Muttertag mit einer narzisstischen Mutter

Am Muttertag möchte man seiner Mutter eine Freude machen und ihr seine Liebe entgegenbringen. Doch wie sieht es aus, wenn Betroffene eine narzisstische Mutter haben und aus diesem Grund ein gespaltenes Verhältnis zur ihr haben? Auf der einen Seite wollen sie nicht unfreundlich sein, auf der andere Seite fürchten sie, es ihrer Mutter ohnehin nicht recht machen zu können und sich wieder ihre Kritik und ihre Vorhaltungen anhören zu müssen.

Muttertag mit einer narzisstischen Mutter

Bild: © dolgachov – 123rf.com

Bald steht Muttertag wieder vor der Tür und Betroffene, die unter einer narzisstischen Mutter leiden, fragen sich, wie sie mit dieser Situation umgehen sollen: Wenn sie noch Kontakt zur narzisstischen Mutter pflegen, grübeln sie darüber, wie sie ihr an Muttertag eine Freude machen können und ihrem hohen Anspruch, an diesem Tag besonders geehrt zu werden, gerecht werden können, ohne wieder ihre Kritik und bissigen Kommentare zu ernten. Haben sie hingegen den Kontakt stark reduziert oder gar abgebrochen, wissen sie nicht, ob sie sich an diesem Tag bei ihr melden sollen.

Betroffene geraten unter Druck, wenn Muttertag naht, und schwanken in ihren Überlegungen oft hin und her zwischen dem Drang, der Mutter eine besondere Freude machen zu wollen – verbunden mit der Gefahr, ihren hohen Erwartungen nicht zu genügen und einmal mehr ihren Groll auf sich zu ziehen –, und dem Wunsch, die Mutter an diesem Tag einfach zu ignorieren, um dann erst recht ihren Zorn und ihre Vorhaltungen auf sich zu ziehen. Betroffene müssen sich unweigerlich mit dem Thema beschäftigen, wie sie sich gegenüber der Mutter am Muttertag verhalten können, um von ihr nicht wieder beschimpft, erniedrigt oder missachtet zu werden.

Auf der einen Seite wollen sie eine gute Tochter oder ein guter Sohn sein und der Mutter ihre Liebe vermitteln, auf der anderen Seite haben sie Angst, dass ihre guten Absichten nicht adäquat geschätzt werden – und es deswegen eigentlich keinen Sinn macht. Manche statten der Mutter auch nur einen obligatorischen Besuch ab und wissen, dass sie es ihr ohnehin nie recht machen können, verbringen die gemeinsamen Stunden deswegen mit oberflächlichem Geplänkel und lassen anmaßende Äußerungen der Mutter einfach an sich vorüberziehen.

Muttertag ist der Tag der Narzisstin

Andere wiederum geben sich extrem viel Mühe, der Mutter einen schönen Tag zu bereiten, machen sich im Vorfeld besonders viele Gedanken darüber, wie sie ihr eine Freude machen und den Tag mit ihr verbringen können. Vor allem aber denken sie darüber nach, wie sie kritische Themen vermeiden und sich an diesem Tag benehmen können, um ihrer narzisstischen Mutter kein Futter zu liefern für Vorhaltungen und die Bezeugung ihrer Missgunst. Zuweilen begeben sie sich aber auch ganz unbekümmert auf das „Schlachtfeld“ in der frohen Hoffnung, dass die narzisstische Mutter doch an ihrem Feiertag keinen Streit anfangen wird und die Mühe, die sie auf sich genommen haben, sicherlich zu schätzen weiß.

Doch die Anspruchshaltung einer narzisstischen Mutter dürfte vor allem am Muttertag – an ihrem Ehrentag – besonders hoch sein. Zwar will sie an jedem Tag im Mittelpunkt stehen – und tut auch stets alles dafür, dass es so kommt –, doch erwartet sie am Muttertag erst recht, dass man ihre Person und ihre Verdienste besonders hervorhebt und würdigt: Sie will über die Verehrung ihrer Kinder deren Dankbarkeit darüber spüren, dass sie sie zur Welt gebracht, versorgt und erzogen hat, dass sie alles für sie getan hat und dass sie die beste Mutter ist, die man sich nur vorstellen kann.

Über die Präsenz ihrer Kinder, deren Aufmerksamkeit und Zeit sowie deren Geschenke und Lobeshymnen will sie spüren, dass sie ein ganz besonderer und einzigartiger Mensch ist.  Für sie ist der Muttertag aber auch deshalb besonders wichtig, weil sie vor anderen damit angeben will, wie sehr sich ihre Kinder an diesem Tag um sie bemüht haben und dass sie doch ganz offensichtlich eine gute Mutter sein muss. Sie nutzt dann die Bemühungen ihrer Kinder, um darüber ihr Image in der Öffentlichkeit zu polieren.

Betroffene unterliegen einem immensen Druck

Aufgrund der hohen Empfindlichkeit einer narzisstischen Mutter kann jedes Wort, das zu viel oder zu wenig gesagt wird, jede zweideutige Aussage oder jede kritische Andeutung die Laune der Mutter kolossal absenken, so dass der ganze Tag gelaufen ist. Kinder, die ihrer Mutter am Muttertag eine Freude machen wollen, werden sie an diesem Tag ganz besonders mit Samthandschuhen anfassen müssen. Dies macht den Tag nicht gerade zu einem entspannten Ereignis und kann daher bereits im Vorfeld für Magenschmerzen sorgen.

Betroffene verspüren schon Wochen zuvor ihren inneren Widerstand dagegen, an diesem Tag überhaupt etwas zu unternehmen. Am liebsten würden sie ihn verschlafen und einfach so tun, als hätten sie ihn vergessen – was sie natürlich auch nicht vor den Vorhaltungen der Mutter rettet. Betroffene können aus unterschiedlichen Gründen unter erheblichen Druck geraten, wenn der „heilige Tag der Mutter“ naht:

  • Äußerer Druck:  Der Vater, die Geschwister, Verwandte oder Freunde und Bekannte meinen, an Muttertag für die Mutter da sein zu müssen – unabhängig von ihren Eigenschaften oder früheren Taten. Sie sehen die Mutter längst nicht so kritisch wie der Betroffene, wollen an diesem Tag keinen Zank haben und werfen dem Betroffenen vor, die Mutter, die alles für ihn getan habe, schlecht zu machen.
  • Über Fernsehwerbung wird im Vorfeld immer wieder auf den Muttertag hingewiesen und auf diese Weise daran erinnert und damit die Zweifel und das schlechte Gewissen eines Betroffene geweckt.
  • Bekannte berichten von ihren Ideen, wie sie ihrer Mutter an Muttertag eine Freude machen wollen und fragen den Betroffenen, was er denn vorhabe.
  • Die gesellschaftliche Norm verlangt, der Mutter für ihre Bereitschaft, dem Kind das Leben zu schenken und es zu versorgen, an diesem Tag Dankbarkeit entgegenzubringen.
  • Betroffene waren an Muttertag immer für ihre Mutter da und wissen nun nicht mehr, wie sie dieses Ritual umgehen oder verändern können.
  • Es besteht die Furcht, die Mutter oder andere Angehörige könnten die ganze Familie gegen den Betroffenen aufhetzen, wenn dieser sich nicht angemessen an Muttertag verhält.

Der Muttertag verspricht für Betroffene extrem anstrengend zu werden, wenn die Würdigung der Mutter ein Erfolg oder zumindest kein verletzendes Ereignis werden soll. Manche spielen das Schauspiel äußerlich mit, fühlen sich aber innerlich miserabel dabei und ärgern sich hinterher, dass sie sich wieder darauf eingelassen und dafür nichts als Ärger zurückbekommen haben. Doch für manche Betroffene geht es an Muttertag häufig nicht nur darum, der Mutter ihre Wertschätzung entgegenzubringen, sondern auch darum, für diese gute Tat ihrerseits von der Mutter ein Lob zu bekommen und die Anerkennung von ihr zu erfahren, nach der sie sich schon lange sehnen. Muttertag ist dann nicht nur ein Ärgernis für sie, sondern auch eine Chance, endlich die Liebe der narzisstischen Mutter zu spüren.

Zuweilen kann es sein, dass die narzisstische Mutter sich auch ganz bescheiden gibt und ihre Kinder ausdrücklich ermahnt, sich keine große Mühe zu machen – sie sei schon mit einem kurzen Besuch zufrieden. Betroffene Kinder erhalten aber dennoch einen ordentlichen Rüffel, wenn sie genau diesem Wunsch entsprechen. Da ein Narzisst immer möchte, dass seine Vorstellungen übererfüllt werden, hängt die Mutter die Latte bewusst etwas tiefer in der Erwartung, dass ihre Kinder natürlich weit darüberspringen werden.

Wie können sich betroffene Kinder zum Muttertag verhalten?

1. Betroffene verhalten sich komplementär: Sie unterstützen das Bewunderungsbedürfnis der narzisstischen Mutter, indem sie auf ihre Vorstellungen von einem idealen Muttertag Rücksicht nehmen und versuchen, an diesem Tag alles für sie zu tun, besondere Geschenke zu machen und außergewöhnliche Ausflüge zu unternehmen, keine kritischen Themen anzusprechen und gemeine, entwertende Kommentare seitens der Mutter nicht ernst zu nehmen und darüber hinwegzuhören. In dem Wissen, dass auch dieser Tag nur 24 Stunden hat und irgendwann vorüber ist, können sie das „Theater“ mitmachen, indem sie sich innerlich abgrenzen und das rücksichtslose und arrogante Verhalten der Mutter einfach belächeln, ohne es sich allerdings anmerken zu lassen.

2. Betroffene grenzen sich ab: Sie lehnen es ab, einer Mutter zu danken, die ihnen seelischen Schaden zugefügt hat. Sie würden sich schlecht fühlen, wenn sie an Muttertag Anerkennung heucheln müssten, und verzichten daher auf jeglichen Kontakt. Äußerem Druck halten sie stand, indem sie ihn an sich abgleiten lassen und kurze, klare Aussagen treffen, ohne dem Zwang zu unterliegen, lange etwas erklären zu müssen. Sie können auf Nachfrage z. B. antworten: „Für mich ist Muttertag ein Tag wie jeder andere und wenn ich das Bedürfnis habe, meiner Mutter meine Liebe entgegenzubringen, kann ich dies auch an jedem beliebigen anderen Tag tun!“

Eine aus einem Pflichtgefühl heraus erbrachte Liebe ist keine Liebe. Ein solches Vorgehen unterstützt nur den Narzissmus der Mutter und fördert in keiner Weise ihr Bewusstsein dafür, sich inadäquat zu verhalten. Betroffene helfen weder sich oder der Mutter noch dem Aufbau einer tragfähigen Beziehung zur Mutter, wenn sie Dankbarkeit und Liebe vortäuschen. Dies ist nichts weiter als ein Schutzverhalten davor, keine Kritik von der narzisstischen Mutter zu erfahren und nicht als schlechter Mensch angesehen zu werden.


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Veröffentlicht in Blog, Familie und Erziehung
34 Kommentare zu “Muttertag mit einer narzisstischen Mutter
  1. lilli sagt:

    Hallo ihr Lieben,

    was mich heute am Tag vor dem Muttertag abwechselnd bedrückt und wütend macht
    ist,
    dass ich schon älter bin und immer noch das Verhaltensmuster der Tochter einer Narzisstin in mir spüren muss:
    zu glauben, dass ich für Liebe meeehr tun muss,
    und zu glauben, für die Beachtung von jemand Schwierigem auch besondere Liebe zu bekommen.
    Wegen diesem von mir als anziehend empfundenen Muster in den wohlfühlig anfänglichen Begegnungen,
    ärgere ich mich gewaltig über mich selbst und komme mir so dumm vor damit.
    Denn das ist der Leim der bitteren Enttäuschung, weil dies Muster mit Narzissten lähmt wie festgeklebt,
    und weil dies Muster normalen Menschen gegenüber zu dicker Honig und ihnen unangenehm ist.
    Was mich dabei als alt gewordene Tochter einer Narzisstin, nun über mich selbst quält und ärgert, ist, dass ich meine eigenen Ambitionen und Interessen so sehr vernachlässigt habe.
    Doch ich wusste es nicht besser, bevor ich nach einigen Pleiten in Partnerschaft und Freundschaft,
    zuletzt erst auch in der Beziehung zu meiner Mutter, daraus herausgewachsen bin, nicht mehr zu anhänglich zu viel für jemand zu tun,
    und nicht mehr zu anhänglich zu viel von jemand zu erwarten,
    also normales Verhalten und normale gegenseitige Beziehungen begreifen und erleben zu können.
    ‚Glück auf!‘ und weiter geht’s auf dem Weg der eigenen Persönlichkeit,
    als Tochter einer Narzisstin, trotz Muttertag.
    lilli

    • lilli sagt:

      Hallo,

      heute neues Thema bei mir:

      Vatertag!

      Vatertag meiner Kinder mit einem narzisstischen Vater, meinem Mann:
      Sie sind erwachsen und nicht da. Diese Freiheit habe ich hier eingeführt.
      Sie haben kleine Geschenke für ihn schon gebracht oder bekommt er noch beim nächsten Mal:
      Krimi, Trinkflasche fürs E-Bike … .
      Was für ein ‚Kindergarten‘, doch der ‚Laden‘ läuft so.
      Ist nun mal so, ist so weit freiheitliches Leben
      für unsere Kinder.
      Ist soweit Beachtung des Vaters unter Freistellung unserer erwachsenen Kinder.

      Doch wer hat meinen Mann mit seinen Narzissmusproblemen, den Vater unserer erwachsenen Kinder, heute vatertags am Hals?

      Icke!

      Erinnert mich an die Rolle meines ‚diplomatischen‘ Vaters mit wiederum mir und meinen Geschwistern, gegenüber unserer narzisstischen verstorbenen Mutter!-

      Ich koche meinem einigermaßen erträglichen Mann, dem narzisstischen Vater unserer Kinder
      heute seinen grünen Spargel,
      und bestelle mir, obwohl ich mir schon lange immer wieder Bücher über Narzisssmus angeschafft habe,
      noch vorher bei Thalia Online, eins der Bücher von Sven Grüttefien zum Thema,
      angesichts der unvermeidlichen auch in der Ferne vorhandenen ‚Blutsbande‘ an Festtagen!, was mir heute glasklar wird!-

      Und nach seinem grünen Spargel kümmere ich mich in wachsender Selbstliebe um mich selbst!

      Wenn schon die verstorbene Oma unserer Kinder ein Mensch mit Narzissmusproblemen war …
      dann, …
      fange nie an aufzuhören!,
      dich selbst weiterzuentwickeln,
      und an Festtagen in gesunder Wut und gesunder Trauer eine Gedenkzeit einzulegen, ohne geht es nicht, auch wenn dabei die ‚Formel‘ je älter je kürzer der Fall ist.

      Alles Liebe euch mit genug Selbstliebe,
      am Vatertag!
      lilli

    • Waltraud sagt:

      Hallo Lilli,
      das geht mir wie sicher vielen anderen auch so. Man ärgert sich über die eigene Blauäugigkeit, wieder auf Inszenierungen reingefallen zu sein, weil man denkt, das kann doch nicht sein, nachdem es eine Zeitlang gut lief und man bereit war, zu helfen. Gestern dachte ich, alles wäre wieder entspannt. Weit fehlt. Und nachdem ich rausfand was der Besuch meiner Tochter mit ihren Kindern für einen Hintergrund hatte (nämlich das sie sich zwischendurch abgeseilt hat, um zum Vater zu fahren) und ich vor vollendete Tatsachen gestellt wurde, ist jetzt Funkstille. Ich hatte ihr mitgeteilt, nicht mehr belogen werden zu wollen und nicht Teil von Inszenierungen sein zu wollen. Ich bin raus.

      • Waltraud sagt:

        Ich hatte vergessen; die Kleinen hat sie mir und dem großen Enkelkind (20 J.) zum hüten überlassen und obwohl ich das wirklich gerne machen unter anderen Umständen, ist mir der Grund Ihres Besuches bitter aufgestoßen, weil ich das zu gut aus der Vergangenheit kenne. Mir wird suggeriert, es sei wegen mir, damit das ganze auch funktioniert in ihrem Sinne.

        • lilli sagt:

          Liebe Waltraud,

          gut abgegrenzt,
          ist bei mir auch schon der Fall gewesen, treffe mich mit meiner Tochter mitsamt Enkel, eben darum.
          Riegel vorschieben macht erst mal unbeliebt, doch dann läufts, klar abgegrenzt, unkompliziert.
          glg lilli

  2. Waltraud sagt:

    Den letzten Absatz von Sven Gruettefien finde ich sehr passend. Wenn man Bescheid weiss über den Narzissmus eines Menschen, egal ob nun Mutter oder Partner oder oder, muss man sich doch nicht mehr geben. Ich hab viel zu oft die Verantwortung für das Verhalten anderer getragen, einfach weil mans so beigebracht bekam und für normal hielt. Heute kann ich nur noch sagen, wie blöd war ich eigentlich.

  3. Friedel sagt:

    Altruistischer Narzissmus. Von außen nicht erkennbar. Ich brauchte Jahrzehnte. Die letzen 1,5 Jahre waren sehr hart. Die Mutter immer pflegebedürftiger in meinem Haushalt, abgesehen von den Jahren davor. Bestens darauf manipuliert und gesteuert auf die Bedürfnisse meiner Mutter. Nun ist sie seit März im Pflegeheim, davor morgens und abends 7/Woche der Pflegedienst hier. Für alles habe ich gesorgt. Kampf Krankenkasse, Medizinischer Dienst, Pflegedienste, Bad umgebaut, trotz ihrer Sabotage im Alltag. Seit Anfang des Jahres ist sie im Pflegeheim und ich gewinne Abstand. Gelegentlich höre, wie schlecht sie über mich gesprochen hat. Nun sehr gut, weil ich einen Platz in einem top Pflegeheim – nach Warteliste – ergattern konnte und den Alptraum am Anträgen und Unterlagen – des gesamten letzten Jahres- erfolgreich zu ihren Gunsten erledigt habe. Ihren Narzissmus kann sie nun im Heim ausspielen. Bei wöchentlichen Besuchen hebt sie hervor, wie beliebt sie ist. All das hat meinen Körper/ Seele in den Bluthochdruck getrieben mit RTW Einsatz auf Verdacht Herzinfarkt. Der Abstand gibt mir mein Leben zurück. Natürlich triggert es, wenn ich von extern höre, wie schlecht sie über mich gesprochen und heute, wo ich eh die letzten Jahre für alles- für sie gesorgt habe- lobt. Ich hebe Sonntag is Heim zu Besuch. Sie war nie eine Mutter, von Geburt an eher ich benutzt ihre Bedürfnisse zu erfüllen. Der Schmerz dieser Erkenntnis wird kleiner. Ich schmunzele innerlich, wenn sie mir sagt, das Heim wäre doch auch was für mich. – Ich stehe noch voll mitten im Berufsleben- Sonntag ist Muttertag, mittlerweile wehre ich jede Attacke ab. Die Erkenntnis, dass sie nie eine fürsorgliche Mutter war bleibt, damit muss ich leben.
    @Sven, danke für unseren ausführlichen Austausch. Es hat geholfen, wenn auch mit Zeit, meinen Weg zu finden. Bin auf der Zielgraden. Frei vom Kontrollsumpf, in Abstand. Danke!

    • Schön zu lesen. dass du dir Luft verschaffen konntest und dich allmählich immer weiter aus dem Einflussbereich deiner Mutter lösen kannst. Es ist kräftezerrend! Die Gelassenheit gegenüber den narzisstischen Verhaltensweisen aufrechtzuerhalten ist noch die große Herausforderung auf dem Weg zur inneren Freiheit. Ich wünsche dir alles Gute!

      • lilli sagt:

        Hallo,
        um auf dieser Site zu lesen, suchte ich heute ‚Umgang des Herzens‘ und bemerkte gar nicht gleich, dass ich ‚Umgang mit Narzissten‘ suchte.
        Ja, mein wirkliches Lebensthema ist Herz,
        ein friedvolles, ruhiges Herz zu bekommen.
        Am besten gleich so wie der Mystiker Meister Eckhart.
        Nur, ich bin kein Mönch, sondern ein Kind aus einer narzisstischen Herkunftsfamilie,
        mein Leben lang mit Narzissmusproblemen und Umgang damit beschäftigt.
        Gut, so ist es nun mal. Eine normale glückliche Partnerschaft war mir gar nicht möglich.
        Möglich ist mir ein ruhiges, friedvolles Herz in meinem freigelegten eigenen, unperfekten Leben.
        Love it, change it,
        or leave it.
        Da es nicht ganz so krass ist, pflege ich love it und change it
        mit allen Hilfsmöglichkeiten,
        und leave it in
        ‚Kleinen Fluchten‘.
        Das ist ein schöner alter französischer Film über einen Landarbeiter, der sich ein Moped kauft
        und auf die kleineren Berge fährt.
        In seinem Zimmer hängt ein kleines Gemälde vom Matterhorn über der Couch.

        Schönen Sonntag!
        Gute 24 Stunden!

        glg lilli

        • Hai Fisch sagt:

          Matterhorn überm Bett und Hügel erobern
          .. mit der 80ccm-Maschine..statt 1200ccm-Maschine…
          Das ist gelebte Realität, und gefundenes Glück, oder?

          • lilli sagt:

            Liebe Hai Fisch,

            selber Moped für Hügel in der Nähe haben tut gut,
            selber Bild mit Matterhorn über der Couch haben tut gut.
            Mit Narzissten
            ungeliebten Berg besteigen,
            und sich für diese angepasste Überanstrengung auch noch schräg anquatschen zu lassen,
            das tut überhaupt gar nicht gut! –
            Also: Moped aus dem Schuppen holen

            Anderen Hügelfans begegnen …

            Schöne Pfingsttage!
            lilli

  4. Romina sagt:

    Man erkennt sich eins zu eins indem Bericht.Nun steht der Muttertag wieder vor der Tür und es bahnt sich schon ein Dejavue an. Wie soll man in Interaktion treten mit der Mutter,damit es für beide nicht zu Eskalation wird.
    Soll ich klar bei mir bleiben und die Regeln formulieren.
    Wenn es für mich nicht funktioniert,dann sich im Guten wieder verabschieden.
    Vielleicht kannst du mir noch ein Worte mit auf den Weg geben.Ich bin jeden Tag am dazu lernen

    • lilli sagt:

      Hallo Romina,

      ich checke zwar nicht, ob du mit ‚kannst du …‘,
      jemand Bestimmtes meinst.
      Doch ich rate zum kurz gehaltènen Besuch.
      Wenn, dann besuchte ich meine Mutter so eine Stunde zum Nachmittagskaffee,
      mit einer ihrer Lieblingszeitschriften
      als Mitbringsel,
      mit ihren Lieblingspralinen als Geschenk.
      Diese habe ich schon mal für sie aufgemacht und mit ihr ‚getestet‘ ob sie noch so schmecken wie letztes Mal.
      lilli

  5. Hai Fisch sagt:

    oh Hilfe,
    erst durch diesen Blog wird was klar.
    Bei uns wars immer Weihnachten,
    was nie gut sein konnte.
    Egal was man tat, es war eh falsch.

    Muttertag war so ein Tag für die Weiber eben.
    Nicht wichtig.
    Pflück` halt ein paar Vergissmeinnicht für die ALte,
    passt schon.

    Himmel,
    was hab ich mir Mühe gegeben,
    schöne Feste zu gestalten, zu feiern.
    UNd das basierend auf solchen Erfahrungen.

    Für mich führte es dahin,
    dass ich Weihnachten nicht mehr feiern mag.
    Muttertag ist mir egal.

    UNd – wenns was zu feiern gibt,
    dann feiere ich mit lieben Menschen.
    Die das dann auch zu schätzen wissen.

  6. SonjaS sagt:

    warum sollte ich meiner mutter liebe entgegenbringen oder ihr danken? fuer was? dafuer, dass sie mir ein lebenlanges trauma eingebracht hat? dass sie mich nie geliebt hat? mich bestraft hat, wofuer ich nichts konnte, nur weil sie nicht mit ihrem trauma umgehen konnte. das gleiche trifft auch auf narzisstische väter zu uebrigens.
    nein, nur weil man biologisch eine beziehung hat, braucht man sonst keine beziehung zu diesen menschen haben oder sie gar lieben. das verhindert nur, dass man dieses trauma und sich selbst ehilt und es eventuell an die nächste generation weiter gibt.
    und wenn man als kind ‚um den lieben friedens willen‘ nachgibt, ist man immer noch im narzisstischen missbrauch gefangen und wird selbst nie frieden finden.

    • Michaela Decker sagt:

      vielleicht hilft Ihnen das Wissen, dass auch Ihre Mama in ihrer Rolle nicht glücklich ist oder war und besonders schlimm ist es zu erkennen, in seinem Zustand keine Liebe empfinden zu können und somit auch unfähig ist Liebe weiterzugegeben. Als Verstärker dient zusätzlich der Druck von außen, von der Gesellschaft.
      Ich denke mal, man kann auch innerlich für sich selbst mit dem Thema Eltern
      in´s Reine kommen, ohne großartige Rituale im Außen.
      Weiterhin alles Liebe – Michaela

      • lilli sagt:

        Hallo Michaela,
        so kurz und schmerzlos funktioniert das nicht.
        Das ist meiner Meinung nach ein Prozess des Verschmerzens mit Hilfe von viel bis völligem Abstand.
        Wissen, wie sich die egozentrische Mutter gefühlt haben muss,
        half mir als erwachsenem Kind einer derart eingeschränkten Mutter, wenig.
        Verschmerzen tut lange weh. Woanders Liebe zu finden, ist ja dabei auch eine Entwicklungsgeschichte.
        lilli

    • Hai Fisch sagt:

      Liebe Sonja,
      wenn Deine Mutter wirklich traumatisiert war,
      also nicht nur ein Trauma als Entschuldigung für Fehlverhalten nutzte,
      dann versuch ihr zu verzeihen.
      So schwer das ist, diese Frau konnte dann wohl nicht anders.

      Lass Dir aus der Erfahrung eines Traumatisierten sagen,
      dass es extrem schwer ist, die erlernten, eingeprügelten
      Verhaltensweisen zu hinterfragen und zu ändern.
      .. erkennen, dass die Verhaltensweisen nicht gut sind,
      das schaffen schon nicht viele, leider.
      Und dann den nächsten Schritt, die erkannten Sachen zu verändern,
      da werden die Menschen, die es versuchen, noch weniger..
      Das geht dann in Richtung Stockholm-Syndrom…

      Was ist der Unterschied zwischen Störung und Trauma?
      Wer ein Trauma hat, kann was ändern, weil er /sie das will.
      Wer eine Störung hat, kann das nicht. Der kann „dressiert“ werden,
      sich gesellschaftsfähiger zu verhalten, wenn er / sie das will.
      Aber unter Stress bricht das Fehlverhalten immer wieder durch.
      Bei Narzissten sehr schön zu sehen,
      solange die kriegen was sie wollen – total interessante, liebe Menschen.
      Kriegen die das nicht – totale Psychopathen, die „nix dafür können“.
      Und – ja, die können teilweise nix dafür.
      Deswegen gibt es diese Site,
      damit man lernen kann, davonzurennen,
      bevor es zu spät ist…

      Ich wünsche Dir und Deiner Mutter einen Weg,
      der für Euch gut ist.
      Wenn sie lügt, Dir die Kraft, sie zu lassen.
      Wenn sie Trauma hat, euch beiden die Kraft,
      einen Weg zueinander zu finden.

      der Haifisch

  7. Kiki sagt:

    Ich kenne das allzu gut. Keinen Feiertag kann man einfach als Familie genießen. Am Muttertag gibt es von mir seit Jahren nur einen Anruf. An Ostern kam es zum Eklat und ich bin spät abends mit meiner Tochter, Hals über Kopf raus und 600km nach Hause gefahren. Nicht nur ich kann es ihr nicht Recht machen, auch meine Tochter muss unter ihren Narzissmus leiden. Ich habe trotzdem frohe Ostern gewünscht und die erniedrigende Antwort kam prompt.
    Leider habe ich einen schwerkranken Bruder, der bei ihr lebt und muss deswegen in Kontakt bleiben. Auch er leidet unter ihren Narzissmus, ist aber auf sie angewiesen.
    Ich habe schon jetzt Angst vor der nächsten Zusammenkunft und achte immer sehr auf das, was ich sage, um sie nicht zu verärgern. Das ist so anstrengend.

    • SonjaS sagt:

      du und deine kinder ‚leiden‘ solange unter dem narzissmus, wie ihr es zulässt. grenzen setzen oder den kontakt abbrechen.

  8. Lina sagt:

    Wenn ich dran denke, wieviel Mühe ich mir immer gegeben hatte zum Muttertag, obwohl es ja eigentlich auch selber ein Tag zum Erholen wäre wenn man selber Mutter ist, bereue jch die verlorene Zeit. Meine Mutter hat sich nie gefreut, aber immer gefordert. Habe ich ihre Forderungen erfüllt, war dies selbstverständlich. Inzwischen lebt sie im betreuten Wohnen und wird gepflegt. Ich mach nur noch das Nötigste, Papierkram und Organisation. Ihr Gejammer und inszenierten Dramen ignoriere ich soweit es geht. Ich mag mich nicht, wenn ich so sein muss. Das entspricht nicht meinem Wesen, aber Narzissten holen das Schlechteste in einem heraus.Selbst wenn es ihr mal wirklich schlecht geht, empfinde ich kein Mitleid mehr. Das ist seltsam.

    • Michaela Decker sagt:

      „ich mag mich nicht, wenn ich so sein muss“

      Liebe Lina, das tut Dir aber gar nicht gut und macht krank – und das ist ja auch nicht Sinn der Sache !
      ein Vorschlag: sprich mit Deiner Mutter in „Selbstgesprächen“ , sag ihr in liebevoller Art und Weise was Dich stört bzw. was DIR WEH TUT, was DICH VERLETZT. Mach dies immer wieder, bis Du DEIN Gefühl des Verständnisses und der Versöhnung spürst – dann, ja dann hast DU gewonnen – ich wünsche es Dir von Herzen – Michaela

      • lilli sagt:

        Hallo Michaela,
        wie könnte das erwachsene Kind, aufgewachsen im negativen Stress mit einer narzisstischen Mutter,
        die Liebe und Gelassenheit,auch noch für sich allein,
        entwickelt haben ?
        Das geht nur mit Abstand und meiner Erfahrung nach,
        mit Psychotherapie.
        Fachleute wie Sven Grüttefien mit
        ihren vielen Themen und sinnvollen differenzierenden Handlungsempfehlungenhier im ‚Umgang mit Narzissten‘,
        sind ja sehr hilfreich dabei.
        lilli

    • Waltraud sagt:

      Hallo Lina,
      wieso ist es seltsam, wenn man mit einer/einem Narzissten kein Mitleid mehr hat? Auch wenn es sich, wie in Deinem Fall, um die Mutter handelt. Ich finde das nur nachvollziehbar. Iwann hat sich auch Mitleid aufgebraucht in einer Beziehung zu Narzissten. Ich würde es als gesunde Abgrenzung sehen, die schon viel eher hätte greifen sollen. Man hätte sich viel erspart. Gefühle lassen sich leider nicht Rationieren, weder in die eine noch in die andere Richtung.

  9. N sagt:

    Oh ja, ich erinnere mich gut- an den letzten Muttertag vor meinem Kontaktabbruch zu ihr.
    2019 war es. NICHTS konnte ich ihr recht machen.
    Als ich kurz ins Gäste-WC ging, hat sie mich danach im Flur an der Tür abgefangen und mir hasserfüllt die bösesten Dinge zugezischt (damit die anderen im Wohnzimmer nichts mitbekommen).
    Der Grund: ich hätte sie beim Hereinkommen nicht „richtig“ begrüßt.

    • Hai Fisch sagt:

      kicher…
      das war die exzellente Art,
      die ich auch kenne.
      Allerdings etwas verschärft, runtermachen vor allen war noch dabei.
      Ich hatte sie nicht richtg begrüsst.
      Ja – genau das war der Grund.

      Nun ist sie tot. Seit kurzer Zeit.
      Sie hatte 15 Jahre kein Wort mit mir geredet,
      WEIL ICH NICHT RICHTIG GRÜSSTE!!!!
      UNd meine Verwandten instruiert,
      nicht mit mir zu reden, ich sei böse,
      ich grüsse nicht mal richtig
      (Wobei offen bleiben darf, was richtig ist..)

      Ich vermisse die echt nicht.
      Aber ich habs hier hingeschrieben,
      weil ich finde, dass man über sowas reden muss.
      Reden über diese schwachsinnigen Leute,
      die den Menschen, die sie lieb haben, einfach nur sehr weh tun,
      weil sie es können, und anscheinend haben diese Psychopathen was davon,
      wenn sie jemandem weh tun können.

      Und wenn man dann versucht es besser zu machen, hat man verloren.
      Da kann man 1000 Jahre bessern, ees wird nie richtig.
      Besser das erkennen und aufhören,
      bevor man unglücklich oder ausgepowert ist.

      Gruss vom Fisch…

      • lilli sagt:

        Liebe Hai Fisch,

        die einem weh tun,
        und nicht anders
        könnenwollen oder wollenkönnen,
        können nicht anders oder trauen sich nicht anders,
        formuliere ich mal laienhaft mit pädagogischen Beruf.
        Was uns Angehörigen weh tut, umreißen erkennen begreifen sie nicht. Es ist ihre Art und Weise unter Menschen zu sein.
        Als Kind passt man sich an, laviert sich durch, ist aufgebracht,
        bis man auf Hilfsmöglichkeiten stößt oder darauf hingewiesen wird.
        Über die Schwierigkeiten in der Ursprungsfamilie
        hinwegzukommen, gesunde Wut zu spüren und abzutrauern, was nicht möglich war,
        ist immer wieder dran, an den das Familienleben betreffenden Festtagen.
        Es verkürzt sich immer mehr und gelingt mit immer mehr eigenem ganz persönlichen Leben und eigenen Beziehungen in eigenen Gruppierungen.
        lilli

        • lilli sagt:


          ‚Wir schaffen das!‘
          glg lilli ♡

        • Hai Fisch sagt:

          Du hast so recht lilli,
          Ich kanns nicht besser formulieren.
          Als Kind hilflos, verwirrt,
          Dann wütend, kämpfend, scheiternd.
          Und am Schluss loslassen, trauernd,
          Beginn von etwas neuem.
          Ich wünsche allen,
          Dass sie schneller wie ich diesen Weg
          Durchschreiten können.

          • lilli sagt:

            Liebe Hai Fisch und liebe Alle,

            hahahaha,
            ihr seid alle schneller,
            als ich es war!
            In meinen jungen Jahren war die Flower- Power- Zeit,
            da war ich auf übermütigen Irrwegen unterwegs,
            ehe es mir so schlecht ging, dass ich beginnend mit einem Lebenshilfebuch langsam, langsam, langsam aber sicher, mit zwei Schritte vor einen zurück,
            auf meinem persönlichen Weg, vorwärts kam …
            glg lilli

  10. lilli sagt:

    Hallo,

    ausführlich gut aufgezeigten Thema!
    Selber Mutter und Großmutter,
    habe ich bei meiner über neunzig Jahre alt gewordenen Mutter mit Narzissmusproblemen,
    alles durchprobiert.
    Versuchte, es ihr recht zu machen, im Verbund bzw.Wettkampf mit meinen Geschwistern.
    Jahrelange Distanz mit nur Muttertagskarte an sie. Und Vatertagskarte,
    er feierte diesen Tag nicht viel. Später versöhnliche kurze Besuche im Seniorenheim.
    Selber hielt ich Muttertagsfeiern unkompliziert, ich wünsche mir Spargel, den mein Mann kocht,
    unsere Tochter feiert mit ihrer Familie und ruft mich an. Ebenso unsere (noch) kinderlosen Söhne,
    die aber auch mal beim Spargelessen mitmachen.
    Meine Mutter brachte mal fertig, zum runden Geburtstag einen offiziell erhaltenen Geschenkkorb im Wohnzimmer groß aufzustellen, und unsere Geschenke kurz betrachtet beiseite zu räumen.
    Sie konnte ihren Mangel lange nicht begreifen, erst im Alter.
    Deshalb bezeichne ich ‚unsere Narzissten/innen‘ am liebsten als Menschen mit Narzissmusproblemen.
    lilli

    • lilli sagt:

      ‚Liebe deinen Nächsten wie d i c h selbst‘, steht in der Bibel als mitmenschliche Richtschnur.
      Speziell zu Eltern sagt die Bibel nicht lieben, sondern- ehren,
      ‚… ehren, auf dass d u
      selbst lange lebest auf Erden‘.
      Zu meiner Mutter mit ihren Narzissmusproblemen, war ich viele Jahre auf Abstand, machte die ganze Skala der Gefühle durch.
      Mein Vater kam ab und zu spontan vorbei, trotzdem hasste ich ihn zeitweise und hielt nicht viel von ihm.
      Meiner Mutter konnte es niemand recht machen.
      Doch dass ich durch sie und meinen Vater auf diesen Planeten gekommen bin und darauf umm die Sonne unseres Sonnensystems kreise,
      ist eine geheimnisvolle Ehre, die uns verbindet,
      auch wenn ich sie Jahrzehnte lang kaum besucht habe, um mein eigenes Leben zu leben, mit meinen Stärken und Schwächen, mit meinen Gegebenheiten und Entwicklungen.
      So sehe ich auch die Verbindung als selber Mutter zu meinem Kindern.
      Ich lasse sie los.
      Wenn sie kommen, dann kommen sie gerne.
      Am Muttertag kommen sie, oder rufen an oder senden mir einen Glückwunsch.
      Ein- zweimal im Jahr fahre ich zum Grab meiner Eltern, das von einer meiner Schwester gepflegt wird, und stelle Blumen darauf.
      Ja, dass unsere Eltern uns großziehen und unterstützen, sollte selbstverständlich sein.
      Doch dass sie es nicht ‚besser‘ konnten,
      sehe ich ihnen heute,
      selber Mutter und Großmutter,
      auf der menschlichen Ebene,
      nach.
      lilli

  11. Hilde koller sagt:

    Was ist eine gute Tochter! Eine die alle Bedingungen erfüllt? Ich kenne das alles, ich habe alle Festtage einfach sein lassen weil es war nichts recht! Es ist erstaunlich das es Menschen gibt denen man nichts recht machen kann. Oh ja man kann was machen #Reisleine ziehen!

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