere Leistung dagegenhält: „Du denkst wohl, mit deinem Jahresgehalt wirst du im Club der Reichen aufgenommen, wie? Dann musst du dir erst mal eine Yacht zulegen, damit du die Beach erreichst, an der sich die Reichen immer treffen!“

Wenn man weiß, dass man es mit einem Narzissten zu tun hat, sollte man gar nicht erst auf den Putz hauen, denn das könnte den Neid des Narzissten nur unnötig erregen und unangenehme Gegenreaktionen auslösen. Mit offener Prahlerei zieht man in der Regel ohnehin nur Neider auf sich und provoziert seine Mitmenschen, die sich in ihrer Minderwertigkeit getroffen fühlen. Daher ist ein gesundes Maß an Bescheidenheit grundsätzlich immer von Vorteil, wenn man nicht zur Zielscheibe von Hass und Spott werden will.

Man sollte sich seiner Fähigkeiten und Leistungen bewusst sein, es aber nicht nötig haben, sie anzupreisen und damit anzugeben. Es hat viel mehr Stil, seinen Erfolg still zu genießen, ohne sich dabei klein zu fühlen, nur weil andere keine Lobeshymnen singen. So entgeht man feindseligen Angriffen oder kann ihnen gelassen gegenübertreten, weil sie im Grunde nur den Neid der anderen aufdecken. Wenn man von sich überzeugt ist und sich nicht mithilfe bestimmter Eigenschaften und Leistungen aufwerten muss, dann fühlt man sich auch nicht gekränkt, wenn man für diese abgewertet wird. Wenn man sich selbst akzeptieren kann und sich seines Wertes sicher ist, braucht man nicht die Akzeptanz und das wohlwollende Urteil der anderen.


Unorthodoxe Tricks und Strategien

Beschreibung zahlreicher unkonventioneller Methoden, um dem destruktiven Verhalten eines Narzissten entgegenzuwirken und sich vor emotionalen Angriffen zu schützen (inkl. zahlreichen praktischen Fallbeispielen)

Mehr Informationen über das E-Book


Veröffentlicht in Eigenschaften eines Narzissten
13 Kommentare zu “Der Neid des Narzissten
  1. Silver sagt:

    Neid kannte ich früher nicht, bis ich nicht nur meinen Partner, sondern auch seine Familie kennenlernte. Mein Partner ging so weit, mich für meine Zähne zu beneiden (seine sind schlecht gepflegt, wie eigentlich alles, was er länger nutzt – diese Abnutzung hat sich inzwischen sogar auf mich übertragen; runtergewirtschaftet fühle ich mich) und mein Gehalt. Sein Bruder, ein Handwerker, beginnt bei jeder Familienzusammenkunft aufs Neue wieder die Neiddebatte, weil ich studiert und viel mehr Geld als er hätte, was absoluter Quatsch ist, da mein Beruf nicht sonderlich gut bezahlt ist. Dass sie selbst von ihrer reichen Oma immer noch hofiert und mit Geld vollgestopft werden, obwohl sie Mitte 30 sind und ihr Leben eigentlich selbst im Griff haben müssten, vergessen sie gern. Ich hatte nie Hilfe, hab mich immer selbst ohne Unterstützung durchgekämpft und kann daher Erfolg gönnen. Ach ja, und auf Pärchen ist der Bruder auch neidisch, weil die ja alle Kosten teilen könnten. Er … das arme Opfer seines selbstgewählten „Ich-schränke-mich-für-niemanden-ein-und-Frauen-sind-nur-für-eins-gut“-Single-Daseins. Und die Home-Office-Neid-Debatte … ekelhaft. Wenn dann noch die Mutter mit ihren Neidgeschichten (die Nachbarin XY hängt mit Geld voll wie ein Weihnachtsbaum) anfängt … an den letzten drei Familienzusammenkünften hätte ich mir am liebsten einfach nur noch die Ohren zugehalten. Schrecklich!

  2. Hoff.44 sagt:

    Jeden von uns können hin und wieder die Neidgefühle überkommen, so lange uns diese zum positiven Tun anregen können, ist wohl alles im grünen Bereich. Doch der Neid des Narzissten ist wirklich krankhaft und kann jede vorstellbare Grenze überschreiten.
    Mein Mann hat mal zu mir ungefähr in der Mitte unserer Ehe gesagt: „weist du, mir ist schon seit einiger Zeit aufgefallen, dass du deine ( es sind unsere) Kinder mehr liebst als mich. Eigentlich sollte das umgekehrt sein. “ Ich musste erst schlucken und ihm danach klar machen, dass meine Liebe zu den Kindern immer schon größer und stärker war und es auch bleiben wird, an diese Liebe kommt er einfach nicht ran und dass es auch durch die Evolution so bei Frauen angelegt ist, ihre Kinder mehr als alles andere zu lieben. Ich habe noch zu ihm gesagt, dass es bei seiner Mutter bestimmt auch so war, dass sie ihre Kinder mehr geliebt hat hat, als ihren Mann. Das bestätigte er mir auch, doch für sich wünsche er, es wäre anders, aber es ist ihm schon klar, dass er da nicht ran kommt. Er war also neidisch auf die Liebe, die ich meinen Kindern gab und schämte sich nicht, das offen anzusprechen.
    Natürlich war er auch neidisch auf das Geld, dass die Anderen hatten. Es ging für ihn nie gerecht zu, immer fühlte er sich benachteiligt. Viel zu gut wusste er über meine Finanzen bescheid, es war für mich auch richtig , denn wir waren ja eine Familie, doch er ließ nie die Möglichkeit aus, mir ins Gewissen zu reden, sich als armes, benachteiligtes Opfer darzustellen, mich nach Geld zu fragen, es ohne ein Dankeschön anzunehmen oder sich zu beschweren, dass er nur die abgesprochene Summe bekommt, ohne dass ich großzügig aufrunde.
    Er hatte nie Genug Geld, nie genug Liebe, nie genug Sex, nie genug Aufmerksamkeit und Anerkennung, nie genug Motivation oder Belohnung. Alle Menschen um ihn herum haben es auf ihn abgesehen , keiner konnte es ihm je gerecht machen. So ein Jammer,unglaublich , aber wahr.

  3. Uschi sagt:

    Dann kann ich auch sagen, wie ich auf diese Homepage gestossen bin. Meine Cousine sagte, meine Schwägerin sei krank. Ich habe das Suchwort „krankhafte Eifersucht“ in google eingegeben und bin damit auf euerer Homepage gelandet. NEID ist das Hauptmerkmal von Narzissten!

  4. Yvonne sagt:

    Ich habe gedacht, Narzissmus und such die andern Persönlichkeitsstörungen seien seit dem 1. Januar 2022 aus dem ICD-11 herausgestrichen worden, da die Diagnosen oft willkürlich und uneinheitlich gestellt wurden und auch die sog. Hirnveränderungen nicht verifiziert werden konnten. Habe ich da etwas Falsches gelesen? ausserdem ht sich vor allem bei Frauen gezeigt, dass sog. Persönlichkeitsstörungen oft eine Trauma-Folgestörung ist, also eine PTSD, welche dann eben oft falsch diagnostiziert wurde. Heisst: Diese sog. „typischen“ Verhaltensmuster von Narzissmus oder Borderline sind offiziell überholt.

    • Diese Aussage ist nicht richtig: Bei den Persönlichkeitsstörungen wird zukünftig auf die Unterteilung in zehn PS verzichtet. Es gibt nur noch eine generelle Kategorie für Persönlichkeitsstörungen, die jedoch spezifiziert werden kann und angibt, wie ausgeprägt deren Schweregrad ist (leicht, mittelgradig, schwer). Zusätzlich kann durch eine Postkoordination differenziert werden, wie sich die Persönlichkeitszüge oder -muster manifestieren (z. B. negativistisch, zwanghaft). Das Störungsbild der Persönlichkeitsstörung ist nicht abgeschafft wurden.

  5. Sina sagt:

    Oh ja, Neid ist ein sehr großer Faktor. Ich habe das früher überhaupt nicht verstanden, dank dieser Homepage schon! Wenn es beruflich gut lief oder ich ein Angebot bekam, dann sagte der Narz, das läge nicht an meinen Fähigkeiten sondern nur an sexuellem Interesse Seiten des Chefs. Da hätte ich wohl kurz den Rock gehoben, oder es sind sowieso schon mindestens 20 andere auf „mich drauf gerutscht.“ Ich war erschüttert, habe nur noch geweint und konnte nicht begreifen wie man so mit mir umgehen konnte. Es war sooo ekelhaft.. zum Glück ist er weg und kein Kontakt mehr. Ich reagiere auf gar nichts mehr, da kann er hoovern wie er will. Alles blockiert.. Thema Ende. Er tut mir nur noch leid.

  6. Krieger des Lichts sagt:

    Es ist immer wieder erstaunlich: Immer wenn ich den Newsletter lese, habe ich den Eindruck Herr Grüttefien saß die ganze Zeit irgendwo in der Nähe, hat zugesehen und das dann in seinem Blog verarbeitet 🙂
    So treffend sind die Eigenschaften und Verhaltensweisen „Meines“ Narzissten (Arbeitskollege) beschrieben. Auch das Thema Neid trifft es wieder 100% auf den Punkt.

    Vielen Dank an der Stelle und Glückwunsch zu dieser Webseite. Früher war ich oft der Ansicht. dass mit mir etwas nicht stimmt ausgelöst durch seine ständigen Abwertungen. War sogar mal ein paar Sitzungen beim Psychologen. Der hat aber leider nicht erkannt, dass ich ein Problem mit einem Narzissten in meinem nahem Umfeld habe. Erst als ich auf diese Seite gestossen war, habe ich erkannt wo das eigentliche Problem liegt und kann seither recht gut damit umgehen.
    Ich wünsche allen hier im Forum viel Kraft für Ihren täglichen Kampf mit Ihrem Narzissten.

    • lilli sagt:

      Hallo Krieger des Lichts,

      dein Beitrag tut mir gut!
      Mit Menschen mit Narzissmusstörung
      umgehen zu lernen,
      auch dank dieser wertvollen Website hier,
      war für mich sehr wichtig,
      denn in meinem Umfeld gibt es nicht nur eine/n Narzisstin/en, angefangen bei meiner Mutter.

      lilli,
      zweimal li wie Licht,
      denn mir sind im Lauf der Jahre einige Lichter aufgegangen 🙂

  7. Schlumpfine sagt:

    Oh ja! Ich kenne einen Narzissten, der ständig über die vermeintlichen Beziehungsprobleme anderer Leute herzieht, ihnen alle möglichen Sachen andichtet, bis hin zur üblen Nachrede, und meist noch davon ausgeht, dass die Frauen heimlich ihn ihn verliebt udn die Männer auf seine beruflichen Erfolge neidisch sind.
    Er selbst hat natürlich keine Beziehung. Jeder Versuch, mit einer Frau anzubandeln, scheitert grandios. (Natürlich nur, weil die Frauen alle „psychisch krank“ sind ;-))

  8. Waltraud sagt:

    Auch das kann ich bestätigen. Mich hat er für Mitarbeit in seiner Firma so gering wie möglich entlohnt. Und zwar gerade so, das ich pflichtversichert war. Als ich dann erbte, hieß es immer, ich sei eine reiche Frau. Sein Geld hat er immer weg geschafft, damit ich keinen Zugriff hab und mir dafür die abstrusesten Erklärungen geliefert, von denen ich wusste, alles gelogen. Aber immer so hinstellen, das alles nur für uns als Familie zu machen. Haha. Und natürlich sowieso der Gutmensch und alles nur als Retter und Helfer zu machen. Ich hab zwar früh gewusst, das er immer gut und mit weisser Weste dastehen wollte, aber ich konnte leider keinen Zusammenhang zu einer gestörten Persönlichkeit herstellen. Schließlich war ich ja diejenige welche, die falsch war. Iwann glaubt man das auch noch. Und der Narzisst hat freie Bahn. Ihm stand alles zu. Mir nichts. Und das was ich hatte, musste er mir dann nach jahrelanger Trennung auch kaputt machen. Man kann nur einen großen Bogen machen, sobald man erkennt, welche zerstoerische Kraft von Ihnen ausgeht. Aber dazu braucht man Kraft, sich auf die Hinterbeine zu stellen und sie zu entlarven.

    • lilli sagt:

      Hallo,
      als ich meinen Mann kennenlernte, hatte ich nach der buchstäblichen Pleite meiner ersten Ehe mit meinem wie ich heute weiß ersten Partner mit Narzissmusproblemen,
      fünf Jahre für mich gelebt, ein Zusatzstudium gemacht und von Teilzeitarbeit gelebt. Ich für mich lebte gern unbeschwert, brauchte nicht viel Geld, mein wichtigstes Hobby war Musik, Tanzgruppe und kleines Orchester. Ein übers andere Jahr machte ich mit Freundin oder Freunden Campingurlaub in Südeuropa, mit Sprachenlernen.
      Anfangs begeisterte sich mein jetziger Mann, der wie ich heute weiß, nicht so krasse aber auch Narzissmusprobleme hat, auch dafür.
      Wir wünschten uns beide Kinder. Nach unserem ersten Kind strebte er Karriere an und machte sie auch.
      Ich behielt meine Teilzeitstelle.
      Er wollte nun mit anderen Karrieristen mithalten, ich sollte eine höhere Stelle durch seine Beziehungen annehmen, wie ich sie ähnlich früher mal hatte.
      Das machte ich nicht, zumal wir noch ein Kind bekamen. Ich musste feststellen, dass er sich anbiederte oder die Beneideten abwertete.
      Da ich nach der Geburt des ersten Kindes angefangen hatte, die Familienberatungsstelle zu besuchen, hielt ich mich raus oder bremste ihn, wenn ich dabei war, wobei er sein Zuviel z.T. bleiben ließ.
      Dieser mühsame Zustand führte zu unterschiedlichen Hobbys und Freunschaften, wobei er die meinen abwertete, was ich abschüttelte, oder davon zu profitieren versuchte.
      Dank der Familienberatung konnte ich ich selbst bleiben und unsere Kinder in ihrem ganz persönlichen Werdegang unterstützen.
      Meine Art schätzt mein Mann nicht mehr wie früher, doch er erkennt meine Stärke in meiner persönlichen Art und Weise, so wie er in seinem beruflichen Engagement viel Gutes voranbrachte.
      ‚Es waren zwei Königskinder, die hatten einander so lieb, sie konnten zusammen nicht kommen, das Wasser war viel zu tief.‘, fällt mir da ein.
      Sein Neid und Anspruch nun lauter ‚höher gestellte‘ Leute vorweisen zu müssen, hindern ihn oft zu uns rüber zu kommen, wo auch sein Sohn, ein gestandener Handwerker mit Familie, ist, und wenn dann nicht lange.
      Wenn ich mich auf seine Seite bemühe, oder unsere höhere- Beruf- aber Teilzeit-Tochter mit ihrer Familie, damit kann er nicht viel anfangen und muss bald flüchten.
      Anfangs kämpfte ich um seine partielle Beteiligung.
      Heute lasse ich ihn mitsamt seinem Geld los,
      das er ohne meine Neid-und- Angeberei- Beteiligung,
      mehr spart als verschwendet. So liegt es eben auf der Bank für mal seine Kinder und Enkelkinder, die wir schon haben.
      (Beinahe hätte ich geschrieben: und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.)
      lilli

      • Waltraud sagt:

        Hallo Lilli,
        alles für die Kinder und Enkelkinder war auch sein Argument, damit ich nicht auf die Idee komme, ihm was wegnehmen bzw. was in Anspruch nehmen zu wollen, was ja ausschließlich nur ihm zusteht, obwohl er vorher schriftlich mitteilte, alles zu verkaufen und mit mir zu teilen. Bei mir hieß es, man könne eh nichts mitnehmen und wie lange ich eigentlich noch leben wolle. Es wird nichts ausgelassen. Das liegt zwar hinter mir. Aber er gibt weiter den Gutmenschen und Helfer.
        Ich bin froh, ihn durchschaut zu haben und ich will nie wieder diesen Menschen sehen, geschweige denn sprechen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*