Der schüchterne Narzisst

Der schüchterne Narzisst steht für eine verdeckte Form des Narzissmus. Hinter seiner Zurückhaltung und Befangenheit schlummern tief reichende Größenfantasien. Da er seine Schüchternheit nicht zu überwinden vermag und andere Menschen aufgrund seiner zu großen Scham nicht von sich beeindrucken kann, muss er diese Makel durch überzogene Träumereien kompensieren. Der schüchterne Narzisst gehört häufig auch zu den erfolglosen Narzissten.

Bild: © pathdoc – Fotolia.com

Der schüchterne Narzisst scheint vordergründig einen deutlichen Gegensatz zu dem exhibitionistischen Narzissten zu bilden. Er drängt sich der Umgebung nicht auf, ist gehemmt und zurückhaltend, eher abwartend und introvertiert und scheint Empathie und Sanftmütigkeit zu besitzen. Weder versucht er, seinen Willen anderen aufzuzwängen, noch will er durch besondere Inszenierungen mit seinen Leistungen und Fähigkeiten auffallen. Er pflegt wenig soziale Kontakte und lebt häufig zurückgezogen.

Der schüchterne Narzisst ist übermäßig stark mit sich selbst beschäftigt, lebt in seiner eigenen Welt, hat große Probleme, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, besitzt meist eine schlechte Meinung von sich, geht häufig als Einzelgänger durchs Leben und hat große Angst davor, sowohl seine wahren Gedanken als auch seine innersten Gefühle anderen gegenüber auszudrücken. Demgegenüber hat er eine blühende Fantasie, mit der er sich in eine Welt zaubert, die er gerne hätte.

Die Meinung anderer hat für ihn einen hohen Stellenwert. Der schüchterne Narzisst macht sich häufig zu viele Gedanken darüber, was andere von ihm halten könnten und ob er deren Ansprüchen genügen kann. Äußerlich wirkt er meist ruhig, innerlich kann er seine Ängste aber nicht kontrollieren: Er grübelt stundenlang darüber, wie die Reaktionen des Gegenübers aussehen könnten, wie er bei anderen ankommt und wie diese ihn insgeheim einschätzen. Meist steigern diese hypothetischen Überlegungen aber nur die Ängstlichkeit des schüchternen Narzissten, weil er zutiefst davon überzeugt ist, von anderen abgelehnt zu werden. Obwohl er eigentlich gerne Kontakt zu anderen haben möchte, hat er gleichfalls zu große Angst, sich zu blamieren.

Bescheidenheit wird zur Tugend gemacht

Mit seiner Zurückhaltung, Bescheidenheit, Freundlichkeit, dezenten Hilfsbereitschaft und zaghaften Anteilnahme macht der schüchterne Narzisst aber auch auf sich aufmerksam. Seine Diskretion und Unscheinbarkeit machen ihn zum Objekt der Neugierde anderer und er wirkt aufgrund seines zögerlichen Verhaltens durchaus attraktiv und beachtenswert. Andere beginnen dann auf einmal, den schüchternen Narzissten zu idealisieren: Er wird als vertrauenswürdig, feinfühlig und weise angesehen. Man rätselt, was wohl ihn seinem tiefsten Inneren vorgehen könnte und was für interessante Geheimnisse er in sich verbergen mag.

Wer sich zurücknimmt und vorsichtig verhält, dem traut man Tiefe und Sensibilität im Umgang mit seinen Mitmenschen zu. Und in der Tat ist der schüchterne Narzisst ein sehr guter Zuhörer: Anderen dient er häufig als Seelentröster, hört sich geduldig das Leid anderer an, bringt großes Verständnis für sie auf und hält sich mit Stellungnahmen und Bewertungen zurück. Obwohl scheinbar nichts von ihm kommt, gehen in einem Gespräch von ihm Wärme, Sanftmut und Mitgefühl aus. Andere spüren in seiner Gegenwart aufrechtes Wohlwollen und haben das Gefühl, so gesehen und akzeptiert zu werden, wie sie sind.

Dieser Typ von Narzisst beeindruckt seine Mitmenschen nicht mit Prahlerei und Snobismus, sondern mit Vornehmheit, Menschlichkeit und Herzenswärme. Die Distanz, Zaghaftigkeit und Scheu können Schwäche und Hilfsbedürftigkeit ausdrücken und lösen in einer Interaktion mit dem schüchternen Narzisst ein Überlegenheitsgefühl bei den anderen aus. In seiner Nähe sind keine Gefahr und keine seelischen Verletzungen zu vermuten, was die Sehnsucht anderer nach Friedseligkeit  stillt und den schüchternen Narzissten sympathisch macht. Schüchterne Menschen strahlen Vertrauenswürdigkeit aus, von der sich andere angezogen und gestärkt fühlen.

Der Schatz des schüchternen Narzissten liegt im Verborgenen

Dennoch hat der schüchterne Narzisst auch Phasen der Grandiosität, in denen er oft davon träumt, anderen haushoch überlegen zu sein, ohne jedoch seine Fantasien mit entsprechenden realen Leistungen oder Fähigkeiten unterlegen zu können. Er bleibt mit seinen Größenfantasien meist allein, stärkt sich mit Träumereien von seinem Leben, von Erfolg oder Schönheit und zieht Kraft aus der Vorstellung, ein verkanntes Genie zu sein.

Der schüchterne Narzisst ist der Auffassung, er müsste anderen nicht zeigen und beweisen, wie großartig er ist, sondern den anderen müsste es im Grunde von allein auffallen, welch meisterhaftes Talent in ihm steckt. Eingewoben in seinen Fantasien von grenzenloser Macht und Erfolg und gehemmt durch seine Ängstlichkeit verschwendet er keinen ernsthaften Gedanken an die Realisation seiner Schwärmereien. Er flüchtet in eine Traumwelt, um nicht in Kontakt mit der harten Wirklichkeit zu kommen. Allein die Vorstellung und das Gefühl, besser zu sein als andere, reichen diesem Narzissten aus, um sich als besonders zu erleben.

Im Grunde bedauert er alle anderen dafür, dass diese nicht erkennen, was wirklich in ihm steckt. Weder fühlt er sich in der Pflicht, andere von seinem Genie überzeugen zu müssen, noch fühlt er sich bemüßigt, ihrer Beachtung hinterherzurennen. Er ist zu vornehm, um sich anzupreisen, hält sich daher zurück und freut sich insgeheim darüber, dass andere nicht wissen, neben was für einer faszinierenden Persönlichkeit sie gerade stehen. Er genießt es, sozusagen anonym inmitten anderer Menschen zu verweilen, deren Minderwertigkeit leise zu belächeln und sie im Stillen für ihre Mittelmäßigkeit zu bemitleiden, während er sich vorstellt, ein weltbekannter Prominenter zu sein, der sich inkognito unters Volk mischt.

Die Illusion von Ruhm und Ehre wirkt aufbauend

Unter den schüchternen Narzissten befinden sich häufig verkappte Künstler wie Maler, Schriftsteller und Musiker, die vom großen Werk und Weltruhm träumen, oder lebenslange Studenten, die aus Angst vor Prüfungen und einem möglichen Scheitern zu keinem Abschluss finden, einsame Wissenschaftler und Forscher, die von großen und ungewöhnlichen Entdeckungen fabulieren, sowie Weltenbummler, die durch ihre andauernde Reiselust der Gefahr einer engen und dauerhaften Bindung entgehen.

Sie alle sehnen sich zwar danach, große Taten zu vollbringen und dafür bewundert zu werden, tun aber gleichzeitig alles dafür, möglichst keinen Kontakt zu denjenigen aufbauen und eingehen zu müssen, die sie am Ende anhimmeln sollen. Zudem halten sie sich mit der Umsetzung zurück und schreiten niemals so weit voran, dass ein entmutigendes Scheitern eintreten könnte. Die Illusion, dass das Unmögliche möglich werden kann, muss stets erhalten bleiben.

Der schüchterne Narzisst fühlt sich verstanden, wenn andere seinen inneren Gedankenreichtum, seine Kreativität und seine Vornehmheit erkennen und würdigen. Er will nicht damit konfrontiert werden, dass er im Grunde zu schwach, zu unauffällig und zu verschlossen ist, um andere von sich zu begeistern und Großartiges zu vollbringen. Er verdrängt die Tatsache, dass er voraussichtlich seine besten Ideen mit ins Grab nehmen wird. Die Illusion, ein durch und durch anständiger, kultivierter und schöpferischer Mensch zu sein, stabilisiert sein Selbstwertgefühl und genügt ihm, um sich als großartig zu erleben.


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Veröffentlicht in Blog, Formen des Narzissmus
76 Kommentare zu “Der schüchterne Narzisst
  1. L sagt:

    Je älter sie werden, umso ausgefeilter die Tarnung der Manipulation. Beim durchsehen von 4 Jahren Whatsapps wird einem einiges klar, aber bei Geschriebenem ist ja immer Interpretation möglich. Seit 1 Jahr wohnte er die halbe Woche bei mir, und ab da wurde es sehr deutlich: desinteressiert ständig nur aufs Handy glotzen (sogar beim Fernsehen), oft schlechte Laune, Lästern über alle, kein, wirklich kein Nachvollziehen von Sorgen und Belastungen die ich halt auch mal hatte, keinerlei Interesse an dem was ich erzählt hab, ausser es ging um seine Themen, was er so äußerte, dass er mich überhaupt nicht ansah. Wenn ich das kritisierte wurde ich angeherrscht. Überhaupt, das angeherrscht werden ist absolut inakzeptabel. Da gehen alle Alarmglocken an, aber so richtig. Es ging gleichzeitig los mit falscher Zahnpasta, falsch geschnittenes Fleisch, falsche Farbe der Badematte, alles so lächerliche Kleinigkeiten, aber alle sehr dominant und mit einem beleidigten Ton vorgeracht, dass ich dachte, was Mute ich dem armen Mann bloss zu.
    Also meine persönliche Pass-auf-Liste:
    – jammern
    – Alle Exen verrückt (seine 1. Frau hatte einen Schlaganfall mit Ende 20 und war monatelang in der Psychiatrie)
    – beleidigt sein
    – angebrochen
    – Keine Freunde
    – spielsüchtig (online)

    Und das alles passt so gar nicht zu dem vermeintlich guten alleinerziehenden Vater (seine 2. Frau ist von heute auf morgen geflohen), der eine beeindruckende Karriere hingelegt hat und jetzt ruhig und zurückgezogen lebt.
    Vorsicht: Dieser Narzissmus wird oft mit Autismus verwechselt, aber es gibt auch oft beides in Kombination. Ausserdem sind Autisten traurig wenn sie andere verletzen. Narzissten drehen die Schuld SOFORT um. Dann weiss man bescheid.

  2. Nicole sagt:

    Ich bin gerade in einer sehr schwierigen Phase da sich mein Mann (ein vermeintlicher schüchterner Narzisst) gerade von mir getrennt hat und wir ein kleines Kind zusammen haben. D.h. ich kann den Kontakt nicht komplett abbrechen.

    Ich frage mich, ob mein Ex wirklich ein schüchterner Narzisst ist oder einfach nur emotional unreif.

    Er ist extrem introvertiert und kriegt permanent das Feedback seiner Familie (viele Freunde hat er nicht und schon gar nicht welche denen er sich anvertraut), dass er ein toller Mensch ist und Schüchternheit völlig ok ist, was ich auch so sehe.

    Unsere Beziehung war von einem grundlegenden Kommunikationsproblem geprägt, und einer Zurückgezogenheit die ich bisher noch nicht erlebt habe. Mein Ex selbst kommt aus einem extrem manipulativem Elternhaus. Emotional waren weder Vater noch Mutter verfügbar, weshalb es so scheint als ob mein Ex niemals gelernt hat Emotionen zuzulassen und zu verarbeiten (er ist selbst als kleines Kind vom Vater verlassen worden, wuchs bei einer extrem manipulativen und sich permanent in alles einmischenden Mutter auf, die stets das ignorieren persönlicher Grenzen anderer als Gedachtnisproblem verkauft. Der Adoptivvater sagt von sich selbst nicht an Emotionen interessiert zu sein.)

    Nach 4 Jahren On/Off Beziehung ist mein Ex nun Hals über Kopf ausgezogen, hat mich mit einem kleinen, körperlich beeinträchtigen Kind in einer schimmelligen Wohnung verlassen, und versucht es mir so zu verkaufen, dass es nur zu unserem besten war, um ein besserer Vater und Partner zu sein (er selbst hat keine gute Meinung über sich, ist allerdings sehr verschlossen und nur Gott weiß wer er wirklich ist). Er hat mir gesagt, nicht wegen einer neuen Frau auszuziehen, sondern rein für sich selbst. Hat mir aber vor kurzem eröffnet doch sexuell für andere verfügbar sein zu wollen, wenn es für seine persönliche Entwicklung wichtig ist (hat mich sogar vorher gefragt ob das ok ist …. Soweit ich weiß…??)

    Nun, wir sind noch immer verheiratet, frage ich mich inwieweit er weiß was er tut. Er ist egozentrisch, allerdings glaube ich, dass er sich gar nicht bewusst ist, was er eigentlich tut

    Momentan ist er sehr hilfsbereit und freundlich, meint er musste einfach aus der Beziehung raus (weglaufen ist seine „Spezialität“ sozusagen)

    Er ist nicht dumm, allerdings glaube ich auch nicht klug genug um alles so berechnend zu tun um mir zu schaden. Er ist einfach total unreflektiert, naiv (so wie ich wahrscheinlich auch) und unerfahren in längeren Beziehungen (hatte mit 30 noch keine längere Beziehung außer mich)

    Ich kann meinem Kind nicht den Vater verwehren. Das wäre nicht richtig. Die Trennung verläuft allerdings chaotisch, da er immer wieder Dinge tut die anderen Schaden und es als „ich hatte keine Wahl“ verkauft.

    Ich bin gerade im Ausland, instinktiv weg von ihm, und Frage mich wie ich weiter tun soll (wir können uns ja im Trennungsjahr noch nicht scheiden lassen)

  3. Melanie sagt:

    Ich analysiere zurzeit, wie meine Psyche sich so entwickeln konnte.

    Ich durchlebte meine Zeit bis zu meiner ersten Beziehung nicht durch viele Emotionen. Meine Familie ist besonders gefühlskalt, Zuneigungen werden nicht gezeigt (keine Umarmungen, keine emotionalen Gespräche, keine Anerkennung). Nur wenn es um Niederlagen ging (insbesondere im Leistungssport), habe ich mich mal allein zurückgezogen und Wutausbrüche bekommen. In meiner Kindheit und Jugend war ich introvertiert, hatte nur wenige aber gute Freunde (unbeliebt bis beliebt). Insgeheim war ich trotzdem überzeugt von meiner Attraktivität, Sportlichkeit und Intelligenz; habe selten in den größeren Gruppen der beliebten und herablassenden Kids mitgespielt, diese eher nur beobachtet und belächelt. Bei meinen Freunden damals galt ich als besonders liebe Person, mit der man nette Gespräche führen konnte, sogar bei den „Unbeliebten“, da ich nie ein schlechtes Wort in den Mund nahm. Während meiner Introvertiertheit im Schulunterricht habe ich sehr viele Tagträume geführt (mehr Ruhm und Erfolg im Sport). Außerdem hat sich meine Haltung hinter der Fassade zum Zynismus entwickelt (welchen ich erst mit dem Alter offen gezeigt habe).

    Mein Narzissmus wurde dann durch das Studium über den Rahmen gesprengt. Durch das technische Studium gab es einfach keine „Konkurrenz“ an hübschen Frauen, folglich gab es viele Anfragen, die ich alle abwies, da ich lange kein Bedürfnis für eine Beziehung besaß. Wegen meiner offenen gewordenen und humorvollen Art bemühten sich die Leute darum, sich mit mir anzufreunden. Ich habe gute Freunde gefunden, die mir bis heute regelmäßig über ihre Probleme und Welt erzählen, während ich zuhöre oder humorvoll reagiere, aber niemals etwas Emotionales über mich erzähle. Ich habe wenige Tage für Prüfungen gelernt und überdurchschnittliche Leistungen erbracht, während Kommilitonen mit Ach und Krach Wochen für überhaupt ein „bestanden“ lernten. Trotzdem habe ich mich nie darum bemüht, überall und immer die besten Noten zu schreiben. Wozu? Ich wusste genau, wenn ich es wollte und mich bemühte, dass ich es könnte. Diese gleichzeitige Demotivation trotz überdurchschnittlicher Leistungen haben mir meine Mitmenschen übelgenommen, sogar eine Freundschaft gekostet. Tagträume (eine ausgezeichnete Studentin zu sein) hatte ich nur noch vor dem Einschlafen, da ich tagsüber aktiver als in der Schule war.

    Während meiner Abschlussarbeit und der sozialen Isolation durch Corona habe ich mich letztendlich auf eine toxische Beziehung eingelassen. Sein Selbstbewusstsein ist über die Beziehung verschwunden. Es lag größtenteils am endgültigen Durchfallen seines Studiums im hohen Semester. Plötzlich fühlte er sich von Tag zu Tag auch unattraktiver, bis er sich entschlossen hat, dass ich was Besseres verdient hätte. Außerdem konnte ich nicht mal mehr mit langjährigen männlichen Freunden (sogar verlobt) reden, ohne dass er davon ausging, dass ich ihn definitiv betrügen würde. Meiner Meinung nach habe ich mich in der Phase wie eine gute Freundin verhalten, habe ihm von Tag zu Tag Mut zugesprochen und ihm zum besten Menschen meines Lebens erklärt. Ich habe tatsächlich den Kontakt für ihn mit anderen Männern heruntergeschraubt. Meine Gefühle waren echt, bin ich dennoch narzisstisch? Heute kann ich seine Trennung komplett nachvollziehen, er musste erst mit sich selbst klarkommen. Damals sind meine Emotionen durch die Trennung komplett außer Kontrolle geraten. Ich habe viele Sachen gesagt und Dinge getan (Mindgames), um ihn zu verletzen, zu bestrafen. Obwohl er schon am Boden war und nur das Beste für mich wollte. Bin ich vielleicht doch kein Narzisst, weil ich oft meine fiesen Spielchen bereut habe? Ich wurde so impulsiv, so launisch, habe bereut, mich entschuldigt, und weiter gemacht. Es war ein Teufelskreislauf. Ich wurde sogar depressiv, ich konnte diese Zurückweisung trotz meiner guten Art während der Beziehung nicht realisieren und habe ihn zum Fehler erklärt. Dass ich eine Persönlichkeitsstörung besitze, wurde mir erst zu diesem Zeitpunkt bewusst. Bin ich bipolar?

    Nach dieser unreifen Trennung, wieder konzentriert auf meinen Abschluss, nun auf Arbeitssuche, habe ich eine so enge Freundschaft wie nie zuvor aufgebaut. Nach meiner ersten Beziehung habe ich es endlich geschafft, mit einer Freundin über meine Gefühlswelt zu reden (ich habe 15-jährige Freundschaften, die denken, ich wäre knallhart und zeige keine Gefühle). Sie kam mir so nah und ich habe sie trotzdem ab einem bestimmten Punkt psychisch vernichtet, bin ich ein Sadist? Mindgames gespielt, sie oft indirekt erinnert, dass ich in Dingen besser bin und sie ein Verlierertyp wäre. Sie wollte die Freundschaft nie beenden, ich war ihre einzige enge Freundin. Als wäre sie ein Masochist, der alles akzeptiert, solange sie eine Freundin hätte. Ich denke, dass ich sie wirklich gern hab, aber eine Störung besitze, die für sie sehr toxisch ist. Also habe ich mit einer Ausrede den Kontakt für einige Monate abgebrochen. Etwas Reue habe ich also wieder gezeigt, bin ich gar nicht so narzisstisch?

    Während andere Freunde durch ihre Arbeitslosigkeit nach dem Studium deprimiert werden, fühl ich mich viel zu gut in Anbetracht der Situation. Ich habe viel Zeit für Tagträume, in welchen ich beruflich erfolgreich bin. Ich bin unmotiviert und bemühe mich nur halbherzig, eine Stelle zu finden, lebe in meinen Tagträumen. Ich suche nicht nach einer Stelle in der Umgebung meiner Heimat, damit ich meine Familie und Freunde nicht mehr regelmäßig sehen muss, zur Möglichkeit eines Neustarts. Nach alle dem bin ich in einer Phase der Selbstreflexion und stelle mir die Fragen: Warum fühle ich mich dennoch so gut, obwohl mir bewusst ist, dass ich psychisch unnormal bin und viele Dinge falsch angehe? Warum ist der Wille zur Veränderung nur wenig ausgeprägt?

    • Melanie sagt:

      Naja, dieses angebliche „nicht vorhandene Bedürfnis“ nach einer Beziehung erkläre ich mir durch meine unterbewusste Vorahnung, beziehungsgestört zu sein, und der Angst vor Zurückweisung. Das wirkliche Bedürfnis habe ich zu der Zeit durch Tagträume über einen idealen Partner kompensiert. Mein ganzes Leben lang schon kompensiere ich meine übertriebenen Bedürfnisse durch Tagträume, während ich in der Realität nur daher lebe und dabei durch meinen Knacks meinen Mitmenschen schade, die mir zu nah kommen.

      Zum einen bin ich zuversichtlich, da ich Einsicht zeige. Zum anderen bin ich pessimistisch, da ich überzeugt bin, dass meine Persönlichkeit insbesondere durch meine Kindheit geprägt ist.

    • Solange Sie sich wunderbar fühlen, besteht ja nicht die Notwendigkeit, die eigene Komfortzone zu verlassen. Es fehlt der entsprechenden Schmerzreiz. Die Frage ist, worauf gründet sich dieses gute Gefühl. Was steckt dahinter und womit wird es aufrechterhalten?

      • Melanie sagt:

        Vielen Dank für Ihre Zeit und Aufmerksamkeit. Ich wäre nicht in der Lage, diese Dinge jemanden mündlich zu erzählen.
        Ich bin schon vor einigen Jahren wegen meines inneren Größenwahns auf die Frage gestoßen, ob ich ein Narzisst bin. Jedoch bin ich durch Artikel über den offenen Narzissmus schnell zum Entschluss gekommen, dass ich es aufgrund meiner Zurückhaltung nicht sein kann. Wegen der in letzter Zeit gehäuft genutzten Manipulationen kam ich erst gestern zum Begriff des verdeckten Narzissmus und habe mich doch stark wieder erkannt.

        Mein narzisstischer Vater hat auf uns Kinder Druck ausgeübt, seine eigenen Wunschvorstellungen in uns auszuleben. Meine Geschwister wurden zu den Versagern erklärt und bis heute täglich daran erinnert – meine Schwester ist schon lange depressiv. Ich habe den Umgang als Kind nur beobachtet und mich im Gegensatz zu ihnen „richtig“ verhalten. Als „Auserwählte“ habe ich dann den Bereich studiert, worin er mich schon meine Schulzeit über förderte. Selbst überzeugt, es auch zu wollen. Dann ausgezogen und Jahre lang motivationslos durchs Studium gerutscht, hin und wieder Bestätigung bekommen und weiter gerutscht, statt abzubrechen. Ich habe dabei meine Mitmenschen beobachtet und mich selbst gefragt: Wie kann ich auch so engagiert sein?
        Zu Ende gerutscht, und zurück ins Elternhaus gezogen mit der Erkenntnis, dass er trotz alle dem sehr verbittert und enttäuscht ist. Wahrscheinlich hat er begriffen, dass ich eine andere Weltanschauung als seine entwickelt habe und kein Engagement mehr für seine Ziele zeige. Jedenfalls geht es hier so weiter, dass er mir seine Anschauungen einflößen will und meine zukünftige Arbeitsstelle bestimmen möchte (wogegen ich mich sträube). Ich kämpfe dann mit kurzzeitigen Wutausbrüchen und fühle selbst eine gewisse Verbitterung, ein Versagen. Wahrscheinlich hat sich dabei die besagte Freundin einfach zu sehr in meinem Schussfeld aufgehalten. Mein Ziel ist es, eine bessere Familie zu gründen und dabei nicht wie mein Vater zu enden. Ich fühle mich wie sein Opfer, habe aber begriffen, dass andere Menschen mir schon zum Opfer gefallen sind. So eine ironische Entwicklung.
        Wieso fühle ich mich dennoch insgesamt gut? Ist das nur ein mir selbst vorgespieltes Gefühl? Jedenfalls bin ich überzeugt, es zu fühlen. Ich fühle mich zu dieser Phase meines Lebens also noch gut, aber wie wird sich das Gefühl in der Zukunft entwickeln? Sobald ich weniger und weniger Bestätigung bekomme, dann suche ich mir längerfristige Opfer? Werde ich zu meinem Vater? Diese Angst vor meinem zukünftigen Ich reicht wohl nur zur Selbstreflexion, aber mein jetziges Ich fühlt sich gut (zu ironisch), es treibt mich nicht zur Veränderung an. Ich befürchte nur, wenn ich die Schmerzensgrenze erreiche, dass ich mich noch schlimmer verhalten werde, statt mich zu ändern.

        • Leonardo sagt:

          Hallo Melanie, in deinen Worten erkenne ich viele wieder. Vor allem den Zwiespalt zwischen der Pathologie und dem Erleben. Vielleicht stehst du vor der Frage, was so falsch an dir sein soll. Bist doch eigentlich ein Mensch von vielen guten Qualitäten. Doch die Reaktion der Welt auf dich ist irgendwie nicht dementsprechend. Willst stützen und gestützt werden und doch scheint es als würdest du deine Mitmenschen auslaugen, bis sie sich von dir entfernen. Hast doch einen guten Willen, aber fühlst dich dennoch wie ein emotional schwarzes Loch.

          Da ist eine Distanz die du nicht überbrücken kannst und du weißt nicht wo es angefangen hat – hast du dich vor der Welt zurückgezogen, oder sie sich vor dir?

          Ist vielleicht anmaßend, das alles auf dich zu projizieren. Trifft möglicherweise garnicht auf dich zu. Vielleicht aber doch. Dann lass dir sagen: bist nicht allein.

          Weiß leider auch nicht wie die Lösung heißt, aber ich glaube eine heiße Spur ist Akzeptanz. Nichts ist perfekt und vieles tut weh, enttäuscht dich, macht dich fuchsteufelswild.

          Aber du bist ok. (pflege das und dich selbst)
          Und die anderen auch. (erkenne das und auch sie)

          Trenne dich wo es sein muss, öffne dich wo es sein darf.

          • Melanie sagt:

            Hallo Leonardo,
            da ich Weihnachten zu Besuch bei meiner Familie bin, bin ich wieder auf dieser Website gelandet.

            Ich lebe mittlerweile in einer Großstadt, Stunden entfernt von meiner Familie, ohne enge Beziehungen und arbeite ca. 50 h die Woche. Die „Distanz“ zur Welt baue ich mir selbst. Ich befinde mich auf einer merkwürdigen Wellenlänge, ich kann einfach nicht harmonisieren.

            Ich erkenne viele deiner Worte wieder. Nur zweifel ich an deiner „Lösung“, da ich meiner Meinung nach das letzte Jahr mich selbst / meine Störung akzeptiert habe, indem ich mich zurückgezogen habe. Da ich akzeptiert habe, dass ich, wenn ich etwas oder jemanden zu sehr will, schlecht werde (ich habe viele gute Qualitäten, aber früher oder später schwingt es um). Dieses Zurückziehen verursacht die innere Leere, dieses emotionale schwarze Loch… ich versuche es mit anderen Dingen zu füllen, wenn da aber jemand herein gerät, dann geht es nur mit Verletzungen wieder raus.. als würde ich meine Mitmenschen aussaugen.

            Das letzte halbe Jahr verlief ruhig, ohne Drama, wenn auch nicht super glücklich. Wenigstens habe ich so alles unter Kontrolle, das macht mich zufrieden. Ich bin „beliebt“ bei meinen neuen Kollegen, reiße immer Witze, wir lachen alle zusammen viel, treffen uns privat usw. (wie früher). Ich bevorzuge trotzdem Feierabend, wenn ich mich zuhause allein zurückziehen kann und das Schauspiel ein Ende hat. Es ist Energie ausraubend, aber ich tu es immer wieder automatisch. Beruflich gab es im letzten Monat eine kleine Hürde. Etwas ist anders verlaufen, als ich geplant habe. Dann war ich eine Woche auf der Palme und habe mich komplett von meinen Kollegen zurückgezogen, da ich so unglaublich wütend und frustriert war. Ich hasse diese emotionalen Ausbrüche, die ich nicht kontrollieren kann. „Fuchsteufelswild“ will ich nicht sein, das tut weder mir noch anderen gut. Respekt, dass du das so akzeptieren kannst, so weit bin ich leider nicht.

            Danke für deine Worte! Ein frohes Weihnachtsfest!

          • Melanie sagt:

            Diese innere Leere..die würde trotz Partner / bester Freunde / Familie bleiben, sie würde nur übergangsweise gefüllt sein..

            Die Ursache meiner inneren Leere, nämlich dass ich fast die ersten 25 Jahre meines Lebens so gelebt habe, um jemanden zu gefallen, und dadurch kein eigenes Selbst habe, müsste ich behandeln..mich finden. Vermute ich.

          • Leonardo sagt:

            Melanie, deinen Zweifel daran kann ich teilen. Der Ratschlag der Akzeptanz kann bei einem wie der blanke Zynismus ankommen. Wie ein bekackter Kalenderspruch, den einem Leute um die Ohren donnern, die keine Ahnung davon haben was für ein Scheiß es ist. Die Kehrseite von Akzeptanz ist halt schnell Resignation, und die ist bitter.

            Ich glaube, du bist schon ok. Auch wenn du andere verletzen kannst. Wenn du ehrlich und aufrichtig in der Kommunikation bist, können die anderen auch selbst entscheiden, was sie mitmachen und in welcher Distanz sie bleiben.

            Rücksicht nehmen ist aber schon gut. Und wenn du für dich erkannt hast, das dazu der Rückzug gehört ist das vielleicht ein Tool in deiner Werkzeugkiste, das es bringt. Aber nicht immer. Es sieht schnell jedes Problem wie ein Nagel aus, wenn man am liebsten den Hammer schwingt. Oder so.

          • Leonardo sagt:

            Und zum „sich finden“ hat Charlotte Beck mal was ganz schönes geschrieben:

            Was ist die Wahrheit jener Augenblicke, in denen wir aus dem Gleichgewicht, in denen wir ungeduldig, eifersüchtig und deprimiert sind? Wenn wir damit zu arbeiten beginnen, das heißt, wenn wir wirklich beobachten, was in unseren Köpfen passiert, dann sehen wir, daß wir ständig um Wunschträume kreisen, wie wir sein sollten, oder nicht sein sollten, oder wie jemand anderes zu sein hätte; wie wir in der Vergangenheit waren, wie wir in der Zukunft sein werden oder wie wir Dinge so hinbiegen können, daß wir bekommen, was wir haben wollen.

            Wenn wir Abstand nehmen und ein geduldiger und ausdauernder Zeuge werden, beginnen wir zu erkennen, daß keines der Stadien von unbewußter Egozentrik und bewußter Selbstlosigkeit uns selbst oder irgend jemand anderem guttut. Und nur dann können wir, ohne es willentlich herbeizuführen, einfach die Wahrheit dieses Augenblicks und der Ungeduld erleben, die Tatsache, daß wir uns ungeduldig fühlen. Wenn wir das tun können, sind wir der Dualität entronnen, die sagt, daß hier ich bin und dort das ist, was ich sein sollte.

            Wir kehren zu uns zurück, wie wir sind.

  4. Simon sagt:

    Dieser Artikel trifft irgendwie krass auf mich zu aber kann man überhaupt Narzisst sein und das selbst einsehen? Mir geht es aber definitiv UNGEWOLLT zu 100% wie in dem Artikel beschrieben. Bin sehr schüchtern und hasse mich eigentlich selbst am meisten und sehe mich aber trotzdem unterbewusst als der größte bzw. flüchte sehr oft in Fantasiewelten in denen ich Anerkannt werde. Verspüre anderen Menschen gegenüber sehr wenig Empathie und versuche eigentlich meistens nur meinen eigenen willen durchzusetzen auch wenn ich das durch meine Schüchternheit nicht offen sagen kann und meistens dadurch soziale kontakte größtenteils meide. Das hört sich jetzt alles so an als wäre das so von mir gewollt aber ich kann das nicht kontrollieren, ich werde sehr schnell angepisst wenn ich meinen willen nicht durchsetzen kann (obwohl ich meistens meinen willen nicht mal offen sage sondern durch die Blume versuche zu vermitteln). Eine Zeitlang habe ich sogar regelrecht psychoterror auf meinen besten Kumpel ausgeübt bis er mir unter tränen gesagt hat, dass ich ihm nicht gut tue und mittlerweile haben wir nur noch relativ wenig kontakt. Ich möchte das ganze nicht aber ich weiß auch nicht was ich dagegen tun soll. Mein Gefühl sagt mir in dem Moment eben einfach, dass mein verhalten so richtig ist und mich mein gegenüber nicht mit dem nötigen respekt behandeln würde und dann werde ich entweder angepisst oder stelle mich selbst in die opferrolle und übe psychoterror aus. Ich möchte das alles nicht, ich möchte einfach nur ein lievevoller und empathischer Mensch sein aber ich kann meine Gedanken nicht ausschalten und mein Hirn sagt mir in sehr vielen Situationen einfach eine falsche Verhaltensweise vor… Oh und eine weitere beschissene Charaktereigenschaft von mir ist, dass ich alles negative auf mich beziehe. Auch wenn es objetiv gesehen überhaupt keinen Sinn macht aber in dem Moment sagt mir mein Hirn auch wieder, dass es ganz klar ein angriff auf mich ist und dann werde ich angepisst und fange evtl. sogar an Freunde zu hassen obwohl sie mir überhaupt nichts gemacht haben. Meine Psyche ist generell sehr verkorkst durch 6 Jahre Mobbing in der Schule was dann zu regelmäßigem Drogenkonsum geführt hat, welcher mir anfangs sehr viele „Freundschaften“ und Freude gebracht hat mit der Zeit aber immer mehr als Flucht vor der Realität missbraucht wurde und zu Depressionen und Suizidgedanken (NUR Gedanken, könnte es niemals meinen Eltern antun mein Leben zu nehmen) geführt hat. Falls jemand bis hier gelesen hat: Fühl dich ganz fest gedrückt und danke, dass du dir mein Leid angehört hast. Auch wenn ich das hier nur in textform geschrieben habe hat es wirklich gut getan „jemandem“ von meinem Leid und wie es mir wirklich ergeht zu erzählen. Das habe ich bisher nämlich noch nie gemacht.

  5. Simone sagt:

    Verdeckte Narzissten sind sehr schwierig zu erkennen, weil sie einem vordergründig ein gutes Gefühl geben… Ich bin in einer ausgesprochen narzisstischen Familie aufgewachsen. Vater offen grandioser Narzissmus, Mutter scheinbar das Opfer. Die Familie ist inzwischen auseinander gebrochen. Die jüngste Schwester hat ihre eigenen 3 Kinder verlassen und lebt von der Sozialhilfe. Die mittlere Schwester und ich (w) haben keinen Kontakt mehr weder zur jüngsten Schwester noch zu den Eltern (wir verstehen uns zum Glück relativ gut… immerhin). Erst in den letzten Jahren, ich bin 46 Jahre alt, habe ich begonnen zu realisieren, dass meine Mutter, deren Lieblingswaffe ihre zur Schau gestellte Zurückhaltung und Bescheidenheit sind, eiskalt, manipulierend und berechnend ist und ebenso zerstörerisch handelt wie mein Vater. Lange hielt ich am Bild fest, sie sei doch nur ein Opfer… ist sie aber nicht. Sie hat mich wie eine Schachfigur in ihrem Leben rumgeschubst, so wie es ihr gerade passte. Rein, raus…
    Kommt man aus einer so stark dysfunktionalen Familie, ist man automatisch narzisstisch geschädigt. Ich möchte hier nur von mir reden, da es mir nicht zusteht, über meine Schwestern, die ebenfalls Opfer dieser Eltern sind, zu urteilen. Ich persönlich fühle mich schwer beschädigt, beziehungsgestört und bin seit vielen Jahren in Therapie (mit komplexer posttraumatischer Belastungsstörung). Ich zermartere mir den Kopf darüber, so schädlich zu sein für andere Menschen wie meine Eltern es sind. Ich habe selber Kinder und möchte ihnen diese katastrophalen Erfahrungen nicht antun. Ich arbeite an mir, versuche trotz offensichtlichen persönlichen Mängeln, mich selber zu mögen und zu achten. Darf sich eine narzisstisch gestörte Person selber mögen? Ist das nicht ein Paradox? Es ist jedenfalls ein langer Weg, sich aus diesem lebensbedrohlichen Spinnennetz zu befreien.

  6. Jekaterina Kryakova sagt:

    Die Kommentare kränken mich. Verstehen Menschen nicht das es sich um eine ernsthafte psychische STÖRUNG handelt und Narzissten darunter leiden? Es ist nicht so das man sich aussucht so zu sein. Was soll die Frage „kann so ein Narzisst verletzten/gefährlich sein?“ Ja, aber Narzissten sind auch nur Menschen keine anderen Wesen. Und diese Menschen haben ernsthafte Probleme und brauchen Hilfe.
    Ich bin selbst ein „schüchterner“ Narzisst. Sobald man das realisiert und realisiert das es schlecht ist/man delusioniert ist, ist es ein ständiger Kampf mit sich selber.

    • Waltraud sagt:

      Hilfe brauchen die, die in die Fänge eines Narzissten geraten sind und massiv gekonnt und geschädigt wurden. Den Narzissten rührt es nicht, was er anstellt. Und die Opfer-Nr. kommt mir sehr bekannt vor.

      • Waltraud sagt:

        ..nicht gekonnt sondern gemobbt

        • Waltraud sagt:

          Vergessen; Kränkung kommt bei Narzissten häufig vor. Mit anderen gehen sie nicht zimperlich vor, selber aber den Beleidigten und gekraenkten geben.

      • Max sagt:

        In deinen Augen stellen sich jetzt also alle Narzissten in die Opfer-Rolle wenn sie sich falsch behandelt fühlen? Also sind Narzissten keine Menschen mit Gefühle? Ich bin selbst auch ein introvertierter Narzisst und hasse mich für mein Verhalten selbst am meisten. Das kannst du dir wahrscheinlich nicht vorstellen aber ich sehe selber, dass ich damit Menschen verletze und möchte das in keinem fall aber in der jeweiligen Situation sagt mir mein Kopf eben nunmal mein Verhalten sei richtig und die reue kommt erst später wenn ich wieder klar denken kann. Ich versuche daran zu arbeiten und mich zu bessern aber das ist ein seeeehr langer und schwerer weg aber es bringt nichts Narzissten einfach abzuschreiben und alle in eine Schublade zu legen. Und das Verhalten ist sicherlich (zumindest in meinem Fall, kann natürlich auch nicht für alle sprechen) nicht gewollt sondern eher mit einer Kurzschlussreaktion vergleichbar. Einem depressiven Menschen kann man auch nicht einfach sagen, er soll wieder Freunde am leben haben…

        • Greg sagt:

          Ein reflektierter Narzisst, ist auch ganz anders zu betrachten bzw. zu „beurteilen“. Ich glaube, dass der grosse Unterschied eben schon darin liegt, dass durch die Reflexion die Schuld nicht beim Partner gesucht wird. Zumindest später nicht. Und da bröckelt schon ein Stück von der Ego-Mauer ab.
          Unreflektierte verletzen am Meisten, denn sie verletzen nicht nur durch die absonderlichen Handlungen, sondern schieben die Schuld dem „Opfer“ zu….. das ist das Schäbige an dem Verhalten.

    • Madita sagt:

      Irgendwoher müssen ja die Statistiken ihre Zahlen haben. Und die kommen von Narzissten, die – wie du – ihren Narzissmus erkannt haben und an sich arbeiten wollen. Die Mehrheit ist das eben nicht, eher die Ausnahme. Aber hier das Opfer zu spielen ist daneben. Und dann noch mit Depressionen zu vergleichen ist unerhört. Oder hat dich irgend jemand zum Narzissmus getrieben?

  7. Arlette sagt:

    Hallo, bin sehr froh, diesen Artikel gefunden zu haben. Habe 34 (!) Jahre genau so einem Mann vertraut, ja, das gibt es! Schien immer so vertrauenswürdig, nur recht verschlossen…. er hat mich von Anfang an psychisch unter Druck gesetzt, ich würde mit meinem Geld Macht ausüben, das war mir immer peinlich – und stimmte nicht, ich wagte nicht mal, das infrage zu stellen und räumte ihm immer mehr Rechte ein in der Hoffnung, dass er sich dann nicht mehr so minderwertig fühlt… was für ein Schwachsinn von mir. Da er ja sooo vertrauenswürdig schien, glaubte ich, dass er sich bei einer Trennung nie mehr als das nimmt, was ihm zusteht. Schließlich hatten wir ja er eine kinderlose Doppelverdienerehe. Da habe er mir durch eine plumpe List nach der Trennung einen Ehevertrag präsentiert, der alle gesetzlichen Bestimmungen aushebeln, er suggerierte mir, den Vertrag hätte ein Notar geschrieben, den ICH schon 35 Jahre kannte damals, es war also ein doppelter Vertrauensbruch. Ich Idiot war immer völlig arglos und informierte mich nicht. Nach 6 Jahren scheint Bjarne freundschaftlicher Trennung suggerierte er mir, an einer net Fortsetzung der Ehe interessiert zu sein durch Komplimente, Einladungen, Zärtlichkeiten, um ohne Begründung von einem Tag auf den anderen Schluss zu machen, schrieb plötzlich nur zynische, abweisende Mails und log und log. Er wollte mich gezielt in den Suicid treiben! Da bin ich endlich aufgewacht, ich traue auch keinem Menschen mehr…

    • Waltraud sagt:

      Geht mir auch so. Mein Vertrauen ist auf der Strecke geblieben. Zudem reichen kleinste Trigger bezgl. des Narzissten, dann ist alles vorbei bei mir.

  8. Christina Lombriser sagt:

    Oha ich habe mich schon gefragt ob es Narzissten gibt die nur zum Teil narzisstisch ticken….war/bin immer wieder verunsichert ob meiner Wahrnehmung, meinte das mein Gegenüber halt gut erzogen sei…und siehe da eine Antwort mehr:Der schüchterne Narzisst.
    Habe viele schmerzende Antworten bekommen….alles ganz schön herausfordernd.

  9. Christa sagt:

    Vielen Dank für diesen Bericht und Ihre Antworten auf die Kommentare.
    Beinahe wurde ich in einer langjährigen Beziehung mit gemeinsamen Kindern völlig zerstört, bis ich verstanden habe warum alles so passiert ist und ich mich und die Kinder befreien Konnte. Gefühlt/gewusst hatte ich es schon sehr früh… Geglaubt hab ich mir nicht und niemend sonst, auch meine eigne Familie nicht.
    Jetzt kann ich sehr distansiert mit ihm freundlich umgehen.
    Dank dieser Webseite, auf der ich mich sehr informieren konnte und erkennen was Narzissmus für Auswirkungen hat.
    Danke Ihnen Herr Grüttefien!

  10. Kim sagt:

    Ich kannte auch einen schüchternen Narzissten, nach aussen hin.Privat aber und unter vier Augen ein perverser Sadist.

    • Melanie sagt:

      Hallo Kim,
      alles was verdeckt, subtil und im Verborgenen an Manipulation, Lügen und ständig verlegten Gegenständen geschieht kann einen fast in den Wahnsinn treiben! Aus Deinen Zeilen vermeine ich zu schließen, dass wir ähnliche Erfahrungen gemacht haben!
      Wir haben es aber überlebt🤣 – gell?
      Ganz lieben Gruß
      Melanie

  11. Lise1 sagt:

    Liebe Ela, vielleicht bist du auch ein besonders empathischer Mensch geworden, gerade weil die Kindheit nicht leicht war. Besondere Empfindlichkeit kann sehr schützen, wenn man kleinste Unannehmlichkeiten möglichst gut voraus ahnen muss, um sich zu schützen.

    Deine verlorene Fröhlichkeit musst du nicht zwangsläufig für immer verloren haben, es gibt einen – nicht einfachen – Weg zurück zu dir, wenn du es willst. Der Grundgedanke dazu ist: Du bist allein Gestalter deines Lebens, lass nicht zu, dass es der Ex bleibt (oder die Eltern oder sonstigen Institutionen die dir reinreden zu deinem Nachteil und ihrem Vorteil), der heute noch dein Leben lenkt.

  12. Renata sagt:

    Diese Form des Narzissmus hat einen grossen Vorteil. Sie schadet niemandem und wenn ein Mensch in seinen Träumen leben will, dann soll er das doch tun. Vermutlich wäre die Welt ein besserer Ort, wenn es mehr introvertierte als extovertierte Narzissten gäbe.

    • Friedel sagt:

      Entspricht dem so?

      Unter Berücksichtigung der Diagnosekriterien von Narzissmus stelle ich die Behauptung auf, dass Distanz der einzige Weg ist.

      Ob introvertiert oder extrovertiert macht keine Unterschied. Lug und Betrug ist eine schädigende Grundstruktur und m.E. sind Narzissten alle Pseudologen.

    • Lise1 sagt:

      Renata, wenn einer keinem schadet, liegt keine Personlichkeitsstörung vor. Davon handelt dieser Blog nicht.

      Auch schüchterne Narzissten können sehr verheerend zerstören, besonders weil viele diese Art des Narzissmus nicht als schwere Störung erkennen und dem viel zu lange ausgesetzt bleiben und keine Ahnung haben, wie sie sich da abgrenzen können, nicht mal erkennen, wie sehr es nötig wäre, Grenzen zu setzen und die Spiele des N. zu unterbrechen

    • Kim sagt:

      Gar kein Vorteil! verdeckte Narzissten können dich in den Wahnsinn treiben, eben weil es verdeckt ist.

    • Anonym aus Angst und Schutz sagt:

      In einer Beziehung ( getrennt lebend )

      Muss ich sagen , das die sehr wohl gefährlich sind

      Die sind in der Lage deine Wahrnehmung und Gesundheit do sehr zu schädigen

      Das kannst du dir nicht vorstellen

      Bis du richtig, aber richtig am Boden liegst und arbeitsunfähig wirst

      Deine Kinder verlierst

      Es ist do pervers unter einem hilfsbereiten Lächeln verdeckt

    • Feder sagt:

      Oh doch Renata, ich habe 1:1 der Beschreibung oben entsprechend einen MA in meiner Firma. Nach außen hin freundlich, zuverlässig und eloquent.
      Der Mensch hat keine Freunde, keine Beziehungen ( 56 J. ) und grenzt sich überall selbst aus. Niemand mag ihn wirklich. Ist mir privat egal. Aber im Geschäft merke ich genau, was oben gesagt wurde. Er wähnt sich grandios. Es haben mir jetzt schon mehrere Kunden bedeutet, er wäre irgendwie komisch oder seltsam. Wenn ich dies zur Sprache bringe, kommt seine Totalüberschätzung hervor. Kritik annehmen? Niemals! Die anderen haben keine Ahnung, was für ein Superstar er ist. Jetzt hat er mir gesagt, daß er kündigen will und fiel aus allen Wolken, weil ich‘s gut fand.
      Und auch, wie oben beschrieben, bedauert er mich um seinen Verlust.
      Doch, er schadet einer ordentlichen Sozialbeziehung. Er ist dazu nicht in der Lage. Hinzu kommen immer wieder kleine nicht nachweisbare Boshaftigkeiten, passive Aggression, welche von kleinen Vergesslichkeiten und Unterlassungen geprägt sind.
      Alles in allem ist es superanstrengend mit solch einem Menschen. Immer dieses subtile Antiverhalten, diese Selbstüberschätzung, die leise aber immer präsent ist und im Grunde hat er nix drauf außer Größenwahn

    • Tom sagt:

      Leider ist das ein Trugschluss!

      Denn gerade schüchterne, introvertierte also verdeckte Narzissten können einem Partner das Leben komplett zur Hölle machen. Im Gegensatz zu einem extrovertierten Gockel lässt sich der Narzissmus bei diesen Monstern oft erst sehr spät erkennen. LEIDER!

  13. Leonie sagt:

    Einen schüchterne Narzissten finde ich als Mann nicht sonderlich anziehend. Und wenn die Erotik in einer Beziehung eine untergeordnete Rolle spielt, hält sich die Abhängigkeit natürlich auch in Grenzen. Man wird von dieser Sorte Mann allenfalls abhängig im Sinne eines Kindes, das einen Mutterersatz sucht.

    • Sara sagt:

      In meinem Fall war es so, dass die Erotik eine sehr große Rolle spielte. Das war der einzige Lebensbereich in dem er sich sehr sicher fühlte und von Schüchternheit nichts mehr zu spüren war. Diese Ambivalenz war sehr faszinierend für mich.

    • Friedel sagt:

      Ich würde die geschilderte Schüchternheit auch ggf. gleichsetzen, wie im Newsletter geschrieben, mit einer gewissen -augenscheinlichen- Bescheidenheit und Zurückhaltung.

      Durchaus gebildet, zumindest gut dargestellt.
      So habe ich das erlebt.

      So richtig kam die Persönlichkeitsstruktur zu Tage als ich mich trennte. Junge, Junge, auf die Ideen muss man erst einmal kommen. Überaus bösartig, jedoch hervorragend subtil verpackt. Einzig und allein dienend mir Schaden zuzufügen und ich hatte immer den Impuls, wenn wieder so ein Ding kam, dass der Zuhause sitzt und sich dafür feiert.

      Der ist dann auch gar nicht mehr bescheiden im außen in Erscheinung getreten, auch gegenüber Dritten.

      Insofern finde ich die Feststellungen zur doppelten Selbstwertregulation, dass es einen Pol gibt zwischen dem vulnerablen und grandiosen Narzissmus sehr interessant.

    • Anonym aus Angst und Schutz sagt:

      Das hast du toll geschrieben

  14. Leonie sagt:

    Mir fällt noch ein ganz düsteres Beispiel für einen verdeckten Narzissten/Psychopathen ein: Ted Bundy.
    Mindestens 30 Frauenmorde konnten ihm nachgewiesen werden. Die Dunkelziffer liegt ungleich höher.
    Er arbeitete bei der Telefonseelsorge als auch im Beratungsausschuss für Vergewaltigungsopfer und galt als überaus einfühlsam, empathisch.

  15. Sara sagt:

    So wie beschrieben, habe ich es erlebt. Ich hatte sehr schnell unglaublich starke Gefühle für diesen freundlichen, selbstunsicheren und (scheinbar!) empathischen Mann… die Auswirkungen auf mich waren keineswegs „harmlos“. Nach 2 Jahren hat er mich knall auf Fall verlassen, abgewertet, wollte von einem Tag auf den anderen nichts mehr mit mir zu tun haben. Ich hatte ihn 2 Jahre lang supported, finanziell unterstützt und ihm zu einer (wenn auch bescheidenen) Karriere verholfen.

    Das ist nun 9 Monate her und ich fühle mich immer noch wie ein psychisches Wrack (trotz Therapie).

    Ein paar Monate später habe ich eine Kontaktanzeige von ihm gesehen, in der er sich als liebevoll, empathisch und selbstsicher beschrieben hat… er hatte dann auch sehr schnell eine neue Partnerin und ich kann mir denken, wie er sie um den Finger gewickelt hat. Es ist sehr schwer für mich, mit dem Schamgefühl klarzukommen, das sich einstellt, wenn man erkennt, wie man sich hat blenden lassen. Die Folgen habe ich allein zu tragen. In seinem Umfeld hat er mich als Schuldige hingestellt, sogar behauptet, ich würde ihn bedrohen, was erst unfassbar für mich war. Mittlerweile denke ich, dass Taktik dahinter steckt. Es ist wichtig, mich zu diskreditieren, weil sonst die Gefahr bestünde, dass ich einigen Menschen die Wahrheit über ihn erzählen könnte.

    Manchmal kommt mir der Gedanke, dass ich genau das tun sollte, aber mir fehlt einfach die Kraft dazu. Vermutlich würde es auch nichts bringen.

  16. fridalino sagt:

    Hmmm…

    Aus meiner Sicht drängt sich geradezu automatisch die – provokante – Frage auf:

    Wo sind denn die prägnanten Unterschiede zwischen HSP (Hochsensiblen), dependent Gestörten und dem verdeckten Narzissten? 🙂

    Ganz spontan fällt einem eigentlich nur der Umstand ein, dass ein HSP sich auch nicht insgeheim IRGENDwem überlegen fühlt, sondern aufrichtig werteorientiert lebt und einfach aus sich heraus überselbskritisch IST, OHNE irgendwelche „Hintergedanken“ – während Dependente in ihrer entscheidenden Erwartungshaltung von ausuferndem Dank für ihre Selbstaufopferung geradezu aggressiv und bereits sehr narzisstisch agieren (können)… aber sonst?!…

    • Alle Persönlichkeitsstörungen haben ja auch narzisstische Inhalte. Narzissmus hat etwas mit der Regulierung des eigenen Selbstwertgefühls zu tun. Der Mensch sucht nach Anerkennung und Bestätigung, um sich wertvoll fühlen zu können. Sobald ein Hochsensibler oder ein Dependenter seine Energie vorrangig darin steckt, Bewunderung für seine Eigenschaften zu bekommen – er will also der sensibelste oder der angepassteste Mensch der Welt sein und sich mit diesen Fähigkeiten besonders hervortun -, lebt er einen gestörten Narzissmus. Im Unterschied zum grandiosen Narzissten ist bei diesen Typen die Schwelle zum Pathologischen nicht leicht zu erkennen – weshalb sie in der Regel mit ihrer „Masche“ über einen längeren Zeitraum ihre Zufuhr sichern können.

      • fridalino sagt:

        Vielen Dank für die Erläuterungen, Herr Grüttefien! Und sehr gut auf den prägnantesten Punkt gebracht, finde ich!

      • Feder sagt:

        Ich bin ein HSP und möchte definitiv keine Bewunderung.
        Im Gegenteil, ich bleibe lieber im Hintergrund und achte darauf, daß es dem anderen gut geht. Ich stecke auch keine sinnlose Hilfe in Menschen, denen man nicht helfen kann und baue mich daran auf.
        Das geht eher in Richtung Helfersyndrom.
        Meine Intension ist, daß es allen gut geht.
        Mein Fehler ist, daß ich mich vergesse.
        Aber Dank und Anerkennung erwarte ich nicht

      • Dede sagt:

        Habe auch HSP und das ganz zweifelsfrei, und trotzdem wühlt dieser Text mich ganz schön auf. Ich bin auch schüchtern, empathisch und habe im sozialen große Probleme.

        Selber würde ich mich auch als kreativ und gedankenreich beschreiben, mein Leben findet wirklich in meiner Vorstellung statt. Und auch vieles andere passt wie die Faust aufs Auge.

        Nur habe ich jetzt kein Wertungssystem für Menschen um diese abuzstempeln, auch wenn ich viele Personen meide, meine kognitiven Ressourcen geben das einfach nicht lange her. Träumereien über Reichtum oder Macht finde ich langweilig und bedeutungslos usw und so fort…

        Klingt das nicht alles schon wieder viel zu perfekt? Vielleicht bin ich ein Arsch und weiß das garnicht? Schließlich lügt der schüchterne Narzisst ja was vor. Gibt es bekannte Beispiele? Eher nicht, oder doch? -.-

        Also mich verunsichern die Angaben um den schüchternen Narzissten sehr. Das muss ich erstmal verdauen und ich habe wirlich Angst davor so zu sein.

        • Zurückhaltung, Sensibilität und Gehemmtsein sind allein noch kein Indiz für krankhaften Narzissmus. Die Frage ist, inwieweit schlummernde Größenfantasien ein andauerndes Gefühl der Minderwertigkeit kompensieren sollen und andere Menschen zur Selbstwertstabilisierung missbraucht werden.

          • Dede sagt:

            Danke für die schnelle Antworrt!

            Entschuldigen Sie dieses weinerliche aber das hat mich wirklich Monate beschäftigt, habe versucht das zu analysieren, wirklich alles stelle ich in Frage, und dabei aber auch viel über mich gelernt.

            Sie haben das im Vorfeld schon gut erklärt und ich schließe dieses Kapitel, das kann einfach nicht.

            Hier haben sich wirklich viele Artikel angehäuft die sich gut lesen lassen und mir geholfen haben negative Menschen schneller zu erkennen.

            Nette Narzissten habe ich aber auch schon getroffen.

            Ich bedanke mich für Ihre Aufklärungsarbeit!

            Freundliche Grüße vom Niederrhein

            Dede

  17. Ela sagt:

    Der verdeckte Narzissmus ist äußerst gefährlich.
    Gerade weil man die pathologische Persönlichkeitsstruktur nicht auf den ersten Blick erkennen kann, er subtil vorgeht und diesen hilfsbereiten Eindruck verbreitet, vertraut man ihm als Mensch.

    Natürlich hat er genau diese Störung wie ein grandioser Narzisst oder ein Soziopath, ein Borderliner, ein Psychopath.
    Er braucht einen „Wirt“ um die Energie zu bekommen, die er aus sich selbst heraus nicht bekommen kann.

    Und allein das ist sein Ziel….nichts anders. Immerhin bedeutet Energiezufuhr von außen, sein eigenes Überleben.

    Er durchläuft den „narzisstischen Kreislauf“ in all seinen Phasen vom Lovebombing bis zum Abschuss.
    Oft mehrere Male, weil die jeweilige Partnerin ja nach kurzer Zeit in einer emotionalen Abhängigkeit hängt, aus der sie nur mit größtem Kraftaufwand wieder rauskommt.
    Meistens psychisch total am Ende und ausgesaugt bis aufs Hemd.

    Er benutzt Menschen, betreibt emotionalen Missbrauch, hat das genze Programm drauf …..Mindgames, Silent Treatment, Gaslighting usw.

    Er ist ein hervorragender Schauspieler…….ich wurde von einem verdeckten Narzissten fast in den Wahnsinn getrieben.
    Der Entzug war die „Hölle“……ich habe zu anderen Betroffenen, die das genauso erlebt haben, guten Kontakt.

    Ich hätte niemals gedacht, dass ich auf so jemanden herein falle,eher unscheinbar…… aber das ist eben das Problem beim verdeckten Narz, man kann die „red flags“ nicht sofort erkennen.

    Wie es in diesem Beitrag erwähnt wurde, er lebt zurückgezogen, hört eher zu, beobachtet, aber hinter verschlossenen Türen zeigt er sein wahres Gesicht.
    Seine Opfer sind teilweise jahrelang in Therapie.

    Und nach außen hin spielt er weiter den verständnisvollen Zuhörer.

    • Maria - Theresia sagt:

      Sehr gut beschrieben und erklärt. Danke, für den ausführlichen und stimmigen Bericht. Genau diese Art von Narzissmus, habe ich erlebt.

    • Friedel sagt:

      Feststellungen zufolge handelt es sich bei beiden Typen, also des fragilen/vulnerablen sowie des grandiosen nicht um zwei verschiedene Patientenkategorien. Beide Pole, also vulnerabler und grandioser treten bei ein und demselben Patienten auf.

      U.a. von Sachse wird dies als die doppelte Selbstwertregulation narzisstischer Patienten beschrieben. Demzufolge alle Patienten ein grandioses als auch vulnerables Selbst aufweisen.

    • Dietmar Lang sagt:

      Super beschrieben!

    • Lulu sagt:

      Hallo Ela
      Oh ja, die verdeckten Narzissten sind schlimm. Genauso ist es mir ergangen, die Psychospielchen mit Silent Treatment, Komm her und geh weg, untertauchen und wiederauftauchen mit anschliesendem Lovebombing, etc.

      Zum Glück hab ich den Absprung geschafft, nach zig Verletzungen und dank den guten Infos im Internet. Vorallem das On/Off macht hochgradig abhängig – ich kannte mich selbst nicht mehr. Und der Entzug war die Hölle, doch ich habe mich eisern durchgebissen. No Contact und jetzt geht es mir wieder gut!

      Darf aber auf keinen Fall wieder Kontakt haben mit ihm, ist wie bei Alkohol… die Manipulation ist einfach zu gefährlich.

      Alles Gute für dich!

      • Ela sagt:

        Lulu….ich wünsche dir und allen Betroffenen ebenfalls alles Gute.
        Du hast Recht, no contact.
        Das ist so wichtig.

        ER hat bis zuletzt all seine Möglichkeiten eingesetzt, um mich als Affäre zu behalten.
        Einmal in der Woche hätte er mich treffen wollen…..das muss man sich mal vorstellen.
        Je älter Sie werden, desto geringer werden die Chancen einen neuen „Wirt“ aufzureißen.
        Inzwischen sind viele Menschen für dieses Thema auch sensibilisiert, durch die umfangreichen Informationen im Internet.

        Man kann das auch nur mit Menschen besprechen, die sowas selbst erlebt haben.
        Niemand würde glauben, dass man darauf reinfällt, um dann Jahre zu brauchen, um da wieder rauszukommen.

        Liebe Grüße
        Ela

    • Tim sagt:

      Verdeckten Narzissmus gibt es auch bei Frauen. Sie heucheln Liebe und den Wunsch nach einer Beziehung, halten das über Monate aufrecht und werden dann ganz plötzlich eiskalt und verlassen einen. Zurück bleibt ein Partner, der die Welt nicht mehr versteht. Nach außen hin beherrschen sie es perfekt, sich als völlig normal darzustellen, so dass 99 von 100 Bekannte sagen werden: „Ja, ist doch nur folgerichtig, dass du diesen unmöglichen Kerl verlassen hast.“

      • Josi sagt:

        Hallo Tim,

        ich dachte, dass die Frage, ob krankhafter Narzissmus sowohl bei Männern als auch bei Frauen existiert, geklärt ist….

    • Leonie sagt:

      Sie haben die Gefährlichkeit dieser Menschen in ihrer ganzen Tragweite erfasst.
      Meine erste Studentenliebe kann ich erst jetzt durch die Narzissmus-Aufklärung richtig einordnen.
      Zunächst erschien er mir sehr einfühlsam, extrem zärtlich, ein sehr guter Zuhörer, ich wurde auf Händen getragen. Zudem war er unbestritten ein exzellenter Student. Ich konnte jede Menge von ihm lernen.
      Damals jung und gänzlich uninformiert über das Thema Narzissmus beachtete ich Sätze, wie etwa: „ich bin der beste Schüler von Prof. …, bewunderst Du mich?“. Nächtelange Selbstdarstellung über sein wachsendes philosophisches Wissen interpretierte ich als „Zugewandtheit“ und seine passiv-aggressiven Manöver als Hilflosigkeit.
      Schon in der Anfangsphase brach er die Beziehung sofort ab, als ich mal eine bessere Note als er in Romanistik hatte, kam aber nach wenigen Tagen zurück. Mein Ehrgeiz im Studium ließ nach, die Noten wurden schlechter, während er ca. 14 Stunden pro Tag hinter seinen Büchern büffelte.
      Sehr bald setzte ausgiebigstes Silent Treatment ein, sobald ich nicht mehr seine „kleine Leonie“ war. Er gestand Prostituiertenbesuche ein, und eines Tages noch viel schlimmeres, über das ich hier nicht berichten werde.
      Diese Menschen sind Wölfe im Schafspelz und womöglich noch gefährlicher als die offenen Narzissten. Es sind die biederen Saubermänner von nebenan.
      Und wer mal die unvorstellbaren Wutausbrüche mit Vernichtungsabsichten bei Trennungsabsichten erlebt hat, stellt hier nicht mehr Fragen, wo der Unterschied zwischen einem verdeckten Narzissten und einem HSP’ler läge.

    • Kim sagt:

      Danke, sehr gut! So kenne ich es auch. Aus einem ruhigen besonnenen Mann nach aussen hin, wurde privat ein sadistischer Mensch, nicht nur sexuell.
      Aber natürlich nicht am Anfang, sondern schön schleichend und absolut durchdacht.

    • Anonym aus Angst und Schutz sagt:

      👍

    • Susanka sagt:

      Hallo, können wir uns mal ausstauschen? Viele Grüße

  18. Arty sagt:

    Harmloser geht es wohl nicht, weshalb die Bezeichnung Narzisst? Von was profitiert diese Persönlichkeit?

    • Diese Persönlichkeit hat ein äußerst fragiles Selbstwertgefühl. Er nutzt in Beziehungen seine scheinbare Bescheidenheit und Selbstlosigkeit, um dafür von anderen Bewunderung zu bekommen. Bleibt dieser gewünschte Effekt aus, kann es bei ihm eine Krise auslösen: Er verschließt sich dann noch mehr und zieht sich zurück, spricht aber aus Scham nicht über seine wahren Gefühle. Dieses Schweigen löst bei dem Partner eine Unsicherheit aus, weshalb er sich dem Narzissten wieder zuwendet. Während sich der grandiose Narzisst gegen Kritik oder Missachtung mit Aggression wehrt, antwortet des schüchterne Narzisst mit Zurückgezogenheit und bringt auf diese Weise dem anderen seine Verachtung entgegen. Diese unreife Verhalten kann in Beziehung dann fortlaufend zu Konflikten führen. Das Spektrum des gestörten Narzissmus konzentriert sich nicht nur auf den grandiosen Narzissten, den jeder sofort erkennt und der meist in den Beiträgen gemeint ist, sondern geht von dem vulnerablen, selbstunsichere Narzissten bis zu schlimmsten Ausprägungen dissozialer Züge.

  19. Luna sagt:

    Das ist zwar nicht schön für den schüchternen Narzissten selbst. Aber so jemand tut einem ja wenigstens nicht weh, oder?!

    • Natürlich ist dies eine harmlose Form des Narzissmus, die nach außen zunächst nicht destruktiv erscheint. Dieser Narzisst ist aber gleichwohl stark auf sich selbst bezogen und sehr kritikempfindlich. Er gewinnt eine heimliche Macht in zwischenmenschlichen Beziehungen, weil er nichts bis sehr wenig von sich preisgibt, während sich andere ihm gegenüber aufgrund seiner scheinbaren Vertrauenswürdigkeit arglos öffnen.

      • Anonym aus Angst und Schutz sagt:

        Ich bekam ständig zu hören , ich sei destruktiv und alles weitere

        Heute kann ich kaum noch laufen , verlor mein Kind

        Ich hoffe das alles wieder Heilung findet

        Und ich meiner Wahrnehmung trauen kann

        Wenn jemand eine gute psychosomatische Klinik kennt , die dich mit solchen Fällen auskennt , wäre ich sehr dankbar

        • Lise1 sagt:

          Such die nächstbeste in deiner Gegend, die sind alle gut. Hauptsache, du fängst an und suchst nicht jahrelang nach der „besten Klinik“

    • Dietmar Lang sagt:

      Der verdeckte Narzisst manipuliert genauso wie der Grandiose und betreibt auch Abwertung, Lügen und Betrügen.
      Er ist gefährlicher als der offene Narzisst, da alles sehr subtil und hintenrum abläuft und damit sehr schwer zu identifizieren ist.
      Man läuft ihm ständig nur hinterher, da er sich immer wieder entzieht, was sehr erschöpfend ist.

      • Ela sagt:

        Ja Dietmar, das ist erschöpfend, aber nicht nur das.
        Dieses ständige ON/OFF nach der Love Bombing Phase macht auch hochgradig süchtig.
        Unser Gehirn erfährt dadurch einen permanent wiederkehrenden Entzug.
        Und zwar einen Entzug der Symptome aufweist, die einem Drogenentzug gleichen.

        Man muss das aushalten und durchleben, weil es keine andere Möglichkeit gibt.

        In normalen Beziehungen kann man miteinander reden, argumentieren und sich dann evtl. trennen.
        Nur geht das in einer solchen Konstellation nicht.
        Eine Persönlichkeitsstörung ist nochmal ein anderes Kaliber.
        DER Gestörte hat eine völlig andere Wahrnehmung, setzt zu dem Zeitpunkt immer noch Mindgames ein und dein Gehirn ist völlig vernebelt.

        Und das ist die Realität, ich hatte zu dem Zeitpunkt das Gefühl, Watte im Kopf zu haben, konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen.

        Und du kannst ja auch nicht abschließen, weil, wenn du gerade etwas zur Ruhe gekommen bist, weil er sich ne Woche nicht gemeldet hat, steht er wieder vor dir und versteht gar nicht, warum du ihm nicht um den Hals fällst.

        Lässt du ihn in die Wohnung, dauert es nicht lange, dann beginnt er mit Gaslighting.
        Er sitzt dir gegenüber und behauptet, dass Dinge, die du vor Monaten mal gesagt hast, völlig der Unwahrheit entsprechen und er schon seit längerer Zeit gemerkt hat, dass du etwas durcheinander bist.
        Er beginnt einen Streit und manipuliert dich ohne Ende.

        Das nimmt dann Ausmaße an, dass du immer kränker wirst und kaum noch deinen Alltag bewältigen kannst.
        Wenn er merkt, dass du dich mehr und mehr emotional entfernst, dann geht er zurück in Phase 1 Love Bombing und du bist wieder voll drauf….nur noch schlimmer…..weil du zu dem Zeitpunkt dieses Spiel noch nicht durchschauen kannst.
        Erst wenn dein Körper nicht mehr mitmacht und du merkst, dass mit dem was nicht stimmt und du völlig normal und unschuldig bist an diesem Albtraum, dann beginnst du zu recherchieren.

        Und ich sage dir, nach wenigen Tagen weißt du, mit wem du es zu tun hast.
        Trotzdem brauchst du teilweise Jahre um dich zu heilen.

        So eine Verbindung, die ich bei mir nicht mal als feste Beziehung bezeichnen kann, weil er immer wieder in die bekannten unterschiedlichen Phasen gewechselt ist, hat mein Leben nachhaltig geprägt.

        Ich werde nie wieder so offen und fröhlich sein, wie früher.
        Mein Urvertrauen in die Menschen habe ich verloren.

        Ich sehe mich als Opfer und habe überhaupt kein Mitleid mit dem.

        Meine Kindheit war auch nicht leicht, trotzdem bin ich ein emphatischer Mensch geworden.

        • Glücklich sagt:

          Ela.
          Ganz genau so ist es!

        • Anja sagt:

          Hi Ela, mir geht es genau so.

          Es ist ja so, dass der Narzisst in der Baby- oder Kleinkindphase hängen geblieben ist, in dem es noch völlig normal war, egoistisch zu sein. Alle Babys und Kleinkinder sind in den ersten Jahren egoistisch. Erst nach und nach fangen sie an, wenn sie Urvertrauen durch die Hauptbindungsperson (meist die Mutter) erleben durften, empathisch ohne Hintergedanken, aus echter Nächstenliebe, auf andere einfühlsam zu reagieren.

          Das Urvertrauen hat der Narzisst nie erhalten. Das ist im Grunde genommen sehr tragisch und traurig. Das ist eine Erklärung für sein Verhalten, dennoch hast du immer das Recht, sein Verhalten abzulehnen und einfach zu gehen.

          Wenn du bleibst, bist du am Ende der-/diejenige, der/die sich dann so fühlt wie der Narzisst sich als Baby wahrscheinlich gefühlt haben muss: Enttäuscht, belogen, betrogen, um das Urvertrauen gebracht. Aber ich bin ganz sicher, dass ich beim nächsten Mann mehr Glück haben werde! Dennoch bin ich sehr froh, erstmal alleine zu sein. Aber da draußen MUSS es noch echte, authentische Männer geben. Irgendwie scheine ich diesen Typ Mann/Mensch anzuziehen und ich bin erschrocken, dass es diese Störung doch häufiger zu geben scheint als ich dachte. Ich werde in Zukunft auch besser prüfen, wem ich mein Herz anvertraue. Noch einmal wird mir so etwas nicht passieren, dafür sind jetzt meine Sinne zu sehr geschärft. Ist ja auch gut so!

          Ich lebe gerade in Trennung von einem verdeckten Narzissten. Die Methode, die sehr gut hilft, ist die Graue Stein Methode. Sobald er weder positive noch negative Energie bekommt, sucht er sich ein anderes Opfer. Keinen Moment mehr mit ihm alleine verbringen. Auf nichts reagieren. Ihn komplett ins Leere laufen lassen. Am Anfang hat er noch alle Register gezogen: Mit Versprechen/Geschenken locken, Angst einjagen, Schuldgefühle erwecken wollen, mobben. Das zieht bei mir alles nicht mehr, seitdem ich den Wolf im Schafspelz demaskiert habe.

          Es ist einfach nur tragisch, traurig. Es bietet Stoff für so manches Hollywooddrama!

          Mein Tipp ist: Mit Menschen umgeben, die nett zu einem sind, die ohne Hintergedanken nett sind, die einen niemals verletzen! Diese Menschen gibt es, 100%ig!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

          Liebe Grüße an alle und bleibt stark!!!!! Wir haben in die seelischen Abgründe der Gefühlswelt dieser Menschen geblickt und wissen nun, dass nicht alle das Glück hatten, liebende, ehrliche, einfühlsame Eltern zu haben!!!!!!!!!!

          LG Anja

          • Andy sagt:

            stimme voll und ganz zu, ausser Abschnitt 1.
            Eventuell hat er/sie das Urvertrauen erhalten, von der Mutter, aber nicht vom Vater. Und wenn dieser Dominanter war, hat das Urvertrauen der Mutter nicht ausgereicht.

        • Orloc sagt:

          Liebe Ela,
          auch wenn dein Kommentar nun schon Jahre her ist…Genau das mache ich gerade durch.
          Man denkt sich die ganze Zeit, was zur Hölle denn nun los sei. Unterschwellig wird alles kritisiert, nichts was man macht ist genug. Das Aussehen wird abgewertet oder es wird betont wie viel schöner man aussehen würde mit dem Outfit oder dem Haarschnitt.
          Alles allerdings immer so schön subtil mit dem: Ich liebe dich so sehr wie du bist, aaaaber…
          Wenn man selbst eine sehr selbstbewusste Person ist und sich sein Gegenüber plötzlich so verhält, als wäre dein gesamter Bildungsstand usw. minderwertig und du würdest permanent Dinge verwechseln oder vergessen, tja, da fängt man ganz schnell an zu denken, dass etwas nicht stimmt.
          Gaslightning noch und nöcher. Es wird nichts erfüllt was zugesagt wurde, während man selbst permanent neue Aufgaben bekommt, damit er sich geliebt fühlt.
          Worte bei der Trennung sind schön auf die Selbstmitleidsschiene: „Ich wusste, dass man mich nicht lieben kann und du hast mich nie geliebt. Ich kann es ja nicht mal selbst.“
          „Wenn dich der Andere dann verlässt, weißt du ja wo du mich zurückgelassen hast, ich kann mich schließlich nicht einfach entlieben.“ Das seine eigenen Attacken auf seinen Partner der Grund sind und die nicht eingehaltenen Zusagen wird nicht gehört und auch nicht gesehen. Da kann man sich den Mund fusselig reden, denn meine Reaktion auf seine Respektlosigkeit ist das einzige Problem aus seiner Sicht. Und so etwas ist manipulativ ohne Ende. Es ist für mich sehr schwierig, da ich nun 3 Jahre mich immer gewundert habe, wie dieses Heiß/kalt Spiel bloß sein kann. Ich habe mich zuerst zur Wehr gesetzt, danach habe ich es versucht mit nicht zu ernst nehmen. Nun habe ich registriert, dass sein Verhalten jedoch 1:1 gleich bleibt. Ich bin Schuld, er macht keine Fehler, Kritik oder auch nur ein liebevolles Feedback sind eine Majestätsbeleidigung und Reflektion ist nicht vorhanden. Für mich ist es schwer, da ich ihn sehr liebe, aber ich würde an dieser Beziehung mental kaputt gehen.

      • Simena sagt:

        Das kann ich nur bestätigen, Manipulation, Lügen, Kontrolle via Handy ausspionieren, trotzdem Hilfsbereitschaft und gutes Zuhören (eben darum weil Sie ja nach Manipulationsmöglichkeiten ausschau halten).
        Aber über sein Inneres wird nichts preisgegeben oder sich geöffnet.

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