Wie man Kindern von narzisstischen Eltern helfen kann

Kinder von narzisstischen Eltern haben ein besonders schweres Los: Sie erhalten von einer narzisstischen Mutter oder einem narzisstischen Vater nicht die Zuwendung und Geborgenheit, die für eine gesunde Entwicklung nötig wären. Stattdessen erfahren sie ein Übermaß an Ablehnung, Missachtung, Manipulation, Unterdrückung, Kritik und Demütigung – oder auch an körperlicher Gewalt. Wie kann man einem Kind, das hilflos dem destruktiven Einfluss eines narzisstischen Elternteils ausgesetzt ist, helfen?

kinder von narzisstischen Eltern

Bild: © emkaphotos – Fotolia.com

Das Kind lernt früh, dass es nicht so sein darf, wie es ist, sondern dass es so sein muss, wie es sich das narzisstische Elternteil (im Folgenden wird nicht mehr zwischen einer narzisstischen Mutter und einem narzisstischen Vater unterschieden) wünscht. Um nicht von der Liebe der Eltern abgeschnitten zu werden, unterwirft es sich dem dominanten Willen der Eltern und passt sich ihrem Bild an.

Das Kind hat keine andere Wahl, es kann sich nicht von seinen narzisstischen Eltern distanzieren. Um nicht die Aufmerksamkeit und die Versorgung der Eltern zu verlieren, muss es lernen, den Willen der Eltern zu akzeptieren und sich an ihnen zu orientieren. Um keine Kritik oder Bestrafung zu erfahren, muss es außerdem ständig in Kontakt mit den Eltern bleiben und sich übermäßig anstrengen, um keinen Fehler zu machen oder die Eltern nicht zu verärgern.

Auf diese Weise verliert das Kind aber den Kontakt zu sich selbst und verstrickt sich zu stark im fremden Selbst des narzisstischen Elternteils. Es kann nicht erfahren, wer es ist, weil es von den Eltern nicht angenommen, sondern ständig von sich selbst weggeführt wird, um den Idealvorstellungen der Eltern zu entsprechen. Die Eltern lassen keine eigenständige Entwicklung des Kindes zu und unterstützen das Kind auch nicht in seinen Veranlagungen, sondern erwarten von ihm, dass es sich ganz nach den Vorstellungen der Eltern verhält.

Das Kind muss lernen, seine Eltern zu lieben

Das Kind wird kaum die Chance haben, sich von den narzisstischen Eltern abzugrenzen und sich gegen ihren Willen durchzusetzen. Es wird die Behandlung als elterliche Liebe wahrnehmen müssen, weil ihm gar nichts anderes übrigbleibt. Würde es seine Eltern als egoistische Tyrannen sehen, sich gegen das destruktive Verhalten wehren und sich von seinen Eltern distanzieren, dann wäre dies mit untragbaren Nachteilen verbunden.

Die Eltern würden das Kind auf irgendeine Weise bestrafen und mit materiellem oder emotionalem Entzug drohen. Da das Kind dies nicht zulassen kann, muss es für sich unbewusst ein Bild von den schwierigen Eltern aufbauen, das deren verletzende Behandlung rechtfertigt. In der Regel gibt es sich daran selbst die Schuld, indem es annimmt, ein schlechter oder böser Mensch zu sein.

Es zweifelt nicht daran, dass seine Eltern im Grunde liebende Menschen sind und dass sie ihr Kind aus reiner Liebe gezeugt haben. Da es die Eltern von der Schuld befreit und ihnen einen Heiligenschein aufsetzt, muss es sich selbst die Schuld geben, damit es für die grauenvollen und erniedrigenden Erfahrungen eine sinnvolle Erklärung hat und nicht wahnsinnig wird. Das Kind muss annehmen, dass das Verhalten der Eltern normal ist und diese durchaus liebevoll handeln würden, wenn das Kind den Erwartungen der Eltern entsprechen würde.

Kinder von narzisstischen Eltern müssen ihre Gefühle verdrängen

Das Kind lernt also, seine eigenen Bedürfnisse zu leugnen und mit Schuldgefühlen aufzuwachsen. Es muss seine Gefühle auf irgendeine Weise verarbeiten und wird sich entsprechend seiner Veranlagung entweder aggressiv gegen das Verhalten der narzisstischen Eltern stellen oder passiv den Kummer in sich hineinfressen. Geht es aktiv gegen den Willen der Eltern vor, bringt ihm das am Ende nur noch mehr Demütigungen und Bestrafungen ein. Dadurch steigert sich die Wut des Kindes nur noch weiter und bricht bei anderen Gelegenheiten oder gegenüber anderen Personen aus.

Je nach Veranlagung wird jedes Kind eigene Kompensationsmechanismen entwickeln, die ihm ein Überleben an der Seite der narzisstischen Eltern sichern, aber immer dazu führen, dass die Wahrheit verdeckt bleibt, vorhandene Gefühle unterdrückt werden und der Zugang zum eigenen Selbst verschüttet wird.

Das Kind wird fortan in einem starken Konflikt leben zwischen dem, was es sein soll und dem, was es eigentlich ist. Auf der einen Seite spürt es die eigenen Impulse von innen, die eigenen Wünsche und Bedürfnisse, merkt aber auf der anderen Seite, dass diese bei den Eltern nicht erwünscht sind. Es ist fortlaufend einem Prozess von Unterdrückung und Anpassung ausgesetzt, was immer einen inneren Druck erzeugt, der sich irgendwann im Leben entladen muss.

Das Kind kommt in Konflikt mit der eigenen Wahrnehmung und wird hierdurch verunsichert und geschwächt. Es weiß nicht, wie es die unterschiedlichen Eindrücke in Einklang bringen kann. Welche Wahrnehmung ist die richtige – die eigene oder die fremde? Und in welchem Augenblick ist welche Wahrnehmung richtig? Es spürt zwar, dass es den Impulsen aus der Außenwelt nicht vertrauen kann, tut sich aber auch schwer, der eigenen Intuition zu vertrauen, weil es hierfür keine Bestätigung erfährt.

Narzisstische Eltern haben eine ganze Palette manipulativer Maßnahmen, die das Kind von sich selbst wegführen und – natürlich zu seinem Besten – in die Knie zwingen. Sie rechtfertigen ihre misshandelnden Taten mit Liebe und reden dem Kind ein, dass es eines Tages froh sein wird, dass es so streng erzogen wurde. Ein Kind muss glauben, dass die Eltern mit dieser Begründung Recht haben und es eine entsprechende Behandlung benötigt. Somit bleibt es in der Täuschung stecken und muss sich irgendwie mit dieser Realität arrangieren.

Kinder von narzisstischen Eltern brauchen einen verständnisvollen Partner

Für Kinder, die mit einem narzisstischen Elternteil aufwachsen müssen, ist es daher ungemein wichtig, eine Bezugsperson an ihrer Seite zu haben, der sie vertrauen und mit der sie über das Erlebte sowie über die eigenen Eindrücke und Gefühle reden können. Es muss sich dabei um eine Person handeln, die das manipulierende Verhalten des narzisstischen Elternteils wahrnimmt, ähnlich wie das Kind empfindet und die Sorgen und Nöte des Kindes nachvollziehen kann.

Diese Personen können Geschwister sein, die in derselben Situation sind. Geschwister können sich sehr viel Halt untereinander geben und durch vertrauensvolle Gespräche verhindern, dass sie von ihren narzisstischen Eltern auseinandergebracht werden. Auch eine Tante, ein Onkel, die Großeltern, ein Freund oder eine Freundin, aber auch ein wachsamer Lehrer, Trainer oder Nachbar kann dem Kind zur Seite stehen und ihm eine Möglichkeit bieten, seine Gefühle auszusprechen und der Wahrheit einen Schritt näher zu kommen.

Diese Personen sollten nach Möglichkeit unabhängig von den Eltern sein, die Eltern aber gut genug kennen, um die Sorgen des Kindes nachvollziehen und Verständnis für die Situation des Kindes aufbringen zu können. Sie sollten in der Lage sein, die Wahrheit in Bezug auf das Verhalten der Eltern zu erkennen.

Auch der andere Elternteil kann dem Kind ein Ventil bieten. Er leidet zwar selbst unter dem Missbrauch des narzisstischen Elternteils und sucht ebenfalls nach Schutz, kann aber in Gegenwart des Kindes durchaus seine eigenen Meinung vertreten, wenn er momentan nicht unter dem Einfluss des Narzissten steht. Selbst wenn er nicht in der Lage ist, an der Situation etwas Grundlegendes zu ändern, so darf man die Bedeutung dessen nicht unterschätzen, dass sich das Kind in seiner Gegenwart zumindest verstanden und angenommen fühlt.

Das Kind kann seine Eindrücke mit einem anderen Beteiligten, Opfer oder Beobachter teilen und steht nicht alleine da. Es ist ein enorm wichtiger Aspekt, für das Kind ein Licht in der Dunkelheit zu sein und ihm durch Zuhören eine Bestätigung für die eigenen Gefühle zu geben und dadurch der Wahrheit ein Stück näher zu kommen. Es macht dann vielleicht zum ersten Mal in seinem Leben die Erfahrung, dass es sich nicht täuscht, dass es seinen Sinnen vertrauen kann, dass mit den Eltern offenbar etwas nicht stimmt und dass es sich von seinen schwierigen Eltern abgrenzen kann.

Das Kind kann lernen, sich abzugrenzen

Es macht dann vielleicht auch die Erfahrung, dass es sich nicht mehr schuldig fühlen und keine Angst mehr haben muss, was für das Kind eine ungemeine Erleichterung darstellen und ein erster Schritt hin zu einem gesunden Selbstbewusstsein und zur Selbstbestimmung sein kann. Es kann in diesem Fall die falsche Sichtweise der Eltern erkennen und allmählich beginnen, sich emotional von dieser Realität zu lösen.

Die größte Hilfe, die man solchen Kindern geben kann, ist, sie zu begleiten und sie in ihren Eindrücken und Gefühlen zu bestärken. Diese sind nicht falsch – es sind im Gegenteil die Eltern, die sich falsch verhalten. Das mit Rissen behaftete Bild des Kindes kann somit allmählich geglättet werden. Das Kind merkt, dass es noch eine andere Realität als die der Eltern gibt und es bekommt das erste Mal im Leben das Gefühl, eine Wahl zu haben und sich aus eigenem Antrieb für einen Weg entscheiden zu können: für den Weg der Eltern oder den eigenen Weg.

Die Kunst liegt dann darin, dem Kind die Eltern nicht als abschreckendes Beispiel oder als Feindbild darzustellen, auf das es zukünftig seine ganze Wut projizieren wird. Es sollte lernen, den Respekt vor anderen Menschen zu bewahren, selbst wenn diese nicht immer alles richtig machen. Das Kind sollte sich aus freier Überzeugung für einen eigenen Weg entscheiden, ohne andere Menschen für den von ihnen gewählten Weg zu verfluchen. Nutzt das Kind seine Eltern nur dazu, um sich über sie zu erheben oder seine Aggressionen an ihnen abzulassen, dann bleibt es nach wie vor mit den Eltern verstrickt, weil es im Grunde die Eltern benötigt, um ihnen zu beweisen, dass es besser ist als sie.

Das Kind findet später schneller in ein unabhängiges Leben

Durch diese Einsichten hat sich das Kind aber noch lange nicht von den narzisstischen Eltern befreit: Es wird die Attacken und Übergriffe weiterhin ertragen müssen. Doch weiß es jetzt, dass diese Schikanen vorbei sein werden, wenn es erwachsen ist, und dass es den Eltern gegenübertreten können wird, um seine eigenen Ansichten zu vertreten und sein eigenes Leben zu führen.

Solange es noch auf die Unterstützung der Eltern angewiesen ist, muss es bis zu einem gewissen Grad gehorchen. Es weiß jedoch, dass dies notwendig ist, um die Zeit mit den schwierigen Eltern zu überstehen. Gleichzeitig weiß es aber auch, dass es sich danach von dem Verhalten und dem Einfluss der Eltern distanzieren kann und sich nicht länger von deren Meinung abhängig machen muss. Diese Erfahrung wird das Kind auch im späteren Leben vor destruktiven Einflüssen schützen, weil es schneller narzisstisches Verhalten erkennen und seiner eigenen Wahrnehmung vertrauen kann.


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Veröffentlicht in Familie und Erziehung
103 Kommentare zu “Wie man Kindern von narzisstischen Eltern helfen kann
  1. Eva sagt:

    Ich staune oder besser gesagt, erschrecke immer wieder aufs Neue, welche Folgen, psychischen Störungen und destruktiven Verhaltensmuster ein narzisstischer Erziehungsstil beim Kind nach sich zieht. Ich frage mich des Öfteren, unter welchen Umständen wohl meine egozentrische und herrschsüchtige Mutter aufwachsen musste, damit eine solche Fehlentwicklung geschehen konnte. Dieses Wissen fehlt mir grösstenteils, würde mir aber helfen, einige Dinge besser zu verstehen und ev. damit abzuschliessen. Leider hat meine Mutter bisher nur bruchstückhaft über ihre Kindheit erzählt und diese möglicherweise beschönigt. Es gibt jedoch versteckte Hinweise, dass ein Elternteil meiner Mutter ebenfalls die Familie tyrannisiert hatte und dass auch da Gewalt ausgeübt wurde.
    Ich möchte niemanden für sein Fehlverhalten entschuldigen. Man muss sich jedoch auch vor Augen halten, dass die narzisstische Persönlichkeitsstörung nicht aus heiterem Himmel entstanden ist. Anderseits bin ich noch meilenweit davon entfernt, verzeihen zu können. Zu vieles ist schief gelaufen und der Mangel an Liebe und Akzeptanz in meiner Kindheit schmerzt bis heute. Destruktive Muster werden leider oftmals an die folgenden Generationen weiter gereicht, wenn keinerlei Bewusstwerdung geschieht.

  2. Marianne sagt:

    Ich werde da in meinem Leben nicht vergessen ! Als Kind war ich immer das lästige Anhängsel, das KInd, das ständig Ideen hatte, Fragen stellte. Das Kind, das aussah wie ein Engel und das immer die Aufmerksamkeit auf sich zog, was den Hass und die Eifersucht meiner „Mutter“ nach sich zog.
    Ich wurde dicklich, weil ich nur durch Essen meinen Liebeshunger kompensieren konnte. Und ich wandte mich den Tieren zu, die lieb zu mir waren. Bis heute habe ich eine starke Verbindung zu Tieren. Auch zu schwierigen Tieren, was ich von Menschen nicht sagen kann…
    Was mir als Kind unglaublich geholfen hat und woran ich mich noch gerne erinnere:
    Es kam mal eine alte Frau zu uns in Haus, eine entfernte Nachbarin. Die schaute mich mit ihren runzeligen Augen (die waber sehr klar und wach waren) lächelnd an, nahm meine Hände und sagte ganz lieb zu mir „Na, meine kleine Nachtigall, du bist aber ein feines Mädchen“.
    Diese kurze liebevolle Begegnung, davon habe ich Monate gezehrt, das hat mein Selbstwertgefühl verbessert, dass ich doch einen Wert haben könnte, dass es jemand gibt, der erkennt, wer und was ich bin. Und dann war da noch die Mutter meiner damaligen Freundin, die ich in der Stadt traf, als ich sehr depressiv und wieder mal „im Nebel“ ziellos durch die Straßen gelaufen bin, Hauptsache, ich bin nicht „zuhause“, diesem kalten Reptil, genannt „Mutter“ ausgesetzt.
    Meine Mutter hatte mich wieder einmal wegen einer Nichtigkeit fertig gemacht. Ich traf also die Mutter meiner Freundin, eine Frau, wohlbeleibt mit einem großen Busen, also so ein Mama-Typ. Wir setzten uns auf eine Bank in die Sonne und sie fragte ehrlich, wie es mir geht und ich erzählte ihr von dem Vorfall. Da schaute sie mich lange schweigend an und sagte mir dann eindringlich: „Niemand darf über dich richten ! Wenn etwas für dich okay war, dann war das okay ! Nur du darfst dein eigener Richter sein und Urteile sprechen, aber niemand sonst“
    Ihr glaubt nicht, was dann für eine Steinlawine von meinen Herzen rollte.
    Diese Sätze haben mich völlig erleichtert und ab da begann ich mich zu fragen, ob ich meine Mutter als Maßstab nehmen darf für mich selbst, für mein leben.
    Ab da begann ist, meine eigene persönliche Entwicklung in die Hand zu nehmen.
    Unterschätzt bitte niemals(!) was ihr zu einem Kind oder einem Jugendlichen sagt.
    Bei den meisten geht das ungefiltert rein. Und wenn es etwas Böses oder Gutes ist, dann hat das seine Wirkung.

    • Anna sagt:

      Hallo Marianne, das kann ich alles haargenauso bestätigen, ich finde das immer wieder interessant, weltweit erzählen die Kinder von Narzissten fast wortgleich. LG

  3. Markus sagt:

    Guten Tag,

    mein Vater ist Narzisst und meine Mutter Co-Narzisstin. Mit 44 Jahren habe ich eine Verhaltenstherapie (Psychotherapie) gemacht und der Umgang mit meinen Eltern fällt mir jetzt sehr viel leichter.

    Vielleicht ist das auch was für einige hier eine Lösung, um das Leben mit nazisstischen Eltern leichter zu machen.

    Viele Grüße Markus

    • Dorothea sagt:

      Hey Markus,

      danke für die Nachricht. Das macht mir Mut weil ich noch immer sehr sehr stark von meiner Kindheit und meiner narzisstischen Mutter, und meinem Vater, der bereits verstorben ist, beeinflusst werde. Ich habe auch vor eine Verhaltenstherapie zu machen.

  4. Manes sagt:

    Hallo zusammen,
    den folgenden Text schrieb ich zu einem anderen Thema (Co-Narzissmus). Er gehört aber eigentlich hier hin, weshalb ich ihn hier rein kopiere:

    Vielen Dank Herr Grüttefien, für den Verweis und Ihre tollen Texte generell.

    Diesen Text zur Situation der Kinder finde ich super, wobei ich schon in die Richtung gehe, mit Verständnis, Stärkung, bedingungsloser Liebe usw.
    Ihr Text bringt’s aber total auf den Punkt. Das hilft mir sehr, auch die Kommentare der anderen Betroffenen finde ich gut und wichtig. Danke.

    Ich will mich mal outen.
    Ich studierte Erziehungswissenschaften, bin Familientherapeut und einiges mehr und arbeite im Auftrag von Jugendämtern. Ich denke, dass ich das gut mache, bekomme viele gute Rückmeldungen von allen Seiten. Die Zusammenarbeit mit dem Jugendamt finde ich eigentlich gut. Einige Fachkräfte und deren wichtige Arbeit schätze ich sehr.

    Wenn man aber Pech hat, kommt man an die Falschen. Kinderschutz ist deshalb auch eine Frage der Postleitzahl.

    In meiner sehr langen Ausbildung und zwei Studiengängen hörte ich NICHTS zu Narzissmus! Das geht ganz sicher auch fast allen anderen Fachkräften im sozialen Bereich so.

    Dass ich dann leider privat an eine hochgradige Narzisstin geriet und diese auch noch schwängerte, ist sehr hart. Ich habe das aber tiefgründig aufgearbeitet und bin mit mir und meinem Schicksal im Reinen.
    Warum schreibe ich das?

    Fachmann sein ist das eine, Vater und Opfer das andere. Als Vater bin ich fassungslos und sehr erschüttert, nachdem ich dieses System der angeblichen Kinderschützer von der anderen Seite kennenlernen musste. Ich kam leider durchweg an die ganz Falschen. Diese Erfahrungen mit dem ganzen Helfersystem sind für mich noch schlimmer, wie der Wahnsinn mit der Mutter selbst.

    Ich kann es nicht glauben wie dumm Gerichte sind, wie naiv Sozialarbeiter (bei Jugendämtern, Erziehungsberatungsstellen etc.), wie schlampig und desinteressiert die gerichtlichen „Experten“ (Verfahrensbeistände) agieren, wenn sie sich nach nur einem Gespräch und ohne pädagogische / therapeutische Ausbildung völlig naiv für die „Täter“ zerreißen.

    Gerichten reicht es, wenn eine Anwältin sagt, mit zwei eigenen Kindern hat sie genug Hintergrund und Erfahrung, um für Gerichte als Verfahrensbeistand den Willen des Kindes zu vertreten, was eigentlich Familiendiagnostik ist. (Ich baue keine Häuser, nur weil ich früher mit Lego spielte).

    Wenn man dann bei so jemandem Bedenken äußert, dass die Wahrnehmung und Deutung nach dem einzigen Gespräch nicht richtig sein könnte, werden sie böse und arbeiten ihr unbewusstes Trauma an einem ab, in dem sie ihre Macht fies und hinterrücks ausspielen. Den Gerichten ist das egal. Sie sind dumm und denken gar nicht ansatzweise so weit. Formal muss aber alles richtig sein…

    Ganz ehrlich, mit der Mutter hab ich’s hart getroffen. Es gibt einige inszenierte Gewaltanzeigen, eine Strafanzeige wegen Misshandlung eines schutzbefohlenen Kindes, es ging um Kindesentführung und natürlich auch um sexuellen Missbrauch. Alles erfunden und erlogen. Die Kripo war hinter mir her usw.

    Doch meine Erfahrungen mit den ganzen Experten sind noch viel schlimmer als mit der Mutter selbst. Sie ist ja nur selbst ein Opfer ihrer eigenen Mutter und eigentlich ganz arm und schwach (selbstverständlich nur innerlich und hinter der Maske). Die Experten und Kinderschützer versagen jedoch bei ihrem Auftrag, in dem sie alles noch verschlimmern und die falschen unterstützen.

    Was die Entscheidungsträger für ein Chaos und Leid anrichten, schlampig, desinteressiert, ahnungslos und dumm, sprengt alles.

    Zugleich weiß ich, dass Fachleute in den wenigen Kurzzeitkontakten keine Chance haben, krankhaften Narzissmus zu erkennen. Sie haben aber auch einfach KEINE Ahnung davon.

    Nur wer selbst, privat, betroffen ist, hat das Thema auf dem Schirm. Die Wahrscheinlichkeit so einen selbst betroffenen Fachmann zugewiesen zu bekommen, geht nahezu gegen Null.

    Neun Jahre (!!!) sage ich immer wieder das gleiche. Ohne Chance. Im Gegenteil. Ich bin der Böse. Ich meine z. B. mit meiner Ausbildung alles besser zu wissen usw. Die Mutter schlachtet diese natürlich auch aus, fühlte sich immer therapiert usw. So einfach ist das. Sie zieht sich eine schöne Jacke an, verkündet ihren Bullshit und der wird sofort 1:1 übernommen. Meine Ausbildung wurde zum Problem, nicht die Persönlichkeitsstörung der Mutter. Beweise nimmt niemand ernst.

    Als Fachmann rieche ich das Thema inzwischen 100 Meter gegen den Wind. Betroffene Angehörige weinen vor mir, weil sie ernstgenommen, angehört, verstanden werden. Ich durchschaue auch nicht die perfekte und verlogene Maske der Narzissten, sondern ich Taste mich über die völlige Verzweiflung, die unglaubliche Angst, das totale Chaos im Umfeld heran.

    Wenn ich meine Vermutung (ich bin kein Psychiater und kann das nicht diagnostizieren) in Berichte packen will, stoße ich aber an Grenzen, weil es schwer greifbar ist. Wenn es mir gelingt, wird es nicht erkannt, weil die nichtwissenden „Experten“, die das dann lesen, der Narzisstin und deren Show ja verfallen sind.

    Ich schreibe übrigens weiblich von Narzisstinnen, weil mir in meiner Arbeit viel mehr betroffene Mütter begegnen.

    Obiger Text zu den Kindern hilft mir künftig noch besser zu unterstützen. Gefühlt ist das aber viel zu wenig, besonders wenn das Kind bei der Narzisstin wohnt. Wohlwollend und naiv hingezwungen vom Familiengericht.

    Ich könnt ewig schreiben. Ich bin sehr stolz auf mich, das alles überlebt zu haben und immer noch zwei Tage pro Woche für mein Kind da sein zu dürfen, obwohl die Mutter auch daran natürlich seit Jahren mit allen Mitteln sägt.

    Für den sexuellen Missbrauch interessierte sich die Mutter übrigens nicht mehr, als ich ihr anbot, ihre Bedenken bei einer fachkundigen Beratungsstelle auszuräumen. Das und vieles mehr kann ich schriftlich aus Mails nachweisen. Es interessiert niemand. Niemand hinterfragt sie.

    Das ganze Helfersystem ist aus Sicht eines Elternteils, das gegen Narzissmus kämpft, völlig kaputt, schlecht und sogar durchtrieben, weshalb es völlig versagt. Bitter ist das.

    Genug geschrieben. Allen ganz viel Kraft!!!

    • Lianela sagt:

      Hey, danke für dein Insiderwissen.
      Ich bin auch mit einem Narzissen verheiratet, der mich emotional und finanziell ausbeuten. Er geht ja nicht arbeiten, hat Drogen (Kiffen)- und Aggressionsprobleme. Es gibt keine körperliche Gewalt zu Hause, aber ständige Abwertung, Ignoranz, Reizbarkeit, Stimmungsschwankungen. Gegen Körperverletzung wurde er auch schon ein paar Mal vorbestraft.
      Wir haben einen 3-jährigen Sohn. Er beschäftigt sich mit ihm, wenn er gute Laune hat und ignoriert ihn, wenn er mies drauf ist. So halt , wie ich es auch kenne. Nun habe ich ausgesprochen, dass ich mich trennen möchten, da ging die Hölle los. Am Schlimmsten finde ich , wie er in der kurzen Zeit erreicht hat, dass mein Sohn mich komplett ablehnt und mir sagt, “ Du bist nicht mein Freund, ich liebe dich nicht, geh weg, Papa ist traurig, warum liebst du ihn nicht mehr“ Als ich letztens zum Sohn meinte: „Du bist wütend auf mich und traurig, daß verstehe ich und ich liebe dich, egal was. Papa und Mama müssen es alleine klären“. Meinte er: “ Hör auf mit dem Geschwätz“ Schrecklich! Und wir haben wirklich innige Beziehung mit meinem Sohn, reden über Gefühle, unternehmen regelmäßig was zu zweit, spielen zusammen, besprechen was am Tag schön und nicht besonders war. Und nun seit 3 Tagen geht er gar nicht auf mich zu. Die ganze Zeit nur mit Papa. Schläft bei ihm auf Couch. Bei ihm darf er ja auch alles machen, was bei mir nicht, wie Z.B. 3 Eis und Schokolade anstatt Abendbrot zu essen, Cola trinken, bis 21:30 draußen spielen, ganze Zeit Fernsehen, bis 01:00 Nachts wachbleiben und Aktionfilme ab 16J. gucken. Wenn ich was sage, sagt mein Mann, „er (der Sohn) macht, was er will“, es kommt zu furchtbarem Streit, so dass der Kleiner fängt an, zu weinen und mich aus dem Zimmer raus zu schubsen. Ich sage seit 3 Tagen nichts, damit mein Sohn nicht leidet, weil wir streiten. Horror!

      Nun habe ich jetzt Angst vor Helfersystem, da ich auch genug Geschichten gehört habe, die das bestätigen, was du schreibst.
      Ich fühle mich so hilflos und weiß nicht, was ich tun soll!

      • Manes sagt:

        Liebe Lianela,
        das was du schreibst macht mich sehr betroffen. Ein Psychiater sagte in einem Vortrag auf youtube, dass es nur eine Lösung gibt bei krankhaftem Narzissmus – ABHAUEN! Mit Kind geht das aber nicht so einfach.
        Mein erster Impuls, als ich deinen Text las, war, dass du so schnell wie möglich da weg musst, MIT dem Kind. Das wird nicht einfach, weil dein Mann sicher gut blenden kann und er das Kind ja schon auf seine Seite manipuliert hat. Dann braucht es noch einen durchtriebenen Anwalt auf der Gegenseite und schon kann das in eine verrückte Richtung laufen…

        Aber das Kind ist erst drei. Wenn es gelänge es in eine Kinderdiagnostik zu bringen, müsste es doch möglich sein zu merken, wie es manipuliert wird.

        Die Mutter meines Kindes trat mal bei einer Übergabe mit unserem 5jährigen Jungen an der Hand vor mich. Sie sagte vor ihm zu mir, dass er große Angst vor mir habe, sie deshalb seinen Wunsch sagen müsse. Er wolle nicht mehr so oft mit mir ins Schwimmbad! (Wir gingen regelmäßig, hatten dort viel Spaß, spielten durchgängig, rutschten usw. – Welcher 5-jährige Junge möchte als Wasserratte mit seinem Papa im Schwimmbad nicht Spaß haben?). Ich sagte nichts, weil ich vor dem Kind nicht diskutieren wollte, was eh sinnlos ist. Wir stiegen ins Auto und ich sagte, dass wir nicht mehr so oft ins Schwimmbad müssen, wenn er nicht wolle. Mein Kind, die Wasserratte, sagte tatsächlich, ja, er wolle nicht mehr so oft dahin mit mir. Eine Woche später fragte ich was wir machen sollen. Ins Schwimmbad! Zwei Fragen später war klar, dass er das unbedingt will, die Mutter ihn aber für ihre Zwecke instrumentalisiert und manipuliert.

        Sprich, er konnte ihre Inszenierung nicht lange mitspielen in dem Alter.
        Dreijährige können dieses Gebilde an zugesteckten Lügen nicht lange aufrecht halten. Das Ziel sollte sein, dies von einem Fachmann anschauen zu lassen. Doch Vorsicht, das Wort Narzissmus sollte man besser nicht sagen, sonst unterstellen einem die „Experten“ noch mangelnde Bindungstoleranz.

        Ich wünsche dir viel Kraft!!!

        • Manes sagt:

          Ergänzend: Wenn man das Wort aber nicht sagt, tappen alle die nächsten 10 Jahre im Dunkeln, während alles dauerhaft eskaliert und das Kind vielleicht vor die Hunde geht. Geb ihnen doch einfach beim Jugendamt diesen Text und ein paar Leserbriefe. Sonst kommen sie nicht ansatzweise in die entscheidende Richtung. Auch die sogenannten Psychologen in Erziehungsberatungsstellen und wie sie alle heißen. Wenn der Vater wirklich ein Narzisst ist, kannst du alle vergessen. Die kapieren das nicht.

          • Anna sagt:

            „Die kapieren das nicht“ Das ist einer der wichtigsten Sätze, die man wissen muss, wenn man Hilfe sucht. Oft wird man retraumatisiert. Es ist eine Schande, wie wenig Wissen bei den Therapeuten, Gerichten usw vorhanden ist.

      • Michelle Moske sagt:

        Hello.. der einzigste Weg ist Anzeige gegen ihm erstatten.. melde dich bei Frauen helfen Frauen. Deine Bekannte und Freunde ins Boot holen.. wichtige Papiere sammeln..

    • Nadine sagt:

      Guten Tag,

      Ein sehr guter Betrag dazu, mir geht es da ähnlich. Allerdings wohnen meine beide Kinder bei mir, aber trotzdem sorbortiert der Narzisst meine Persönlichkeit mir gegen über die Kinder. Meine Größe Tochter hat es durchschaut und genauso gefangen mit seinen lug und trug. Allerdings meine kleinere sehr gefangen und glaubwürdig zum Vater, das meine kleinere seine Wesen annahm. Stimpfwörter bis hin sorbiert sie gemeinsame Essen bzw. Wochenenden und handelt so als wären wir ihre Untertanen und das mit 8 Jahren. Jugendämter und Co. Keine Chance da normale Gespräche zu führen.
      Man weiss absolut nicht mehr wohin, es reißt an deine eigenen Kräfte und bin fassungslos, was hier unsere Gesetze nix dagegen tun, nein sie schauen zuwie eine Mutter daran zerbricht. Für mich ist dies wie ein Alptraum.

    • Nata Lia sagt:

      Ich kann das leider auch bestätigen.

      Ich habe das ganze aus einer anderen Perspektive erlebt aber muss das gleiche Fazit ziehen.
      Bei mir sind beide Elternteile narzisstisch. Solange ich mich erinnern kann, habe ich körperliche Gewalt durch beide Elternteile erlebt. Auch zwischen ihnen gab es ständig Konflikt, die Laustark ausgetragen wurden.
      Ich wurde als Kind früh verhaltensauffällig, hatte Probleme Freundschaften zu schließen, habe die Grenzen anderer nicht akzeptiert. Im Kindergarten kam ich dann in eine Integrationsgruppe, in der Schule hatte ich regelmäßig Sitzungen bei der Sozialarbeiterin und dann sind meine Eltern nicht mir von einem Psychotherapeuten zum nächsten gegangen. Jeder hat Tests gemacht, jeder hat Diagnosen gestellt aber soweit ich mich erinnere ist niemand näher auf das Verhalten meiner Eltern eingegangen, sondern immer ging es nur um mich und meine Probleme. Was ich alles nicht kann, wo ich überall auffällig sei etc.
      Erst als ich in ein Heim kam, hat sich vieles gebessert. Das war das erste Mal, dass ich nicht mehr körperlich gewalttätigen Erwachsenen ausgesetzt war. Ich wurde in der Schule sehr gut und bin aufs Gymnasium gewechselt. Ich kam auch im Heim sehr gut zurecht und habe so oft ich konnte anderen geholfen. Im Heim hat mir eine Pädagogin gesagt, dass sie oft den Eindruck hat, dass ich Zuhause wenig Nähe bekommen habe.

      Erst als ich während meiner Ausbildung in einer WG wohnte und meine Mitbewohner mich auf das Verhalten meiner Eltern aufmerksam machten, habe ich erkannt, dass etwas nicht stimmt und nicht ich das Problem bin.

      Ich glaube wenn die Psychotherapeuten oder auch die Menschen vom Jugendamt in dem Bereich besser geschult gewesen wären, wäre vieles in meiner Vergangenheit besser gelaufen. Statt dass ich immer wieder zu neuen Therapeuten gekommen wäre, hätten wahrscheinlich meine Eltern Diagnosen und Therapien erhalten.

    • Hallo Manes,

      das sind genau unsere Beobachtungen als Großeltern von Kinderen, deren Eltern beide psychisch krank sind, die Mutter mit BL UND NPS Störung, die ein schreckliches Regime über 4 Kinder führt – jedes Amt und Gerich lässt sich einlullen, hinterfragt NICHTS – da muss man doch in irgendwelchen Kampagnen aufklären können????? Gibt es keine Organisation, die da die entsprechenden Stellen oinformiert, schult? Bei uns ist sogar der zuständige SPD sowas von kenntnisfrei, was den Narzissmuss angeht, dass….. wo gibt es Hilfe?

    • Sabine WIegand sagt:

      Alles, was Sie schreiben, kann ich komplett und zum Leidwesen von 4 Kindern im Alter von 5, 15, 16 und 17,11 Jahren bestätigen.
      Kürzlich bestätigte eine Richterin in einem Umgangsverfahren, dass die narzisstische Borderline Mutter (diese und witwre Störungen sind gesichert attestiert), dass sie allein „die Macht“ über all ihre KInder (!) hat – von Begleiting der KInder auf AUgenhöhe, Bedürfnisorientierung etc. kann diese Frau noch nie etwas gehört haben – Jugendamtsmitarbeiter und Verfahrensbeiständin haben das so stehen lassen… es ist so grausam für die Kinder!!!!

      tätigte eine Richterin in einem Umgangsverfahren,

    • Anke Schultheis sagt:

      Hallo, ich bin auch Opfer von meinem narzisstischen Ex-Mann. Er hat die Kinder, da ich so fertig war, jetzt kommen sie wieder step by step zurück. Es ist eine Qual… und die beiden (8&12J) wollen wieder heim!
      Ich liebe meine Kinder und er benutzt sie nur. Die beiden wollen zu mir. Jetzt liegt Umgang vor obwohl sie 11 Jahre bei mir alleine groß geworden sind. Ich hätte gerne Erfahrungsaustausch, danke! Ich bin wieder stabil und soll trotzdem noch warten!!!

    • Lara sagt:

      Wow. Danke. Besonders für den erhellenden Satz „Ich durchschaue auch nicht die perfekte und verlogene Maske der Narzissten, sondern ich taste mich über die völlige Verzweiflung, die unglaubliche Angst, das totale Chaos im Umfeld heran“.
      Genau so ist es.
      Ich war früher das Kind (in den 70ern geboren) – mein Vater hochgradig narzisstisch, trat aber nach außen immer liebenswert und charismatisch auf – und niemand ahnte die Angst, das Chaos, die Verzweiflung.

      Jetzt sind mir (über 40 Jahre später) mit einer PTBS der ganze Druck, die Angst, das Chaos, die Verzweiflung um die Ohren geflogen und ich rolle meine Kindheit neu auf und lese Deinen Kommentar.

      Dass sich in all der Zeit nichts geändert hat, ist erschütternd.

  5. Meryana sagt:

    Hallo, und danke für die ganzen Artikel auf ihrer Website!
    Ich habe nur eine Frage bezüglich narzisstischer Eltern: Wie gehen diese damit um, wenn ihre Kinder (vorausgesetzt diese sind volljährig) aus dem Elternhaus ausziehen wollen?

    • Da narzisstische Eltern in der Regel ihre Kinder auch noch an sich binden wollen, wenn diese erwachsen sind und das Haus verlassen, werden sie auf unterschiedlichen Wegen versuchen, weiterhin Einfluss und Kontrolle auf ihre Kinder auszuüben, z. B. indem sie bei der Wahl des Wohnortes oder des Ehepartners ihre Maßstäbe auf das Kind übertragen und alles schlecht reden, was dem Kind zwar gefällt, aber nicht in ihr Bild passt.

    • Anna sagt:

      Sie werden höchstwahrscheinlich unglaublich wütend und versuchen alles, das zu verhindern, daher niemals mitteilen, was man vorhat, eines Tages einfach weg sein.
      Weiterhin entzieht man ihnen einen wichtigen Teil der narzisstischen Zufuhr, sie können danach also sehr instabil werden, je nach Typ. Deswegen ziehen viele nicht aus oder nur zu den Bedingungen des Narzissten und sind weiterhin ein Leben lang in den Fängen….NO CONTACT!!!!! Ist das Einzige, was wirklich hilft.

  6. Gabi sagt:

    Ich hatte auch eine sehr egozentrische Mutter, ein Kontrollfreak, ein Gassenengel und Hausteufel.
    Aber ich erinnere mich noch heute an einige Begebenheiten, wo fremde Menschen so lieb und gütig zu mir waren, so freundlich, dass das vermutlich meinen inneren Akku immer wieder gefüllt hat.
    Auch meine vielen Aufenthalte in freier Natur, stundenlang auf Bäumen sitzen und vor allem Tiere beobachten. Generell geben mir früher, wie heute nur Tiere dieses Gefühl, was mir immer so sehr fehlte als Kind. Die bedingungslose Akzeptanz und Liebe.

  7. Christina Müller sagt:

    Guten Tag Herr Grüttefien,

    mein Sohn (20) hat eine Freundin (ebenfalls 20), die von ihrer Mutter in unglaublichen Maß gegängelt wird, bzw. die Mutter tut alles um zu verhindern dass ihre Tochter ein eigenständiges Leben führt.

    – sie dar keinen Freund haben
    – sie darf nicht ausgehen, bzw. sich mit Freunden treffen
    – ihre Mutter bestimmt welche Kleidung sie tragen darf
    – ihre Mutter bestimmt ihre Berufswahl
    -ihre Mutter hat die Aufsicht über das Konto der Tochter, samt der Bankkarte
    – auf kleine und große (vermeindliche) Verfehlung regagiert die Mutter mit heftigen Wutanfällen
    – ebenso bei Kritik
    – bei Verfehlungen werden Dinge wie z.B. das Handy konfiziert über einen längeren Zeitraum
    – außerhalb der Berufsschule hat die junge Frau für ihre Mutter da zu sein

    Die Mutter tut alles, damit ihre Tochter kein eigenständiges Leben führen kann. Die junge Frau leidet sichtlich darunter. Hat einerseits Angst vor ihrer Mutter, andererseits ebenso große Angst sich abzunabeln, was nicht schwer zu verstehen ist, da sie ja nie wirklich die Möglichkeit hatte, ein Selbstbewusstsein aufzubauen und gewohnt ist, zu gefallen und zu gehorchen und es recht zu machen.

    Meine Frage ist nun, wie kann man der jungen Frau helfen? Wie kann man sie unterstützen? Dass sie bei uns jederzeit willkommen ist, weiß sie.

    Mit freundlichen Grüßen

    Christina

    • Wie empfindet die junge Frau selbst die autoritäre Erziehung der Mutter? Spricht sie offen darüber oder schweigt sie – aus Scham oder falsch verstandener Loyalität?

      • Christina Müller sagt:

        Sie spricht mittlerweile offen mit uns darüber, davor nur mit meinem Sohn. Sie sieht durchaus das Extreme, hat aber große Angst sich dem entgegen zu stellen. Loyalität zur Mutter ist trotzdem in einem gewissen Maß gegeben, wobei ich nicht wirklich weiß, ob aus Angst, oder Zuneigung.

        • Was wünscht sie sich und wie sollte die Beziehung zu ihrer Mutter ihrer Meinung nach aussehen?

          • Christina Müller sagt:

            Wünsche hat sie keine geäußert, sie erzählt nur von ihrer Mutter und von ihrer Angst.
            Das einzige Mal, als sie sowas wie einen Wunsch äußerte war, dass sie gerne so eine Beziehung zu ihrer Mutter hätte, wie mein Sohn und meine Tochter zu mir haben.

            Gespräche über einen Auszug (wir haben ihr angeboten, erst einmal zu uns zu ziehen) oder sonstige Veränderungen, die von ihr ausgehen müssen, blockt sie immer sehr schnell ab.

            • Ich würde Ihnen empfehlen, nicht zu schnell in Lösungen zu denken und ihr sofort Hilfe anbieten zu wollen. Sie fühlt sich wahrscheinlich am sichersten, wenn sie der Mutter gegenüber loyal bleibt. Jede Aufforderung zum aktiven Widerstand löst bei ihr Ängste aus und sie zieht sich zurück. Hören Sie ihr einfach nur zu, geben Sie ihr einen Raum, wo sie ihre Gefühle und Gedanken mitteilen und sich und ihre Situation reflektieren kann, ohne sie gleich mit Handlungsempfehlungen unter Druck zu setzen. Der Wunsch, sich von der Mutter zu distanzieren, muss selbst in ihr wachsen und der Rahmen dafür kann am ehesten geschaffen werden, wenn sie sich mit ihrer Situation zunächst gefühlsmäßig auseinandersetzen kann und ihr jemand dabei zuhört. Bringen Sie zunächst einfach nur Verständnis auf und schaffen sie Vertrauen.

  8. Guten Tag Herr Grüttefien,

    ich würde gerne Ihre Stellungnahme zu meiner Thematik hören.
    Die Narzisstin ist in diesem Fall die „noch“ Frau meines Partners, seit fast 2 Jahren bin ich nun mit ihm zusammen und habe damit auch Kontakt mit seinem Sohn (6). Das Mädchen (1 und halb) wurde am Anfang bei uns abgesetzt als die Möglichkeit anderer „Babysitter“ nicht Möglich war, 2 Monate nach ihrer Geburt ist die Frau in die Nähe ihrer Mutter (4 std von uns entfernt) gezogen, seit da an haben wir das Mädchen nicht mehr gesehen. Ich bin ein sehr herzlicher Mensch und liebe Kinder abgöttisch woraus auch schnell guter Kontakt zum Jungen aufgebaut wurde. Natürlich habe ich an ihm gewisse Auffälligkeiten wie blaue Stellen am Oberschenkel oder Bettnässe festgestellt wie auch das anfassen meiner Oberweite. Er möchte die Zeit die er bei meinem Partner verbringen „darf“ mit mir nutzen da mein Freund ein Co-Narzisst ist, bzw. sich lieber Zeit für seine Arbeit nimmt als für seine Kinder, dazu werde ich dann beansprucht. Am Anfang „spielte ich das Spiel mit“ und ließ mich ganz drauf ein die Erziehung in den Zeiträumen wo der Junge da war zu übernehmen. Da ich noch erheblich Jung bin ist mir doch nach einer Zeit aufgefallen das dies nicht meine Aufgabe ist. Natürlich bin ich der Frau direkt aufgefallen weil die Umgebung die Aufmerksamkeit nicht mehr nur auf Sie richtet und ich meine Meinung auch äußere. Ohne mich hat mein Freund lediglich das getan was sie wollte um unnötige Diskussionen zu vermeiden, er bezahlte die Wohnung, alle anstehenden Kosten und ließ ihr ihr Gehalt von 2000 Euro ausgeben für Kleidung. Er verdient ebenfalls mehr als Sie. Seit meiner Anwesenheit sind ja alle Kosten wieder ihre da Sie die Stadt verließ. Es passierte viel, aber was nun akut der Fall ist, ist dass das Jugendamt laut ihrer Aussage den Entschluss gezogen hat das ich die Kinder nicht mehr sehen darf. Ich bin teils auch schuld weil ich ihre „Macht/Rache/Wut“ unterschätzt habe. Destotrotz werden Sie nach 2-3 Monaten wieder in die Nähe zu uns ziehen und mir die Kinder wie eine Babysitterin aufdrängen um selbst ihr Leben zu genießen, mein Freund hat damit ja selbst kein Problem da er dann als Gut gesehen wird und davor habe ich Angst, den selten konnte ich mich persönlich so gut abgrenzen und meine „Freiheit“ ausleben wie auch mich selbst noch finden. Ich bin 19 Jahre alt.

    Danke fürs durchlesen, einen schönen Tag 🙂

    • Sie sollten sich gut überlegen, ob Sie sich als Babysitter von den beiden missbrauchen lassen wollen. Es ist nicht ihre Aufgabe, die Kinder zu betreuen und zu erziehen. Sie übernehmen damit unverhältnismäßig viel Verantwortung. Auch wenn Ihrerseits eine große Kinderliebe bestehen sollte, so sollten Sie sich nicht selbst überschätzen. Grenzen Sie sich ab!

  9. Lewis sagt:

    Ich muss sagen, dass es immer noch am besten ist, wenn man sich aus eigener Kraft gegen den Narzissten wehren kann. Meine Eltern haben sich getrennt, als ich 4 war. Mein Vater ist ein starker Narzisst. Ich habe zum Glück hauptsächlich bei meiner Mutter gelebt. Er hat inzwischen wieder geheiratet und seine jetzige Frau ist auch eine Narzisstin. Vor gut zwei Jahren, als ich 16 war, habe ich den Kontakt stark eingeschränkt. Ab da habe ich mich gewehrt. Das hat auch funktioniert und als ich vor kurzem mein Abitur gemacht habe, hat mich mein Vater sogar stark gelobt.

    Also Leute: Wenn ihr mit Narzissten zu tun habt, dann begebt euch aus der Opferhaltung heraus. Wenn euch der Narzisst kritisiert, dann gebt ihm eine kurze und sachliche Antwort, die das Problem bei ihm lässt. Wenn ihr das über einen längeren Zeitraum macht, wird er euch nicht mehr abwerten. Wenn manche Leute sagen, man habe keine Wahl als No-Contact, dann nenne ich das Feigheit! Der Narzisst ist nicht allmächtig.

    • Theresa sagt:

      Nö, da stimme ich Dir keineswegs zu. Du hattest ja nicht die Probleme komplett destabilisiert zu sein, weil Dein Vater gar nicht bei Euch gelebt hat.
      In sicherer Entfernung hattest Du nur kurz mal ein Problem.

      Ich hatte 2 narzisstische Eltern bei denen ich dauerhaft leben musste, einschließlich Gewalt und dauerhafter Entwertung.

      Mit 18 wollte ich nur noch sterben und ich kam ins Krankenhaus.

      Dort entschied eine -Psychologin- ich müsse die Familie verlassen.

      Die einzig richtige Entscheidung!

      Ohne abgeschlossene Berufsausbildung, noch in der Ausbildung hatte ich nie die Gelegenheit mir etwas aufzubauen und erst mit über 50 habe ich das endlich geschafft.

      Gleichzeitig haben meine Eltern heimlich versucht meine Kinder gegen mich aufzubringen und das teilweise mit Geld und Abwertungen gegen mich auch zeitweise geschafft.

      Als meine Mutter starb war ich erleichtert, statt traurig.

      Seit dem kann mein Vater an seinem Geld, Haus, etc. ersticken, wir schaffen es auch so und werden wieder glücklich und halten auch wieder zusammen.

      Enterbt zu werden ist besser, als zeitlebens unglücklich zu sein. Diese Intrigen die da abgelaufen sind, hast Du nie erlebt.

      Mein Bruder mit Doktortitel hat alles bekommen. Wir waren immer arm, das interessierte damals nicht, meine Eltern wollten nur mit uns Kontakt damit wir bei ihnen Haus und Garten pflegen.

      Sich selbst den Wert wieder zu geben den einem ein Anderer absprechen will kann doch sehr helfen!

      Meine Kinder haben nun endlich auch den Kontakt abgebrochen, nachdem sie plötzlich ebenso entwertet wurden wie ich, nachdem der Herr Dr. wieder da war.

      Die Beziehung des Bruders zerbrach, meine Mutter fand schon immer seine Kinder zu hässlich und seine Frau ebenso, dies äußerte sie uns gegenüber immer.

      Da aber nie Jemand weiß wie hinterhältig Familien kaputt gemacht werden können, kommt diese Klarheit entweder nie oder nur wenn es bereits zu spät ist.

    • Jonsen sagt:

      Lieber Lewis, du sprichst von deinen eigenen persönlichen Erfahrungen und Hut ab, dass du es rechtzeitig erkannt und hast und dich schützen konntest. Jeder Mensch ist anders und daraus resultieren unterschiedliche Dynamiken und Umgangsweisen, aber Kontaktabbruch mit Feigheit gleichzusetzen ist überheblich und extrem wertend.
      Des Weiteren von „Opferhaltung“ zu reden ist sehr anmaßend. Ich habe fast 30 Jahre gebraucht um zu erkennen welchen emotionalen Missbrauch meine Schwester, Mutter, ich und viele andere Menschen im näheren Umfeld erfahren durften. Kontaktabbruch hat nichts mit Feigheit sondern mit Selbstschutz und Selbstliebe zu tun. Kontakt einschränken mag bei dir geholfen haben. Bei mir funktionierte es bedauerlicherweise nicht mehr und „Kontaktabbruch“ erforderte meinerseits Mut, nicht Feigheit.

    • Anna sagt:

      Da spricht jemand, der die Verhaltensweisen seines Vaters übernimmt und es nicht reflektiert. Passiert vielen Kindern. Sich nicht auf einen Schießübungsplatz zu setzen hat nichts mit Feigheit zu tun sondern mit gesundem Verstand. Natürlich ist ein Narzisst nicht allmächtig, das hat auch nie jemand behauptet, außer vielleicht der Narzisst selbst. Dennoch lebt es sich viel besser ohne Kugeln, die einem ständig um die Ohren fliegen, auch wenn keine davon wirklich trifft….was allerdings oft nur eine Frage der Zeit ist.

  10. Anita sagt:

    Mein Mann und auch mein Sohn leiden beide an Depressionen – erst jetzt wo mein Mann in der Klinik ist, ist mir richtig bewusst geworden, dass er durch die narzistische Erziehung seines Vater und krank geworden ist. Seine Mutter konnte ihm nicht helfen, da sie nichts zu melden hatte (was natürlich auch heute noch so ist). Unser Sohn wurded auch schon von klein auf von seinem Großvater und meinem Schwiegervater manipuliert. Er sprach schlecht über mich und betonte immer wieder, dass ich nicht die Richtige für seinen Vater sei. Ein Kind kann da ja schlecht mit umgehen. Er vertraute sich mir zwar an, doch ich wollte keinen Streit und anstatt meinem Schwiegervater zur Rede zu stellen (er hat ihm gedroht, dass wenn er mir seiner Mutter etwas davon sagen würde – so würde er nicht mehr zur Familie gehören und vieles mehr…) habe ich geschwiegen. Schließlich wollte ich mein Kind nicht verraten und auch keinen Streit aufkommen lassen. Nun mache ich mir die größten Vorwürfe und es kommt mir vor als könnte ich diese Last (Krankheit meines Sohnes und Mannes) nicht mehr tragen. Für meinen Schwiegervater habe ich die Schuld, dass mein Mann in der Psychatrie sitzt und mein Sohn eine Rehaausbildung macht. Wenn ich meinen Schwiegervater zur Rede stellen würde – würde es nichts mehr ändern. Mein Mann wurde so geformt (kein Selbstbewusstsein und und und) und verstehen würde es der „Narzist“ auch nicht. Mir selbst ginge es vielleicht besser – aber meinen beiden wichtigsten Männern ginge es sehr wahrscheinlich noch schlechter. Vielleicht würde es auch meinem Mann etwas bringen, wenn er seinen Eltern die Meinung „geigen“ würde. Das ganze Leben ist nur noch ein Scherbenhaufen 🙁

  11. Nomadin sagt:

    Ich habe erst kürzlich wieder ein Gespräch mit meiner Familie geführt und war erneut wie erschlagen von diesem empathiebefreitem, manipulativen Verhalten.
    Da ist mir wieder klar geworden, dass ich vor solchen Personen deshalb keinen Respekt habe weil sie sich durch ihr Verhalten vertrauenswürdig machen. Respekt oder Liebe haben so gar keine Grundlage. Ich denke, es wäre schon viel verlangt und würde auch vollkommen ausreichen, die Motive für das Verhalten zu verstehen und zu akzeptieren, dass sich jemand für einen Weg der Lüge, der Manipulation und des Getrenntseins entscheidet. Respekt oder Vertrauen existieren in mir für diese Gestalten nicht und das ist auch sehr gesund so..!

  12. perlchen2018 sagt:

    Hallo Herr Grüttefien,
    ich lese immer wieder mit großem Interesse Ihre Artikel und versuche so zu erkunden, was in meiner Kindheit so „falsch“ gelaufen ist und was ich nie benennen konnte.
    Dieser Artikel berührt mich deswegen, weil Sie das Leben meines Mannes in seiner Herkunftsfamilie haargenau beschreiben. Mein Mann „mußte lernen“, seine Eltern zu lieben, obwohl sie ihn und seine Schwester emotional und zwischenmenschlich verwarlosen ließen (die Eltern sind Kriegskinder). Er sagt heute, dass er seine Eltern nicht liebt, ihnen aber verpflichtet ist. Seine „Veranlagung“ ist, sich von der Familie, auch heute noch, mit 61, einlullen zu lassen, zu funktionieren, nichts in Frage zu stellen und seine Gefühle und Bedürfnisse immer hinten an zu stellen. Das hat er gut gelernt, um überhaupt ein wenig Zuwendung zu bekommen. Wir haben uns sehr jung kennengelernt und ich erinnere mich noch daran, dass er immer wieder ein „Unwohlsein“ in den Vordergrund stellte, damit seine Mutter ein wenig Mütterlich- und Fürsorglichkeit aktivieren konnte. Das verstehe ich heute, damals habe ich mich nur irgendwie gewundert. Abgrenzung war/ist unerwünscht. Da wir keine Familie gergündet haben, wurde er kurzerhand von seinem narzisstischen Vater und seiner stillscheigenden co-narzisstischen Mutter „enterbt“, bzw. auf den Pflichtteil verwiesen. Vielleicht konnte er inzwischen ein wenig heilen, ich ermuntere ihn, auch mal an sich zu denken ud sich nicht Alles, was die Familie so an ihn heranträgt, überstülpen zu lassen. Warscheinlich verorten sie bei mir auch, dass ich ihn, in ihren Augen, aufhetze! Ich bin, besonders bei meiner narzisstischen Schwägerin, in Ungnade gefallen. Sie hat ihre 3 Kinder ebenfalls wieder narzisstisch erzogen, was für mich nur schwer zu ertragen ist. Jeder der 3 hat seine Aufgabe, die sie dem jeweiligen Kind zugedacht hat. Ich selber komme ebenfalls aus einen narzisstischen Elternhaus, was wohl nicht so ungewöhnlich in dem Zusammenhang ist. Meine Mutter ist extrem narzisstisch veranlagt, mit Allem was diese „Krankheit“ so hergibt (schikanieren, klein halten, einsperren, prügeln, auslachen etc.) Mein Vater war eher co-narzisstisch und mir, wenn sie es zuließ, zugetan. Ich habe da wohl Glück gehabt, NPS hat mich nicht erwischt, dafür aber meine Schwester. Meine „Veranlagung“ hat mich dazu gebracht, meine Mutter vor 18 Jahren zu verlassen, mein Vater ist verstorben. Seit Langem suche ich nach Antworten und Denkanstöße, um die Ereignisse meiner Kindheit und Jugend zu verknüpfen und ein zu ordnen. Dank Ihrer Artikel verstehe ich nun soviel mehr die Zusammenhänge, auch was meine Vergangenheit und die Gegenwart betrifft, und das verleiht mir in gewissem Maß eine innere Gelassenheit und das Gefühl von Stärke, denn…..ich habe es durchschaut.

    • Hallo perlchen2018,
      ja leider zieht sich der krankhafte Narzissmus durch ganze Generationen. Je nach individueller Veranlagung entwickelt ein Kind eine NPS, ein anderes Kind entwickelt andere Kompensationsmechanismen, die aber auch nicht unbedingt gesund sein müssen. Die „Fortpflanzung“ kann nur beendet werden, wenn man sich seines eigenen Verhaltens und dessen negative Auswirkungen auf zwischenmenschliche Beziehung bewusst wird und lernt, seinen seelischen Schmerz zu überwinden. Ich wünsche Ihnen alles Gute!

  13. Lilli sagt:

    Meine narzisstische Mutter hat den Kontakt zwischen mir und meinen Geschwistern durch das spätere Erbe ungerecht verschenken, erschwert.
    Sie wollen mich schneiden und ich lasse sie,um mich auf mein Leben zu konzentrieren.
    Mein Mann hat auch narzisstische Züge.
    Ich lasse auch ihn los, treffe meine Entscheidungen und pflege meine eigenen Hobbys. Dies bestärkte unsere Kinder automatisch auch, bis ich erkannte, dass er an NPS leidet, und mich offen gegen seine Ansprüche, an die Seite unserer Kinder stellte.
    Ich hatte früher Komplementärnarzissmus drauf, da seine Forderungen übertrieben waren, stellte ich mich auf meine Hinterfüße.
    Ich lebe mein Leben und erwarte nichts mehr von meinem Mann,das wenige Gemeinsame, das möglich ist,machen wir gemeinsam, auch als Familie.
    Die Kinder und ich tauschen uns aus, um Missverständnisse zu vermeiden.
    Beide Kinder stehen in ihrem eigenen Leben.
    Bei ihrem Vater wissen sie, dass er immer mal krampfhaft versucht im Mittelpunkt zu stehen.
    Beide leben mehr ohne uns als mit uns,und das ist gut so.
    Mein Mann kann das Gesunde zum Teil nachträglich zulassen,
    doch seinen Abwerterwortschatz mir gegenüber kann er nicht lassen, wenn ich eigene Entscheidungen treffe.
    Bei uns ist es nicht ganz so schlimm,
    und mein Mann hat keine Chance, zwischen mir und unseren Kindern Unfrieden zu stiften.
    Dass unsere Kinder viel ohne uns machen, fällt mir schwer, doch es ist besser so.

  14. Rene Rietpietsch sagt:

    Hallo und tausend Dank für diese Seite! Ich habe 12 Jahre mit einer Narzisstin zusammengelebt, nur durch Ihre Untreue geschafft die Beziehung zu beenden, wir haben zwei Kinder 5 und 10 Jahre,mittlerweile habe ich einen neuen Partner und war Anfangs erschrocken wie tief dieses gegenseitige Gefühl zueinander ist, keine Distanz mehr, meine Kinder lieben sie mehr wie die eigene Mutter, sie bekommen liebe und Zuneigung wie sie es nie kennengelernt haben. Leider haben wir mit den Kindern einen Wochenwechsel, sie hat es soweit geschafft die Kinder zu manipulieren, das ich an meinen großen nicht mehr rangeninnen bin.

    Nur durch Gespräche und aufzeigen bzw.beweisen das die Mama lügt und den Papa schlecht macht, habe ich wieder einen Zugang zu ihm bekommen, nach dem Lesen ihrer Website weiß ich das die Kinder mich mehr denn je brauchen! Meine Hoffnung wenn sie alt genug sind, das sie den Absprung schaffen und bei mir leben können, denn gern sind sie nicht bei der Mama!

  15. Malgo sagt:

    Herr Grüttefien,

    ich würde gerne mein Beitrag v. 19 September 2018 bearbeiten. Leider weiss ich nicht, ob das geht und wie?.

    Schöne Grüße.

    Malgo

  16. Malgo sagt:

    Hallo Herr Grüttefien,

    ich danke Ihnen für Ihre sehr gute Antwort. Ich habe das auch vermutet. Ich hätte mir von Herzen gewünscht, dass er mich nicht als Bedrohung sieht. Ich wünsche mir nur Ruhe, um das Leben zu geniessen.

    Schöne Grüße.

    Malgo

  17. Malgo sagt:

    Herr Grüttefien,

    diese Seite tut so gut. Alles aber wirklich alles was Sie schreiben, habe ich erlebt mit Narzisten. Ich wusste nicht wie man das nennen kann (seit Jahren wusste ich nicht).
    Manchmal denke ich, Sie schreiben über mich und meine Familie. Ich bin keine Narzistin.

    Danke dafür.

    Schöne Grüße.

    Malgo

    • Hallo Malgo,

      es freut mich zu lesen, dass Sie sich aufgrund meiner Beschreibungen und Erklärungen besser fühlen.
      Ich wünsche Ihnen für Ihre Zukunft alles Gute!
      Sven Grüttefien

      • Malgo sagt:

        Danke Herr Grüttefien,

        ich habe Ihre Seiten non stop gelesen. Seit lange Zeit. Ich habe mich gewundert, weil alle Geschichten 100 Prozentig stimmen. Das habe ich nirgendwo gelesen. Ich konnte auch über mich lernen (Strategien, wie man umgehen kann, auch meine Schwächen). Ich konnte meine Beziehung mit Narzisten schnell los lassen-ohne Wunden. Ich habe das alles hier verarbeitet. Ich fühle mich Erleichtert. Ich habe immer Lebensfreude empfunden aber das hat mir 100 Prozentige Sicherheit gegeben. Seit diese Zeit (3 J. wachsen meine Kopf Tumore überhaupt nicht). Ich freue mich, dass ich hier bin und bin unglaublich Dankbar dafür. Wünsche Ihnen auch immer nur das Beste 🙂 und gaaanz viel Glück.

        Schöne Grüße aus Berlin.

        Malgo

  18. Tommy sagt:

    Hallo – bin gestern in der arbeit auf diese seite gestoßen – ich bin schockiert und erleichtert – es hat 10 jahre gedauert um drauf zukommen was mit meiner zukünftigen exfrau los ist – und warum meine 6 jährige tochter vor gericht gegen mich falsch aussagt – ich hoffe das das jugendamt ,das gericht und die ganzen psychologen endlich mal drauf kommen was da los ist – an alle die solche probleme haben : kopf hoch und alles gute

    • Stein sagt:

      Hallo, ja, es wäre ungemein wichtig, daß sich Jugendämter, Richter, Rechtsanwälte eingehend mit dem Thema Narzissmus und dessen Auswirkungen auf Kinder befassen, damit der Umgang nicht immer nach Schema F (14-tägiges Wechselmodell)abgehandelt wird. Beide Eltern werden auf eine Stufe gestellt. Und ihnen wird vorgehalten, sie streiten nur auf dem Rücken ihrer Kinder. Dass hier mal erkannt wird was Narzissmus bedeutet welchen Toturen Kinder bei dem narzisstischem Elternteil aufgesetzt werden.

    • Heike sagt:

      Hallo Tommy,
      Deine Erwartung/Hoffnung, dass Mitarbeiter des Jugendämter, oder gar Psychologen auf einige Dinge kommen, muss ich leider enttäuschen.
      Oder Du richtet Dich auf eine lange Zeit mit vielen Auf und Abs ein, wo Du nocht oft sagen wirst „Unglaublich. Das kann ja wog nicht wahr sein“?).
      Ich spreche aus 10 Jahren Erfahrung, diverse Jugendsamtsmitarbeiter (der eine besser, der andere schlechter), 2 Familienrichter, 2 Verfahrensbeistaende, und einen gerichtlich bestellten Psychologen später.
      Trotzdem: hält die Ohren steif, alles Gute.
      H.

  19. Jan sagt:

    Ich bin sehr frohe über ihren Text gestoßen zu sein. Viel, wenn nicht alles trifft auf meine Eltern sowie Großeltern zu. Jetzt kann ich die ganzen Probleme mit denen und mir selber versehen.

    Ich habe mich immer versuchtet zu befreien ohne meinen Eltern zu verletzen.
    Das ist alles für mich eine wichtige Erkenntnisse.
    Ich will mit Mut meinem eigenen Weg gehen

  20. Missi sagt:

    Hallo!
    Ich beschäftige mich seit ein paar Tagen mit dieser Diagnose, da ich mich bis vor kurzem in einer Beziehung mit einem Narzissten befand. Ich bin schockiert über dieses Bild und hätte mir gewünscht, eher auf diese Persönlichkeitsstörung aufmerksam zu werden, denn dann hätte ich ihm nicht zweimal die Chance gegeben, wieder in mein Leben zu treten.
    Das Problem was ich habe, ist die Umgangssituation mit unserem einjährigen Sohn. Der Vater, der wiedermal mit Suizid drohte, darf sein Kind derzeit nicht sehen. Wie sieht es generell mit dieser Störung aus; kann man sein Kind überhaupt in die Fänge eines solchen Menschen lassen. Ich hab da echt Magenschmerzen und ja schon einges durch die letzten zwei Jahre.

    • Lise1 sagt:

      lass dich von einem guten Psychologen beraten, der sowohl mit den Bedürfnissen eines kleinen Kindes auskennt als auch mit Personlichkeitsstörungen.
      Mit einem Jahr passiert jetzt viel mit der Prägung des Kindes, das später nicht mehr für das Kind erinnerlich ist, aber gerade deshalb ist es wichtig, dass da jetzt keine Grundlagen für spätere Schwierigkeiten gelegt werden. Dazu hast du als Mutter alles im Guten und Bösen in der Hand. Leider lernt man das nicht in der Schule, sondern übernimmt Ansichten von Eltern und Gesellschaft, die aber einen nicht genug mitgeben könnten, um nicht in die Narzissmus Falle zu geraten. Also würde ich zu einem Fachmann gehen, der auf deiner Seite ist. Sonst kann es passieren, dass dein Kind später in die gleiche Falle kommt, wenn du es genau so erziehst, wie deine Eltern Eltern dich erzogen haben.

    • Heike sagt:

      Jemand der mit Suizid droht ist nicht in der Lage sich für sich selbst verantwortlich zu fühlen, noch viel weniger Verantwortung für ein Kind zu übernehmen, also kein Kontakt solange nicht nachweislich eine Therapie erfolgt ist!

    • Kiki sagt:

      Eigentlich muss das Kind ganz weg von dem narzissten!leider ist dies nicht immer möglich ausser man flüchtet ins Ausland und nimmt eine neue Identität an
      Sofern man die Kraft hat.
      Teil ist man an einen Narzissten geraten weil man schon als Kind in solch einer Umgebung aufgewachsen ist .

      Ich selbst würde von Narzissten erzogen.
      Beide Elternteile !
      Ich wäre fast gestorben!
      Und habe eine schlimme Angststörumg und ein falsches Selbstbild erschaffen

      Das hat.much fast mein Leben gekostet.
      Ich konnte mich nur befreien weil ich viel meditiert habe und langsam mein wahres ich durch kam!
      Dies dauert aber sehr viele Jahre und viel harte Arbeit an sich selbst

      Es ist grausam und sehr schlimm was die machen und die Kinder sind wirklich niemals frei egal wie alt sie sind.

      Sogar als ich über 30 war hätte ich einen Konflikt mit meinem Bruder ih habe mich aufgeregt und mein Vater meinte

      „Ja ist ja gut und jetzt sei ein liebes Mädchen “
      Alter alter

      Unter Umständen wird man selbst zum Narzissten
      Und merkt es nicht .
      Da durchzukommen und sein Gehirn wieder auf normal Funktion umzuprogrammieren dauert Jahre
      Aber ich denke mir
      Ich Kämpfe!besser als genauso zu werden !

    • SofieL sagt:

      Hallo Missi, ich hoffe, dass du auf einem guten Weg bist. Ich habe drei Kinder nach 20 Jahren mit einem Narzissten und ich gehe durch die Hölle…..sie sind zwischen 6 und 16 Jahren und er Manipuliert so massiv gegen mich. Ich habe Angstzustände bekommen, die Kinder alle drei eine Depression! Sein Ziel ist die Zerstörung. Das innige Verhältnis der Kinder zueinander wird auch erfolgreich gespalten. Das gelingt alles durch äußerst effektives lovebombing in Richtung Kinder. Und einer perfiden Opferhaltung, die mit jedem Schritt, den ich wage für uns zu gehen, gegen mich bestätigt wird.

      Ich finde daher Deine Frage mehr als berechtigt und genau das ist zur Zeit auch meine Frage: kann ich mein Kind überhaupt in seine Obhut entlassen? Eins der Mädchen hat er schon entfremdet, die anderen hat er im Visier und arbeitet daran. Seit Monaten geschieht uns solches Unrecht und ich kann es auch nicht mehr mit ansehen, dass er Urlaube mit Ihnen plant und ich weiß, dass sie gehirngewaschen zurückkommen. Mein mutigster Schritt als völlig destabilisierte Frau und Mutter war ein Gang zum Jugendamt, obwohl mir dadurch noch böseres angedroht wurde. Ich hoffe jetzt sehr darauf, dass diese psychische Bedrohung der Kinder erkannt wird und uns Hilfe ereilt. Denn es eilt, schon nach wenigen Monaten wird eine Therapie für die Kinder unumgänglich sein.
      Ich hatte alles für den Frieden getan, wie üblich über meine Grenzen hinweg. Narzissten wollen keinen Frieden. Sie wollen Macht. Ich hoffe auf ein Wunder und das wünsche ich Dir auch!!
      Lieber Sven Grüttefien – übersehe ich als Opfer vielleicht eine wichtige Hilfe? Es scheint mir alles so müßig und mit jeder Woche die vergeht, stecken meine Kinder tiefer im Sumpf seiner Misshandlung fest.
      Außerdem ist die Angst meinerseits so groß: Kämpfe ich für „Einschränkungen“ in seine Richtung, werden die Kinder den „Armen Vater“ noch mehr verstehen, in seinen Anschuldigungen und das Feindbild der Mutter wird durch mich selbst gefördert. Er geht bei den Kindern äußerst geschickt mit dem Deckmantel der Liebe vor. Ich brauche wirklich Hilfe……

      • Lola sagt:

        Liebe sofiel,
        Ich habe gerade deinen Text gelesen.
        Darf ich dich Fragen wie deine Situation jetzt ist.
        Ich machen genau die gleiche Erfahrung, ich bin manchmal sogar erschrocken, wie parallel die lebensGeschichten verlaufen. Hast du rst bekommen oder Unterstützung, und wie war deine Erfahrung mit dem Jugendamt?
        Danke und liebe Grüße

  21. Arianna sagt:

    Hallo,
    ich lese diesen Blog seit einiger Zeit nur sporadisch mit, auf diesen Artikel möchte ich aber als selbst Betroffene eingehen.

    Es ist für ein Kind, das bei einem narzisstisch gestörten Elternteil lebt, schlichtweg nicht möglich, sich diesem zu entziehen. Ist der Missbrauch vor allem direkt, wird es ggf. Abwehrmechanismen entwickeln und fliehen; aber bei subtilem Missbrauch in Form von Suggestion, Isolation, Schuldgefühlen, Verunsicherung und Einbeziehung der gesamten Umgebung ist es kaum machbar. Das Kind MUSS diesem Elternteil glauben, alles andere würde ihm den Boden unter den Füßen entziehen. Es hat keine Alternative, als sich an die Realität des Menschen, der seine ganze Welt ist, zu klammern. Da hilft keine Vernunft, der seelische Druck ist zu groß. 1. Es muss irgend jemandem vertrauen können, sonst übersteht es diese Phase nicht; 2. es ist noch zu jung, um die Situation differenziert zu sehen, und 3. der narzisstisch Gestörte wird alles tun, um es daran zu hindern. Er wird entweder anstreben, dass sich das Kind völlig von dem „bösen Elternteil“ abwendet, oder es benutzen, um den anderen auszuspionieren und weiter fertig machen zu können; im schlimmsten Fall beides.

    Wird das Kind erwachsen und lebt endlich sein eigenes Leben, ist es gut möglich (schließlich hat es einen freien Willen), dass es die Ideen, die ihm eingetrichtert wurden, überdenkt. Meist steht es ohnehin unter Leidensdruck und wird das Hinterfragen, sobald es stark und unabhängig genug ist, allein schon deswegen beginnen.

    Man kann einen narzisstisch Gestörten nicht auf seinem eigenen Terrain schlagen, dafür sorgt er mit allen Mitteln. Die Kinder müssen von selbst den Mut finden, sich zu befreien und der Wahrheit ins Auge zu sehen und / oder nach Hilfe zu suchen; von anderer Seite auch an ihnen zu zerren macht ihnen das Leben nur noch schwerer, und sie müssen ohnehin erwachsen werden und sich ihr eigenes Leben aufbauen. Als Außenstehender oder als das andere Elternteil bleibt einem nicht viel übrig, als das Kind möglichst in Ruhe zu lassen und ihm nur bei Gelegenheit zu signalisieren, dass man für es da ist.

    Über „Was ist damals eigentlich passiert?“ zu sprechen ist sehr schwer; wenn sich das Kind einmal (wenn auch aufgrund von Erpressung) auf die Seite des missbrauchenden Elternteils gestellt hatte, ist es ihm im Nachhinein wahrscheinlich entsetzlich peinlich. Und schneidet man als Betroffener das Thema selbst an, kommt man leicht in die Rolle von „wer sich verteidigt, klagt sich an“ und verliert dadurch an Glaubwürdigkeit. Nur wenn das Kind selbst nachfragt, sollte man ruhig und sachlich antworten.

    In allererster Linie muss man aber den narzisstisch Gestörten völlig aus dem eigenen Leben ausblenden (umziehen, Telefonnummer ändern etc.), damit man endlich Ruhe hat. Solche Menschen sind wie Krebsgeschwüre, und man kann auch dem eigenen Kind nicht helfen, so lange es einem selbst schlecht geht. Auch sollte man an sich selbst arbeiten und hinterfragen, warum man eigentlich an so einen Menschen geraten ist; sonst ändert sich nie etwas.

    Ein Verwandter von mir ist nach einer schrecklichen Scheidungsgeschichte jetzt seit Jahren in einer glücklichen Beziehung und hat auch wieder Kontakt zu seiner Tochter. Und ein Bekannter hat nach einer ähnlichen Sache neulich seinen Enkel wiedergesehen.
    Ich will jetzt keine falschen Hoffnungen machen im Sinne von „Alles wird gut“; aber mit Ehrlichkeit und Vernunft gegen so schamlose Menschen vorgehen zu wollen hat nach meiner Erfahrung überhaupt keinen Zweck, dazu haben sie zuviel Macht. Als Betroffener kann man diese nicht unterwandern, man kann sich nur auf die eigene Macht über sich selbst und das eigene Leben konzentrieren.

    Alles Gute den Betroffenen…

    • Katja sagt:

      Seh ich ähnlich,
      bin selber Kind eines narzisstischen Vaters – war ihm gegenüber immer loyal, bis ich als junge Erwachsene selber durchschaut habe, dass mit meinem Vater was nicht stimmt.
      Erst weitere 20 Jahre später habe ich ihn durch gesammelte Informationen als Narzissten erkennen können.
      Hätte mir aber damals jemand was Negatives über meinen Vater erzählen wollen, hätte ich mich immer auf seine Seite gestellt.
      Ich habe ihn über alles geliebt!
      Man muss (als das betroffene Kind) selber reif werden – das kann ihm kein Außenstehender abnehmen.

    • Alex sagt:

      Deswegen haben ich und die Kleine meiner Ex uns auch so gut verstanden, weil ich wohl der Einzige in ihrem Umfeld war, der mit dem Kind normal umgegangen ist.

      Aber, die Packung kommt, wenn die Kleine alt genug ist und sie mitbekommt, warum sich die Mutter vom Vater getrennt hat und was die Alles abgezogen hat.
      Die Frage hier ist nicht ob, sondern wann das passieren wird.

    • SofieL sagt:

      Lieber Sven Grüttefien,
      Ich stimme Arianna zu und gehe zur Zeit selbst dieser vorgeschlagenen Strategie nach. Jedoch plagt mich der Gedanke: mein Kind ist nun seit einem Monat massiv entfremdet, die „Einleitung und Vorbereitung“ zu dieser Entfremdung hat schon vor Jahren stattgefunden. Wir befinden uns momentan noch auf der dritten und vorletzten Stufe, denn noch schafft mein Kind es (sehr distanziert) mich im Falle des Wunsches seines Vaters anzusprechen oder anzuschreiben. Aber es ist „erst vier Wochen“ bei ihm. Sollte ich jetzt nicht alle gesetzlichen Hebel in Bewegung setzen, um es zu mir zu holen und um ihm Zeit zu geben, zu heilen? Es hat doch auch ein Recht auf meinen Schutz?
      Verzweifelte Grüße

      • Solange die Chance besteht, das Kind zu sich zu holen oder einen geregelten Umgang zu organisieren, sollte man auch alles Hebel in Bewegung setzen, damit das Kind eine „Auszeit“ vom narzisstische Elternteil bekommt und in der Zeit beim anderen Elternteil eine andere Behandlung erfährt sowie die Möglichkeit hat, sich mitzuteilen und zu einer anderen Bezugsperson Vertrauen aufzubauen.

        • SofieL sagt:

          Vielen Dank für Ihre Antwort! Nach zweimaligem gemeinsamen Jugendamtbesuch, wurde dies nun vom Vater des Kindes für Unnötig erklärt. Er schiebt alles auf den 11jährigen, der mich ja nicht sehen will. Sieht aber nicht seine Schuld daran, ein Feindbild von mir geschaffen zu haben. Es ist eine Perfide und schmerzvolle Erfahrung.
          Mein Ex Mann ist bereit, meinem Kind nun „gut zuzusprechen“ .evtl. Bleibt er dann nächste Woche einmal einen Tag bei mir und seinen Geschwistern. In diesem „Friedensangebot“ kann ich ja wieder nicht dem Anwalt das OK geben und es vergeht wieder wertvolle Zeit. Es ist so schwierig, das richtige zu tun.

  22. Nane sagt:

    Sehr geehrter Herr Grüttefien, vor ein paar Tagen stieß ich auf Ihre Seite und bin unendlich dankbar für Ihre Hilfe, die ich damit gefunden habe. Ich musste erst 60 Jahre alt werden, um zu erkennen, was der Grund für den ewigen Krieg mit meiner Mutter war und immer noch ist. Jeder Satz, den sie zur narzisstischen Mutter schreiben, ist ein Volltreffer und ich kann zu jedem Punkt Geschichten erzählen, die kaum jemand nachvollziehen kann. Ich hatte niemanden in meiner Kindheit, der mir beigestanden hätte. Mein Vater ist, wie ebenfalls treffend beschrieben, passiv. Er redet nicht viel, hatte zwar Verständnis für mich aber gegen diese Mutter keine Chance. Mich hat diese Empathielosigkeit als Jugendliche so wütend gemacht, dass ich dadurch einen unheimlich starken Willen entwickelt habe. Mit 17 bin ich zu Hause abgehauen, sonst wäre ein Unglück passiert. Ein stabiler Freundeskreis war hilfreich, mein jüngerer Bruder mein Verbündeter. Als der 2008 an einer seltenen Krebsart verstarb, habe ich ihn vor dieser gnadenlosen Mutter beschützen müssen. Die wollte, als er noch einen Monat zu leben hatte, eine „Abschiedsparty“ für ihn veranstalten. Das wäre „ihr großer Auftritt“ gewesen in ihrem Lebensdrama! (Seht her, welche Kraft diese gramgebeugte Frau im Angesicht des Todes ihres Sohnes in der Lage ist, zu leisten) Mein Bruder war sehr geschwächt, total verzweifelt und hatte – unglaublich – ein schlechtes Gewissen weil er ihr diesen Wunsch abgeschlagen hat. Das ist nur EINE von vielen Geschichten aus 45 Jahren. Meine Mutter ist zudem noch depressiv und droht schnell mal mit Suizid, wenn nicht alles so läuft wie sie es gern hätte. Alles, was ich dazu über emotionale Erpressung gelesen habe, trifft absolut zu. Anfang September habe ich den Kontakt zu meinen inzwischen sehr betagten Eltern abgebrochen, ich kann nicht mehr. Bin nur eine „gute“ Tochter, wenn ich den beiden mit 83 und 89 Jahren das gewohnte Leben im großen Haus bis zum Ende ermögliche. Das schaffe ich nicht. Geld wäre da für ein angenehmes Dasein im betreuten Wohnen, ist nicht erwünscht. Fange ich davon an, werde ich hysterisch angeschrien. Als ich diese Seite hier fand, hatte ich vor, mich im Forum mit anderen auszutauschen. Es ist jedoch so viel, dass ich gar nicht wüßte, womit ich anfangen sollte. Ich schreibe jetzt für mich alles auf, chronologisch. Vielleicht wird’s ein Buch und ich kann anderen damit helfen. Allen hier Betroffenen wünsche ich rechtzeitige Erkenntnis und viel Kraft!

    • Jutta sagt:

      Hallo Nane, ich meine grad sie würden mein Leben niederschreiben. Es ist zu 100% gleich und mir glaubt immer noch niemand.Meine Mutter hat mir fast jeden aus der Verwandtschaft genommen, da Narzisten redegewandt sind in ihren Lügen, das glaubt man nicht. Es hört nie auf . Richtig schlimm wurde es auch bei mir als ich todkrank war aber überlebt habe. Sie hätte sich auch gramgebeugt immer hingegeben dass sie ihre Tochter verloren hat und jeder hätte sie bemitleidet. Ab dem Zeitpunkt als man wusste, dass ich weiterlebe wurde ich ihr größter Feind. Ich hab ihr immer vergeben aber nun ksnn ich nicht mehr

      • Nane sagt:

        Liebe Jutta, danke für die Rückmeldung, ist schon ein kleiner Trost zu wissen, dass man nicht allein ist mit solchen Erlebnissen, die man ja lange für normal hält, weil man nichts anderes kennt. War zumindest bei mir so. Ich bin die einzige, die sich immer gewehrt hat, nur ist das wie mit Vollgas gegen eine Wand fahren. Dafür wird man dann völlig empört als aggressiv hingestellt. Ich sollte gefälligst mal an mir arbeiten! Als bei meinem Bruder der Krebs diagnostiziert wurde, der wenig erforscht und sowieso nicht heilbar ist, haben wir trotz dieser niederschmetternden Nachricht versucht, das den Eltern so schonend wie möglich beizubringen. Das habe ich gemacht, zusammen mit einer neutralen Person, damit mein Bruder nicht die Reaktion mitbekommt, die ja völlig unberechenbar sein konnte. Letztendlich sagte unsere Mutter: ach, wenn er doch gar nicht wieder aufwachen würde nach der OP. Da dachte ich, ich bringe sie um. Ich habe gekämpft! Für meinen Bruder und gegen diese Gnadenlosigkeit! Je mehr ich jetzt aufschreibe und alle Geschichten nochmal durchlebe, umso klarer wird mir, was mir das Leben da aufgebuckelt hat. Der Rest gehört jetzt mir und meiner Freiheit und sonst niemandem! Ich sage Dir, liebe Jutta, Wut ist die beste Energiequelle! Jedenfalls bei mir. Herzliche Grüße und viel Kraft schickt Dir Nane (ich sag einfach Du 🙂

  23. Gerhard M. L. sagt:

    Hallo Hr. Grüttefin, wieder ein toller Bericht – herzlichen Dank.

    Bei mir ist es etwas anders. Meine Ex ist die Tochter einer solchen narzisstischen Mutter. Da sie keine Aufarbeitung ( trotz meines Angebotes auch evtl. 5 Jahre zu bleiben) ihres Problems für nötig hält bzw. 3 Ehetherapie-Angebote abgeschlagen hat, ist es vor ca. 5 Jahren zur Trennung meinerseits gekommen. Die Hölle für mich leider immer noch. Gierige und unverschämte Forderungen treiben mich in die Privatinsolvenz. Meine Sorge gilt aber unseren beiden gemeinsamen Kindern.

    Da sie vermutet, dass die Kinder dann auch ihre Fassaden-Technik erkennen, ist sie überlieb zu den Kindern, macht mich weiterhin bei den Kindern immer nur schlecht. Ich habe Gerichtsverhandlungen über (angebliche) häusl. Gewalt und einen Stalking-Prozess hinter mir. Bin aus meinem eigenen Haus ohne meine Möbel rausgeflogen. Damit hat sie die kompl. Isolierung von meinen Kindern erreicht. Seit drei Jahren sind die Kinder so verunsichert, dass ich so lange nichts mehr von ihnen höre. Es zerreißt mir mein Herz.
    Diese Mutter erzieht sich Co-Narzissten weil sie weiß, dass sie abhängig sind von ihr. Nie habe ich es erlebt, dass sie zu den üblichen Feiertagen mal die Kinder motiviert diese gemeinsam zu erleben. In der Schule werden diese Kinder aber in das obere Fünftel getrimmt. Fast kann man sie als Helikoptermutter bezeichnen. Diese Störung bei ihr erfordert ständige Bestrebungen nach Anerkennung. Können sie sich vorstellen wie eine „fam.-interne Entführung“ sich anfühlt ? In der Schule habe ich von den Lehrern erfahren müssen, dass sie mir nicht auskunftsberechtigt sind, wenn es die Kinder ab 16 Jahren nicht wünschen! Ich bin per Gesetz zur Sorge verpflichtet und das mache ich sehr gerne – und dann bekommt man solche Aussagen – der pure Horror.

    So wurde aus einem Opfer eine Täterin. Wie oft habe ich gebetet, dass diese kranke Frau von diesem so destruktiven Weg abweicht. Mehr bleibt mir ja nicht übrig.

    Allen Anderen wünsche ich viel Kraft u. einen Schutzengel, der einen vom Suizid abhält. „Irgendwann werden die Kinder sich melden“ – das höre ich immer wieder. Bis dahin hat sie leider ihre destruktiven Marken aber bei den Kindern hinterlassen – und ich konnte das mit der männer/ Väter-feindlichen Gesetzgebung leider nicht verhindern –

    so long

    • Katja sagt:

      Wie schrecklich! Du hast mein ganzes Mitgefühl!
      Ich habe selber Kinder. In meiner Vorstellung ist es das Grausamste, sie weggenommen zu bekommen bzw wenn sie einen durch Gehirnwäsche und Manipulation nicht mehr sehen wollen.
      Ich wünsche dir von Herzen, dass sie das „Spiel“ irgendwann durchschauen und den Kontakt zu dir suchen.
      Gib die Hoffnung nicht auf und suche dir emotionalen Beistand (Selbsthilfegruppe?), um diese schwere Zeit durchzuhalten.
      Ich weiß, das ist leicht gesagt…
      Alles Gute!

    • Thomas sagt:

      Hallo Gerhard, ich kann mit dir mitfühlen. Weiter unten im Thread hab ich beschrieben wie ich zu grossen Teilen das Gleiche mit der Ex und ihrer narzisstischen Familie erlebt hab. – Wurdest du auch nahtlos ausgetauscht?

  24. Stella sagt:

    Wieder mal ein sehr aufschlussreicher, interessanter und gut erklärender Artikel!
    Allerdings glaube ich, dass das, was dort beschrieben wird, großenteils auch in nicht-narzisstischen Familien abgeht, weil die meisten Eltern Erwartungen an ihre Kinder haben, wie diese sein sollen, und die Kinder von klein auf lernen sich anzupassen, um die Liebe ihrer Eltern nicht zu verlieren, und sich eher selbst in Zweifel ziehen als ihre geliebten Eltern. Die Entglorifizierung der Eltern und das kritische Auseinandersetzen mit ihnen und ihrer Erziehung ist für ALLE Kinder ein wichtiger Schritt zum Erwachsenenwerden und für die eigene Ich-Werdung, meiner Meinung nach. Für Kinder narzisstischer Eltern ist dieser Prozess nur leider besonders schwierig, schmerzhaft und ernüchternd.

  25. Mike sagt:

    Auch wenn sich das jetzt hart anhört, aber wenns nicht das Eigene Kind ist, sollte man nix mehr machen!
    Wenn man es geschafft hat, sich von seiner/seinem N zu trennen, muss man auch Abstand vom Kind nehmen; Alles Andere bringt nix.

    Diesen radikalen Schritt musste ich auch machen, auch wenn ich das Kind geliebt habe und ichne wichtige Bezugsperson da war. Eine sehr wichtige sogar, den bei mir war das Kind ruhig und normal.
    Aber was bitte soll ich machen? Das Kind ist eh schon durch seine Mutter und ihre Männergeschichten versaut, und da es nicht von mir ist, muss ich es ziehen lassen, auch wenns mir das Herz bricht.
    Aber der radikale Schritt war notwendig und richtig!
    Alles Andere hätte mich kaputt gemacht!

    • Katja sagt:

      Interessanter Aspekt…
      Jetzt verstehe ich, warum meine damalige Stiefmutter mich ohne ein Wort verlassen hat, als sie sich von meinem narzisstischen Vater trennte (nach 27 Jahren, in denen sie mir wie eine zweite Mutter war).
      Es war für mich sehr schlimm, und obwohl ich schon längst erwachsen war, fühlte ich mich grundlos verstoßen.
      Ich rief sie an, sie ging nicht ans Telefon und rief nie zurück.
      Ich schrieb ihr Briefe, fragte nach dem WARUM, bekam nie eine Antwort.
      Die Gefühle, die ich hatte: Verzweiflung, Trauer, Wut, Hass…
      Ich verstand es einfach nicht.
      Fühlte mich betrogen um das Vertrauen, das ich zu ihr hatte, fühlte mich weggeworfen, getäuscht, wusste nicht mehr, ob die empfundene Liebe Wahrheit oder Illusion war, kam mir dumm und naiv vor, misstraute meiner eigenen Wahrnehmung.
      Ein ähnliches Gefühl, wie wenn man einen Menschen durch plötzlichen Tod verliert – vielleicht sogar schlimmer, weil dieser Mensch die Trennung bewusst und aktiv herbeigeführt hat, und die ganzen Fragen offen bleiben, obwohl eine Antwort ja noch möglich wäre!
      Dank deines Beitrages verstehe ich ihre Seite nun besser,
      aber trotzdem möchte ich anregen, dem Kind zumindest einen Brief zu schreiben, denn GHOSTING ist auch (emotionale) Gewalt!
      Ich leide heute noch unter dem Verlust ohne Worte oder Aussprache (und das ist etwa 15 Jahre her!)

      • Alex sagt:

        @Mike

        Sehe ich genau so und hab ich auch so gemacht.
        Kontakt komplett abgebrochen, obwohl mir ihre Tochter Alles bedeutet hat. Auch ich war eine Bezugsperson, wo die Kleine immer ruhig und lieb war, wenn ich sie besucht habe.
        Aber das hat der Mutter nie gepasst und entsprechend hat sie versucht, einen Keil dazwischen zu schieben.
        Als mich meine dann zum 4x betrogen hat (ja, ich weiß, dass ich doof bin), hab ich jeglichen Kontakt entgültig abgebrochen.
        Und auch die Gedanken an die Kleine mussten weg, denn ich konnte der nie helfen und will ich auch nicht mehr; wozu auch?

        Das Kapitel ist vorbei und ihre Mutter schafft es ganz alleine, durch ihr Verhalten und ihre Depressionen, das Kind langfristig zu versauen.
        Irgendwann bekommt sie eh die Packung für Alles, den wirklich ändern wird sie sich niemals, obwohl sie das bisher schon so oft wollte.

        • Alex sagt:

          @Katja
          Das „Gute“ bei mir war, die Kleine war damals 3 Jahre alt; die hat mich längst vergessen, was auch gut ist. (Obwohl ich keine ahnung hab wie sie regiert, wenn wir uns mal spontan sehen sollten)

          Ich will nicht wissen, was ihre Mutter ihr für Lügen über mich erzählt hat, warum ich nicht mehr komme, da sie so oft gefragt hat, warum ich so selten da bin und warum ich nicht öfter kommen. Sie hat mich sogar mehrmals gefragt, ob ich sie nicht Lieb habe, weil wir uns so wenig sehen; mit 3 (!) Jahren!!

          Ich weiß, dass ich der Kleinen mehr als gut getan habe und ein Ruhepol für sie war. Ich hab stundenlang mit ihr gespielt und sie geliebt wie mein eigenes Kind und selbst die Eltern meiner Ex meiten, dass die Kleine mich unglaublich liebt.
          Das Problem war nur die kranke und verlogene Mutter.

          Ich kann Deine Gefühle bzgl Deiner Stiefmutter verstehen, aber bedenke bitte auch, dass eine Weiterführung von Allem, mit Sicherheit bei ihr auch negative Auswirkungen hätte haben können. Natürlich kann man im höheren Alter schon erwarten, dass wenigstens mal ein kurzes Statement kommt.

          Ich kenn da jetzt die Hintergründe nicht, aber für mich war der Schritt logisch, wenn auch verdammt schwer.
          Aber es war der Einzig richtige Weg für mich, um von 2 Jahren Terror entgültig zu entfliehen.
          Daher würde ich zB der Kleinen weder einen Brief schreiben, was mit 5 Jahren eh nix bringt, noch werde ich sie irgendwo ansprechen, wenn ich sie zufällig treffen sollte, denn das würde mir wieder einen großen Rückschlag versetzen.

          Das Thema ist durch, und so Leid mir das tut, weder ich noch sonst jemand wird dieses Kind retten können.

          • Katja sagt:

            @ Alex:
            vielleicht wäre es eine Möglichkeit, sobald das Kind alt genug ist, selbst Kontakt zu dir zu halten (14? 15? 16?), einfach nur dem Kind die Liebe zu versichern (wenn es denn Liebe ist), ohne über die Eltern (Mutter) zu sprechen? Dem Kind zu versichern, dass es nichts dafür kann, dass man weg (aus der Familie raus) ist.
            Einfach nur „da“ zu sein, auch wenn man im Hintergrund bleibt wie ein entfernter Onkel?
            So dass der Kontakt nicht völlig abreißt, und dann, wenn das Kind erwachsen ist, über die Problematik zu sprechen?
            Jeder „Fall“ ist anders – wenn es für dich nicht geht, kann man natürlich nichts dran ändern…
            Oder einen Brief schreiben, und den später an das erwachsene Kind schicken?

          • Alex sagt:

            @ Katja

            Bzgl. Deiner Antwort „vielleicht wäre es eine Möglichkeit, sobald das Kind alt genug ist, selbst Kontakt zu dir zu halten (14? 15? 16?)“.

            Die Kleine wurde grade 4 als ich den Kontakt zur Mutter und ihr abgebrochen habe, nachdem sie mir erneut fremdgegangen ist und mir die Schuld gab.

            Ich verstehe was Du meinst und in der Theorie magst Du Recht haben, ABER, mir bringt das nix.

            Dieses Kapitel hat mich 20 Monate meines Lebens gekostet, und so Leid mir die Kleine auch tut, weder ich noch sonst jemand kann der bei der Mutter und den Großeltern helfen.

            Ich musste für mich da einen entgültigen Cut machen, denn für mich sehe ich keinerlei Gründe für weiteren Kontakt; weder jetzt noch in 10 Jahren. das ich sie in der stadt mal sehen werde (wie letzte Wo), da komm ich nicht drum rum.
            Ich weiß ja auch nicht, welche Lügen sie der Kleinen erzählt hat; hat sie beim Kindsvater ja auch mal gemacht, dass die Tochter 2 Monate keinen Kontakt wollte.

            Wie schon gesagt, die würde mich jetzt eh nicht mehr kennen, was auch gut ist, denn ich hätte wohl sehr große Probleme, wenn ich ihr direkt in der Stadt begegne und sie regaiert, wie sie immer reagiert hat, nämlich auf mich zulaufen und mir um den Hals fallen.

            Es ist nicht mein Kind, und da soll sie froh sein, den dann wär die nicht mehr bei der Mutter!

          • Flora sagt:

            Hallo Alex.
            Du musst dich nicht rechtfertigen.
            Eigensicherung geht immer vor. Wer weiss, welche Anschuldigungen die Mutter ins Feld führen würde wenn du den Kontakt zu dem kleinen Mädchen suchen würdest. In dem Alter vergessen Kinder schnell, insbesondere wenn der Durchlauf an Männern das begünstigt.

          • Alex sagt:

            Flora,
            sie hat nicht nur einmal versucht, ihre Tochter gegen mich aufzuhetzen. Als das nicht geklappt hat, hat sie der Kleinen Lügen erzählt und so eine Reaktion provoziert.
            Natürlich war sie sich keiner Schuld bewusst und die Kleine hat diese Manipulation ziemlich schnell wieder vergessen.
            Dennoch eine Schande, dass die immer wieder damit durchkommt. Selbst im Kindergarten ist die Kleine durch ihr nervöses Verhalten aufgeallen, was von der Mutter aber umgehend wegdiskutiert wurde und den Kindergärtnerinnen die Schuld gegeben wurde.

            Dem Kind könnte man nur helfen, wenn’s von der Mutter wegkommt.aber wohin? Der Kindsvater ist überhaupt nicht in der Lage, sich um das Kind zu kümmern

        • Silv sagt:

          Trotzdem hat man die Möglichkeit, dem Kind noch eine Erklärung zu geben. Und nicht einfach wortlos von der Bildfläche verschwinden. Das ist auch emotionale Gewalt wenn man geisterhaft abtaucht. Auch wenns nicht das leibliche Kind ist hat man da eoch eine gewisse Verantwortung. Als Mensch. Als oft langjähriger elterngleicher Begleiter

          • Alex sagt:

            Ich kann hier jetzt nur von mir sprechen.

            Ich hab da keinerlei Verantwortung mehr; Null!
            Am Ende würde mir nämlich genau das zur Last gelegt oder Schlimmeres.
            Leicht gefallen ist mir das bestimmt nicht, aber was bleibt mir Anderes übrig?
            Was soll ich dem Kind erklären? Was für eine verlogene Schlampe seine Mutter ist? Wie sie mich belogen hat? Warum zig Kerle bei ihr ein und aus gehen?
            Jeglicher Kontakt zum Kind danach hätte mir nur geschadet, keinerlei Sinn ergeben und in dem Alter, wo das Kind damals war, ist die Chance, dass es schnell vergisst Recht groß!
            Ich sehe mich in keinster Weise daher für irgendetwas verantwortlich, ausser für mich selbst, dass ich diese Frau vergesse, drüber weg komme und nie wieder mit ihr zu tun haben werde. Das Kind ist eh versaut, so schlimm das ist. Der Kindsvater rafts doch selbst nicht und was die Mutter macht, wird schön durch Lügen verwischt.
            Also wer hat Verantwortung wem gegenüber?

            Bei der Sache von Katja ist das was Anderes. Da hätte man mal eine Nachricht schicken müssen.

          • Katja sagt:

            Das finde ich auch!
            Es ist einem Kind gegenüber grausam, es ohne Erklärung zu verlassen, es wird für etwas „bestraft“, wofür es nichts kann, und was es nicht versteht, und dabei muss es wegen der leiblichen Eltern doch schon genug leiden…
            Außerdem wird sich dieses Kind ewig fragen, was mit ihm nicht stimmt und warum es nicht liebenswert ist – denn DAS ist die Metamitteilung, die bei ihm ankommt.
            Der Selbstwert wird noch schlimmer beschädigt, als er ohnehin schon ist.
            Aber macht ja nichts – man kann ja später mit seinem Psychiater drüber sprechen! (Ironie)

          • Alex sagt:

            Katja, bei mir ist, bzw war das Problem, das meine Ex immer wieder gesagt hat „Der Kleinen geht’s gut“ was absolut nicht gestimmt hat. Durch ihre Manipulationen konnte sie ihren ex Mann und ihre Eltern täuschen.

            Es hatte seinen Grund, dass die Kleine unruhig war, mehrmals ins Auto gekotzt hat und Nachts nicht schlafen konnte.
            Wenn ich bei ihr war, war sie ruhig und normal.
            Das meine Ex ihre Tochter instrumentalisiert hat um ihre Kerle zu bekommen, sowas merkt sie nicht.
            Ich denke, irgendwann in der Zukunft wird sie ihre Saat entsprechend ernten, den das Kind ist nicht doof und wird entweder erzählt bekommen, warum die Mutter den Vater verlassen hat und was da so passiert ist, oder sie kommt von selbst drauf.
            Deswegen kann meine Ex so oft sagen „ich änder mich“ wie sie will. Hat sie mir 5x versprochen, nix gemacht und jetzt plötzlich soll das Anders sein? Niemals; Irgendwann fällt sie wieder ins alte Muster zurück. Hauptsache sie last mich in Ruhe, den ich bin fertig mit ihr.
            Nur ihr Kind kann niemand retten!

      • Flora sagt:

        Hallo Katja,

        vielleicht fiel es ihr schwer dir damals zu erklären was sie forttrieb? Kinder werden sehr oft instrumentalisiert, und wenn man den Eindruck hat, dass das Kind vollkommen durch den Partner dominiert und instrumentalisiert wird, wird es manchmal überlebenswichtig (psychisch) jeglichen Kontakt abzubrechen. ich möchte dir Mut machen noch einmal zu schreiben, ohne Vorwürfe, ihr zu verstehen geben, dass du verstehst warum sie gehen musste. Sag ihr wie wertvoll sie für dich ist, und dein größter Wunsch wäre wenn ihr euch aussprechen könntet. Versuche es, vielleicht wartet sie schon sehr lange auf dein „Erwachen“.
        Alles Gute

        • Katja sagt:

          Das habe ich getan, mehrmals,
          aber ich habe aufgegeben, und ich will nun auch nicht mehr.
          Irgendwann ist der Zug abgefahren.
          Es gibt eben Charaktere (wie meine Stiefmutter), die nicht stark genug sind für Konfrontation und später vielleicht, um ihre Schwächen einzugestehen bzw sich auch zu entschuldigen.
          Wenn ein Erwachsener ein Kind verlässt, ist das SEINE Verantwortung, aber leider sehen sich viele Erwachsene selbst so sehr als Opfer, dass sie die noch Schwächeren (die Kinder) im Stich lassen.
          Ich kann in einem solchen Verhalten Schutzbedürftigen gegenüber keinerlei Reife erkennen.
          Trotzdem danke für deine lieben Worte!

  26. Valerie Horumsberg sagt:

    Prima Artikel, der sehr gut das Dilemma eines Kindes in dieser schrecklichen Situation darstellt. Ich bin selbst Kind einer Mutter, der ich – heute – eine narzisstische Persönlichkeitsstörung attestieren darf. Was mich an diesem Artikel allerdings sehr stört, steckt im Header: „ein Übermaß an Ablehnung, Missachtung, Manipulation, Unterdrückung, Kritik und Demütigung – oder auch an Gewalt“.
    Es ist ganz klar, dass auch „ein Übermaß an Ablehnung, Missachtung, Manipulation, Unterdrückung, Kritik und Demütigung“ bereits Formen der Gewalt darstellen – ganz genau: seelische bzw. psychische Gewalt!
    Was vermutlich gemeint ist, ist, dass KÖRPERLICHE oder gar SEXUELLE Gewalt hinzukommen können. Das sollte dann aber auch so differenziert geschrieben werden. Die Formulierung im Header suggeriert jedoch, dass die erwähnten Taten und Vernachlässigungen „noch keine“ Gewalt sind, was den Opfern immer erschwert, die Schäden, die an Ihnen verursacht wurden, als „schwer genug“ einzustufen, als dass sie z.B. als Traumata bezeichnet werden dürfen. Gerade solche Kinder haben enorme Schwierigkeiten, ihrer eigenen Wahrnehmung zu vertrauen – das wurde ja sehr gut dargestellt – und glauben daher sehr schwer daran, dass ihnen Gewalt angetan wurde.
    Unsere Gesetze haben – dem Himmel sei Dank! – inzwischen seelische Vernachlässigung und psychische Gewalt als strafbar eingestuft. Von daher würde ich mir für einen so guten Artikel einen stärker sensibilitisierten Umgang mit dem Wort „Gewalt“ wünschen. Das würde manchem (ehemals) betroffenen Kind vermutlich sehr helfen und auch dazu beitragen, dass die gesellschaftliche Sensibilisierung gegenüber seelischer und psychischer Gewalt endlich zunehmen würde!

    • …ja, Sie haben Recht! Gemeint ist natürlich körperliche Gewalt. Die vorgenannten Formen der Misshandlung beziehen sich auf die seelische Gewalt, die nicht minder grausam ist.

    • Lise sagt:

      Ich meine sogar, dass die sseelische Gewalt noch schlimmer ist, insofern dass sie unsichtbar ist. Gegen körperliche Gewalt könnte man Anzeigen machen oder bekommt Beistand von Anderen, jedoch die seelische Gewalt wird ja oftmals nicht mal selber von den Betroffen als das erkannt, was sie ist, als Brechen der Persönlichkeit. Viele der „Erzogenen“ denken, das muss so sein und sie haben das verdient.
      Manche seelische Grausamkeit ist so subtil, das es nicht mal Menschen bemerken, die drum herum sitzen und es anhören und die Worte mitbekommen, eine Ohrfeige würde bemerkt werden.
      Das macht seelische Gewalt in meinen Augen noch gefährlicher, weil man sich noch weniger dagegen wehren kann als gegen körperliche Gewalt.

      • Jutta sagt:

        genau Lise, die seel. Gewalt sieht niemand. Aber ich bin heute sehr selbstbewusst und fürsorglich. Denn irgendwie habe ich mich früh abgespalten was das angeht, meiner Mutter zu glauben. Sie war zwar zuhause aber mein Vater sagte zu uns Kindern immer: wir müssen eure Mutter schonen, dürfen sie nicht belasten. Somit belastete ich die Mütter meiner Freundinnen mit meinen Problemen…und habe mir selbst beigebracht was gut und richtig ist. Das war wahrscheinlich gut so, denn ich selbst habe 3 liebe erwachsene Kinder, die mit beiden Beinen im Leben stehen.

    • Gerhard M. L. sagt:

      Hallo Valerie,
      Zitat „Unsere Gesetze haben – dem Himmel sei Dank! – inzwischen seelische Vernachlässigung und psychische Gewalt als strafbar eingestuft“ – hast Du da nähere Infos?. Ich hatte hier in Bremen versucht gegen diese seelenmordende Frau das alleinige Sorgerecht zu bekommen. 3 Anwälte hatt ich konsultiert – keiner konnte mir in HB Hoffnung machen damit die Kinder zu schützen.

      LG Gerhard M.

  27. Katja sagt:

    Ich sehe das Kind meiner narzisstischen Ex-beste-Freundin sehr leiden, nur ist keinerlei Zugang zum Kind (10 Jahre alt) möglich, da es schon völlig verstrickt ist und alles negativ Belastende, was die Mutter betrifft, verleugnet und die Mutter auf ein Podest stellt – in der verzweifelten Hoffnung, deren Liebe zu bekommen…
    Um nicht wahrhaben zu müssen, dass diese mütterliche Liebe nur sehr dünn vorhanden ist (was im Kind viel zu großen Schmerz erzeugen würde), werden die eigenen kritischen Gefühle der Mutter gegenüber völlig abgespalten.
    Da gibts keine Möglichkeit für Gespräche mit dem Kind.

  28. Silv sagt:

    Hallo Thomas,
    deine Geschichte habe ich schon woanders gelesen. Es wirkt so, dass Du noch sehr gefangen bist durch die Ereignisse. Deiner minderjährg.Tochter ist geschuldet, dass ein gewisser Kontakt bestehen bleibt. Leider wurde sie instrumentalisiert.
    Ich für meinen Teil würde an deiner Stelle keinen Kontaktabbruch zur Tochter vollziehen. Versuche einen bewusst anderen Kontakt: nicht über die Ex und ihre Eskapaden sprechen, der Tochtet zeigen, dass deine Tür stets für sie geöffnet ist. Denn oft ist es ja so, dass instrumentalisierte Kinder schnell beim narz veranlagtem Partner in Ungnade fallen, wenn sie sich behaupten möchten. Bewusst die Gespräche mit der Tochter weg von der Beziehung hin zu ihr oder euren Gemeinsamkeiten lenken.So hadt du die Chance, einen Fuß in der Tür zu behalten. Und wie immer: sich selbst reflektieren. Was hat dich in diese Beziehung gebracht? Was hält dich unentwegt in Gedanken dort? Was ist / könnte mein Lebensinhalt für mich sein?

    • Silv sagt:

      Achja: Informationspflicht bzgl Planungen wie Schulwahl etc besteht beim gemeinsamem Sorgerecht. Was die Regel ist. Ggfs wirst du das anwaltlich durchsetzen müssen. Oder warten bis die Tochter 18 ist. Und nicht über die Mutter nebst Familie herziehen. Das bringt die Tochter in Loyalitätskonflikte. Deine persönliche Haltung zu gewissen Dingen solltest du ihr aber schon kommunizieren

      • Thomas sagt:

        Hallo Silv,
        hab immer wieder Kontakt gesucht,ihr, da ich Hobbymusiker bin und auch eigene Lieder mache, meine Musik ihr zukommen lassen. Beim letzten Besuch Ihrerseits nichts über die Mutter verlautet und ihr Geld gegeben. Vorher hatte ich ihr, in der Prozessphase einige Warheiten über die Illoyalität und Lügen der Mutter aufgedeckt.
        Ich denke wenn mir die zum Zeitpunkt von 15 Jahren alte Tochter sagt das es zum Einen logisch wäre warum ihre Stiefschwestern mich ablehnten, zum Anderen die Frage warum ich mich auf eine verheiratete Frau ( die Mutter) eingelassen habe und zuletzt das Wissen der Tochter das alle drei Kinder um den Betrug ihrer Väter wissen, frag ich mich ob das normal ist.

        Warum ich darin verstickt bin? Da sind die geschilderten Erlebnisse, die nur ein Teil sind, der seelische und materielle Schäden im Rahmen der Scheidung. Fehlende Liebe väterlicherseits aus Kindheitstagen gepaart mit Hänseleien Gleichaltrigersowie Mordversuch Selbiger im Alter von ca 9 Jahren.
        Die Liebe die ich in Partnerschaften gesucht hab hat mich narzisstischen Menschen in die Arme getrieben.
        Jetzt mit 54 J.ist als Konsequenz wohl ein leidiges Singledasein bis zum Lebensende angesagt.

        • Lieber Thomas,

          „Jetzt mit 54 J.ist als Konsequenz wohl ein leidiges Singledasein bis zum Lebensende angesagt.“

          Dieser, Deiner Aussage, möchte ich ganz entschieden widersprechen und Dir sagen, dass Du nicht so ein Leben führen musst.

          Und Dir Mut machen. Es gibt nämlich jemanden, der Dich niemals alleine und in einem „trostlosen“ Single-Dasein, was vor allem Allein-/Verlassensein heißt, lässt.

          Dieser Jemand, das bist Du selbst. DU mit allem, was Dich ausmacht. Das wünsche ich Dir, dass das Deine Konsequenz ist. DICH finden! Und dass Du es wert bist.

          Ich verstehe Dich sehr gut. Und wie alle anderen Menschen wünscht Du Dir vermutlich eine Partnerschaft, in der ihr euch auf Augenhöhe begegnet. Ich möchte Dir lediglich sagen, dass ich Dir wünsche, dass Du Dich selbst lieben und akzeptieren lernst – mit allem, was da ist und das Dich ausmacht. Dass Du Deinem Selbst auf Augenhöhe zu begegnen lernst. DU bist es wert!

          Ich habe einen 17-jährigen Sohn, der die letzten 4 Jahre bei (s)einem narzisstisch veranlagten Vater gelebt hat. Ich konnte nach meinem Zusammenbruch und damit verbundener Therapie mich nicht mehr allein um ihn kümmern und er zog für vorher festgelegten Zeitraum zum Vater.

          Nun…. Als unser Sohn seinem Vater vor Ablauf dieser Vereinbarung seine Grenze aufzeigte, weil er erwachsen und vor allem selbstständig und unabhängig werden wollte – hat der Vater das mit seinem selbstherrlichen Ego nicht verkraftet. Und vor allem nicht, dass „sein Produkt“ (besser gesagt sein Besitz) nicht mehr die Verantwortung für ihn übernehmen wollte, sondern (s)ein Selbst entwickeln wollte.

          Ich hab mich getrennt, als er 4 Jahre alt war. Und seit ich in Therapie bin, weiß ich um meine Muster und verstehe, warum dieser Mann überhaupt bei mir „andocken“ konnte. Und ich lerne. Selbstempathie und Selbstliebe. Und das kann ich heute auch meinem Sohn vermitteln.

          Ich wünsche Dir alles Gute und schick Dir Kraft für Deinen Weg!

          Alles Liebe,
          Tiefseelfrau

          • Lilli sagt:

            Tiefseefrau,
            fast zwei Jahre später lese ich Deinen Beitrag, und die anderen Beiträge hier.
            Als Kind, das sehe ich heute,
            habe ich meine Mutter mit NPS- Wesenszügen bewundert und viel für sie, eine Künstlernatur, getan.
            Das war als Kind die einzige Möglichkeit, Anerkennung von ihr zu bekommen.
            Wenn ich nicht aufpassen, kann ich das noch heute, an nartisstische Menschen bewundernd andocken, und viel für sie tun.
            Inzwischen bin ich aber bei Selbstliebe angekommen und bei Distanz zu den Menschen mit NPS- Wesenszügen.

        • Silv sagt:

          ‚Ein leidiges Singledasein‘ führst du wenn du es so möchtest.Sich in Beziehungen zu unguten Menschen zu begeben nur um nicht allein zu sein, kann und sollte nicht die Lösung sein. Was ist dein eigener Lebenssinn? Und – inhalt? Es gibt noch ein Leben jenseits von Partnerschaften

  29. Thomas sagt:

    Sehr geehrter Herr Grüttefien unf Mitglieder des Forums wie sehen sie die folgende Situation: Ich war der zweite Ehemann meiner narzisstischen Ex-Frau (45J.) die sich bis heute nicht räumlichund materiell ( Geld, kostenloser Wohnraum und sonstige Zuwendungen) von ihrer narzisstischen Herkunftsfamile getrennt. Aus ihren 2 Ehen, die jeweils durch übergangslose Partner beendet wurden, gingen 3 Töchter hervor. Die 2 Töchter aus erster Ehe ihrerseits wurden in der Ehe mit mir, sowie die Grosseltern, gegen mich instrumentalisiert da man mich für den Bruch der ersten Ehe, in der es materielle Zuwendungen in Form finanzieller Zuwendung für eine Eigentumswohnung gab, die durch mein Erscheinen verkauft werden musste. Ausserdem wurde den Kindern suggeriert das ich nichts zu melden hätte. In der Ehe mit meiner Ex-Frau gab es das übliche narzisstische Programm mit Zuckerbrot und Peitsche, Illoyalität, ständige Aussenkontakte mit Dritten u.s.w.. Mittendrin in alledem war die gemeinsame Tochter die zum Trennungszeitpunkt 14 Jahre alt war.

    Ich war vor dem offiziellen Ende ein halbes Jahr aus dem engen Bereich der Schwiegerfamilie und ihrem Mobbing entflohen. Einem gemeinsamen Auszug auf neutralem Boden wollte die Ex-Frau nicht zustimmen. Ein halbes Jahr besuchte die Ex-Frau mich heimlich, gepaart mit Versprechungen und gemeinsamem Besuch einer von mir in die Wege geleitete Paarberatung, für Stunden in meiner Wohnung. In dieser Zeit suchte sie hinter meinem Rücken nach Ersatz und als dieser sich einfand wurde ich nach 16 Jahren mit einem Berg an Schuldvorwürfen entsorgt.

    3 Wochen später begann für mich in meinem Seelenschmerz eine drei Jahre anhaltende juristische Odysee die an Gemeinheiten Lügen und Verleumdungen kaum zu überbieten war. Da wurde ich wegen Betrug, Diebstahl angeblich geschenktem Geldes, das mein Gesamtvermögen inkl. Erbe meiner verstorbenen Eltern darstellt, sowie Sorgerechtsentzug in wichtigen Bereichen. Alle juristischen Anklagen gegen mich erwiesen sich als haltlos zumak ich auch Zeugen vorweisen konnte.
    Inmitten diesen Geschehens stand und steht die jetzt gemeinsame 17jährige Tochter die bei der Mutter und ihrem Clan wohnt. Der Kontakt zwischen ihr und mir ist stark belastet zumal sie in der Geldsache als Klägerin gegen mich instrumentalisiert wurde ( Ich hatte aus reinen Verzinzungsgründen einen hohen fünfstelligen Betrag, der hauptsächlich aus Erbmasse stammt auf einen, unter Absprache der Ex-Frau sowie 2 beiwohnenden Zeugen auf ein extra hierfür angelegtes Jugendtagesgeldkonto angelegt). Zu diesem Zeitpunkt war die Tochter 11Jahre alt. Als dann 3 Jahre später die Trennung kam hab ich umgehend mein Geld abgehoben. Es war ja lediglich geparkt. Im darauffolgenden Klageprozess stand ich dem Vorwurf „Diebstahl geschenkten Geldes“ gegenüber. Die 16 jährige als Klägerin!
    Seit der Trennung und dem juristischen Hintergrund gibt es wenige angespannte Tochter in meinem kleinen Einzelhandelsgeschäft sowie selten über Whatsapp. Wenn die Tochter mal kommt spekuliert sie auf eine Taschengeldaufbesserung und fragt mich nach meinem Beziehungsstatus nach Frauen.
    Die Tochter will im Grunde nichts von mir wissen und ich hab auch keine Hoffnung mehr dass sich das ändert.

    Anmerken möchte ich noch das seit der Trennung durch die Ex-Frau mit nichts was die Tochter betrifft wie Firmung, Schulwechsel, Ferienfahrten u.a. informiert wurde.
    Persönlichen Kontakt gibt es, auch auf meinen Wunsch, keinen mehr, wenn man mal davon absieht das sie als mit meinem Nachfolger sporadisch in der Stadt händchenhaltend an meinem Ladengeschäft vorbeigeht.

    • Christina sagt:

      Hallo Thomas,
      wie hast du es so lange mit dieser angeheirateten Familie ausgehalten? Hut ab, dass du es geschafft hast rauszukommen.
      Ich wurde in sowas hineingeboren. Somit kann ich dir nur die Kindersicht widergeben. Deine Tochter wird, wie du ja schon geschrieben hast, manipuliert.
      Wenn deine Tochter dich besucht, muss sie zu Hause jedes Wort, jede Geste, jede Mimik und Handlung von dir widergeben. Jede Veränderung muss wahrgenommen werden (Möbel, Frisur,…) Das wird dann zusammen im „Familienkreis“ ausgewertet und besprochen bis zum Umfallen. Ich brauche nicht zu erwähnen, dass du da ganz schlecht wegkommst. In alles wird eine bösartige Absicht deinerseits hineininterpretiert bzw. wird das von deiner Ex benutzt um das „böse“ Vaterbild von dir zu bestätigen (daran hat sie jetzt Jahre gearbeitet). Du bist der gemeinsame Feind. Das tut mir für dich sehr sehr leid. Du könntest höchstens mal was unerwartetes tun- deine Ex hat deiner Tochter schon genau eingebleut wie und wer du bist und wie du dich bei welchen Fragen verhalten und was du sagen wirst… vielleicht hinterfragt deine Tochter mal die ganze Sache.
      Wenn deine Tochter selber kein Narzisst ist, sehe ich erst Chancen wenn sie ausgezogen ist und lange (sehr lange) in Selbständigkeit leben durfte. Solange deine Ex Kontakt mit ihr hat, sehe ich schlechte Karten für dich. Sie muss dass alles selber hinterfragen – oder von einer dritten unabhängigen Partei (Freunde,..) mal angestubst werden (…stimmt das eigentlich alles was deine Mutter erzählt?). Das blöde ist halt, deine Ex hat für jeden Widerspruch eine neue Lüge parat- hast du ja bei deiner Scheidung genug gesehen… umso mehr schade, dass deine Tochter das nicht sieht. Das kann sie aber nicht. Ich habe meiner Mutter damals auch blind vertraut. Ohne auch nur einen Hauch von Zweifeln!! Unglaublich! Meine Mutter zeigte mir natürlich auch nur die SMS und Mails, die ihr Lügengerüst bestätigten. Alles andere nicht. Es ging damals um Geld an meine Schwester (was für eine Überraschung..). Als sogar der Anwalt meine Mutter nicht mehr vertreten wollte, fragte ich zwar warum – liess mir aber eine fadenscheinige Antwort auftischen. Ich glaubte der jedes Wort! Erst lange nach meinem Auszug (ganz weit weg – wir hatten nur noch telefonischen Kontakt) und mit der Ruhe fing ich an, darüber nachzudenken. Nachdem ich wieder Kontakt zu meiner Schwester aufnahm und wir dann über die Situation redeten, kam alles raus. Ich war nur noch schockiert! Konnte und kann es auch heute kaum noch glauben wie naiv ich war. Nie wäre ich auf die Idee gekommen, dass meine Mutter log. Nun ja. Ich bin nicht narzisstisch – und suchte von selber den Kontakt zu meiner Schwester. Vielleicht schafft es deine Tochter auch – ich wünsche es dir sehr – aber das braucht Zeit, viel Zeit.
      LG Christina

      • Thomas sagt:

        Hallo Christina,
        ganz lieben Dank für deine Stellungnahme.

        Ich kann nicht verstehen warum die Ex das alles macht, wenn sie mich doch gegen einen „besseren besser gestelten Partner ausgetauscht hat der doch, so ihre Worte vor 3,5 Jahren „mich besser versteht und man mit ihm reden könnte“. Da müsste sie doch glücklich sein und das Alte ruhen lassen. Warum muss sie händchenhaltend ( letztes Mal vor 2,5 Monaten) an meinem Ladengeschäft mit Blick zu mir ( war grad beim einräumen) vorbeigehen?

        Genauso,in dem erwähnten Geldprozess gegen mich gabs 2 Verhandlungstage. Die Mutter und Tochter verklagen mich auch „Diebstahl geschenkten Geldes“ (was ich widerlegen konnte) Zwischen diesen beiden Tagen im vergangenen November und Februar kommt die Tochter in den Laden mit einem Dokument zur Unterschrift zur Erwerbung des Autoführerscheins mit 17. In Anbetracht der Gesamtumstände hatte ich die Unterschrift zuerst abgelehnt und 4 Wochen später zugestimmt. In der Zwischenzeit hatte die Ex, durch die Unterschriftsverweigerung eine Sorgerechtslage (mit 17 Jahren!) eingereicht. Zur Begründung wurde Unterschriftsverweigerung sowie mangelndes Interesse an der Tochter angeführt. Ich konnte einen Whatsappverlauf mit der Tochter schriftlich ( wie bei Allem) nachweisen. Wie schon erwähnt wird umgekehrt ein Schuh draus: Über rein garnichts wurde ich von der Mutter informiert. Als die Tochter ihre Firmung hatte hab ich den Termin des Gottesdienstes selbstrecherchiert und war dort mit Geschenk für due Tochter anwesend! Bei der Führerscheinsache stellte dich hersus dass due Tochter, erneut ohne mein Wissen, den theoretischen Teil des Führerscheins 2 Monate zuvor absolviert hatte. Wäre nicht von Seiten des Landratsamt die Unterschrift beider Elternteile von Nöten gewesen, hätte ich vom Erwerb des Führerscheins erfahren. Prellbock in der Sache war eine tränenaufgelöste Tochter.
        Noch ein weitere Fall war im Sommer letzten Jahres eine Anfrage der Tochter zwecks Ferienjob mit KOSTENPUNKT von 1780€! Ich war immer der Meinung das man für Arbeit Geld erhält statt bezahlt. Meine telefonische Nachfrage ergab das die Tochter einen vierwöchigen Ferienjob in einem Kinderheim in SÜDAFRIKA machen wollte. Neben dem Kostenpunkt lehnte ich das Vorhaben aus Verantwortungsgründen ab – die Tochter war 16!!. Später angefragt was die Mutter meine gabs zu Antwort das soll der Vater entscheiden. Ergebnis einmal mehr war ich in den Augen der Tochter der Buhmann!
        Was soll man bei alledem nur machen? Zur Tagesordnung übergehen?

        Das Jugendamt, das von der Ex belogen wurde ( wie auch ihr Abwalt) hält sich bedeckt.

        • Lise sagt:

          „Was soll man bei alledem nur machen? Zur Tagesordnung übergehen?

          Das Jugendamt, das von der Ex belogen wurde ( wie auch ihr Abwalt) hält sich bedeckt.“

          Ja, du kannst nicht weiter die Jahre voller ungelebtem Leben hinnehmen?

          Und wieso kommst du drauf, dass ihr Anwalt dir gegenüber nicht bedeckt sein sollte? ER jmuss das sogar!

          Also fang an und leb nicht mehr das Leben, das deine Ex dir gestaltet, sondern die eiges leben, wo solche üblen Dinge ncihts mehr verloren haben.
          Sie haben entschieden, und du nicht. Wie kommt das? Warum machst du das?

          Du wählst diese Situation, es ist deine Entscheidung, das so zu machen, du bist kein Opfer, sondern hast im Moment entschieden, so zu leben. Was gibt dir das?
          Ich weiß, dass es bei Leiden Gewinn gibt. Was ist es für dich?

      • Thomas sagt:

        Wurde zuerst von meiner Herkunftfamilie isoliert dann wurde ich abhängig. Hab viel geschluckt, weil eine uneheliche Beziehung mit Sohn ( damals 2,5Jahre) zerbrochen ist und angeschlagen war. Das hat sich die Ex-Frau um unsere Tochter zunutze gemacht!

    • Mike sagt:

      Thomas, ich verfolge Deine Beträge schon eine ganze Zeit und ich finde, Du bist da noch viel zu sehr „drin“.
      Auch wenns schwer ist, Du kannst doch nix ändern, aber Du must für Dich da langsam mal rauskommen, sonst haderst Du in 10 ‚Jahren noch damit und das ist dann verschenkte Zeit.

      Du must langsam wieder anfangen zu leben und in die Zukunft zu schauen, auch wenns schwer ist, den Du gibst Deiner Ex Frau genau das, was sie will: Viel Leid und Selbstmitleid.

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