Ich will mich trennen, schaffe es aber nicht!

Partnern von Narzissten fällt es häufig schwer, einen endgültigen Schlussstrich zu ziehen und den Narzissten schnurstracks zu verlassen. Obwohl dieser sie alles andere als liebevoll und gleichwertig behandelt, haben sie immer noch Gefühle für ihn. „Ich will mich trennen, schaffe es aber nicht!“ ist dann der verzweifelte Ruf von betroffenen Partnern, die einfach nicht mehr wissen, was sie tun sollen, weil deren Gedanken und Gefühlen sich im Kreis drehen.

Ich will mich trennen, schaffe es aber nicht!

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Viele Partner von Narzissten wollen sich trennen, weil sie das selbstherrliche Gehabe des Narzissten nicht mehr ertragen können, extrem unter seinem egoistischen und rücksichtslosen Verhalten leiden und einfach nur noch verzweifelt sind – schaffen es aber nicht. Ihr Verstand sagt ihnen, dass es so nicht weitergehen kann und dass sich unbedingt etwas ändern muss. Doch nachdem sie schon alles versucht haben, um sich auf das unangemessene Verhalten des Narzissten einzustellen, dessen hohen Ansprüche zu erfüllen und ihn zufriedenzustellen, haben sie keine Ideen – und meist auch keine Kraft – mehr, noch weitere Versuche zu starten.

Sie sehen dann die Trennung nur noch als einzige Möglichkeit, den Schikanen und Kränkungen des Narzissten zu entkommen. Sie glauben, sich nur so dem destruktiven Einfluss des Narzissten entziehen und wieder ein unbeschwertes und befreites Leben führen zu können. Doch ihre Gefühle spielen bei diesem Vorsatz nicht mit: Da es dem Narzissten gelungen ist, seinen Partner während der Beziehung in eine emotionale Abhängigkeit zu treiben, glaubt dieser nun, ohne den Narzissten nicht mehr leben und glücklich sein zu können.

Ein Narzisst hat ja neben seinen negativen Eigenschaften auch unglaublich liebenswerte Seiten an sich: Er kann seinen Partner eindrucksvoll hofieren und meisterlich verführen. Er kann ihm atemberaubende Stunden bescheren, die dieser nie mehr vergessen kann und nach denen er sich daher immer wieder sehnt. Der Narzisst schmeichelt dem Partner durch diese Form der Verführung, woraufhin dieser glaubt, den Traumpartner fürs Leben gefunden zu haben. Die Folge ist, dass er den Narzissten nicht mehr aufgeben kann und selbst dann noch an die perfekte Liebe glaubt, wenn sich der Narzisst von seiner ekelhaftesten Seite zeigt.

Ich will mich trennen, schaffe es aber nicht – weil die Gefühle verrücktspielen!

Im Laufe der Beziehung schafft es der Narzisst, dass sein Partner an dessen Wahrnehmung zu zweifeln beginnt. Weil ein Narzisst nur seine Wahrheit gelten lässt, die Vorstellungen seines Partners unterdrückt und ihm sein Idealbild von einer Beziehung aufzwingt, verdreht er laufend die Tatsachen, erzählt Lügen, weist jede Schuld von sich, entwertet seinen Partner und attestiert diesem, die Dinge völlig falsch zu sehen und zu bewerten. Da er dabei derart dominant und überzeugend auftritt, fällt es dem Partner schwer, das Urteil des Narzissten zu ignorieren und der eigenen Wahrnehmung zu vertrauen.

Die Folge sind dann anhaltende Selbstzweifel und eine zunehmende Unselbstständigkeit, weil sich der Partner nie sicher ist, ob er eine Situation richtig einschätzt und ob er sich richtig verhält. Er tut dann irgendwann nichts mehr, ohne sich nicht zuvor mit dem Narzissten abgestimmt zu haben, oder überlässt von vornherein diesem die Entscheidungen. Das Urteil des Narzissten erhält ein so starkes Gewicht, dass sich Partner nur noch daran orientieren und nahezu jedes autonome Bestreben unterdrücken. In der Folge kann sich der Partner nur dann sicher fühlen, wenn ihn der Narzisst bestätigt und zufrieden mit ihm ist – und wird auf diese Weise emotional abhängig von ihm.

Neben anhaltenden Selbstzweifeln führen ambivalente Gefühle zu einer inneren Lähmung und verminderten Entscheidungsfähigkeit, so dass Partner auf der Stelle treten und sich nicht trennen können, obwohl sie es eigentlich wollen. Folgende Gefühle zeigen sich immer wieder abwechselnd und erschweren einen endgültigen Entschluss:

Sehnsucht: Es sind noch Gefühle für den Narzissten vorhanden. Wenn Partner an den Narzissten denken, tauchen Erinnerungen an die vielen schönen Augenblicke auf und sie wünschen sich, es möge doch wieder genauso schön werden, wie es einmal war. Sie verlieren sich in Schwärmereien, sehen nur noch die positiven Aspekte der Beziehung und sehnen sich nach der Leidenschaft und Intimität früherer Tage. In ihrer Vorstellung kommen sie dann zu dem Resultat, dass der Narzisst und sie im Grunde ideal zusammenpassen.

Hoffnung: Partner können die Hoffnung nicht aufgeben, dass sich entweder der Narzisst eines Tages doch noch ändert oder dass es ihnen doch noch gelingt, sich so auf den Narzissten einzustellen, dass dieser fortan mit ihnen zufrieden ist und niemals mehr einen Anlass zu Kritik findet. Sie wollen einfach weiter daran glauben, dass sich doch noch alles zum Guten wendet.

Zweifel und Selbstabwertung: Partner zweifeln an ihren Fähigkeiten und sind verärgert darüber, dass es ihnen nicht gelingt, eine glückliche Beziehung zu führen: „Wieso bekomme ich es nicht hin?“ –  „Andere schaffen das doch auch!“ – „Es muss doch einen Weg geben, wie es klappen kann!“ Solche kreisenden Gedanken und Selbstvorwürfe werden betroffene Partner dann nicht mehr los. Sie glauben, ein schlechter Mensch zu sein, wenn es ihnen nicht gelingt, die Beziehung aufrechtzuerhalten, und wollen dann unbedingt an ihr festhalten, um sich selbst zu beweisen, dass sie es doch schaffen können.

Schuld: Sie wollen den Narzissten nicht allein zurücklassen, weil sie glauben, dass er allein nicht zurechtkommen, unter der Trennung erheblich leiden wird oder sich vielleicht sogar etwas antun könnte. Manchmal fühlen sie sich auch schuldig, weil der Narzisst so viel für sie getan hat – ohne gleichzeitig dabei abzuwägen, wie viel Schaden er ihnen zugefügt hat. Oder sie wollen ihre Familie oder Freunde nicht enttäuschen oder die heile Welt der gemeinsamen Kinder nicht zerstören.

Angst: Angst ist eine große Barriere dafür, die Trennung entschlossen durchzuführen. Folgende Ängste können auftreten:

Angst vor

  • der Einsamkeit und dem Alleinsein
  • der Möglichkeit, keinen passenden Partner fürs Leben mehr zu finden
  • dem Eingeständnis eines Scheiterns
  • weiteren Schikanen oder der Gewalt des Narzissten nach der Trennung
  • dem Verlust des Freundes- und Bekanntenkreises
  • dem Trennungsschmerz
  • einer neuen Beziehung des Narzissten mit einem anderen Partner und dessen Verlust
  • Angst vor dem Verlust gemeinsamer Kinder
  • Angst vor materiellem Verlust oder einem gesellschaftlichen und sozialen Absturz

Wut:  Die ewige Besserwisserei des Narzissten, seine ständige Kritik an allem, was den Partner betrifft, das herablassende und höhnische Lachen, die Selbstgerechtigkeit und das mangelnde Einfühlungsvermögen lösen bei dem Partner immer wieder Wut aus. Zeitweise möchte er dem Narzissten für alle seine Frechheiten einfach nur ins Gesicht schlagen und manchmal ist der Partner so hasserfüllt, dass er sich am liebsten übergeben möchte, wenn er nur an den Narzissten denkt. Oder er schmiedet Rachepläne, um es dem Narzissten einmal heimzuzahlen, bekommt dann aber Gewissensbisse.

Ich will mich trennen, schaffe es aber nicht  – und daher verzeihe ich!

Die Unsicherheit, die Zweifel und die widersprüchlichen Gefühle verhindern, dass der Partner eine klare Entscheidung treffen kann, und sorgen dafür, dass er sich immer wieder von vorn im Kreis zu drehen beginnt. Einmal ist er sich völlig im Klaren und will gehen und ein anderes Mal zweifelt er und will doch bleiben. Er befindet sich in einer Zwickmühle und scheint keinen Weg herauszufinden. Daher werden alle Aspekte der Beziehung sowie alle Vor- und Nachteile immer wieder durchleuchtet, um darüber endlich zu einem Schlusspunkt zu kommen.

Ich will mich trennen, schaffe es aber nicht!

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Betroffene neigen in solchen aufwühlenden Phasen leicht dazu, das unangemessene Verhalten des Narzissten noch einmal zu betrachten und sich vergangene Situationen zu vergegenwärtigen, nur um dann zu der Feststellung zu gelangen, dass sich der Narzisst ihnen gegenüber doch nicht so schändlich verhält, wie sie es bislang empfunden haben. Partner geben sich dann entweder selbst die Schuld an dem rücksichtslosen Verhalten des Narzissten oder sie verharmlosen sein egoistisches Verhalten und verzeihen ihm daher seine Fehltritte.

Auf diese Weise wird der Narzisst als Trennungsgrund elegant ausgeschlossen – und dann bleibt plötzlich kein Grund mehr übrig, warum sich Partner noch trennen sollten. Sobald sie sich eine andere Brille aufsetzen, verschwinden auf einmal sämtliche Probleme in der Beziehung mit dem Narzissten. Mit diesem Geniestreich können sie die ewigen Selbstzweifel stoppen und einer unangenehmen Entscheidung aus dem Weg gehen. Sie könnten bei ihren Gedankenspielen aber auch zu der Einsicht gelangen, einfach nicht gut genug für den Narzissten zu sein und ihn deshalb verlassen zu wollen. Doch diese Schande würden sie sich niemals eingestehen – eher strengen sie sich noch mehr an, als zuzugeben, den Narzissten niemals zufriedenstellen zu können.

Ich will mich trennen, schaffe es aber nicht – daher gehe ich und komme wieder!

Festhalten und Nicht-Loslassen bedeutet, sich nicht mit möglichen Folgen auseinandersetzen zu müssen. Die Beziehung ist nicht zufriedenstellend, vielleicht sogar äußerst belastend  – dennoch fühlt es sich vertraut und damit besser an, zu bleiben, als sich in eine unbekannte Zukunft zu stürzen. Weil der Partner unfähig ist, klipp und klar eine Entscheidung zu treffen, zu der er felsenfest stehen kann, kommt es häufig zu sogenannten On-off-Beziehungen.

Man geht – eher aus einem Affekt heraus –, weil man die Spannungen und Strapazen mit dem Narzissten nicht mehr ertragen kann, sehnt sich aber nach kurzer Zeit wieder nach ihm. Dann findet auf unterschiedlichen Wegen eine Wiederannäherung statt, man spricht sich aus, schaut sich tief in die Augen, sieht nur noch das Positive in dem anderen und steigt mit ihm ins Bett – bis der Konflikt erneut hervorbricht. Dann findet irgendwann wieder eine Trennung mit einer nachfolgenden Versöhnung statt.

Dieser Kreislauf aus Trennung und Versöhnung kann über Jahre fortdauern und wurzelt darin, dass der tieferliegende Grundkonflikt in der Beziehung mit dem Narzissten nicht erkannt wird, sich Betroffene aufgrund der vorgenannten Gründe nicht zu einer endgültigen Trennung entschließen können und immer wieder rückfällig werden – obwohl sie nach einer gewissen Zeit sehr wohl wissen, worauf ein Neuanfang hinausläuft. Sie neigen aber dazu, sich entweder selbst zu belügen und sich einzureden, dieses Mal werde alles besser werden, oder die scheinbare Zwangsläufigkeit des Kreislaufs in Kauf zu nehmen und vor der eigenen Courage zu flüchten.

Ich will mich trennen, schaffe es aber nicht – was tun?

Da eine ambivalente Gefühlslage der Grund für die Unentschlossenheit ist, müssen Betroffene sich differenzierter mit der eigenen Gefühlswelt auseinandersetzen. Meist nehmen sie nur ein emotionales „Gewusel“ wahr und können ihre Gefühle nicht richtig benennen und deuten. Daher müssen sie die verworrene Gefühlskette entknoten: Welches gegenwärtige Gefühl wird wahrgenommen? Woraus setzt es sich zusammen: Schuld, Angst oder Verzweiflung? Ist es Sehnsucht und bedeutet diese Sehnsucht wirklich, dass ich den Narzissten liebe, oder ist es die Sehnsucht nach etwas ganz anderem? Worin besteht der Mangel?

Wenn Partner von Sehnsuchtsgefühlen überrollt werden und an den Narzissten denken müssen, sehnen sie sich häufig weniger nach seiner Person als vielmehr nach dem Ideal von einem Lebenspartner und einer Beziehung, das sie im Kopf haben, mit dem Narzissten aber nicht realisierbar ist. Sie wollen in einer Beziehung wahrgenommen und geliebt werden, von einem Partner liebevoll behandelt und wertgeschätzt werden und sich fallenlassen können. Kurz: Sie möchten von einem anderen so angenommen und geliebt werden, wie sie sind, ohne etwas dafür tun und an sich verändern zu müssen.

Das Bedürfnis, beachtet und geliebt zu werden, kann auch anderweitig befriedigt werden – dazu braucht es keinen Narzissten. Dieser hat dafür ohnehin kein großes Talent und wenn er seinen Partner wertschätzt, dann nur, weil er dabei an sich selbst denkt und sich davon einen Vorteil verspricht. Die Wertschätzung hat keine authentische Basis, sondern beruht auf reiner Berechnung und ist daher völlig wertlos. Partner bekommen nur eine Scheinwertschätzung von dem Narzissten geboten – die aber für manche offenbar besser ist als gar keine.


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Veröffentlicht in Blog, Trennung von einem Narzissten
38 Kommentare zu “Ich will mich trennen, schaffe es aber nicht!
  1. Lisa95 sagt:

    Hey! Mein Partner hat sich in den dreieinhalb Jahren Beziehung immer sehr abweisend und gleichgültig verhalten, kaum über Gefühle gesprochen, indes gerne mal schlecht über andere geredet, auch mich schlecht gemacht, hatte mir gegenüber immerzu ein gewisses Konkurrenzverhalten und ist dann im Juli nach dreieinhalb Jahren Beziehung fremdgegangen. Wir lebten nicht zusammen. Ich brauche zwei Wochen Bedenkzeit – die hielt er nicht durch, meldete sich bei mir, wickelte mich mit viel Heulerei um den Finger, ich hab nach. Die Beziehung ging weiter, mir ging‘s körperlich und mental immer schlechter. Auch wenn er sich sporadisch um mich kümmerte, kamen Sprüche wie „Stress dich nicht immer so“, „deine Eltern tun mir leid“ (ich bin temporär bei ihnen eingezogen). Darauf folge ein Burnout, extreme Krise, ich wollte eine Beziehungspause. Gerade auf dem Weg der Besserung wurde auch die wieder durchkreuzt. Ich ließ mich widerwillig auf Treffen ein, er wickelte mich wieder um den Finger, lud mich zum Essen ein. Ich war mir unsicher, wusste innerlich, dass es gegen meine Bedürfnisse ging, fühlte mich ihm gegenüber aber schuldig. Mit jedem Treffen ging es mir darauffolgend schlechter, während der Treffen lieferte er mir plausible Argumente, wieso es mit uns weiterhin klappen könnte. Zuletzt meinte ich, ich brauche Abstand und Zeit für mich, habe Schwierigkeiten mich zu entscheiden, aber dieser Zustand mache mir auch zu schaffen und im Zweifelsfall würde ich zur drastischen Option greifen, und er solle sich nicht so viel Hoffnung machen.

    Ich versuchte, mir der ganzen Sache gewiss zu werden, einzusehen, dass eine Beziehung, die absolut triggernd ist, keine gute Basis für einen Neuanfang ist. Ich wusste ich muss es beenden. Mein Partner pochte trotz meines Wunsches, Zeit für mich zu haben, auf ein Treffen. Ich ließ mich abermals darauf ein. Ich wollte schon zum Reden ansetzen, da zog er eine Rose hervor und schüttelte mir sein Herz aus. Tränenüberströmt flehte er mich an, gab an, er könne nicht ohne mich und hat sich unsere gemeinsame Zukunft schon ausgemalt. Es ginge einfach nicht anders und wir müssen einen Schritt weitergehen…. Wider meiner Bedürfnisse, aber ich war so perplex und verstummt, ich konnte nichts sagen. Er wirkte auf mich ein, schwärmte von schönen gemeinsamen Situationen aus der Vergangenheit, zog mich kurzerhand in den Bann. Er meint, er wolle keinen Druck aufbauen, könne aber nicht anders, versprach mir das Blaue vom Himmel, er würde mir mit allem helfen. Ich war immer noch sehr wortkarg, konnte nicht das sagen, was mir durch den Kopf ging. Er sagte, er vermisse mich so stark und wolle 24/7 bei mir sein. Er vermisse auch meine Familie usw. Dann fragte er mich, ob ich ihn noch liebe. Ich antwortete, dass er mir wichtig sei, aber nicht mehr so wie früher. Aber ja, darauf könne man ja aufbauen, die Liebe komme wieder. Sein Anblick, der Frust in seiner Stimme hat mich enorm runtergezogen, abermals Schuldgefühle in mir ausgelöst. Erst hinterher reflektierte ich den manipulativen Charakter in seinen Worten, in seiner Art. Er meinte zwar, dass man über Probleme reden müssen, aber bitte nicht darum, dass ich doch stark an dieser Beziehung zweifle. Ich hatte das Gefühl, dass er meinen labilen Gemütszustand ausnutzte, mir weismachen wollte, dass er wüsste, was gut für mich ist.

    Ich bin verzweifelt, drauf und dran, alles per WhatsApp, SMS, Mail etc. zu beenden. Klar, er bemüht sich irgendwie, aber es fühlt sich für mich nicht richtig an.

    • Waltraud sagt:

      Hör auf Dein Bauchgefühl und lass Dich auf nichts mehr ein. Das Gefühlschaos bleibt sonst. Solche Menschen spielen mit einem und Gewinnen ist ihr Ansinnen. Setz ihm ein für allemal Grenzen und mach klar, das er keine Chancen mehr hat. Die hatte er schon zu oft. Alles Gute

    • tilla sagt:

      beenden Sie die Sache es wird Ihnen besser gehen und sie werden bestimmt einen neuen Partner finden. Bitte nicht jeden mit dem Narzissten vergleichen denken sie auch an ihre Kinder falls sie schon welche haben, die psychischen Schäden der Kinder sind immens

    • Antinarz sagt:

      Klingt wie ein Tierquäler.
      Einer, der ein Eichhörnchen mit Nüssen anfüttert bis es von alleine kommt. Wenn es Vertrauen gefasst hat um seine Nüsse zu holen, kriegt es einen Tritt verpasst.
      Und das wird immer so weiter gehen.
      Ich habe es selbst erlebt.
      Ein passiv aggressiver Kerl, der an Einfallsreichtum nicht zu überbieten war.
      Er sagte mir mal, dass er mauert.
      Da ich sein Verhalten seltsam fand, kaufte ich mir ein Buch.
      „Wenn Männer mauern“
      Kaum gelesen, schrillten meine Alarmglocken.
      Bloss weg!
      Geht, wenn euch etwas spanisch vorkommt.
      Wir können wohl alle nichts dafür, wenn wir anfangs auf Freundlichkeit „reinfallen“, aber wenn plötzlich nichts mehr passt, muss man gehen.

  2. Sabine sagt:

    Kann mir jemand sagen, wie es zu schaffen ist sich von einen Narzissten zu trennen…
    Ich glaube schon tatsächlich, dass ich nicht richtig ticke..
    ständig denke ich, dass ich mich doch glücklich schätzen könnte so einen Partner an der Seite haben zu dürfen.. aber in Wirklichkeit habe ich gar kein eigenes Leben oder Denken mehr…
    Und jedesmal wenn ich ausbreche, vermisse ich ihn schon nach Tagen…
    Obwohl ich weiß, was ich für einem Preis dafür bezahlen muss.
    Ich kann einfach nicht mehr

    • tilla sagt:

      du tickst richtig und musst nur noch die Sache umsetzen den solch einen Schwachkopf und Egoisten findest du überall wenn du willst. Such dir einen neuen Partner und vergiss den alten er ist es nicht wert. Wo ein Wille ist da gibt es auch einen Weg und den Willen hast du. Immer positiv denken nie negativ

  3. Hoff.44 sagt:

    Oh mein Gott, Leute, ich habe mich endlich getrennt!
    Endlich ist die Trennung laut und deutlich ausgesprochen worden.
    Die Kinder wissen Bescheid, meine und seine Eltern ebenfalls.
    Ich bin so erleichtert… Und so durcheinander, aber es gibt kein Zurück mehr. Endlich ist es raus, jetzt gilt nur noch nach vorne schauen. In vier Wochen ziehe ich mit den Kindern aus und er möchte sich psychologische Hilfe holen und sich therapieren lassen ( ob es wirklich dazu kommt, glaube ich nicht). Und seine Sinneswandlung kommt mindestens zehn Jahre zu spät. Nach 22 Jahren Ehe Hoffen, Aushalten, Ignorieren und nochmal Hoffen, Aushalten und Ertragen kann ich mich endlich lösen und auf ein neues Leben mit Selbsliebe und Selbstachtung freuen. Es gibt kein Zurück mehr. Ausser Wut, Hass und Enttäuschung , ach ja noch etwas Mitleid gibt es keine Gefühle mehr für ihn.
    So fühlt es sich an: ein Kloss in der Brust, aber keine Angst mehr. Keine Angst, die mich zurüchhält,sondern eine Kraft, die mich nach vorne treibt.
    Bitte meldet euch, brauche Leute, die mir sagen „Du bist nicht verrückt, du schaffst das.“ Und die mich auf meinem Weg begleiten…

    • Waltraud sagt:

      Glückwunsch liebe Hoff.44! Du kannst stolz sein auf Dich. Alles wird gut und das Gefühl von Freiheit wird Dich tragen👍🙋

    • Elena sagt:

      Ich freue mich für dich das du es geschafft hast . Ich habe 26 Jahre hinter mir und komme hier nicht raus. Ich hoffe ich schaffe es auch irgendwann. Ich will endlich meine Freiheit wieder besser gesagt mein Leben .

    • Kalle sagt:

      Prima! Da beglückwünsche ich Dich! Du schaffst es und klingst ganz entschlossen! Du wirst in jedem Fall einen besseren Weg, vor allem für Deine Kinder, finden!
      Und auch ich kenne das Leid und weiß, wovon Du redest. Bin allerdings M. und bin (noch) mit F. 24 Jahre zusammen. Bin ein aufopferungsvoller Typ, der für seine Kinder durchs Feuer springt. Habe alles auf eine Karte gesetzt mit Villa, See und großem gemeinsamen Anwesen. Von der Entwicklung meiner Kinder bin ich alles andere als zufrieden, weil sie gegeneinander aufgehetzt wurden und sich dadurch im Wortlaut nach Marie France Hirigoyen ein „goldenes Kind“ und ein „Sündenbock-Kind“ entwickelt hat. Die Demütigungen einer schwarzen Pädagogik nach Alice Schwarzer habe ich bereits beendet und hänge jetzt in den Seilen, durch diese der o.g. Kreislauf gerade stattfindet. Daher bin ich leider noch nicht soweit wie Du. Und 24 intensive Jahre eines Lebens zwischen zwei Kontinenten können auch nicht so ohne weiteres ad Acta gelegt werden. Es braucht eben seine Zeit – und davon habe ich leider nicht genug. Nun ich werde sehen, wo mich die sich stets überschlagenden Ereignisse hinführen.
      Viel Glück für Dich und Deine Kinder!
      Alles Gute wünscht Euch Kalle

  4. Hoff.44 sagt:

    Vielen Dank für die lieben Rückmeldungen, Anni und Waltraud. Ja, lesen auf diesen Seiten hilft mir auch viel, bringt mich zum Nachdenken,öffnet mir die Augen und verleiht mir Kräfte, von denen ich nicht geahnt habe , dass ich sie noch besitze. Der Weg ist eben das Ziel.

  5. Hoff.44 sagt:

    Die Angst, sich in eine unbekannte Zukunft zu stürzen, ist das Gefühl, dass mich nicht gehen lässt. Was ist dann, wenn die Trennung ein bis zwei Jahre zurück liegt, wie stelle ich mir dann mein Leben vor? Festzustellen, dass einem das Leben doch nicht das bittet, was man sich erhofft hat, weckt in mir diese Angstgefühle. Ich klammere mich an dieser Ehe, weil es etwas ist, was ich seit über 20 Jahren kenne. Kein leichtes Leben, aber etwas mit Basis. Diese Basis aufzugeben und sich auf was Neues einzulassen, erfordert sehr viel Mut und diesen Mut muss man sich selbst zu sprechen und sich immer wieder mit der Angst auseinandersetzen, seine Wunschvorstellungen über das zukünftige Leben vielleicht doch nicht zu erreichen.
    Nicht die Gefühle für meinen Mann, nicht die Hoffnung auf eine Besserung halten mich in dieser Ehe, sondern die pure Angst vor Veränderung.
    Diese Angst macht mich handlungsfähig und hält mich in diesem Gedankenkarussel fest, obwohl man jeden Tag aufs Neue Beweise dafür bekommt, dass es nach der Trennung nur besser werden könnte… Was kann ich tun, wie kann ich diese Angst überwinden.?

    • Hoff.44 sagt:

      …handlungsunfähig…

      • Anni sagt:

        Hoff.44, ich kann dich sehr gut verstehen. Auch ich habe ewig an dieser Ehe, dieser Vorstellung, mit ihm alt zu werden, festgehalten. Zwar ständig auf dem Schleudersitz – irgendwie, aber auch einigermaßen abgesichert. Ich habe schon einmal alles aufgegeben, für ihn! Haus, Arbeit, Familie, Freundeskreis, durch die erste Scheidung Rentenpunkte abgegeben, der erste Ehemann hat sich in die soziale Hängematte begeben und ich konnte und wollte die Verbindlichkeiten aus der Ehezeit nicht alleine wuppen und hatte nur den Ausweg der privaten Insolvenz. War alles nicht einfach, doch ich hatte es geschafft. Aus eigener Kraft. Jetzt stehe ich wieder ganz am Anfang: Mietwohnung statt Haus und Garten, nach der Scheidung keinen Anspruch auf irgendwas, keine Absicherung im Alter durch Witwenrente, alles, was eben so dazu gehört. Dahin die Illusion von einem zufriedenen Älterwerden. Aber auch die Erkenntnis, dass es eben auch nur eine Wunschvorstellung war. Das Leben kommt mir vor wie eine Berg- und Talfahrt, die einfach nicht enden will. Aber die Achterbahnfahrt, die das Zusammenleben mit einem Narz bedeutet, ist gestoppt. Und ich würde nie freiwillig in eine eche Achterbahn einsteigen.
        Jetzt besinne ich mich auf meine innere Stärke, dass ich es schon einmal geschafft habe. Eine irre Kraftanstrengung, aber genau wie du schreibst: es könnte nach der Trennung nur besser werden, und ja, es wird. Aber dazu muss man die Angst überwinden.

        Mir hat dieses Forum echt geholfen, die Beiträger derer, die diesen längst überfälligen Schritt bereits gegangen sind, wie auch die Beschreibungen derer, die in diesem Karussel noch festsitzen. Denn es hat mir die Augen geöffnet, mich erkennen lassen, dass es ohne eine Entscheidung von mir niemals anders, geschweige denn besser werden würde.

        • Waltraud sagt:

          „ohne eine Entscheidung von mir niemals anders, geschweige denn besser wird“ kann ich so bestätigen. Allerdings dachte ich lange, ich hätte diese Entscheidung nicht bzw. hört nie auf, das der Schädiger einen zufrieden lässt. Ich kann auch die Ängste nachvollziehen, nicht zu wissen, was kommen wird und das lässt einen verharren in unheilvollen Beziehungen – leider. Den Kraftakt, den die Geschädigten aufwenden müssen, um rauszukommen, ist nicht vergleichbar mit „normalen“ Partnern. Und man muss sich wappnen und sich selber fragen, wo die eigenen Grenzen sind, was man aushalten kann. Egal ob man bleibt oder geht.

          • Waltraud sagt:

            Hinzufügen möchte ich noch, das es mir jetzt gut geht und z.Zt. froh über meine Ruhe bin. Allerdings muss ich von Zt. zu Zt. noch mit „ihm“ rechnen, wenn ihm wieder was eingefallen ist. Ich reagiere aber nicht mehr und meine TelNr. sind ihm nicht bekannt.

    • tilla sagt:

      ich würde gehen z.B. zur Polizei in ein Frauenhaus oder sonstige Einrichtung. Es wird dir in der 1. Zeit eine Umstellung aber du bekommst genug Hilfe. Sag dir immer „Ich schaffe das“, stell dir vor er stirbt vor dir dann bist du in der gleichen Situation, also Augen zu und durch

      • Waltraud sagt:

        Hallo tilla,
        „stell dir vor, er stirbt vor dir“, ja dann wäre das „Problem“ ja auch weg.
        Aber leider hat man das Problem auch mit Trennung noch an der Backe leider🙆

  6. Oliver sagt:

    Ich habe mich vor 2 Monaten mal wieder entschieden die Trennung einzuleiten. Irgendwie hat mir das total meinen Hormonhaushalt durcheinander geworfen und meinen Cortisolspiegel auf ein Dauerhoch gezogen. Schlafstörungen, Magenschmerzen dann Reizmagen, tiefe Ringe unter den Augen. Freunde sagen ich wäre ein Schatten meiner selbst.
    Alle Versuche irgendwie in ein Gespräch zu kommen sind wie immer gescheitert. Entweder gar keine Antworten oder ein „weiß ich nicht, das kann ich Dir nicht sagen“. Da ich kurz davor war total die Kontrolle über meinen Alltag zu verlieren habe ich mich dann per E-Mail getrennt.
    2 Tage keine Reaktion, dann ein Anruf als ob nichts wäre. Am Ende schlägt sie vor sie kommt zu mir um zu reden. Es passierte was immer passiert. Sie wickelt mich um den Finger, wir haben Sex, und reden passt „bei ihr irgendwie gerade nicht“. Rückfall….
    Am Wochenende ziehe ich mir eine Verletzung zu, zerschneide mir 2 Finger. Ich erzähle es ihr. Reaktion, Schulterzucken und „ich weiß nicht was ich dazu sagen soll und ich bin müde, lass uns dann mal wieder telefonieren“. Seitdem Funkstille. Ich kämpfe jeden Tag hundert Mal dagegen an ihr zu schreiben oder sie anzurufen. Ich will raus aus dieser Beziehung und zugleich habe ich Angst davor wie sie reagiert wenn ich in den Kontaktabbruch gehe.
    Mein Verstand versucht wie immer herauszufinden was ich falsch mache. Ich muss doch etwas falsch machen sonst würde sie mich doch nicht so behandeln. Nicht immer alles was sie versprochen hat wieder canceln.
    Ein absurder Kreislauf in meinem Kopf der mich gerade Abends wenn ich allein bin kirre macht, da ich ja zugleich weiß, es liegt nicht an mir. Sie ist so, und es ist völlig egal ob ich es bin oder ein anderer.

    • Waltraud sagt:

      Es gibt nur eine Lösung; absoluter Kontaktabbruch. Keine Infos mehr. Alles andere verlängert das eigene Leid. Man bekommt und findet keine Ruhe. Nur Du kannst das ändern. Ein/e narzisstisch Gestörte/r lässt Dich nicht los. Sondern im Gegenteil tut er alles, um Dich in seinem/ihrem Kreislauf zu halten. Wenn Du’s alleine nicht schaffst, such Dir Unterstützung. Alles Gute und Durchhaltevermögen für Dich

  7. Malina sagt:

    Ich habe mich vor fast zwei Jahren getrennt.Mein Mann ist ein choleriker mit sehr
    Starken narzisstischen Zuegen.Es tut immer noch weh,es ist als ob er immer neben mir
    Steht und geht.Er ist immer gegenwärtig,obwohl ich einen neuen Partner habe.
    Weil ich ein schlechtes Gewissen habe,denn lt. Freunden und bekannten muss er
    Furchtbar gelitten haben .Wir waren 14jahre zusammen,davon knapp ein Jahr verheiratet.Der neue ist das Gegenteil….lieb,bescheiden und ruhig.
    Ich bin 61., ich hoffe dass ich irgendwann zur Ruhe komme.Mehr kann ich momentan
    Nicht schreiben.liebe Grüße

  8. Kersten sagt:

    Das ist mein Problem, ich will weg, und kann nicht..
    auch wenn ich die Gründe dafür ja kenne, es ist zum Verrücktwerden.
    „Obwohl dieser sie alles andere als liebevoll und gleichwertig behandelt, haben sie immer noch Gefühle für ihn. “Ich will mich trennen, schaffe es aber nicht!”“

    „Viele Partner von Narzissten wollen sich trennen, weil sie das selbstherrliche Gehabe des Narzissten nicht mehr ertragen können, extrem unter seinem egoistischen und rücksichtslosen Verhalten leiden.“ Ich frage mich, wie sehr ich noch leiden muss, bis ich endlich gehen kann. Ich kann viel zu gut leiden. Eine meiner Stärken – das ist jetzt nicht ganz ernst, hat aber einen ernsten Kern.

    „Sie glauben, sich nur so dem destruktiven Einfluss des Narzissten entziehen und wieder ein unbeschwertes und befreites Leben führen zu können.“
    Das glaube ich nicht so. Ja – so kann ich mich lösen. Aber vor dem Hinterher graut mir. Wenn ich dann wieder in sowas reinstolpere, und wieder scheitere. Ich bin nicht so naiv zu glauben, dass nur der andere daran schuld ist, wäre ja so schön. Mann weg, der neue ist dann viel besser. Aber was werde ich mir aussuchen? Garantiert wieder sowas. Ich kenne mich doch langsam.. und davor habe ich entsetzliche Angst. Es reicht, ich will so gern einfach eine gute, reife Beziehung. Nun – was kriege ich? … Kreisen im Kopf.

    „Ein Narzisst hat ja neben seinen negativen Eigenschaften auch unglaublich liebenswerte Seiten an sich:“ Ja. und deswegen glaubt man dann irgendwann, man hat was falschgemacht. Ist natürlich Quatsch, aber wenns die eigenen Muster bedient, kann das zum bestimmenden Faktor werden. Das geht solange, bis auch der blödeste mal merkt, dass man ja gar nicht alles falsch machen kann, nicht an allem schuld sein kann. Bis dann irgendwann nur noch Wut da ist, schwarz, brodelnd, sofort aufflammend, wenn was wieder in diese Richtung geht. UNd dann passiert das komische: Man fühlt sich als schlechter Mensch, weil man so schnell wütend wird, und nicht die guten Seiten höher einschätzt.. Selbstbetrug? Konditionierung?

    „Die Folge sind dann anhaltende Selbstzweifel und eine zunehmende Unselbstständigkeit, weil sich der Partner nie sicher ist, ob er eine Situation richtig einschätzt und ob er sich richtig verhält.“ Das ist das Ergebnis. Die Ursache dieses Verhaltens kann auch einfach sein, dass man Angst vor Konflikten hat. Und versucht, diese zu lösen. Und hier landet man schnell in erlernten Mustern, die sehr toxisch sein können – und hier sind.

    „ambivalente Gefühle zu einer inneren Lähmung und verminderten Entscheidungsfähigkeit“
    genau da stecke ich. grauenhaft. und wie komme ich raus? das ist rhetorisch – der verstand sagt, zieh endlich aus, alles ist besser als das hier. und dann kommen diese unklaren Dinger, die glaube ich, Gefühle heißen.. eigentlich sind es Kognitionen, also was sind dann wirklich die Gefühle? Doch nur Wünsche, an die falsche Adresse gerichtet? Und wieder -wie vermeide ich die Wiederholung? Die erneute Hinwendung zum unerreichbaren?

    Sehnsucht: Es sind noch Gefühle für den Narzissten vorhanden.
    Ja, natürlich sind Gefühle da. Aber ziemlich amputiert. Und dann? Der Schlüssel heißt Hoffnung. Hoffnung auf Reparatur des Kaputten. Und dann? Mal ehrlich, am Grundproblem kann sich nichts ändern. Also – warum am nicht Erreichbaren hängen? Genau da komme ich nicht weiter.

    Schuld: .. weil der Narzisst so viel für sie getan hat – ohne gleichzeitig dabei abzuwägen, wie viel Schaden er ihnen zugefügt hat. ..heile Welt der gemeinsamen Kinder nicht zerstören.
    Der Typ tut alles für sich – auch wenn es scheinbar für mich war. Noch nie habe ich gefühlt, dass er etwas nur für mich tut. noch nie! Aber alles was er tut, wird mir als milde Gabe verkauft, wenn ich es denn kaufen würde. Ich steh sozusagen sauer vor dem Verkäufer, und will was anderes haben, und der Verkäufer wird sauer, dass ich das Geschäft nicht in seinem Sinne machen will….

    Angst vor
    der Einsamkeit und dem Alleinsein
    der Möglichkeit, keinen passenden Partner fürs Leben mehr zu finden
    dem Eingeständnis eines Scheiterns
    dem Trennungsschmerz
    Das trifft alles so zu. Sehr starke Motivatoren, leider…

    „Wut: Die ewige Besserwisserei, das herablassende, Selbstgerechtigkeit, mangelnde Einfühlungsvermögen lösen Wut aus.“
    Ja, das ist so. Und trotzdem versucht man sich zu behaupten, anstatt zu gehen. Versucht, die Muster zu lösen. Geht so nicht. Kann nicht gehen. Aber da dreht es sich im Kreis. Ich bin selber ein Besserwisser, aber ich bilde mir ein, dass ich das nicht so ausgeprägt habe…

    „Ich will mich trennen, schaffe es aber nicht – und daher verzeihe ich!“
    Verzeihen? Wie denn? Rechte Backe, dann linke? Dafür glaube ich nicht genug.
    Aber ich versuche immer wieder, eine Brücke zu bauen. Und ich fürchte, das ist falsch.

    „Partner geben sich dann entweder selbst die Schuld an dem rücksichtslosen Verhalten des Narzissten oder sie verharmlosen sein egoistisches Verhalten und verzeihen ihm daher seine Fehltritte.“
    Das ist mein Problem: Ich kann nicht verharmlosen. Und habe Angst, dass ich zu hart mit meinem Urteil bin, selber zu selbstsüchtig oder sowas. Und dann dreht es sich. Was ist wahr? Was ist nicht wahr? Na super – dann mal schön rein in die Realitätsverzerrung – in welche Richtung auch immer.

    „Auf diese Weise wird der Narzisst als Trennungsgrund elegant ausgeschlossen“
    Das stimmt. Er ist doch nicht psychisch krank, das bin doch ich, oder???
    Ich muss was tun, damit er wieder lieb ist? Oder ?? Das ist sowas von Quatsch, aber sehr toxisch wirksam…

    On-off-Beziehungen
    Ich würde sagen, auch ohne räumliche Trennung bewegen wir uns genau da. Das merkt auch der Narziss, und beklagt sich. Aber was soll ich tun? Konsequenz wäre gehen. Dann leiden beide nur noch kurz. Irgendwann hört dieser spezielle Stress dann auf. Aber dann????

    „Dieser Kreislauf aus Trennung und Versöhnung kann über Jahre fortdauern,.., sich Betroffene aufgrund der vorgenannten Gründe nicht zu einer endgültigen Trennung entschließen können und immer wieder rückfällig werden – obwohl sie nach einer gewissen Zeit sehr wohl wissen, worauf ein Neuanfang hinausläuft.“
    Dem ist nichts hinzuzufügen. Das stimmt einfach so.

    „..müssen Betroffene sich differenzierter mit der eigenen Gefühlswelt auseinandersetzen.
    Welches gegenwärtige Gefühl wird wahrgenommen?
    Woraus setzt es sich zusammen?
    Worin besteht der Mangel?
    Sie wollen in einer Beziehung wahrgenommen und geliebt werden, von einem Partner liebevoll behandelt und wertgeschätzt werden und sich fallenlassen können.
    Das stimmt so.“

    „Kurz: Sie möchten von einem anderen so angenommen und geliebt werden, wie sie sind, ohne etwas dafür tun und an sich verändern zu müssen.“
    Das stimmt nicht. Es gibt keine Beziehung ohne Arbeit und Kompromisse. DIe eigene Freiheit endet dort, wo die Freiheit des anderen beginnt.

    „Partner bekommen nur eine Scheinwertschätzung von dem Narzissten geboten – die aber für manche offenbar besser ist als gar keine.“
    Darüber mache ich mir seit geraumer Zeit Gedanken. Ich bekomme viel Wertschätzung außerhalb der Beziehung. Wirklich genug, ich nehme sie eher zu wenig wahr, glaube nicht so recht daran, halte es für Höflichkeit. Wenn ich genau hinsehe, bekomme ich sehr viel Wertschätzung. Warum kämpfe ich dann so sehr um die Anerkennung durch den Narziss? Nun – da lohnt ein Blick in die Muster der Vergangenheit..

    Danke für den Raum zum Schreiben und Lesen – ich fühle mich wie ein lästiger Mensch, der andere mit seinen Gedanken nervt – ich hoffe aber, für genau diese nervigen Gedanken ist das hier da…

    • Sonnenblume sagt:

      Hallo Kersten,

      … sich immer mehr klar werden, wie die Beziehung „wirklich“ ist, kann nur ein Prozess sein, denke ich. Sich all dem stellen, ganz besonders der Ambivalenz. Dem Ja und Nein zugleich.

      An manche Entscheidungen kann nur der Verstand weiterhelfen, um das eigene Herz zu schützen. Die Gefühle werden also immer dieses Ja und Nein haben.

      Die Frage ist, wo liegt die Entscheidung und was will ich quasi „nähren und stärken“ und sicherlich bedeutet das auch eine Einwilligung in einen Trauerprozess.

      Vermutlich hat dieser schon begonnen. Sonst würdest Du nicht so schreiben und formulieren. Du bist mitten im Prozess. So wirkt es auf mich.

      Du entscheidest Dich schlussendlich ja nicht gegen den anderen, sondern für dich und deine Würde und deine echten, persönlichen Grenzen, die offensichtlich ernsthaft gehört werden möchten und auch Respekt verdienen.

      Ich denke, dass Alleinsein nicht Einsamsein bedeuten muss. Denn wenn ich lerne, wirklich auf mich zu hören und auf mich selber auch zu achten und die Selbstfürsorge tatsächlich auch zu lernen, dann habe ich zumindest auch schon mal mehr Kontakt wie zuvor. Nämlich zu mir selbst. Auch wenn die Wahrheit schmerzlich ist zuweilen ist sie doch hundertmal mehr wert als eine ambivalente Lüge, der ich folge, aus welchen verständlichen Gründen auch immer…. Und das wiederum macht mich auch beziehungsfähiger auf immer gesündere Art.

      Es ist auch meiner persönlichen Erfahrung so wie bei einer Sucht. Das Suchtmittel ist da eben auch der Partner und soll etwas ausfüllen, was es auf diesem Weg so nicht gibt.

      Die Sehnsüchte, die damit verbunden sind, habe ich in einem anderen Kommentar als mein persönliches Statement ja bereits beschrieben.

      Ich bin in einer Selbsthilfegruppe und stelle mich regelmässig diesem inneren Prozess und meinen Mustern.

      Ein paar Gedanken auf dem Weg.

      Alles Gute für Deinen Weg. Deinen ureigenen Weg. Es ist jeweils ein ganz eigener. Und das finde ich sehr gut.

      Sonnenblume

      • Kersten sagt:

        Liebe Sonnenblume,
        ich danke Dir für deine Worte, weil ich so durcheinander bin, so gelähmt, dass ich für jede Kommentierung dankbar bin. Alles hilft mir, die kreisenden Gedanken zu durchbrechen. Und bei Dir habe ich einiges gefunden, das ich jetzt brauche. (So wie früher in Büchern, je nachdem, was ich brauchte, habe ich einzelne Passagen angestrichen).
        Hallo Kersten,

        „… sich immer mehr klar werden, wie die Beziehung “wirklich” ist, kann nur ein Prozess sein,
        denke ich.“ Ja. genau das ist so schwierig. Der Kopf weiss schon, wo es hingehen MUSS, aber ich zaudere, zögere. Aus den bescheuertsten Gründen. Das weiss ich, und trotzdem ist die Macht des Hoffens / Wünschens einfach kaum durchbrechbar. Und die direkten Posts für mich helfen mir. So blöd das klingt, sie sortieren den Unsinn ein wenig…

        „Die Frage ist, wo liegt die Entscheidung und was will ich quasi “nähren und stärken”“
        was will ich nähren? Ja nun, eigentlich eine Zukunftsvorstellung, meinen Wunsch nach einem Partner, der mit mir gemeinsam geht. Nicht für sich, und ich darf bestenfalls mit.
        Aktuell gibt es wieder so einen Hinweis, dass er mit mir nur dasselbe macht wie mit seiner Ex, mit seiner Mutter, es ist so grauenvoll, so beschämend. Und ich will damit nichts zu tun haben, seinem Versuch, mich zur Mittäterschaft zu seinem Schmarotzertum und Ausbeuten zu bekommen. Ich verweigere mich, und es ist mir egal, ob er dann sauer wird. Das ist meine rote Linie. Meine Würde bleibt. Ich schade keinen anderen Menschen absichtlich. ICH lasse bei mir die Grenzen nicht verletzen für sehr fragwürdige Ergebnisse – NEIN.

        „Trauerprozess. Vermutlich hat dieser schon begonnen. Sonst würdest Du nicht so schreiben und formulieren. Du bist mitten im Prozess. So wirkt es auf mich.“
        Du siehst es aus meiner Sicht richtig. Ich bin seit Monaten sehr traurig, fast depressiv in der Beziehung, außerhalb geht es, da kann ich schon noch lachen – aber viel Fassade.

        „Du entscheidest Dich schlussendlich ja nicht gegen den anderen, .. deine echten, persönlichen Grenzen, die offensichtlich ernsthaft gehört werden möchten..“
        Aus meiner Sicht sehr treffend formuliert. Und das ist das neue für mich: Ich versuche, nicht für andere zu sein, sondern mich selbst zu würdigen. Nicht immer wieder aus falsch verstandenem Gemeinschaftsgefühl für andere Verantwortung übernehmen. Das ist ja grad das, was ich unbewusst sehr gut anbieten kann: „Ich übernehme alle Verantwortung, mache alles für Dich, bin ein toller Kamerad“. Das ist aber nicht absolut gemeint, sondern eher als Jin-und-Jang, also gemeinsam.. aber es wird nicht zum ersten Mal als absoluter Rundum-Versorgungs-Antrag verstanden. Und der, der nachher leidet, bin ich. Sch…

        „Ich denke, dass Alleinsein nicht Einsamsein bedeuten muss.“
        Ich meine nicht einsam sein. ICh habe immer schnell einen kleinen Bekanntenkreis gefunden, und der besteht etwas abgespeckt immer noch. Aber ich fühle Enisamkeits-Ängste, die völlig irrational sind, aber sehr, sehr stark, Das ist alt. Und mächtig wirksam, auch wenns noch so blöd ist.

        „Auch wenn die Wahrheit schmerzlich ist zuweilen ist sie doch hundertmal mehr wert als eine ambivalente Lüge, der ich folge, aus welchen verständlichen Gründen auch immer….“
        Einfach ja. Das war schon immer mein Credo, aber aktuell bin ich ziemlich gehirngewaschen.

        „Es ist auch meiner persönlichen Erfahrung so wie bei einer Sucht. Das Suchtmittel ist da eben auch der Partner und soll etwas ausfüllen, was es auf diesem Weg so nicht gibt.“
        Interessanter Aspekt. Sucht hat mit Suchen zu tun. Aber krankhaftem Suchen 🙂
        Ich denke, jeder Partner soll etwas ausfüllen. Das ist Jin/Jang, aber es soll ausgewogen bleiben. Es soll nicht immer mehr zur Last für einen Partner werden. Meiner sagt, er würde wie ein Satellit um mich Kreisen. Nun, wenn er seine Art so empfindet, dann tut mir seine Ex echt leid. Er sagt, das mache er bei mir zum ersten Mal. Also muss er die Ex noch mehr misshandelt haben (emotional) – furchtbar.

        Selbsthilfegruppe.
        Kann ich irgendwie nicht. ist mir zu nahe. Ich bleibe lieber anonym, dann kann ich leichter offen sein. Stichwort Fassade.

        „Alles Gute für Deinen Weg.“
        Danke!! Mir tut Dein Zuspruch einfach gut.

        • Sonnenblume sagt:

          Liebe Kersten,

          freue mich über deine Resonanz! Danke!!

          Ja, ich kann mir vorstellen, dass deine Gefühlslage wie eine emotionale Überschwemmung ist, sich so anfühlt.

          Da muss der Pegel auch erst einmal etwas absinken, um anzufangen mit den Aufräumarbeiten und solange geht es ja auch erst einmal um die nächsten nahen Schritte.

          Schreiben war für mich auch oft so ein Weg.
          Und gute Sätze von Menschen, die das auch durchgemacht haben.
          Genau das ist das tolle an einer Selbsthilfegruppe.
          Und in der Gruppe im Direktkontakt lerne ich auch konkret, zu mir selbst zu stehen. Zu den Schattenseiten und Sonnenseiten meiner Persönlichkeit. Beides gehört zu mir.

          Ich stelle mir bei Scham immer wieder vor, wie ich mich meiner besten Freundin gegenüber verhalten würde, wenn diese mir von ihrem Kummer erzählen würde in der hier beschriebenen Größenordnung…. Ich würde sie sicher nicht fertig machen oder verurteilen oder beschimpfen oder sonst was, sondern mit Liebe und Verständnis zuhören und nichts abwerten wollen. Genau so, will ich mit mir selbst umgehen und mich wie eine gute Freundin auch selber behandeln.

          Immer mehr. Das verstehe ich unter Freiheit. Und auch unter Liebe.

          Mir hat bei einer emotionalen Überschwemmung ein guter therapeutischer Seelsorger auch den Hinweis gegeben, in solchen Zuständen mit allen 5 Sinnen Tätigkeiten nachzugehen (fühlen, schmecken, riechen, hören, sehen). z.B. Spätestens wenn du dich kalt abduscht, hört der Gedankenkreislauf erst mal auf und hat Pause. Für Bewegung sorgen, gesunde Ernährung, ausreichend Schlaf, schöne Musik oder Naturgeräusche draussen bei einem Erlebnis, sich in Sinneswahrnehmungen entspannen….
          …. und ich dachte immer wieder (auch jetzt noch, wenn mich Gedanken überfallen, die ich leider bis jetzt auch nicht ganz abstellen konnte), dass sie wie Vögel sind. Sie fliegen in der Luft und das kann ich nicht steuern. Mit diesen Vögeln leben zu lernen ist finde ich auch eine gute Idee…. Und mir auch visuell vorzustellen, dass sie eben auch auf Abstand sind, mir nicht auf die Pelle rücken können…. Etc…..

          Nun – das fiel mir sehr spontan jetzt noch auf die Schnelle direkt ein, als ich Deine persönliche REaktion auf meine Worte las.

          Nochmal alles Gute und einen spannenden Weg in Deine persönliche Freiheit auf dem Genesungsweg….

          Sonnenblume

          • Kersten sagt:

            nur ganz kurz:
            meine kreisenden Gedanken kann ich mit Kaminfeuer oder Büchern brechen.
            Alles andere funktioniert nicht. Jahrelang ausprobiert.

            Und danke, es dauert noch. Ich glaube, ich muss noch leiden,
            kann immer noch nicht tun, was richtig wäre für mich als Mensch…
            Ich mag diesen Narziss einfach gern..

            Lieben Gruss, Kersten

  9. Randi Dohrin sagt:

    Mein Dank für Ihre immer und immer wieder so treffenden Beschreibungen über das schmerzhafte Leben mit narzisstisch gestörten Menschen, lieber Herr Sven Grüttefien.

    Sich aus den Fängen einer solchen Person befreien zu können, ist alles andere als leicht, selbst dann nicht, wenn die „so genannten Beziehungen“ nur von kurzer Dauer waren oder noch nicht einmal aus den Anfängen herauskamen, da man zuvor weggeworfen wurde wie ein benutztes Handtuch.

    Zumeist sind es ausgeprägt empathische Menschen, die im Netz der Narzissten hängen bleiben und/oder solche, die sich so ganz und gar nicht vorstellen können, dass die destruktiven Seiten, dieser narzisstischen Klientel, tatsächlich ihrem wahren Gesicht entsprechen. Des Weiteren stirbt oftmals die Hoffnung auf ein „normales“ Verhalten dieser Peiniger leider zuletzt oder auch gar nicht.
    Die Erfahrungen lehren indes, dass selbst dem zuversichtlichsten Partner irgendwann einmal bewusst wird, dass sich ihre narzisstisch gestörten Partner nie und nimmer ändern werden und die erwachte Selbstachtung dann das dringend erforderliche Loslassen endlich ermöglicht und somit den Verletzungen der Abwertung, Missachtung, Kälte, Lieblosigkeit, nur eine Option zu sein, der unerlässliche Riegel vorgeschoben wird.

  10. Sonnenblume sagt:

    Ich habe mich gefragt, ob nicht auch gerade durch die Illussion einer echten tiefen Liebe (Idealvorstellung auf der Narzissmusbühne), die Projektion so unverbrüchlich immer wieder aufersteht, nicht auch mit einer noch viel größeren Sehnsucht einhergeht, die an sich ja ganz verständlich ist und urmenschlich. Aber eben nicht einlösbar von einem Menschen und schon gar nicht von einem solchen Menschen (aus hinreichend bekannten Gründen) erfüllt werden KANN.

    Bedingungslose Liebe,
    angenommen sein,
    sich immer wieder auch verzeihn.

    Gesehen werden und geachtet sein,
    nicht nur zum Schein.

    Da wohnt eine große Vorstellung im Herzen, vielleicht eine Utopie, aber offensichtlich kennen die hier viele wegen der Unerfüllbarkeit erst recht. Aber ist das nicht auch ein Weg der Erkenntnis oder könnte es werden?

    Wo ist das Herz wirklich zuhause?
    Hat die Sehnsucht, die darin zum Ausdruck kommt nicht einen ganz anderen Adressaten, der diese zu stillen in der Lage ist, wenn wir uns ihm öffnen….

    …. ich möchte an Gott in Jesus Christus denken dabei…..

    Ist es nicht verblüffend, wie sich sein Angebot auswirkt, wenn die Sehnsucht seinen Worten lauscht…..

  11. Ingo sagt:

    Ich bin immer wieder erstaunt, wie treffend die Beschreibungen hier sind. Fremde, denen ich hier was zeige, sagen, es wäre reißerisch geschrieben. Ich lese die Dinge und denke mir immer, bei mir zuhause hätte jemand auf dem Sofa gesessen und Protokoll geschrieben.
    Ich habe zwei Jahre für die räumliche Trennung gebraucht. Genau die hier beschriebenen Gedanken / Ängste haben mich gequält.
    Vor fünf Jahren bin ich ausgezogen und die psychische Trennung habe ich jetzt (fast) geschafft. Ein Kontaktabbruch geht leider wegen der Kinder nicht. Konsequenz: Meine große Tochter spricht seit einem halben jahr nicht mehr mit mir (Manipulation der Mutter), meine kleine Tochter zieht mit 18 aus.

  12. Uschi sagt:

    Frage an Herrn Grüttefien:
    Sie schreiben sie spielen Theater und gaukeln eine Scheinwelt vor.
    Ich habe einmal gelernt, dass Lügen kurze Beine haben. Es scheint mir aber, dass das Gegenteil der Fall ist.
    Nun zu meiner Frage: Bekommen die Narzissten auch irgendeinmal die Quittung für ihr Verhalten oder leiden immer nur die andern unter ihnen ?

    • Wenn die Säulen wegbrechen, auf denen ihr Selbstwert beruht, und sie keine Bewunderung mehr erfahren, dann wird es kritisch. In der Regel kommt früher oder später dieser tragische Augenblick, weil Narzissten einfach kein Maß halten können. Siehe auch:
      https://umgang-mit-narzissten.de/die-narzisstische-krise/

      • Uschi sagt:

        und wenn er nicht kommt, weil sie/er immer wieder Opfer findet……….. die eigenen Kinder laufen nicht so schnell weg, die sind ja in einem „kranken“ Umfeld aufgewachsen.

        • Je mehr und länger Betroffene den Narzissten mit Aufmerksamkeit und Bewunderung füttern, desto maßloser und rücksichtsloser wird dieser und desto größer wird der emotionale Schmerz für Betroffene. Dieser Schmerz soll Betroffenen bewusst machen, dass sie sich ausnutzen lassen und dass sie sich entschieden abgrenzen sollten. Über die Abgrenzung und Abwendung erfährt wiederum der Narzisst einen Schmerz, der ihm bewusst machen soll, dass er andere ausnutzt und deren Grenzen achten soll. Schmerz ist in beiden Fällen das Mittel, um Bewusstsein zu erweitern und zu neuen Überzeugungen zu kommen. Und in den meisten Fällen braucht es auch noch die Wiederholung, damit es irgendwann endlich klar wird.

          • Kersten sagt:

            Nun wende ich mich an Sie – Ohne Anspruch auf Antwort.
            Weil ich diesen Post zu verstehen anfange…

            (..) Narzissten mit Aufmerksamkeit und Bewunderung füttern, desto maßloser (..).
            – Das durfte ich bereits kennenlernen, das stimmt so.
            – Ich bestätige den N., ich kommentiere positiv. Es langt nie.
            – Einmal negativ kommentiert, das heißt Streit mindestens für Stunden.
            – Da wurde wohl ein unsicherer Kern nicht bestätigt…

            (..) Über die Abgrenzung und Abwendung erfährt wiederum der Narzisst einen Schmerz, (..).
            – Scheint zu stimmen.
            – Er nimmt Worte in den Mund, projiziert auf mich: Ausnutzen, unsicher, usw.
            – Anscheinend spürt er was, aber ich kann bald nicht mehr.. das führt nicht zu Hoffnung,
            das führt zu Angst… und ich geh innerlich noch weiter weg…

            (..) Bewusstsein zu erweitern (..) Wiederholung, damit es irgendwann endlich klar wird.
            – oh Gott, aber bitte nicht mit mir. Das ist zuviel..
            – Manche Leute verschleißen Partner wie Autos. Wenn der Motor stottert, dann bitte neues Auto.
            – Ich möchte kein Auto sein.

            Anmerkung: Ich weiss, dass mein N. auch leidet.
            Aber ich kann deswegen trotzdem nicht einfach so tun, als wäre alles okay.
            Danke fürs Lesen.

  13. lilli sagt:

    Hallo,
    zu einer gesunden Partnerschaft wäre ich aus co/komplementär -narzisstischen Gründen selbst nicht in der Lage gewesen.
    Mein Mann ist nicht ganz so krass narzisstisch,
    wir sind beide geblieben.
    Ich schaffe Abstand und gehe in ein anderes Zimmer, wenn nötig.

  14. Heiko sagt:

    Das müsste ich leider auch so erleben. Doch bei mir war und ist eine starke Bindung zu den Kindern vorhanden… Einerseits schön, andererseits kommt keiner von uns zur Ruhe… 2 Jahre nach der Trennung sind die Manipulationen und Versuche, einen Keil zwischen uns zu treiben, schlimmer denn je.

    Ich dachte mit dem neuen Kind wird alles besser, doch es wurde noch schlimmer…

    • Ingo sagt:

      Genau die Diskussion hatte ich vorgestern:
      Der Narzisst glaubt seine Lügen / sein Scheinwelt. Das habe ich oft genug erfahren. Und er schafft es auch, sein nicht betroffenes Umfeld in diese Richtung zu manipuliere. Zumal der Partner von den sozialen Kontakten isoliert wird.
      Traurig, aber so ist es. ich kann ein Lied davon singen.

  15. Thomas Hagenunger sagt:

    Besonders schwer wenn Kinder, die nach der Trennung (wurde übergangslos ausgetauscht) instrumentalisiert und entfremdet werden, involviert sind.

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