Narzisstische Mütter im Alter

Narzisstische Mütter haben im Alter viel mehr als andere Senioren unter zunehmender Einsamkeit, mangelnder Anerkennung, gesundheitlichen Problemen sowie dem unaufhaltsamen Vergehen ihrer Jugendlichkeit zu leiden. Der schleichende Abbau ihrer Vitalität macht sie verdrossen und führt in der Regel dazu, dass ihre negativen Seiten noch mehr zutage gefördert werden. Sie wollen den Verlust ihrer Lebenskraft und damit ihrer vermeintlichen Grandiosität nicht wahrhaben und versuchen umso mehr, sich wichtigzumachen.

Narzisstische Mütter im Alter: Tochter sitzt neben ihrer Mutter

Bild: © Mangostar – stock.adobe.com

Narzisstische Mütter müssen im Alter einer zunehmenden Vereinsamung und damit einer Verflüchtigung ihrer narzisstischen Zufuhr entgegenwirken. Die eigenen Kinder sind schon lange aus dem Haus und die Enkelkinder haben ein Alter erreicht, in dem andere Interessen wichtiger werden, als der Großmutter einen Besuch abzustatten. Der Ehegatte hat es möglicherweise nicht geschafft, seine narzisstische Ehefrau zu überleben, oder konnte der täglichen Vereinnahmung und Drangsalierung nicht länger standhalten.

Zudem hat sich der Freundeskreis im Laufe der Zeit beträchtlich reduziert – entweder weil die Freunde und Bekannten ebenfalls verstarben oder weil sie sich aufgrund des selbstherrlichen Verhaltens der Narzisstin, das im Alter immer anmaßendere und gehässigere Züge annahm, sukzessive distanzierten. Der Preis für ein Leben voller Selbstgerechtigkeit, Ignoranz und Egoismus ist für narzisstische Mütter im Alter häufig die Isolation von ihrem sozialen Umfeld und das Gefühl, von ihren Mitmenschen aufs Abstellgleis abgeschoben worden zu sein.

Neben der Einsamkeit haben narzisstische Mütter im Alter meist noch mit chronischen gesundheitlichen Beschwerden zu kämpfen, müssen eine Einschränkung ihrer Mobilität hinnehmen und können ihren alltäglichen Aufgaben nicht mehr mit der gewohnten Energie und Konzentration nachgehen, sondern sind zu ihrem Leidwesen vermehrt auf fremde Hilfe angewiesen. Dies stimmt in keiner Weise mit ihrem Selbstbild überein und sie können sich nicht daran gewöhnen, auf einmal nicht mehr alles selbst machen zu können, sondern sogar bei ganz profanen Tätigkeiten wie Wäschewaschen, Einkaufen oder die Reinigung des Hauses auf andere angewiesen zu sein und diesen vertrauen zu müssen.

Narzisstische Mütter tun sich schwer, das Altern zu akzeptieren

Narzisstische Mütter haben im Alter ein großes Problem damit, ihre Bedürftigkeit anzuerkennen, sich in die Hände anderer zu begeben und sich deren Willen unterzuordnen. Ein Leben lang haben sie in dem Glauben gelebt, stark und unabhängig zu sein und auf die Hilfe anderer gut verzichten zu können. Und nicht nur das: Sie haben sich stets das Recht herausgenommen, sich über andere zu stellen und ihnen zu sagen, was richtig und was falsch ist. Und nun sollen sie es auf einmal ertragen, wenn andere sie belehren und ihnen Anweisungen geben.

Wer sich sein Leben lang groß gefühlt hat, dem fällt es schwer, sich im Alter plötzlich klein vorkommen zu müssen. Narzisstische Mütter müssen sich im Alter gegen die drohende Umkehrung ihres Selbstbildes wehren und nehmen daher ihren zunehmenden körperlichen und geistigen Verfall zum Anlass, sich zukünftig darüber ihre narzisstische Zufuhr zu sichern: Körperliche Gebrechen werden dramatisiert, Hilflosigkeit bei alltäglichen Aufgaben wird perfekt vorgetäuscht, Notsituationen werden absichtlich erzeugt und das Jammern über ihre Einsamkeit wird theatralisch inszeniert. Ihre Bedürftigkeit wird für narzisstische Mütter im Alter zum gefundenen Fressen, um Aufmerksamkeit zu erzwingen und ihre Mitmenschen an sich zu binden.

Wenn sie schon alt werden müssen und akzeptieren sollen, dass ihre Attraktivität von einst, ihre frühere Leistungsfähigkeit, ihr Image und ihre Beliebtheit verlorengegangen sind, dann wollen sie sich wenigstens in ihrem Abbau als grandios erleben. Oder sie tun weiterhin so, als könnte ihnen das Alter überhaupt nichts anhaben und als wären sie so jung, hübsch und leistungsfähig wie eh und je. Sie gaukeln allen vor, sie hätten nach wie vor den totalen Durchblick und könnten locker mit anderen mithalten – was zuweilen jedoch einfach nur peinlich und bemitleidenswert wirken kann.

Narzisstische Mütter machen sich im Alter ihre Bedürftigkeit zunutze

Entweder gestehen sich narzisstische Mütter im Alter ihren zunehmenden Abbau und ihre Bedürftigkeit nicht ein und tun weiterhin so, als wären sie das temperamentvolle Vollweib, oder sie entdecken in ihrer wachsenden Bedürftigkeit ein Instrument zur Sicherung ihrer narzisstischen Zufuhr. Dann versuchen narzisstische Mütter im Alter, sich mit ihrem Leid und ihrer Eingeschränktheit immer wieder wichtigzumachen, und machen sich ihre Mitmenschen dienstbar, indem sie grollend und grantelnd immer wieder herausstellen, dass alles, was für sie getan wird, nicht gut genug ist.

Narzisstische Mütter verlangen dann zwar nach Hilfe, erwarten aber eine Unterstützung, die exakt ihren Vorstellungen entspricht. Andere geeignete oder gar objektiv bessere Vorschläge lehnen sie ab, reagieren aufbrausend und empört, sind extrem misstrauisch, werten das Angebot oder den Helfer rigoros ab und verlangen stur die Umsetzung ihrer Anweisungen. Müssen sie sich den Weisungen anderer notgedrungen unterordnen, unterlaufen sie heimlich deren Instruktionen und behaupten dann bei einem Misserfolg, sie hätten bereits vorher gewusst, dass die Maßnahme nicht funktionieren könne.

Narzisstische Mutter im Alter

Bild: © Ian Allenden – 123rf.com

Für bereitwillige Helfer – meist die Kinder der Narzisstin – ist es alles andere als leicht, den eigenwilligen Wünschen und Vorstellungen narzisstischer Mütter im Alter gerecht zu werden: Sie bevorzugen ganz bestimmte Behandlungsmethoden und lehnen jede Alternative ab. Narzisstische Mütter wollen nur von ganz bestimmten Ärzten untersucht werden, die Einnahme der Medikamente beruht auf ihrer ganz persönlichen Vorstellung und jede fachmännische Diagnose, die ihnen nicht zusagt, wird verschmäht. Obwohl ihr selbsterstelltes Heilungsprogramm keine Besserung bewirkt, wollen sie partout von niemandem einen Rat annehmen und kritisieren an allen Fremdmeinungen herum. Ihre ohnehin schon äußerst abstoßenden Eigenschaften entfalten sich bei narzisstischen Müttern im Alter noch stärker und ihr Hass und ihre tiefe Verachtung gegenüber ihren Mitmenschen steigern sich sogar noch.

Mit der Zeit wird offensichtlich, dass narzisstische Mütter im Alter gar keine Hilfe haben möchten, um besser mit ihrem Leben zurechtzukommen, sondern dass sie einfach nur im Mittelpunkt stehen wollen. Ein besseres Befinden kann diesem Bedürfnis zuwiderlaufen, weshalb sie alles daransetzen, dass man sich um sie kümmert, aber keine Hilfsmaßnahme jemals Erfolg hat. Haben narzisstische Mütter im Alter keine gravierenden gesundheitlichen Probleme, mit denen sie Aufmerksamkeit erlangen können, dann strapazieren sie die Nerven ihrer Mitmenschen mit anderen Anliegen: Die Regelung des Erbes, der eigenen Beerdigung oder die Ausbildung der Enkelkinder wird immer wieder zum Thema gemacht, ohne jedoch jemals einen befriedigenden Abschluss zu finden.

Narzisstische Mütter schikanieren ihr Umfeld

Kinder narzisstischer Mütter, die sich für deren Betreuung verantwortlich fühlen, müssen die Schikanen der Mutter über sich ergehen lassen. Zwar verlangen narzisstische Mütter, regelmäßig angerufen und besucht zu werden – oft machen sie hierfür sogar indiskutable Terminvorgaben –, doch wenn die Kinder ihrem Wunsch nachkommen, verhalten sie sich gleichgültig, so als würden sie sich von dem Anruf oder Besuch geradezu belästigt fühlen. Dennoch fordern narzisstische Mütter im Alter beharrlich den Kontakt ein und betroffene Kinder zucken bereits zusammen, wenn sie nur einen bestimmten Klingelton hören oder den Namen ihrer Mutter auf dem Display lesen.

Ist der körperliche Verfall narzisstischer Mütter im Alter bereits so weit vorangeschritten, dass die Kinder mit der Pflege überfordert und den Ansprüchen nicht mehr gewachsen sind, bleibt oft nur die Unterbringung der Mutter in einem Pflegeheim. Narzisstische Mütter können diese Entscheidung überhaupt nicht nachvollziehen und fühlen sich rücksichtslos abgeschoben. Sie machen ihren Kindern bittere Vorwürfe und versuchen ihnen ein schlechtes Gewissen einzuflößen, indem sie felsenfest behaupten, stets alles für ihre Kinder getan zu haben, immer für diese dagewesen zu sein und somit eine derartige Behandlung nicht verdient zu haben.

Aus Enttäuschung über die in ihren Augen gefühllose Entscheidung ihrer Kinder werten narzisstische Mütter die neue Unterkunft ab, machen sich bei den Mitbewohnern systematisch unbeliebt, bestehen auf Sonderbehandlungen und schikanieren nun statt die eigenen Kinder das bemühte Personal. Medikamente werden nicht eingenommen, weil sie angeblich nicht helfen, Hilfen werden verweigert und soziale Kontakte etwa bei Veranstaltungen mit den anderen Bewohnern werden strikt boykottiert. Narzisstische Mütter lassen nichts unversucht, den Kindern klarzumachen, dass sie mit ihrem neuen Leben nicht einverstanden sind und dass diese allein Schuld daran tragen, dass sie nun unglücklich sind.

Narzisstische Mütter halten an ihrem Selbstbild fest

Das Gefühl, abgeschoben worden zu sein, offenbar keinen Wert mehr für die Gesellschaft und für die Familie zu haben, an Selbstständigkeit einbüßen zu müssen und am Leben nicht mehr in der gewohnten Weise teilhaben zu können, kann narzisstische Mütter im Alter verstärkt aggressiv werden lassen: Sie mäkeln an allem herum, lehnen aus Prinzip alles ab, entwerten alle Mitmenschen in ihrem näheren Umfeld, verweigern Zugeständnisse und bestehen darauf, wie immer recht zu haben.

Der zunehmende Verfall, den sie zwar wahrnehmen, aber nur zu gerne leugnen, kann sie auch depressiv werden lassen. Eine verminderte Konzentrationsfähigkeit, zunehmende Vergesslichkeit und die Verschlechterung der kognitiven Leistungsfähigkeit, der Sinneswahrnehmung, der Motorik und Mobilität können zu einer erheblichen Störung der Affektivität führen: Narzisstische Mütter werden im Alter noch reizbarer, aggressiver, bösartiger, unverschämter oder empfindlicher. Sie können aber auch lustlos, antriebslos und gleichgültig werden.

Narzisstische Mütter können die harte Realität nicht mehr mit ihrem Selbstbild von einer selbstbewussten und unabhängigen Persönlichkeit in Einklang bringen, die allein über ihr Leben entscheidet, und in einen Zustand totaler Verzweiflung, Hilflosigkeit und Ohnmacht geraten. Eine schwere narzisstische Krise, die gekennzeichnet ist von einem dauerhaften Gefühl der Leere und Sinnlosigkeit sowie von der Angst vorm Sterben, kann die Folge sein. Dies kann mit einer starken Verbitterung, einer noch geringeren Frustrationstoleranz, einer erhöhten Aggressionsneigung sowie einem sozialen Rückzug oder Suizidgedanken einhergehen.

Die Kinder narzisstischer Mütter fühlen sich verpflichtet

Kinder werden durch das gezielte Einflößen von Schuldgefühlen an die narzisstische Mutter im Alter gebunden. Zuweilen wurden sie auch schon während ihrer Kindheit durch die Mutter so konditioniert, dass sie ihr ständig zur Verfügung stehen mussten, um sich nicht schuldig fühlen zu brauchen. Es fällt ihnen dann besonders schwer, sich von der narzisstischen Mutter zu distanzieren und die Arbeit von Pflegekräften erledigen zu lassen. Manchmal fehlen aber auch die finanziellen Mittel, um für die narzisstische Mutter eine Fremdbetreuung zu organisieren und ihrem Terror auf diese Weise zu entkommen.

Kinder narzisstischer Mütter müssen dann sehr aufpassen, dass sie nicht durch die kräftezehrende Betreuung selbst krank und bedürftig werden. Sie kommen leicht in einen körperlichen oder geistigen Erschöpfungszustand, können anderen Aufgaben und Pflichten nicht mehr nachkommen, vernachlässigen die eigenen Kinder und ihren Freundeskreis und finden zu wenig Erholung. Es können sich vegetative Störungen einstellen – vor allem Schlafstörungen –, die meist dann auftreten, wenn wieder ein Kontakt mit der narzisstischen Mutter ansteht oder gerade überstanden wurde.

Es gibt aber auch narzisstische Mütter, die sich bis ins hohe Alter eine erstaunliche Vitalität bewahren und entgegen der Hoffnung der Kinder, ihre Energie möge nun endlich bald versiegen, ihre Familie munter weiter tyrannisieren. Von Altersschwäche keine Spur produzieren sie im Alter immer verrücktere Ideen, mischen sich überall ungefragt ein und bringen alles durcheinander, nur um hinterher – wenn sie ordentlich Öl ins Feuer gegossen haben – das Unschuldslamm oder das arme Opfer zu spielen, das es doch nur gut mit allen meint. Narzisstische Mütter im Alter können eine Plage sein, wenn sie ihr Selbstbild nicht dem körperlichen Abbau und dem Alter anpassen können.

 

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Veröffentlicht in Blog, Familie und Erziehung
124 Kommentare zu “Narzisstische Mütter im Alter
  1. Lilleth sagt:

    Hallo Zusammen,

    in jedem Eurer Beiträge habe ich meine narz. Mutter und mich wieder gefunden. Ich stehe wieder erneut „Am Anfang“. Nachdem ich mich 2x wenigsten örtlich frei gekämpft habe, habe ich mit meiner letzten Entscheidung – mit meiner Tochter zu meiner Mutter zu ziehen „Ihr habt doch Euer eigenes Leben, Ich lasse Dir den Freiraum den Du brauchst, etc., etc.“ … Und wieder habe ich ihre Worte geglaubt, wider besseren Wissens …, – mich total abhängig gemacht und mich selbst zu Grunde sabotiert.
    Nun sind es fast unerträgliche 3 Jahre… ich bin seelisch, körperlich und leider auch finanziell am Ende (habe die Schulden meiner Mutter übernommen!!)… mein armes Kind hasst die Oma und hat Angst vor ihr, … will so schnell wie möglich hier raus … Aber leider geht dies nicht so schnell… Aber trotz meiner großen Angst vor diesem Schritt, bin ich dran, … gehe immer ein kleines Schrittchen weiter in Richtung Freiheit … Für meine Tochter!!!

    Aber, durch das Lesen Eurer Beiträge ist mir jedoch noch etwas aufgefallen, dass unsere „Mütter“ in etwa das gleiche Alter haben?! … sind Eure „Mütter“ ebenfalls Kriegskinder mit massiven bestätigten gruseligen Kriegs-Traumata-erfahrungen wie meine?

    • Marlies sagt:

      Hallo Lilleth,

      auch ich bin auf Drängen meiner narz. Mutter vor genau 3 Jahren u. 2 Monaten zu ihr in die leerstehende Wohnung ihres Zweifamilienhauses gezogen – sie unten, ich oben, angeblich nur, damit sie nicht allein im Haus ist.

      Immer wieder musste ich mir danach anhören, wie wenig ich für sie tue, was natürlich nicht stimmte. Nach den ersten Vorwürfen habe ich angefangen, mit Datum alles zu notieren, was ich für sie mache. Da kam ganz schön was zusammen!

      Sie ist inzwischen 90, ich 68. Letzte Woche verkündete sie, es gehe nicht mehr, sie möchte so schnell wie möglich ins hiesige Pflegeheim. Ich hatte sie auf eigenen Wunsch dort schon vor einem halben Jahr angemeldet, 4 Wochen später bekam sie einen Platz angeboten, den sie ablehnte mit der Begründung, sie käme doch noch so gut zurecht. Nach ihrer Äußerung letzte Woche habe ich alle Hebel in Bewegung gesetzt, damit sie hier im Ort im Heim unterkommt, und es ist mir gelungen. Sie kann dort morgen schon einziehen.

      Aber der Preis, den ich jetzt dafür zahle, ist hoch! Als ich vorhin runterging, um ihr beim Packen zu helfen, hat sie mich fürchterlich böse runtergemacht. „Jetzt hätte ich ja, was ich wollte, jetzt sei ich die Alte endlich los“. Ich bin voll ins offene Messer gelaufen, weil ich damit nicht gerechnet habe. Als ich sagte, es sei doch IHR Wunsch gewesen, antwortete sie, das sei ja auch nötig, weil ich ja für sie nie was getan hätte. Dabei habe ich noch vor einigen Tagen ihren 90. Geb. allein ausgerichtet, sie musste nichts tun, habe vorige Woche stundenlang mit ihr im Krankenhaus zu allen möglichen Untersuchungen gesessen usw. Ich könnte hier stundenlang aufzählen.

      Ich habe mir vorhin meine Betroffenheit nicht anmerken lassen, sondern nur gesagt, was habe ich nur für eine Mutter. Und habe ihr gesagt, dass meine Töchter genau das haben kommen sehen, nämlich das ich am Schluss wieder die Böse bin. In meiner eigenen Wohnung habe ich erstmal ordentlich geheult. Es trifft einen ja doch. Trotzdem habe ich ihr noch frisch gewaschene Wäsche runtergebracht, ihr ihre Koffer hingestellt u. angeboten, ihr trotzdem heute zu helfen, wenn sie will.

      Unter diesen Umständen bin ich echt froh und dankbar, sie (hoffentlich) morgen los zu sein!!!

    • Astrid sagt:

      Ja, auch meine ist 1935 geboren und hatte traumatische Erlebnisse. Aber nicht alle in diesem Alter und dieser Generation sind derart toxisch. Muttertag zu feiern fällt sehr schwer! Das schlechte Gewissen meinerseits nicht zu entsprechen ist immer da…nichts kann man ihr recht machen…sie jammert und nörgelt pausenlos..sonst zieht sie sich zurück und redet kein Wort mit mir. Ich frag mich dann immer, was ich schon wieder falsch gemacht habe. Nützt nichts..Ich muss da raus aus dem Schema…das führt zu nichts.

    • Tanja sagt:

      Egal, was ich hier lese, ich kann alles unterschreiben!!! Bin oft mit den Nerven am Ende… und auch völlig hilflos.
      Es tröstet mich, dass es auch euch allen so geht. Geteiltes Leid ist halbes Leid. Trotzdem es ist schlimm!

    • Susanne sagt:

      Hallo,
      meine Mutter, 1939er Jahrgang, liegt jetzt zwei Tage vor ihrem 85. Geb. im Sterben. Ich, 58, wusste schon lange, dass Sie irgendeine Kombi aus schwerem Narzissmus & Borderline haben muss. Ab einem bestimmten Punkt fängt jeder mal an zu googeln 😂. Sie war die letzten 10 Jahre im Pflegeheim nach einem Schlaganfall mit halbseitiger Lähmung und sie war wirklich schwer krank.
      Sie liess nichts in ihrem Leben aus um mich zu demütigen, schlecht zu behandeln, mich schlecht zu machen, als Versager hinzustellen, mich seelisch zu misshandeln und hat in den letzten 40 Jahren dadurch leider immer noch viel zu viel Raum in meinem Hirn eingenommen. Alles was hier geschrieben wird, auch zb über das behandeln des Personals usw. passt 1:1 auf sie. Einmal waren wir sogar kurz vor einem Rausschmiss aus der Einrichtung, konnte ich dann aber grade noch abwenden. Sie hat mir nie verziehen, dass ich sie nicht zu mir geholt habe, ich wohne 500km weit weg. Bin auch nicht ohne Grund mit 20 so weit weg wie ich konnte, wie viele hier. Ich habe aber immer die Ansicht vertreten, dass ich sie nur dann zu mir hole, wenn sie kein Gift mehr in Form von Worten versprühen kann. Leider ist sie bis zuletzt kognitiv voll da gewesen, also habe ich mich stets an meinen eigenen Rat gehalten. Sie hätte unter diesen Umständen mich und alles was zu mir gehört zerstört. Keiner meiner vielen Besuche und nichts was ich je tat war jemals gut genug oder ausreichend für diesen Blutsauger. Und dennoch, ich bin grade schizophrenerweise sehr traurig über diesen bevorstehenden Abschied, aber vornehmlich über ihre ganzen Versäumnisse, sich wenigstens einmal kurz vorm Tod noch mit mir auszusprechen und gleichzeitig auch wütend über so viele vergeudete Jahre nur unnützer Ärger, Streit, Bauchweh, Angst vor ihren Ausbrüchen etc.. Ich dachte immer so wird man nicht geboren, diese Generation ist vermutlich von ihren Familien genauso ignoriert worden, weil es vielleicht ums Überleben ging. Leider las ich jetzt kürzlich einen Artikel der besagt, dass Narzissmus zu mind. 50% genetisch bedingt ist… Wie auch immer, jeder, einfach jeder hatte sich von ihr abgewandt und mir damit, der einzigen Tochter (die am schlimmsten misshandelt wurde) die ganze Verantwortung zugeschoben. Ich musste Seelentröster, Freundin, Krankenschwester, Betreuerin (natürlich nicht gesetzlich 🤣) für sie sein. Zwei ebenso vorhandene Brüder haben nie etwas geleistet.
      Ich habe irgendwie höllische Angst, dass ich in ein tiefes Loch fallen werde, was echt krass oder vielleicht sogar masochistisch wäre, aber vielleicht hab ich ja jetzt auf meinem weiteren Weg, ohne sie, auch mal etwas Glück und empfinde Ihren Tod irgendwann als das was es sein sollte, endlich *Erlösung*
      Lieben Gruß an alle Geschädigten da draussen und haltet durch ❤️‍🩹.

    • Ann sagt:

      Leider bin ich mit meinem Mann auch in die freie Wohnung zu meiner Mutter gezogen.
      Sie hatte absolute Besserung versprochen, mittlerweile ist es die Hölle.
      Die Frau ist krank, ich bin der Meinung daß man Narzissten wegsperren müsste sie schädigen massiv ihre Umwelt.
      Wir tun alles für sie aber es ist nie genug, ein nicht enden wollender Alptraum.

      • Susanne sagt:

        Ich hätte meiner Mutter vielleicht damit drohen sollen sie in die Gerontopsychatrie einweisen zu lassen. Aber hätte es noch irgendwas genützt, wahrscheinlich nicht. Man kann nicht weit genug weg aus dem direkten Umfeld sein, diese Menschen nehmen einem die Luft zum Atmen, selbst auf große Distanz. Das ist das wovon sie zehren. Ich drücke Ihnen die Daumen, dass Sie weiter gute Nerven haben.

      • Anette sagt:

        Wegsperren wäre richtig. Meine Cousinen hauen ab, und das Umfeld muß sich mit ihrer narzisstischen Mutter rumschlagen. Das ist auch narzisstisch wenn man anderen die Frau aufs Auge drückt.

  2. Ulrike sagt:

    Hallo, ich bin mit meiner Mutter durch die Hölle gegangen. Ich bin jetzt 58 und sie 87. ich habe fast meine Kinder an sie verloren, aber unsere Beziehung war stärker als ihre Intrigen und Verleumdungen.
    Lange war ich das gute Kind von dreien. Es war mir in der Zeit nicht möglich, eine normale Beziehung aufzubauen geschweige denn wirklich zu mir zu finden. Dann habe ich es einfach nicht mehr ausgehalten und mich mit Mitte 40 geoutet. Ihr Kommentar: herabhängende Mundwinkel und ein abfälliges: „ das vergeht wie ein Schnupfen „ auf diese Art hat sie immer „ zu mir gehalten.
    Nun sind viele Jahre vergangen, ich bin mit meiner Traumfrau verheiratet, meine Söhne haben ein sehr gutes Verhältnis zu uns und von Anfang an mein Outing akzeptiert.
    Zu meiner Mutter habe ich den Kontakt abgebrochen. Der Preis: sie hat meine Geschwister und viele Bekannte so gegen mich aufgebracht, dass ich außer meinen Kindern und einer Nichte keine Familie mehr habe.
    Sollte ich wieder auf sie zugehen?
    Ulrike

    • Silke sagt:

      Ich würde es nicht tun. Wir haben den Kontakt im Februar letztes Jahr abgebrochen und ich würde für nichts mehr den Kontakt zu ihr suchen.

      • Waltraud sagt:

        Ich bin gleicher Meinung wie Silke. Das muss sich niemand geben. Wenn dann sollten sie auf Dich zukommen.

        • Ulrike sagt:

          Danke für eure Antwort, das hat mir sehr geholfen

        • Elfriede Niessen sagt:

          Ja, ich kann das alles mit meinen 84 Jahren nachvollziehen.
          Ich hatte beide Eltern die so waren. Es war schlimm!“ Mein Vater starb plötzliche mit 63 Jahren. Da war ich 16 Jahre und ich dachte, jetzt wird alles besser. Der ist schonmal weg. Aber dann war ich, als einziges Mädchen mit zwei älteren Brüdern, ihr ausgeliefert.Nichts konnte ich ihr recht machen. Ich gefiel ihr auch rein äußerlich nicht.Alles wollte sie für mich bestimmen und wenn ich ihr nicht gehorchte, hat sie mich ignoriert, ein langes Gesicht. Als ich heiratete wollte sie alles bestimmen.Übrigens, mein Mann hatte auch eine stark narzistische Mutter.Für sie taugten wir beide nichts. Mein Mann
          rauchte und trank sich den ganzen Frust weg. Eine Möglichkeit, damit unzugehen. Er starb dann leider mit 49 Jahren.Als meine Mutter durch Parkinson so geschwächt war und nicht mehr alleine
          bleiben konnte, hatte ich eine innere Stärke, mich gegen sie durchzusetzen. Ich habe sie nicht zu mir genommen, weil ich wußte, das wäre mein Tod. Es war ein reiner Selbsterhaltungstrieb. Ich hatte aber immer so ein schlechtes Gewissen, dass ich jeden Abend für eineinhalbstunde zu ihr gegangen bin.Sie lebte dort, wohlbehütet noch 10 Jahre und wurde 90 Jahre alt. Nach ihrem Tod fing ich an, nach mir selber zu suchen. Es war eine schwere Arbeit. Ich wußte nicht wer ich war. Ich glaube mich gefunden zu haben, aber es gibt immer noch starke Gefühle der Unsicherheiten. Ganz wird man wohl nicht
          gesunden. Schade, für dieses eine Leben was man hat. Es wurde sooo erschwert durch diese Narzisstischen Eltern. Aber sie hatten 2 Kriege mitgemacht und waren sehr geschädigt. Damit tröste ich mich ein wenig. Meine Mutter sagte mal zu mir, als ich ihr diese Lieblosigkeit vorgeschmissen habe. Wir wollten Euch nicht verhätscheln, wie hättet ihr dann in einem weiteren Krieg damit zurechtkommen wollen.

          • Susanne sagt:

            Wie konnten Sie das überstehen, so viel Leid und gleich diesen Narzissmus mal zwei ertragen? Entsetzlich…, fühle mit Ihnen.

            Einer meiner Brüder hat sich leider vor Kummer über unsere Familie totgetrunken. Eine ihrer beiden Schwestern hatte sich übrigens auch totgetrunken. Alles wiederholt sich. Ihre Mutter (unsere Oma) war wohl selbst psychisch gestört, hat sie laut ihren wenigen Erzählungen anscheinend seelisch sehr schlimm behandelt, starb jedoch als sie noch ein Teenager war. Grossgezogen wurde sie von ihrer älteren Schwester. Als der Vater unserer Mutter als einer der letzten aus russischer Kriegsgefangenschaft zurückgekommen war, hat er sich auch nicht dann wenigstens einmal um seine Töchter gekümmert, sondern direkt ein neues Leben begonnen.
            So sind wir im Prinzip auch noch Kriegsgeschädigte, hatten nie eine funktionale Familie, eine Kindheit, keine Großeltern, keine Tanten und Onkel, nie echte Freunde, kein Kindergarten, keine Vorschule, nichts. Überall nur Dysfunktionalität. Um uns herum war permanent Krach, Ärger, Prügel, Psychoterror. Unser Vater, ihr Mann, hat uns früh verlassen, war als Kriegsflüchtling so geschädigt, dass auch er Alkoholiker wurde. Geriet so geschwächt ausgerechnet an unsere selbst schwer gestörte Mutter.
            Nie haben wir sowas wie bedingungslose Liebe oder Zuneigung oder auch Hilfestellung in der Familie erfahren, die es durchaus gab, aber keiner ertrug unsere Mutter. Also wurden wir quasi in Sippenhaft genommen. Kein Amt ist eingeschritten, kein Nachbar oder einer ihrer wenigen sogenannten Freunde und hat uns aus dieser Situation befreit.
            Sie starb im Mai und jetzt beginnt bei mir sowas wie ein Verarbeitungsprozess. Mir fehlen bestimmt 20 Jahre aus meiner Kindheit bis ins Erwachsenenalter. Bin sehr ambivalent unterwegs, zwischen sie tut mir leid mit ihrer eigenen Geschichte und dem dass sie es ja nicht hätte genauso mit uns machen müssen, sondern sich um ihre eigene psychische Gesundheit kümmern müssen. Als ich sie kurz vor ihrem Tod frug ob es schlimm für sie sei, dass da keine Freunde oder Verwandte mehr sind, sagte sie nur, ich hab ja noch meine zwei verbliebenen Kinder als Freunde, das reicht mir.

    • Maria sagt:

      Hallo Ulrike, ich lese soeben Deinen Text. Bei mir ist es ähnlich gelaufen. Bis heute leide ich unter meiner Mutter. Sie benutzte Ihre Enkelkinder um mich in ein schlechtes Licht zu stellen, so dass am Ende niemand mehr für mich da war. Sie hetzte die Verwandtschaft gegen mich auf. Von klein auf bekamen wir Rollen und einen Stempel aufgedrückt. Sie lud alles schlechte von sich ab und drückte es anderen auf s Auge. Sie ließ kein gutes Haar an anderen Menschen. Entschuldigt hat sie sich noch nie, weil sie keine Fehler machte aus ihrer Sicht. Gegenüber Kritik ist sie sehr empfindlich. Aus meiner Verwandtschaft sind viele verstorben. Gerne hätte ich mit den Onkeln und Tanten noch einiges geklärt, vor allen Dingen, was mir in meiner Herkunftsfamilie widerfahren ist und das meine Mutter einfach nur eine gute Schauspielerin war und wir die Statisten. Nun ist es leider zu spät, dabei hatte ich noch so viele Fragen… Meine Mutter konnte keine Beziehung zu mir als Baby aufbauen. Es gibt auch kein Foto von uns beiden, nur mit meinem Vater. Demnach war meine Mutter sogar eifersüchtig auf mich. Von klein auf hat sie dann mich und meinen Bruder gegen meinen Vater aufgehetzt. Sie instruierte meinen Vater uns zu züchtigen und stellte es im Anschluß so dass dar, als sei es Entscheidung meines Vaters gewesen. Sie hat uns klein gehalten. Um ganz normale Dinge musste ich betteln. Das Haus war immer blitzeblank, aber den Seelenmüll hat sie auf mich abgeladen, so dass ich traumatisiert eingeschult wurde. Anerkennung und Liebe gab es nicht, sondern vielmehr Beschämung, Schulzuweisung und emotionale Erpressung. Sie hat ihren Hass gegenüber meinem Vater auf mich übertragen. Als mein Vater an Demenz erkrankte, hatte sie richtige Schadenfreude. Irgendetwas stand zwischen meinem Vater und meiner Mutter, irgendetwas ist passiert. Meine Mutter hatte vor mir schon mal eine Totgeburt im 6. Monat. Er sieben Jahre später bin ich zur Welt gekommen. Was alles passiert ist weiß ich nicht, es wurde alles totgeschwiegenn und geheim gehalten. Ich wurde in dem Glauben gelassen, dass irgendetwas schlimmes passiert sein muss und das ich einen Belastung darstelle, Gefühle wie Trauer, Lachen, also jegliche Emotion wurde untersagt, weil meine Mutter es so verlangte, ohne es je ausgesprochen zu haben. KSeit über 12 Jahren habe ich keinen Kontakt mehr, aber es holt mich immer wieder ein. Nun geht es ums Erbe und mein Bruder soll in erster Linie alles erben. Ich soll einen Pflichtteilsverzicht unterzeichnen. Sie versprach mir Geld zu überweisen. Es kam aber nur kleiner Teil, das ist nun 5 Jahre her. Es ist richtiger Stress für mich, aber so hält sie die Kontrolle über mich, denn sie weiß ja wie dringend ich das Geld benötige. Sie möchte, dass ich in der Situation der Ungewissheit bleibe und das ich leide. Ich möchte einfach nur das es beendet wird… Ich wünsche uns allen eine bessere Zeit ohne eine narzistische und toxische Mutter. LG

    • Karin sagt:

      Man fühlt sich natürlich schlecht, wenn man sie nicht besucht.
      Aber sie ist deine Mutter – du solltest hingehen – lass dich aber auf keine Diskussionen ein, lass die Beleidigungen an Dir abprallen. Es wird Dich wieder sehr verletzen. Bleib bitte locker und flexibel.
      Wenn Du das Bedürfnis hast, besuche sie. Wenn sie nicht mehr ist, machst Du Dir vielleicht später Vorwürfe. Nimm Deine Traumfrau oder Deine Kinder mit. Bespreche es mit Deiner Traumfrau und Deinen Kindern und frage deine Familie um Rat und teile Ihnen, mit, dass Du das Bedürfnis hast, sie zu besuchen.

    • Birgit sagt:

      Ich bin 60, meine Mutter 88- jeden Tag eine andere Befindlichkeit, Emotion, die man aushalten muss. Nicht die ständige Bereitschaft, die man gibt, sondern die ständige Negativität ist nicht auszuhalten. Ich springe dann sofort. Heute habe ich ihr gesagt, dass ich morgen zeitlich nicht kann – muss auch mal meine Sachen erledigen.)
      Bei anderen Leuten ist sie dann gut drauf.

  3. Tine sagt:

    Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll. Gerade bin ich auf diesen Artikel gestoßen, weil ich mich wieder sehr über meine Mutter geärgert habe. Meine Mutter ist 82 J. und hat alles mögliche an Krankheiten, die sie schön zur Schau stellt. Sie nutzt jede Gelegenheit allen zu zeigen, dass sie diejenige ist, der es schlecht geht und alle anderen zählen nicht. In meiner Jugend konnte ich es meiner Mutter nicht recht machen. Ihre Art hat dazu geführt, dass ich durch verschiedene Essstörungen durch bin. Das meine Mutter eine Narzisstin sein könnte, auf die Idee bin ich nie gekommen. Ich dachte immer, es läge an mir. Bis mich vor 3 Jahren eine Bekannte darauf aufmerksam machte, dass meine Mutter narzisstische Züge hat. Mittlerweile hat sie einen Pflegegrad und ich frage mich ernsthaft, wie mein Vater es mit dieser Frau aushält. Die enge Bindung, welche ich zu meinem Vater habe, lässt sie an die Decke gehen. Sie ist eifersüchtig auf ihre eigene Tochter. Bisher habe ich meine Eltern immer unterstützt, meinem Vater zu liebe, aber ich kann nicht mehr. Wenn es nicht nach ihrer Nase geht, beschimpft sie ihr ganzes Umfeld. Sie ruft mich und andere anonym an und freut sich, wenn sie andere ärgern kann. Letzten Monat musste ich sie aus gesundheitlichen Gründen ins Krankenhaus einliefern lassen. Sie tat mir so leid und ich hatte Angst das ihr was passiert. Ich war jede Tag dort, manchmal auch 2x. Sie sagte, sie mache wieder gut, was ich alles für sie getan habe. Passiert ist nichts. Stattdessen schreibt sie, wenn ich mich zurück ziehe, wirre Nachrichten und beschimpft mich auf’s übelste. Mir zerreißt es das Herz, weil ich weiß, dass sie krank ist und ich nur eine Mutter habe. Wenn ich jedoch so weiter mache, gehe ich zu Grunde. Jetzt suche ich nach Lösungen für mich, weiß nur nicht, wo ich anfangen soll.

  4. Eichholz sagt:

    Hallo, Ihr Bericht ist so sehr hilfreich für mich.
    Woher kennen Sie meine Mutter (88)🥹.
    Sie ist nach einer HerzklappenOP in einem sehr schönen Heim und hat wirklich an jedem und allem etwas auszusetzen. Besonders natürlich an mir.
    Ich habe erst vor einem Jahr den Narzissmus meiner Mutter erkannt (erkennen müssen, um nicht krank zu werden).
    Schlimm ist auch bei ihr dass sie übergangslos immer von 2 Phasen hin- und herspringt: entweder jammerig und zu Tode getrübt, daran bin ich dann aber auch schuld, oder so agil, dass sie anwaltlich gegen mich vorgehen will da sie nicht im Heim bleiben möchte.

    Dabei leisten die Leute da so tolle Arbeit und haben meine Mutter so fit gemacht!

    Aber alles ist niveaulos, alle anderen sind Idioten, das große Zimmer mit Terrasse ist ein Loch, ich mache alles falsch…

    Alles Gute Ute

    • Marlies sagt:

      Hallo Ute,

      willkommen im Club! Meine Töchter haben mich vor Jahren mit der Nase drauf gestoßen, dass meine Mutter (ihre Oma) eine waschechte Narzisstin ist.
      Bei diesem Bericht über narzisstische Mütter im Alter musste ich stellenweise lachen, weil meine Mutter hier so absolut treffsicher geschildert wird. Lachen deshalb, weil ich inzwischen über den Dingen stehen kann (meistens jedenfalls). Sie ist jetzt 89, ich 67, u. ich lasse mir von ihr mein Leben nicht mehr versauen. Wann immer sie sich daneben benimmt, denke ich mir, gute Frau, deine Tage (oder Jahre) sind gezählt, dein Verstand vernebelt immer mehr u. dein Verfall ist nicht mehr aufzuhalten. Manchmal habe ich sogar ein bisschen Mitleid, aber nur ein bisschen.

      • Ich habe deine Schilderung deiner Situation gelesen und muss dir aus eigener Erfahrung sagen: dein Schuldgefühl wird dich immer begleiten, dafür wird sie sorgen.was du tust für sie, das fällt durch wie durch einen Hühnerrost, sie wird über dich reden, über das, was du alles nicht leistet es ist nie genug.Mach eine Therapie , mach einen dicken Strich unter dieses Thema, du kannst euer Verhältnis auf Dauer nicht verbessern.ich habe mich mein ganzes Leben abgearbeitet bei ihr und bereue damals nicht Schluss gemacht zu haben.damals war ich 18 und sie wanderte nach Spanien aus und verließ mich und meinen alten Opa zurück.sie hat immer getan ,was sie wollte.Halte Rückblick.sind es immer wieder die gleichen Muster?hab
        Keine Furcht, distanziere dich ausreichend und rechtzeitig, sonst schaust du 20 Jahre später auf viele Verletzungen, Zurück Weisungen und verlorene Jahre zurück.du bist trotzdem eine gute Tochter, du hast das Recht und die Pflicht, dich zu schützen.Alles Liebe, gute Besserung für dein Leben, dein Leben ist wertvoll Bibi

        • Annette sagt:

          Hallo Christa und alle gleich Betroffenen,ich musste bem Lesen aller Beiträge weinen weil ich auch so emotional lolbetroffen bin und unter meiner narzisstische Mutter ebenso leide. Sie ist 83 Jahre, ich bin 64, und habe gerade das Gefühl selbst eine Therapie zu brauchen. Dabei gab es schon Phasen in meinem Leben wo ich dachte daß ich es gut händeln kann. Dabei habe ich mich gründlich geirrt,das Einzige was hilft ist ein großer Abstand.Doch damit geht es mir nicht gut, das schlechte Gewissen ist immer da, das macht mich mürbe.Ich bin Krankenschwester und kann mit vielen auch schwierigen Patienten umgehen, aber mit meiner Mutter bin ich ratlos.Meine Tochter ist eine tolle Unterstützung für mich, auch ihr Abstand zur Oma ist riesig, mein Enkel findet auch keinen Draht zu ihr. Leider ist auch mein Vater vor fast 15 Jahren verstorben, seitdem ist alles noch schlimmer geworden. Die Publikationen über narzisstische Mütter beschreiben alles schon wirklich sehr gut und es wird beim Lesen sehr real. Ich habe noch eine sieben Jahre jüngere Schwester die sich um Mutti kümmert, unser Verhältnis war früher nicht gut, jetzt versuchen wir beide zusammenzuhalten,Mutti möchte das nicht so gern sehen und deshalb verheimlichen wir ihr manches.Das ist auch nicht gut, aber weil man nie weiß, wie krank sie wirklich ist, vermeiden wir Konfrontationen.Ich glaube wir könnten Bücher zu dem Thema schreiben,wieso gibt es so viele Betroffene ? Vielleicht ein Generationsproblem ? Meine Weisheit ist am Ende……LG

          • Abdrea sagt:

            Liebe Annette, Sie beschreiben genau meine Situation! Auch das mit dem Verheimlichen. Vielleicht ist es ein Generationenproblem. Ich bin 66 und sie 87. Ihr Beitrag tröstet mich ein wenig. Vielen lieben Dank. Andrea

            • Laura sagt:

              Meine Situation ist dieselbe. Bei mir hat sich das auch mit Eßstörung erlebt. Bin. 59

              • Gerda sagt:

                Ich, 57 bin gerade selber in der schlimmsten Phase mit meiner Mutter 84. Und es tröstet mich ungemein, dass ich zufällig diese Seite entdeckt habe und ich wie ich lese, mit dieser unerträglichen Situation nicht alleine bin. lg Gerda

          • Elfriede Niessen sagt:

            Hallo Anette, es sind Generationen von Menschen betroffen.
            Kriege, Armut und eine falsch verstandene Religion machen
            manche Menschen narzisstisch.Man verstand das Wort Liebe nicht richtig. Viele wissen nichts damit anzufangen. Viele halten Menschen, die Liebe vermitteln, für schwach und glauben man sei nur stark, wenn man sich über andere erhebt.
            Ja, sie sogar erniedrigt, beleidigt. Ich glaube, es fehlt ihnen ein Gen, denn sie begreifen es nicht. Ein PSYCHIATER
            hat zu mir gesagt, man darf nicht glauben, dass siche diese Menschen ändern und man bekommt von ihnen nicht, dass was man braucht.Also, wir müssen selber gut für uns sorgen.

  5. AnnCarolyn sagt:

    Hallo zusammen, ich habe gerade vor ein paar Tagen „herausgefunden“, dass meine Mutter auf jeden Fall sehr strake narzisstische Züge hat. Und es ist wie ein „aufwachen“ – ENDLICH begreife ich, was los ist! So eine Erleichterung! Aber die Frage, die ich dann direkt habe ist: darf/soll ich das meinem Vater auch erzählen? Denn ich bin mir sicher, dass es ihm auch helfen wird, da er soooo oft mit ihrem absurden Gaslighting und ihren Wutausbrüchen zu tun hat! Es tut mir im Herzen weh, dass er das alles mitmachen muss. Und wenn ich zu Besuch bin, reden wir auch oft über meine Mutter und versuchen dahinter zu kommen, was mit ihr los ist… Aber ich komme nur alle paar Monate mal zu Besuch bei meinen Eltern, aber mein Vater hat natürlich täglich mit meiner Mutter zu tun. Ich frage mich, ob ich die Situation für ihn verschlimmere, wenn ich es ihm erzähle. Aber ich WILL soooo gerne!! Er hat nämlich sehr unter ihr gelitten (und leidet noch!) und wenn er weiss, was mit ihr los ist, denke ich kann er auch seine Vergangenheit besser verstehen/rekonstruieren. Er ist nämlich auch der typische ruhige Typ, den Narzissten sich anscheinend aussuchen….

    Und wenn ich es ihm sagen darf: Wie kann ich das das beste machen? Un muss ich dann auch dazu sagen, dass er das meiner Mutter niemals erzählen darf? (denn das würde ich mal so denken)

    Weiter frage ich mich (habe ich Angst) ob er nicht doch irgendwie zum „flying monkey“ geworden ist und dann direkt meiner Mutter erzählt, was ich ihm sage. Und dann wird der Ofen aus sein zwischen meiner Mutter und mir. Denn DAS wird sie natürlich nicht tolerieren.

    Ich hoffe jemand kann mir helfen bei meinen Fragen. Vielen lieben Dank schonmal!

    • Emmi sagt:

      Hallo AnnCarolyn,
      ich habe gerade Mittagspause und bin deshalb mal wieder auf diese Seite.

      Deine Frage kannst wahrscheinlich nur Du selber beantworten.
      Am besten ist es, wenn Du erstmal schaust, wie DU mit Deinem neu errungenen Wissen umgehen kannst/möchtest.

      Jeder Mensch (auch Narzisstische Menschen)sind anders. Ein ideales Rezept gibt es da nicht.

      Aus meiner Sicht solltest Du Deinem Vater nicht verbieten, Deiner Mutter darüber zu erzählen. Zum Einen, weil er ein freier Mensch ist und wie Du schreibst, schon von Deiner Mutter genug Last aufgebürtet bekommt. Zum Anderen würde es früher oder später doch rauskommen; dann würde es Deine Mutter GEGEN DICH verwenden.

      Ich kann auch nur Dir nahelegen, erst mit professioneller Hilfe Deine Situation aufzuarbeiten und zu lernen, mit der Situation umzugehen. Wenn Du dadurch eine klarere Sicht auf die Situation Deiner Eltern bekommst, würden sich auch einige Antwort von alleine ergeben.

      Am besten ist es, wenn Du Deinem Vater immer wieder signalisierst, daß Du ihn liebst, so wie er ist und daß ER in Ordnung ist, so wie er ist.

      • AnnCarolyn sagt:

        Hallo Emmi,
        vielen Dank für deine Reaktion.
        Ja, ich hab im ersten Augenblick einen enormen Drang gefühlt um es meinem Vater zu sagen. Wollte es mir allerdings nicht direkt „versauen“, dass ich nun weiss was ich weiss… denn ja: die Frage ist tatsächlich, wie mein Vater die Situation erlebt (wie Sven hier drunter sagt)! Ich hab mich auch inzwischen wieder „beruhigt“ und mir überlegt dass ich mich erstmal auf mich selber richte und beobachte, wie ich mit meiner neuen Einsicht meine Mutter ganz neu erlebe (und mich selber auch übrigens), wie sie dann auf mich reagiert usw… ich bin super gespannt, wie das läuft… und DANN schau ich weiter, was und ob ich es meinem Vater erzähle.

        Er hatte letztens Geburtstag und da hab ich ihm einen Vater-Tochter-Tag geschenkt (das haben wir noch NIE gemacht) … denn mir wird nun auch klar, dass ich ihn ja gar nicht so richtig kenne. Also: ein netter entspannter Tag zu zweit um wieder zueinander zu finden und schöne Erinnerungen zu kreieren! Ich fand es eine super Idee, ha ha!
        Und hab mir auch das Buch bestellt über die narzisstischen Mutter. Später dann vielleicht auch das Buch, wie man Betroffenen hilft. Schritt für Schritt 🙂
        Herzlichen Dank nochmal und Toi Toi Toi allen hier!
        „Wir schaffen das“ (hahahahahaha!)
        AnnCarolyn

        • Emmi sagt:

          Hallo AnnCarolyn,

          klingt ja schon mal super.

          Vergiss aber nicht, daß Deine Eltern jeweils für sich verantwortlich sind und in Deiner Kindheit und Jugend für Dich verantwortlich waren.So wie Du nun für Dich Deinen Platz in der Welt und Deinen Weg finden muß, sind Deine Eltern jeweils für sich verantwortlich.

          Du solltest also erstmal nach Dir schauen. Mit Deinem Vater kannst Du ja weiter einen liebevollen Kontakt halten. Die Verantwortung für ihn trägt er aber allein. Du kannst für ihn nur in soweit da sein, wie es für Dich machbar ist.
          Du scheinst zumindest den richtigen Weg für Dich eingeschlagen zu haben.

          Alles Gute
          Emmi

    • Die Frage ist, wie der Vater die Beziehung empfindet und seine Situation selbst erlebt. Man muss die Sicht des Vaters verstehen und sich aus diesem Grund vorsichtig diesem Thema nähern. Wertvolle Hinweise, wie man einem vom narzisstischen Missbrauch Betroffenen helfen kann, finden Sie in dem folgenden Ratgeber:
      https://umgang-mit-narzissten.de/wie-kann-ich-einem-betroffenen-helfen/

      • Emmi sagt:

        Vielen Dank für den Hinweis. Schade, daß dieser Ratgeber nur als E-Book erhältlich ist. Zu gerne hätte ich es ganz konventionell als Buch.

    • Elfriede Niessen sagt:

      Ich würde es ihm nicht sagen. Es wird die Situation für ihn eh nicht bessern.Jetzt hat er sich sein Leben so zurecht gelegt, dass er damit irgendwie zurecht kommt.Es wird sich nichts, aber auch garnichts verändern. Narzisstische Menschen sind nicht zu heilen.Man kann sie nur verlassen. Und das tun die wenigsten, denn dann ist das Ganze auch nicht beendet.Diese Narz.werden es verstehen, den anderen schlecht zu machen
      und dazu sind ihnen alle Mittel recht.

  6. Emmi sagt:

    Ich möchte von meinen Erfahrungen mit meiner narzisstischen Mutter berichten.
    Meine Mutter sagte schon wenige Tage vor meiner Einschulung, daß ich 13 Jahre zur Schule gehen werde und dann Medizin studieren werde. Ob mich Medizin jemals interessieren würde und ob ich überhaupt die Befähigung besitze, spielte keine Rolle. Zudem sendete sie mir in meiner Kindheit und Jugend ständig die Botschaft, daß ich zu nichts fähig sei und boykottierte jegliche Interessen an denen ich etwas lernen konnte. Selbst als ich 16 Jahre alt war, behauptete sie, ich wäre nicht in der Lage eine Telefonnummer aus dem Telefonbuch heraus zu suchen. Als ich sie fragte, ob sie nun erkannt hatte, daß ein Medizinstudium nicht für mich in Frage käme, da mir ja in meinem Alter die profansten Dinge nicht gelingen könnten, erwiderte sie, daß ich als Arzt diese Dinge nicht können müsse (Dafür gäbe es Arzthelferinnen.
    Sie verbat mir alles, was ich tun wollte und meinte, wenn ich 18 sei, könne ich tun und lassen was ich will. Als ich 17 war, sagte sie mir jedesmal, wenn ich ihr widersprach oder nicht so war, wie sie mich wollte, daß ich mit 18 auszuziehen habe. Das Gymnasium hatte ich nach der 10.Klase mit einem „versetzt nach Klasse 11“ verlassen.
    Ich wollte als Aupair ins Ausland und wäre mit 18 wiedergekommen. Sie wollte ihre Unterschirft dazu nur geben, wenn ich bei meiner Abreise den Schlüßel abgebe und nach meiner Rückkehr woanders wohnen werde. Ich wäre also in die Obdachlosigkeit geraten. Somit war diesen Thema erledigt.
    Ich fing eine Ausbildung an und nahezu jeden Tag fand meine Mutter einen Grund für Zoff, so daß ich kaum Energie hatte mich auf meine Ausbildung und mich selber zu konzentrieren.
    Eines Tages bekam ich die Möglichkeit, für drei Monate in einer WG unterzukommen, da eine Mitbewohnerin für diese Zeit vereist war. Meine Mutter, die von dieser Gelegenheit nichts wußte, fing mal wieder an zu zoffen und schrie mich an, daß ich ausziehen solle. Ich nahm meine Lernunterlagen und packte meine Klamotten und zog in die WG. Meine Mutter rief jeden Tag in der Berufsschule an, und machte das Sekrätariat verrückt, da sie so besorgt um mich sei…
    Nach drei Monaten „gab ich nach“ und kam zu ihr zurück. Nie wieder verlangte sie von mir, auszuziehen.
    Als Erwachsene, inzwischen in einer eigenen Wohnung, hatte ich noch immer nicht mein eigenes Leben. Meine Mutter fand immer wieder einen Grund, sich bei mir zu melden und meine Aufmerksamkeit zu fordern. Sie fand heraus – teilweise durch meine Naivität, ihr noch von mir zu erzählen, teilweise durch meinen Bruder – wann ich Urlaub habe. Und seltsamerweise kam meine Mutter immer an meinem ersten Urlaubstag in ein Krankenhaus. Stürze, Brüche,…
    Meine Mutter darauf angesprochen, meinte sie, wenn sie mal pflegebedürftig sein sollte und in ein Heim müsse, dann hätte ich ja die Möglichkeit mein eigenes Leben zu führen.

    Dann war es soweit und sie kam in ein Heim (ich war trotz allem bemüht, und suchte ein sehr gutes Heim für sie raus anstatt sie in eine „Verwahranstalt“ unterzubringen):
    Meine Mutter klagte über das „schreckliche“ Personal, das „miserable“ Essenund über die senilen Bewohner und was es für eine Zumutung sei, wie sie hier untergebracht sei…
    Natürlich fand sie auch immer wieder einen Grund, warum ich sie unbedingt besuchen müsse.
    Ich kam auch meine Mutter besuchen. Aber nicht, wenn sie es forderte und auch nicht weil sie es forderte. Ich kam, wenn ich nichts besseres zu tun hatte (schlechtes Wetter, keine Veranstaltungen, die mich interessieren). Ich grüßte das Personal und die Mitbewohner und führte auch Smalltalks mit ihnen. Meine Mutter reagierte natürlich verärgert „Ich bin Deine Mutter, also komm gefälligst zu mir“.
    Meine Antwort: „Du bist meine Mutter, aber ich nicht Dein Eigentum. Warte bitte, bis ich für Dich Zeit habe, so wie Du es auch immer von mir verlangt hast“.
    Meine Mutter war gegenüber Personal und Mitbewohner derart aggressiv, daß das Heim einen Psychiater holten und bei ihr eine „Narzisstische Persönlichkeit“ diagnostizierten. Das war das erstemal, daß ich eine Bestätigung von außen bekam, daß meine Mutter krank ist und es nicht an mir lag.

    Die Aggressionen meiner Mutter nahmen derartige Ausmaße an, daß ich bei einem Besuch die Pflegedienstleistung hinzuzog und unter meiner Mutter mitteilte, daß sie – sollte sie so weitermachen – in die Psychiatrie eingewiesen werden müsse. Andere Möglichkeiten gebe es dann nicht und bei der Warteliste würde ihr Zimmer auch umgehend wieder belegt sein.

    Meine Mutter wurde sehr still und in sich gekehrt.
    Inzwischen ist sie verstorben. Es war eine Erleichterung für mich.
    Ich frage mich manchmal, warum ich meine Mutter noch im Heim besucht hatte. Doch die Erlebnisse, die ich hatte, daß meine Mutter mich nicht mehr einschüchtern, herumkommandieren, verunsichern und kränken konnte, haben neue Seiten in mir entdeckt, die mir helfen, mit meiner Vergangenheit umzugehen.
    Noch immer spüre ich psychische Folgen (Dauertremor, Eßstörungen, Phasen der depressiven Verstimmungen, mangelndes Selbstwertgefühl).

    • Suse sagt:

      Hallo liebe Emmi,
      Ihr Kommentar hat mich so sehr berührt. Meine Mutter hat jetzt Pflegegrad 2, aber sie kann ja alles noch alleine. Ich fahre jede Woche zu ihr, habe eine Anfahrzeit von 3 Stunden. Da sie keinen Pflegedienst will und ich Einzelkind sehe ich als meine Pflicht, das zu tun. Um dann von ihr ignoriert zu werden, wenn ich die Hausarbeit übernehme und zu sehen, wie sie mein Essen, das ich zuhause für sie vorbereitet habe, mit Verachtung hinunterwürgt.
      Aber ich zähle immer die Stunden, bis ich wieder weg kann.
      Vielleicht verstehen Sie das, denn ich frage mich so oft „es sind so viele Menschen an Corona gestorben, warum konnte sie nicht einer davon sein und mich erlösen?“
      Aber ich mache weiter und lasse mich von Beiträgen wie Ihrem trösten, nicht alleine auf der Welt zu sein und so eine Mutter ertragen zu müssen.
      Vielen Dank und alles erdenklich Gute Wünsche ich Ihnen.

      • Emmi sagt:

        Liebe Suse,
        ich möchte erstmal das in Foren übliche „Du“ anbieten. Und werde meine Nachricht schon in dieser Form schreiben. Ich hoffe, Dir damit nicht zu nahe zu treten.
        Wenn Du Dich auf dieser Seite über Narzisstische Mütter informierst und in meinem Bericht Parallelen zu Deiner Beziehung mit der Mutter siehst, könnte es sich bei Deiner Mutter aller Wahrscheinlichkeit nach auch um eine Mutter mit Narzisstischer Persönlichkeit handeln.
        Als erstes kann ich Dir nur einen „Rat“ geben, den ich selber zu Genüge erhalten hatte, aber in der entsprechenden Situation nicht annehmen konnte:

        Hole Dir professionelle Hilfe in Form einer Psychotherapeutin oder ähnlichem.

        Ich höre mich selber antworten: Warum soll „ich“ in Behandlung, meine Mutter ist diejenige, die krank ist!!!

        Ja, die Mutter ist krank. Aber sie kann nicht behandelt werden, solange sie es nicht möchte und sie wird es auch nie wollen. Aber als Töchter sind wir die Leidtragenden und wir können uns Unterstützung holen, um mit der Situation umzugehen, eine Verschlimmerung unserer Belastung zu verhindern und ggf. bereits existierende Folgen zu lindern.

        Nun zu Deiner Nachricht:
        Du fühlst Dich in der Pflicht.
        In der Pflicht, Deine Freizeit aufzuopfern und insgesamt 6 Stunden Fahrzeit auf Dich zu nehmen, um von Deiner Mutter ignoriert und schlecht behandelt zu werden.

        Ich nehme an, daß Du in Deiner Situation mit Religion nichts anfangen kannst.
        Aber es gibt dennoch „Weisheiten“ aus der Bibel, die auch hier helfen. Hier fällt mir dazu ein: LIEBE DEINEN NÄCHSTEN WIE DICH SELBST.

        Indem Du Dich in der Pflicht siehst, diese Verachtung zuzulassen, wirst Du keine Liebe erhalten und schon garnicht lieben können.

        Hast Du einmal versucht, nicht zu Deiner Mutter zu fahren, „weil Du verhindert bist“? Wie hat sich das für Dich angefühlt? Wie hat Deine Mutter reagiert?

        • Suse sagt:

          Hallo Emmi,

          Vielen Dank für Deine Antwort.

          Ich weiß, dass ich niemals Liebe von ihr erhalten werde und auch keinen Dank.
          Und auch der Bibelvers ist mir bekannt.

          Des Weiteren hat mir der Psychiater, der bei ihr erst vor kurzem Demenz diagnostiziert hat, schon gesagt, ich würde damit nicht fertig werden und es wäre besser, ihr einen Vormund zu bestellen.

          Aber ich wurde ja so erzogen, dass ich an allem schuld bin und für alles die Verantwortung trage…

          Und wenn ich nicht zu ihr fahre überkommt mich die Panik. Aber ich kann nicht erklären warum. Mein Mann redet deswegen schon immer auf mich ein. Ich denke immer ich muss mich um sie kümmern wie um ein Kind. Dabei weiß sie bei vielen Sachen noch genau, was sie tut. Aber das alte Spiel „die Fassade muss gut aussehen“ und „was denken die Nachbarn“ steckt mir so tief in den Knochen…

          Aber letzte Nacht habe ich auch einen Artikel über „gaslighting“ gelesen und der hat mich auch etwas schlauer gemacht.

          Ich war jetzt wieder die beiden Tage bei ihr und merke dass ich diesmal etwas Abstand zu ihrem Benehmen hatte, aber das gelingt mir halt nicht immer.

          Aber du hast Recht, ich muss mir professionelle Hilfe für mich selbst suchen, damit ich auch mal wieder schlafen kann. Denn sehr oft liege ich mehrere Stunden wach und muss mich dann ablenken, damit ich keine Panikattacken bekomme.

          Du weißt es ja selbst, dass das nicht so einfach ist, sich loszureißen.

          Aber sie IST KEIN Kind und ich nicht ihre Mutter, auch wenn sie das manchmal scheinbar verwechselt.

          Ich werde mich jetzt in nächster Zukunft mit Pflegeheimen in Verbindung setzen und mich näher informieren. Auch wenn ich weiß, dass man niemanden zwingen kann ins Heim zu gehen. Aber vielleicht schreitet ja die Demenz schneller fort, so dass sie nicht mehr alleine leben kann.

          Auf jeden Fall nochmal vielen lieben Dank.

          • Emmi sagt:

            Liebe Suse, vom Kopf herist Dir schon einiges klar. Doch für positiv Veränderungen ist noch ein weiter Weg zu gehen, den Du am besten mit professioneller Hilfe – zumindest die ersten Schritte – schaffen kannst.
            Ich war zweimal in einer psychosomatischen Klinik und dazwischen in einer ambulanten Therapie.Meine Mutter ist mittlerweile einige Jahre tot und jetzt bin ich erst in der Lage, es mit einer Distanz zu betrachten, die mich nicht mehr in diese Ohnmacht versetzt.
            Bevor ich weiter auf Deine Antwort eingehe:

            DU BIST OK WIE DU BIST.
            Sei Dir dessen bitte immer bewußt!!!

            Du hast Recht, daß Dich Deine Mutter niemals lieben wird, weil sie nicht in der Lage sein wird zu lieben. Es liegt an ihr.
            Und weil sie nicht lieben kann, kannst Du sie niemals lieben. Denn das mit der Nächstenliebe ist KEINE Einbahnstraße.
            Du kannst aber lernen, zu akzeptieren, daß keine Mutter-Tochter-Bziehung existiert (zumindest nicht, wie es aus gesellschaftlicher Sicht erwartet wird).
            Und Du kannst lernen, Dir Deine Freiräume zu schaffen. Z.B. indem Du erstmal die Anzahl Deiner Besuche kürzt (alle zwei Wochen, dann alle drei Wochen, dann einmal im Monat,…).
            Für Deine Besuche kannst Du Dir schon überlegen, wie Du mit bestimmten Verhaltensweisen Deiner Muter umgehen möchtest.
            Dabei solltest Du Dir auch immer wieder klarmachen:
            DU BIST OK, SO WIE DU BIST!!!

            Vorallem am Anfang ist es schwer, sich von alten Strukturen zu lösen. Ist aber der erste (noch so kleine) Erfolg zu verzeichnen, wird es leichter.
            Mach Dir auch bewußt, daß Du erwachsen bist, auf Deinen eigenen Füßen stehen kannst und auf die Bestätigung Deiner Mutter nicht mehr angewiesen bist.
            Aus Dener Antwort lese ich, daß Du verheiratet bist. Das ist ein Beweis dafür, daß DU LIEBENSWERT bist. Sonst wäre Dein Mann nicht die Ehe mit Dir eingegangen.

            Biologisch gesehen ist Deine Mutter die Mutter und Du die Tochter, aber auf der psychischen Ebene ist Deine Mutter in der Entwicklung irgendwo in der Kindheit stecken geblieben. So wage ich es zu behaupten.
            Jedenfalls hat mir diese Denkweise bei meiner Mutter geholfen. Ich habe meine Mutter wie ein trotzig Kind gesehen. Jedoch habe ich mich nicht in eine Mutter-Rolle gezwungen, sondern eher wie eine Mitarbeiterin eines Kindergartens. 😀
            Das schaffte eine emotionale Distanz, die mich vor weiteren Verletzngen etc schützte.

            Ändere Dich selbst und Du verändert Die Welt.

      • Kathy sagt:

        Hallo 🙂
        Ich bin 29 Jahre alt und meine Mutter 67, sie ist seit 6 Jahren ein 100% Pflegefall. Das bedeutet, siemacht überhaupt nichts sie verlässt ihr Zimmer nicht mehr. Auch nicht für die paar Schritte 2 Räume weiter auf Toilette, das landet alles in einem Eimer. Den leert sie auch nicht. Sie verlangt dass man ihr das Essen hochträgt. Mäkelt am Essen herum. Und das mache ich jetzt seit 6 Jahren so mit. Pünktlich zur Geburt meines ersten Kindes. Welch Zufall. Mir blutet das Herz wenn ich Freundinnen sehe deren Mütter sich um das Baby/enkel kümmern, or Hochzeitstorten backen, einfach helfen. Ich krieg bekam keine Gratulation zur Geburt, oder zu meinerHochzeit, bekam den Kommentar ich solle mein Baby in the Mülltonne stopfen denn sie wäre jetzt dran..etc. Also so viel kurz zu mir. Ich jin in meinen 20igern!!! Das könnte noch 20 Jahre oder länger so gehen. Die meisten Leute die hier sind werden sicherlich um einiges älter sein als ich aber dennoch kann ich traurigerweise hier mitreden.

        Und jetzt zu dem was ich eigentlich sagen wollte: Die Pandemie ist noch lange nicht rum, es geht erst richtig los denn die Varianten werden demnächst aggressiver. Mischung aus Omikron und Delta. Achte nur darauf dass du selbst nicht der Überbringer des Viruses bist, ansonsten hast du Schuldgefühle, und sollte sie es widererwartend auch noch überleben (Unkraut vergeht bekanntlich nicht) dann würde alles nur noch schlimmer werden denn dann wäre sie WEGEN DIR so richtig krank. Also musst du dich mehr und besser kümmern. Hört sich jetzt wahnsinnig herzlos an. Im Normalfall ist sowas auch nicht nachvollziehbar. Aber wer sich jahrelang um eine Mutter kümmert die mit Absicht am Geburtstag des pflegenden Kindes auf den Boden scheißt wenn dieses nach 10 Stunden Pflege mit dem Mann und Kind endlich etwas feiern möchte…wer sowas mal erlebt…der ändert seine Ansichten.

        • Emmi sagt:

          Hallo Kathy,

          wohnt Ihr in einem Eigentumshaus und ist die Mutter Eigentümerin?

          Habt Ihr schon über ein Pflegeheim nachgedacht bzw. Euch informiert, wie es dann – falls es um das Haus Deiner Mutter geht – mit der Finanzierung des Heimes läuft?

          Hättet Ihr die Möglichkeit, Euch räumlich zu verändern und das Haus aufzugeben, sollte es zur Unterbringung in einem Heim notwendig sein?

  7. Q. sagt:

    Ein Narzist will im Mittelpunkt stehen.
    Er braucht Aufmerksamkeit und Anerkennung.
    Er will Gefühle bei anderen wecken aber nichts
    von sich preisgeben.
    Er lügt, schauspielert, dramatisiert, manipuliert.
    Er hat kein Einfühlungsvermögen.
    Habe lange gebraucht um in der Familie dahinter zu kommen.
    Habe es immer als Marotten und Eigenheiten abgetan
    von der Person.
    Es wurde aber immer schräger, skuriler.
    Im Bekanntenkreis wurde ich darauf aufmerksam gemacht.
    Und es ergab vieles einen Sinn. Narzismus ist nervig.
    Das Forum ist eine goße Hilfe.
    Man sollte sich aber auch nicht zu schade sein
    professionelle Hilfe anzunehmen.
    Man muß sich distanzieren und sich auf sein
    eigenes „Fundament“ stellen.

  8. Sylvia sagt:

    „Manchmal fehlen aber auch die finanziellen Mittel, um für die narzisstische Mutter eine Fremdbetreuung zu organisieren und ihrem Terror auf diese Weise zu entkommen.“

    Wenn die zu pflegende Person nicht genügend finanzielle Mittel hat, springt das Sozialamt ein. Außerdem: Kinder sind nicht dazu verpflichtet sich um ihre alternden Eltern zu kümmern. Sollte ein Elternteil also in die Lage kommen, dass es den Alltag nicht mehr alleine bewältigen kann, muss ein Betreuer zugeordnet werden, der / die die Interessen der pflegebedürftigen Person auch rechtlich vertreten.

    Häufig übernehmen diese Aufgabe Kinder oder Ehepartner. Wenn dies nicht geht (bspw. durch ein angespanntes Verhältnis), kann das Gericht einen gesetzlichen (externen) Betreuer zuordnen. Häufig sind dies Sozialarbeiter, ehrenamtliche Mitarbeiter oder Berufsbetreuer aus einem Verein. Diese schauen 1-2x wöchentlich bei der Person vorbei und leite ggf. Maßnahmen ein.

    Schade, dass das so wenige Menschen wissen. Leider verweisen auch sehr wenige Pflegeratgeber darauf hin, obwohl es m.E. echt eine gute Sache ist.

  9. Eva Hofstätter sagt:

    Meine Leidensgeschichte ist ähnlich. Hier soll erwähnt sein, dass ich als „Nachzügler“ geboren wurde – meine Mutter war 48, als ich auf die Welt kam. Sie hatte bereits 3 Kinder im Alter von 20-25, die sie verlassen hat, als sie meinen Vater kennengelernt hat um mit ihm wegzuziehen. Als ich auf die Welt kam, ging sie in Rente. Ein großes Opfer ihrer Meinung nach, da sie ja alles aufgegeben hat, um für mich da zu sein. Mir wäre es lieber gewesen, sie wäre arbeiten gegangen, dann wäre sie nicht rund um die Uhr um mich herumgeschwirrt.
    Ich hatte eigentlich ein gutes Verhältnis zu ihr. Sie hat mich finanziell und emotional bei allem unterstützt. Leider habe ich erst spät erkannt, dass wir nur gut ausgekommen sind, weil ich permanent nach ihrer Pfeife getanzt habe. Extrem schwer fielen mir immer Geburtstage, Muttertage, etc. – alles, wo man extra dankbar sein und sie in den Himmel heben musste. Ich wurde im Jugendalter von meinem Vater gezwungen, um 6h aufzustehen, um den Frühstückstisch schön herzurichten und ihr den ganzen Tag bei sinnlosen Haushaltsaufgaben zu helfen, die sie ohnehin gern selbst gemacht hat. Mein Vater war ein guter Vater, leider aber ein ständiger Ja-Sager. Ich habe in einem Forum gelesen, dass sich narzisstische Frauen auf solche Männer am liebsten einlassen, da sie so ungestört ihre Dominanz-Rolle ausspielen können.
    Meine Mutter war schon immer ein Hypochonder. Mitleid fiel mir daher immer schwer, weil 90% ihrer Schmerzen vorgegaukelt waren. Ein Teufelskreislauf, da sich solche Mütter ja von Mitleid ernähren.
    Das Drama fing vor etwa 4 Jahren an, als sie mich mitten in der Arbeit heulend angerufen hat „Hilf mir, Tochter, ich habe solche Schmerzen.“ Sie hat einfach aufgelegt. Ich habe meinen Vater angerufen, der wie immer sagte „ich weiß nicht, was ich machen soll.“ Er war schon immer extrem hilflos. Natürlich bin ich sofort zu ihr gefahren. Hausärzte hat sie abgelehnt, weil die können ihr ohnehin nicht helfen, also habe ich die Rettung gerufen. Das war der erste von unzähligen Fällen, in denen sie ins Krankenhaus kam, um am selben Tag wieder nach Hause geschickt zu werden, weil man nichts finden konnte. Tage später fiel sie in Ohnmacht. Es ging ihr immer schlechter. Sie kam nicht mehr aus dem Bett, konnte kaum sprechen, essen, trinken. Ich habe unsere Hausärztin gerufen. Sie war eine gute Ärztin – empathisch aber auch bestimmend. Sie hat sich die Befunde meiner Mutter angesehen, die Arme verschränkt und beinhart zu ihr gesagt: „Fr. S., sie haben nichts. Sie stehen jetzt sofort auf.“ Somit war klar, sie leidet an extremen Depressionen (hat sie zwar akzeptiert, aber trotzdem nichts dagegen unternommen). Unfassbar, dass man daran sogar buchstäblich verhungern könnte…
    Von da an ging es tatsächlich bergauf, jedoch nur, weil ich regelmäßig zu ihr kam und mit ihr spazieren gegangen bin. Sie hat immer gesagt, ich wäre ihre beste Heilung, dass es ihr besser ginge, wenn ich bei ihr war. Ich dachte immer, das lag daran, weil ich in solchen Situationen einfach besser mit ihr umgehen kann, als mein Vater. Tatsächlich lag es daran, dass ich einfach schon so gedrillt war, ein happy face aufzusetzen, wenn ich bei ihr war, und ständig Motivierendes Zeug zu sagen, damit sie wieder auf die Beine kommt.
    Die Jahre vergingen bis mein Vater ins Krankenhaus kam. Es war absehbar, dass er bald das Zeitliche segnet, da er schon seit 10 Jahren an Krebs litt. Das war letztes Jahr, gerade als Corona den ersten Lockdown verursacht hat. Jackpot für mich, denn ich habe zu dieser Zeit in der Medizinbranche gearbeitet… Ich kann mich noch erinnern, als meine Mutter heulend in mein Büro stürmte um sich (vor meinen Kunden!) auszuweinen. „Dein Vater stirbt bald!“ hat sie geschnieft. Ich war kurz davor zu sagen, „ja, das wissen wir – und was soll ich jetzt bitte tun?“, musste aber in dieser Notfallsituation entsprechendes Mitgefühl aufbringen und mich zurückhalten ihr zu sagen, dass das kein Gespräch war, dass ich im Büro führen wollte.
    Als er starb, brach Chaos aus. Meine Mutter hat alle Verwandten für das Begräbnis „rekrutiert“, mit denen sie aufgrund diverser Streitigkeiten jahrelang keinen Kontakt hatte. Anstatt dass ich meinen Vater betrauern konnte, wurde das Begräbnis als Familienzusammenführung genutzt, damit sie alle um sich scharen konnte. Ab da wurde mein Leben zur Hölle. Meine Mutter war schon immer melodramatisch gewesen, aber jetzt regelrecht hysterisch. Mein Vater, Gutmensch wie er war, hat ja alles für sie getan, sodass sie jetzt hilflos allein dastand und keine Ahnung hatte, wie sie im Leben zurechtkommen soll. Ich musste das Formular für den Nachlass meines Vaters ausfüllen, weil sie es in ihrem psychisch labilen Zustand nicht konnte. Körperliche Probleme gab es täglich. Habe ich einen Arzt gerufen, musste ich mir von ihr anhören, ich würde in die ärztliche Schweigepflicht eingreifen. Das Geld war natürlich auch immer ein Problem (ihrer Meinung nach zumindest – ich habe mir die Finanzen ausgerechnet und wusste, sie konnte mit der Rente meines Vaters das Haus problemlos erhalten), also habe ich es mit der Bürokratie aufgenommen und für sie eine Pflegestufe organisiert. Von da an hat sie 120€ mehr im Monat bekommen. Anstatt mir zu danken, hat sie mich bestimpft, wie ich es mir vorstelle, dass sie mit so wenig überleben soll.
    So ging es hin und her bis zu meinem 32. Geburtstag. Es war ein Samstag und ich habe mit meinen Freunden lange gefeiert. Ich wollte am nächsten Tag ausschlafen, doch schon um 9h hat mein Onkel (der Bruder meines Vaters, und genauso ein Ja-Sager, der meinte, er müsse jetzt Ersatz-Ehemann spielen) angerufen, er kommt nicht ins Haus von meiner Mutter, weil noch zugesperrt ist. Sehr ungewöhnlich, da sie immer in der Früh aufgesperrt hat. Da nur ich einen Zweitschlüssel hatte, bin ich zu ihr gefahren, um sie im Badezimmer bewusstlos aufzufinden, mit einem Föhn in der Hand. Wieder das übliche Rettung-Krankenhaus-Spiel, bis sie am Abend wieder heimgeschickt wurde. Sie wollte sich das Leben nehmen, sich mit dem Föhn in der Badewanne einen Stromschlag verpassen (ja, wir wisse, dass das nicht geht, aber meine Mutter war nie die Hellste). Ich war schockiert. Mein Vater war gerade mal 3 Monate unter der Erde, und sie wollte mir DAS antun, wo sie doch immer beteuert hat, sie wolle mich nicht belasten. Wahrscheinlich war es kein direkter Selbstmordversuch. Sie hat einfach 10 Schlaftabletten geschluckt in der Hoffnung, nie wieder aufzuwachen. Wie immer nur ein Hilfeschrei. Sie wollte sich wieder als die gute Samariterin hinstellen, hat gemeint, sie hätte es extra an einem Tag nach meinem Geburtstag gemacht, weil sie wusste, ich würde an diesem Tag nicht kommen. Alles Blödsinn, denn sie wusste genau, mein Onkel kommt jeden Sonntag auf einen Kaffee und würde mich alarmieren, wenn er nicht ins Haus kommt.
    Ich war stinksauer. Ab da konnte ich keine Geduld mehr für sie aufbringen. Wir haben permanent gestritten. Jedes Mal, wenn ich zu ihr kam, hat sie mich begrüßt mit den Worten „Tochter, bist du heute belastbar?“ – quasi als Vorwarnung, es gäbe wieder ein Problem, das ich lösen muss. Ich habe ihr gesagt ich schaffe das nicht mehr, und sie braucht Hilfe vom Roten Kreuz, um für sie einkaufen zu gehen, wenn sie es nicht schafft. Da war ich natürlich die böse Tochter, die sich nicht die Zeit für ihre arme, alte, verwitwete Mutter nehmen wollte.
    Anrufe kamen täglich. Wenn sie nicht krank war, hat sie andere Probleme erfunden, die mich dazu gebracht haben, sofort zu ihr zu fahren. Eines Tages hat sie mich 3x angerufen. Ich habe nicht abgehoben, weil ich ein Mittagsschläfchen gemacht habe. Mein Onkel hat mir sogar im Nachhinein erzählt, sie wollte ihn dazu bringen, sie zu mir zu fahren, damit sie bei mir anläuten und fragen kann, wieso ich nicht abhebe – sie war also kurz davor, zur Stalkerin zu werden. Zum Glück hat mein Onkel hier die Reißleine gezogen und abgelehnt.
    Ich bin danach zu ihr gefahren, wie immer krank vor Angst, was mich diesmal wieder erwarten würde. Sie war völlig außer sich. Wie kann ich es wagen, nicht abzuheben, wenn sie anruft? An diesem Tag war sie völlig durcheinander. Sie hat den Arzt mit dem Friseur verwechselt, sich ausgerechnet sie hätte 10.000€ Fixkosten im Monat (völliger Irrsinn natürlich), usw. Ich wusste sofort, dass sie wiedermal zu viel Tabletten geschluckt hat und bin nach Stunden sinnlosen Diskutierens gegangen.
    Am nächsten Tag hat sie mich beschuldigt, ich hätte ihr 3.000€ Bargeld gestohlen. Anstatt selbst nach dem Geld zu suchen und zu überlegen, ob nicht sie als 80-jährige, vergessliche Frau das Geld verlegt hat, war ich natürlich der Bösewicht. Innerhalb von 1h hat sie alle angerufen und mich als Diebin hingestellt – Onkel, Geschwister (sogar die, mit denen sie kaum Kontakt hatte), Nachbarn, mir mit Polizei gedroht. Ich musste aus dem Büro flüchten und nach Hause fahren, weil ich völlig verzweifelt war und mein Handy pausenlos geläutet hat. 5h später hat sie mich heulend angerufen, sie hätte das Geld gefunden und es unabsichtlich in eine andere Lade gesteckt. Ich war so wütend, dass ich zu ihr gefahren bin um ihr die Leviten zu lesen. Ich habe ihr gesagt, sie soll mich mal 1 Woche in Ruhe lassen, denn das gehe zu weit, ich brauche mal etwas Abstand. Sie wirkte sehr schuldbewusst und hat eingewilligt. 1 Tag später ruft sie natürlich trotzdem an, tut so, als wäre nie etwas passiert. Ich soll für sie sofort einkaufen gehen, weil der Kühlschrank leer ist und das Rote Kreuz vergessen hat, für sie den Einkauf zu erledigen. Ich habe beim Roten Kreuz angerufen, die mir gesagt haben, meine Mutter hätte vor 2 Tagen ihren Besuch storniert. Als ich sie darauf angesprochen habe, konnte sie sich natürlich nicht mehr daran erinnern – keine Ahnung, ob diese Dinge immer gelogen waren oder nicht. Ich glaube, sie litt irgendwann schon an Wahnvorstellungen. Ihre Lügen wurden zu ihrer Realität. Sehr gefährlich für die Mitmenschen…
    So ging es weiter bis 1 Monat später der endgültige Knall kam. Kaum im Büro angekommen, ruft mich mein Onkel an, ihr geht es wieder schlecht, sie käme nicht aus dem Bett. Sie kam wieder mal ins Krankenhaus (zum 5. Mal in 6 Monaten) und ich musste nach der Arbeit zum Haus fahren, um ihre Exkremente aus dem Bett zu wischen. Im Wohnzimmer lag ein Zettel mit dem Satz „Verzeih mir, Tochter, ich habe die Schmerzen nicht mehr ausgehalten. In Liebe, Mama.“ Ein (sehr lahmarschiger) Abschieds-Zettel quasi.
    Sie war 1 Woche im Krankenhaus, weil es in ihrem Zimmer einen Corona-Fall gab, weshalb sie in Quarantäne bleiben musste. Ich durfte sie nur 1x besuchen (so ein Pech), doch dieser Besuch hat mir den Rest gegeben. Kein Mensch macht ins Bett, wenn nicht etwas Ernstes vorliegt. Als ich sie darauf angesprochen habe, hat sie mich beschimpft, ich wolle ihr das als Lüge unterjubeln, um eine Ausrede zu haben, sie ins Heim abzuschieben. Als ich sie auf den Abschiedszettel angesprochen habe, hat sie mir 10 Ausreden aufgetischt und es so hingestellt, als wollte sie sich wieder mal doch nicht umbringen.
    An diesem Punkt kam Papa’s Nachlass ins Spiel. Meine Eltern hatten nicht viel, nur ihr Erspartes auf ein paar Nummernsparbüchern. Auf Wunsch meiner Mutter haben wir diese nicht beim Nachlass angegeben. Ich habe eingewilligt, mein Erbe (was die Hälfte der Sparbücher gewesen wäre) nicht entgegenzunehmen, und die Sparbücher in ihrer Obhut zu belassen, damit sie das Haus finanzieren kann – der einzige Fehler, den ich in dieser Sache bereue. Ich hatte Angst, sie würde vielleicht mal den Herd anlassen und das Haus abfackeln, weshalb ich die Sparbücher in meine Obhut genommen habe. Ich habe ihr das natürlich nicht verheimlicht, sondern ihr erklärt, sie wären bei mir sicherer, da ich einen eingebauten Safe habe, und ich würde für sie jederzeit Geld abheben, wenn sie welches braucht.
    Zu meinem Erstaunen war sie einverstanden.
    Zu meinem Nicht-Erstaunen hat sie nach 2 Wochen ihre Meinung geändert. Ich blieb diesmal standhaft, habe ihr gesagt, ich gehe das Risiko nicht mehr ein, nachdem sie mir mit der Polizei gedroht hat. Da ja diverse Krankenhäuser schon Depressionen bei ihr festgestellt hatten, wollte ich sie dazu bringen, sich in psychische Behandlung zu begeben. Sollte sich nach ein paar Monaten eine Besserung herausstellen, würde ich ihr die Sparbücher wieder zurückgeben (nochmal zur Erinnerung: es ging hier nicht nur um ihr Geld, sondern auch um meines, das ich von meinem Vater erben sollte).
    5 Tage lang hat sie sich nicht gemeldet, ein Indiz dafür, dass eindeutig etwas nicht stimmte. Am Tag 5 stürmte der Anwalt in mein Büro – eine Besitzstörungsklage meiner Mutter mit der Aufforderung, ich müsste innerhalb von 48h die Sparbücher zurückgeben. Die Klage selbst war für mich nicht halb so schlimm wie die Tatsache, dass darin geschrieben stand, sie landete im Krankenhaus „auf Grund eines Schwächeanfalls, der durch das grob ungebührliche Verhalten ihrer Tochter hervorgerufen wurde.“ Sie hat mich also ernsthaft der Körperverletzung beschuldigt.
    Irgendwie war ich erleichtert. Das war der Schlussstrich, auf den ich immer gewartet hatte, der Grund ohne Gewissensbisse den Kontakt abzubrechen. Ich hätte unzählige Möglichkeiten gehabt, das Geld zu behalten, sogar ihren Teil – behaupten, die Sparbücher existieren nicht (kann man ja bei Nummernsparbüchern nicht nachweisen), vor Gericht ihre psychische Labilität beweisen (ich hatte Audioaufnahmen auf meinem Handy, wo sie wirres Zeug gefaselt hat), etc. Ich wollte aber reinen Gewissens aus der Sache raus und mir nicht ankreiden lassen, ich hätte meine Mutter bestohlen. Ja, ich musste dafür auf mein Erbe verzichten, aber das war mir egal – tat zwar weh, aber es handelte sich nicht um wirklich große Summen.
    Ich habe die Sparbücher dem Anwalt gegeben und ihr 3 Tage später einen Brief geschickt (inkl. einem Buch über narzisstische Mütter – davon würde wahrscheinlich jeder Psychologe abraten, aber das war mir egal. Ich wollte ihr einmal in meinem Leben die Meinung sagen und ihr zeigen, worunter ich jahrelang gelitten habe). Ich habe sie in dem Brief nicht beschimpft, das war mir wichtig, aber meinen Standpunkt klargemacht, dass ich keinen Kontakt mehr wünsche und dass sie auch bei meiner Hochzeit im kommenden Jahr nicht erwünscht sei. Die Familie meines damaligen Verlobten stand Gott sei Dank zu 100% hinter mir. (Die Hochzeit war großartig, nur so am Rande, und ich habe keinen einzigen Gedanken an meine nicht anwesende Mutter verschwendet).
    Ein paar Tage später hat sich mich angerufen – 9 Anrufe hintereinander. Eindeutig eine Panikattacke. Ich habe nicht abgehoben. Seither hat sie nie wieder angerufen und der Kontaktabbruch ist über 1 Jahr her. Keine Ahnung wie es ihr geht. Nur ihre beste Freundin und meine Schwester haben noch Kontakt zu ihr, aber da meine Mutter sie ja ausreichend manipuliert und mich als Diebin und Erbschleicherin hingestellt hat, habe ich mit ihnen auch keinen Kontakt, und ich habe auch keine Lust, mich stundenlang bei ihnen zu rechtfertigen, nur damit sie erkennen, was für eine Heuchlerin meine Mutter ist.
    Das Einzige, was ich weiß – sie war seit über 1 Jahr in keinem Krankenhaus mehr, laut Angabe ihrer Hausärztin. Interessant. Jetzt, wo sie niemanden hat, der für sie die Rettung rufen könnte, geht es ihr anscheinend blendend.
    Der Kontaktabbruch war die beste Entscheidung meines Lebens. Ich hätte diesen Weg schon viel früher einschlagen sollen. Fühle ich mich schlecht deswegen? Auch, wenn es die richtige Entscheidung war, schmerzt es mich zu wissen, dass sie irgendwann in Einsamkeit sterben wird. Sie hat nur eine Freundin, ihre anderen Kinder haben sich nie um sie geschert und wohnen 400km weg. Keine Ahnung, wie sie Weihnachten feiert, oder ob sie überhaupt noch ihr Haus verlässt. Diese Unwissenheit nagt täglich an mir, aber das liegt glaube ich in der Natur der Sache.
    Mein Rat an alle: Geht diesen Schritt, bevor ihr daran zugrunde geht. Ich habe in dem Jahr, indem mein Vater gestorben ist, an fürchterlichen Schlafstörungen gelitten, verfiel meiner Depressionen, habe 7kg abgenommen. Wenn ihr es schafft, den Kontakt zu behalten und einen kühlen Kopf zu bewahren, habt ihr meinen höchsten Respekt! In meinem Fall war das keine Option mehr, denn sobald ein Anwalt ins Spiel kommt, wird es gefährlich. Seit definitiv auf der Hut, was Geld und Erbe betrifft, denn das nützen alle narzisstischen Mütter in diesem Alter als Angriffspunkt.

  10. Gisela sagt:

    Ich habe eine „Mutter“ kennengelernt, eine 76 Jährige Frau, die mir ihr Leid geklagt hat, dass ihr Sohn sich nicht mehr meldet, sie nicht mehr besucht, nichts von ihr wissen will und sie wisse überhaupt nicht wieso! Sie vermutet, dass seine Partnerin ihn gegen sie aufgehetzt habe.
    Am Anfang habe ich das geglaubt und sie tat mir leid. Immerhin weiß ich ja auch, dass es undankbare Kinder gibt. Gerade, wenn sich eine Mutter aufgeopfert hat, wird ihr das oft nicht gedankt. Im Gegenteil, sie hat eigentlich Egoisten und Tyrannen herangezüchtet.
    Doch das war hier nicht der Fall. Ich merkte nach ein paar Wochen, dass ich mich in ihrer Gegenwart nicht wohl fühlte. Ständiges Gejammere über dies und das. Und wenn ich Lösungsansätze oder gar kpl. Lösungen anbot, lenkte sie vom Thema ab. Sie wollte ihre Probleme nicht lösen. Sie wollte jammern. Nur als Beispiel: Sie jammerte ständig, sie hätte zuwenig Rente. Sie war aber noch eine sehr gute Autofahrerin und hatte sogar einen eigenen PKW. Sie hätter jederzeit gegen Taschengeld Leute irgendwo hin fahren können oder Kinder als „Leihoma“ für ein paar Stunden beaufsichtigen können. Sie winkte nur ab „Ach, da gibts doch niemand“ und „wer bezahlt denn da dafür“ und lauter so dummes Zeug, was sie von sich gab. Sie hatte auch Internet und nutzte es nicht. Ich weiß nicht, ob sie einfach dumm war oder emotional blockiert. Jedenfalls gibt es demjenigen, der helfen will, kein gutes Gefühl.
    Sie war eigensinnig, stur, besserwisserisch, ohne die Kompetenz dafür zu haben.
    Irgendwann, als sie mal wieder anrief und so tat, als wäre alles Sonnenschein und mich einlud, schlug ich die Einladung aus. Am Ende des Gespräches wurde ich so wütend, dass ich sogar ausfallend wurde.
    Dann war erst mal Ruhe. Irgendwann rief sie an, sie hätte mir etwas vors Haus gestellt. Ich fand das merkwürdig. Ich ging nachsehen und sah eine große Tasche voll mit Sachen, die ich ihr mal schenkte.
    Ich fand das dermaßen kindisch. Aber sie brauchte diesen „Triumpf“ für ihr Ego. Nun, mich berührte das nicht. Ich habe die Sachen einfach jemand anderem geschenkt. Früher dachte ich immer als Kind, je älter jemand wäre, umso klüger und weiser. Oft ist genau das Gegenteil der Fall.
    Schlechte Charaktereigenschaften verstärken sich im Alter, aber die guten eben nicht unbedingt.
    Jedenfalls kann ich den Sohn mittlerweile verstehen. Man sollte immer beide Seiten hören, bevor man sich ein Urteil macht. Er hatte es vermutlich satt, ständig manipuliert und kontrolliert zu werden und das Gejammere zu ertragen, wenngleich sie keinerlei Rat annahm.

    • Yvonne sagt:

      Ich finde das Photo irgendwie lustig: wenn ich die Frau wäre, wußte ich was ich mit dem Kissen machen würde…..;)))))

    • Christine sagt:

      Hallo, liebe Gisela,

      Du bist großartig! Mit offenem Herzen und mit Dir selbst im reinen bist Du einer Frau zu Hilfe gekommen. Als diese Deine echte und praktikable Hilfe mehrfach ablehnte, hast Du Dir nichts vormachen lassen!

      Meine narzisstische Mutter hat keine so starke Persönlichkeit wie Dich getroffen und immer neue Bewunderer und Schmeichler akquiriert, bei denen sie ihre Dreckkübel ausleeren konnte. Zur Not hat sie diese auch mit Geldleistungen an sich gebunden.

      Ich freue mich sehr darüber, dass Du hier Deine Erfahrungen eingebracht hast. Meist bleiben die direkt Betroffenen unter sich mit ihrem Kummer. Ich habe von Bekannten und entfernten Verwandten immer noch Vorwürfe bekommen, was ich mit meiner armen kranken Mutter alles mache. Als einer mal nachgefragt hatte, was ich nun direkt machen würde, hat sie unter Tränen hervorgepresst:“Das ist so schlimm, dass ich es nicht erzählen kann.“ Er hatte sich dann noch mehr Sorgen gemacht, dass ich sie endgültig ins Grab bringe!

      Ja, so war das. Obwohl meine Mutter schon tot ist, trage ich diesen schweren Rucksack immer noch mit mir herum. Erst nach und nach wird mir leichter. Wer es selbst nicht erlebt hat von Kindheit an, der kann sich nur schwer einfühlen.

      Bis heute spüre ich die Lücke, die entsteht, wenn die eigene Mutter einen ablehnt, keinerlei körperliche Nähe zulässt und nur häßliche Dinge an einem entdeck: „Wo hast Du nur die häßlichen Finger her, welche Frisur sollen wir der nur zur Jugendliche machen bei den Haaren, die Frisur kannst Du nicht tragen, denn Du hast keinen Hinterkopf, wie siehst Du nur wieder aus, wie sieht es bei Dir wieder aus, was machst Du nur wieder, was soll ich noch mit Dir machen, was Du wieder mit den Kindern machst, Dein ummöglicher Mann wieder …“

      Ich bin dabei, mir zu vergeben, dass ich all diese Dinge Jahrzehnte zugelassen habe. Wenn das gelingt, kann ich den „Ruchsack“ auch endgültig ablegen.

      Dir danke ich recht herzlich für Deine Menschlichkeit und wünsche Dir alles Liebe

    • Petra sagt:

      Wenn ich den Artikel lese meine ich meine Biographie zu lesen.
      Für mich ist es schwer zu ertragen, dass alle Leute in der Umgebung meiner Mutter sagen wie nett und liebenswert sie ist. Diese Leute verurteilen mich und meine Kinder, dass wir uns nicht um die alte Dame kümmern und wir Schuld seien, dass sie vereinsame. Wir leben gottlob 300 km entfernt. Ich habe ihr schon mehrere Pflegerinnen besorgt, da sie ja nichts mehr erledigen könne. Sie hat alle nach wenigen Wochen voller Genuss rausgeworfen. Ich leide seit Jahren unter Angststörungen und Panikattacken. Sobakd das Telefon klingelt zucke ich zusammen. Ich weiss manchmal nicht eie es weiter gehen soll?

      • Emmi sagt:

        Liebe Petra,
        auf diese Nachbarschaft kannst Du gut und gerne verzichten. Bei der Entfernung wird es Dir hoffentlich nicht schwerfallen.
        Ich selber wohne noch in der gleichen Stadt und als meine Mutter noch zuhause wohnte, war auch mein Hausarzt im gleichen Haus und ich wurde im Wartezimmer von einer Nachbarin gefragt, wann ich denn nun endlich ausziehen würde, da ich doch nun wirklich alt genug sei. Entsprechend verärgert erhielt die Nachbarin meine Antwort, worauf sie ganz verwundert war. Sie meinte, meine Mutter würde immer jammern, daß ich es nicht für nötig hielt, aus „Hotel Mamma“ auszuziehen. Zu dieser Zeit wohnte ich aber nicht mehr zuhause. Mein 1 Jahr älterer Bruder aber schon. Über ihn hörte die Nachbarschaft nur gutes.

        Als meine Mutter verstorben war kamen erst nach der anonymen Beerdigung meiner Mutter die Anfragen der „lieben Nachbarn“, wo denn meine Mutter beerdigt sei. Man wollte ja „vielleicht“ mal ans Grab gehen. In den Jahren im Heim kam von denen nie jemand zu Besuch. Und ich informierte auch noch am Todestag die Nachbarn über den Tod meiner Mutter.

        Die „lieben Nachbarn“ waren entsetzt, daß es nun keinen Ort des Gedenkens gab. Und ich erhalte bis heute nie Anfragen, wie es mir geht. Genauso wie sie auch nicht gefragt haben, ob ich Hilfe benötige was die Beerdigung betrifft. Ebenso hatten sie Jahre zuvor keine Interesse, mir bei der Unterbringung meiner Mutter in einem Heim und bei der Wohnungsauflösung zu helfen.

        Ich denke, daß sich aus der Generation „Kriegskinder“ viele „Narzissten“ und „Gutmenschen“ entwickelt haben und unsere Aufgabe es ist, die dadurch entstanden Wunden zu heilen und den nächsten Generationen eine bessere Gegenwart zu bieten, damit diese eine bessere Zukunft gestalten können.

        Mache Dir bitte keine Gedanken über die Nachbarn Deiner Mutter. Sie haben jederzeit die Möglichkeit, Deine Mutter zu umsorgen und zu betütteln, wie sie meinen, daß es dies „liebenswerte Dame“ verdient hat.

  11. Arianna sagt:

    Besonders hinterlistige Eltern / Mütter machen ihre Kinder zu allem anderen finanziell abhängig. Ein Glück, dass meine Mutter nie viel Geld hatte. Vielleicht hat sie deswegen so oft gejammert, dass mein Vater ihr nach der Scheidung so wenig gegeben hat (angeblich ist er reich, ich habe davon nie etwas gemerkt). Das Geld meines Stiefvaters hat sie teilweise auch benutzt, um mich mundtot zu machen, damit keiner merkte, wie mies er zu mir war.

    Finanzielle Unabhängigkeit sollte das oberste Gebot sein. Danach Abstand, von diesen Menschen und von denen, die an sie glauben und die sie als Verbündete benutzt.
    Viele Eltern benutzen leider die legale Grauzone, die es ihnen ermöglicht, ihre eigenen Kinder zu stalken und zu verleumden. Eine Schande, dass es dagegen keine strikten Gesetze gibt. Eltern gelten immer noch als moralisch erhaben. 🙁

    Bloß nichts von ihnen annehmen, sich nicht einwickeln lassen, nicht vertrauen. Ein hinterhältiger Mensch ändert sich nicht, im Alter wird er höchstens schlimmer.

    • Wlademir sagt:

      Ich glaube, du beschreibst da den maligen Narzissten, die malige Narzisstin. Die eigenen Kinder stalken. Meine Mutter hat mich vor Anderen gern lächerlich gemacht, bzw. bloßgestellt. Jetzt da ich Krebskrank bin, nutzt sie das auch gern um bemitleidenswert zu erscheinen. Sie ist jetzt ja die arme Mutter. Könnte kotzen…. Teils macht sie sich auch über meine Krankheit lustig, wenn wir alleine sind… Das wissen Außenstehende nicht. Sie sorgt dafür das das niemand mitbekommt. Ganz ganz gruselig……Bei uns war es umgekehrt, das ich für meine Familie immer wieder Geld zur Verfügung stellte, teils aus Krediten, teils die eigenen Ersparnisse. Ich sollte die Schulden wiederbekommen, wenn das Haus verkauft würde; das wurde zwar verkauft, ich habe aber nur ein Teilbetrag der Schulden wiedergesehen…..Deswegen gehe ich jetzt in der Krankheit auch noch voll arbeiten. Meine Mutter hat sich beschwert, das ich mich für das Geld nicht bedankt habe. Also „Danke“ das du mir deine Schulden zurückgezahlt hast, wenn auch nicht alles ;)))))) Ich habe jetzt 44 Lebensjahre hinter mir und kann echt sagen, das sind Monster. Es müsste echt viel mehr öffentliche Aufmerksamkeit geben, wenn es um dieses Thema geht; und es müsste solchen Menschen unmöglich gemacht werden, Kinder in ihre kranke Welt zu setzen…..

      • John Watson sagt:

        Hallo Wlademir. Mit den Schulden war das bei mir ähnlich. Ich war von meinen Eltern sehr früh nicht mehr finanzell abhängig, auch wenn es gern anders dargestellt wird im Aussen. Narzissten können nicht mit Geld umgehen, haben aber alles studiert und sind natürlich ganz schlau…..ich habe meine Eltern seit Jahren mit Geldbeträgen monatlich unterstützt
        ( 200- 350 Euro) hat trotzdem nie gereicht. Zum Dank wurde ich gern auf Familienfeiern und Treffen „verarscht“. Harmlos: „Ach lass mich bloß mit Kindern in Ruhe….“ Abwertende Handbewegung…..Bösartige Variante: “ Ich weiß jetzt nicht wovon du redest..“ dazu einen ungläubige Gesichtsausdruck machen und alle anderen drumherum ganz fassungslos ansehen…….kam öfter vor. Wir gehen auch immer zu zweit zu ihr ( um Gaslighting zu verhindern) dabei „schenkt“ sie meiner Frau manchmal Kleidung die für sie gut 4 Nummern zu groß ist. “ Oh das passt nicht? Oh aber wenn man dich so sieht könnte man denken du bist eine 50 / 52 …“ Tja. Und das sind noch harmlose Sachen….Ich gehe ihr nur so auf den Sack, weil ich gern „meine“ 20.000 Euro wiederhaben will, alles an Schulden werde ich nicht mehr sehen….

        • Anka sagt:

          John Watson,

          wenn es deine Beschreibung irgendwie her gäbe, würde ich dir ja gerne etwas „Hoffnung“ machen…

          Dein Wunsch, zumindest 20Tsd. gerne zurück zu bekommen, ist natürlich nachvollziehbar.

          Allerdings wird SIE wohl genau dieses Streben von dir wiederum
          „zum Verarschen“, wie du es genannt hast, benutzen…

          Auch wenn du
          „ihr nur so auf den Sack gehst“…
          Ist das nicht doch eher ein „tolles Phantasie-Möhrchen“, daß da „vor deiner Nase baumelt“ und dich immer wieder „dort antraben lässt“ ?

          Schau doch lieber einmal, ob da eine wirkliche Erfolgsaussicht besteht, wenn du ohnehin schon monatl. zugebuttert hast.

          Vielleicht wäre es ja sinnvoller, dir und deiner Frau derartige Treffen in Zukunft generell zu ersparen ?
          Könntet Ihr nicht doch eure gemeinsame Zeit schöner verbringen ?
          Ja, 20… ist ne „ordentliche Hausnummer“, ohne Frage !

          Wie viel aber ist eure Gesundheit Wert ?
          Setzt die nicht einfach weiter „auf’s Spiel“.
          Setzt aber euch zusammen. Vielleicht stellt sich ja mit Vernunft betrachtet heraus, daß ihr 20… auch als gewissen „Invest-verlust“ verschmerzen könnt.

          Alles Gute Anka 🙋

      • Anka sagt:

        Wladimir, NEIN…

        NEIN, zu deinem letzten Satz !

        Das ist natürlich geschrieben in der Annahme und Hoffnung, daß DU in deinem persönlichen Umfeld ein „Licht“(lein) warst, bist und (weiter) sein kannst!

        Und ich wünsche dir den Mut, alle „Krebse“ aus deinem Leben zu entlassen, Mut für Los-lösung und Ver-Abschied-ung!

        Wer weiß…, vielleicht findet deine Seele dann endlich zu Lebenswillen zurück und dein „Geist“ kann aufhören dir den „Krebs in dir“ weiter „auf-zu-bürden“.

        Es gibt „Zusammenhänge“ in Lebensgeschichten, die un-glaublich (!) scheinen.

        Ich wünsche dir allen Segen !
        Von Herzen Anka 🙋

        • Ruth sagt:

          Anka, fúr mein Empfinden gehst du zu weit, was deine Anspielung auf die Krebserkrankung betrifft.

          Mit deiner esoterischen Einfühlung überschreitest du hier eine Grenze.

          Gruss ,Ruth

          • Anka sagt:

            Ja Ruth,
            für dich scheint das offenbar so zu sein…

            Für Wladimir kann es ein von „außen“ kommender Hinweis sein, sich (vielleicht zum ersten Mal) mit derartigen Zusammenhängen zu beschäftigen.

            Ich danke dir für diesen Ein-wand trotzdem.. Immerhin bringt es mich dazu, ihm noch den Hinweis auf ein Buch zu geben, um zu einem „ersten Grundverständnis“ diesbezüglich zu kommen.

            „Krankheit als Weg“

            Es geht ja hier schließlich nicht um deine persönliche Einstellung zu Möglichkeiten!

            Für Möglichkeiten gibt’s keine Grenzen…

            Bei einer 88jährigen hätte ich vielleicht auf diesen Hinweis verzichtet.

            Keine Ahnung, wieso du die Bezeichnung „esoterisch“ ins Feld führst und was das für dich überhaupt bedeutet.
            Für mich ist „Esoterik“ bedeutungslos. Für mich zählt meine persönliche Erfahrung und Ergebnisse.

            Und ich sehe keinen Grund, irgendetwas „zurück zu halten“, nur weil irgend jemand es „abwertend“ in irgendeine „Ecke“ stellen könnte.

            Wesentlich ist ohnehin nur, wie Wladimir seine jetzige Situation sieht und was werden soll!

      • gute Tochter schlechte Tochter sagt:

        Ja, ganz ähnliche Spielchen sind mir auch sehr vertraut. Willst Du nicht vielleicht den Kontakt wenigstens für eine Weile abbrechen? Um sich aufs gesund werden konzentrieren zu können. Ich bin auch ungefähr in Deinem Alter und habe sogar in einer Patientenverfügung festgelegt, dass ich bei Krankheit/Unfall ect. keinesfalls Kontakt oder support seitens meiner Mutter will. Dann könnte sie sich als Supermutter in Szene setzen, mich unter Kontrolle haben und ewige Dankbarkeit einfordern – das wäre meine Hölle und vermutlich ihr Paradies. Ich hoffe, Du kannst Dich befreien und gesund werden!

        • Anne sagt:

          Schon noch speziell, die Parallelen. Auch ich bin betroffen, bin sehr krank und habe eine Patientenverfügung, die meine Eltern explizit ausschliesst und auch ich denke mit 54 wieder einmal über Kontaktabbruch nach, den ich wünsche und fürchte gleichzeitig. Gruselig, dass sich diese Geschichten anscheinend wiederholen. Andererseits gibt es einem das Gefühl, nicht allein damit zu sein. Noch zum Thema Krankheit dabei: Ich denke, es ist gefährlich zu behaupten, dass man krank werden kann, wenn man das Problem mit den Eltern nicht angeht, nicht lösen kann. Es gibt viele wissenschaftliche Studien dazu und ein Zusammenhang konnte nicht bewiesen werden. Die Annahme, dass man seine Krankheit beeinflussen kann, stammt übrigens aus den (esoterisch-freundlichen) 60-70 Jahren. Sie ist gut gemeint vielleicht im Sinne von „man kann etwas ändern“. Aber in der Realität erhöht sie nur den Druck auf die Betroffenen extrem und flösst ihnen auch noch Schuldgefühle dahingehend ein, sie wären nicht stark genug gewesen, ihre Krankheit zu bekämpfen. Das Leben ist aber tödlich, für alle früher oder später. Und was können Kinder dafür, wenn sie Krebs bekommen? Nö, das ist Humbug. Mit dem Sterben müssen kommen viele heute nicht klar. Es ist menschenfreundlicher, das Sterben als selbstverständlich zu akzeptieren, als Teil des Lebens, anstatt den Menschen dafür auch noch eine Schuld geben zu wollen.

  12. Coco sagt:

    Hallo zusammen,
    vielen Dank für den hilfreichen und aufschlussreichen Artikel und die vielen Erfahrungsberichte! Ich habe meine Situation in vielen Schilderungen 1:1 wiedergefunden. Ich war selbst 30 Jahre lang manipulierte Tochter und habe nicht gesehen, wie gezielt meine Mutter Schuldgefühle und Erniedrigung eingesetzt hat, um mich emotional abhängig zu halten. Ähnlich wie Dagmar habe ich auch in den (inszenierten) gesundheitlichen Notsituationen meiner Mutter meine eigenen Dinge hintenan gestellt, habe zum Beispiel eigene Unternehmungen oder Ehezeit oder sogar meinen Urlaub abgebrochen, um schnell zu Hilfe zu kommen, wenn ein Anruf kam – nur um dann zu erfahren, dass alles halb so schlimm war.

    Mir hat im ersten Schritt eine Psychotherapie geholfen, um überhaupt die Muster zu sehen, in denen ich gefangen war. Auch war es hilfreich, um zu mir selbst zu finden, denn wer ich eigentlich selbst bin, wusste ich nicht. In dieser Zeit tat mir der Abstand zu meiner Mutter sehr gut, er war sogar notwenig, um innerlich zu gesunden.

    Nun habe ich wieder intensiveren Kontakt zu meiner Mutter. Sie verhält sich immernoch genauso, aber es macht nichts mehr mit mir – ich kann mit ihr umgehen, ohne in ihre Fallen zu tappen, und ihre Erniedrigungen blitzen an mir ab. Manchmal kann ich sie sogar mit einem humorvollen Konter bloßstellen. Die gemeinsame Zeit nehme ich trotz all ihres Bestrebens, Dinge zu verdrehen, zu manipulieren und über alles in meinem Leben zu regieren, als Geschenk wahr.

    Dass das möglich ist und ich innerlich so wiederhergestellt bin, ist für mich ein großes Wunder und damit einher gegangen, dass ich vor ein paar Monaten Jesus mein Leben gegeben habe. Er hat mich dazu aufgefordert, meiner Mutter zu vergeben. Ich habe lange dagegen rebelliert, weil ich dachte, dass ich damit all meine Würde aufgebe, die ich nicht hatte und mir selbst ja erst hart erarbeiten musste. Ich dachte, wenn ich ihr vergebe, dann bedeutet es, dass ich nicht mehr im Recht bin und mich wieder unterwerfe und gefügig werde. Aber Jesus hat es immer wieder wiederholt: „Vergib ihr – und ich will dir MEINE Würde geben, die du hast als Königskind“. Also habe ich eines Tages schweren Herzens den Entschluss gefasst und unter Tränen mehrmals laut am Kreuz ausgesprochen: „Ich vergebe dir, Mutter“. Danach wurde ich mit einem großen Frieden und Wärme erfüllt. Jesus hat mir dann in einer Vision gezeigt, in welchen Dingen, die meine Mutter für mich getan hat, ein wahres und aufrichtiges Mutterherz steckte. Für diese Dinge bin ich dankbar und den Rest habe ich ihr vergeben. Außerdem hat Jesus mir im Gebet gezeigt, dass der Geist der Manipulation auch in mir steckt. Ich war erschrocken und habe erkannt, in wie vielen Situationen auch ich aus den falschen Motiven heraus gehandelt habe (vor allem gute Taten, damit Menschen mich mögen). Das war natürlich eine gelernte Eigenschaft als Folge meiner Erziehung, aber eben auch etwas, worum ich Gott um Vergebung bitten konnte.

    Seitdem vollzieht sich bei mir ein kompletter Lebenswandel, ich habe sogar meinen Beruf gewechselt und fühle mich frei und glücklich wie nie, auch meine Ehe ist auf eine ganz neue Ebene des Vertrauens und guten Miteinanders gekommen.

    Ich kann nur alle ermutigen: Aus dem Schock der Erkenntnis und der Wut, die es zum Abstandnehmen, Aufarbeiten und Heraustreten erstmal braucht, kann sich – mit Gottes Hilfe – innerer Frieden mit unseren Müttern, Versöhnung mit der Unvollkommenheit unserer Lebensgeschichte und Heilung unserer Seelen ereignen.

    Ich wünsche euch allen diese wunderbare Erfahrung!

    Shalom,
    Coco

  13. Ruth sagt:

    Hallo Dagmar,
    ich erkenne einiges aus deiner Schilderung.
    Mein guter Rat ist: Abstand gewinnen und prof.Hilfe suchen, für dich selbst(!)
    Meiner Einsicht nach hast du dich zu tief hinein gekniet in ihre Probleme und Schwierigkeiten, d.h. in ihr Leben.
    Das hilft niemandem wirklich, auch nicht ihr.
    Das ist das Verrückte, man denkt man hilft und eigentlich macht man das Problem grösser
    und hält es in Stand.
    Wenn ich lese: Hilfe bei der Körperpflege…das ist grenzüberschreitend, das sollte ein
    Kind nicht tun.-

    Bei mir zB hat meine Mutter überhaupt nicht reagiert und war totaal gleichgültig,
    als ich voriges Jahr ein paar Monate invalide war.
    Bei den üblichen Telefongesprächen habe ich daraufhin gesagt:
    „Ich merke,dass mir diese Anrufe nicht guttun,sie helfen mir nicht dabei gesund zu werden.Das ist aber für mich jetzt das Wichtigste.Ich brauche eine längere Pause.“
    Und wie reagiert sie?
    „ja ist gut, dann melde dich mal wieder wenn es dir besser geht.“
    Sehr überraschend für mich erstmal, aber ich merkte ,dass ich auf dem richtigen Weg bin.-
    Also bei sichselbst bleiben,auf die eigenen Gefühle achten und sie ernst nehmen.
    Ruhig bleiben und helfen nur, wenn man die nötige Energie dazu wirklich hat.
    Grenzen angeben,nicht auf Konfrontationskurs gehen, nicht sichselbst rechtfertigen.
    Nichts erklären ,aber darauf achten in der eigenen Kraft und Würde zu stehen.
    Das spürt die narzisstische Mutter instinktiv.
    Arbeiten an der eigenen Authentizität ist das Fruchtbarste und hilft letztendlich
    auch ihr!
    mach’s gut,
    ruth

    • Anka sagt:

      Liebe Ruth,
      Alles was du schreibst ist genau richtig und absolut wichtig!

      Allerdings kam ich an einen „Punkt“ in meiner Lebensgeschichte, da war gar keine
      „Kraft und Würde“
      für mich selbst vorhanden, noch nicht einmal das Bewußtsein, daß genau das ein mir fehlender, lebensnotwendigen Teil ist…
      Ich war dermaßen konditioniert, daß ich überhaupt nicht gemerkt habe, wie ich schon „regel-ge-recht“ im „vorauseilenden Gehorsam“ rotiert und aggiert habe.

      Heute weiß ich es.
      Und heute weiß ich auch, daß dies alles aus Angst passiert ist. Angst!
      Angst wieder angeraunzt zu werden, Angst schnippig als „selber schuld“ hingestellt zu werden, Angst „Egoismus“ vorgeworfen zu bekommen, Angst ja nicht an „die Anderen“ zu denken.
      Damit war natürlich „sie“ gemeint.
      Sehr beliebt, schnippig leidend“: „Dir wäre doch wohl daß liebste, daß ich sterbe!“
      Solch subtile Unterstellungen machen einen nicht nur Mund-Tod.

      Ich hätte damals geschworen, ich würde meine Mutter lieben, aus Liebe immer wieder „klein-bei-geben“, um des „lieben Friedens“ Willen…

      Nein, ich hatte Angst vor dieser Frau. Ich hatte mein Leben lang Angst, vor ihrem „bösen“ Gesicht, ihrem hinterlustigen Blicken, vor allem aber ihrer aufgesetzt fürsorglichen Art vor anderen Leuten.
      Da „weißt“ du schon als ganz kleines Kind,
      keine Chance …

      Ja, jeder persönliche Fall liegt „ein bisschen anders“. Je nach Art und Ausmaß der „Belagerung“ und vielleicht (!) vorhandenem halbwegs gesunden sonstigen Kontakten.

      In jedem Fall ist es wichtig, zum wirklich Eigenen zu finden.
      Dann ist „Authentizität“ erst möglich.

      Mir war damals überhaupt nicht bewußt, genaugenommen lediglich „in einer dunklen Höhle“ zu über-Leben.

      Ein radikaler „Schnitt“ ist manchmal absolut
      Not-wendig, um für sich selbst angemessen sorgen zu können“ und überhaupt zu einem Mindestmaß eigener „Kraft und Würde“ (wieder) zu gelangen.
      Das ist die Vorraussetzung für einen souveränen, wahrhaften und selbstbestimmten Umgang mit solcher Art „Müttern“ und allgemein Menschen.

      Wohl dem der schon soweit ist!
      Anka 🙋

  14. Friedel sagt:

    Der Weg, bis die Erkenntnis kommt, in Abhängigkeit sowie Fernsteuerung einer narzisstischen Mutter gelebt zu haben, kann/ist ein Prozeß von Jahrzehnten und mit der Erkenntnis längst nicht zu Ende. Dann beginnt die Aufarbeitung und der Prozeß, die installierte Fernsteuerung umzuwandeln und die Suche nach der eigenen Persönlichkeit. Sinnbildlich vergleichbar mit einer Artischoke. Erst wenn alle Blätter gezogen sind, kommt das Herzstück zum Vorschein. Ungeschützt und ganz leicht verletztbar. An dieser Stelle beginnt die Masteraufgabe. Blätter wieder zusammenbasteln und in der Fernsteuerung weitermachen oder ungeschützt, traumatisiert und verletzt über die Erkenntnisse das eigene Herzstück neu zu umschützen.

    Eine narzisstische Mutter ist vergleichbar einem Supergau für die Entwicklung, denn diese ist immer belegt von der „bewusst-unbewussten“ inneren Präsenz und „Stimme“ der Mutter.

    Mit Erkenntnis ist/kann der Weg daraus überaus schmerzhaft (sein), jedoch keineswegs aussichtslos. An diesem Punkt beginnt die eigene Persönlichkeitsentwicklung, ganz unabhängig vom Alter, Betroffene können auch durchaus in einem betagteren Alter sein.

    Es bedarf durchaus einen gewissen Mut den Weg in die eigene Persönlichkeit zu gehen, denn häufig relativiert und verharmlost das Umfeld. „Sie ist halt wie sie ist….“

    Davon sollte frau/man sich jedoch nicht ablenken lassen und zielbewusst den eigenen Weg gehen. Selbstverständlich trifft das keinesfalls auf das Wohlwollen einer narzissitschen Mutter. Jedoch sollte auch das die eigene, verspätete Persönlichkeitsentwicklung nicht blockieren.

    Es lohnt sich, egal wie spät und alt man ist und befreit.

  15. Dagmar sagt:

    Mit großem Interesse habe ich den Artikel gelesen. Meine Mutter ,86,hat gerade einen Suizidversuch hinter sich gebracht, mir einen hässlichen Brief hinterlassen, den sie jetzt , wieder bei vollem Bewusstsein bereut, aber „eigentlich wollte sie das schon lange loswerden“. Ich bin „Einzelkind„ und habe in den letzten Jahren sehr viel für sie getan. Sie leidet unter Arthrose und hat wohl sehr viel Schmerzen. Tägliche Anrufe und mehrfache Besuche in der Woche, Einkäufe, Hilfe im Haushalt und bei der Körperpflege habe ich geleistet, bin selbst täglich oft mehr als 12 Stunden beruflich unterwegs. Trotzdem gab sie mir immer das Gefühl, es wäre nicht ausreichend und erzeugt ein schlechtes Gewissen. Will alles bezahlen, es lief immer aufs materielle hinaus, was ich gar nicht wollte, sie aber beleidigt war , wenn ich es nicht angenommen habe. Im Brief warf sie mir nun genau das vor, dass sie mich doch immer unterstützt hat und alles gegeben hat , auch für ihre Enkel…..steht Urlaub bei uns an , wird sie neuerdings krank, zu meinem 60. ,den ich mit ihr, meinem Mann ,meinen Kindern, deren Partner und einem befreundeten Ehepaar an der Ostsee verbracht habe , wurde sie plötzlich krank und sehr leidend und stand dadurch nun wieder im Mittelpunkt; sind wir einpaar Tage verreist, ging es ihr in der Zeit achso schlecht…, seit meiner Kindheit wirft sie mir regelmäßig vor, ich sei Schuld an ihren Ischias Schmerzen, weil ich in der Schwangerschaft drauf gelegen habe…ist das Mutterliebe ? Unterschwelliger Neid auf alles und jeden, permanente Unterstellungen gehören zur Tagesordnung , und sie hat ja immer alles gleich gewusst….Es gibt noch viele Beispiele, die genau in das Muster passen, nur war mir bisher nicht klar, dass es sich hier um Narzissmus handelt. Danke für die Erkenntnis! Ich hoffe, ich kann für mich die notwendigen Konsequenzen ziehen; eigentlich benötige ich Im Moment selbst dringend Hilfe, um meinen Kopf klar zu bekommen, nachdem ich meine halbtote Mutter mit dem unschönen Brief gefunden habe; allerdings sind die Wartelisten bei Psychotherapeuten sehr lang….Aber ich habe in der Zeit, wo meine Mutter noch in Reha ist, auf Anraten meiner Töchter, professionelle Hilfe für sie organisiert und werde mich aus ihrem Leben weitestgehend zurückziehen ….Oder was wird noch so empfohlen, um nicht selbst kaputt zu gehen?

    • Angi sagt:

      Du hast dich immer noch nicht losgelöst von deiner Mutter, was hätte schon in Jugendjahren passieren müssen. Deine Mutter kennt dich und trifft dich da, wo es am meisten wehtut, am Schuldbewusstsein. Ändere deine Perspektive und werde selbstbewusster, lerne Dich endlich lieben, dann hast du ein Schutzschild gegenüber Deiner Mutter und ausserdem lässt du es nicht mehr so nahe an dich ran. Alles Liebe.

    • Friedel sagt:

      So ein Suizidversuch mit Abschiedsbrief hat einen immens beeindruckendes Wirkung. Nun ist der Versuch gescheitert und selbst wenn es abschließend erfolgreich gelingt, ist das genau zu betrachten. Ein erfolgreicher Suizid einer narzisstischen Mutter bringt dem oder den Kindern eine Masteraufgabe für den Rest des Lebens und könnte ein Garant sein, niemals sich daraus zu befreien. Genau aus solchen Versuchen, Drohungen und selbst abschließende Taten müssen betroffene „Kinder“ sich befreien. Ihr Leben, ihre Entscheidung. Der schwere Nachlass von Schuld gebührt einer narzisstischen Mutter. Ihre Entscheidung über ihr Leben zu verfügen, jedoch absolut verwerflich, gar nicht mütterlich und schon gar nicht liebevoll, mit ihrer solchen Entscheidungen über Dein Leben zu verfügen.

    • Anka sagt:

      Liebe Dagmar

      Irgendwie hatte ich bis eben noch keinen
      „griffigen Schlüssel“
      um dir zu deiner Geschichte wirklich einen vernünftigen Hinweis geben zu können.
      Jetzt, in „meinem Park“ lese ich zum x-ten Male deine Beschreibung und die Kommentare…

      Aufgefallen ist mir die absolute „Widersprüchlichkeit“ deiner Mutter.
      Einerseits ist da „unterschwelliger
      NEID AUF ALLES
      und jeden“.
      Andererseits „daß sie dich doch immer
      UNTER-STÜTZT (!) hat,
      ALLES GEGEBEN hat, auch (extra noch zusätzlich!) für die Enkel.“
      Materiell …!

      Im Grunde bist du doch großgezogen worden mit einem schlechtgemachten Gewiss-en, mit einer induzierten „Gewissheit“ der Verantwortung für ihren körperlichen Schmerz (Ischias) und die wahrscheinlich unbewusste kindliche Annahme, das WIEDERGUTMACHEN ZU MÜSSEN, zu wollen und ihr IHR LEBEN ZU ERLEICHTERN.

      Ich hab mich gerade einmal über
      die psychosomatische Bedeutung von Ischiasbeschwerden informiert. Auch vor und während Schwangerschaften…

      Bitte gibt bei Google einmal ein:
      Ischias Krankheit als Weg

      Dir wird da mehr als ein Lichtlein aufgehen!
      Dir wird sicher viel mehr bewußt, als du für möglich hältst.
      Du wirst verstehen und
      es wird dir helfen, vieles aus deinen 60Jahren mit
      „klarerem Kopf und Blick“ zu sehen, AUFZUGEBEN und HINTER DIR ZU LASSEN.

      Schön, daß deine Töchter dich wirklich mit dem gutem Rat unterstützt haben. Ich hoffe sie stehen dir auch bei, das durchzuziehen!
      Falsche Gewohnheiten und Rollenbilder können
      „hart-näckig“ sein.

      Ich hoffe du liest die Zeilen noch. Hat bissel bei mir „geklemmt“…

      Von Herzen wünsche ich dir eine neue, fremdverantwortungsfreie wunderbare Lebenszeit ab jetzt.

      Herzliche Grüße Anka 🙋

      • Lilli sagt:

        Liebe Anka,

        Du schreibst so solidarisch und aufgeschlüsselt und ausdrucksstark,
        danke,
        tut mir besonders gut zu lesen.
        Wir sind nicht allein,
        wir wachsen …
        über unsere frühere Abhängigkeit hinaus … .

        Herzlich
        Lilli

      • Dagmar sagt:

        Liebe Anka , vielen Dank für die lieben und hilfreichen Worte. Ich schwebe derzeit auf einer sinuskurve, heute geht’s mir wieder nicht so gut, gemischte Gefühle aus Wut, Mitleid , Schlechtem Gewissen, Abneigung,Unverständnis und wieder Wut gegen meine Mutter wechseln sich ab. Das Schlimme ist, dass sie so tut als wäre nix gewesen, bettelt um Verzeihung ….es ist verzwickt und wie schon vielfach in Kommentaren gelesen, nicht einfach , den Hebel umzulegen und einen anderen Weg zu gehen, ein langes Leben umzukrempeln . Mir fallen ständig Episoden und Begebenheiten aus früheren Jahren ein, wo mir jetzt bewusst wird, wie ich die ganze Zeit von Mutter einverleibt wurde….ja und die Sache mit dem Ischias ist wirklich interessant….dass mir die ständige Schuldzuweisung erst jetzt richtig als solche bewusst wurde ,ist ja schon bedenklich ….aber wenigstens habe ich es noch verstanden ….

        Ja meine Töchter, die zwar weit entfernt wohnen und mein Mann unterstützen mich wo es geht….da bin ich sehr dankbar. Die drei haben eine sehr klare Sichtweise und distanzieren sich von Oma und Schwiegermutter. Ich hoffe bald professionelle Hilfe zu bekommen, dass mein Kopf wieder klar wird und ich einen Weg für mich finde und mich vor allem losreißen kann.

        Danke noch mal und ich hoffe….alles wird gut.

        Beste Grüße Dagmar

        • Anka sagt:

          Liebe Dagmar,

          ja alles kann gut werden, wenn…

          So verrückt sich das anhören mag und so unglaublich dir das auch jetzt vielleicht erscheint, eines Tages wirst du „froh sein“, daß sie „den Bogen überspannt“ hat !

          „Das schlimme ist, daß sie so tut (?), als wäre nix gewesen, bettelt um Verzeihung…“

          Da gingen bei mir alle Alarmglocken an !
          Gibt dir das nicht zu denken ?
          Vielleicht tut sie ja gar nicht nur so…
          Wieso konntest du sie eigentlich „halb-tod“ finden?
          War dein Kommen wirklich für sie nicht vorhersehbar?
          Wieso diese Zeilen an dich?

          Du lebst doch wohl nicht etwa mit deinem Mann in einem Haus, in dem „doch nun wirklich genug Platz wäre?“

          Klingt vielleicht „ver-rückt“, aber könnte das sein?

          Wäre es möglich, daß dieses „betteln um Verzeihung“ einzig dazu dient, nun „wenigstens“ den alten „Status quo“ beizubehalten bzw. wiederherzustellen?
          Wenn du oder auch nur deine Familie das für möglich halten würden, sprechen wir hier nicht mehr über einen wirklichen Selbstmordversuch, sondern von „bösartigster Erpressung und Nötigung“ !

          Mitleid und ein schlechtes Gewissen darfst du haben.
          Aber kuck Mal richtig, wohin das wirklich gehört.

          Du bist 60 Jahre,
          Sprichst über einem Arbeitstag von bis zu 12 Stunden.
          Du hast einen Mann der dich unterstützt wo und wie er kann…
          „In guten wie in schlechten Zeiten“ heißt es …

          Alles kann gut werden!
          Du mußt aber dazu den Hebel komplett umlegen.
          Du mußt deine ganzen bisherigen Glaubenssätze, Annahmen und Muster in Frage stellen.
          Du mußt deine Mutter verlassen, auch um endlich (wieder) eine wahrhaftige
          „Ehe-Zeit“ haben und leben zu können, von deiner ganz individuellen
          „Ich/Meine-Zeit“ ganz zu schweigen.

          Du brauchst jetzt den Abstand sowieso, um überhaupt all das was hochkommt ungestört zuzulassen.

          Dagmar, ich will ganz offen sein.
          Ich glaube du hast so viel verdrängt und (weg)gebunkert, rotiert und perfekt ohne Unterlass funktioniert, auch um der Realität vielleicht nicht „ins Auge sehen zu müssen“…
          Du kannst nicht ewig vor notwendigen Konsequenzen davonlaufen, deren Umsetzung in deiner Würde und Verantwortung liegen.

          Wenn du dich nicht voll und ganz
          „be-Sinn-st“ und in deine Kraft als erwachsene Frau kommst,
          übernimmt eine Andere wieder
          „das Zepter“

          Ruth hat es oben sehr schön ausgedrückt, find ich.
          Vor allem diese „Forderung“
          wirklich authentisch zu sein.

          So, meine Liebe…
          Nochmal bissel „starker Tobak“ zum Thema „Um selbst nicht kaputt zu gehen“

          Fühl dich ganz herzlich umarmt.
          Viel Mut, Kraft und alles Liebe für dich, Anka🙋

    • Klarsicht sagt:

      Liebe Dagmar
      Das ist schon heavy, Deine Geschichte. Ich habe auch so eine Mutter, zwar hat sie nie einen Suizidversuch gemacht (gibt mir aber für alles die Schuld) und sie hat (88-jährig) noch ihren Ehemann, meinen Vater (94-jährig), und den hat sie nebst mir auch schlecht behandelt und tut es immer noch. Ist Deine Mutter allein? Hat sie ausser Dir niemanden mehr?
      Aber ich möchte Dir eigentlich die Sache von einer ganz anderen Seite vor Augen führen. Oft gelangen wir Kinder von narz. Müttern auch an narz. Partner, weil es sich bei ihm so vertraut anfühlt, wie zu Hause anfühlt…Und auch vielleicht, weil wir häufig Ko-Abhängige geworden sind, genau, weil wir diese Schuld auf uns laden (können), von der Du sprichst. Das spüren Narzissten und wählen uns dann auch als Partner aus. Das ist dann zusätzlicher Horror, und da kommen wir nicht so schnell wieder raus, aus einer solchen Partnerschaft. Das hast Du nicht! Du sagst, Du hättest einen verständnisvollen Mann, liebe Kinder. Schau Dir das an. Das ist doch eine überaus positive Seite! Ein Mann, der Dir beisteht und den Rücken stärkt und nicht narzisstisch ist. Eine wunderbare Konstellation. Lass Dir die Schuldgefühle durch Deine Mutter nicht aufladen. Nimm sie einfach nicht an. Selbst wenn der Suizidversuch gelungen wäre, wäre es nicht Deine Schuld! Es gibt andere Gründe, weshalb unsere narz. Mütter nicht zufrieden sind mit ihrem Leben und einen Schuldigen dafür suchen… Ich habe auch eine schwer narz. Mutter. Erst durch den Narzissmus meines Ex-Partners bin ich darauf gekommen (und darum bin ich ihm sogar dankbar dafür, bzw. es gab offenbar einen Grund, dass er in mein Leben trat). Heute weiss ich genau, dass meine Mutter narz. ist. Und alles was erneut darauf hinweist lässt mich nur lächeln und ich sage mir dann „passt“. Zu ihr bin ich freundlich (erstens weil Streit mich viel mehr Energie kostet und bei Narzissten auch abs. nichts bringt und zweitens weil ich mir genau sage, es gibt einen Grund, dass sie so ist, der liegt aber nicht bei mir. Vielleicht hat sie den falschen Partner geheiratet, oder wollte gar nie heiraten, ist dann aber ungewollt schwanger geworden, oder vielleicht hat ihr Vater/Mutter sie schlecht behandelt… etc. etc. ). Und so lade ich mir auch nichts mehr auf. Ich habe mich stark abgegrenzt. Wenn sie mich her zitiert, dann sage ich ihr ganz klar, ich hätte noch 2 Brüder, und wir würden uns abwechseln… ( zu ihnen ist sie nicht so… dort „wagt“ sie es nicht. Einer meiner Brüder ist selbst narz. geworden, der andere ist wie ich ko-abhängig und hat (typischerweise!?) eine stark narz. Partnerin, die seine ganze Aufmerksamkeit und Energie braucht). Früher fuhr ich 9x zu ihr hin (mein Weg = 2 Autostunden für einen Weg, meine Brüder wohnen 15 Min. von ihr und sie fuhren jedes 10./11. Mal hin), heute fahre ich einmal hin, jede 3. Woche, die anderen Wochen je meine Brüder. Auch dort habe ich gelernt mich durchzusetzen.
      Vieles versuche ich auch mit (kaltem?) Humor abzutun. Humor entspannt oft die Lage… So zum Ischias Deiner Mutter: wenn sie Dir sagt, Du hättest (als Ungeborenes) auf ihrem Ischias gelegen, würde ich zu meiner Mutter sagen, sie hätte mir halt sagen müssen, dass ich nicht darauf liegen solle, kleine Kinder bräuchten eben Anweisungen… (Keine Schuld auf Dich nehmen!) Abgesehen davon, haben viele Frauen in der Schwangerschaft einen Ischias, das hat mit dem intraabominellen Druck und der Auflockerung der Bänder zu tun und ist fast normal… zumindest sicher nicht abnormal.
      Etwas anderes aber noch: Du schreibst, dass Du oft 12 Stunden arbeitest und 60 jährig bist. Du weisst ja selbst, dass das zuviel ist, schon ohne Aufgaben für Deine Mutter. Ich kann Dir nachfühlen, ich tat dies auch (bin 64 jährig), konnte einfach nicht nein sagen, auch nicht in der Arbeit… Ich habe nun aber durch den Narzissmus gelernt, dass mir die Selbstliebe fehlte und ich auch darum so auf die Wünsche meiner Mutter und meines Ex-Partners einging. Und wenn Du die Selbstliebe zu Dir findest und Dich immer fragst, was würde nun ein Mensch in dieser (meiner) Situation tun, der sich selbst liebt (ich meine nicht Egoismus, sondern eine gesunde und nötige Selbstliebe), dann kommst Du auch auf die Antwort, dass der nicht 12 Stunden arbeiten würde, ausser die Arbeit erfüllt Dich 12 Stunden lang mit riesiger Freude, ist Dein Hobby und Du kannst einfach nicht aufhören zu arbeiten… aber dann erschöpft sie Dich auch nicht.
      Die Selbstliebe lernte mich auch mir Gutes zu tun. Ob dies nun ein Ausflug ist, den ich tun möchte, ob ich mir etwas leiste, das ich schon lange gerne gehabt hätte… ob es die Arbeit ist, die ich niederlege, wenn „es genug ist“… es tut einfach gut, sich selbst einmal an erster Stelle zu sehen und (erst dann) den Nächsten so zu lieben wir sich selbst…
      Klar, bist du Einzelkind, und bist offenbar für vieles bei Deiner Mutter zuständig. Aber dafür gibt es auch Hilfen. Es sollte nicht sein, dass die Tochter zur Pflegerin wird. Ich würde ihr helfen, Hilfe zu finden und würde mich wie gesagt abgrenzen. Vielleicht lässt es sich auch machen, dass Dein Mann oder Deine Töchter an Deiner Stelle ab und zu zu ihr fahren nach dem Rechten zu sehen und Dich so entlasten?
      So hoffe ich und wünsche ich Dir, dass Du (Deine Familie im Rücken, die Dich liebt und stärkt), die Liebe für Dich findest, dass das was Deine Mutter tut oder nicht tut, für Dich gar nicht mehr so ins Gewicht fällt… und dass Du den Ball, den sie Dir dauernd zuwirft, Du einfach auf dem Feld liegen lassen kannst und getrost Deinen Weg gehst.
      Das wünsche ich Dir!
      Alles Liebe
      Klarsicht

      • Klarsicht sagt:

        Ups, liebe Dagmar, meine Antwort ist stark nach unten gerutscht, hatte den Button oben gedrückt, doch Du findest die Antwort sicher…
        Noch etwas zum Geld: Weisst Du ich kann verstehen, dass Deine Mutter möchte, dass Du das Geld, das sie Dir schenkt, annimmst, wenn ich von mir ausgehe, möchte ich ja auch, dass mein Kind Geschenke, die ich ihm mache, annimmt… hier ist die Situation ja anders: Wir (auf der anderen Seite) wissen, dass Narzissten uns mit dem Geld auch „kaufen“ wollen … lange Zeit hatte ich mich gegen Geld-Gaben gewehrt. Doch heute sage ich mir: Ich nehme das Geld an, es ist eine kleine Entschädigung, ja eine Ent-Schädigung dafür, was sie mir die ganze Zeit angetan hat und was ich alles an Jahre Energie und Arbeit in Hilfe für sie investiert habe. Sieh es doch auch von dieser Seite. Es geht mir nicht darum egoistisch zu sein, aber meine Haut zu retten… und dieser Gedanke hilft mir dabei. Wenn ich bei der Arbeit für ein Kunde gratis arbeite, dann ist das Energie, die einseitig fliesst, wenn ich mich dafür aber bezahlen lasse, dann gibt er mir Geld für meine Arbeit, dann ist die Energie ausgeglichen. So sehe ich das auch bei meinen Narzissten…Ich gab ihr (vieeeeel) Energie und sie gibt/gab mir Geld.
        Lieben Gruss
        Klarsicht

        • Klarsicht sagt:

          Liebe Dagmar
          Ich stelle dies auch noch hier bei Dir kurz richtig, denn Anka spricht ja unten von (m)einer Geschäftemacherei…
          Ich habe früher gerne und gut, bei Familien-Essen für alle bezahlt, oft bis zu 12 Personen… weil sowohl meine Brüder wie meine Eltern recht „knausrig“ sind oder tun… ich habe meinen Eltern zu Weihnachten und Geburtstage Geld geschenkt, weil sie sich nichts leisteten und immer klagten sie könnten sich nichts leisten… Dieses mein Geld schenkten meine Eltern dann meist meinen Brüdern weiter um denen eine Freude zu bereiten (man höre und staune). Meine Brüder haben einen guten Beruf wie ich und sind (da sie sich auch nichts leisten) sehr vermögend. Meine Eltern sind, wie sie mir jetzt (im hohen Alter) mitgeteilt haben auch sehr vermögend. Ich habe und hatte zwar immer genug, aber ich habe jetzt aufgehört ihnen weiter Geld zu verschenken, sondern gelernt und das ist meine Quintessenz auch einmal etwas anzunehmen. Ich gebe zu, ich habe immer noch Mühe damit, und sage mir dann eben, dass Geld auch eine Form von Energie ist, die mir zusteht bei all der Energie, die ich hineingebe… Das war die andere Seite, die ich Dir aufzeigen wollte, bzgl.. Geld -Annehmen- von narz. Eltern…
          Von Anka’s genannten „Geschäftemacherei“ bin ich aber weit entfernt. Ich lasse es zu, dass wenn wir in einem Restaurant essen, die anderen einmal für sich bezahlen und ev. sogar auch mich einladen und ich lasse es zu, dass wenn ich im tief verschneiten Winter mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu meinen Eltern fahre und dort ein Auto miete um mit ihnen einzukaufen, dass sie ca.einen Drittel dieser Kosten übernehmen. Das macht dann ca. Euro 60.– bei mir 200.– inkl. Zug, und da ich dann bei dem weiten Weg gar bei ihnen übernachten muss, ist mein Arbeitsausfall von 2 Tagen da ja nicht miteinberechnet. So rechnen möchte ich auch gar nicht, aber ein bisschen Rückfluss von Geld = Energie tut mir in der Seele und nicht im Portemonnaie gut.
          Alles Liebe

      • Klarsicht sagt:

        Und meine Kernaussage an Dagmar war, dass sie versuchen soll das Positive zu sehen, dass sie nämlich nicht noch (zusätzlich) an einen narz. Partner gelangt ist… sondern einen guten Mann, gute Kinder hat… und das geniessen soll und darf…dann wird das mit ihrer Mutter vielleicht erträglicher…
        Lass das, liebe Anka, doch einfach so stehen und zerpflück nicht alles!
        Herzlichst
        Klarsicht

      • Klarsicht sagt:

        muss natürlich „man“ heissen, nicht das alle kommen und sagen ich sei nicht geschlechtsneutral… 🙂

      • Anka sagt:

        Meine Antwort auf diesen …
        steht leider weiter oben.

    • Y. sagt:

      Ich kann aus Erfahrung sagen, man verkennt als betroffenes Kind die Einwirkung einer solchen Mutter. Grad als Tochter ist man nie frei. Wenn No-Contact erfolgte, sind im Kopf noch die Szenen
      ( Traumatas) die einem beigebracht wurden. Meine Mutter ist verwitwet und hat sich seitdem verschlimmert. Mein Vater war Alkoholiker und hat, wie meine Mutter auch, gern mal zugehauen. Später auch mein Bruder mir gegenüber. Bei meiner Mutter waren die männ. Familienmitglieder trotzdem „hochraniger gestellt“ als ich. Das wurde mir auch immer wieder gesagt. Sie hatte vor kurzem jemand auf einer Dating-Seite kennengelernt u. sagte mir gleich, ich hätte dem Mann gegenüber „vollen Respekt zu haben“ . (?) Ich hatte Krebs und auch darüber kommen komische Kommentare, die eine „normale“ Mutter nie im Leben machen würde….. Als Tochter schämt man sich dann, obwohl ich ja außer zu erkranken, nichts getan habe….. Oh man. Da sie jetzt bereits über 70 ( “ Alle sagen immer ich würde so jugendlich aussehen; naja so sieht manche mit Mitte Vierzig nicht aus…“ ist ( „….und sehr viel kranker als ich…aber ich laufe ja nicht immer gleich zum Arzt wegen jeder Kleinigkeit“ ) warte ich ab u. werde nach ihrem Tod eine Trauma-Therapie machen, um noch ein paar gesunde, normale Jahre zu haben. Aber das Leben bis 45 ist halt versaut. Ich denke als Tochter von einem Narz. hat man es viel schwerer als die Söhne. Wenn ich so mein Bruder sehe, der hat Familie und Kinder. Mir wurde das immer abgesprochen. Freunde / Partner wurden verarscht bis zum geht nicht mehr. Ich wurde als Kind auch sehr schwer geschlagen von meinem Vater; da hat man später als Frau kein Vertrauen zu Männern.

      • Lise1 sagt:

        Y, warum machst du ncht jetzt chon eine Tauma-Therapie? So ist ja dann die Mutter schuld, weil sie noch lebt und du deshalb keine Hilfe bekommst. Das ist doch absurd. In Wirklichkeit ist es völlig egal, ob sie lebt oder nicht, Hilfe kannst du dir jederzeit suchen und auch bekommen! Je früher, desto erfolgreicher ist das möglich.

        • Y. sagt:

          Hallo Lise1. Danke für deine Frage. Für dich mag es absurd sein, dass die Therapie jetzt noch nicht erfolgt und es mag in deiner Wirklichkeit auch völlig egal sein, ob sie lebt oder nicht. In meiner Wirklichkeit, die mit ihr zu tun hat ist es das nicht. Je früher desto erfolgreicher ? Mhm okay das hätte dann wohl bereits im Kindesalter sein sollen …. Da das Trauma dort entstand….Ich gebe ihr nicht die Schuld weil sie noch lebt. Hä? Du benutzt Worte in einer achtlosen Art und Weise Übrigens. Und die Rechtfertigung ist nun beendet. Danke. Ich werde deine wie auch immer geartet Antwort nicht lesen und darauf auch nicht eingehen. Ysatis

          • Sherlock sagt:

            @Ysatis: Ich glaube ich kenne dich aus dem anderen Forum, wo du mir von deiner Flucht erzählt hast (?) Lebt deine Mutter bei dir seit sie in Deutschland ist? Gibt es nicht die Möglichkeit das sie selbst eine Wohnung bekommt oder spricht sie noch kein Deutsch?

          • Natalja sagt:

            Kurz mal Zwischenfrage zum Text von „Y.“ . Ich habe das jetzt paar mal gelesen; finde die Textzeile nicht wo er / sie der Mutter die Schuld gibt… Oder übersehe ich das im Text….Zudem kann ich zu Lise1 sagen, Trauma-Therapie-Plätze sind rar… Kliniken auch….Mein Partner versucht seit 3 Jahren. Zudem finde ich in deiner Antwort den Wortlaut ein wenig „keck“. Er / Sie wird sich selbst und seine Situation wohl einschätzen können…Soviel Erkenntnis sollte man einem Menschen schon an Gefühl für seine Innenwelt zusprechen. Ich finde man kann sich hier gern austauschen und Tipps geben. Dennoch immer gern mal nachlesen, wenn man was schreibt, wie es klingt.

      • gute Tochter schlechte Tochter sagt:

        Hey Y., dass Du abwarten willst kann ich zwar verstehen (ich dachte früher ähnlich), aber vielleicht kannst Du auch jetzt schon eine Therapie anfangen, die Dich darin unterstützt auf Abstand zu gehen? Selber habe ich im Rückblick zu viel gewartet, gehofft und ausgehalten. Lieber jeden Tag ein bisschen gesünder und normaler werden statt noch länger abzuwarten! Alles Gute für Dich!

      • Huhibu sagt:

        Hallo Y.

        Dein Kommentar ist etwas älter und ich bin jetzt erst drauf gestoßen.

        Warum ich hier lese?
        Weil ich das Pech hatte mit zwei narzisstischen Elternteilen aufzuwachsen.
        Wir waren 4 Kinder. Kurz hintereinander.
        Ich bin Zwillingskind.
        Nach meiner Geburt musste ich den Erzählungen nach, 3 Wochen im Brutkasten bleiben.
        Mein Bruder war schon zu Hause.
        Meine Leben lang, bis ich früh auszog, hörte ich „Auf dich haben wir keinen Pfifferling gegeben, wir dachten nicht das wir dich aus der Geburtsklinik holen müssen. Es wäre besser gewesen du wärest verreckt.
        Ich hatte die Hölle auf Erden. Ich erlebte Gewalt in jeder Form. Meine Geschwister wurden besser behandelt als ich.
        Meine ältere Schwester war die Prinzessin, ist genau wie meine Mutter.
        Mein Zwillingsbruder wurde irgendwann als Stammhalter auserkoren und es wurde von ihm abgelassen. Er ist heute so narzisstisch wie sein Vater.
        Meine jüngste Schwester war genauso ein armes Wesen, wie ich.
        Sie nässte aus Angst lange ein. Sie wurde mal als Nesthäkchen oder als Maskottchen, verlorenes Kind deklariert. Sie hatte Angst zum Sündenbock, wie ich, degradiert zu werden. Mobbing unter Geschwistern wurde von meinen narz. Eltern gefördert. Ja, sogar angefeuert.
        Vor 13 Jahren habe ich den Kontakt zu meiner Ursprungsfamilie eingestellt. Habe über die Jahre Gesprächtherapien gemacht.
        2020 bin ich seelisch durch Triggersituationen zusammgebrochen. Ich habe meine erste Traumatherapie gemacht.
        Stabilisierung.
        Es war die beste Entscheidung und ich wusste dann was mit mir los ist. PTBS.
        Ich habe meine Namensidentität geändert. Bin nochmal umgezogen. Bekannten- Freundeskreis sortiert.
        Ja, ich habe Kinder. Keinen Rückenhalt. Einen Ex- Mann. Ein paar Katastrophen als Partner gehabt.
        Ich hatte immer das „Glück“ an Narzissten zu geraten. Unbewusst.
        Ich lernte von zu Hause nichts anderes kennen.
        Mittlerweile bin ich achtsamer und selbstliebender geworden. Habe durchschaut.
        Das war kein Spaziergang. Oh, ja!
        Ich finde, für mich ist es eine Lebensaufgabe. Ich bin jetzt mitte 50. Ich habe gelernt was mir in Kindheit und Jugend vorenthalten wurde. Erkenntnisse habe ich immer noch.
        Wenn ein Platz in der Traumaklinik frei ist, beginne ich meine Konfrontationstherapie.
        Ich brauche das für mich um endlich damit fertig zu werden und das Geschehene in mein Leben zu integrieren, ohne das es mich immer wieder mit Flashbags, Triggern und Albträumen in schlaflose Enzelteile zerfetzt.
        Wir haben 2022. Das Thema traumatisierung wird immer präsenter.
        Das Thema kommt langsam aus der Tabuzone heraus. Es ist immer noch schambesetzt.
        Wir glauben das uns keiner ernstnimmt, das wir belächelt werden. Das lapidare Sätze kommen.

        Warte nicht bis deine Mutter nicht mehr da ist. Du weißt was du brauchst. Mach es jetzt. Hole dir ein Stück Lebensqualität zurück.
        Es ist dein Leben. Wir haben nur das eine und das ist endlich.

  16. Ira sagt:

    Zu meiner Mutter(83 J.) habe ich keine emotionale Verbindung, empfinde keine Liebe für sie. Ich vermute seit einiger Zeit, dass sie eine narzisstische Persönlichkeitsstörung hat. Viele der im Text und auf diese Webseite und dem Buch über narzsisstische Mütter aufgeführten Verhaltensweisen treffen auf sie zu.
    Mein Bruder dagegen hat ein sehr gutes Verhältnis zu ihr, wird nie kritisiert und ihre gegenseitige Verbundenheit und gemeinsame Werte ist spürbar.
    Nun hatte sie einen Schlaganfall war wochenlang in Reha und hat sich ins Leben zurück gekämpft. Während dieser Zeit hatte ich versucht alle möglichen Hilfen für sie zu Hause zu organisiern. Sie lehnte alles ab.
    Ich hatte ihr angeboten für den Übergang ins eigne Heim, wo sie alleine lebt, zu kommen (250 km enfernt) und ihr zu helfen. Sie hat das abgelehnt, weil ich ihr vor 1,5 Jahren bei einem Telefongespräch weh getan hätte. Sie hätte Angst vor mir. Ich war damals sehr wütend auf sie geworden und daher auch sehr laut.
    Mein Bruder kam dann extra aus Kanada und durfte/ musste (er fühlte sich davon überfordert) die Hilfe die ich angeboten hatte organisieren. Auch er wollte, dass ich sie für am Übergang von Reha nach zu Hause unterstütze.
    Zwei Dinge die im Text anders dargestellt wurden, als meine Mutter sich verhält machen mich nun nachdenklich.
    1. Narzisstische Mütter nehmen Hilfe nicht nur an, sondern überstrapazieren ihr Gegenüber auch noch. Meine Mutter lehnt die Hilfe ab.
    2. Meine Mutter hat sehr viele Freunde und von ihnen erhält sie auch Unterstützung, also ganz anders wie im o.g. Text beschrieben.

    Liege ich mit meiner Einschätzung, dass sie eine narzisstische Persönlichkeit ist falsch? In der letzten Zeit war das eine sehr befreiende Erklärung. Aber nun nachdem ich den Text gelesen habe, zweifle ich.

    • Jede Situation ist individuell. Daher kann nicht jede Situation von mir in den Texten dargestellt werden, sondern nur typische Verhaltensweisen, die oft bei Narzissten anzutreffen sind. Es kann sein, dass in Ihrem Fall Ihre Mutter die Hilfe ablehnt, weil sie nicht als schwach angesehen werden möchte und meint, es alleine besser zu können. Und es kann auch sein, dass Narzissten auch im hohen Alter noch einen intakten Freundeskreis haben – was wünschenswert ist, denn dann haben sie noch ein Publikum, das sie bewundert, und sie sind seltener unzufrieden.

      • Anka sagt:

        Ich hatte bei dem Bericht eher den Eindruck von:
        DU NICHT
        VON DIR NICHT
        TU NICHT SO, ALS OB …
        Eine mir gut bekannte Strategie, das ungewollte und unerwünschte Gegenüber „auflaufen“ zu lassen, Bemühung nicht anerkennen „zu müssen“ und damit natürlich auch in gewisser Weise den Menschen „auszuschließen“…

        Die eotionale Verbindungdlosigkeit und nicht zu empfindende Liebe, kommt meiner Meinung nach ja nicht von ungefähr…

        Keine Re-sonanz möglich.

      • Ira sagt:

        Eigentlich habe ich schon einen langen Weg des Versuchs, mich zu lösen und distanzieren hinter mir. Sie weiß, dass ich nicht mehr bereit bin, alles mit mir machen zu lassen. Dennoch ist mir erst durch das Narzissmuskonzept Vieles so richtig klar geworden.
        Nun ist mir der folgende Gedanke gekommen: Wenn ich als Kind/Teenager etwas „verbrochen“ hatte oder mich nicht ihren Regeln gefügt hatte, dann hat sie tage-bis wochenlang nicht mit mir gesprochen. Im Grunde ist ihre Ablehnung meiner Hilfe nun das Gleiche, mich fernhalten.
        Da bisher nichts anderes funktioniert hat, werde ich dies nun tun „mich fernhalten.“

        • Anka sagt:

          Ja Ira,
          MACH NUR NOCH DAS (unbedingt) !
          Sie weiß, daß du nicht mehr alles…, ja.
          Aber offensichtlich immer noch und noch zuviel!

          Die Einsicht, daß man selbst (um es deutlich zu sagen) nicht erwünscht ist und damit ebenso alles was man tut oder bereit ist zu tun, ist schlichtweg BITTER…

          Die Frau, die mich geboren hat äußerte sich immer wieder einmal „subtil“ versteckt

          „DAS MUSS MAN DOCH MERKEN,
          – WENN DIE ANDEREN ‚EINEN‘ NICHT (DABEI)HABEN WOLLEN…
          – WENN MAN LÄSTIG IST…
          – NA ICH WÜRDE MICH JA NICHT AUFDRÄNGEN…

          Als ich diese, für mich lange verdrängte „Wahrheit“ endlich nicht länger verleugnen konnte, habe auch ich genau diesen Entschluss gefasst.
          Ich dachte mir,
          GENAU SO SOLL ES SEIN
          GENAU SO MACH ICH DAS
          ☝️
          Ich wünsche dir erstmal eine gute und gründliche „Verdauung“ 😏Alles Liebe für dich und einen herzlichen Gruß Anka

          • Lilli sagt:

            Ja,
            das ist BITTER,
            und zu begreifen, dass das nicht normal ist,
            sowie zu begreifen, dass das eigene einseitige Bemühen Abhängigkeit ist,
            wie eine Zwickmühle,
            aus der ich beim ‚Mühlespielen‘ mit meiner narzisstischen Mutter und meinen von ihr gegen mich ausgespielten Geschwister
            lange nicht
            aussteigen konnte.
            Loslassen ist anfangs sehr schwer und ungewohnt, doch seit ich es immer öfter vollziehen konnte,
            auch mit professioneller Hilfe,
            bin ich mehr und mehr zur Ruhe und Vitalität in meinem eigenen Leben gekommen.
            Ich verpulverte lange Zeit so viel Energie in diese Zwickmühle.
            Vorbei,
            das Leben ist schön !

        • Lilli sagt:

          Hallo Anka,

          ist mein Denken und Handeln von Angst oder Liebe bestimmt ?
          von Anpassung oder Vitalität ?
          Um diese Frage für mich zu beantworten,
          atme ich bewusst in den Bauch,
          weg davon, nur im oberen Lungenbereich vorsichtig Luft zu holen.
          Denn Angst bringt Abhängigkeit,
          und Liebe lässt los und bringt mir Lebendigkeit.
          ‚Gott oder die Höhere Macht wie ich sie verstehe,
          gebe mir die Gelassenheit,
          Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
          den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann
          und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.

          Schönen Sonntag allen !

    • Anka sagt:

      Liebe Ira,
      aber im Grunde hat sie doch „überstrapaziert“.
      In dem Fall ihren Sohn, der aus Kanada angereist ist.
      Ihr „Goldkind“? 🤔

      Also ich kenne von früher, daß im „Gespräch“ (war wohl eher ein lautes Selbstgespräch) irgendwelches Zeug problematisiert wurde.
      Im Grunde stand meistens schon fest, wer da was für sie zu tun hätte.
      Außerdem ist da auch eine gewisse „Gabe“ vorhanden, bestimmte Leute in der jeweils „passenden“ Art „um den Finger zu wickeln“. Eigentlich ist manipulieren der treffendere Ausdruck. Natürlich geht das nicht, ohne über bestimmte „Nichtanwesende“ ein negatives Bild zu suggerieren…
      Sehr beliebt: „Na, ich denk mir mal, daß …“

      Übrigens glaube ich, daß sie Angst haben!
      Ich glaube, die „wissen“ sehr genau was sie getan haben und auch unterlassen.
      Und sie fürchten sich, damit konfrontiert zu werden.

      Ihre sogenannten „Freunde“ bekommen doch immer nur zusammenphantasierte Brocken/Märchen erzählt.

      Liebe Grüße Anka 🙋

      • Ira sagt:

        Danke liebe Anka,
        für mich ist das ganz neu, Verständnis zu erhalten. Sie schreiben, dass narzisstische Menschen nicht konfrontiert werden möchten, daran hatte ich auch schon gedacht.
        Meine Mutter möchte meine Sicht der Dinge nicht anhören. Sie behauptet, dass das was ich sage nicht stimmen würde. Bei dem schon erwähnten Telefongespräch, dass so aus dem Ruder gelaufen ist, hatte ich sie auch konfrontiert.

        • Anka sagt:

          Ja Ira, so ist es auch am „Einfachsten“ …

          Was du sagst stimmt nicht, also lügst du 🤣
          Deine „Sicht“ ist falsch, also spinnst du 🤣
          Deine Gefühle sind auch nicht richtig, also bist DU „meschugge“ 🤣

          Im Grunde genommen „müssen“ diese Menschen ja alles abwehren …(Angriff! 🤯)
          Jeder halbwegs normale Mensch weiß, daß eine „gute“ Mutter zwar Fehler machen kann, wie jeder Andere auch, aber Kinder nicht unterschiedlich „wertet“ und das im Verhalten natürlich ausdrückt.

          Ich glaube ja Mittlerweile, daß diese Menschen
          die Ursache
          ihrer eigenen Unfähigkeit zu unvoreingenommenerAnnahme/Akzeptanz (eines Kindes)
          und Ursache ihrer(!) eigenen negativen Gefühle das Kind sehen müssen…
          Das Kind muß also „logischerweise“ schlecht sein, muß das Kind „Schuld(ig) sein/haben“.

          Sonst wären sie es (vielleicht) noch Selber?!
          Kommt nicht in Frage! 😠

          Ich persönlich hab die Nase von solchem Mist voll!
          Ich lerne immer weiter, mir solchen Mist von niemandem (!) mehr (an)bieten zu lassen…
          Und es gibt für mich keinen Grund da bei „Müttern“ irgendwelche Ausnahmen zu machen oder zuzulassen.

          Mögen wir alle lernen, nicht länger auf (erwiesenermaßen) fruchtlosem Boden immer wieder
          „zu säen“ …

          Alles, alles Liebe
          Anka 🙋

          • Lilli sagt:

            Hallo,

            obwohl ich vom Kopf her lange weiß, was narzissmusgestörtes Verhalten ist,
            kann mein Herz nur schwer begreifen,
            dass man zur eigenen Mutter, die dich geboren hat,
            Abstand nehmen muss,
            oder Abstand halten muss,
            je nachdem,
            ob sie einen zu vereinnahmen oder auszuschließen
            versucht.
            Wir Angehörigen können uns freischwimmen,
            wobei die vereinnahmten ‚Goldkinder‘
            aus meiner Sicht tiefer in den Seilen hängen,
            denn die manipulierenden Bevorzugungen auf der Oberfläche,
            sind auf der Rückseite
            K.O.- Runden gegen ein gesundes Selbstwertgefühl.

          • Anka sagt:

            Lilli, ja so ist es auch mit meinem Herzen gewesen bis …

            Liebe schließt ja Schmerz und Leid nicht aus.
            Doch es ist ja die Liebe zum Leben, zur eigenen Existenz selbst, die letztlich den/unseren Schmerz nicht länger tolerieren kann und will. und dann nach Wegen zur „Befreiung“ von diesem Schmerz(auslösern) sucht.

            Es ist nunmal das narz. Verhalten, was aus der „fremden“, regelrecht unnatürlichen Einstellung uns gegenüber resultiert, die uns trotzdem so „vertraut“ ist…

            Herz und (!) Verstand müssen zusammen auf „das Ziel der Freiheit vom Schmerz“ hinarbeiten!
            Das Herz alleine kann das nicht, eben weil es nicht(s) „begreifen“ kann.
            Zum Begreifen und Verstehen ist der Versand da. Der ist zu benutzen…

            „Goldkinder“ haben tatsächlich nur scheinbar das „bessere Los“. Da stimme ich zu. Ihnen „fehlt“ der Schmerzfaktor, der zum Drang zur (Los)Lösung führen kann.

            Sie bleiben dann wahrscheinlich bis „zum Ende“ verstrickt und „gebunden“.

            Schade finde ich allerdings, daß zwischen Geschwistern eine so starke „Ab-sonderung“ stattfindet, daß letztlich natürliche Gemeinschaft gar nicht (mehr) möglich ist oder wird, bestenfalls oberflächliche Treffen…
            Ich vermute, daß auch diese immer wieder „einen schälen Beigeschmack“ haben.

            So geht es mir jedenfalls wenn ich, wie letzte Woche z.B., meiner Schwester im Baumarkt begegne und aus der Ferne gegrüßt wird…

            Liebe Grüße Anka 🙋

          • Lilli sagt:

            Danke Anka,

            Herz und Verstand,
            muss ich noch des öfteren umdrehen in
            Verstand und Herz !

            Ne Freundin sagt ab und zu :je verwandter desto verdammter.
            Geschwister ist man, ob nah oder fern:
            sie konnten zusammen nicht kommen, das Wasser war viel zu tief,
            denke ich und lege alles in Gottes Hand.

          • Anka sagt:

            So machen wir das, Lilli !

            Der „Graben“ wurde leider sehr lange und tief „geschaufelt“,
            hat 2 Ufer.

            Die Liebe kann eine Brücke bauen !

            Weit über (!) dem Graben könnten „Baumeister“ sich auf Augenhöhe begegnen und ihre Brückenanteile verbinden.
            Aber eben nur, wenn Beide ihren Anteil an „liebevollem Bemühen“ erbringen.

            Mit einem wirklich gemeinsamen Ziel läßt sich Alles erreichen.
            Ist DAS nicht vorhanden, nützt die beste Technik nix.

            Irgendwann…
            (das kann JETZT sein) muß man auch begreifen:

            WAS IST MEINE
            WAS IST DEINE WAS IST GOTTES

            Liebe Grüße Anka 🙋

    • Y. sagt:

      Hallo Ira. Ja, das ist bei meiner Mutter und meinem Bruder auch so. Ich glaube irgendwie die narz. Frauen bewundern ihre Söhne, ob für geistige oder körperliche „Leistung“. . Bis 1999 hat mein Bruder mich immer mal wieder zusammengeschlagen, meine Mutter wusste das und machte ihre „Scherze“ darüber. Sie fand ihn immer toll, auch heute noch. Die 2 Punkte die aufgelistet sind, kann ich von meiner Mutter auch so bestätigen. Sie hat viele Bekannte und da denke ich das sind teils auch „Flying Monkeys“ oder Menschen, die einfach nicht auf Narzismus „geeicht“ sind, daher erkennen sie das nicht. Teils sind das bei meiner Mutter normale Menschen mit Abi, die sie nett finden und so… Sie würde sich diesen Menschen gegenüber niemals so verhalten wie mir gegenüber. Du musst mit deiner Vermutung nicht zwangsläufig falsch liegen. Es gibt viele Arten von Narzismus. Zudem ist deine Mutter ja schon 83, da konnte man ja an seinem Verhalten arbeiten und feilen ;))))) Du darfst auch nicht vergessen, wir wurden nicht zur Normalität in der Familie erzogen, daher erscheinen uns viele Dinge anders. ( Manipulationen- Gaslighting) und das du dich jetzt wieder hinterfragst, steht auch dafür. Ich wünsche die alles Gute und das du dein Leben findest für dich.

  17. Karola sagt:

    Der Bericht könnte von mir geschrieben sein. Meine Mutter ist jetzt auch mit 89 Jahren gestorben. 40 Jahre Witwe. Als Einzelkind wurde ich zum Einzelgänger und Außenseiter erzogen. Man hält das ja alles für normal weil man es nicht anders kennt. Mir wurde alles schlecht geredet, hatte ich wirklich mal was wichtiges vor, hatte die alte Frau noch was viel wichtigeres vor. Es dreht sich alles nur um sie. Ich bin jetzt also 62, könnte alles machen was ich will, nur habe ich jetzt keine Kraft und Energie mehr. ich könnte ihre Wohnung schon lange Räumen aber es geht nicht.sobald ich ihre Wohnung auf schließe ist mein ganzer Elan dahin. Hilfe habe ich keine

    • Lilli sagt:

      Hallo Karola,

      bei unserer narzisstischen Mutter war unsere jüngste alleinstehende Schwester das ‚bevorzugte‘ Kind, das fast zwanzig Jahre bei der verwitweten Mutter im Elternhaus lebte, durch rechtzeitige Schenkungen und spätere Übernahme der restlichen Altersheimkosten das Haus bekam.
      Nach dem anfänglichen Schock der Enterbung hörte ich auf, sie darum zu beneiden, dass sie die bevorzugte der Geschwister ist.
      Ich kann durch das Leerausgehen am besten Abstand halten zu den manipulierten Verpflichtungsgefühlen, die meine anderen Geschwister und vor allem unsere jüngste Schwester unserer Mutter gegenüber haben.
      Diese abhängige Lähmungserscheinung des Vorsichherschiebens der Entscheidung über das Räumen der Wohnung der Mutter verschwindet, wenn Du das loslässt, was Dich lähmt.
      Das Räumen der Sachen der Mutter bzw. Eltern nach dem Umzug ins Altersheim könntest Du Wohnungsauflösern überlassen
      und Dich so von der Abhängigkeit von ihren Dingen befreien.

      • Lilli sagt:

        … bzw. nach ihrem Tod … .

        Alles Gute für Dein selbstbestimmtes Leben !

        • Lilli sagt:

          … wenn ich Anzeichen von Vitalitätslähmung verspüre, plagen mich die Maßstäbe meiner narzisstischen Mutter,
          ihre ausnutzerischen Vor-lieben und Mich- Verpflichtet-fühlen- Ansprüche,
          die nicht meine Angelegenheit in meinem Leben sind.

    • Anka sagt:

      Liebe Karola

      Auf mich machen deine Zeilen den Eindruck, als hättest du dein bisheriges Leben (fast) ausschließlich gemeinsam mit deiner Mutter verbracht oder verbringen „müssen“…

      Trifft das so zu ?
      Dann wäre ja jetzt die „Trennung“ durch ihren Tod für dich einerseits wirklich befreiend, andererseits aber auch ein regelrechter „Schock“!
      Du wüßtest ja, ähnlich wie ein 7jähriges Kind, mit dieser ungewohnten Freiheit noch (!) gar nichts „anzufangen“…

      Als Außenseiter oder Einzelgänger, dem „alles schlecht geredet wurde“, wärest du vermutlich auch noch in einem angstvollen, recht „unsicheren“ Zustand und Alleine…

      Auch wenn du „schon“ 62Jahre hinter dir hast, können auch vor dir noch 27(!) Jahre liegen, wenn du das Alter deiner Mutter erreichst…

      Ist das lohnende Motivation für dich,jetzt
      (eigen-ständig) zu lernen was es heißt,
      (M)EIN LEBEN FÜHREN ?!

      Nicht ganz einfach, aber machbar, in kleinen Schritten.
      Immerhin weißt du, daß du vieles (noch) nicht weißt, nicht kennst und noch nicht erlebt hast…

      Den Vorschlag von Lilli finde ich sehr gut.
      Wenn es finanziell für dich machbar ist, dann gibt die komplette Beräumumg der Wohnung in Auftrag.
      Ich meine es gibt auch „Verwertungsfirmen“. Diese verwerten den gesamten Wohnungsinhalt und beräumen komplett mehr oder weniger kostengünstig/-los…

      Vielleicht hast du ja ein oder zwei kleine Stücke, die dir irgendwie am Herzen liegen…
      Nimm nur diese an dich und dann schließe dort (für dich komplett) ab.
      Verabschiede dich mit einem „Rundgang“ und verlasse die Wohnung wie ein sinkendes Schiff.
      Die Vergangenheit ist vorbei.

      Und dann lerne …
      Lerne Alles, alles was du kennen-lernen möchtest.
      Du darfst jetzt ALLES ausprobieren.
      Was dir nicht gefällt mußte du ja nicht wiederholen…
      Finde heraus, was dir gefällt, worauf Du neugierig bist oder wirst.
      Es könnten auch (neue) Menschen sein…

      Ich wünsche dir viel, viel Neu-Gier 😁

      Alles Liebe für dich und deinen neuen Lebensabschnitt
      Anka 🙋

  18. Anka sagt:

    Ich bin heilfroh, daß ich meine „unermüdlichen Kontaktversuche“ vor 5 Jahren eingestellt habe.

    Irgendwie erschien es, als wären diese für sie ungeheuer belastend und „nervig“.
    Für ihre ständigen Anliegen hat sie ja jetzt „ihre richtigen Kinder“…

    Ich empfinde mich mittlerweile ungeheuer befreit.

    Aus heutiger Sicht, war ich für sie bestenfalls als „Lakai“ zu „ertragen“.
    Ein „Bitte“ hatte ich nie von ihr gehört.
    Alles hatte selbstverständlich, sofort und ohne Einwand/Infragestellung nach ihrer Vorstellung und ihrem Zeitplan zu passieren. Eine ihrer „Lieblingsmarotten“ war, an einen „kleinen Liebesdienst“ (wie sie es nannte) noch etwas ‚ranzuhängen…
    „Da können wir (!) doch auch gleich noch… “
    Daß z.B. meine damals Kleinen zu der Zeit aus der Schule kamen zum Mittagessen, hatte sie natürlich (!) nicht „auf dem Schirm“…

    Heute geht mich diese „Dienstbarkeit“ nichts mehr an, zum Glück!
    Ich empfinde es sogar irgendwie als eine Art „Ausgleich“, für die jüngeren Halbgeschwister.
    Offengestanden überkommt mich, wenn ich an diese Frau denke, ein richtiggehendes Gefühl der „Widerwärtigkeit“. Und dieses Gefühl ist mir bekannt.
    In ihrer Nähe ist es mir „entgegengeschlagen“…
    Schlimm, einfach nur schlimm…

    Es wäre für mich der Horror, nach den vielen „Erkenntnissen“, heute noch einmal einen „Liebesdienst“ für diese Frau erbringen zu müssen.
    Schlimm, ich weiß…

  19. A.L. sagt:

    …guter Artikel! Danke hierfür!
    Aber noch besser fände ich ihn, wenn er „neutral“ geschrieben wäre. Alles beschriebene in diesem Bericht kann auch auf Männer zutreffen, oder?

    • W. sagt:

      @A:L

      Ja stimmt.
      Aber in einem Bericht über Äpfel geht`s ja auch nicht um Kernobst im Allgemeinen.

    • Sicherlich verändern sich auch narzisstische Männer im Alter und können den körperlichen Abbau nur schwer akzeptieren. Sie neigen aber meist zu aggressiveren Methoden und arbeiten nicht mit ihrer zunehmenden Bedürftigkeit, sondern wollen diese unter allen Umständen verbergen. Sie versuchen häufig, ihre Familie durch finanzielle und materielle Abhängigkeiten an sich zu binden und darüber ihre narzisstische Zufuhr zu sichern.

  20. Überlebende sagt:

    Und Rosemarie kanntet ihr auch!!
    Sehr treffend beschrieben.
    Ich sollte vertraglich über die Hintertür zur häuslichen Pflege meiner Eltern gezwungen werden bei einer „Hausschenkung“. Das ging nicht, weil ich schwer erkrankte und fast gestorben wäre.
    Die fingen an überall zu erzählen, was sie alles für mich getan hätten und was ich für eine Last wäre. Zugleich wurde ich öffentlich abgewertet und niedergemacht von ihnen. Wie immer war ich an allem schuld. Sie wollten angeblich nur mein Bestes und hätten mir sogar ihr Haus geschenkt. Ich durfte fröhlich bezahlen, hatte aber weder Rechte noch Hausschlüssel. Nach 20 Jahren circa 40.000 Euro. Vertraglich festgelegt war, dass mir das Haus nach dem Tod des Zweiten gehört. Nachdem meine Mutter erfahren hatte, dass sie infolge einer unheilbaren Lungenerkrankung nicht mehr viel Zeit hatte, erschlich sie nach einer langen Zeit des Kontaktabbruchs mein Vertrauen. Sie begann, meine Beziehungen und Gewohnheiten, Besitz und Papiere auszuspionieren. Ein ausgeklügelter Vernichtungsplan sollte für alle Rückschenkungsgründe greifen:Scheidung, Insolvenz, Gründe, die in meiner Person liegen usw. Ihr Ziel war es, Das Haus mit allen einbezahlten Beiträgen aber ohne Schenkungssteuer zurückzuführen bekommen. Und natürlich frisch saniert komplett auf meine Kosten. Und es dann jemand anderem zu schenken. Damit hätte sie ihr Lebensziel erreicht: ich wäre Pleite und und kaputt und die hätte wie immer alles erhalten, was mir gehört, mein Leben zerstört. Es darf mir ja nicht gut gehen! Diese Menschen ernähren dich davon, dass es mir schlecht geht, dass ich leide, und sie erschleichen vorne Vertrauen und missbrauchen es hintenrum.
    Auf legalem Weg hat die Uhr Ziel nicht erreicht. Deshalb werden wir nicht nur mit den Polizisten und Kontakten in die höchsten Kreise in der Familie bedroht, sondern systematisch abgezogen. Seit einem halben Jahr wird bei uns eingebrochen, werden Geräte manipuliert,Fußleisten rausgerissenen , Sachen beschädigt und geklaut. In unsere Nahrung wird Insektengift gemischt und unsere Klamotten damit abgesprüht. Nachts hat mir einer das Zeug sogar aufs direkt aufs Dekolte gesprüht. Trotz Kameraüberwachung konnten wir die noch nicht erwischen. Mittlerweile wissen wir, dass die halbe Nachbarschaft eingespannt wurde, die sowieso scharf auf unser Haus sind-zum Spottpreis natürlich…Der Nachbar ist Gastronom und hat dementsprechend öfter lieben Besuch….
    „Das glaubt dir niemand Ha haha!“ waren ihre letzten an mich gerichteten Worte.
    Also ja, die Aggressivität nimmt bei beiden im Alter zu-bei meinem ebenfalls narzisstischen Vater noch mehr.
    Allerdings geht es hier auch um das Vertuschen von Lebenslügen, die mit meiner genetischen Herkunft zu tun haben. Aus der Pflege ist bei meiner Mutter wegen meiner chronischen gesundheitlichen Probleme nichts geworden. Sie hat mir aber auch ihre plötzliche Gesundung vorgespielt und den Kontakt abgebrochen, nachdem sie mich und meine Familie angezeigt, und mir die Schuld dafür in die Schuhe geschoben hatte. Sie hat meinen Mann als Schläger angezeigt und dann rumerzählt, ich hätte sie angezeigt, weil sie sich als Mutter Sorgen um mich gemacht hätte. Die Anschuldigungen gegen meinen Mann sind nicht nur haltlos und lächerlich, sondern sie entsprechen genau dem, was meine Mutter 18 Jahre lang körperlich und 32 Jahre lang seelisch/emotional//verleumderisch getan hat: mich misshandelt:körperlich, seelisch,sexuell. Ihre liebste Methode war, mir die Luft abzudrücken: mit der Hand um meinen Hals, Kopf unter Wasser oder in einer Tüte….und genauso ist sie
    gestorben: qualvoll erstickt! Karma?

    • Felix sagt:

      Hi, ansatzweise kommt mir das bekannt vor.
      2005 ist unser Vater gestorben, da kam ans Licht, dass es für das große Grundstück unentgeltliche NutzungSrechte für uns 3, meine Schwestern und mich gab; allerdings wurde mir von Anfang an klar gemacht, mit der Obstplantage hätte ich wegen meiner kranken Knie Nichts zu tun.
      Gut, dachte ich, dann halt nicht. Bloß: die 3 m2 um unser Haus gerum waren derart arbeitsintensiv, dass ich eines Tagesbeschlossenhabe, auf Dauer mache ich diesen „Garten“ nicht. Vor allem dann nicht, wenn unsere neben uns eohnende Mutter bestimmt, was wachsen darf – undwasnicht.
      2012 verstarb meine jüngste Schwester. Dann wurde der Besitz neu verteilt: meine mittlere Schwester, für meine Mutter die (gefühlt) Erstgeborene Bekam fast alles, ich das wenigste, um unser Haus konnte ich noch nicht mal rumlaufen, auf einem 20.000 m2 großen Grundstück.
      Als ich u seren Grund und Boden zu Alleineigentum bekam, verkaufte ich alles, um woanders von vorne anzufangen. Uns geht’s jetzt definitiv besser, und ich arbeite meine
      Geschichte auf. So fand ich heraus, dass unsere Mutter eine Narzißtin war und uns alle mißbraucht hat.
      Um speziell mich gefügig zu machen, drohte sie mir an „ich mach‘ Euch alles kaputt.“
      Zu Mutter und SchwesTer habe ich den Kontakt 2016 abgebrochen, allerdings fahre ich immer noch gerne gucken, bin aber der Ansicht, richtig gehandelt zu haben. Allerdings ist wirklich alles kaputt. Unser Sohn, der sie gelegentlich besucht, hat uns fallen gelassen wie eine heiße Kartoffel, sein Kind kennen wir bis heute nicht, die angeheiratete Verwandtschaft hat sich ebenfalls von uns abgewendet, Freunde haben wir keine, weil alles kaputt gehetzt wurde, und ich weder die Kraft noch Nerven habe, was zu suchen, ich weiß auch gar nicht wo.
      Meine Schwester, die ebenfalls Arthrose und Rückenbeschwerden hat, bekam alles, um mit Beruf (Ärztin) + 4 Kinder einen landwirtschaftlichen Betrieb aufzubauen, sie züchtet Alpakas.
      Vor unserem Umzug wurden wir nach Strich und Faden gemobbt, wir konnten nicht mal mehr ungesehen aus dem Haus gehen. Es war so angedacht, uns nicht mal die zugestandenen m2 Gartendazuzugeben. Meine Schwester hat ein Gehege direkt hinter unserem Haus hochgezogen, und einen ganzen Sommer lang hatten wir statt frischer Luft Landluft.
      Wären wir dageblieben, hätten wir kaum Privatsphäre, weil die Kundenbesuche alle hinter unserem Haus stattfanden.
      Was in diesem Beitrag geschrieben wurde, kommt mir sehr bekannt vor: meine Oma war so, die mutter ist so – das was sie falsch gemacht hat, ist aus meiner Sicht nicht wieder gut zu machen, ich habe mich von Anfang an gegen ihren Erziehungsstil entschieden. Leben und leben lassen ist eindeutig die bessere Variante.
      Ich danke Ihnen, sehr geehrter Herr Grüttefien, für diese Beiträge, jetzt verstehe ich vieles besser. Und bin froh, dass ich mich für mich entschieden habe. In jedem IhrerBeiträge sowie im Buch „die narzisstische Mutter“ habe ich meine eigene gesehen -, die alles ist, aber keine liebende präsente. Uch habe alles gesehen, gespürt, aber äußern konnte ich es nicht, weil sich keiner in meine Lage versetzen konnte/wollte.
      😊 Danke

  21. Sonja W sagt:

    Das ist wiedermal wunderbar und mit leisem Humor auf den Punkt gebracht.
    In meinem Leben ist eine 89 jährige ‚passive‘ Narzisstin. Da ist das unterschwellig manipulative sehr stark, auch da werden alle Vorschläge, wie eine Situation verbessert werden könnte wie ein zugeworfener Tennisball sofort zurückgeschmettert. Nachher wird dann das leidende Gesicht aufgesetzt weil ja so ‚gar nichts helfen‘ will. Doch man ist ja ‚tapfer‘ und versucht ‚irgendwie‘ zurechtzukommen – und ‚oh, mein Sohn, wärst Du so lieb und würdest am nächsten Wochenende zwei Stunden herfahren? Ich habe gesehen dass im Keller eine Spinnwebe ist. Ich weiss dass Du mit deiner Frau weggehen wolltest, aber diese Spinnwebe stört mich schon ein bisschen.“
    Und Sohnemann fährt hin am nächsten Wochenende.

    • XY sagt:

      Also ich persönlich liebe anka und obwohl sie scheinbar viel älter und dünner ist als ich (weswegen ich sie auch bei vollmond gerne um rat befrage wie eine alte weise hexe im wald) und auch ihre art schätze, es den anderen verwirrten „reinzuprügeln“, wenns sein muss, es muss jetzt raus: anka, warum so gehässig? Die arme frau, soll sie jetzt einen anderen kerl (mit lederjacke) suchen oder was soll sie? Vielleicht ist der mann italiener oder sowas, dann liebt er halt seine mama und fährt mal hin um spinnweben zu entfernen. Ist doch ehrenhaft, wenn die alte ne liebe mama wäre/ ist. Glaube die meisten reagieren auf einen liebevollen einwand besser aber hab dich trotzdem lieb :*

      • Anka sagt:

        🤣🤣🤣

        Na ’ne Lederjacke könnte man so ’nem Sohnemann sicher „liebevoll verpassen“ 🤔

        Wenn die ihn stärkt, tatsächlich mit seiner Frau wegzugehen 😉
        könnte die Investition sich lohnen ☝️

        Auf so einen liebevollen Einfall hätte ich aber als dünne alte Hexe wirklich selber kommen können… 😳

        🤗😙🙋

        • Anka sagt:

          P.s.
          Mamas „Sohnemann“ könnte ja auch Sonjas Bruder, Cousin, oder sonst was sein

          „Eine 89jährige (passive) Narzisstin in meinem Leben…“ sagt ja nichts Konkretes aus ☝️😁

      • Lilli sagt:

        Hallo XY,

        ‚einen liebevollen Einwand‘,
        leider nennst Du keine konkreten Beispiele.
        Nicht ärgern,
        nur wundern !,
        über Deine Sichtweise von
        ‚die arme Frau‘
        versus
        Frau mit eigener Meinung.

  22. Susanne sagt:

    Gilt das nur für narzisstische Mütter oder auch für narzisstische Frauen allgemeinen?
    Von den narzisstischen Männer mal ganz abgesehen, so ganz erschließt sich mir nicht, warum dieser Beitrag speziell nur auf die (bösen?) Mütter ausgerichtet ist.

    • Tschibbe sagt:

      Weil die Überschrift /der Titel es bereits beantworteten?
      Hier geht es eben um narzistische Mütter.
      Andere Personenkreise, Väter, Männer, Frauen, Geschwister etc.
      bekommen dann vermutlich ihren eigenen Newsletter 😉

    • Der Beitrag soll aufzeigen, wie sich narzisstische Frauen/Mütter im Alter verändern können. Im Alter entsteht für Narzissten häufig eine neue Situation, der sie sich auf ihre spezielle Art zu stellen versuchen.

    • W. sagt:

      Agnes kennen die wohl auch.

      Dann wundert man sich als Tochter auch noch, an einen narzisstischen Mann geraten zu sein.
      Dabei hat man nur alles umgesetzt was man als Kind schon gelernt hat.

      Wenn man es dann nach Jahrzehnten geschafft hat sich von dem Mann zu trennen, kapiert man erst wieso man das Spiel solange mit gespielt hat.

      Aber trotz Erkennen der Situation lässt man sie natürlich nicht im Stich und lässt sich weiter benutzen.
      Allerdings nimmt man das alles nicht mehr persönlich und es ist einem bewusst keine Schuld an der Situation zu tragen.

      Die Situation für die alte , kranke, pflegebedürftige Mutter könnte um ein vielfaches besser sein.
      Aber die Sturheit und das Recht auf „Selbstbestimmung“ lassen das nicht zu.

      Ah, „Selbstbestimmung“ beinhaltet für sie leider auch , das sie selbst bestimmt was ihre Kinder zu tun und zulassen haben.

      Dann wundern sich solche Mütter und Großmütter auch noch darüber wenn`s nur unausweichliche Pflichtbesuche gibt.
      Aber wichtig ist ja nur das die Tochter 2 bis 3 mal wöchentlich funktioniert.
      Sagte ich Tochter???
      Ich meinte natürlich die Putzfrau, die Einkäuferin, die Friseurin, die Gärtnerin, die Friedhofswärterin, die Verwalterin , die Wasch und Bügelfrau die Organisatorin.

      Für diese Dienstleistungen gibt man kein Geld aus.
      „Wir machen noch alles selbst“
      Aber alles ist nie genug.
      Die Pflichtbesuche der Geschwister dagegen werden bejubelt .
      Der ein oder andere ist noch überzeugt, dass ich für meine „Dienstleistungen “ bezahlt werde, denn wer macht sowas schon umsonst.

      Na wer wohl, Töchter die von klein auf trainiert wurden zu gehorchen und als Erwachsene noch sehr lange daran geglaubt haben das „Mama“ immer recht hat.

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